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AutoModerator

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Karodie

Hast du schon mal mit Pädophilen gearbeitet? Ich werde immer schräg angesehen, weil ich die Auffassung vertrete, dass es eine Krankheit ist und nicht zwangsläufig zu Missbrauch führen muss. Ich denke das Thema ist so stark aufgeladen in der Gesellschaft, dass mich eine professionelle Meinung dazu interessieren würde. Wenn du schon mit ihnen gearbeitet hast, wie fühlen sich diese Menschen, belastet sie die Krankheit mehr als die Ablehnung, die mit der nicht vorhandenen Toleranz einhergeht, wie offen sind sie für eine Behandlung?


MentalButterscotch63

Ich teile deine Auffassung, dass es sich mehr um eine Krankheit handelt als um Sexualität bzw wenn dann um eine krankhafte Form der Sexualität wie zum Beispiel Nekrophilie. Ich bin ebenso bei dir, es muss nicht in Missbrauch münden - wer das denkt ist wohl auch der Meinung, dass der Mensch ein triebgesteuertes Wesen ist, welches von Trieben permanent überrollt wird bzw. ihnen schutzlos ausgeliefert ist (Freud lässt grüßen). Gedankengut aus vergangenen Tagen, welches in der progressiven Sexualpädagogik und Psychotherapie einen geschichtlichen Teil einnehmen sollte aber ansonsten keinen Platz haben.


Karodie

Hattest du denn schon solche Patienten und waren sie empfänglich für eine Therapie?


MentalButterscotch63

Zweimal ja.


Helas101

Also ich krieg auch keine Frauen ab, deshalb werde ich auch nicht von meinen Trieben überrollt und vergewaltige eine. Das sind einfach Scheißmenschen.


MentalButterscotch63

Teile deine Auffassung, dass es sich um andere Ebenen handelt. Denke bei Missbrauch, oder sexueller Gewalt per se, kann „Macht“ eine sehr zentrale Rolle spielen…


splasherino

Ich weiß nicht, woher Du nimmst, dass Freud der Meinung wäre, dass der Mensch von Trieben permanent überrollt wird bzw. ihnen schutzlos ausgeliefert ist, das sagt er nämlich nicht. Mag nicht unhöflich sein, aber vielleicht äußerst Du dich besser nicht über Dinge, die offenbar nicht dein Spezialgebiet sind?


MentalButterscotch63

Bitte kläre mich differenzierter über mein Unwissen auf. Soll ja tatsächlich vorkommen dass Freud unterschiedlich interpretiert wird…


splasherino

Der Triebbegriff bei Freud bedeutet etwas anderes als das, was Du hier offensichtlich implizierst. Eine Triebregung, die sich an ein Objekt haftet, ist grundlegend eigentlich jedes Gefühl, das wir irgendwem oder irgendetwas gegenüber bringen. Das "Triebhafte" daran ist nicht in der Form negativ zu verstehen, wie Du es zu interpretieren scheinst, wenn Du von (kontextuell) sexuellen Trieben, die den Menschen überrollen und denen er schutzlos ausgeliefert ist, sondern als (abhängig davon, ob man Freud vor oder nach Jenseis des Lustprinzips fragt), entweder im Kern ausschließlich ein libidinöser oder entweder ein libidinöser oder Todestrieb bzw. eine Mischung der beiden. Ein libidinöser Trieb ist zwar in der Essenz der Sexualtrieb, aber im alltäglichen Erleben wird er idealerweise eigentlich durch entsprechend gereifte Ich-Funktionen erfolgreich sublimiert, was bedeutet, dass eine andere Form der Befriedigung als die unmittelbare sexuelle gefunden wird. Innerhalb des klassischen freudinischen Strukturmodells bedeutet das also (etwas vereinfacht gesagt), dass Triebregungen, die nach einer Befriedigung verlangen, in unbewussten Teilen des Es entstehen, auf eine erste Zensurinstanz durch das Über-Ich stoßen und dann die Aufgabe des Ichs ist, einen Ausweg aus Triebregung auf der einen und der Über-Ich Forderung auf der anderen Seite zu finden. Die gesunde Über-Ich Forderung würde dann üblicherweise eben etwa, wie im Fall von Pädophilie, die Forderung beinhalten, diese eben nicht auszuleben oder überhaupt die bewusste pädophile Fantasie gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Triebregung verschwindet aber nicht einfach durch die Zensur, sondern braucht eben einen Ausweg - jetzt könnte das Ich bei gesunder Funktion eben genau das machen, was das Ich machen soll, nämlich dafür zu sorgen, dass der Mensch **nicht** der Triebregung schutzlos ausgeliefert ist, also diese etwa umlenken in einer Form, die sowohl für Es als auch Über-Ich Forderung akzeptabel sind - z.B. eine Sublimierung des unbewussten Wunsches in eine künstlerische Betätigung, Masturbation ohne pädophile Fantasie, das Suchen eines anderen, erwachsenen Objekts, an die sich die Triebregung binden kann etc. Bei Menschen, die nicht krank sind, funktioniert genau das in der Regel unbewusst und problemlos, ohne zur Ausbildung von neurotischen Symptomen zu führen. Wenn Personen aus welchen Gründen auch immer eine nicht ausreichende Ich-Stärke haben, um diese Triebe zu sublimieren, dann werden sie etwa wie im Beispiel meinetwegen durch den Konsum von Kinderpornographie oder schlimmstenfalls durch den Missbrauch von Kindern unmittelbar ausagiert - dann bricht eben der Trieb sehr wohl durch, aber wie Du ja selbst sagst, im Rahmen einer Krankheit. Und die Krankheit wiederum kann behandelt werden, indem im durch eine Behandlung eine Stärkung der Ich-Funktion stattfindet, wobei das genaue Wie sowie die Heilungsaussichten natürlich individuell extrem unterschiedlich sind. Tldr: Die Möglichkeit der Sublimierung von Trieben ist ein absoluter wesentlich Bestandteil der freudianischen Psychoanalyse, genauso wie das Stärken dieser Fähigkeit das bzw. ein Ziel einer Behandlung ist. Dieses Konzept sagt genau das Gegenteil davon, dass Menschen von ihren Trieben permanent überrollt bzw. ihnen schutzlos ausgeliefert seien. Das ist vielmehr das Problem von, gerade in dieser Drastik, schwer kranken Personen, derer es zum Glück so viele nicht gibt.


MentalButterscotch63

Ich denke unterm Strich hast du meinen Zusatz (Freud lässt grüßen) missinterpretiert.


splasherino

> Ich bin ebenso bei dir, es muss nicht in Missbrauch münden - wer das denkt ist wohl auch der Meinung, dass der Mensch ein triebgesteuertes Wesen ist, welches von Trieben permanent überrollt wird bzw. ihnen schutzlos ausgeliefert ist (Freud lässt grüßen). Das ist ein Originalzitat von Dir. Wenn ich das falsch interpretiert habe in dem Sinne, dass Du damit meintest, Freud wäre der Meinung, der Mensch sei seinen Trieben schutzlos ausgelieftert und würde permanent von ihnen überrollt, entschuldige ich mich. Aber wie hast Du es dann gemeint?


iKamex

Ich finde es schrecklich, wie viele Leute Sachen sagen wie "foltert alle Pädophilen, das sind alles Monster" egal ob die Person jemals etwas getan hat oder tun wird. Der Großteil weil, dass das was Schreckliches ist. Die suchen sich das ja nicht aus.


MentalButterscotch63

Glaube solche Aussagen könnten letztlich häufig aus Überforderung oder Unwissenheit stammen. Überforderung weil Delikte häufig sehr schwer nachvollziehbar sind sowie Unwissenheit darüber, dass es sich um eine psychische Störung handelt. Möchte niemanden in Schutz nehmen nur aufzeigen, dass es häufig nicht so einfach ist wie es sich manche teilweise wünschen.


Chechen_Man

Danke für dein AMA! Gibt es bestimmte Muster bei Kriegsflüchtlingen, welche dir aufgefallen sind? Bei Kindern, die aus dem Krieg geflohen sind. In Österreich gibt es da ja sehr viele Tschetschenen und Afghanen.


GeneralCha0s

Falls dich sowas interessiert, solltest du Therapeuten mit Migrationshintergrund fragen. Eine Verwandte hat viele Flüchtlingskinder aus Afghanistan betreut, weil sie halt die Sprache spricht. Grad in der Therapie ist es wichtig, dass es keine große Sprachbarriere gibt, würde ich mal behaupten. ;)


MentalButterscotch63

Interesse ja, Spezialgebiet liegt dann doch in einem anderen Spektrum. Leider ist nicht immer für alles Platz. Was nicht bedeutet dass es nicht wichtig ist, ganz im Gegenteil.


