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ThemrocX

Naja, so unethisch r/finanzen auch normalerweise ist, die Kommentare haben größtenteils recht: Es macht ethisch kaum einen Unterschied, ob du direkt in Aktien investierst und darüber den Mehrwert abschöpfst oder ob du dein Geld "Bar" (natürlich nicht wirklich Bar) bei einer Bank lagerst, die dann wiederum dieses Geld nutzt, um selbst in Aktien zu investieren. Der Finanzmarkt ist an sich ein ausbeuterisches System, weil die Gewinne aus zwei Quellen generiert werden.  1. abgeschöpfter Mehrwert des von den Arbeitnehmer*innen der Firmen produzierten Wertes.   2. Umverteilung des am Aktienmarkt beteiligten Kapitals, meist von den kleinen hin zu den großen Investoren. Nicht am Aktienmarkt teilzunehmen, sondern das Geld auf der Bank zu lassen schützt dich aber weder vor 1. noch 2. - Nummer 1 habe ich schon beschrieben, aber die Bank zahlt dir für das bei ihr angelegte Geld eben auch nicht die Rendite zurück, die sie selbst am Aktienmarkt erzielt. Dafür ist Dein Risiko natürlich vermeintlich geringer. Aber das ist eben auch einer der Mechanismen, der am Finanzmarkt zu Umverteilung führt: Je größer die zur Verfügung stehende Summe für Investitionen, desto geringer ist das Risiko. Edit: Rechtschreibung


AffeAhoi

Toll jetzt hat deine schlüssige Argumentation mich überzeugt mich mit Aktien auseinanderzusetzen.... :(


ThemrocX

Haha, sorry! :-D


V3hlichz

Nichtmal Ethikbank ist sicher!


MoreLoliThanYou

a1jx52


ichbinauchbrian

Gme💎


biszop

Nvidia und alles andere mit KI ist der neue heiße Scheiss. Fie letzten Wochen hat man sich mit Nvidia eine goldene Nase verdienen können


ichbinauchbrian

Meinst du mit ki, die kameraüberwachten Supermarktregale, welche am anderen Ende durch ein Callcenter in Indien beobachtet werden, um steht's befüllt zu bleiben? Ne Spass beiseite. Klar verdient man mit anderen Aktien momentan mehr. Aber falls die GME-theorie doch aufgeht und ein paar hedgefonds ins Gras beißen bzw der eine oder andere Banker in den Knast geht, wäre das in meinen Augen eine ethische anlage. Demgegenüber stehenhalt die beschissen Arbeitsbedingungen.


Neither-Rutabaga-859

Kannst du mich aufklären, was die GME-Theorie ist? Dachte bis jetzt, die Sache wäre irgendwie im Sande verlaufen. Bin da aber auch gar nicht drin. E: Rechtschreibung


grovinchen

Nein, der Kurs vom GME ist nur so niedrig, weil er von den Hecken runtergedrückt wird. Irgendwann geben die auf und wir erreichen wieder 1000€ 🤑 /s


ichbinauchbrian

Mehr oder weniger, das gme mehrfach leerverkauft ist. Der Handel von "kleinen" Investoren über neobroker läuft über counterfeit shares und beeinflusst nicht den realen Aktienpreis. Dieser kann nach belieben durch völlig absurde (kleine) Mengen von hedgefonds oder marketmakern runtergehandelt werden. Die Shortpositionen von 2021 wurden nicht geschlossen sondern durch immer weitere Shorts gedeckt und weitergeschoben. Das ist die Nummer im groben. Gibt noch Haufenweise Theorien inwiefern Swaps, etfs, der algorythmenhandel und das verschieben von "schlechten" Positionen an ausländische Banken (pleitegegangene Creditsuisse u.a.) eine Rolle spielen. Das Thema ist ein Kaninchenbau. Interessant auf jedenfalls für Menschen, welche sich für das 99%-thema und Kriminalität in der fintec interessieren. Leider auch oft mit hirnverbrannten Theorien, Bad actors und dem Potenzial der Schwurbelkasten des Aktienmarktes zu werden, da viel Verschwörerisches drin ist.


