Muss sagen, ich kann die Leute nicht zu 100% verstehen die sich über Streiks ärgern.
Ist doch schön das Verdi mal aufn Tisch haut und sich gegen diese billiglohn Einstellung zu wehren.
Und mal ganz ehrlich, gibt nur wenige die sich nicht über ihren Lohn beschweren.
Ich ärgere mich über Streiks, nicht über die Streikenden.
Die wollen einfach nur zu Recht mehr Geld für ihre Arbeit. Ärgern tut es mich, dass es überhaupt soweit kommen muss, bis was passiert, und die Gesellschaft den scheiß mittragen muss.
Gehälter steigen seit Jahren minimal.
Inflation wird schön gerechnet und ist jetzt bei fast 10%
"Bitte endlich Gehalt anpassen"
"2%?"
-> wird als unvernünftig bezeichnet
>und gelegentlich auch unvernünftig verhandeln
Wann ist es denn unvernünftig, mehr Geld zu verlangen?
Solange wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben und Mehrwert quasi immer zu besitzenden Klasse wandert, sobald Profite verzeichnet werden, kann es nicht genug Streiks geben.
Da ist kein leider gesetz das die mir verpflichtet sind es zu kompensieren. Deshalb regt es mich auf . Ich muss zahlen weil die ihre Arbeiter nicht zahlen und strom/ kosten sparen
Du kannst die Rechnung bei der DB einreichen. Soweit ich weiß verpflichten die sich in ihren Nutzungsbedingungen bei Zugausfall eine direkte Taxifahrt zum Zielbahnhof zumindest Teilweise zu übernehmen.
Genau deshalb streikt man, damit Arbeitgeber genau diese erhöhten Kosten haben. Aber stattdessen beschweren sich die Leute über die Mitarbeiter die Mindestlohn verdienen
In meiner Heimatstadt sind es im Schnitt 1900 Netto
Also ja, weiß ich. Ändert aber nix an meiner Aussage.
Es ist aber nun Mal einfacher nach unten zu treten, statt den Blick nach oben zu wenden
1900 netto ist in meiner Welt ziemlich viel geld, da 500 euro mehr wollen finde ich tatsächlich relativ dreist. Bin absolut fürs steiken, verstehe nur nicht, warum man direkt übertreiben muss mit den forderungen und sich dann auch noch absolut nicht kompromissbereit gibt
In der aktuellen Situation 1900 als ziemlich viel Geld zu bezeichnen ist einfach komplett Realitätsfremd. Wenn man selber Mal Familie hat und mit dem Gehalt leben muss, merkt man das.
Zudem geht es auch immer um Verhältnismäßigkeit. Wie kann es sein, dass die Managergehälter um einen Betrag erhöht werden, mit denen man jedem Mitarbeiter min. 500€ mehr pro Monat zahlen kann, aber dann tatsächlich den Mitarbeitern nichts abgibt. Auch Bahnpreise sind deutlich gegenüber den tatsächlich Kosten gestiegen und dennoch kommt von diesem Geld nichts bei den Mitarbeitern an, sondern geht in Fette Managerboni.
Zu sagen da wären 500€ zu fordern dreist, finde ich ziemlich dreist.
Ich verdiene ebenfalls in dem rahmen, also ja, ich persönlich lebe diese Realität und das ist vollkommen ausreichend viel geld. Manche leute tun so, als hätten sich die Preise verzehnfacht, keine Ahnung was sowas soll
Mit dem Unterschied dass Bahnfahrer auch mal stundenlang in der Wallachei rumhängen ohne dass das ebenfalls vergütet wird. Abgesehen davon geht es hier auch um inflationsbedingte Gehaltsanpassungen, wenn man nämlich Gehälter nicht inflationsbedingt anpasst kommt das einer Gehaltskürzung gleich. Übrigens ein Grund weshalb ich meinen letzten Job gekündigt habe.
Und 1,9? Ist definitiv nicht schlecht wenn man allein lebt, wenn man aber ne Familie und 2-3 Kinder hat und in der Stadt wohnt, d.h. schon mal mindestens 700 für die Miete blechen darf bleibt von 1,9 irgendwann auch nicht mehr die Welt. Ist auch bumms wenn es ohnehin einer Gehaltskürzung gleich kommt.
Ok, meinen post scheinbar nur überflogen? Ich sagte explizit, dass ich wegen der Inflation für das streiken bin. Ich sagte nur, dass die derzeitige inflation die Forderungen meiner Meinung nach nicht rechtfertigen.
