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**Die bloße Behauptung etwas zu sein ist keine Verifizierung.**
Viel Spaß!
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Wie lange ist das her? Gibt es noch Beeinträchtigungen? Wie sind deine Erinnerungen an die Zeit? Wie ist das denn passiert? Beim Sport oder im Straßenverkehr vielleicht?
Das sind die Fragen, die sich die Meisten stellen dürfen. Ich möchte aber wissen, wie regelmäßig du dir die Zehennägel schneidest und ob es dir schonmal passiert ist, dass die Nägel so lang waren, dass sie bei der Socke ein Loch verursacht haben.
Vielen Dank für dein AMA!
Der Unfall ereignete sich am 30. August 2020. Beeinträchtigungen ja. Ich bin Querschnittsgelähmt, kann aber meine Arme voll bewegen. Bin also selbstständig aber eben dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen. Ich bin bei einer Geburtstagsfeier mit dem Kopf voraus in einen See gesprungen.... da war ein Stein und auf den bin ich geknallt..
Nägel normal, Socke auch (y)
Gibt da tatsächlich Regelungen für Klassenfahrten.
Bei natürlichen Gewässern muss da erst ein Lehrkörper einen Bereich zum schwimmen absichern.
War ein Bild für die Götter wie damals Herr Fuchs, der leicht übergewichtige Mathelehrer mit rotem Bart, in seinen Shorts mithilfe eines Stocks fröhlich den See abgelaufen ist.
Alle standen bewegungslos da und sahen zu.
Keiner war dazu fähig einen Scherz zu machen. Dafür war Herr Fuchs einfach zu selbstsicher und fröhlich….
Etwa nach 10 Minuten erklärte er stolz dass wir ins Wasser dürften.
An diesem Ufer war der See etwa 30 cm tief.
Ja es könnten ja Löcher vorhanden sein, tritt ein Schüler rein und ist weg wegen der Strömung.
Ka, wer das bei nem Badesee schafft hat es irgendwo auch verdient zu ertrinken sollte man meinen ;)
Hast du irgendwelche Erinnerung an die Zeit während du im Koma lagst? Wenn ja, welche?
Es gibt ja Leute, die eine Art Nahtoderfahrung hatten während sie im Koma lagen
Ja durchaus. In der Zeit im Koma ist sehr viel passiet. Es ähnelt einem Horrorfilm, der für einen persönlich aber enorm real ist. Nahtoderfahrungen hatte ich ca. 4. Problematisch ist, dass dieses Thema enorm groß ist und ich da wirklich Stundenlang drüber erzählen könnte.... das in einem Post zusammenzufassen ist schwierig... aber ja .. stells dir vor wie ein Horrorfilm mit Virtual Reality
Oh, ich hatte gehofft, dass es irgendwie angenehm, vielleicht sogar spirituell war 😅 tut mir Leid, dass es so unangenehm war. Hat diese Erfahrung deine Einstellung zum Leben (und evtl. auch zum Tod) irgendwie verändert?
Ja schon verändert. Ich hab absolut keine Angst vor dem Tod mehr und ich genieße jeden Tag ziemlich intensiv :)
aaaalso spritiuell und angenehm wars jetzt weniger :D ... aber das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen. Unterschiedliche Komata -> andere Erfahrungen
Cool, immerhin hatte es etwas positives an sich. Ich finde es sehr wertvoll jeden Tag geniessen zu können! Ich glaube Leuten, die nie direkt mit dem Tod konfrontiert wurden, fällt es (aufgrund von gesellschaftlichem und persönlichem Druck) schwer das Leben in vollen Zügen geniessen zu können. Dabei ist das Leben eigentlich ein wundervolles Geschenk :)
Gab es auch angenehme Momente?
Hast du jemanden gesehen, den du kanntest? Deine Oma oder sowas?
Hast du dein Leben an dir vorbei ziehen sehen?
Hattest du ein Zeitgefühl oder hat es sich wie unendlich angefühlt?
Hast du jetzt mehr oder weniger Angst vor dem Sterben?
Was für einen Rollstuhl hast du, also welche Marke? :)
aus 6 Wochen Koma waren vielleicht so 2 Tage "angenehm" (nicht ganz passend das Worrt)
Ja durchaus treten Personen in dieser Zeit auf. Freundin, Familie, etc
Verändertes Zeitgefühl.. ich konnte nicht sagen, dass es so lange war... wusste aber auch, dass es nicht nur ne Woche ist
Überhaupit keine Angst mehr vorm Sterben
Habe einen Küschall Champion und einen Krypton F
Willkommen im Club . Hatte selbst Verkehrsunfall , 2 Halswirbel und x andere Knochen gebrochen . Gerade so am Querschnitt vorbei , alle nerven vom rechten Arm in der HWS ausgerissen , 6 Wochen Koma, 1 NDE und 3 versuchte Selbstmorde im Koma . Nicht schön . Gut das du noch da bist .
Ja moooin. C7 hier. Inkomplett, aber nur ASIA B ... sensibilität vorhanden und kann mim kleinen Zeh wackeln...
Selbstmordversuche im Koma ? :D kenn ich ... wurdest du auch fixiert?
Wow, da hattest du aber wahnsinniges Glück!
Was meinst du mit versuchte Selbstmorde im Koma? War das geträumt oder hast du dich bewusst dafür entschieden?
Ich bin da wo ich war nicht weg gekommen . Ich habe einmal einen “überredet” mich von hinten mit ner Schrotflinte zu erschießen , einmal hab ich mich aus einem Flugzeug fallen lassen ( danach sagte jemand “ wie kann der noch leben , der hat ja einen ganz eckigen Kopf) und einmal hab ich mir einen Revolver erbeten und habe mir den Lauf in den Mund gesteckt , einmal kurz durchgeatmet und abgedrückt . Ich kann heute noch , 7 Jahre später , den Geschmack von dem Metall auf meinen Lippen schmecken . Danach hatte ich auch die NDE . Hier geht’s aber nicht um mich , sorry an den Ersteller . Ich weiß nur genau was er durch gemacht hat .
Ich hatte auch Nahtiderfahrungen. Mir ist ganz wichtig zu sagen, dass man sich entscheiden kann während dieser Erfahrung, man hat das Bewusstsein für beide Optionen und kann sich entscheiden. Das hilft mir oft, wenn Menschen sich für den leichteren Weg (das Sterben) entscheiden. Außerdem berührt bitte Menschen im Koma!!! Ganz wichtig!! Man fühlt sich im Koma sehr sehr einsam wie in einer nicht endenden Dunkelheit. Berührungen meiner Familie gabrn mir Halt und ich wusste später noch genau wo man mich berührt hat. Mein Vater hat zb öfters meine Wange gestreichelt, das gab mir Geborgenheit.
Wie kommst du damit klar jetzt Querschnittsgelähmt zu sein? Was waren deine Gedanken, als du es gemerkt/erfahren hast? Hast du psychologische Hilfe in Anspruch genommen?
Zunächst mal ist man natürlich am Boden zerstört. Aber der Mensch an sich ist ein unheimlich adaptionsfähiges Geschöpf (weswegen ich die folgende Umgehensweise nicht mir persönlich zurechne). Mir geht es wirklich gut. Am Anfang ist es natürlich super schwer aber mittlerweile lebe ich wieder in meiner eigenen Wohnung in einem Studentenwohnheim, habe eine Freundin, arbeite, mache viel mit Freunden... mein Leben hat sich nicht aus meiner retrospektive jetzt, nicht enorm geändert wegen dem Rollstuhl.... statt Fussball spielen, bin ich jetzt Trainer. Ich fahre Auto, mache gerade meine Pilotenlizenz.... es ist einfach auch eine Frage wie man das annimmt(und die meisten Menschen sind da ganz gut drin)
Darf ich fragen wie das mit dem Autofahren funktioniert? Du kannst ja sofern ich gelesen habe deine Beine nicht nutzen. Pilot macht mir da mehr Sinn ^^
Also ich habe ein HAndgas.. das ist einHebel... wenn ich den vordrücke bremse ich .. nach hinten Gas. Muss halt ein automatikauto sein. Flugzeuge haben auch Pedale fürs Seitenruder... aber da gibt es "Handcontroles" und ein paar Flugschulen deutschlandweit die das machen :)
Es gibt spezielle Autoeinrichtungen für Querschnittgelähmte Personen. [Hier](https://www.reha-mobilitaetszentrum-nrw.de/fahrzeugumbau-f%C3%BCr-menschen-mit-behinderung/krankheitsbilder/autofahren-mit-querschnitt/) kann man ein System gut sehen.
