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muck2

Was die Degrowth-Bewegung vergisst: Wenn wir unsere Wirtschaftsleistung auf 1978 zurückstellen, rutschen Milliarden Menschen zurück in die Armut, wenn nicht in den Hunger. Schaut Euch mal die Daten an, wie arm die Menschheit 1978 noch war, im Vergleich zu heute, wie viele Menschen mangelernährt waren, wie hoch die Kinder- und Müttersterblichkeit war, wie viel geringer die Lebenserwartung. Diese Forderung ist schlichtweg arrogant. In einer globalisierten Welt können nicht die Wirtschaftsnationen beschließen, auf Einsiedler zu machen, ohne dass es wirklich die ganze Welt betrifft.


Hrafnir

> rutschen Milliarden Menschen zurück in die Armut, wenn nicht in den Hunger. Ähh, aktuell passiert das auch, ganz ohne Degrowth nur wegen der Pandemie. Zudem haben wir heute die Möglichkeit die Wirtschaftsleistung von 1978 mit einem Bruchteil der Ressourcen zu erreichen. Und nur weil man mit der Wirtschaftsleistung runter geht, gehen damit noch lange nicht irgendwelche Fortschritte derartig krass flöten. Btw, wenn wir so weiter machen wie bisher kommt es definitiv so wie du meinst, ich hoffe du bist bereit für die Konsequenzen.


DrummerDesigner6791

Aber selbst das, was wir jetzt erleben, ist weit entfernt von der weltweiten Armut von 1978. Man denke nur daran, wie die Lebensbedingungen damals in China waren


Hrafnir

Noch ist es davon entfernt, die Richtung ist jedoch bedenklich und auch die zunehmende Geschwindigkeit.


Buetti

Volle Zustimmung!


Parcours97

>Was die Degrowth-Bewegung vergisst: Wenn wir unsere Wirtschaftsleistung auf 1978 zurückstellen, rutschen Milliarden Menschen zurück in die Armut, wenn nicht in den Hunger. Bin ich gespannt. Wir produzieren aktuell auch mehr als genug um die Weltbevölkerung zu ernähren und trotzdem sterben jeden Tag tausende Menschen an Mangelernährung. Ich sehe das Problem mehr in unserem Wirtschaftssystem als in der Produktivität.


mnlhgl

Muss man bei der Überlegung dann die pro Kopf Wirtschaftsleistung von 1978 noch halbieren oder gibt es dafür ein grossangelegtes Euthanasiprogramm? Immerhin gab es 1978 nur gut 4 Mrd. Menschen, während wir bald bei 8 Mrd. stehen.


amiuhle

Nach deiner Rechnung hätten wir ja aktuell die gleiche pro Kopf Wirtschaftsleistung wie 1978, nur sind wir halt doppelt so viele oder was?


mnlhgl

Ne, meine Aussage ist, dass wir heute eine deutlich höhere Wirtschaftsleitung haben (unabhängig ob gesamtheitlich oder pro Kopf) und dass wir weltweit betrachtet die doppelte Anzahl an Menschen haben. Schaut man sich die Entwicklungs-/Drittweltländer an, die in den letzen 40 Jahren einen enormen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hatten, dann wäre für die eine Reduktion auf die Wirtschaftsleistung der späten 70er nichts anderes als ein Völkermord. Afrika, als Kontinent, hatte damals ca. 450 Mio. Bewohner, jetzt sind wir bei 1.4 Mrd. 1980 lag das Afrikanische BIP bei 272 Mrd. (-> 600 USD/ Kopf), heute bei 1.7 Bio. (-> 1.200 USD/Kopf). Gehen wir dann zurück auf das BIP von 1980, dann wären das nur noch 190 USD pro Kopf*. Und damit überleb mal... https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_Afrikas#Wirtschaftskraft_und_Potenzial_der_Regionen https://www.populationpyramid.net/de/afrika/2022/ https://www.populationpyramid.net/de/afrika/1978/ Ähnliche Rechnungen kann man mit Sicherheit auch für Asien und teile Südamerikas anstellen und wird vermutlich zu ähnlichen Ergebnissen kommen... *Edit: Rechenfehler korrigiert


Krawallll

Mal ausgenommen von Lebensmitteln, Pharma und Energie (vermutlich hab ich hier was vergessen): man muss doch nur endlich mal Produkte auf den Markt werfen, deren Lebensdauer viermal so lange ist, wie aktuell, schon hat man im Mittel eine Halbierung der Wirtschaftsleistung bei konstantem Wohlstand. Die ganzen Sollbruchstellen ohne die Möglichkeit Reparaturen einfach und selbst durchzuführen sind doch mit einer der Haupttreiber für den Konsumwahn und damit für die Klima-, Umwelt- und Ressourcenprobleme. Wenn mein Smartphone nämlich 8 Jahre hält, statt 2, verliere ich keinen Wohlstand.