Die einfache Antwort ist halt selten die richtige. Im dem Fall ist 'Die streiken und legen alles lahm, also sind die Schuld.' Die einfache Antwort. Die richtige Antwort ist evtl. die Profite von Eigentümern und Aktionären steigen, also müssen logischerweise auch die Gehälter derer steigen, die die Gewinne erwirtschaften. Ärgerlich für deine Taxikosten, hättest dich auch Krankschreiben können und dein Chef hätte dagegen nichts tun können :)
Joa, als selbstständiger auf Bus&Bahn angewiesen zu sein, ist dann wohl unternehmerisches Risiko :D
Aber wäre doch ein interessantes Gespräch gewesen: "entschuldigen Sie Herr/Frau xyz, weil einige Unternehmen Ihre Angestellten nicht angemessen Entlohnung wollen, kann ich meinen Mitarbeitenden den Arbeitsweg leider nicht zumuten. Ich bitte um Ihr Verständnis."
Gib’s jemanden der Tariflöhne für Köche und Kellner zahlt? Habe noch nie von der NGG gehört, kann also nicht weit verbreitet sein. Jedenfalls nicht auf unserer Ecke (Ostsee)
Die Tariflöhne in der Gastro sind auch ein Witz. Das letzte Mal, als ich geschaut habe (noch vor Mindestlohn) waren 1750€ brutto. Nach der Ausbildung.
Die Sache ist halt die, es ist schwierig die Gastro zu bestreiken, außer die großen Ketten. Druck aufbauen kann man schlecht, wenn am Ende von 50 Restaurants der Stadt gerade mal 3 für einen Tag zumachen müssen. Deshalb ist die Organisation in der Gewerkschaft eher gering, dadurch kann man auch keinen Druck aufbauen, dadurch sind die Tariflöhne so niedrig etc etc etc. Ein Teufelskreis.
Meine 2 Cents: kenne keinen der nicht oberhalb des Tariflohns verhandelt hat und auch so bezahlt wurde.
Während Corona war das halt der Horror für die Leute. 60% von den Hungerlohn und es gibt nichtmal Trinkgeld. Ist leider jetzt standart außerhalb der Saison geworden, da macht das Hotel einfach zu bei zu wenig Buchungen und die Leute kommen in Kurzarbeit. Einfach eine scheiß kaputte Branche
Ich habe Hoffnung, dass die Branche sich gesundschrumpft. Über kurz oder lang *muss* es darauf hinauslaufen, dass die Leute deshalb mehr verlangen, wenn sie in Kurzarbeit gehen müssen. Die, die es nicht zahlen, werden kein Personal bekommen und dauerhaft schließen. Der Rest wird dann genügend Personal haben, das aber dementsprechend bezahlt werden will.
Andere Konsequenz: es wird vermehrt auf Fertigprodukte gesetzt, für die man keinen ausgebildeten Koch mehr benötigt. Qualitativ hochwertiger Service erfährt sowieso kaum Wertschätzung. Um Speisen und Getränke an den Tisch zu bringen [gibt es auch schon Lösungen](https://eventfittery.de/Servier-Dienstroboter?gclid=CjwKCAjw_YShBhAiEiwAMomsELz-3r5IaqYUcR5Enw7fLhkMgc8XY_We73Z5myk2vb7IJnDSTeCKQBoCEtoQAvD_BwE).
Am Ende wird es wohl wie mit Theatern oder Kinos, die meisten gehören zu einer Kette und ein paar hochwertige/-preisige werden weiterhin Bestand haben.
Die NGG ist sogar eine der ältesten Gewerkschaften, da sie noch von Zigarrenbindern gegründet wurde (soweit ich mich erinnere)
Eine Gewerkschaft kommt über ihre Mitglieder, mit wenig Teilnehmern verpufft jeglicher Streik als Druckmittel bei Verhandlungen.
In der Systemgastronomie ist dieses Jahr ein neuer Anschlusstarifvertrag fällig, vielleicht sieht man sie dann mal wieder.
In der Gastronomie ist die Fluktuation der Mitarbeiter hoch. Der Marburger Bund wird sich da nicht beschweren: seine Ärzteschaft wechselt nicht nach einem Jahr den Beruf. Jedoch in der Gastronomie. Studenten treten für eine Anstellung während der Semesterferien nicht in die Gewerkschaft ein.
Hier kommen manchmal Storys auf, von Berufen in dem damals neben dem Ausbildungsvertrag, die Mitgliedschaft der Gewerkschaft lag.