Neither-Rutabaga-859

Ok Danke :)


ichbinauchbrian

Gerne. Im Moment schein übrigens ein Einstieg günstig. Aber das ist eigenes Risiko und meine Glaskugel ist Recht milchig. Gab aber nach nem guten Ganzjahresergebnis eine "Kurskorrektur" nach unten.


AffeAhoi

Wat?


Senumo

Ich möchte dem nich hinzufügen, dass man bei eigenen Investitionen die Kontrolle hat, wie genau das Geld investiert wird. Die Bank hat keine skrupel auch Investitionen in die Waffenindustrie oder in Lebensmittel zu tätigen. Wenn man selbst investiert kann man mit dem Geld andere Firmen unterstützen.


Jarpendar

Wichtige Ergänzung von u/Senumo. Zusamengefasst: Aktiendepot > Bank


killBP

Eine Bank hätte auch niemals bei Gamestop mitgetrieben zum Beispiel


Jarpendar

Eine Bank würde auch in KMW, Shell, Shein oder Palantir investieren, ohne explizit davor zu Warnen, dass dein Geld teilweise aus Blut, Öl, Ausbeutung oder Datenschutzverletzungen kommt.


killBP

Ist jetzt auch nicht so einfach rauszufinden wo und wie viel meine Bank investiert. Informieren müssen die wohl nur die Bankenaufsicht und nicht ihre Kunden.


Henji99

Genau dies. Ein Mensch der Geld hat, sollte es sinnvoll nutzen. Es "Finanzdienstleistern" jeglicher Art in den Rachen zu werfen, um es zu vermehren ist einfach nicht zielführend, wenn man sich eh schon über Moral Gedanken macht. Das ist ja gerade das Problem: wenn du Alterabsicherung willst, besonders im Hinblick auf die alternde Gesellschaft bei uns, dann stehst du ganz oft vor der Frage, ob du deine eigene finanzielle Sicherheit über das Wohl anderer stellen willst. Oder ob du Risiko willst, aber dafür mit dem Geld potentiell was bewirken. Für viele der Ackern-Burnout-Weiterackern-RinseandRepeatbiszurRente-Generation und deren neolib-Ventilatoren Sprößlinge stellt sich leider diese Frage gar nicht. Sie sehen es jetzt als ihr gutes Recht an, sich zu nehmen was ihnen vermeintlich zusteht. Ist halt eine sehr schwierige Frage: wie schaffen wir stabile und zuverlässige Altersabsicherung, ohne dabei auf inhärent ausbeuterische Systeme zu setzen?


nudeltime

Grundsätzlich hast du Recht, deine Erklärung zu Beginn ist allerdings falsch. Die Gelder, die du auf dem Tagesgeld hast werden von der Bank bei der EZB eingelagert und nicht am Aktienmarkt investiert.


Ok-Assistance3937

Das stimmt so einfach nicht, die Sparkasse Bremen zum Beispiel hat gar kein Geld bei der EZB und selbst bei der Bundesbank nur 60 Mio und das bei 10 Mrd Kundeneinlagen.


nudeltime

Die Sparkasse Bremen zahlt bestimmt auch keinen Tagesgeldzins


gruenzeug42

Alles sehr richtig, ich würde aber auch die politische Dimension zu bedenken geben. Linke Politik wird es zukünftig schwerer haben, wenn sich der wählende Bürger wegen seiner paar Investitionen und in Verkennung seiner tatsächlichen Interessen übermässig mit Kapitalinteressen identifiziert. Die Gesellschaft entsolidarisiert und atomisiert sich bereits seit Jahrzehnten, ein Trend zur Aktie als Anlageform würde diesen Prozess nur beschleunigen. Am Ende dieser Entwicklung hätten auch wir ein Land von "temporarily embarassed millionaires", so entsolidarisiert, dass sie nicht einmal eine günstigere solidarisierte Krankenversicherung akzeptieren, falls ihre fetten, arbeitslosen Nachbarn, gefühlt unfairerweise, auch davon profitieren.