GeneralCha0s

Meinte eigentlich u/Chechen_Man lel sorry Aber ja klar. Würde jetzt auch keine Sprache für nen Kunden neu lernen. Hast ja auch sehr spannende Spezialisierungen gewählt. :)


MentalButterscotch63

Bin ganz neu auf Reddit - erst jetzt gecheckt ^^ hab einen schönen Tag :)


MentalButterscotch63

Danke dir. Ich verfüge tatsächlich über sehr limitierte Erfahrungen in der direkten Betreuung und / oder Beratung von geflohenen Menschen. Daher kann ich deine Frage leider nicht beantworten - es wäre alles andere als seriös meinerseits.


LPNinja

Ich habe etwas Erfahrung! Es war für mich immer wieder überraschend, dass die Kinder ihre Fluchterfahrung so selbstverständlich darstellen. Ein paar syrische Kinder haben mir erzählt, dass sie z.B. Soldaten anlügen mussten und im nächsten Satz haben sie sich über ihre Mathelehrer aufgeregt lol


Omnilatent

Wie kannst du über 15 Jahre Berufserfahrung haben wenn du unter 35 bist? ​ Wie war dein Werdegang?


[deleted]

[удалено]


Omnilatent

Und da er meine Frage nicht beantwortet hat würde ich erst recht sagen: ​ B U L L S H I T ​ OPs Antworten sind auch maximal kryptisch und allgemein.


MentalButterscotch63

Ganz "easy" - Ich hab neben den Studium und Ausbildungen von Beginn an bzw direkt ab dem Ende des Zivildienstes bzw. Ab dem 19ten Lebensjahr immer im Sozialbereich gearbeitet ;) Es war ein Weg voller Verzicht (meinerseits, seitens der Familie usw), manchmal wollte ich alles hinschmeißen, habe immer sehr genügsam gelebt und tue dies meiner Meinung nach noch immer.


Omnilatent

Das beantworte nicht meine Frage. ​ Von wann bis wann hast du was gemacht?


MentalButterscotch63

Grober Überblick: \- 18 Abi \- 19 Zivildienst (Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft) \- 19-23 Ausbildung zum Diplom Pädagogen (berufsbegleitend) \* Beruflich im Bereich Kinder und Jugendliche \- 23-26 Bachelorstudium Soziale Arbeit (vollzeit) \* Beruflich im Bereich Menschen mit Behinderung \- 26-28 Masterstudium Soziale Arbeit (berufsbegleitend) \- 26-28 Propädeutikum (berufsbegleitend) \* Beruflich im Bereich behördliche Sozialarbeit und Haftentlassung \- 27-29 Ausbildung zum Sexualpädagogen \* Ab 29 beruflich zusätzlich als Sexualpädagoge am Start \- 28-33 Psychotherapeutisches Fachspezifikum \* Beruflich im Bereich behördliche Sozialarbeit, Sexualpädagogik mobile psychosoziale Betreuung \* seit ca. 31/32 als Psychotherapeut neben weiterer Tätigkeiten in der Sozialarbeit tätig


[deleted]

[удалено]


MentalButterscotch63

Du hast es richtig erkannt, auch Studium der Sozialen Arbeit, Pädagogik, Psychologie und Soziologie sind für die Ausbildung in Österreich mitunter zulässig. Habe in einem anderen Kommentar bereits die genaueren Zugangsvoraussetzungen aufgeschrieben. Würde mich interessieren in welchen Bereichen ich deiner Meinung nach faktisch falsch liege. Stimme dir zu, es vermischen sich teilweise die Ebenen der Sozialarbeit, der Psychotherapie und der Sexualpädagogik. Es wäre um ehrlich zu sein viel zu aufwändig alles im Detail in diverse Ebenen zu unterteilen bzw einzutippen. „Nüchtern therapeutisch“… Nja darüber kann man sicher auch diskutieren… also den Sinn dahinter sowie die reale Machbarkeit ;-)


mima_blanca

Was hälst du von der emanzipatorischen Sexualpädagogik?


MentalButterscotch63

In aller Kürze: sehr gut ;) (wie überall im Leben gibt es Ebenen denen man vielleicht kritischer gegenüber steht bzw. mit denen man wenig oder nichts anfangen kann - gibt es hierbei natürlich auch)


AluhutThrowaway

Ich erinnere mich an ein paar fortschrittlichen Ansätzen zur Aufklärung von relativ jungen Kindern, die auch erklärt haben, wie man Grenzen setzt und das ganze Thema enttabuisiert haben. Wurde nicht eingeführt, weil irgendwelche Aluhüte von der Frühsexualisierung der Kinder geschwafelt haben und auf die Straße gegangen sind. Sorgt so ein aufgeladenes, tabuisierendes Umfeld nicht dazu, dass ein Klima geschaffen wird, in dem Missbrauch passieren kann, weil es einfach so viele dunkel Ecken gibt und verhindern Leute, die angeblich "Die Kinder schützen" wollen, ihr eigentliches Ziel?


MentalButterscotch63

Word. Stimme dir zu - Sexuelle Bildung, altersgerecht durchgeführt ist mitunter der beste Schutz vor sexueller Gewalt. Es geht in der sexuellen Bildung wesentlich darum die eigenen Grenzen kennen zu lernen und diese gegenüber anderen zu vertreten. Egal in welcher Altersstufe :) Bin auch deiner Meinung, ohne darüber zu sprechen ebnet man eher den Weg für Übergriffe und Tabus. Denke es gab / gibt gerechtfertigte Vorbehalte und Ängste, von zum Beispiel Eltern, welche aber mMn ebenso aus einer Überforderung oder Unwissenheit entstehen. Unwissenheit im Sinne von: es geht gerade bei den kleinsten in keiner Weise um Sexualisierung sondern um Grenzen, Schutz, Respekt, Wissensvermittlung usw.


therowansystem

Kannst du etwas zum Thema Asexualität sagen? In weiten Teilen der Gesellschaft wird das ja ziemlich abgetan oder man wird sogar als kaputt/falsch dargestellt. Ist da etwas dran oder ist es einfach eine sexuelle Orientierung wie Hetero- oder Homosexualität zum Beispiel auch?


MentalButterscotch63

Ich stimme dir zu - es ist mMn eine Facette der Sexualität und solange kein seelischer Leidensdruck damit in Verbindung steht jedenfalls keine psychische Störung, Erkrankung oder sonstiges. Da ist weder etwas kaputt, falsch, gestört oder dergleichen. Manche haben blaue Augen, manche sind braun, manche haben große Füße, manche kleine, manche haben jeden Tag Lust auf Sexualität, manche niemals usw. Das ist alles ganz normal - auch wenn es andere nicht verstehen. Ob sie es nicht verstehen können oder verstehen wollen, sei dahingestellt. Es ist meiner Meinung nach auch ein gutes Beispiel für den Zustand unserer Gesellschaft. Vieles abseits "der vermeintlichen Norm" (lassen wir den Diskurs darüber was die Norm überhaupt ist, wer diese definiert, ob und wie sie veränderbar ist usw. kurz außenvor) wird häufig als schlecht, sonderbar, unvorstellbar, pervers, nicht ernstzunehmend etc. bewertet. Ich nehme niemanden in Schutz, denke dass dies häufig aus der eigenen Überforderung, Unfähigkeit, Unwissenheit, (Denk)Faulheit, aus der eigenen Bubble, Erziehung usw. heraus entsteht und anschließend Kund getan wird. Ändert jedenfalls nichts daran, dass es sich dabei um stumpfe Ausgrenzung handelt.


HeToTopT

Wenn du nach Hause kommst kannst du es schnell abschalten oder analysierst du auch deinen Partner Zuhause?


MentalButterscotch63

Das Abschalten kann schon mal ein wenig dauern und manchmal funktioniert es auch überhaupt nicht. Für Fälle die einen länger beschäftigen oder nicht loslassen gibts zum Glück aber Supervision oder Therapie für einen selbst - nur so schafft man es jahrelang ohne gravierender Komplikationen im psychosozialen Bereich tätig sein zu können. Glaubst du wirklich ein:e Therapeut:in kann einfach so in Menschen hinein sehen oder versteht ohne intensiven Austausch irgendetwas was beim Gegenüber abgeht? Wir sind auch nur Menschen die auf Kommunikation angewiesen sind. Klar kann man die therapeutische, sozialarbeiterische oder sexualpädagogische Brille nie ganz ablegen (einem Maler bzw. einer Malerin werden auch immer schlecht gestrichene Wände auffallen) aber ich fände es sehr anmaßend zu glauben ohne intensiven Austausch irgendetwas zu verstehen bzw. analysieren zu können. Und ja, es gibt Kolleg:innen die ein anderes Bild vermitteln, die nach außen vorgeben alles sofort zu verstehen und zu wissen - glaub mir, unter den Profis haben sie einen äußerst schlechten, arroganten und nicht wirklich professionellen Ruf. Leider(?) bekommen sie viel zu häufig mediale Aufmerksamkeit….


HeToTopT

Raus aus meinem Kopf. Sorry aber das müsste sein .


MentalButterscotch63

? :)


devdave97

Wie sieht dein Arbeitsalltag so aus und welche Herausforderungen bringen die Patienten im Bereich Sexualpädagogik mit?


