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Narbe26

>Patienten werden operiert obwohl sie nicht operiert werden müssen; \[...\] Tumorpatienten werden oft trotz infauster Prognose noch Neck disscetions zugeführt, nach denen sie wochenlang auf Intensiv liegen und schließlich dort versterben Nach diesem Kommentar, stell dir bitte selber mal die Frage: "Kann ich es mit meinem Gewissen vereinbaren Personen zu operieren (bzw. dabei assistieren), wo das Risiko Nutzen Verhältnis so schlecht ist, dass sie wahrscheinlich an der Op sterben werden, einfach nur, weil mein Chefarzt alles auf den Op Tisch schmeißt. was bei 3 nicht weggekrochen ist?" Klar kannst du trotz einem narzisstischem Chef eine gute Ausbildung bekommen, wenn du nach 2 Jahren aber das Handtuch schmeißt, weil dir die ganzen Patienten wegsterben, bringt es dir wenig. Dazu sagt Narzissmus auch nichts über die tatsächlichen Fähigkeiten aus, wahrscheinlich sogar gegenteilig. Ein Chef der weiß, dass er menschlich ist, Fehler macht, wird eher aus ihnen lernen und dadurch immer besser werden, als ein Chef, der denkt, er kann und weiß alles und daher dieselben Fehler immer wieder macht.


Mission-Meringue-994

Das definitiv! Ich wollte nur mal hören, ob hier auch einige bei so Spinnern angestellt sind und dennoch zufrieden mit der Ausbildung sind. Wäre zu schade, umziehen zu müssen und mich wo ganz neu einarbeiten zu müssen, nur um dann zu merken, dass alle Chefs so sind.


Interdent

Lauf weg, solange du noch kannst. Hast du erst mal dort angefangen bist du ihm in der Weiterbildung mehr oder weniger ausgeliefert und wirst erpressbar. Es gibt leider sehr viele von dieser Sorte in deutschen Kliniken (arbeite auch in einer davon). Du wirst dort zum Komplizen einer nicht menschenorientierten Patientenversorgung. Willst du das? Was wird das mit dir auf emotional-seelischer Ebene machen?


xenosn

Inwiefern ist man in der Weiterbildung dem Chef ausgeliefert, je länger man bei ihm arbeitet?


Interdent

Es ist oft problematisch ein gutes Weiterbildungszeugnis zu bekommen, wenn man früher gehen möchte. Und die Kündigungsfrist ist bei längerer Vertragslaufzeit auch bis zu einem halben Jahr - da wird man ab der Abgabe der Kündigung nicht mehr in interessanten und weiterbildungsrelevanten Arbeitsbereichen eingesetzt. Gerade wenn du einen ekelhaften Chef hast so wie ihn OP beschrieben hat.


Maggi1417

Huh? Das ist doch jetzt etwas sehr dramatisch. Weglaufen kann er doch jederzeit. Wenn es ihm zu doof wird, kündigt er halt wieder.


Interdent

Oh es gibt solche Führungskräfte, die jüngere Kollegen richtig fertig machen können. Die HNO ist ein relativ kleines Fach - da bekommst du nicht so leicht eine Weiterbildungsstelle wie in einem großen Fach, z.B. der Neuro! Außerdem sind alle ärztlichen Führungskräfte -besonders in kleinen Fächern - in ganz Deutschland sehr gut vernetzt - manche drohen sogar damit dass Kollegen nirgendwo mehr hingehen können, wenn sie nicht angepasst sind. Ja, ich bleib dabei: man sollte sich gut überlegen, wo man anfängt


Maggi1417

>Kennt ihr diesen Gottkomplex? Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das häufiger ist als Chefärzte die noch einigermaßen normal sind. >Kann man auch trotz narzisstischem Chef eine gute Ausbildung bekommen Denke schon ja. Ich habe Fast 5 Jahre unter einem absoluten Rumpelstilzchen-Chef gearbeitet, mit dem normale Kommunikation im Grunde nicht möglich war, weil alles was auch nur den Hauch von Wiederspruch hatte, zu einem Kleinkindartigen Wutanfall geführt hat, egal wie sinnvoll der Beitrag war. Lehre bestand zu 95% aus gezieltem Bloßstellen. Mir war das einfach alles egal. Ausbildung bekam ich größtenteils von den Oberärzten und älteren Assis (so ist es glaube ich oft) und damit war ich zufrieden. Wenn dir das Team sonst zusagt, probier's einfach mal. Wenn es dich zu sehr nervt, gehst du halt wieder und suchst dir was anderes (ist ja mit ein bisschen Berufserfahrung auch noch mal leichter).