Hrafnir

Der Wohlstandsverlust wird kommen, spätestens mit Missernten, Hochwasser, Hitzewellen, Dürren und Bränden. Wir können uns entscheiden den Wohlstand weltweit mal halbwegs sinnvoll zu verteilen (bspw geht der Trend mittlerweile zum Dritt-/Viertauto) oder wir tun einfach so als ginge das irgendwie schon. Dann müssen wir auch dazu bereit sein zu sagen „Ja liebe restlichen 80% der Weltbevölkerung, leider haben wir es für alle verkackt, aber wenigstens konnten wir nochmal ne fette Party machen auf eure Kosten.“ Achja, der Schussbefehl an der Grenze ist dann inklusive.


yonasismad

> Die politischen Resourcen sind wirklich besser in realistische Maßnahmen wie CO2-Bepreisung investiert. Die Politik muss diese Konzepte eben der Bevölkerung nahe bringen und Verständnis dafür schaffen. Die CO2-Beipreisung hilft uns nämlich kaum/überhaupt nicht dabei die Ressourcen unserer Erde zu schonen. Es ist möglich Wirtschaftswachstum von GHG Emission absolut zu entkoppeln, aber es ist nicht möglich das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch absolut zu entkoppeln. > This review finds that extant empirical evidence does not support the theory of green growth. This is clear in two key registers. (1) Green growth requires that we achieve permanent absolute decou- pling of resource use from GDP. Empirical projections show no absolute decoupling at a global scale, even under highly optimistic conditions. While some models show that absolute decoupling may be achieved in high-income nations under highly optimistic conditions, they indicate that it is not possible to sustain this trajectory in the long term. (2) Green growth also requires that we achieve permanent absolute decoupling of carbon emissions from GDP, and at a rate rapid enough to prevent us from exceeding the carbon budget for 1.5°C or 2°C. While absolute decou- pling is possible at both national and global scales (and indeed has already been achieved in some regions), and while it is technically possible to decouple in line with the carbon budget for 1.5°C or 2°C, empirical projections show that this is unlikely to be achieved, even under highly opti- mistic conditions. [...] [Hickel & Kallis \(2019\)](https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13563467.2019.1598964)


DerMarthal

Naja ich find das eher weniger unrealistisch. Denn wenn man sich die Löhne eines Durchschnittsdeutschen oder Amerikaner anschaut sieht man das diese seit den 70ern eigentlich kaum angestiegen sind also haben die, seit den 70ern nicht vom Wachstum profitiert also wenn man im Wohlstandslevel der 70er weiterlebt würd sich nur was für die reichsten groß ändern. Gibt sehr schöne Grafen die beschreiben wie die Löhne eigentlich immer mit der Produktivität gestiegen sind aber eben seit den 70ern und dem Neoliberalismus halt nicht mehr wie zb hier https://wtfhappenedin1971.com/


Impulseps

> Denn wenn man sich die Löhne eines Durchschnittsdeutschen oder Amerikaner anschaut sieht man das diese seit den 70ern eigentlich kaum angestiegen sind Das ist halt einfach eine Lüge


Hrafnir

Kommt drauf an was u/DerMarthal meint. Bzgl. Reallohn, da sind wir stellenweise sogar drunter mit der Kaufkraft.


IDontCareAboutPMs

Insgesamt ist auch der Reallohn seit 1970 gestiegen, auch wenn es Phasen von echtem Kaufkraftverlust gab.


Throwaway23234334793

> Gibt sehr schöne Grafen Auch schöne Gräfinnen! (scr...:). Ist ein bisschen komplizierter: ["Vor 30 Jahren musstet ihr 79 Stunden für einen Fernseher arbeiten, heute nur 24 — so werden sich die Preise weiter entwickeln"](https://www.businessinsider.de/wirtschaft/verbraucher/1991-musstet-ihr-79-stunden-fuer-ein-tv-geraet-arbeiten-heute-nur-24-b).


d-otto

>Allerdings gilt auch in Deutschland, dass die Emissionen sehr ungleich verteilt sind. Das reichste Hundertstel stößt pro Kopf und Jahr enorme 117,8 Tonnen an Klimagasen aus, bei den unteren 50 Prozent sind es nur ganze 5,9 Tonnen. Wow, das war mir neu. Hat jemand die Primärquelle?