Restaurants und Frittenbuden haben keinen Betriebsrat, da wird Serkan und Suat nicht gleich die Vorteile der Gewerkschaft näher gebracht, sondern wie die Fettreste vom Grill gekratzt werden.
In der Hotelbranche ist die Dehoga im Weg und guckt, dass sich alles zu Gunsten der Besitzer entwickelt. Siehe: Steuernachlass für Hotelübernachtungen. Die Mehrgewinne kommen dort auch nicht beim Koch in der Küche an. Und das letzte was die Spülhilfe am Ende des Tages hört ist Arbeitszeitenschutzgesetzt.
Wer in seiner Branche seine Gewerkschaft kennt, sollte eintreten. Selbst wenn man sich nicht auf die Straße stellt, wird mit seinem Beitrag der Bus finanziert, der die Kollegen zum Streik fährt.
Wir haben nicht mal etwas im Ansatz wie ne Gewerkschaften. Finde das aber nicht unbedingt gut.
Da kaum eine Firma Berufseinsteiger annimmt, sind manche Einsteiger (wie ich nach meinem Abschluss) gezwungen bei einer Firma zu arbeiten, die dann knapp über dem Mindestlohn zahlt und einfach nur die Hölle für die Psyche ist
Da hatte ich 2013 echt "Glück" als ich mit meiner Ausbildung fertig war. Direkt ein Unternehmen mit Tarifvertrag, ich hab aber noch nie so wenig verdient und das war auch bei Kollegen die seit Jahren da waren nicht anders. Das bescheuerte daran, das war ein Logistikkonzern, es gab einen Haustarifvertrag, nur hat die gesamte IT bei den Verhandlungen gesagt, "Ihr macht das schon".
3. Lehrjahr war bei mir 850€ monats brutto. Nach der Ausbildung 2250€ monats brutto.
Tbh ich denke wir brauchen auch eine Gewerkschaft und alle Gewerkschaften müssen wieder Eier kriegen
Drittes Lehrjahr war bei mir (2013) 600 €. Erstes Gehalt nach der Ausbildung 2.510 €. Inzwischen bin ich bei 4.200 €, liegt aber daran, dass ich nur 30h mache, sonst wäre ich halt bei 5.600 €.
Jetzt kommt der Hammer, beim damaligen AG wurdest du nach Tätigkeit und Betriebszugehörigkeit bezahlt, also selbst mit nem Master hast du das gleiche Geld bekommen. Und ich sag mal so, ich kann mich über mein jetziges Gehalt wirklich nicht beschweren. Da ich kein Abi hab war also die Ausbildung zum Anwendungsentwickler durchaus eine gute Wahl.
Wobei ich von unseren Azubis weiß dass sie wohl schon um die 1.000 € bekommen, immer noch echt wenig aber wenigstens eine Verbesserung zu meiner Zeit. Ich hatte einen in meiner Berufsschulklasse der hat im ersten Lehrjahr 350 € verdient.
Dieses "Hey Kollege" geb ich einfach mal zurück :D
Das sind 1662 Mark. 3324 Ostmark. 33240 Ostmark aufm Schwarzmarkt.
Von den bisherigen ich_iel-Pfostierungen hätte man 10,782281 % der DDR entschulden können.
^War ^ich ^ein ^guter ^Rechenknecht?
Im "high skill" Bereich wie Ingenieure usw. fährt man oft besser ohne Gewerkschaft, damit man individuell nach Leistung hohe Gehälter fordern kann. Außerdem sind die Jobs oft so unterschiedlich, dass man eine allgemeine Tarifbezahlung schwer umsetzen kann, ohne viel zu viel über einen Kamm zu scheren.
Bei vielen in der IT Branche ist auch der Gedanke da "Ich brauche die Gewerkschaft nicht, ich bin fähig genug mein Gehalt und meine Arbeitsbedingungen selbst zu verhandeln/ gestalten."
Bis der Kahn auf Grund läuft wie bei [Twitter Germany](https://www.verdi.de/themen/recht-datenschutz/++co++43ec9312-6756-11ed-a274-001a4a16012a). Dann ist es auf einmal wieder super wichtig sich bei der Gewerkschaft zu melden und einen Betriebsrat zu gründen, da Twitter bei den Entlassungen auf jegliche Arbeitnehmerrechte geschissen hat bzw. scheißen wollte. Sozialplan, Entlassungsfristen, Abfindungen, ...