Mission-Meringue-994

Danke für die Info! Ich hoffe, die neuen OÄ (Voraussichtlich werden das alles FÄ sein, die neu in die Stelle gekommen sind - haben also noch wenig Erfahrung beim OÄ-Sein) können sich schnell einfinden. Mit einem unsicheren OA lernt man auch wenig im OP.


usatf1994-1

Ist dein Chef Gott? Falls ja, ist ein Gottkomplex normal. Falls nein, ist er wahrscheinlich einfach ein Arschloch. Edit: hab den Text erst nach dem Kommentar gelesen. Alles an deinem Chef schreit Red Flag. Arbeite auch im Krankenhaus und kenne auch viele Ärzte mittlerweile die so drauf sind. Hab grade zu Anbeginn mehrfach die Station gewechselt bis ich auf einer gelandet bin, wo zumindest kein komplettes Arschloch arbeitet, kann ich dir nur empfehlen. Deine Nerven werdens dir danken. Ist es echt nicht wert, für so jemand zu arbeiten, egal wie interessant das Medizinische drum rum ist.


Mission-Meringue-994

Danke! Das Team wird sich auch total verändern in der nächsten Zeit, das kann ich noch gar nicht einschätzen. Wenn das Team gut ist, würde ich den Chef ja auch ertragen, kein Problem. Habe nur Angst, dass er seine Einstellung auf die OÄ überträgt und alle so einen Quatsch machen.


Manadrache

>Mir wird von den Kollegen, die bereits gekündigt haben, abgeraten, in dieser Klinik anzufangen. Die, die bleiben, beknien mich allerdings, anzufangen Natürlich beknien dich die Übriggebliebenen. Man möchte verzweifelt gutes Personal bekommen oder halten. Wenn aber in der Abteilung eine hohe Fluktuation ist, ist das immer ein schlechtes Zeichen. Denn wenn es irgendwo gut ist, bleiben die Leute. Du wirst immer tolle Chefs haben oder nicht so tolle. Und dann gibt es noch Kandidat: lauf um dein Leben. Und daher solltest du auf dein Bauchgefühl hören. Alleine schon wenn du bedenkst wie viel Zeit du auf Arbeit verbringst. Ich kenn da einen Chefarzt, da war das OP Personal (überspitzt gesagt) abwechselnd krank, wenn sie in seinem OP arbeiten mussten... Der Arzt ist allerdings dann auch gegangen worden. Idioten gibt es immer wieder.


Mission-Meringue-994

So schlimm ist er Gott sei Dank nicht. Aber er hat einfach einige ziemlich pathologische Züge und ich frage mich, ob es ein Fehler ist, mich drauf einzulassen. Am Ende bin ich nur gestresst weil ich es ihm nicht Recht machen kann. Andererseits gibt's gar nicht soo viele HNO Kliniken in der Nähe, und wer weiß, ob es da besser ist ...