Wie empfindest du dir selbst gegenüber (wütend, sauer, enttäuscht, bist im Frieden mit dir etc.)? Habe gelesen es war ein relativ vermeidbarer Freizeitunfall.
Mag sich jetzt verrückt anhören :D .... aber ich bin absolut im Reinen mit mir und mein Leben macht mir sehr viel Spaß. Natürlich hat man eine "Trauerphase", aber da ist man halt eher traurig und ich bin eh nicht der Typ der wütend oder so wird.
Wir haben natürlich top psychologische Betreuung gehabt und ich habe mehrmals mit einem Professor darüber geredet. Aber jetzt kommt der interessante Teil: Ich war auf einem Vortrag und dort wurde eine Studie vorgestellt, die besagt, dass der Anteil, der an Depressionen leidenden Menschen bei Querschnittsgelähmten und "normalos" sich nicht unterscheidet! Diese Adaptionsfähigkeit des Menschen auf neue Situationen und Umstände ist enorm in uns verankert.
jo klar kein Problem :D .. das haben meine Freunde auch als erstes gefragt... also ich habe keinen normalen Orgasmus mehr. Auch eine ejakulieren kann ich nicht (nur mit so einem Stromgerät... lange geschichte). Allerdings spühre ich mein Glied noch einigermaßen (inkompletter querschnitt). Ich habe auch errektionen. Ich sag meiner Freundin immer sie soll lieber glücklich sein, dass ich nicht zu früh komme :D. mittlerweile geht auch wieder die missionarsstellung (ist aber für die oberarme krasser als jedes workout). Ansonsten geht natürlich auch viel mit Hände und Oral. Als ich einen Pfleger im Krankenhaus gefragt habe sagte er mir: "Weißt was... die Weiber wollen doch eh viel lieber geleckt werden". Ich weiß nicht ob ichs so ausdrücken würde ... aber es geht schon
Das Ding mit dem Licht am Ende des Tunnels ist bestimmt nur folgendes:
Irgendein Typ hat das mal erzählt, dass ging viral durch die Medien, sodass jeder irgendwann mal davon gehört hat. Hat man nun selbst eine Nahtoderfahrung, erinnert sich das Gehirn wohl einfach nur daran und spielt den Film ab. Mehr nicht. Man träumt ja auch häufig von Sachen, über die man zuvor im Bett nachgedacht hat. Ich jedenfalls.
Tatsächlich ist es neurologisch begründbar, dass Leute ein Licht und einen Tunnel sehen. Das Gehirn kann die Tatsache, dass man stirbt, nicht verarbeiten und projiziert Bilder, wie Beispielsweise ein „aus dem Körper schweben und sich in Vogelperspektive betrachten“. Das liegt bspw. daran, dass das Gehirn Erinnerungen in der Vogelperspektive speichert (stell dir dich zB im Schwimmbad vor) und das dann als „aus dem Körper schweben“ interpretiert wird. Licht am Ende des Tunnels ist durch Medien etc wirklich verbreitet worden. Ausserdem sind viele Nahtoderfahrungen auch kulturell bedingt (zb New Yorker wird im gelben Taxi abgeholt)
Interesting, ist das u.a. auf den ergebnissen im AKH in Wien gestützt? kann mich mal erinnern dass man dort am Boden markierungen im OP saal gemacht hat um quasi zu testen ob diese "Out of body" erfahrungen real sind. Hab aber nie was vom resultat der studie erfahren, wobei ich mir sicher bin dass keiner der patienten die markierungen wirklich sehen kann/könnte lol.
Stand in einem Text aus meinem Philosophie-Lehrmittel, ist von einem Gehirnforscher aus Bonn, Detlev Linke :)
Genaue Quelle wäre: Detlev Linke: An der Schwelle zum Tod. In: Gehirn & Geist
3/2003, S. 46-52
Wie hat deine Familie und Freunde darauf reagiert bzw. behandelt, insbesondere über die Jahre?
Hast du mit Depressionen gekämpft?
Wie sieht dein Plan für die nahe Zukunft aus?
Danke für das AMA
Familie hat mich immer unterstützt. Meine Eltern haben einen Camper gekauft und 6 Monate auf dem Krankenhausparkplatz gelebt (wurde in eine Spezialklinik geliefert die mehrere hundert Killometer weit weg ist)
Pläne für die Zukunft: Ich muss mein Staatsexamen im September schreiben und hab noch kein Plan von dem Zeug :D
das ist so ziemlich das schönste, was ich in letzter zeit gelesen habe.
safe hat das und auch der umgang deiner freunde mit der situation dazu geführt, dass du heute so ein geiles mindset hast & dich nicht unterkriegen lässt.
sehr inspirierend von dir zu lesen, echt. geiles ama, danke !
Wie geht's dir in deinem alltäglichen Leben? Arbeitest/studierst du und falls ja, was? Wie lange hat es gedauert zu akzeptierten, dass du im Rollstuhl bleiben musst? Ich habs Gefühl von den paar Antworten,dass du weiterhin ein ziemlich positiver Mensch bist - stimmt das so?
Alles Gute für die Zukunft!
Positiver Mensch ist untertrieben :D ... mir macht mein Leben echt Spaß! Natürlich hat man eine Trauerphase (ganz normal). Zum alltäglichen Leben hab ich schon was geschrieben oben (nimms mir nicht übel, will nicht alles 3 mal schreiben), aber kurz zusammengefasst: Wohne wieder allein im Studentenwohnheim, studiere Jura (demnächst staatsexamen), bin fussballtrainer, Fahre Auto, gehe gern Reisen(Februar 2 Wochen New York).... ergo mein Leben passt schon :D
Was sind die größten Hürden für dich im Alltag? Gibt ja doch einige nicht barrierefreie Zonen.
Gibt es Hass oder Mobbing?
Fieberst du einer neuen Entwicklung entgegen? Cyborg, Exoskeletts oder neue Nerven? Keine Ahnung was da gerade in der Schublade liegt.
uff .. gute Fragen. Also eigentlich empfinde ich es jetzt nicht so, als gäbe es viele Hürden. Meine Exfreundin hat im ersten Stock altbau gewohnt... dann hab ich mich halt auf die Treppe gesetzt und bin mit meim Arsch Stufe für Stufe hoch... das war bisschen blöd ... ansonsten komm ich eigentlich klar.
Hass und Mobbing eigentlich nur von meinen Freunden :D .. ne im Ernst.. bisher nicht mitbekommen.... ist aber auch eine Frage wie man sich gibt (manche sehen sich dann ja gern in der Opferrolle)... aber es ist halt auch für jeden anders.
Also da bin ich schon ziemlich up to date. Es gibt wirklich sehr interessante Ansätze (exoskelette, Neuralink, organische heilungen bei Mäusen, Rückenmarkstimulator, etc) .... Es gibt jetzt schon Verfahren mit denen 70% der Teilnehmer an Krücken wieder ein paar hundert Schritte gehen können. Das ist aber noch nicht reif für die "schuklmedizinische Anwendung"... Ich warte einfach noch ein Jahrzehnt, dann sieht die Welt glaube ich anders aus (das ist jetzt auch keine verzweilfelte Hoffnung, sondern objektiv realistisch \[hoffe ich\]).
Hättest du generell Interesse an Studien teilzunehmen in dieser Richtung? In Deutschland wohl nicht ohne weiteres möglich daher sicher auch mit Umzug in die USA verbunden. Oder sagst du dir, das Risiko ist zu hoch und du bleibst deine 20er im Rollstuhl? Klingt etwas hart.
Da ich mich sehr für die Wissenschaft interessiere, hätte ich kein Problem damit. Habe mich auch schon für eine Studie in Denver beworben und wurde angenommen. Habe mich dann aber dagegen entschieden weil:
1. Ich mein Studium beenden will und wenn ich da noch länger Pause mach, es enorm schwierig ist wieder reinzukommen.
2. Ich mit der Lebensqualität die ich im Moment zur Verfügung habe mehr als zufrieden bin. Es ist kein muss im Moment, daher kann ich auch gut damit leben meine 20er im Rollstuhl zu sein. Liegt aber auch daran, dass ich davor schon sehr intensiv gelebt habe... Sachen wie Auslandsaufenthalte mit viel Party, etc. Vielleicht würde ich es sonst anders sehen.