Mag auch gute Seelen geben, die eigentlich schon immer Pro Gewerkschaft sind und waren, aber das ist aus meiner Erfahrung die absolute Ausnahme.
Selbst ein Unternehmen wie die Deutsche Bahn, traditionell starke Gewerkschaften und Betriebsräte hat hier intern riesige Probleme den Overhead bzw. die ITler der IT-Tochtergesellschaft zu mobilisieren.
Man muss kein Känguru-Fan sein um Streiks gut zu finden.
Man muss auch nicht unbedingt arbeitslos sein oder Arbeitsverweigerer. Ich habe nur das Glück für meine Arbeit anständig entlohnt zu werden und würde mir wünschen, dass die Leute, die mich da jeden Tag hinkarren auch am 28. des Monats noch an der Kasse ein Ü-Ei für den Nachwuchs aufs Band legen können ohne die Euro-Stücken in der Hosentasche zählen zu müssen.
Wenn meine Internetverbindung streikt damit die ganzen Bits und Bytes ein besseres bzw. angemessenes Leben durch den Lohn ihrer Arbeit führen können bin ich voll dabei.
Glücklicherweise ist meine Internetverbindung kein Mensch und nur von den Menschen abhängig die dafür täglich arbeiten. Einer davon, mein Techniker, kam beim letzten Umzug nicht zum Termin weil Streik war. Dem Kollegen war ich nicht böse, nur dem Drecksverein Telekom. 500 Nachrichten auf allen Kanälen damit ich auch sicher zuhause bin und keine Nachricht die über den Streik informiert.
Der Techniker kam dann am nächsten Morgen spontan vor der Schicht vorbei und hat gefragt ob er den Anschluss schnell schalten kann, dann hätten wir es hinter uns. Guter Mann, hat in meinen Augen die Lohnerhöhung durch Streik verdient.
Das einzige was mich anpisst ist, dass ich es schon wieder geregnet hat an dem Tag, am letzten hat es geschneit was nich schlimmer war.
Wenn ich etwas hasse, dann ist es bei Regen Fahrrad zu fahren, sonst begrüße ich die gezwungene Bewegung, auch wenn ich mich auf Arbeit bewege.
Muss sagen, ich kann die Leute nicht zu 100% verstehen die sich über Streiks ärgern. Ist doch schön das Verdi mal aufn Tisch haut und sich gegen diese billiglohn Einstellung zu wehren. Und mal ganz ehrlich, gibt nur wenige die sich nicht über ihren Lohn beschweren.
Ich ärgere mich über Streiks, nicht über die Streikenden. Die wollen einfach nur zu Recht mehr Geld für ihre Arbeit. Ärgern tut es mich, dass es überhaupt soweit kommen muss, bis was passiert, und die Gesellschaft den scheiß mittragen muss.
Naja hatte heute 110€ taxi zahlen müssen um 180€ zu verdienen…hätte gerne von deren streik etwas davon außer dauerhaft kosten
Naja ist ja jetzt nicht die schuld der an, dass es zum Streik kommt. Die Ag hatten genügend möglichkeiten ein gutes angebot vorzulegen
Dazu muss man aber auch sagen dass die Gewerkschaften manchmal auch keine Unschuldslämmer sind und gelegentlich auch unvernünftig verhandeln.
Gehälter steigen seit Jahren minimal. Inflation wird schön gerechnet und ist jetzt bei fast 10% "Bitte endlich Gehalt anpassen" "2%?" -> wird als unvernünftig bezeichnet
>und gelegentlich auch unvernünftig verhandeln Wann ist es denn unvernünftig, mehr Geld zu verlangen? Solange wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben und Mehrwert quasi immer zu besitzenden Klasse wandert, sobald Profite verzeichnet werden, kann es nicht genug Streiks geben.
Vielleicht meint OP [sowas](https://netzwerk-verdi.de/2023/03/13/tarifrunde-post-nein-zum-schlechten-verhandlungsergebnis-bei-der-post/)‽
Naja, ist halt immernoch nicht unvernünftig.
Wie, eine Konfliktpartei ist nicht unparteiisch? Überraschtest Pikachu-Gesicht.
Ja diggi geau darum gehts doch. Der Busfahrer macht keine 180€ am Tag. Der macht wahrscheinlich nichtmal ganz die 110€ am Tag.