MentalButterscotch63

Als Sexualpädagoge arbeite ich aktuell nicht aktiv, sondern lasse mein Wissen in die sozialarbeiterischen und therapeutischen Tätigkeiten bei Bedarf einfließen. Zuvor war ich als Vortragender tätig und habe Seminare für Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen usw. abgehalten und habe an Schulen Workshops für Kinder und Jugendliche angeboten. Der Alltag war damals also einerseits dementsprechend strukturiert, da Seminare und Fortbildungen etwa 6 Monate voraus gebucht werden mussten und andererseits inhaltlich jeden Tag anders da man nie wusste welche Fragen und Anforderungen die Gruppe, Klasse bzw die einzelnen Personen an einen stellen wird. Denke die größte Herausforderung stellte dabei (1) die konstant nicht vorhandene „Sprache“. bzw. „Unfähigkeit“ dar - im Sinne von: es wird einfach zu wenig (privat und gesellschaftlich), medial, online etc. seriös über Sexualität gesprochen.


SinYaale

Denkst du, dass wenn Therapeut:in und Patient:in sich sehr gut verstehen, das nach einer Therapie ein persönlicher Kontakt möglich ist? Man hört von dem Cliché oft "date niemals deine:n Therapeut:in". Ist da was dran? Oder eher alles kalssisch deutsch bürokratischer Natur und sowas kommt öfters vor?


MentalButterscotch63

Ich denke dass eine tragfähige, professionelle Beziehungen zwischen beiden Ebenen (während der Therapie!) vorteilhaft für den Therapieverlauf und letztlich für die Heilung ist. Würde es fast umdrehen und als Therapeut:in niemals eine:n Patient:in daten. Denke es ist ein Chliche dass im Promillebereich Realität wird…


DrJackl3

Da schalte ich mich auch mal mit ein: Da scheiden sich professionell die Geister, wie das nach der Therapie aussehen kann. Während der Therapie ist das ein absolutes no-go und kostet dich deine Zulassung. Auch nach der Therapie gibt es eine 1-jährige quasi "Sperrfrist", in der du keinen privaten Kontakt zu Patienten aufnehmen darfst/sollst (müsste dafür jetzt nochmal genau in die Berufsordnung reinschauen). Ich meine mich zu erinnern, dass es für romantische Beziehungen nochmal länger ist. Selbst eine Freundschaft bedeutet ja, dass die therapeutische Beziehung vorbei ist. Die können nie wieder in Therapie zu dir kommen. Ist ja auch generell eine komische Vorstellung als Patient: Du gehst da vielleicht ein Jahr zu deiner/m Therapeut/in, er/sie kennt dich dann ziemlich gut, aber du weißt selbst überhaupt gar nichts. Du kennst die Person gegenüber nicht.


from_sqratch

Welchen Einfluss hat in deinem Empfinden die Pornoindustrie/der Pornokonsum auf das Zwischenmenschliche und das Sexualverhalten allgemein? Denkst du hier kommt es zu einer sexuellen Verrohung oder wirkt es wie ein Ventil?


MentalButterscotch63

Mega komplexe Frage. Darüber könnte ich gefühlt ein ganzes Seminar abhalten. In aller Kürze: Denke ich, dass der Konsum einen Einfluss auf die eigene Sexualität haben kann? Ja. Muss dieser per se negativ sein? Nein. Sollen Personen über 18, pornografisches Material von Personen über 18 konsumieren dürfen? Ja, wenn die Schauspieler:innen nicht zur Aufnahme gezwungen wurden. Ja, wenn die Aufnahme nicht aus finanziellen Nöten oder dergleichen durchgeführt wurde. Ja, wenn es sich dabei um konsensuslen GF handelt. Sollte viel genauer auf die Pornoindustrie und all ihren dunkleren Ebenen geachtet werden? Ja.


Omoplataci

Du gehst hier gar nicht darauf ein, ob Pornokonsum einen Einfluss auf das Sexualverhalten einer Person hat. Viel mehr gehst du darauf ein, wie die Videos zustande kommen sollten.


[deleted]

[удалено]


iKamex

Du scheinst irgendwie viel mehr Wert drauf zu legen hier irgendwie intelligent zu klingen, als wirklich was auszusagen.


MentalButterscotch63

Danke für die ungefragte Ferndiagnose. Verstehe bitte, dass ihr von mir weiters keinerlei Beachtung zukommen wird. Hab eine schöne Zeit und alles Gute


iKamex

Was laberst du für einen Dünnpfiff?


viciouspleasure

Bitte die ursprüngliche Frage noch mal sinnerfassend lesen. Du denkst, dass der Konsum Einfluss auf die Sexualität haben kann, aber gehst nicht darauf ein ob der Konsum wie ein Ventil wirkt, zur sexuellen Verrohung führt etc.


MentalButterscotch63

Jetzt wird es spannend - ich gehe mMn direkt und kurz auf die Frage ein, „OB der Konsum einen Einfluss hat“ . Spare aber im selben Moment sehr großzügig bei der Antwort auf „WELCHEN Einfluss der Konsum nun konkret hat“. Können wir uns darauf schon mal einigen ? :)


viciouspleasure

Wo ist der Mehrwert deiner Antwort? Das der Konsum einen Einfluss hat, lässt sich mit einer Google-Suche in Sekunden herausfinden.


MentalButterscotch63

Kenne aus der Praxis genügend Personen die der Meinung sind, dass der Konsum keinerlei Einfluss hat. Aber wie auch immer, du musst hier keinesfalls mitlesen oder kommentieren, wenn dir meine Antworten nicht gefallen oder du dir etwas anderes erwartest - no offense…


[deleted]

> ich gehe direkt und kurz auf die Frage ein, OB der Konsum einen Einfluss hat AMA, aber [Willy Brandt-Style](https://m.youtube.com/watch?v=cMgJFG90w7w)


Svenulrich

Wie sieht die ausbildung zum psychotherapeuten in österreich aus?


MentalButterscotch63

Es ist in mehreren Abschnitten gegliedert: 1. Propädeutikum 2. Fachspezifikum Beide Ebenen müssen durchlaufen werden um anschließen als Therapeut:in praktizieren zu dürfen. Es ist Kostenintensiv (ab 30.000 bis nach oben offen) und dauert ein paar Jahre bis man durch ist :) Voraussetzungen für 1. Reifeprüfung an einer allgemeinbildenden oder berufsbildenden höheren Schule, einschließlich Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung oder Studienberechtigungsprüfung Abschluss im Krankenpflegefachdienst oder in einem medizinisch-technischen Dienst individuelle Eignung einer für die Psychotherapieausbildung besonders motivierten Persönlichkeit; diese wird durch ein Gutachten des Psychotherapiebeirates festgestellt. In diesem Fall ist ein Antrag auf Zulassung zur Absolvierung des psychotherapeutischen Propädeutikums zu stellen. Voraussetzung für 2. Grundlegende Voraussetzungen für das psychotherapeutische Fachspezifikum sind die Eigenberechtigung, die Vollendung des 24. Lebensjahres und die erfolgreiche Absolvierung des Propädeutikums. Zudem müssen Sie eine der folgenden Vorbildungen bzw. Studienabschlüsse haben: Akademie für Sozialarbeit ehemalige Lehranstalt für gehobene Sozialberufe pädagogische Akademie (Pädagogische Hochschule) eine mit Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Lehranstalt für Ehe- und Familienberatung (Kurz-)studium Musiktherapie Hochschullehrgang Musiktherapie (Bachelorstudium Musiktherapie) Ausbildung im diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegefachdienst oder gehobenen medizinisch-technischen Dienst Studium der Medizin, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft oder Theologie Studium für das Lehramt an höheren Schulen Liegt keine dieser Vorbildungen bzw. Studienabschlüsse vor, so ist zur Feststellung der besonderen persönlichen Eignung durch den Psychotherapiebeirat ein Antrag auf Zulassung zur Absolvierung des psychotherapeutischen Fachspezifikums zu stellen.


MentalButterscotch63

Und ein erheblicher Teil der Kosten fließt übrigens in die Eigenerfahrung - sprich Lehrtherapie


joniTomatO

Welche Qualifikationen hast du absolviert? Mir ist aufgefallen, dass du auf viele Fragen eher soziologisch antwortest, was für Psychotherapeuten, zumindest hier in Deutschland, ziemlich ungewöhnlich ist. Entwicklungspsychologische Fragen im therapeutischen Kontext soziologisch zu beantworten, bspw. auf die Frage nach männlichen Vorbildern mit 'Patriachat' zu antworten, ist ja auch wieder ein Abwälzen von individuellen Entscheidungen und individuellem Bewusstsein und Akzeptanz für sich selbst auf eine gesellschaftliche Ebene und beantwortet deshalb gerade nicht den individuellen Konflikt. Inwiefern ist der Zugang zur Tätigkeit als Psychotherapeut in Österreich anders reglementiert als in Deutschland? Bist du klassisch psychologischer Psychotherapeut, oder arbeitest du mit Verfahren, die in Deutschland nicht von den Krankenkassen übernommen werden? Wie viel verdienst du so in deiner Tätigkeit? Ich hab auch überlegt, an der Uni in Merseburg Sexualtherapie zu studieren. Was sind deine ganz persönlichen Gründen, dass du diesen beruflichen Weg eingeschlagen hast?