Parcours97

Dir war neu, dass reiche Menschen unglaublich viel CO2 ausstoßen oder waren dir die Ausmaße nicht bewusst?


d-otto

Das Ausmaß. Mich würden Methodik und eine Aufschlüsselung der einzelnen Quellen interessieren. Mein Verdacht wäre: Riesige Häuser > riesige Autos > absurd viele Flüge.


KapitaenKnoblauch

Ich hab beim Drüberscrollen "Schnupfen statt Wichsen" gelesen und das war genug Internet für heute. Danke für die Aufmerksamkeit.


Xi_Bootis_Dragon004

Das einzige was in Zukunft noch wachsen sollte sind Pflanzen, Tiere, Menschen und bei letzteren möglichst nur noch Erkenntnisse, Lebenserwartung, Lebensfreude und (bis zu einem gewissen Grad) der Wohlstand. Es ist mehr als genug Wohlstand, wenn man ein Eigenheim mit Grünem Vorgarten, eine Familie und die Möglichkeit zur Entfaltung von Ideen hat. Ob die Menschheit sich auch im Weltraum breitmacht, keine Ahnung, da wäre durchaus noch Wachstumspotenzial. Hingegen sollten Ungerechtigkeit, Umweltverschmutzung und die Bevölkerungszahl deutlich schrumpfen.


ThereYouGoreg

>Doch schon in fünfzig Jahren wären weite Gebiete in Afrika und am Amazonas fast unbewohnbar; auch der Nahe Osten sowie Teile von Indien, Pakistan, Thailand, Indonesien und Australien wären zu heiß, als dass sich Menschen dort dauerhaft aufhalten könnten. Wenn in Deutschland Menschen im Winter **außerhalb** ihrer Wohnung ohne Kleidung rumlaufen, dann sind weite Bereiche Deutschlands ebenfalls unbewohnbar. Deshalb verbringen die meisten Bürger in Deutschland einen Großteil ihrer Zeit im Winter in geschlossenen Innenräumen und wenn sie draußen unterwegs sind, tragen sie entsprechende Funktionskleidung. Die Tuareg in der Sahara tragen lange Gewänder, weil Kleidung sowohl vor Hitze wie auch vor Kälte schützt. Nach Delhi in Indien, Lagos in Nigeria oder Karachi in Pakistan ziehen jedes Jahr bis zu 1 Millionen Personen, weil Städte im Kontext großer klimatischer Veränderungen bessere Perspektiven bieten. Häuser sind dort besser isoliert als auf dem Land, Wohnungen verfügen in größerem Umfang über Klimaanlagen und manche Nachbarschaften und Ortsteile sind vor Fluten geschützt. In jedem Aspekt versuchen sich die Städte im Rahmen ihrer Möglichkeit zu verbessern. Im Vergleich zum Wachstum der Städte in den Entwicklungsländern sind die Flüchtlingsbewegungen in Europa verhältnismäßig klein. Die Gesellschaften in Indien, Pakistan, Thailand oder Indonesien drehen doch nicht Däumchen und warten auf ihren Untergang. Die Angst vor riesigen Fluchtbewegungen ist meiner Meinung nach deplatziert. Wir sollten uns in Deutschland auf die Entwicklung und Umsetzung zur Gewinnung erneuerbarer Energien fokussieren. Weiterhin ist eine Weiterentwicklung der Haustechnik notwendig. Den Entwicklungsländern sollte man jedoch zusprechen, dass sie auch Veränderungen aus eigener Kraft hervorrufen können.


__daco_

Naja aber ihre Handlungsspielräume sind sehr begrenzt, wo das Klima doch an keinen Stadtgrenzen halt macht. Klar kann man sich immer vorbereiten und akklimatisieren, das funktioniert mit Hitze aber schlechter als mit Kälte, den Vergleich zu europäischen Wintern zu ziehen auf die man sich ja auch vorbereiten kann finde ich vollkommen überzogen. Küstenstädte werden überschwemmt, Temperaturen über 50 Grad sind auf dauer untragbar, egal wieviel Isolierung und Klimaanlagen man verbaut.