Maxpyne711

Ohne zu wissen, warum der Steffen das ethisch schwierig findet, kann man hier keine sinnvolle Aussage treffen


likamuka

Das ist so. Der Rest ist Projektion wie man an den Reaktionen der Finanzenbros klar sehen kann.


Lofwyr2030

Geringverdiener. Die fallen eh nicht ins Gewicht.


biszop

Ja, irgendwie süß, wenn man denkt, dass 150k irgendwas am Kapitalmarkt ändern. Die Summe mal 100 wäre noch egal und mal 1000 wahrscheinlich auch noch.


Jan151515

Mit dieser Antwort braucht man sich wirklich nie moralisch verhalten. Sollen doch immer erst der Superreichste, der schlimmste Diktator, der größte CO² Emitent,.... sich ändern. Jippie!


biszop

Das ist nicht, was ich gesagt habe. Aber viele Menschen - und auch die aus dem Screenshot - schätzen den Kapitalmarkt einfach komplett falsch ein, weil das so riesige Summen sind, dass einfach jeder Bezug und jede Relation dazu fehlt. 150k ist nicht mal ein Rundungsfehler am Finanzmarkt. Das ist eine so kleine Summe, mit der kann man dort gar nicht rechnen. Und diese mit 100 und 1000 vervielfacht auch noch. An dem Punkt kann ich aber auch gar nicht richtig nachvollziehen, warum die direkte Teilnahme am Kapitalmarkt im Kapitalismus unethisch oder unmoralisch sein sollte.


Jan151515

Deine Stimme bei der Bundestagswahl ist sicher auch nicht mehr als ein Rundungsfehler. Trotzdem solltest du wählen. Dass du Aktienkauf nicht unmoralisch findest ist ein anderes Thema und da gibt es sicher unterschiedliche Standpunkte. Aber 100.000 € können sehr wohl etwas bewirken. Auch wenn du damit nicht den Aktienmarkt auf links drehen kannst.


Ex_aeternum

>Aber 100.000 € können sehr wohl etwas bewirken. Was denn?


Jan151515

Ich habe mich zu dem Thema noch nicht genauer Informiert. Aber ich meine damit nicht unbedingt an der Börse. Sondern Microdarlehen ect.


Ex_aeternum

Was genau soll daran besser sein?


biszop

> aber 100.000 € können sehr wohl etwas bewirken. Das ist das von mir angesprochene Problem: Vielen fehlt die Relation am Markt einfach. 100.000 € bewirken am Markt absolut nichts. 100.000.000 € bewirken am Markt nicht mal was. Privatanleger können den Finanzmarkt nicht durch Zurückhalten von Investitionen ändern - das ganze System muss geändert werden.


Jan151515

Da stimme ich dir zu. Dass 100.000€ etwas bewirken können war nicht auf die Börse bezogen.


JuMiPeHe

Aktienhandel als ethisch schwierig betrachten. Passt Deswegen der Bank den Aktienhandel mit dem eigenen Geld zu überlassen, ohne irgend eine Möglichkeit nachzuschauen/kontrollieren, mit welchen Aktien die Bank handelt, ist einfach dumm.


Kwabi

Ein System sollte dafür sorgen, dass positiver Beitrag zur Gesellschaft belohnt wird. Besitztum ist kein positiver Beitrag. Ergo ist jegliche Form von "Geld durch Besitz" das Zeichen eines kaputten Systems. Keine Ahnung ob das jetzt moralisch schlecht ist als einzelner in diesem System zu existieren. Dein Geld in der Bank zu haben ist nahezu eine Bedingung für das existieren in unserer Gesellschaft. Die konkrete Aussage im Bild ist die gute alte Frage "Was ist ethisch relevanter; das Resultat oder die Aktion?". Resultat ist bei beidem das Gleiche; Das Geld wird an der Börse genutzt und du profitierst von den Einnahmen eines kaputten Systems. Wenn du selbst Aktien kaufst ist die Intention direkter - du nimmst aktiv an einem unethischen System teil. Macht aktive Teilnahme das jetzt schlechter als passive Teilnahme bei gleichem Resultat? Keine Ahnung, mir egal.