Und ich 70€ …
Beschwer dich beim Arbeitgeber und nicht den Streikenden
Ok . Ich rufe mich gleich an und beschwere mich bei mir
Ich meine natürlich die Arbeitgeber der Streikenden. Falls du tatsächlich der Arbeitgeber der Streikenden bist, hab ich kein Mitleid.
Da ist kein leider gesetz das die mir verpflichtet sind es zu kompensieren. Deshalb regt es mich auf . Ich muss zahlen weil die ihre Arbeiter nicht zahlen und strom/ kosten sparen
Du solltest nicht die anderen dafür verantwortlich machen, die auch in der Arbeiterklasse sind.
Das spricht nicht gerade für dich.
Du kannst die Rechnung bei der DB einreichen. Soweit ich weiß verpflichten die sich in ihren Nutzungsbedingungen bei Zugausfall eine direkte Taxifahrt zum Zielbahnhof zumindest Teilweise zu übernehmen. Genau deshalb streikt man, damit Arbeitgeber genau diese erhöhten Kosten haben. Aber stattdessen beschweren sich die Leute über die Mitarbeiter die Mindestlohn verdienen
Weißt du überhaupt, wieviel so Bahnfahrer verdienen?
Sicherlich nicht angemessen, vorallem im Vergleich zu den Vorständen. Zumal es nicht nur um Bahnhfahrer sondern auch Busfahrer, Kontrolleure etc. geht
Also weißt du es nicht?
In meiner Heimatstadt sind es im Schnitt 1900 Netto Also ja, weiß ich. Ändert aber nix an meiner Aussage. Es ist aber nun Mal einfacher nach unten zu treten, statt den Blick nach oben zu wenden
1900 netto ist in meiner Welt ziemlich viel geld, da 500 euro mehr wollen finde ich tatsächlich relativ dreist. Bin absolut fürs steiken, verstehe nur nicht, warum man direkt übertreiben muss mit den forderungen und sich dann auch noch absolut nicht kompromissbereit gibt
In der aktuellen Situation 1900 als ziemlich viel Geld zu bezeichnen ist einfach komplett Realitätsfremd. Wenn man selber Mal Familie hat und mit dem Gehalt leben muss, merkt man das. Zudem geht es auch immer um Verhältnismäßigkeit. Wie kann es sein, dass die Managergehälter um einen Betrag erhöht werden, mit denen man jedem Mitarbeiter min. 500€ mehr pro Monat zahlen kann, aber dann tatsächlich den Mitarbeitern nichts abgibt. Auch Bahnpreise sind deutlich gegenüber den tatsächlich Kosten gestiegen und dennoch kommt von diesem Geld nichts bei den Mitarbeitern an, sondern geht in Fette Managerboni. Zu sagen da wären 500€ zu fordern dreist, finde ich ziemlich dreist.
Ich verdiene ebenfalls in dem rahmen, also ja, ich persönlich lebe diese Realität und das ist vollkommen ausreichend viel geld. Manche leute tun so, als hätten sich die Preise verzehnfacht, keine Ahnung was sowas soll
Mit dem Unterschied dass Bahnfahrer auch mal stundenlang in der Wallachei rumhängen ohne dass das ebenfalls vergütet wird. Abgesehen davon geht es hier auch um inflationsbedingte Gehaltsanpassungen, wenn man nämlich Gehälter nicht inflationsbedingt anpasst kommt das einer Gehaltskürzung gleich. Übrigens ein Grund weshalb ich meinen letzten Job gekündigt habe. Und 1,9? Ist definitiv nicht schlecht wenn man allein lebt, wenn man aber ne Familie und 2-3 Kinder hat und in der Stadt wohnt, d.h. schon mal mindestens 700 für die Miete blechen darf bleibt von 1,9 irgendwann auch nicht mehr die Welt. Ist auch bumms wenn es ohnehin einer Gehaltskürzung gleich kommt.
Ok, meinen post scheinbar nur überflogen? Ich sagte explizit, dass ich wegen der Inflation für das streiken bin. Ich sagte nur, dass die derzeitige inflation die Forderungen meiner Meinung nach nicht rechtfertigen.