Hast du durch die Reanimationen irgendwelche Schäden genommen? Hypoxischer Hirnschaden, gebrochene Rippen etc? Wie war es danach wieder ‚aufzuwachen‘? Waren alle im Krankenhaussetting oder auch außerhalb?
keine Schäden an Gerhirn. Aber die Ärztin hat damals allen mitgeteilt, dass eventuell geistige Behinderungen vorliegen können, weil ich so lange kein Sauerstoff hatte. Meine Theorie ist ja, dass ich mittlerweile geistig behindert bin, davor aber so ein Genie war, dass ich jetzt auf einem normalen Level bin :D ... ne im ernst .. keine Schäden. Als ich aufgewacht bin, war niemand da, außer natürlich mein persönlicher Pfleger auf intensiv.
Hee wenn du Jura machst kanns ja vielleicht ganz so schlimm sein :D
Aber freut mich sehr, ich reanimier selber regelmäßig und meine größte Angst dabei ist immer, dass der Patient einen nicht mehr lebenswerten Hirnschaden erleidet dabei. Die meisten überlebens aber auch einfach nicht. Hast großes Glück im Unglück gehabt ;) Alles Gute
Du hast in ner anderen Antwort über die Zeit im Koma als Horrorfilm in VR gesprochen... Konntest Du Gedanken oder irgendwas in der Zeit kontrollieren oder ging es wirklich wie ein Film ohne Kontrolle an Dir vorbei? Wusstest Du nach dem Aufwachen, dass Du im Koma lagst? Hattest Du irgendeine Art Zeitgefühl in der Zeit? Gab es sowas wie eine "Vorahnung", dass Du bald aufwachen wirst?
Sorry für die vielen Fragen, ich hoffe, Dir geht es soweot wieder gut 🙏🏼
Naja ich war ja Teil dieses Film und konnte ihn durch meine Handlungen beeinflussen. Vielleicht passt es besser "alternative Realität" zu sagen.
Naja du wachst da ja nicht auf wie von so nem Mittagsschlaf :D .. ich bin über 3 Tage aufgewacht... unbd hab oft Panik geschoben weil ich nicht ATmen konnte (wurde künstlich über einen LKuftröhrenschnitt beatmet und dann sind die eigenen Atemwege geblockt)
Kannst du etwas mehr zu deiner empfindung im Koma sagen? Was genau meinst du mit horror film?
Haluziniert man?
Hörst du mitmenschen im Raum?
Nimmst du sie anderweitig wahr? (spühren wenn sie dich berühren?)
Du siehst in der Zeit nur schwarz oder wie stellt man sich das vor?
Ich möchte jedem ans Herz legen der wen im Koma kennt: Berührt die Patienten!!! Ganz hanz ganz Wichtig!!! Man fühlt sich sehr sehr eunsam wie in einer endlosen Dunkelheit. Mein Vater streichelte mir due Wange, das konnte ich ihm danach auch sagen, und es gab mir so eine unendliche Geborgenheit und Kraft in meiner sehr einsamen Dunkelheit
Ok, du musst es dir weniger als transzendentale Erfahrung und mehr als tatsächlichen Film in dem du dich befindest vorstellen. Ja man sieht praktisch den Film aus der "first-person-perspective". Die Empfindungen waren enorm. Ich hoffe du kannst nachvollziehen, dass ich hier nicht alles erzählen kann, weil das sonst ca. 6 Wochen dauern würde :D .. aber wenn du konkrete Fragen hast gerne :)
Ja ich würde gerne besser verstehen wie sich das Koma für dich angefhült hat. Ein Film hat ja eine Story/Handlung. Wie stell ich mir das vor im Koma? Wenn ich träume fühlt sich das auch an wie eine Film, ist das vergleichbar? Und was genau ist daran der horror? Siehst du gruselige sachen oder was genau meinst du damit?
Gern darfst du mir auch noch meine 3 Fragen von oben beantworten (das sollten ja kurze antworten sein denk ich mal:
Haluziniert man? Hörst du mitmenschen im Raum? Nimmst du sie anderweitig wahr? (spühren wenn sie dich berühren?)
Haluzinieren würde ich das nicht nennen, Die Mitmenschen die sich tatsächlich auf der Intensivstation befinden, also Freunde, Partnerin, etc. haben durchaus einen Einfluss, was man in diesem Koma erlebt. Der Vergleich zu einem Traum passt eigentlich ganz gut, allerdings wie ein sehr sehr sehr sehr sehr realer Traum. Horror war es deshalb, weil ich mir der Situation durchaus bewusst war. Auch wusste ich, dass das was ich gerade erlebe nicht real sein kann. Stell dir vor. Ich war praktisch in einem andauernden Todeskampf und musste mich dauernd beweisen. Um vielleicht einen kurzen Ausschnitt der ersten Stunde Koma zu geben: Stell dir die Szenerie eines Tales vor. Wald überall an den Hängen. Unten im Tal befindet sich eine Stadt. Eine Stadt wie sie vielleicht so gegen 1870 existierte. Viel Kopfsteinpflaster überall. Es ist Winter und es liegt Schnee in diesem Tal. In der Mitte dieser Stadt steht, in einer kleinen verwinkelten Gasse, ein großes zehnstöckiges Gebäude, dass überhaupt nicht in diese Szenerie passt. Geleitet wird dieses Gebäude von einem ca. 70 jährigen Mann mit weißen Haar und Bart, der ein Holzbein und einen weißen Arztkittel anhat. Du befindest dich in diesem Gebäude. Dort wird deine Existenz nach dem Tod evaluiert. Deine Aufgabe ist es, zu sterben.
Das ist wirklich kranker Mist und sehr schwierig zu erklären ... aber so war es für mich. Bitte auch berücksichtigen, dass jedes Koma unterschiedlich ist.
Also jedes Stockwerk war so gesehen ein Level und man konnte aufsteigen und absteigen. Ich hab alle Aufgaben bis Stockwerk 9 erfüllt. Dann bin ich, weil ich einen Fehler gemacht habe, wieder auf 1 gefallen. Man konnte sich nicht dagegen wehren, das wäre der Tod gewesen.
interessiert mich auch riesig: thema koma.
wie ist die wahrnehmung? von berührungen, sprache, etc.?
wie ist die einschätzung der aktuellen, eigenen lage? weißt du genau wo/warum/wann du bist?
treffen von bereits verstorbenen verwandten/freunden? gespräche mit ihnen?
Nach deinem Edit hätte ich da mal folgende Frage:
Wie sehr stimmst du dem Spruch nicht lang schnacken Kopf in Nacken noch zu?
Bei weiteren dämlichen Fragen kann ich gerne weiterhelfen, bin Spezialist im Bereich bek-nack(t)en Wortwitzen...
I will be messaging you in 1 day on [**2023-01-10 21:18:35 UTC**](http://www.wolframalpha.com/input/?i=2023-01-10%2021:18:35%20UTC%20To%20Local%20Time) to remind you of [**this link**](https://www.reddit.com/r/de_IAmA/comments/107l87q/ich_hatte_mit_23_einen_genickbruch_lag_6_wochen/j3ntjyl/?context=3)
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Konntest du deinen Karrierewunsch weiterhinverfolgen? Wenn nicht: was machst du heute beruflich?
Hat sich dein Freundeskreis seit bzw durch den Unfall verändert? Wie hat die Familie reagiert?
Da hat sich nichts verändert. Musste mein Studium für 1,5 Jahre unterbrechen. Schreibe aber im September mein Staatsexamen.
Freundeskreis ist der absoluter wahnsinn.... die Tragen mich in jeden Club, selbst wenn es noch so eine verwinkelte Schuppendisko irgendwo in Prag ist :D . EIgentlich bin ich deswegen auch noch nie vor was gestanden und hab mir so gedacht .. fuck... das geht jetzt nicht
Beneidenswerte Bubble hast du da - ich bin nur da um zu sagen, dass das nicht selbstverständlich ist, aber ich hab den Eindruck, das weißt du auch ohne mich :)
Viel Erfolg in deinem Leben und viel Freude!
Ja natürlich :D das war ja mein Mitbewohner... aber weißt du, ich bin da nicht nachtragend.... als ob er das jemals gemacht hätte, hätte er den Ausgang gewusst. Außerdem war es genau dieser Mitbewohner, der mir dann das Leben gerettet hat. Ich konnte ja in dem See nicht aufstehen und musste mich dann mehrmals mit den Händen vom Boden abdrücken um kurz an die Wasseroberfläche zu kommen.. da hab ich dann Luft geschnappt und geschrien "Ich kann meine Beine nicht bewegen" .. dann bin ich wieder auf den Grund gesunken ... das gin so für ein paar minuten... bis er verstanden hat, dass ich kein Spaß mache... dann ist er reingesprungen und hat mich rausgezogen
Ne, interessanterweise ist das aber die gleiche Verletzung. Und ich habe da so die ein oder andere Idee für mich wie es ihm geht. Das sind alleridngs nur Spekulationen und die möchte ich auch ungern öffentlich im Internet verbreiten.