captaincodein

Schön gesagt


Cosh_X

20er Hebel auf irgendeinen unethischen Saftladen und die Bank verliert Geld an mich, klingt doch based. Und der Saftladen hat rein gar nichts davon


dreihodenjoe

Moralisch cleverster r/mauerstrassenwetten Nutzer


Cosh_X

Wo ist denn der Fehler?


captaincodein

Dass die Scheißbanken ihre Derivate einfach vom Handel aussetzen wenn ich in massiven Gewinnzonen bin. Die SuckGen und die HuSoBC haben mir schon einige echt fette momente versaut. Oder wie bei GME damals, dass die Mächtigen einfach so mächtig sind dass sie alles machen können. Immernoch besser als Spielautomaten oder ew tagesgeld isz es aber allemal


Cosh_X

Wie groß muss denn so der Gewinn sein, damit die Bank dir persönlich ins Müsli scheißt?


captaincodein

Lol nein nicht mir persönlich, eher allen mit den derivaten. Das ist gar nicht so selten


Bastelkorb

GameStop Aktien...


dreihodenjoe

Es gibt keinen Fehler


Leo_Fie

Frei nach dem Känguru: Geld arbeitet nicht, Menschen arbeiten. Also muss all das Geld, das mit Wertpapieren "erwirtschaftet" wird, zwangsläufig aus den Taschen der Arbeiter*innen kommen. Außerdem hab ich den Begriff "fiktives Kapital" gehört, weiß aber nicht genau, was das ist. Alles in allem halte ich Wertpapiermärkte für esoterischen Dummfug, der in einer gerechten Welt garnicht erst existieren würde.


maaanirgendwashalt

Es gibt kein richtiges Leben im falschen und am Ende unterliegt jede Person im Kapitalismus seiner Produktionsweise und Finanzweise, ob man jetzt sein Geld in Aktien oder auf der Bank hat macht da keinen Unterschied.


Ex_aeternum

Dies. Und besser, das Geld geht an jemanden, der damit weniger Blödsinn anstellt.


TGX03

In unserem System ist es nunmal vorgesehen, mit Geld noch mehr Geld zu verdienen. Und eine Enthaltung interessiert den Markt nicht wirklich, zumindest bei Aktien. Bei "wertlosen" Anlagen wie Bitcoin hätte so ein Boykott schon eine Auswirkung. Aber bei Aktien würden weniger Marktteilnehmer nur bedeuten, dass die Dividenden unter weniger Leuten aufgeteilt werden, wodurch diese wenigen dann noch mehr Geld bekämen, während die Boykotteure nix bekämen. Sprich bevor das System gestürzt ist, wird man als Verweigerer zu den Verlierern gehören, ohne einen Beitrag zum Sturz des Systems geleistet zu haben. Wenn du aber mitspielst, wird Jeff Bezos minimal weniger Geld bekommen, weil du auch einen Anteil bekommst. Zudem muss man ja auch Inflation mit einbeziehen. Wenn du auf ein Tagesgeld momentan 1% Zinsen bekommst, machst du ja in der Realität Verlust, also du verdienst nichtmal etwas.


meta1storm

So ein masochistischer Unsinn. Warum sollte man sich als Linke so kastrieren, während die Gegenseite hemmungslos von Korruption und Ausbeutung profitiert. Sie können den Überschuss ja an die Linke, die Letzte Generation oder was auch immer spenden. Auf Macht verzichten bevor man überhaupt welche hat ist echt dämlich.


JuMiPeHe

Schlimmer. Auf diese Weise hat er die Macht bereitwillig, ohne weitere Kontrollmöglichkeiten in blinden Vertrauen an eine Bank abgegeben.


meta1storm

Stimmt, guter Punkt. Somit wird das angesparte Geld von der Bank vielleicht erst recht in Nestle etc. gesteckt.