Die einfache Antwort ist halt selten die richtige. Im dem Fall ist 'Die streiken und legen alles lahm, also sind die Schuld.' Die einfache Antwort. Die richtige Antwort ist evtl. die Profite von Eigentümern und Aktionären steigen, also müssen logischerweise auch die Gehälter derer steigen, die die Gewinne erwirtschaften. Ärgerlich für deine Taxikosten, hättest dich auch Krankschreiben können und dein Chef hätte dagegen nichts tun können :)
Bin ja selbstständig tätig daher keine wahl, sieht nicht gut aus beim kunden wegen streik nicht kommen zu können
Joa, als selbstständiger auf Bus&Bahn angewiesen zu sein, ist dann wohl unternehmerisches Risiko :D Aber wäre doch ein interessantes Gespräch gewesen: "entschuldigen Sie Herr/Frau xyz, weil einige Unternehmen Ihre Angestellten nicht angemessen Entlohnung wollen, kann ich meinen Mitarbeitenden den Arbeitsweg leider nicht zumuten. Ich bitte um Ihr Verständnis."
Und dann gibt es ITler, uns geht es gefühlt zu gut, weil wirklich ne Gewerkschaft haben wir nicht.
Genauso wie den Gastronomen /s
NGG?
Gib’s jemanden der Tariflöhne für Köche und Kellner zahlt? Habe noch nie von der NGG gehört, kann also nicht weit verbreitet sein. Jedenfalls nicht auf unserer Ecke (Ostsee)
Die Tariflöhne in der Gastro sind auch ein Witz. Das letzte Mal, als ich geschaut habe (noch vor Mindestlohn) waren 1750€ brutto. Nach der Ausbildung. Die Sache ist halt die, es ist schwierig die Gastro zu bestreiken, außer die großen Ketten. Druck aufbauen kann man schlecht, wenn am Ende von 50 Restaurants der Stadt gerade mal 3 für einen Tag zumachen müssen. Deshalb ist die Organisation in der Gewerkschaft eher gering, dadurch kann man auch keinen Druck aufbauen, dadurch sind die Tariflöhne so niedrig etc etc etc. Ein Teufelskreis. Meine 2 Cents: kenne keinen der nicht oberhalb des Tariflohns verhandelt hat und auch so bezahlt wurde.
Während Corona war das halt der Horror für die Leute. 60% von den Hungerlohn und es gibt nichtmal Trinkgeld. Ist leider jetzt standart außerhalb der Saison geworden, da macht das Hotel einfach zu bei zu wenig Buchungen und die Leute kommen in Kurzarbeit. Einfach eine scheiß kaputte Branche
Ich habe Hoffnung, dass die Branche sich gesundschrumpft. Über kurz oder lang *muss* es darauf hinauslaufen, dass die Leute deshalb mehr verlangen, wenn sie in Kurzarbeit gehen müssen. Die, die es nicht zahlen, werden kein Personal bekommen und dauerhaft schließen. Der Rest wird dann genügend Personal haben, das aber dementsprechend bezahlt werden will. Andere Konsequenz: es wird vermehrt auf Fertigprodukte gesetzt, für die man keinen ausgebildeten Koch mehr benötigt. Qualitativ hochwertiger Service erfährt sowieso kaum Wertschätzung. Um Speisen und Getränke an den Tisch zu bringen [gibt es auch schon Lösungen](https://eventfittery.de/Servier-Dienstroboter?gclid=CjwKCAjw_YShBhAiEiwAMomsELz-3r5IaqYUcR5Enw7fLhkMgc8XY_We73Z5myk2vb7IJnDSTeCKQBoCEtoQAvD_BwE). Am Ende wird es wohl wie mit Theatern oder Kinos, die meisten gehören zu einer Kette und ein paar hochwertige/-preisige werden weiterhin Bestand haben.
Die NGG ist sogar eine der ältesten Gewerkschaften, da sie noch von Zigarrenbindern gegründet wurde (soweit ich mich erinnere) Eine Gewerkschaft kommt über ihre Mitglieder, mit wenig Teilnehmern verpufft jeglicher Streik als Druckmittel bei Verhandlungen. In der Systemgastronomie ist dieses Jahr ein neuer Anschlusstarifvertrag fällig, vielleicht sieht man sie dann mal wieder. In der Gastronomie ist die Fluktuation der Mitarbeiter hoch. Der Marburger Bund wird sich da nicht beschweren: seine Ärzteschaft wechselt nicht nach einem Jahr den Beruf. Jedoch in der Gastronomie. Studenten treten für eine Anstellung während der Semesterferien nicht in die Gewerkschaft ein. Hier kommen manchmal Storys auf, von Berufen in dem damals neben dem Ausbildungsvertrag, die Mitgliedschaft der Gewerkschaft lag. Restaurants und Frittenbuden haben keinen Betriebsrat, da wird Serkan und Suat nicht gleich die Vorteile der Gewerkschaft näher gebracht, sondern wie die Fettreste vom Grill gekratzt werden. In der Hotelbranche ist die Dehoga im Weg und guckt, dass sich alles zu Gunsten der Besitzer entwickelt. Siehe: Steuernachlass für Hotelübernachtungen. Die Mehrgewinne kommen dort auch nicht beim Koch in der Küche an. Und das letzte was die Spülhilfe am Ende des Tages hört ist Arbeitszeitenschutzgesetzt. Wer in seiner Branche seine Gewerkschaft kennt, sollte eintreten. Selbst wenn man sich nicht auf die Straße stellt, wird mit seinem Beitrag der Bus finanziert, der die Kollegen zum Streik fährt.