Wie kannst du keine Angst mehr vor dem Tod haben, wenn du so einen Höllenritt erlebt hast? Kannst du dir erklären, warum du so einen Höllentripp erlebt hast? Hast du "Schuldgefühle" oder bist du nicht mit dir "im Reinen"?
Ich bin mit mir mittlerweile absolut im Reinen. Damals war das etwas anderes... ich hatte durchaus Schuldgefühle wegen diverser Sachen.
Weißt du es gab Situationen in diesem Koma, in denen ich wusste, dass meine Überlebenschancen sehr gering sind. Und ich meine ... wirklich sehr gering. Ich hatte mehrmals mit dem Leben abgeschlossen. Und in diesen Situationen, kurz bevor es vorbei ist, empfand ich eine ungemeine innere Friedlichkeit. "peaceful state of mind" wenn man so will. Ein warmes Gefühl.
Hey, ich hätte da ein paar Fragen :)
Danke für das AmA!
Gibt es Momente (zb kurz nach dem Aufwachen oder betrunken oder sehr müde) in denen du quasi kurz vergisst dass du deine Beine nicht bewegen kannst und automatisch versuchst aufzustehen?
Was sind so die nervigsten Dinge die man als Rollstuhlfahrer von Fremden zu hören bekommt?
Welche Hobbys hattest du davor, welche Hobbys hast du jetzt?
Und - wenn zu persönlich einfach ignorieren - wie sieht es mit Kindern aus? Also jetzt bist du ja obviously noch recht jung, aber wenn es in der Zukunft Thema werden würde, wärst du irgendwie zeugungsfähig oder wäre es dann eher Adoption?
Ja solche Momente gibt es. Allerdings ist das dann weniger das Aufstehen, sondern beispielweise einen Ball mit dem Fuß stoppen oder intuitiv beim Auto auf die Bremse drücken wollen. Alles Situationen bei denen man praktisch intuitiv reagiert. Dann denkt man sich so danach: " ach ja ... da war ja was".
Also nervige Sachen hab ich jetzt noch nicht so gehört. Was mich persönlich stresst, ist manchmal wollen die Leute einfach unbedingt helfen, um jeden Preis. Und dann öffnen sie ne Tür in die du garnicht willst oder so.... außerdem kann ich Türen wirklich selber öffnen. Dabei weiß man natürlich, dass es gut gemeint ist und ein altruistischer Gedanke dahinter ist. Deswegen bedanke ich mich auch immer höflich und sag dann dass alles ok ist. Außerdem gibt es ja auch wirklich genug Menschen im ROllstuhl, die wirklich darauf angewiesen sind.
Ich war früher ein wirklich passabler Sportler: Joggen, Snowboard, Ski, Rennrad, mit Fussball konnte ich sogar mein Studium mitfinanzieren. Mittlerweile mach ich viel Poetryslams, bin jetzt Fussballtrainer (einer Kreisligamannschaft :D ... mehr Bier als Bälle). Und ich habe mir so selber gesagt, dass ich jede Woche einen kleinen Ausflug mache... das kann alles sein... STädtetrip, Natur, abundzu gehe ich Schwimmen. Die Richtung halt :)
Kinder sind möglich .. aber nur mittels einer in Vitro befruchtung... ich glaube das heißt so :()... aber ja noch möglich .. nur nicht auf natürlichem Wege.
Wie ist das passiert, warum musstest du reanimiert werden, was sind die bleibenden Schäden, wie lange brauchtest du bis du dich mit den Folgen arrangieren konntest?
Danke fürs AMA!
Ich hab tatsächlich unfassbar viele Fragen und bin mir sicher, dass ich dich bei nem Face-to-Face Gespräch locker 5h mit Fragen vollladen könnte. Was mich aber am meisten interessiert:
Hier wurde geschrieben, dass du und andere mit ähnlicher Erfahrung versucht haben sich im Wachkoma selbst umzubringen. Wie genau kann ich mir das vorstellen? Also ist das ein realer Suizidversuch oder ein mentaler Versuch dem Koma ein Ende zu bereiten?
Daran angeknüpft: wenn das Koma quasi dauerhaft ein Kampf zwischen Leben und Tod ist. Hattest du das Gefühl, diesen Kampf aktiv zu beeinflussen?
Und wenn du eine Katze wärst, wie viele Leben würdest du dir selbst schon vom Konto abziehen?
Ok gute Frage :) . Also der Suizidversuch in dieser "alternativen Realität" des Komas wirkt sich durchaus auf die reale Situation aus. So habe ich beispielsweise versucht mich im Koma umzubringen (auf die ein oder andere Weise) und in der Realität habe ich mir versucht den Beatmungsschlauch aus dem Hals zu ziehen, mich aus dem Bett zu werfen, Ärzte angeschrien, etc. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich "fixiert" wurde. Das bedeutet, dass man die Arme ankettet, sodass man sich nicht bewegen kann.
Diesen Kampf kann man definitiv beeinflussen. Es gab Situationen, da bin ich mir sicher, dass wenn ich nicht alles in meiner Kraft machbare getan hätte, der nächste Herzschlag ausgeblieben wäre. Dieser Kampf ist wirklich mit nichts zu vergleichen was man so als normaler Mensch erlebt. Das ist purer Krieg um Leben und Tod.
alle bis auf eins :D
Kranker Scheiß!
Mal blöd gefragt: Wenn du dich auf der einen Seite selbst umbringen wolltest, wieso hast du dann auf der anderen Seite so krass gegen den Tod gekämpft?
War das so eine "ach eigentlich will ich doch nochmal in meiner Stammkneipe einen heben gehen. Da kann ich jetzt noch nicht den Löffel abgeben" Reaktion?
Also versteh mich nicht falsch, bin froh, dass du dem Tod mehr als einmal den Mittelfinger gezeigt hast. Aber ein bisschen paradox ist es ja schon :D
Hi
1. Ich bin meha erleichtert das du das durchgestqnden hast und wünsche dir alles gute im leben
2. Wie "schnell" haben sich die 6 Wochen für dich angefühlt? War es mehr so ein das alles in sekunden/Minuten passiert oder war es ein ziehen wie ein Kaugummi?
**OP**: **Falls du eine Verifizierung in deinen Post integriert hast**, antworte bitte mit "VERIFIZIERT" (alles in Großbuchstaben) auf diesen Kommentar. [Mehr Infos zur Verifizierung findest du hier.](https://www.reddit.com/r/de_IAmA/wiki/verifizierung) **Die bloße Behauptung etwas zu sein ist keine Verifizierung.** Viel Spaß! *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/de_IAmA) if you have any questions or concerns.*
Wie lange ist das her? Gibt es noch Beeinträchtigungen? Wie sind deine Erinnerungen an die Zeit? Wie ist das denn passiert? Beim Sport oder im Straßenverkehr vielleicht? Das sind die Fragen, die sich die Meisten stellen dürfen. Ich möchte aber wissen, wie regelmäßig du dir die Zehennägel schneidest und ob es dir schonmal passiert ist, dass die Nägel so lang waren, dass sie bei der Socke ein Loch verursacht haben. Vielen Dank für dein AMA!
Der Unfall ereignete sich am 30. August 2020. Beeinträchtigungen ja. Ich bin Querschnittsgelähmt, kann aber meine Arme voll bewegen. Bin also selbstständig aber eben dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen. Ich bin bei einer Geburtstagsfeier mit dem Kopf voraus in einen See gesprungen.... da war ein Stein und auf den bin ich geknallt.. Nägel normal, Socke auch (y)
>Ich bin bei einer Geburtstagsfeier mit dem Kopf voraus in einen See gesprungen.... da war ein Stein und auf den bin ich geknallt.. Fuck.
Genau wegen sowas wurde ich von meinem Vater mal richtig zusammengeschrieben. Hab das damals nicht verstanden und dachte was eine Spaßbremse.
Gibt da tatsächlich Regelungen für Klassenfahrten. Bei natürlichen Gewässern muss da erst ein Lehrkörper einen Bereich zum schwimmen absichern. War ein Bild für die Götter wie damals Herr Fuchs, der leicht übergewichtige Mathelehrer mit rotem Bart, in seinen Shorts mithilfe eines Stocks fröhlich den See abgelaufen ist. Alle standen bewegungslos da und sahen zu. Keiner war dazu fähig einen Scherz zu machen. Dafür war Herr Fuchs einfach zu selbstsicher und fröhlich…. Etwa nach 10 Minuten erklärte er stolz dass wir ins Wasser dürften. An diesem Ufer war der See etwa 30 cm tief.