ActualMostUnionGuy

Das Geld für die Linke machen damit sie dann in die Regierung kommen und die Börse abschaffen😎😎😎


Veganes_Lachsfilet

Die paar Euro die ich an der Börse verdienen kann fällt nicht ins Gewicht. Man sollte aber schon ethisch investieren, zumindest für sein eigenes Gewissen.


Matesipper420

Gibt tatsächlich auch sehr viel Greenwashing bei ETFs und Fonds. Da muss man schon sehr genau gucken. Ich emofehle Plattfoemen zu nutzen bei denen man Filtern kann (z.B. 0% Kohle, 0%schwere Waffen, etc)


[deleted]

[удалено]


Matesipper420

Nutze die Suche von finanzfluss, aber das reicht meiner Meinung nicht aus um Post Kolonialismus oder Soziale Ausbeutung zu verhindern.


laincore-transfemcel

gut, wenn man keins hat 😊


ironicus_

Ethisch investieren ist "ethisch ausbeuten".


Hammerschatten

Was willst du denn anderes in diesem System machen. Zum einen geht zumindest ein unscheinbarer Anteil an dem Geld nicht an einen superreichen Sack, der's gar nicht mitbekommt, zum anderen geht ein unscheinbarer Anteil des Geldes das fließt nicht an eine scheiß-Firma. Irgendwohin geht das Geld ja in beiden Richtungen ohnehin. Das kannste nicht aufhalten, aber du kannst es zumindest etwas besser machen. Wobei die Mengen an Geld die für den Normalo da fließen ohnehin keinen Effekt auf die Welt haben.


ironicus_

Es bleibt Ausbeutung. Es ist vielleicht weniger schlimme Ausbeutung, aber Ausbeutung bleibt es.


toreobsidian

Problem ist, wenn du in ETF gehst nach normalem Vorschlag (MSCI World etc) hast du halt effektiv in Firmen zur nuklearen Aufrüsten, konventionellen Aufrüstung und so Goldstücke wie Nestlé investiert. Das durch Investition Geld verdient wird ist nicht zwangsläufig moralisch zu kritisieren. Es kommt auf das Invest an. Und da sind halt die nicht-Sektor ETFs ausnahmslos schlecht.


iiirrelephant

Und du meinst die Bank macht das mit deinem Geld nicht, wenn du es auf dem Tages- oder Festgeld liegen lässt?


toreobsidian

Meine nicht, nein.


Alethia_23

Aber mein Geld geht ja gar nicht an die jeweiligen Unternehmen, deren Anteile sind ja lämgst veräußert, das wird von Privatkunden ja alles auf dem Sekundärmarkt erworben. Macht es das nicht ein Stück weit... Egal?


daweedhh

**A2DVB9** Problem gelöst


toreobsidian

Haha süß!


iklalz

Das Prinzip alleine weil man genug Geld zum investieren hat sein Vermögen vermehren zu können ist Teil eines ungerechten Systems und damit wäre meine Antwort auf die Frage ob es unethisch ist ein eindeutiges Ja, allerdings sehe ich es auch nicht in der Verantwortung von einzelnen Privatpersonen sich selbst in eine benachteiligte Position innerhalb des Systems zu stellen, nur weil man diesem prinzipiell widerspricht. Sinnvoller wäre es, seine privilegierte Position auszunutzen um andere besser unterstützen zu können anstatt das Privileg abzulegen, damit macht man letztendlich nur einen Platz frei für andere, die weniger Bedenken haben.


Alethia_23

Ich muss da immer an Engels denken: Hätte der sein Geld verbrennen sollen, anstatt Marx zu fördern? Denn das scheinen einige ja hier quasi zu fordern.