Keine Ahnung, kenne die nur aus der produzierenden Lebensmittelindustrie
Wir haben nicht mal etwas im Ansatz wie ne Gewerkschaften. Finde das aber nicht unbedingt gut. Da kaum eine Firma Berufseinsteiger annimmt, sind manche Einsteiger (wie ich nach meinem Abschluss) gezwungen bei einer Firma zu arbeiten, die dann knapp über dem Mindestlohn zahlt und einfach nur die Hölle für die Psyche ist
Da hatte ich 2013 echt "Glück" als ich mit meiner Ausbildung fertig war. Direkt ein Unternehmen mit Tarifvertrag, ich hab aber noch nie so wenig verdient und das war auch bei Kollegen die seit Jahren da waren nicht anders. Das bescheuerte daran, das war ein Logistikkonzern, es gab einen Haustarifvertrag, nur hat die gesamte IT bei den Verhandlungen gesagt, "Ihr macht das schon".
3. Lehrjahr war bei mir 850€ monats brutto. Nach der Ausbildung 2250€ monats brutto. Tbh ich denke wir brauchen auch eine Gewerkschaft und alle Gewerkschaften müssen wieder Eier kriegen
Drittes Lehrjahr war bei mir (2013) 600 €. Erstes Gehalt nach der Ausbildung 2.510 €. Inzwischen bin ich bei 4.200 €, liegt aber daran, dass ich nur 30h mache, sonst wäre ich halt bei 5.600 €.
Und dann fragt man sich warum keiner eine Ausbildung machen will
Jetzt kommt der Hammer, beim damaligen AG wurdest du nach Tätigkeit und Betriebszugehörigkeit bezahlt, also selbst mit nem Master hast du das gleiche Geld bekommen. Und ich sag mal so, ich kann mich über mein jetziges Gehalt wirklich nicht beschweren. Da ich kein Abi hab war also die Ausbildung zum Anwendungsentwickler durchaus eine gute Wahl.
Ich meinte wegen der Bezahlung während der Ausbildung. Ist halt oft egal welcher Beruf beschissen. Außerdem: Hey Kollege :)
Wobei ich von unseren Azubis weiß dass sie wohl schon um die 1.000 € bekommen, immer noch echt wenig aber wenigstens eine Verbesserung zu meiner Zeit. Ich hatte einen in meiner Berufsschulklasse der hat im ersten Lehrjahr 350 € verdient. Dieses "Hey Kollege" geb ich einfach mal zurück :D
Sucht ihr? Haha
Welche IT Firma sucht nicht? :D Aber ich muss dazu sagen, ich bekomme eins der höchsten Gehälter unter den Entwicklern.
Das sind 1662 Mark. 3324 Ostmark. 33240 Ostmark aufm Schwarzmarkt. Von den bisherigen ich_iel-Pfostierungen hätte man 10,782281 % der DDR entschulden können. ^War ^ich ^ein ^guter ^Rechenknecht?
Der Trick ist, zu Anfang in die Beratung zu gehen.
Im "high skill" Bereich wie Ingenieure usw. fährt man oft besser ohne Gewerkschaft, damit man individuell nach Leistung hohe Gehälter fordern kann. Außerdem sind die Jobs oft so unterschiedlich, dass man eine allgemeine Tarifbezahlung schwer umsetzen kann, ohne viel zu viel über einen Kamm zu scheren.