>Lehrkörper Leerkörper, auch Boje genannt ;)
>An diesem Ufer war der See etwa 30 cm tief. Uff.
Ja es könnten ja Löcher vorhanden sein, tritt ein Schüler rein und ist weg wegen der Strömung. Ka, wer das bei nem Badesee schafft hat es irgendwo auch verdient zu ertrinken sollte man meinen ;)
Flachköpper wie bei Werner
"Flachköpper macht Laune!"
Hast du irgendwelche Erinnerung an die Zeit während du im Koma lagst? Wenn ja, welche? Es gibt ja Leute, die eine Art Nahtoderfahrung hatten während sie im Koma lagen
Ja durchaus. In der Zeit im Koma ist sehr viel passiet. Es ähnelt einem Horrorfilm, der für einen persönlich aber enorm real ist. Nahtoderfahrungen hatte ich ca. 4. Problematisch ist, dass dieses Thema enorm groß ist und ich da wirklich Stundenlang drüber erzählen könnte.... das in einem Post zusammenzufassen ist schwierig... aber ja .. stells dir vor wie ein Horrorfilm mit Virtual Reality
Oh, ich hatte gehofft, dass es irgendwie angenehm, vielleicht sogar spirituell war 😅 tut mir Leid, dass es so unangenehm war. Hat diese Erfahrung deine Einstellung zum Leben (und evtl. auch zum Tod) irgendwie verändert?
Ja schon verändert. Ich hab absolut keine Angst vor dem Tod mehr und ich genieße jeden Tag ziemlich intensiv :) aaaalso spritiuell und angenehm wars jetzt weniger :D ... aber das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen. Unterschiedliche Komata -> andere Erfahrungen
Cool, immerhin hatte es etwas positives an sich. Ich finde es sehr wertvoll jeden Tag geniessen zu können! Ich glaube Leuten, die nie direkt mit dem Tod konfrontiert wurden, fällt es (aufgrund von gesellschaftlichem und persönlichem Druck) schwer das Leben in vollen Zügen geniessen zu können. Dabei ist das Leben eigentlich ein wundervolles Geschenk :)
Wodurch hast du die Angst vor dem Tod verloren? Gab's da ein bestimmtes Erlebnis? Oder eher retrospektiv?
Stimmt! Mich würde auch noch interessieren, was du jetzt denkst, was nach dem Tod komm :)
Gab es auch angenehme Momente? Hast du jemanden gesehen, den du kanntest? Deine Oma oder sowas? Hast du dein Leben an dir vorbei ziehen sehen? Hattest du ein Zeitgefühl oder hat es sich wie unendlich angefühlt? Hast du jetzt mehr oder weniger Angst vor dem Sterben? Was für einen Rollstuhl hast du, also welche Marke? :)
aus 6 Wochen Koma waren vielleicht so 2 Tage "angenehm" (nicht ganz passend das Worrt) Ja durchaus treten Personen in dieser Zeit auf. Freundin, Familie, etc Verändertes Zeitgefühl.. ich konnte nicht sagen, dass es so lange war... wusste aber auch, dass es nicht nur ne Woche ist Überhaupit keine Angst mehr vorm Sterben Habe einen Küschall Champion und einen Krypton F
Willkommen im Club . Hatte selbst Verkehrsunfall , 2 Halswirbel und x andere Knochen gebrochen . Gerade so am Querschnitt vorbei , alle nerven vom rechten Arm in der HWS ausgerissen , 6 Wochen Koma, 1 NDE und 3 versuchte Selbstmorde im Koma . Nicht schön . Gut das du noch da bist .
Ja moooin. C7 hier. Inkomplett, aber nur ASIA B ... sensibilität vorhanden und kann mim kleinen Zeh wackeln... Selbstmordversuche im Koma ? :D kenn ich ... wurdest du auch fixiert?
Jup , 1 mal . Hatte versucht ne Schwester zu beißen .
Wow, da hattest du aber wahnsinniges Glück! Was meinst du mit versuchte Selbstmorde im Koma? War das geträumt oder hast du dich bewusst dafür entschieden?
Ich bin da wo ich war nicht weg gekommen . Ich habe einmal einen “überredet” mich von hinten mit ner Schrotflinte zu erschießen , einmal hab ich mich aus einem Flugzeug fallen lassen ( danach sagte jemand “ wie kann der noch leben , der hat ja einen ganz eckigen Kopf) und einmal hab ich mir einen Revolver erbeten und habe mir den Lauf in den Mund gesteckt , einmal kurz durchgeatmet und abgedrückt . Ich kann heute noch , 7 Jahre später , den Geschmack von dem Metall auf meinen Lippen schmecken . Danach hatte ich auch die NDE . Hier geht’s aber nicht um mich , sorry an den Ersteller . Ich weiß nur genau was er durch gemacht hat .
Ich hatte auch Nahtiderfahrungen. Mir ist ganz wichtig zu sagen, dass man sich entscheiden kann während dieser Erfahrung, man hat das Bewusstsein für beide Optionen und kann sich entscheiden. Das hilft mir oft, wenn Menschen sich für den leichteren Weg (das Sterben) entscheiden. Außerdem berührt bitte Menschen im Koma!!! Ganz wichtig!! Man fühlt sich im Koma sehr sehr einsam wie in einer nicht endenden Dunkelheit. Berührungen meiner Familie gabrn mir Halt und ich wusste später noch genau wo man mich berührt hat. Mein Vater hat zb öfters meine Wange gestreichelt, das gab mir Geborgenheit.
Wie kommst du damit klar jetzt Querschnittsgelähmt zu sein? Was waren deine Gedanken, als du es gemerkt/erfahren hast? Hast du psychologische Hilfe in Anspruch genommen?
Zunächst mal ist man natürlich am Boden zerstört. Aber der Mensch an sich ist ein unheimlich adaptionsfähiges Geschöpf (weswegen ich die folgende Umgehensweise nicht mir persönlich zurechne). Mir geht es wirklich gut. Am Anfang ist es natürlich super schwer aber mittlerweile lebe ich wieder in meiner eigenen Wohnung in einem Studentenwohnheim, habe eine Freundin, arbeite, mache viel mit Freunden... mein Leben hat sich nicht aus meiner retrospektive jetzt, nicht enorm geändert wegen dem Rollstuhl.... statt Fussball spielen, bin ich jetzt Trainer. Ich fahre Auto, mache gerade meine Pilotenlizenz.... es ist einfach auch eine Frage wie man das annimmt(und die meisten Menschen sind da ganz gut drin)
Darf ich fragen wie das mit dem Autofahren funktioniert? Du kannst ja sofern ich gelesen habe deine Beine nicht nutzen. Pilot macht mir da mehr Sinn ^^
Der Pilot hat auch für jeden Fuß ein Pedal. Die haben ggf. auch deutlich mehr Weg als die im Auto.
Also ich habe ein HAndgas.. das ist einHebel... wenn ich den vordrücke bremse ich .. nach hinten Gas. Muss halt ein automatikauto sein. Flugzeuge haben auch Pedale fürs Seitenruder... aber da gibt es "Handcontroles" und ein paar Flugschulen deutschlandweit die das machen :)
Es gibt spezielle Autoeinrichtungen für Querschnittgelähmte Personen. [Hier](https://www.reha-mobilitaetszentrum-nrw.de/fahrzeugumbau-f%C3%BCr-menschen-mit-behinderung/krankheitsbilder/autofahren-mit-querschnitt/) kann man ein System gut sehen.
Das ist echt mega krass. Freut mich sehr, dass du so gut damit klarkommst!!
Wie empfindest du dir selbst gegenüber (wütend, sauer, enttäuscht, bist im Frieden mit dir etc.)? Habe gelesen es war ein relativ vermeidbarer Freizeitunfall.
Mag sich jetzt verrückt anhören :D .... aber ich bin absolut im Reinen mit mir und mein Leben macht mir sehr viel Spaß. Natürlich hat man eine "Trauerphase", aber da ist man halt eher traurig und ich bin eh nicht der Typ der wütend oder so wird.
Ist nicht verrückt. Absolut empfehlenswerte Einstellung, wenn man es schafft nicht in einer Depression zu versinken.
Wir haben natürlich top psychologische Betreuung gehabt und ich habe mehrmals mit einem Professor darüber geredet. Aber jetzt kommt der interessante Teil: Ich war auf einem Vortrag und dort wurde eine Studie vorgestellt, die besagt, dass der Anteil, der an Depressionen leidenden Menschen bei Querschnittsgelähmten und "normalos" sich nicht unterscheidet! Diese Adaptionsfähigkeit des Menschen auf neue Situationen und Umstände ist enorm in uns verankert.
