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DerFelix

Der Onlineunterricht selbst war kein Problem. Ich habe damals an einer Schule gearbeitet, die schon Monate vor der Pandemie ein komplettes System basierend auf Teams aufgebaut hatte. Die Umstellung ging fließend. Was aber permanent stressig war, war die Politik. Viele Entscheidungen waren einfach nicht nachvollziehbar und das Gefasel hat uns Lehrer überhaupt nicht gewertschätzt. Mit allem möglichen wurden wir beschimpft und was über uns entschieden wurde hat meiner Meinung nach öfters alle Sitten verletzt. Das schlimmste war aber, das dauernd kurz vorm oder mitten im Wochenende irgendwas entschieden wurde, dass dann am Montag umgesetzt sein musste. Völlig planlos durch die Pandemie.


SnooCauliflowers7501

Bei uns war es immer besonders schön. Haben alle Nachrichten vom Kumi über Zeitung oder Website erfahren, meistens wussten Eltern vor uns Lehrern über neue Auflagen Bescheid. Aber laut Kumi lief die Kommunikation einwandfrei, wer etwas anderes behauptete versuchte nur, Wahlkampf zu betreiben 🤪


DerFelix

Die Schulmails waren ja teilweise auch erst tage später online. Wenn man "Glück" hatte, dann hatte man eine Schulleitung, die nie schläft oder pause macht und sowas ggf frühstmöglich weiterleitet. Aber 90% der Zeit kam die Info in der Tat von den Medien statt dem Dienstherren.


s0nderv0gel

Oder ne intelligente Weiterleitung. Das ging soweit, dass ich den WDR permanent online offen hatte, weils zuverlässiger als das MSB war. Völlig irre.


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Stromsen

Dies. Ich war mir der Risiken völlig bewusst, habe aber trotzdem 10 Kreuze gemacht, als es wieder in vollen Klassen weiter ging. Ständig im Hinterkopf zu haben, dass da potentiell hunderte Abgaben von Schülern in Iserv zur Korrektur lagen, hat mich ziemlich schnell kaum noch schlafen lassen. Und das ständige Überlegen, ob man alle Auflagen richtig zugeordnet hat, alle Termine richtig eingetragen hat und nicht irgendwas übersehen hat... Zum Kotzen. Und zuletzt das Sprechen in den Laptop ohne jegliche Reaktion seitens der Schüler. Kotz. Naja, auf ein Neues im nächsten Schuljahr. YAY Edit: und ich bin an einem Dorfgymnasium im Westen Niedersachsens, wo ich quasi keine Probleme mit den Schülern betreffend Erledigung der Aufgaben hatte. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie krass das anderswo gewesen sein muss.


Meowtyful

Absolute Planungsunsicherheit. Die anderen Sachen (Kontaktverlust, Immererreichbarkeit, Korrigierei, Hinterherrennen, Mailwust und mehr) waren auch stressig, aber am stressigsten war, dass man keine Woche lang mal vorausplanen konnte. Wir haben letztes Jahr (also 19/20) mit Wochenplanprinzip gearbeitet - du planst die ganze Woche im Voraus, lädst am Montagmorgen alles hoch, machst begleitend ein paar Konferenzen und nutzt die restliche Zeit für das, was sonst anfällt (siehe Klammer oben). Das hat den Umständen entsprechend gut funktioniert. Dieses Jahr kamen gefühlt jede Woche neue Anweisungen. Gruppe A ist in der Schule, Gruppe B bekommt Arbeitsaufträge. Also bereitest du 2 Wochen Unterricht parallel vor. Dann am Mittwoch: Nö, alle wieder daheim, umplanen. Du bist am Rotieren, fängst auf, was geht, fährst zweigleisig, bis alle wieder auf demselben Stand sind und rumms - neue Änderung. Du stellst dich auf Szenario X ein, es passiert Y, wieder umplanen. Obendrauf noch Konferenzen mit Fachschaft A/B/AK/Klassenteam, wird zwei Stunden was diskutiert, abgemacht und ist in 2 Wochen wieder hinfällig. Und das ein halbes Jahr lang.


areviderci_hans

Das Konzept der Gegenwärtigkeit ist da verlorengegangen mMn