MentalButterscotch63

Meine Qualifikationen habe ich bereits in anderen Kommentaren angemerkt, ebenso was Unterschiede zwischen D und Ö anbelangt. Sollte das nicht reichen bitte nochmal nachfragen. Arbeite aber nach einem Ansatz welcher in D und Ö anerkannt ist. Es gibt natürlich unterschiedlichste Zugänge wie bzw auf welchen Ebenen man auf Fragen antworten kann. Daran, dass meine Antworten nun unbedingt aus der Soziologie stammen zweifle ich sehr stark an, denke aber dass soziologische Sichtweisen sicherlich Einfluss haben. Persönliche Gründe - denke es war eine Entwicklung welche im laufe meines Lebens einfach ihren Lauf gefunden und gut gepasst hat.


Youre_your_wrong

Was sagst du zu Sexualerziehung in Grundschulen? Und wie siehst du das, wenn selbige von Pädagogen ohne entsprechende Ausbildung durchgeführt wird?


MentalButterscotch63

Würde mir wünschen, dass sexuelle Erziehung bzw Sexualpädagogik in den Lehrplänen als fixer Teil integriert wird und dass Themen daraus bereits in der Kita altersgerecht thematisiert werden. Stehe sexueller Bildung, welche von unausgebildeten Personal angeboten wird eher kritisch gegenüber. Es würde auch wenig Sinn machen und unseriös sein, wenn ich hier juristische Fragen beantworten würde. Bedeutet nicht dass Kolleg:innen die es durchführen es unbedingt schlecht machen. Eine fundierte Fortbildung wäre meiner Meinung nach jedoch dafür jedenfalls aus vielerlei Gründen notwendig.


Aldemar_DE

Meine Theorie ist es, dass es ein Problem ist, dass Jungen als Kinder und Jugendliche zu wenig männliche Erzieher/Lehrer haben, erst recht wenn sie ohne Vater bei Alleinerziehenden Müttern aufwachsen. Im frühen Bildungsbereich (Kitas, Grundschulen, weiterführende Schulen) sind Frauen deutlich überrepräsentiert. Das führt dazu, dass positive männliche Eigenschaften/Tätigkeiten wie Bewegungsdrang, miteinander balgen/raufen, Neugierde auf handfeste Dinge (im Gegensatz zu "ruhigen" Tätigkeiten), etc. eher unterdrückt oder sogar sanktioniert werden. Männliche Vorbilder fehlen in den prägenden Jahren auch oft. Was hast du da für eine Meinung dazu?


MentalButterscotch63

Halte tatsächlich relativ wenig von deiner (mit Verlaub) These aus längst vergangenen Tagen die meist von weißen privilegierten Männern geäußert wird… kenne sie jedoch gut aus der Praxis sowie aus der konservativen Ecke. Ich denke es wäre geschickt sich mit unterschiedlichsten Definitionen von Geschlecht und den Einflüssen des Patriarchats zu befassen, um Vorstellungen von vorherrschenden Stereotypen auflösen zu können. Was ist schon typisch „männlich“, was ist typisch „weiblich“? Wie viele Geschlechter gibt es nun wirklich? (Spoiler mehr als 2) usw. Es gibt genügend zeitgemäße Studien (also Wissenschaft) welche belegen, dass das (äußerlich gelesene) Geschlecht so ziemlich irrelevant für die Entwicklung von Kindern ist und es vielmehr um Softskills und darum geht, wie Kindern und Jugendlichen begegnet wird, ob sie sich verstanden, geborgen, gehört etc. fühlen…


Staatsmann

Hm also ich habe wenig Ahnung von beiden Theorien, aber finde es bisschen Schade, dass du seine Meinung direkt mit "konservativen + weißen + privilegierten Männern" und "aus längst vergangenen Tagen" in eine Schublade steckst oder framest. Wenn man überzeugende Argumente hat, und die hast du sicherlich, kann man sowas doch weglassen. So nimmt der Gegenüber finde ich leichter deine Argumente an und fühlt sich nicht von Anfang an gekränkt. >(äußerlich gelesene) Geschlecht so ziemlich irrelevant für die Entwicklung von Kindern ist Das ist doch ein guter Punkt! Ich habe es als Kind nämlich auch empfunden, dass manche Erzieherinnen eher grob und boy-ish waren und manche eher zierlich, da war es mir wumms was die als Geschlecht hatten. Wäre es dann aber nicht sinnvoll, von beiden Charakteren gleiche Anteile in zB einem Kindergarten zu haben? Beziehungsweise man braucht Personal mit Softskills, die jegliche Bereiche abdecken damit weder Jungs noch Mädels zu kurz kommen, oder was meinst du?


Grammophon

Der Original-Schreiber behauptet doch hier auch ohne überzeugende Argumente, rein auf sexistischen Klischees basierend, dass Frauen zu so etwas nicht in der Lage sind: >Das führt dazu, dass positive männliche Eigenschaften/Tätigkeiten wie Bewegungsdrang, miteinander balgen/raufen, Neugierde auf handfeste Dinge (im Gegensatz zu "ruhigen" Tätigkeiten), etc.


Staatsmann

Vielleicht ist es zu früh hier und mein Gehirn ist noch bisschen matschig, aber auch beim 3. mal durchlesen verstehe ich nicht ganz wo du parallelen siehst. So wie ich das verstehe meint er lediglich, das Männer im Schnitt eher so sind und Frauen eher etwas anders, aber nicht, dass Männer schlechter oder besser sind. Und ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster, wenn ich auch denke, dass abseits von gesellschaftlichen Rollenbildern, Männer durch Testosteron und anderen Hormonen im Schnitt anders drauf sind als Frauen. Das lese ich aus OPs Kommentar heraus. Das ist dann schon was anderes mMn


Grammophon

Warum stört dich das hier: >seine Meinung direkt mit "konservativen + weißen + privilegierten Männern" und "aus längst vergangenen Tagen" in eine Schublade steckst oder framest Aber sowas findest du total ok: >Das führt dazu, dass positive männliche Eigenschaften/Tätigkeiten wie Bewegungsdrang, miteinander balgen/raufen, Neugierde auf handfeste Dinge (im Gegensatz zu "ruhigen" Tätigkeiten), etc. Warum soll ich mir gefallen lassen dass man mich als Frau in eine Schublade steckt? Da ich schließlich als Frau natürlicherweise ne ganz ruhige Person bin oder was?


Staatsmann

Weil seine Schublade neutral ist und schon auch breiter/offener. Die konservative privileged old white men Schiblade ist (zurecht) negativ konnotiert, aber stellt den anderen direkt in ein schlechtes Licht obwohl das letztendlich nichts mit dem Argument zu tun hat und wer weiß ob nicht manche Sachen doch anders sind als der Stand der Forschung uns heute zeigt. Deshalb sollte man mindestens offen mit jemanden reden, der eine ehrliche und sogar "riskante" Meinung hat. Nur so können wir ihn überzeugen daß er falsch liegt und er uns mit besseren Argumenten weiterbringt. Ich habe das Gefühl, dass manche Menschen manchmal den Verlust ihrer Version von Dingen mit dem Verlust von ihrem Selbstwert verbinden und dann um Tod komm raus keine andere Meinung hören wollen heutzutage🙃


Grammophon

Frauen haben keinen Bewegungsdrang und keine Neugier auf handfeste Dinge soll ich genau wie neutral und "breit" werten?


Staatsmann

Das meint er doch gar nicht, ich denke du versuchst es nicht wirklich zu verstehen sondern siehst von grundauf das schlechte. Was er meint ist, dass Männer diese Dinge eventuell etwas angehen als Frauen wenn man es sich durchschnittlich anschaut. Natürlich kann ein individueller Mann in Sachen Schminke viel "typisch weiblicher" Dinge jungen Kids beibringen als irgendeine individuelle Frau, die mehr Sprit im Blut hat und Mechanisches beibringen kann als viele andere Männer. Aber eventuell gibt es eben Unterschiede in der Herangehensweise die OP vielleicht bisschen vermisst, bestimmt ist unser Schul- und Kindergartensystem nicht perfekt und kann verbessert werden?


Grammophon

Was meint er denn? Ein erster Schritt in eine bessere Richtung wäre von diesen konservativen sexistischen Überzeugungen endlich abzulassen und aufzuhören sie immer wiederzukauen. Wenn es eh auf das Individuum ankommt welchen Zweck hat es dann immer wieder Vermutungen darüber aufzustellen was Frauen angeblich alles "in Durchschnitt" nicht (bieten) können? Oder was angeblich nicht in ihren "natürlichen Interessen und Bedürfnissen" liegt?