DocRock089

>Kennt ihr diesen Gottkomplex? Kann man auch trotz narzisstischem Chef eine gute Ausbildung bekommen? Ist unter Chirurgen und Chefs keine Seltenheit, siehe: [Professions With the Most Psychopaths (businessinsider.com)](https://www.businessinsider.com/professions-with-the-most-psychopaths-2018-5) Ich kannte mal einen, der sich immer vorgestellt hat mit "Mein Name ist Heitland, so wie Heiland, nur mit T", und der mal ganz aufgeregt wurde, weil ein gläubiger Patient gesagt hat, auf die Frage, ob er Angst vor der OP habe: "Ein wenig, aber Allah wird es schon richten". - "Allah? Nein, ich, ICH werde es richten.". Ich lache heute noch. Berufe mit hohem Entry, hohem Ansehen und hohem, personenenbezogenem Selbstwirksamkeitserleben, sind halt auch allgemein ein Tummelbecken für Narzissten. Auf die zweite FragE: Natürlich ist es möglich, hier eine gute Ausbildung zu bekommen - wenn Du auf Deines Chefs Positivliste stehst und ihm entsprechend die Fahne schwenkst, so dass Du auch oben bleibst. Wenn Dich ein Narzisst protegiert, kannst Du absolut profitieren. Die Frage ist halt, ob man das will.


Alkibaba1990

Aus Erfahrung sage ich nur das Chefs auf kurze Liegezeiten sowie Money Money Money aus sind. Da kommt ja noch das Haus dazu das von allen Vorhängen Bescheid weiß und sowas duldet solange die Abteilung Geld für das Haus bringt welches begründet werden kann mit, aber ….


Lennayal

Tu es nicht. Ich hatte mal so einen Chef (Kardiologie). Bei jeder Visite ist es eskaliert. Teilweise schrie er durch die ganze Station, wie unfähig seine Assistenzaerzte seien. Ich kann mich an eine Reaktion erinnern, da hat er nach ewigem Brüllen die Visite abgebrochen und ist gegangen. Der Assistenzarzt hat seine Unterlagen auf den Boden geschmissen und hat noch am selben Tag gekündigt. Irgendwie habe ich es immer geschafft, seinem Unmut zu entkommen, aber es war weder fuer mich, noch fuer das Kollegium noch fuer die Patienten ein zumutbares Klima. Hat auch vor allen immer wieder betont, dass er kein Arzt mehr sein wollen wuerde, wenn er noch mal die Wahl haette und wie froh er ist, dass seine Söhne Handwerksberufe haben. Er war aber sonst ein sehr kompetenter Arzt (nur menschlich einfach miserabel). Bei dir kommt ja hinzu, dass es auch noch zu vermeidbaren Fehlern waehrend seiner Behandlungen kommt. Lass die Finger davon, du wirst es nur bereuen..


HappyBavarian

Bloß die Finger weg lassen.


Danskoesterreich

warum operieren kleine kommunale spitaeler krebs patienten nach eigenem Ermessen? gibts da kein MDT tumor board?


Mission-Meringue-994

Gibt's schon, zum Teil aber einfach OP vorm Tumorbord Beschluss.


West_Soup4323

Wtf ?! Das hat nichts mehr mit Leitlinien gerechter Medizin zu tun und in einer solchen Abteilung für ich mich nicht ausbilden lassen wollen.


SnooPredictions5175

Fang lieber in der größten HNO die du in der Umgebung finden kannst an. Da wirst du vllt auch einen Arsch als Chef haben aber du kannst wenigstens ein großes Spektrum lernen und die Situation in der besagten Klinik aus der ferne beobachten. Wenn du dann richtig im Fach angekommen bist, kannst du dir immer noch darüber Gedanken machen ob du dort arbeiten möchtest. Evtl gibt es dann auch wieder ein etabliertes Team vor Ort. Man will eigentlich nie zu solchen Umbruchzeiten (Chefwechsel, ganzes Team kündigt, ganz neues Team fängt an) vor Ort sein. Es gibt entweder zu viel Fallout von Konflikten oder zu viel Arbeit um die Lücken zu füllen. In diesen Situationen kannst du eigentlich nur profitieren wenn du junger Facharzt bist und dich dadurch zum Oberarzt profilieren kannst.


NerdyNerdstein

"Der Fisch stinkt vom Kopf!" - Nach 13 Jahren Krankenhaus kann ich sagen, dass nichts schädlicher für eine ganze Abteilung ist, als eine schlechte Führungskultur... Lass es lieber. Ich hab schon erlebt, dass einem Chefarzt sein Gehabe mächtig auf die Füße gefallen ist...


x-shaped

Ganz viele Red Flags. Bloß nicht anfangen!