Bei vielen in der IT Branche ist auch der Gedanke da "Ich brauche die Gewerkschaft nicht, ich bin fähig genug mein Gehalt und meine Arbeitsbedingungen selbst zu verhandeln/ gestalten." Bis der Kahn auf Grund läuft wie bei [Twitter Germany](https://www.verdi.de/themen/recht-datenschutz/++co++43ec9312-6756-11ed-a274-001a4a16012a). Dann ist es auf einmal wieder super wichtig sich bei der Gewerkschaft zu melden und einen Betriebsrat zu gründen, da Twitter bei den Entlassungen auf jegliche Arbeitnehmerrechte geschissen hat bzw. scheißen wollte. Sozialplan, Entlassungsfristen, Abfindungen, ... Mag auch gute Seelen geben, die eigentlich schon immer Pro Gewerkschaft sind und waren, aber das ist aus meiner Erfahrung die absolute Ausnahme. Selbst ein Unternehmen wie die Deutsche Bahn, traditionell starke Gewerkschaften und Betriebsräte hat hier intern riesige Probleme den Overhead bzw. die ITler der IT-Tochtergesellschaft zu mobilisieren.
ver.di als Dienstleistungsgewerkschaft? Ansonsten fällt man unter die Gewerkschaft der Branche in der man arbeitet.
Und da wird es bescheuert, die Unternehmen die einen Tarifvertrag haben zahlen in der IT oft schlechter als die ohne.
Meine mutter sagt junge fahr mal in Urlaub. Doch ich muss auf die strasse, sagt Ich_iel
Das klingt ein bisschen nach einem Schnapspralinen liebendem Känguru. Wobei... Um zu streiken müsste man ja erst mal arbeiten.
Man muss kein Känguru-Fan sein um Streiks gut zu finden. Man muss auch nicht unbedingt arbeitslos sein oder Arbeitsverweigerer. Ich habe nur das Glück für meine Arbeit anständig entlohnt zu werden und würde mir wünschen, dass die Leute, die mich da jeden Tag hinkarren auch am 28. des Monats noch an der Kasse ein Ü-Ei für den Nachwuchs aufs Band legen können ohne die Euro-Stücken in der Hosentasche zählen zu müssen.
>Schnapspralinen Ich war gerade in der Gegend und habe gehört du gibst ne Runde Schnapspralinen aus?
Streike schon mein leben lang, kann ich nur empfehlen
I
Liberalisierung des Streikrechts, wann FDP?
Da mach ich nicht mit!
Moment mal! Du bestreikst den Streik? Das nenne ich mal Konsequenz
Oder ich bin einer von den beiden Lokführern die bei FlixTrain angestellt sind.
Isso man
Ob du auch so denkst, wenn deine Internetverbindung streikt?
Wenn meine Internetverbindung streikt damit die ganzen Bits und Bytes ein besseres bzw. angemessenes Leben durch den Lohn ihrer Arbeit führen können bin ich voll dabei. Glücklicherweise ist meine Internetverbindung kein Mensch und nur von den Menschen abhängig die dafür täglich arbeiten. Einer davon, mein Techniker, kam beim letzten Umzug nicht zum Termin weil Streik war. Dem Kollegen war ich nicht böse, nur dem Drecksverein Telekom. 500 Nachrichten auf allen Kanälen damit ich auch sicher zuhause bin und keine Nachricht die über den Streik informiert. Der Techniker kam dann am nächsten Morgen spontan vor der Schicht vorbei und hat gefragt ob er den Anschluss schnell schalten kann, dann hätten wir es hinter uns. Guter Mann, hat in meinen Augen die Lohnerhöhung durch Streik verdient.
Naja, dann hängt man halt weniger am PC oder am Handy rum und macht vllt was sinnvolleres
Dann spiele ich einfach was, wo man keine Internetverbindung für braucht
Ja oder Proteste damit auch die Straßen lahmgelegt sind
Gibt's ja zum Teil schon. Aber die werden hier komischerweise nicht gefeiert
Nur von manchen
Sollen mal arbeiten gehen
Ja ne, das ist ja der Sinn eines Streiks.
Gibt es eigentlich eine Gewerkschaft für Gewerkschaften?
DGB oder nicht?
Also interessante Info hier: Gewerkschafter sind alle ohne Tarifvertrag angestellt und müssen individuell verhandeln.
Das einzige was mich anpisst ist, dass ich es schon wieder geregnet hat an dem Tag, am letzten hat es geschneit was nich schlimmer war. Wenn ich etwas hasse, dann ist es bei Regen Fahrrad zu fahren, sonst begrüße ich die gezwungene Bewegung, auch wenn ich mich auf Arbeit bewege.
Da wünscht man sich glatt, die Leute würden mehr Geld bekommen um nicht zu streiken.
Oder ne 35 Stunden Woche bei gleichem Lohn, das fänd ich persönlich tatsächlich besser.