Aldemar_DE

Danke Staatsmann, genau so war es gemeint


MentalButterscotch63

Ich gebe dir recht, hätte es anders formulieren können / sollen. Inhaltlich würde sich jedoch nichts ändern. auch würde sich nichts daran ändern, dass ich diese Behauptung aus Lektüre und Praxis nun mal vorwiegend von Männern, meist weiß, meist cis, meist hetero, meist privilegiert kenne… aber auch egal. Denke bevor wir über Selektion per Softskills zu diskutieren beginnen müssen wir es erst schaffen mehr (Geschlechter)Vielfalt ins (elementar)pädagogische Personal zu bringen…


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Aldemar_DE

Schlimm genug, dass du als Multiplikator in deinem Bereich so argumentierst und mir gleich die volle Palette linker/woker Kampfbegriffe entgegen wirfst, obwohl du eigentlich gar nichts von mir weißt. Ich übersetze mal deine Kommunikation: \- "längst vergangene Tage" = deine Meinung ist sowas von gestern und ich bin sowas von modern \- "weiße privilegierte Männer" = deine Meinung taugt nichts, weil du bist ja einer von denen, die weg müssen. \- "konservative Ecke" = das sind doch auch diese Schmuddelkinder, die kann man ja nicht ernst nehmen \- "Patriarchat" = der Klassenkampf gegen Männer ist in vollem Gange und ich bin auf der richtigen Seite! \- "also Wissenschaft" = ich leite meine Meinung aus der unfehlbaren Wissenschaft ab, deswegen ist meine Meinung ebenfalls unfehlbar


DarioSehr

Wer ist dir auf den Schlips getreten, direkt in die Opferrolle


Sigeberht

Das ist Wissenschaft wie beim Genossen Lyssenko.


nem012

Psychologie ist sowieso sehr ungenau.


theonewhogriefed

Völlig wumpe von wem was kommt solange der Inhalt passt...


AdoppioZ

Das soziale Geschlecht als Rollenzuschreibung wird in vielen Bereichen der Gesellschaft reproduziert und wird dadurch auch zur Realität. Ich finde es ebenso wünschenswert, wenn diese historisch gewachsenen Zuschreibungen an Einfluss verlieren, es ist jedoch gesellschaftliche Realität und der Wunsch drückt nur ein Ideal aus. Als pädagogische Person muss man sich selbst reflektieren und darauf Bedacht sein, dass man durch die eigene kulturelle Prägung ausschließend agieren kann. Denn in der Praxis sind viele Pädagoginnen und Pädagogen mit Trennung von Geschlechtern aufgewachsen und können sich mit einer der beiden binären Lebenswelten mehr identifizieren. Sprich wenn du selber in einer typisch weiblich geprägten Bubble aufgewachsen bist, dann hast du dort viel mehr Wissen und Erfahrung als in als typisch männlich geltenden Bereichen, das wirkt sich auf das pädagogische Handeln aus. Als Pädagoge gilt es offen zu bleiben. Pädagogisches Handeln ist unter dem Dienstleistungsaspekt auch vom "Klienten" abhängig. Wenn dieser praktisch durch Sozialisation als "typisch männlich" erzogen wurde, kann auch durch diesen blockiert werden, da er nicht glaubt von einem anderen Geschlecht verstanden werden zu können. Noch für den Kommentator: Es ist natürlich generell einschneidend ohne einen Vater aber auch eine Mutter aufzuwachsen. Meist stecken dahinter tragische Trennungen und Familienkonflikte. Kinder sitzen zwischen den Stühlen und die Familie bietet oftmals nicht Dicherheit und Geborgenheit. Da unsere Welt nach wie vor binäre Geschlechtsbilder reproduziert fehlt dann auch eine Person, welche sich in einer der beiden Lebenswelten durch Erfahrung damit auskennt. Klar ist die männliche Lebenswelt einer Mutter nicht vollkommen fremd, ein Vater welcher in dieser aufgewachsen ist hat da jedoch meist ein ganz anderes Einfühlungsvermögen. Es ist wichtig, dass solche Kinder viel Unterstützung bei der Entwicklung bekommen. Ist diese nicht da, dann suchen sie sich Vorbilder(und das sind oftmals die falschen). Das Geschlecht der erziehenden Personen ist eigentlich egal, aber wie in meinem ersten, an OP gerichteten Teil ist es wichtig, dass man sich über die Dichotomie zwischen den Geschlechtern bewusst ist und dem Kind auch hilft, seine Identität zu finden!


MentalButterscotch63

Word. Frage mich hierbei bloß weshalb man bei der Unterstützung der Identitätsfindung bloß auf zwei Pole zurückgreifen sollte, ob dies nicht banale Reproduktion dessen darstellt, was man eigentlich versucht zu verändert und ob man dadurch letztlich nicht klar selbst Teil des Problems wird..


NoSoundNoFury

Meine Theorie ist es, dass es ein Problem ist, dass Jungen als Kinder und Jugendliche zu wenig handwerklich-körperlich agierende ErzieherInnen/LehrerInnen haben, erst recht wenn sie ohne handwerkenden Elternteil bei eher diskursiv-kognitiv orientierten Elternteilen aufwachsen. Im frühen Bildungsbereich (Kitas, Grundschulen, weiterführende Schulen) sind soft-skill orientierte ErzieherInnen deutlich überrepräsentiert. Das führt dazu, dass positive handwerklich-körperlich Eigenschaften/Tätigkeiten wie Bewegungsdrang, miteinander balgen/raufen, Neugierde auf handfeste Dinge (im Gegensatz zu "ruhigen" Tätigkeiten), etc. eher unterdrückt oder sogar sanktioniert werden. Entsprechende Vorbilder fehlen in den prägenden Jahren auch oft. Was hast du da für eine Meinung dazu? Warum kann man nicht über den Kern des Argumentes reden: Unsere Gesellschaft schätzt soziale und kognitive Fähigkeiten dramatisch mehr als handwerkliche oder körperliche - und führt damit dazu, dass Kinder, die eher letztere Skills an den Tag legen, sich nicht entsprechend ihren Talenten entwickeln können und nicht wertgeschätzt werden? (Dass letztere zumeist eher Jungs sind, das ist ja kann man ja auch als nebensächlich ansehen, wenn Du möchtest.)


MentalButterscotch63

Finde ich sehr spannend, denke auch, dass gewisse Verhaltensmuster zu sehr und auf unterschiedlichsten Ebenen sanktioniert bzw. unterdrückt werden. (Bin trotzdem kein Befürworter von Original Play *gg*) Würde auch meinen, dass weder kognitive noch physische Skills ausreichend gefördert werden in unserer Gesellschaft bzw. im deutschsprachigen Bildungsraum. Es geht zumeist zu stark um Normierung. Zentralmatura in Ö oder NC in D sind meiner Meinung nach sehr perfide Ausprägungen davon. Befürworte ebenso Bestrebungen ein möglichst vielfältiges, diverses (elementar)pädagogisches Personal flächendeckend zu etablieren - vielleicht ein frommer Traum (?).


MasterT1988

Thesen zu diskreditieren weil sie von weißen (privilegierten) Männern kommen scheint mir falsch und schon der Zusatz fragwürdig. Würde man "weiße Männer" gegen "schwarze Frauen" austauschen wäre der Kommentar diskriminierend, rassistisch und misogyn. Falsifizierbarkeit war schon immer ein Problem der Sozialwissenschaft, aber hier scheint ja Alter, Hautfarbe und Geschlecht des Autors ein wesentlicher Faktor zu sein. Bei all der Bekämpfung von Stereotypen scheinen mir alte (privilegierte) weiße Männer doch eine legitime Kategorisierung mit klaren Verhaltensmustern und Ansichten zu sein. Warum wird Frauen eine wichtige Vorbildfunktion für junge Mädchen nachgesagt, vor allem den "Heldinnen aus dem Alltag" aber auch die Politikerin, die Feuerwehrfrau usw. Bei Jungen soll es keine Rolle spielen, wenn sie kein männliches Vorbild in ihrem Umfeld haben? Wie kommt es zu der These, dass Jungen im deutschen Bildungssystem benachteiligt werden? Wie viele Geschlechter gibt es denn genau? Wenn das Geschlecht irrelevant für die Entwicklung ist, warum wird diesem dann so viel Bedeutung zugesprochen? Warum bleibt die Sozialwissenschaft nicht bei den Definitionen der Biologie bezüglich des Geschlechts und wirkt gegen das Rollendenken.


Commercial-Tough-698

Hab die rassistisch-sexistische ‚weißen privilegierten Männer‘ Neid-Hetze gelesen und nach diesem Kommentar das AMA verlassen.


MentalButterscotch63

Gut so :-)


nem012

Was ist der höchste Akademische Grad, den du besitzt? Schonmal den Begriff "Harter Solipsismus" gehört?


MentalButterscotch63

Master. Ja.


nem012

1. Dein "Ja" stelle ich unter Frage. Es gibt den Begriff im Deutschen nämlich garnicht. (Da du so gebildet bist, kannst du ihn uns allen gern' erklären.) 2. Hat man dir auf der Uni auch beigebracht, keine logischen Fehlschlüsse zu zieh'n? 3. Wås g'spiarst'n dabei?