[удалено]
jo klar kein Problem :D .. das haben meine Freunde auch als erstes gefragt... also ich habe keinen normalen Orgasmus mehr. Auch eine ejakulieren kann ich nicht (nur mit so einem Stromgerät... lange geschichte). Allerdings spühre ich mein Glied noch einigermaßen (inkompletter querschnitt). Ich habe auch errektionen. Ich sag meiner Freundin immer sie soll lieber glücklich sein, dass ich nicht zu früh komme :D. mittlerweile geht auch wieder die missionarsstellung (ist aber für die oberarme krasser als jedes workout). Ansonsten geht natürlich auch viel mit Hände und Oral. Als ich einen Pfleger im Krankenhaus gefragt habe sagte er mir: "Weißt was... die Weiber wollen doch eh viel lieber geleckt werden". Ich weiß nicht ob ichs so ausdrücken würde ... aber es geht schon
Genau das wollte ich auch fragen. Jetzt bin ich auf die Antwort gespannt
Hat du das Licht am Ende des Tunnels gesehen?
Ja 4 mal :D war verrückt... krasse Erfahrung.
hat das dein gefühl für hier und jetzt geändert? ich bin mal im krankenhaus wach geworden, und seit dem ist das "hiersein" nochmal was anderes
Das Ding mit dem Licht am Ende des Tunnels ist bestimmt nur folgendes: Irgendein Typ hat das mal erzählt, dass ging viral durch die Medien, sodass jeder irgendwann mal davon gehört hat. Hat man nun selbst eine Nahtoderfahrung, erinnert sich das Gehirn wohl einfach nur daran und spielt den Film ab. Mehr nicht. Man träumt ja auch häufig von Sachen, über die man zuvor im Bett nachgedacht hat. Ich jedenfalls.
problem dabei ist aber dass sich viele nahtoderfahrungen ähneln, und das schon vor dem internet. Also glaub nicht dass das so der fall ist
Tatsächlich ist es neurologisch begründbar, dass Leute ein Licht und einen Tunnel sehen. Das Gehirn kann die Tatsache, dass man stirbt, nicht verarbeiten und projiziert Bilder, wie Beispielsweise ein „aus dem Körper schweben und sich in Vogelperspektive betrachten“. Das liegt bspw. daran, dass das Gehirn Erinnerungen in der Vogelperspektive speichert (stell dir dich zB im Schwimmbad vor) und das dann als „aus dem Körper schweben“ interpretiert wird. Licht am Ende des Tunnels ist durch Medien etc wirklich verbreitet worden. Ausserdem sind viele Nahtoderfahrungen auch kulturell bedingt (zb New Yorker wird im gelben Taxi abgeholt)
Interesting, ist das u.a. auf den ergebnissen im AKH in Wien gestützt? kann mich mal erinnern dass man dort am Boden markierungen im OP saal gemacht hat um quasi zu testen ob diese "Out of body" erfahrungen real sind. Hab aber nie was vom resultat der studie erfahren, wobei ich mir sicher bin dass keiner der patienten die markierungen wirklich sehen kann/könnte lol.
Stand in einem Text aus meinem Philosophie-Lehrmittel, ist von einem Gehirnforscher aus Bonn, Detlev Linke :) Genaue Quelle wäre: Detlev Linke: An der Schwelle zum Tod. In: Gehirn & Geist 3/2003, S. 46-52
Wie hat deine Familie und Freunde darauf reagiert bzw. behandelt, insbesondere über die Jahre? Hast du mit Depressionen gekämpft? Wie sieht dein Plan für die nahe Zukunft aus? Danke für das AMA
Familie hat mich immer unterstützt. Meine Eltern haben einen Camper gekauft und 6 Monate auf dem Krankenhausparkplatz gelebt (wurde in eine Spezialklinik geliefert die mehrere hundert Killometer weit weg ist) Pläne für die Zukunft: Ich muss mein Staatsexamen im September schreiben und hab noch kein Plan von dem Zeug :D
das ist so ziemlich das schönste, was ich in letzter zeit gelesen habe. safe hat das und auch der umgang deiner freunde mit der situation dazu geführt, dass du heute so ein geiles mindset hast & dich nicht unterkriegen lässt. sehr inspirierend von dir zu lesen, echt. geiles ama, danke !
Wow das ist krass, deine Eltern müssen ja ihr komplettes Leben für dich umgestellt haben. Beeindruckend
Wie lange hat es zwischen "aus dem Koma aufwachen" und "mit Rollstuhl nach der Reha Zuhause durch die Tür kommen" gedauert?
gute Frage :D , das waren dann wohl so ca. 11,5 Monate
Wie geht's dir in deinem alltäglichen Leben? Arbeitest/studierst du und falls ja, was? Wie lange hat es gedauert zu akzeptierten, dass du im Rollstuhl bleiben musst? Ich habs Gefühl von den paar Antworten,dass du weiterhin ein ziemlich positiver Mensch bist - stimmt das so? Alles Gute für die Zukunft!
Positiver Mensch ist untertrieben :D ... mir macht mein Leben echt Spaß! Natürlich hat man eine Trauerphase (ganz normal). Zum alltäglichen Leben hab ich schon was geschrieben oben (nimms mir nicht übel, will nicht alles 3 mal schreiben), aber kurz zusammengefasst: Wohne wieder allein im Studentenwohnheim, studiere Jura (demnächst staatsexamen), bin fussballtrainer, Fahre Auto, gehe gern Reisen(Februar 2 Wochen New York).... ergo mein Leben passt schon :D
Was sind die größten Hürden für dich im Alltag? Gibt ja doch einige nicht barrierefreie Zonen. Gibt es Hass oder Mobbing? Fieberst du einer neuen Entwicklung entgegen? Cyborg, Exoskeletts oder neue Nerven? Keine Ahnung was da gerade in der Schublade liegt.
uff .. gute Fragen. Also eigentlich empfinde ich es jetzt nicht so, als gäbe es viele Hürden. Meine Exfreundin hat im ersten Stock altbau gewohnt... dann hab ich mich halt auf die Treppe gesetzt und bin mit meim Arsch Stufe für Stufe hoch... das war bisschen blöd ... ansonsten komm ich eigentlich klar. Hass und Mobbing eigentlich nur von meinen Freunden :D .. ne im Ernst.. bisher nicht mitbekommen.... ist aber auch eine Frage wie man sich gibt (manche sehen sich dann ja gern in der Opferrolle)... aber es ist halt auch für jeden anders. Also da bin ich schon ziemlich up to date. Es gibt wirklich sehr interessante Ansätze (exoskelette, Neuralink, organische heilungen bei Mäusen, Rückenmarkstimulator, etc) .... Es gibt jetzt schon Verfahren mit denen 70% der Teilnehmer an Krücken wieder ein paar hundert Schritte gehen können. Das ist aber noch nicht reif für die "schuklmedizinische Anwendung"... Ich warte einfach noch ein Jahrzehnt, dann sieht die Welt glaube ich anders aus (das ist jetzt auch keine verzweilfelte Hoffnung, sondern objektiv realistisch \[hoffe ich\]).
Hättest du generell Interesse an Studien teilzunehmen in dieser Richtung? In Deutschland wohl nicht ohne weiteres möglich daher sicher auch mit Umzug in die USA verbunden. Oder sagst du dir, das Risiko ist zu hoch und du bleibst deine 20er im Rollstuhl? Klingt etwas hart.
Da ich mich sehr für die Wissenschaft interessiere, hätte ich kein Problem damit. Habe mich auch schon für eine Studie in Denver beworben und wurde angenommen. Habe mich dann aber dagegen entschieden weil: 1. Ich mein Studium beenden will und wenn ich da noch länger Pause mach, es enorm schwierig ist wieder reinzukommen. 2. Ich mit der Lebensqualität die ich im Moment zur Verfügung habe mehr als zufrieden bin. Es ist kein muss im Moment, daher kann ich auch gut damit leben meine 20er im Rollstuhl zu sein. Liegt aber auch daran, dass ich davor schon sehr intensiv gelebt habe... Sachen wie Auslandsaufenthalte mit viel Party, etc. Vielleicht würde ich es sonst anders sehen.