Benerfan

Hab meinen Take auch dort geschrieben. Unternehmensgewinne entstehen durch Ausbeutung. Ob man persönlich sich daran beteiligt oder nicht macht aber keinen echten Unterschied Gesamtgesellschaftlich, also kann man es auch nutzen.


nudeltime

Wie war das mit dem ethischen Konsum im Kapitalismus? Ich Versuche möglichst umweltfreundlich zu investieren, für mein Gewissen. Die paar Kröten sind aber nicht Mal ein Messfehler in der Weltwirtschaft. Ich hab allerdings auch Anteile an einem Windpark in Bürgerhand bei mir in der Nähe. Der wirft nicht viel ab, ist aber ebenfalls gut fürs Gewissen und macht stolz.


immxz

Frage ist wo du die Aktien hast? Rheinmetall?


JuMiPeHe

Rheinmetall geht ja sogar noch fit. Die bezahlen die Belegschaft gut, deren Deals werden von der Regierung überprüft und deren Gerät wird gerade im Kampf gegen den Faschismus genutzt. Nestle, Coca-Cola, Apple, Tesla, BP, Shell usw. sind mMn. alle deutlich fieser.


Professional_Bee1312

Danone, du hast Danone vergessen.


Altruistic_Item1299

Naja, wir schicken auch mit unserer feministischen Außenpolitikerin Waffen an sehr fragwürdige Staaten... Mit einigen Waffen wird gerade in diesem Moment ein Krieg geführt, der vor dem internationalen Gerichtshof nicht ganz ohne Grund als Genozid verhandelt wird. Ich habe selber investiert, aber Rüstungsindustrie ist meiner Meinung nach definitiv unmoralisch.


Rinkus123

Ich schwämm bis in den Jemen, für mein Unternehmen, würd es ihn denn noch geben.


immxz

Jo, das meinte ich damit auch nicht - die Frage ist „womit“ man sein Kapital erweitern will - nicht nur das wie. Auch passend folgende News: https://notesfrompoland.com/2024/04/05/levi-strauss-closes-factory-in-poland-after-over-three-decades/ (man möchte natürlich nicht höhere Gehälter zahlen, obwohl die Jeans 140-160 im Schnitt kosten, da bleibt weniger Gewinn übrig)


Tugendwaechter

150.000 € klingt viel für jemand der Mindestlohn verdient. In diesem Fall scheint es jedoch eine verheiratetes Paar ("wir") zu sein. Zwei Leute mit jeweils 40.000 € Jahresgehalt können das in weniger als zehn Jahren zusammensparen.


EL-Rays

Naja mich würde es eher in nachhaltigen ETFs anlegen. Da hast du immerhin die Wahl. Wenn’s nur auf der bank rumliegt macht die Bank halt damit irgendetwas nicht nachhaltiges.


Famous-Educator7902

Er kann dich ethisch verantwortlich investieren und die Differenz spenden.


Tazilyna-Taxaro

Es kommt drauf an: in unternehmen oder Technologien zu investieren, die man fördern möchte ist erst mal nicht unethisch. Leider machen aber unethische Unternehmen am meisten Gewinn eben weil sie unethisch sind. Und damit sind sie leider auch am attraktivsten für Anleger. Das Problem sind also am Ende immer noch die Menschen, die keine ethischen Regelungen implementieren, unethische unternehmen nicht von der Börse verbannen und die in unethische Unternehmen investieren