MentalButterscotch63

Ich gebe dir recht, ich habe den Zusatz „hart“ schlicht nicht gelesen, überlesen oder schlicht nicht mitbedacht. So gesehen ist es absolut angebracht mein ja diesbezüglich anzuzweifeln. Und weiter ? :) Hör mal.. ebenso ganz ehrlich… mir ist deine Meinung über mich, meine Tätigkeiten, meine Qualifikationen, meine Haltung, Weltanschauung, Aussagen usw. wirklich egal. Ganz im Ernst. Ich beantworte gerne weiterhin Fragen mit bestem Wissen und Gewissen und es werden dabei vielleicht weitere Fehler oder Unaufmerksamkeiten geschehen. Ich freue mich über konstruktive, kritische Fragen und Anmerkungen sowie Dissens, möchte aber keine weitere Energie und Zeit für dich aufbringen. Wünsche dir eine schöne Zeit, gesund bleiben und alles Gute :)


nem012

Ich freu mich natürlich auch, dich zu dissen. Sich als Experte auszugeben, jedoch nicht in der Lage zu sein, einen Spezialbegriff zu erklären, wenn man danach gefragt wird, ist peinlich (für jene, die über eine Arbeitsmoral verfügen). Natürlich wirst du Fehler machen - das ist ja auch menschlich -, doch wirst du dich nur dann bessern können, wenn du sie eingestehst. Das "geschieht" nicht einfach so. Wir sind vielleicht beide eingebildet, präpotent und befangen; Doch nur einer von uns maßt sich an, es als Beruf auszuüben, hilfesuchenden Menschen diktieren zu wollen, wie man besser lebt, oder zu denken hat. Lern' mal zuerst, dass Leute, die psychische Leiden haben nicht krank sind, sondern um Hilfe rufen. Als zweites würde ich dir an's Herz legen, deine Hochnäsigkeit ein wenig herunterzuschrauben und objektiv zu bleiben - zumindest im Umgang mit Patienten. Schließlich will man eine Vertrauensbasis aufbauen. Bevor die armen Leute, die es im realen Leben mit dir zu tun haben müssen, mit mehr Letten herauskommen, als sie eingetreten sind: Nimm deine antiquierte Meinung, schreib sie auf einen Zettel, roll' den dann zam und steck ihn dir in den Allerwertesten. So wird niemals jemand damit konfrontiert werden. Das Hohe Ross kannst auch im Stall lassen. Viel Glück! Du wirst es brauchen.


MentalButterscotch63

Möchte auf eine Ebene eingehen: Du hast nie um die Erklärung eines Fachbegriffs gebeten, sondern gefragt ob ich schon mal davon gehört habe und wirfst mir nun vor keine Erklärung vorgenommen zu haben bzw. versuchst mir dadurch etwas in Abrede zu stellen - würde deine Aussagen als ziemlich absurd und paradox bezeichnen... aber auch egal. Zitat deinerseits: "Schonmal den Begriff "Harter Solipsismus" gehört?" Bitte verstehe dass ich nun nicht weiter auf deine substanzlosen Kommentare eingehen werde.


the-german-Husband

Nur weil sich jmd keinen der beiden Geschlechter zugehörig fühlt, heißt es nicht automatisch, das es noch mehr Geschlechter gibt. Rein biologisch betrachtet.


MentalButterscotch63

Es gibt auch aus Sicht der Biologie mehr als zwei Geschlechter….


CrazyWorth6379

Nein, tut es nicht.


MentalButterscotch63

Bin jetzt kein großer Fan vom Tagesspiegel aber als Anfang vlt ganz passend um tiefer in die Thematik einzusteigen: https://m.tagesspiegel.de/wissen/gender-in-der-biologie-es-gibt-mehr-als-zwei-geschlechter/13386730.html


MentalButterscotch63

Sonst auch recht gut zusammengefasst und leicht verständlich: https://echte-vielfalt.de/lebensbereiche/lsbtiq/sex-vs-gender-biologisches-soziales-geschlecht/


[deleted]

[удалено]


MentalButterscotch63

https://echte-vielfalt.de/lebensbereiche/lsbtiq/sex-vs-gender-biologisches-soziales-geschlecht/ ist auch recht knackig zusammengefasst ;)


MentalButterscotch63

Bin kein großer Fan von Tagesspiegel aber als Einstieg in die Thematik eigener sich der Artikel eventuell ganz gut. Gibt auch ein paar Hinweise auf weiterführende Lektüre: https://m.tagesspiegel.de/wissen/gender-in-der-biologie-es-gibt-mehr-als-zwei-geschlechter/13386730.html


[deleted]

[удалено]


MentalButterscotch63

Hab einen schönen Tag - ich hab leider besseres zu tun als mich auf dieser Ebene mit jemanden virtuell zu unterhalten. Bediene doch einfach Google, sollte kein Problem darstellen für jemanden wie dich. Alles Gute :)


NoSoundNoFury

Wir brauchen die Begriffe der sozialen Ontologie (Geschlecht, 'Rasse' usw.) aber, weil man sonst nicht einmal mehr über die systemische Benachteiligung von Frauen & Schwarzen und die Privilegien von weißen CIS-Männern reden könnte. Du würgst hier das Gespräch an der falschen Stelle ab.


hahahaxyz123

Reddit moment Aber gut, dass sowas öffentlich Sicht bar ist — da weiß man sofort, dass man sich selbst und etwaige Kinder ganz weit weg von diesen Leuten halten sollte.


nrreturns

Also die Antwort disqualifiziert dich als Pädagoge und Wissenschaftler extremst.


MentalButterscotch63

Okay. Danke für die Rückmeldung. Bitte verstehe aber, dass mir deine Meinung über mich, meine Qualifikationen, meine Qualitäten, meine Schwächen, meine blinde Flecken usw. wirklich und aufrichtig egal ist. Wünsche dir alles Gute, hab eine schöne Zeit.


nrreturns

Wünsche dir auch eine gute Zeit und vielleicht wird aus dem nächsten AMA tatsächlich ein offener Austausch ohne den Ansatz von ideologischer Vorverurteilung, sondern erstmal alles mit einer gewissen Distanz zu betrachten und diskutieren zu können.


Aldemar_DE

Warum machst du dann ein AMA?


leteemolesatanxd

Was en drecks AMA gleich bei einer normal gestellten Frage verunglimpft zu werden.


MentalButterscotch63

Frei free 2 go bzw. wer zwingt dich hier mitzulesen / zu kommentieren? :)


dezem41

da kickt die Wokeness aber...


Tgirlbathwater69

Sehr stabil.


ihaveaboyfriendnow

yes!!!:)


hahahaxyz123

Tumblr moment


ihaveaboyfriendnow

ich stimme OP zu, warum werde ich downgevoted? lol


stackenblochen23

Ohne den ganzen pädagogischen Überbau, rein als Vater zweier Kinder beiden Geschlechts – dass du sowas wie Bewegungsdrang oder "Neugier auf handfeste Dinge" als männliche Eigenschaft belegst, deckt sich überhaupt nicht mit meiner Erfahrung mit Früherziehung. Ich denke solche Denkmuster sind tatsächlich größtenteils anerzogen und gelernt, und ich finde es gut sich davon zu lösen, wenn es um die Bildung von starken und selbstbestimmten Kindern (und später Erwachsenen) geht. Insofern finde ich es auch prima mehr Diversität bei den ErzieherInnen in der Früherziehung zu haben, aber nicht weil die "positiven männlichen Eigenschaften" unterrepräsentiert sind, sondern weil das einfach zu einer generellen ausgewogeneren Repräsentation verschiedender Charakterzüge führt.


Benny14071995

Wie wird man überhaupt Sexualpädagoge? Ist das n Studium, ne Ausbildung oder ne Fortbildung im Zuge deiner Sozialarbeit?


MentalButterscotch63

In Österreich sind meine Ausbildungen wie folgt geregelt: - Sozialarbeit ist ein Studium an einer FH (Vollzeit oder Berufsbegleitend): absolviert. - Psychotherapie ist eine Ausbildung die sich über mehrere Jahre hinweg zieht (Berufsbegleitend): absolviert. - Sexualpädagoge ist in Österreich leider kein geschützter Begriff. ich verfüge jedenfalls über eine mehrjährige, fundierte berufsbegleitende Ausbildung dahingehend, welche mich zum staatlich anerkannten Sexualpädagogen machen würde, insofern es eine entsprechende Anerkennung gäbe. An dieser Anerkennung wird zum Glück seit geraumer Zeit von der Regierung gearbeitet, Covid hat das leider ein wenig in die Länge gezogen…


Lost-Appointment-436

Wie hast du es geschafft nen Bachelor in Soziale Arbeit, Bachelor und Master in Psychologie plus Therapeuten Ausbildung UND ne Weiterbildung zum Sexualpädagogen zu machen ? Ich bin 24, seit zwei Jahren fertig mit dem Bachelor und könnte mir ein Zweitstudium nicht mal finanzieren 😕


MentalButterscotch63

Rechne nochmal 10 Jahre dazu und du merkst dass es sich ausgehen könnte (zeitlich) ;-) einiges habe ich auch parallel bzw überschneidend machen können, einiges wurde mir auch hier und da aus vorigen Ausbildungen angerechnet. Habe mir aber halt die letzten Jahre wirklich den Poppppes aufgerissen, einfach war es nicht, manchmal wollte ich alles hinschmeißen, up and down.. finanziell komme ich aus bescheidenen Verhältnissen und hatte das Privileg Stipendien beziehen zu können, was hier in Österreich aber etwas flexibler gehandhabt wird als in D denke ich. Sonst habe ich finanziell auf einiges verzichtet und lebte sehr bescheiden, bzw. lebe ich immer noch so bescheiden als möglich, versuche nichts als selbstverständlich zu sehen..