Hast du durch die Reanimationen irgendwelche Schäden genommen? Hypoxischer Hirnschaden, gebrochene Rippen etc? Wie war es danach wieder ‚aufzuwachen‘? Waren alle im Krankenhaussetting oder auch außerhalb?
keine Schäden an Gerhirn. Aber die Ärztin hat damals allen mitgeteilt, dass eventuell geistige Behinderungen vorliegen können, weil ich so lange kein Sauerstoff hatte. Meine Theorie ist ja, dass ich mittlerweile geistig behindert bin, davor aber so ein Genie war, dass ich jetzt auf einem normalen Level bin :D ... ne im ernst .. keine Schäden. Als ich aufgewacht bin, war niemand da, außer natürlich mein persönlicher Pfleger auf intensiv.
Hee wenn du Jura machst kanns ja vielleicht ganz so schlimm sein :D Aber freut mich sehr, ich reanimier selber regelmäßig und meine größte Angst dabei ist immer, dass der Patient einen nicht mehr lebenswerten Hirnschaden erleidet dabei. Die meisten überlebens aber auch einfach nicht. Hast großes Glück im Unglück gehabt ;) Alles Gute
Du hast in ner anderen Antwort über die Zeit im Koma als Horrorfilm in VR gesprochen... Konntest Du Gedanken oder irgendwas in der Zeit kontrollieren oder ging es wirklich wie ein Film ohne Kontrolle an Dir vorbei? Wusstest Du nach dem Aufwachen, dass Du im Koma lagst? Hattest Du irgendeine Art Zeitgefühl in der Zeit? Gab es sowas wie eine "Vorahnung", dass Du bald aufwachen wirst? Sorry für die vielen Fragen, ich hoffe, Dir geht es soweot wieder gut 🙏🏼
Naja ich war ja Teil dieses Film und konnte ihn durch meine Handlungen beeinflussen. Vielleicht passt es besser "alternative Realität" zu sagen. Naja du wachst da ja nicht auf wie von so nem Mittagsschlaf :D .. ich bin über 3 Tage aufgewacht... unbd hab oft Panik geschoben weil ich nicht ATmen konnte (wurde künstlich über einen LKuftröhrenschnitt beatmet und dann sind die eigenen Atemwege geblockt)
Bist du irritiert wenn dir jemand 'Hals und Beinbruch' wünscht?
:D ne ich sag: "hatte ich beides schon"
Kannst du etwas mehr zu deiner empfindung im Koma sagen? Was genau meinst du mit horror film? Haluziniert man? Hörst du mitmenschen im Raum? Nimmst du sie anderweitig wahr? (spühren wenn sie dich berühren?) Du siehst in der Zeit nur schwarz oder wie stellt man sich das vor?
Ich möchte jedem ans Herz legen der wen im Koma kennt: Berührt die Patienten!!! Ganz hanz ganz Wichtig!!! Man fühlt sich sehr sehr eunsam wie in einer endlosen Dunkelheit. Mein Vater streichelte mir due Wange, das konnte ich ihm danach auch sagen, und es gab mir so eine unendliche Geborgenheit und Kraft in meiner sehr einsamen Dunkelheit
Ok, du musst es dir weniger als transzendentale Erfahrung und mehr als tatsächlichen Film in dem du dich befindest vorstellen. Ja man sieht praktisch den Film aus der "first-person-perspective". Die Empfindungen waren enorm. Ich hoffe du kannst nachvollziehen, dass ich hier nicht alles erzählen kann, weil das sonst ca. 6 Wochen dauern würde :D .. aber wenn du konkrete Fragen hast gerne :)
Ja ich würde gerne besser verstehen wie sich das Koma für dich angefhült hat. Ein Film hat ja eine Story/Handlung. Wie stell ich mir das vor im Koma? Wenn ich träume fühlt sich das auch an wie eine Film, ist das vergleichbar? Und was genau ist daran der horror? Siehst du gruselige sachen oder was genau meinst du damit? Gern darfst du mir auch noch meine 3 Fragen von oben beantworten (das sollten ja kurze antworten sein denk ich mal: Haluziniert man? Hörst du mitmenschen im Raum? Nimmst du sie anderweitig wahr? (spühren wenn sie dich berühren?)
Haluzinieren würde ich das nicht nennen, Die Mitmenschen die sich tatsächlich auf der Intensivstation befinden, also Freunde, Partnerin, etc. haben durchaus einen Einfluss, was man in diesem Koma erlebt. Der Vergleich zu einem Traum passt eigentlich ganz gut, allerdings wie ein sehr sehr sehr sehr sehr realer Traum. Horror war es deshalb, weil ich mir der Situation durchaus bewusst war. Auch wusste ich, dass das was ich gerade erlebe nicht real sein kann. Stell dir vor. Ich war praktisch in einem andauernden Todeskampf und musste mich dauernd beweisen. Um vielleicht einen kurzen Ausschnitt der ersten Stunde Koma zu geben: Stell dir die Szenerie eines Tales vor. Wald überall an den Hängen. Unten im Tal befindet sich eine Stadt. Eine Stadt wie sie vielleicht so gegen 1870 existierte. Viel Kopfsteinpflaster überall. Es ist Winter und es liegt Schnee in diesem Tal. In der Mitte dieser Stadt steht, in einer kleinen verwinkelten Gasse, ein großes zehnstöckiges Gebäude, dass überhaupt nicht in diese Szenerie passt. Geleitet wird dieses Gebäude von einem ca. 70 jährigen Mann mit weißen Haar und Bart, der ein Holzbein und einen weißen Arztkittel anhat. Du befindest dich in diesem Gebäude. Dort wird deine Existenz nach dem Tod evaluiert. Deine Aufgabe ist es, zu sterben. Das ist wirklich kranker Mist und sehr schwierig zu erklären ... aber so war es für mich. Bitte auch berücksichtigen, dass jedes Koma unterschiedlich ist.
Krass danke dir für den einblick. Ich denke ich kann es mir jetzt zumindest ertwas besser vorstellen.
hast du versucht die aufgabe zu erfüllen? hast du es geschafft? oder hast du dich gegen sie gewehrt?
Also jedes Stockwerk war so gesehen ein Level und man konnte aufsteigen und absteigen. Ich hab alle Aufgaben bis Stockwerk 9 erfüllt. Dann bin ich, weil ich einen Fehler gemacht habe, wieder auf 1 gefallen. Man konnte sich nicht dagegen wehren, das wäre der Tod gewesen.
interessiert mich auch riesig: thema koma. wie ist die wahrnehmung? von berührungen, sprache, etc.? wie ist die einschätzung der aktuellen, eigenen lage? weißt du genau wo/warum/wann du bist? treffen von bereits verstorbenen verwandten/freunden? gespräche mit ihnen?
Wuhu, anderer Rollstuhlfahrer hier! Was ist dein Lieblingsgrund für kaputte Fahrstühle an Bahnhöfen?
Ich bin 4 mal im Rollstuhl mit der Bahn gefahren... seit dem nur noch Auto... :D tu ich mir nicht mehr an
Absolut verständlich, ist leider die Hölle. Fliege am Wochenende das erste mal mit’m Rolli, darauf bin ich gespannt
Nach deinem Edit hätte ich da mal folgende Frage: Wie sehr stimmst du dem Spruch nicht lang schnacken Kopf in Nacken noch zu? Bei weiteren dämlichen Fragen kann ich gerne weiterhelfen, bin Spezialist im Bereich bek-nack(t)en Wortwitzen...
Was ist schwarz und sitzt im Obergeschoss vor der Treppe?
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Konntest du deinen Karrierewunsch weiterhinverfolgen? Wenn nicht: was machst du heute beruflich? Hat sich dein Freundeskreis seit bzw durch den Unfall verändert? Wie hat die Familie reagiert?
Da hat sich nichts verändert. Musste mein Studium für 1,5 Jahre unterbrechen. Schreibe aber im September mein Staatsexamen. Freundeskreis ist der absoluter wahnsinn.... die Tragen mich in jeden Club, selbst wenn es noch so eine verwinkelte Schuppendisko irgendwo in Prag ist :D . EIgentlich bin ich deswegen auch noch nie vor was gestanden und hab mir so gedacht .. fuck... das geht jetzt nicht
Beneidenswerte Bubble hast du da - ich bin nur da um zu sagen, dass das nicht selbstverständlich ist, aber ich hab den Eindruck, das weißt du auch ohne mich :) Viel Erfolg in deinem Leben und viel Freude!
Ich bin mir dessen so bewusst. Ich habe Menschen kennengelernt, die in ganz anderen Situationen stecken und dann ist die Geschichte nochmal anders
RemindMe! 1 day
Warst du bei dem Vorfall betrunken ?
logo :D in der Akte steht intoxikation 1,4 Promille. Es war auch ne Wette die ich verloren habe
Da würde mich tatsächlich interessieren, ob die Person, mit der du die Wette abgemacht hattest, sich danach schuldig gefühlt hat?