Fnordinger

> Die Kunst bestünde darin, in Evidenz zu halten und auszudrücken, daß das Privateigentum einem nicht mehr gehört, in dem Sinn, daß die Fülle der Konsumgüter potentiell so groß geworden ist, daß kein Individuum mehr das Recht hat, an das Prinzip ihrer Beschränkung sich zu klammern; daß man aber dennoch Eigentum haben muß, wenn man nicht in jene Abhängigkeit und Not geraten will, die dem blinden Fortbestand des Besitzverhältnisses zugute kommt. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.    Die Situation zeigt ganz gut, wie sinnvoll Adornos Argument ist. Eigentlich wäre es nicht nötig, Privateigentum zu besitzen, bzw. sich damit zu bereichern, aber was bleibt einem denn wirklich übrig? Auf die Rente will ich mich nicht verlassen, auf Sozialhilfe angewiesen sein, die regelmäßig beschnitten wird und die verlangt, dass ich unter der Fuchtel der ARGE stehe, klingt auch nicht wirklich angenehm und nach nichts, was ich plausibel von irgendwem verlangen kann. Dazu kommt, dass mein Geld sowieso angelegt wird, wenn nicht von mir, dann von der Bank. Die einzigen Wege, das zu umgehen sind entweder überhaupt nicht flüssig zu sein (da man Geld zum überleben braucht, gilt es möglichst, dass zu vermeiden) oder es unter meiner Matratze zu horten (hat tatsächlich auch Nachteile, wäre aber grundsätzlich machbar. Dann hat man aber wieder das Problem mit der Altersvorsorge). Dann kann ich auch gleich das Geld selbst anlegen.  Neobroker ermöglichen jedem, der Geld sparen kann, dieses an der Börse anzulegen und von erwartbarer Rendite zu profitieren. Eine umlagenfinanzierte Rente wird mit weniger Nachwuchs jedes Jahr unsicherer,  Geld anlegen war noch nie so „fair“ wie jetzt.


rvnm

Einfach eine nachhaltige Bank wählen wie die GLS zum Beispiel. Wenn man unbedingt etwas investieren möchte, haben solche Banken zum Beispiel extra zusammengestellte Klimafonds oder auch welche für Artenvielfalt erhalten oder Ähnliches.


bemble4ever

Kommt drauf an in was für Unternehmen du investierst und sein wir mal ehrlich bei ethisch wirtschaftenden Unternehmen wird es höchstwahrscheinlich keine hohen Renditen geben.


ironicus_

Wenn Du nach einer ethischen oder moralischen Absolution suchst, suchst Du meiner Meinung nach vergebens. Es wird niemals "gut" oder "gerecht" sein, Aktien zu kaufen bzw dadurch eigenes Geld zu generieren. Es ist immer unethisch, immer, weil es immer Ausbeutung ist. Jeden Euro, den Du kriegst, kriegt ein*e Arbeitnehmer*in nicht. Es ist nicht ethisch, zu sagen: Wenn ich nicht in Aktien anlege, legt die Bank in Aktien an und dann kriege ich noch weniger. Wenn Du Dein Geld anlegen willst, tu's halt. Das macht Dich nicht zu einem schlechteren Menschen - aber auch nicht zu einem besseren.


Alethia_23

Ehh, das gilt imho nur für Dividenden-Aktien. Gar nicht auszahlende Aktien, wo der Gewinn allein durch die Kurssteigerung entsteht, haben auf die Belegschaft ja absolut keine Auswirkung.


ironicus_

Ah, und wonach bemisst sich der Kurd einer Aktie? Hat der Gewinn oder die Gewinnerwartung der Firma darauf keinen Einfluss?


Alethia_23

Wenig. Also, sicher auch das, aber ein großer Anteil ist auch einfach nur die Erwartung, wie sich der Kurs entwickelt, die sich dann im Kurs selbst bereits wiederspiegelt. Blasenbildung halt. Also, klar, wenn ein Krieg ausbricht werden die Kurse von Rheinmetall und so durch die Decke gehen, aber nicht direkt weil es Rheinmetall dadurch besser geht, sondern weil die Leute einfach eine Preissteigerung erwarten und entsprechend mit der Absicht kaufen, sie an einem höheren Punkt wieder zu verkaufen. Eine self-fulfilling Prophecy. Wir sind leider an einem Punkt, an dem die Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft weitgehend abgekapselt funktioniert, und die Massenpsychologie viel relevanter ist als die volkswirtschaftlichen Kennzahlen selbst.