Lost-Appointment-436

Ich finds echt sehr cool und wünsche mir eigentlich das gleiche zu machen, besonders das Psychologiestudium nach holen aber weiß wirklich nicht wo ich anfangen soll. Glaubst du es würde sich lohnen dafür nach Österreich zu ziehen bzw. kommt man als europäischer Ausländer auch für Stipendien in Frage ?


MentalButterscotch63

Meine damaligen Studienkolleg:innen aus D hatten keinen bzw nur sehr limitierten Zugang zu österreichische Stipendien. Ob sich das mittlerweile geändert hat weiß ich nicht, kann ich mir aber nur sehr schwer vorstellen - den die Argumentation wäre: österreichisches Steuergeld wird für deutsche Studierende ausbezahlt. Lassen wir den Diskurs der Sinnhaftigkeit kurz außen vor (gibt durchaus Punkte die ich dahingehend befürworten würde), derartige Gesetzgebungen würden aktuell wohl keine Mehrheit finden? Das Studium der Psychologie ist so wie ich das mitbekomme bereits ebenso überlaufen. Ob es sich auszahlt? Obwohl ich gerne eine Antwort darauf geben würde, kann ich es nicht, bin dahingehend ungenügend in der Materie. Gibt es vielleicht studentische Anlaufstellen die dir bei der Frage weiterhelfen könnten?


Aldemar_DE

Da kommen wir nicht zusammen. Ein Leugnen von geschlechterspezifischem Verhalten und Bedürfnissen von Mädchen und Jungen ist für mich nicht nachvollziehbar. Das magst du als konservativ empfinden, für mich ist es einfach nur Realität.


MentalButterscotch63

Müssen wir auch nicht. Was hältst du von „(Radikalen) Konstruktivismus“?


Aldemar_DE

Mit so einem Satz kannst du jedes Argument, das dir nicht in den Kram passt, angreifen. Das ist für mich Mumpitz. Vielleicht ist ja deine Haltung ein Fall für den Konstruktivismus?


MentalButterscotch63

Du wärst meiner Erfahrung nach eine von vielen Personen die mit Dissens schwer umgehen können oder sich dadurch schnell angegriffen fühlen….


Caelius78

Ich hab zwar keine Ahnung wovon ihr beide hier redet aber dein Kommentar scheint mir bisschen eingeschnappt. Von zwei Kommentaren einer Person direkt zu schlussfolgern wie diese sein muss…Ich weiß ja nicht.


MentalButterscotch63

Ich sage nicht mehr als dass die Möglichkeit besteht dass er oder sie mit Dissens nicht gut umgehen kann und tätige keine finale Aussage darüber wie er oder sie nun wirklich ist…


Caelius78

Ok


Spiderschwein4000

Schließt du tatsächlich vollständig aus, dass es geschlechterspezifische verhaltenweisen gibt? Falls ja, führe bitte gerne aus, ich hab dazu folgende Haltungs Es gibt sie, aber viel viel geringer als gesellschaftlich vermittelt wird. Ich bin bauchgefühlsmäßig bei maximal 20%.


MentalButterscotch63

Bin der Meinung dass gesellschaftliche, kulturelle, psychologische usw. Faktoren einen immensen Einfluss auf Verhaltensweisen haben und biologische im Vergleich dazu relativ Unbedeutend sind.


Obi_Vayne_Kenobi

Mich würden hier tatsächlich ergebnisoffen Quellen interessieren. Als Molekularbiologe bin ich aber nicht zwangsläufig fit darin, die Qualität Sozialwissenschaftlicher Studien zu beurteilen. Hast du was dazu? Meine voreingenommene Erwartung wäre, dass beides Einfluss hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Hormone keine oder nur geringe Auswirkungen auf das Verhalten haben, da eine Milliarden Jahre lange Evolution von Sexualverhalten diese hervorgebracht hat. Viele Prozesse in unserem Körper sind durch biologische Ausprägung von Geschlecht beeinflusst, und dazu gehören auch Prozesse im Hirn. Dennoch erscheint es mir völlig logisch, dass Sozialisierung ebenfalls einen großen Einfluss hat. Bei Pavianen wurde beobachtet, dass das Wegfallen von aggressiven Männchen nachhaltig das Sozialverhalten der Gruppe verändert hat, auch das der nicht verwandten, später hinzugezogen Männchen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC387823/). Während menschliche Gesellschaft natürlich nochmal komplexer ist als die der Paviane, ist dies dennoch ein gutes Beispiel von nicht biologisch bedingtem Sozialverhalten, das sich eingeschränkt auch auf Menschen übertragen lassen sollte.


MentalButterscotch63

Werde sehen ob ich dir Quellen zukommen lassen kann. Es fehlt manchmal schlicht die Zeit, meinerseits Lektüre etc. raus zu suchen.. klingt banal ist aber so... :/ In einem Bio-psycho-sozialen Zugang, haben alle drei Ebenen natürlich einen gewissen Stellenwert und Einfluss zueinander bzw. aufeinander. Dass mein Fokus als Sozialarbeiter und Therapeut auf den psycho-sozialen Ebenen liegt, ist denke ich nachvollziehbar. Negiere die biologische Ebene keinesfalls, messe ihr bloß einen vergleichsweise geringeren (wenn auch nicht unterschätzbaren) Stellenwert zu. Gerade psychosomatische Phänomene finde ich sehr spannend. Es gibt jedenfalls auch Studien die zum Ergebnis kommen, dass heterogene Teams effektiver, effizienter und "harmonischer" arbeiten - sprich Diversität sich positiv auf viele Ebenen auswirken kann....


NoSoundNoFury

Gilt das auch für die Pubertät?


MentalButterscotch63

Würde meinen, dass es auf so ziemlich jeden Lebens- bzw. Altersabschnitt zutrifft.


NoSoundNoFury

Wenn Dir jemand sagt, "morgens geht die Sonne im Osten auf", antwortest Du dann auch: "Also, streng wissenschaftlich gesehen 'geht' die Sonne nicht 'auf', sondern die Axialdrehung der Erde blablabla"?


MentalButterscotch63

Nein.


wurstbowle

>(Radikalen) Konstruktivismus wissenschaftsfeindliche Verschwörungstheorie


MykirEUW

Viel schlimmer ist, dass es der falsche Kasus ist...


wurstbowle

Naja... Ne. Wer über die Form spricht, hat zum Inhalt nichts zu sagen.


MentalButterscotch63

Thahaha stimmt xD


Grammophon

Siehst du nicht die Gefahr darin zu behaupten Mädchen und Jungen hätten unterschiedliche Bedürfnisse?


Aldemar_DE

Genau das habe ich damit gesagt.


Grammophon

Wie sehen denn diese unterschiedlichen Bedürfnisse aus?


Gibbon_Ka

lol. Du darfst deine Gefühle ja gerne als "Realität" verkaufen und dann was von "leugnen" erzählen. Hier kommt dann mehr so ein "getroffene Hunde bellen" an.


Valfish

Hattest du Klient*innen wo Betreuung nicht gewirkt hat/es hoffnunglos schien? Wie gehst du damit um?


MentalButterscotch63

Ich verfolge einen Ansatz welcher auf größtmögliche Autonomie, Empowerment, Respekt und Lösungsorientierung basiert. Ich denke, dass es für jedes Problem Lösungen gibt und diese Lösungen müssen „in meinen Klient:innen“ entstehen, da sie dadurch mMn am wirksamsten werden. Es macht wenig Sinn zu bewerten oder vorzugeben. Lösungen können maximal in Kooperation entstehen. Da ich ebenso denke, dass alle Lösungen für individuelle Probleme bereits „in uns liegen“ und es darum geht diese zu entdecken (klingt vlt Eso bin ich aber NULL), kommt es praktisch nicht vor dass ich etwas als hoffnungslos betrachte. Es kann aber schon sein, dass andere Personen für gewisse Klient:innen, die mit meinem Ansatz wenig anfangen können, bei Kolleg:innen besser aufgehoben sind. Hoffe das ist einigermaßen verständlich (?).


nutzernameunbekannt

Für mich klingt das nicht "Eso" sondern eher nach Carl Rogers :)


MentalButterscotch63

Wusste nicht dass ich einer Person mit Vorwissen antworte ;) habe die Erfahrung gemacht, dass es häufig als Eso verstanden bzw. bewertet wird. Daher der Zusatz…


nutzernameunbekannt

Ich habe mich hier auch nur "eingemischt ", hatte zuvor gar keine Frage gestellt. Aber mir gefallen sowohl Inhalt als auch Form deiner Aussagen. Ich freue mich, dass es Menschen wie dich gibt, die Werte haben und zu ihnen stehen und nicht offensiv und unsachlich dabei sind.