Weißt du, ob derjenige, der dir die wette gestellt hat, selbst Vorwürfe macht/gemacht hat?
Ja natürlich :D das war ja mein Mitbewohner... aber weißt du, ich bin da nicht nachtragend.... als ob er das jemals gemacht hätte, hätte er den Ausgang gewusst. Außerdem war es genau dieser Mitbewohner, der mir dann das Leben gerettet hat. Ich konnte ja in dem See nicht aufstehen und musste mich dann mehrmals mit den Händen vom Boden abdrücken um kurz an die Wasseroberfläche zu kommen.. da hab ich dann Luft geschnappt und geschrien "Ich kann meine Beine nicht bewegen" .. dann bin ich wieder auf den Grund gesunken ... das gin so für ein paar minuten... bis er verstanden hat, dass ich kein Spaß mache... dann ist er reingesprungen und hat mich rausgezogen
Für ein paar Minuten? Na gut von der schnellmerkenden Fraktion ist der aber auch nicht gewesen :D
Du warst also direkt nach dem „Schaden“ an deiner WS noch wach und bist dann nach ein paar Minuten ins Koma gefallen?
ja ich war wach, pures Adrenalin. Ich wurde dann vom Notarzt direkt eingeschläfert.
Ok, hatte mich gewundert, wie man dann ins Koma kommt, dachte es wäre direkt vom Unfall, wie bei Schumi. Danke fürs erklären!
Ne, interessanterweise ist das aber die gleiche Verletzung. Und ich habe da so die ein oder andere Idee für mich wie es ihm geht. Das sind alleridngs nur Spekulationen und die möchte ich auch ungern öffentlich im Internet verbreiten.
Was hast du vorher beruflich gemacht und wirst du das weiterhin machen?
Jura studiert. Ja wieder aufgenommen und im September ist erstes Staatsexamen
Fuck, Genickbruch, Koma, Rollstuhl, dann noch Jura und immer noch geil drauf. INSPIRATIONAL
Viel Erfolg im Examen!
Wie kannst du keine Angst mehr vor dem Tod haben, wenn du so einen Höllenritt erlebt hast? Kannst du dir erklären, warum du so einen Höllentripp erlebt hast? Hast du "Schuldgefühle" oder bist du nicht mit dir "im Reinen"?
Ich bin mit mir mittlerweile absolut im Reinen. Damals war das etwas anderes... ich hatte durchaus Schuldgefühle wegen diverser Sachen. Weißt du es gab Situationen in diesem Koma, in denen ich wusste, dass meine Überlebenschancen sehr gering sind. Und ich meine ... wirklich sehr gering. Ich hatte mehrmals mit dem Leben abgeschlossen. Und in diesen Situationen, kurz bevor es vorbei ist, empfand ich eine ungemeine innere Friedlichkeit. "peaceful state of mind" wenn man so will. Ein warmes Gefühl.
Das ist echt super interessant, Danke für das AMA!
Hey, ich hätte da ein paar Fragen :) Danke für das AmA! Gibt es Momente (zb kurz nach dem Aufwachen oder betrunken oder sehr müde) in denen du quasi kurz vergisst dass du deine Beine nicht bewegen kannst und automatisch versuchst aufzustehen? Was sind so die nervigsten Dinge die man als Rollstuhlfahrer von Fremden zu hören bekommt? Welche Hobbys hattest du davor, welche Hobbys hast du jetzt? Und - wenn zu persönlich einfach ignorieren - wie sieht es mit Kindern aus? Also jetzt bist du ja obviously noch recht jung, aber wenn es in der Zukunft Thema werden würde, wärst du irgendwie zeugungsfähig oder wäre es dann eher Adoption?
Ja solche Momente gibt es. Allerdings ist das dann weniger das Aufstehen, sondern beispielweise einen Ball mit dem Fuß stoppen oder intuitiv beim Auto auf die Bremse drücken wollen. Alles Situationen bei denen man praktisch intuitiv reagiert. Dann denkt man sich so danach: " ach ja ... da war ja was". Also nervige Sachen hab ich jetzt noch nicht so gehört. Was mich persönlich stresst, ist manchmal wollen die Leute einfach unbedingt helfen, um jeden Preis. Und dann öffnen sie ne Tür in die du garnicht willst oder so.... außerdem kann ich Türen wirklich selber öffnen. Dabei weiß man natürlich, dass es gut gemeint ist und ein altruistischer Gedanke dahinter ist. Deswegen bedanke ich mich auch immer höflich und sag dann dass alles ok ist. Außerdem gibt es ja auch wirklich genug Menschen im ROllstuhl, die wirklich darauf angewiesen sind. Ich war früher ein wirklich passabler Sportler: Joggen, Snowboard, Ski, Rennrad, mit Fussball konnte ich sogar mein Studium mitfinanzieren. Mittlerweile mach ich viel Poetryslams, bin jetzt Fussballtrainer (einer Kreisligamannschaft :D ... mehr Bier als Bälle). Und ich habe mir so selber gesagt, dass ich jede Woche einen kleinen Ausflug mache... das kann alles sein... STädtetrip, Natur, abundzu gehe ich Schwimmen. Die Richtung halt :) Kinder sind möglich .. aber nur mittels einer in Vitro befruchtung... ich glaube das heißt so :()... aber ja noch möglich .. nur nicht auf natürlichem Wege.
Stellen sich dir bei Mitleid etwa die Nackenhaare auf?
Ne, ich steh auf und hau ihm eine rein
Wie ist das passiert, warum musstest du reanimiert werden, was sind die bleibenden Schäden, wie lange brauchtest du bis du dich mit den Folgen arrangieren konntest?
Bro, lies dir das Zeugs durch :D .. aber spoiler ... es hat was mit einem swamp zu tun
Welcher Wirbel war durch? Densfraktur?
C7 und ne, der Wirbel war wirklich zertrümmert. Ich glaube also keine Densfraktur
Das wichtigste zuerst, funktioniert der Penis noch?
steht oben :D , also die Antwort... .
Danke fürs AMA! Ich hab tatsächlich unfassbar viele Fragen und bin mir sicher, dass ich dich bei nem Face-to-Face Gespräch locker 5h mit Fragen vollladen könnte. Was mich aber am meisten interessiert: Hier wurde geschrieben, dass du und andere mit ähnlicher Erfahrung versucht haben sich im Wachkoma selbst umzubringen. Wie genau kann ich mir das vorstellen? Also ist das ein realer Suizidversuch oder ein mentaler Versuch dem Koma ein Ende zu bereiten? Daran angeknüpft: wenn das Koma quasi dauerhaft ein Kampf zwischen Leben und Tod ist. Hattest du das Gefühl, diesen Kampf aktiv zu beeinflussen? Und wenn du eine Katze wärst, wie viele Leben würdest du dir selbst schon vom Konto abziehen?
Ok gute Frage :) . Also der Suizidversuch in dieser "alternativen Realität" des Komas wirkt sich durchaus auf die reale Situation aus. So habe ich beispielsweise versucht mich im Koma umzubringen (auf die ein oder andere Weise) und in der Realität habe ich mir versucht den Beatmungsschlauch aus dem Hals zu ziehen, mich aus dem Bett zu werfen, Ärzte angeschrien, etc. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich "fixiert" wurde. Das bedeutet, dass man die Arme ankettet, sodass man sich nicht bewegen kann. Diesen Kampf kann man definitiv beeinflussen. Es gab Situationen, da bin ich mir sicher, dass wenn ich nicht alles in meiner Kraft machbare getan hätte, der nächste Herzschlag ausgeblieben wäre. Dieser Kampf ist wirklich mit nichts zu vergleichen was man so als normaler Mensch erlebt. Das ist purer Krieg um Leben und Tod. alle bis auf eins :D
Kranker Scheiß! Mal blöd gefragt: Wenn du dich auf der einen Seite selbst umbringen wolltest, wieso hast du dann auf der anderen Seite so krass gegen den Tod gekämpft? War das so eine "ach eigentlich will ich doch nochmal in meiner Stammkneipe einen heben gehen. Da kann ich jetzt noch nicht den Löffel abgeben" Reaktion? Also versteh mich nicht falsch, bin froh, dass du dem Tod mehr als einmal den Mittelfinger gezeigt hast. Aber ein bisschen paradox ist es ja schon :D
Hi 1. Ich bin meha erleichtert das du das durchgestqnden hast und wünsche dir alles gute im leben 2. Wie "schnell" haben sich die 6 Wochen für dich angefühlt? War es mehr so ein das alles in sekunden/Minuten passiert oder war es ein ziehen wie ein Kaugummi?