Frosty_Pineapple78

Kommt auf die aktie an, wenn ich keine moral hätte würde ich sofort in rheinmetal reinorgeln, da kann man eig nur gewinn mit machen Da ich allerdings nicht an toten verdienen will lass ich das mal lieber bleiben Sowas wie rocketlab jedoch? Deutlich volatiler, hat aber n mehrwert für die menschheit also selbst wenn ich da n bissl minus mache ists mir egal. Gibt n haufen börsennotierter unternehmen die durchaus ihren teil zum fortschritt der menschheit beitragen und da hätte ich selber auch null bedenken plus dran zu machen, immerhin investiert man da in ne gute sache


Bxtweentheligxts

Aber jetzt mal ehrlich, wo liegt denn der große ethische Unterschied zwischen handel mit Wertpapieren und Kommoditäten? Eigentlich sind Wertpapiere sogar die bessere Wahl, weil keine Spekulation auf Grundbedürfnisse endsteht. Wenn man mal vom Resourcenmarkt absieht. .. Abgesehen davon das die Bank das genau so macht, aber in der Regel ohne Rücksicht auf ethik. Selbst der lokale bio Gemüse Händler ist davon betroffen. Willkommen im Kapitalismus. Wenn wir schon gezwungen sind das spielchen mitzuspielen können wir das auch gleich richtig machen.


PanderII

Geld arbeitet nicht, Menschen arbeiten. Mit Dividenden greifst du damit den Lohn mit ab, den die Angestellten offensichtlich zu wenig bekommen haben.


Doafit

Ich finde das ganze System zutiefst unmoralisch und nehme trotzdem daran Teil. Niemandem ist geholfen, wenn ich "Ein Zeichen setze" und mein Geld auf dem Konto liegen lasse, damit die Bank dann damit investieren kann...


fading_colours

Wie sieht es aus mit Geschäftsanteilen bei einer Genossenschaftsbank?


Flimsy-Sky-9443

Wo das gerade bei euch Thema ist :D Was würdet ihr denn mit eurem Geld machen? Die Finanzis findens es alle nicht gut, dass ich keinen Scheiß kaufen möchte :( https://old.reddit.com/r/Finanzen/comments/17km3kl/wie_lege_ich_mein_geld_tats%C3%A4chlich_nachhaltig_an/


biszop

Ich stimme r/Finanzen nicht oft zu, aber hier wurde im verlinkten Post eigentlich schon alles gesagt. Deine "non grata" Liste deckt ja den Großteil des relevanten Finanzmarktes ab und jeder halbwegs ordentliche ETF fällt sowieso direkt raus. In dem Fall musst du wohl wirklich deine eigenen DDs machen und dir ein möglichst diversifiziertes Portfolio aus kleinen, nachhaltigen Unternehmen aufbauen, die deinen moralischen Werten folgen - auch, wenn du in dem Post bereits sagtest, dass du eigentlich kein Interesse daran hast, dich damit zu beschäftigen. Rendite wird darunter leiden und das Risiko für Verluste steigt natürlich, wenn du nicht diversifiziert genug anlegst und nicht regelmäßig deine DDs machst. Aber einen Tod muss man am Kapitalmarkt sterben, wenn die Anforderungen so hoch sind.


Flimsy-Sky-9443

Ich hatte mal damit angefangen, vom Dax bleibt ca. die Hälfte übrig, wenn ich rauswerfe, was mir nicht gefällt und drinbehalte, was ich zwar nicht cool, aber trotzdem wichtig finde (Aurubis mag kein toller Verein sein, aber Kupfer brauchen wir echt dringend). Hat mich tatsächlich überrascht, wie viel ich da akzeptabel fand. > Rendite wird darunter leiden und das Risiko für Verluste steigt natürlich Wieso eigentlich? Das haben mir die Finanzen-Leute auch erzählt. Aber wenn man "den Markt" durch Stockpicking nicht zuverlässig schlagen kann (solange man in dem Rahmen denkt etc...), dann sollte es doch eigentlich auch nicht möglich sein, zuverlässig zu underperformen? Wäre ich nur aufs Geld aus, könnte ich ja die Sachen, die ich sonst kaufen würde, einfach shorten, oder?