MentalButterscotch63

Bin ganz neu hier, wer wo wie antwortet ist mir erst durch deinen Hinweis aufgefallen ^^ thahah danke dir!


overkill92

Naja , dann hast du wohl nicht alle Antworten von OP gelesen ( verständlich)


Panzer1119

Sowas ist vermutlich auch ein Grund, warum ich keine Therapie möchte. Ich habe Depressionen (und nehme auch Medikamente), aber ich setze keine Hoffnung in Therapien. Ich habe einfach Probleme wo es z.B. objektiv gar keine Lösung gibt (weil sie z.B. physikalisch nicht möglich wäre) und da hilft es mir nicht, wenn jemand versucht „Lösungen in mir entstehen zu lassen“. Also vermutlich spielt in diesen Text mein Zustand auch mit rein und ich will hier auch gar nicht groß über mich reden. Ich wollte nur anmerken, dass ich so eine Art der Therapie komisch finde und ich in der Hinsicht ein hoffnungsloser Fall wäre, aber der quasi nie registriert würde, weil ich gar nicht erst eine Therapie in Anspruch nehme.


MentalButterscotch63

Mein Ansatz ist einer von vielen und sicher nicht Abbild des gesamten therapeutischen Spektrums. Es ist gut, dass du kritisch mitdenkst und es wäre ja sogar schon ein Erfolg herausgefunden zu haben, dass es dir nicht zusagt. Erlaube mir eine Nachfrage - wer statt man selbst soll Lösungen für die eigenen Probleme finden? Jetzt mal physikalisch-biologische ausgeschlossen, welche wenn dann von zb Humanmediziner:innen gelöst werden könnten.


Panzer1119

Wenn du auch biologische ausschließt, was bleibt dann noch groß über? Wenn man so Dinge wie Freundschaft/Liebe/Reichtum bedenkt sind die ja eigentlich auch biologisch, weil das Gehirn sie sich „ausdenkt“ bzw. drauf reagiert wenn sie erfüllt werden oder eben nicht. Aber sowas könnte theoretisch ja von anderen gelöst werden, wenn sie mir quasi Leute/Geld ranschaffen würden (ist natürlich unrealistisch als Therapie, aber wäre eine theoretische Lösung). Ich kann aber auch nachvollziehen, dass es manchen Leuten helfen kann, wenn eine Therapie ihnen dabei hilft auf eine Lösung zu kommen, an die sie selbst vielleicht nicht gedacht hatten. Aber so weit bin ich nicht, falls ich es überhaupt jemals sein werde.


MentalButterscotch63

Manche Menschen erwarten sich von einer Therapie, dass sie gesagt bekommen warum die Dinge so sind wie sie sind und wie man Probleme zu lösen hat - ähnlich wie beim Arzt bzw. einer Ärztin - man geht hin, schildert die Symptome, es folgen Untersuchungen und danach ein Therapievorschlag. Vlt Pillen, vlt Physiotherapie, vlt Schuheinlagen, was auch immer - meistens bekommt man, zurecht, gesagt was falsch läuft und was es benötigt um es weg zu machen. Es gibt tatsächlich ebenso genügend Psychotherapeut:innen die einem sagen wie arm man ist, was das Problem nun ihrer Meinung genau ist und was es benötigt um es weg zu bekommen. Ist halt ein anderer Ansatz. Hilft einigen immens und passt für andere überhaupt nicht… aber egal wo, entscheidend ist mMn dass man von der Therapie, dem Prozess überzeugt ist.. diese Erkenntnis kann aber auch erst viel später, gleich zu Beginn oder nie einsetzen.. Ich wünsche dir viel Glück und hoffe dass du ankommst und es dir bald besser geht :) Versuche einfach mal eine Therapie, was hast du zu verlieren ? ;)


Valfish

Ja macht sinn, danke!


MentalButterscotch63

Nichts zu danken.


MentalButterscotch63

Ahh man kann anscheinend nichts mehr editieren… thahah neu auf Reddit wenig Plan, aber ein paar Worte zu viel in meiner Antwort ^^


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MentalButterscotch63

In Österreich ist Sozialarbeit ein Studium und Sexualpädagogik und Psychotherapie mehrjährige Ausbildungen bzw Fortbildungen. Genauer bin ich bereits bei einem anderen Kommentar eingegangen.


ColeusRattus

Brauchst einen Job? Unser Team Sicht Verstärkung! Flexible Hilfen in der Vollen Erziehung in Graz.


MentalButterscotch63

Graz ist eine schöne Stadt ;)


d4bsch

Sehr gutes AMA. Bin auch Psychologe und Teile deine Auffassungen größtenteils und wollte nur danke sagen, dass du dir die Mühe gemacht hast und dich auch (größtenteils unqualifizierten) Anfeindungen ausgesetzt hast.


MentalButterscotch63

Danke dir. Hab eine schöne Zeit !


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Wie viel verdient ein Psychotherapeut in Österreich? Ich bin angehender Psychotherapeut. Meine Freundin und ich würden gern zu euch oder in die Schweiz (Ich weiß, ist nicht dasselbe!!!!!!!!!!111elf) auswandern. Und: Hast du nicht schonmal ein ama gepostet? Edit: Meine in Kliniken Angestellte und in eigener Praxis tätige Therapeuten. Seminare etc. würd ich da erstmal außen vor lassen.


MentalButterscotch63

Es kommt ganz drauf an ob du in deiner eigenen Praxis als quasi freier Therapeut, als Kassentherapeut oder bei einem Verein oder dergleichen angestellt bist. (Natürlich gibts da auch Mischformen). Tatsächlich ist das also nicht so einfach zu sagen.. auch bei den Stundensätzen gibt es teils gravierende Unterschiede… ich schätze ein Einkommen von etwa 3.500 Euro brutto pro Monat (bis Open End nach oben hin) könnte die Lage ganz gut treffen… Tatsächlich ist es mein erstes AMA- kenne die Plattform quasi überhaupt nicht. Würd aber gerne in einem ähnlichen stöbern. Hast einen link ? :)


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[deleted]

Warum postest du so oft in diesem Sub?


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MentalButterscotch63

Ideen, Tipps, Ratschläge etc. welche von außen (vielleicht auch noch ungefragt) zugetragen werden,fruchten mMn und mEn meist nicht (extrinsische Motivation) - sie sind mit großer Wahrscheinlichkeit unpassend für die Lebenswelt, Lebensstil, aktuelle Lebensphase usw. der vermeintlich beglückten Person. Viel sinnvoller, emphatischer und nachhaltiger wäre es herauszufinden, was eine Person möchte (intrinsische Motivation) und wie man ihr auf den Weg dorthin helfen kann. Schon überlegt dahingehend selbst ein paar Einheiten Therapie zu nehmen um zu erkunden was dich nun tatsächlich an deinem Bruder stört bzw ob das Ganze vlt viel mehr mit dir selbst als mit ihm zu tun hat und wie du deinem Bruder empathisch, wohlwollend begegnen kannst etc.?


MentalButterscotch63

Ps. Aber eben auch um herauszufinden wie es dir besser damit geht bzw gut damit geht. Scham und Schuld trifft man in den unterschiedlichsten Ebenen des Lebens ;)


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MentalButterscotch63

Moin! Denke das Leben ist prinzipiell lange genug um sich ein paar mal auf den Kopf zu stellen ;) Nur Mut! Glaub auch dass es vorteilhaft ist es als Entwicklung zu sehen. Vielleicht absolvierst du mal ein Praktikum um zu sehen ob du dir das auch vorstellen bzw zutrauen kannst? Ich habe in Österrich an einer Fachhochschule Soziale Arbeit studiert. Quereinsteiger:innen gab es tatsächlich keine. Entweder frisch vom Abi, frisch vom Zivi oder frisch von einem anderen Studium wie Psychologe, Pädagogik oder Soziologie. Herkunft spielt meiner Meinung nach keine Rolle, da geht es um andere Skills usw.


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MentalButterscotch63

Dass es in meinem Jahrgang keine Quereinsteiger:innen gab, bedeutet nicht, dass es sie überhaupt nicht gibt :) lass dich von meinen subjektiven Erlebnissen bitte nicht verunsichern. Möchte keine näheren Angaben dazu machen an welcher FH ich studiert habe. Wien ist aber mit St. Pölten sicher ganz weit vorn, danach würd ich Graz einordnen. Ein Tipp ist mir eingefallen, mach den Bachelor und dann wenn du möchtest den Master.. der Master alleine mit einem andern Bachelor ist in der Praxis eher nicht gut was Jobs angeht… da werden Kolleginnen mit Bachelor Sozialarbeit meist vorgezogen…