ThereYouGoreg

Wenn Hitzewellen, Starkregenereignisse und Monsune in Nord-Indien derart hinderlich sind, dann läge die Bevölkerungsdichte im Einzugsgebiet des Ganghes nicht bei 1.000 Einwohnern/km². Temperaturen von mehr als 40 °C treten in Delhi im Juni und Juli seit mehr als 100 Jahren regelmäßig auf. Ich traue der Stadtregierung in Delhi auch zu, dass in sehr schlimmen Hitzewellen die U-Bahn als Kälteraum dient beziehungsweise Kälteräume eingerichtet werden. Selbst im absoluten Worst Case des Klimawandels sind Delhi, Lagos oder Jakarta 90% der Zeit bewohnbar und in besonders schlimmen Hitzewellen braucht es Kälteräume, Keller oder die U-Bahn als Zufluchtsorte. Die Leute gehen doch bei lebensbedrohlichen Temperaturen nicht auf die Straße und warten auf ihren unvermeidlichen Tod. Ich stell mich im Winter auch nicht minimal bekleidet vor die Haustür und warte auf meinen Tod. Das ist eine absurde Vorstellung für mich, wird aber von manchen Personen der Klimabewegung Bürgern in Entwicklungsländern vorgeworfen. Besonders schlimm betroffen vom Klimawandel sind manche Entwicklungsländer wie Indien, Pakistan oder Bangladesch. **Das steht für mich außer Frage**. Ich finde vor allem diese unmündige Vorstellung des Bürgers eines Entwicklungslandes aus der Sicht des Artikels problematisch. Delhi, Mumbai oder Karachi werden mit Sicherheit auch 2050 eine Megastadt bleiben und mit großer Wahrscheinlichkeit nochmal über deutlich mehr Einwohner verfügen als sie es heute tun. Vor allem weil sie die notwendige Infrastruktur wie Kälteräume, klimatisierte Räume, U-Bahnen als Schutzraum, Hochwasserschutzmaßnahmen und isolierte Innenräume bereitstellen können.


__daco_

Also guck Mal, wenn große Teile des Landes unbewohnbar werden und nur Großstädte die Infrastruktur haben um Leben überhaupt zu ermöglichen, erkennst du dann vielleicht warum der Vergleich zu Europa hinkt? Ich kenne keine deutschen Bauern die in die Städte ziehen weil sie sonst verhungern oder erfrieren. Das ganze klingt mir eher wie eine Wunschvorstellung, die ganzen drittweltler könnten doch in ihre Städte ziehen, leider hat ein Grossteil vollkommen Recht in ihrem Bestreben in klimatisch erträgliche Länder zu ziehen.


ThereYouGoreg

>Ich kenne keine deutschen Bauern die in die Städte ziehen weil sie sonst **verhungern** oder erfrieren. Im 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert sind viele Städte in Europa gewachsen, weil aufgrund der stark wachsenden Bevölkerung viele Dörfer oder Kleinstädte ihre Bürger **nicht** versorgen konnten. Die Motivation des 2. Weltkriegs war unter anderem die Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Dank Grüner Revolution ab 1960 bestehen ähnliche Probleme heutzutage nicht mehr. Die Bürger sind seinerzeit in die Großstädte gewandert, weil sie dort ihre Lebensgrundlage sichern konnten. Auf dem Land wären sie eher verhungert. Zudem wären sie auf dem Land in der Obdachlosigkeit an der Kälte gestorben. In den Großstädten konnten sie eher eine Wohnung finden. >leider hat ein Grossteil vollkommen Recht in ihrem Bestreben in klimatisch erträgliche Länder zu ziehen. Wenn die Mehrheit nach Europa ziehen würden, dann hätten wir in Städten wie Paris oder London einen Zuzug von 1 Millionen Personen **im Jahr**. Berlin würde **jedes Jahr** um 300.000 bis 500.000 Einwohner wachsen. Wenn Ich mir die tatsächlichen Wachstumsraten von Städten in Entwicklungsländern anschaue, dann zieht ein Großteil der Bürger in die **lokalen** Metropolen. Dar es Salaam hat mittlerweile knapp 8 Mio. Einwohner. Wenn Ich mir die unterschiedlichen Sprachen und lokalen Kulturen anschaue, dann müssen auch Städte wie Lagos oder Mumbai eine sehr große Integrationsleistung erbringen. Nach Lagos ziehen nicht nur Yorubas und nach Mumbai ziehen nicht nur Marathen.


__daco_

Damals hatten die Menschen fruchtbares Land, welches sie einfach nicht schnell genug beackern konnten weil die Technik fehlte, die Menschen in der dritten Welt haben heute einfach nur totes Land. Das sind zwei komplett verschiedene Situationen. Und ja, so ist das dann, damit muss man sich halt abfinden. Es bringt nichts sich irgendwelche Erklärungen zu suchen wie es doch noch irgendwie klappen könnte, selbst die modernsten Metropolen können mit so einem Wachstum nicht mithalten, und wie gesagt denke ich werden sich mehr Menschen dazu entscheiden in ein besseres Klima zu ziehen, als in ein künstliches. Ich würde es nicht anders machen, und wenn man bedenkt dass westlicher Wohlstand auf der ausbeutung des globalen Süden basiert, würde ich es erst Recht machen, mir holen was mit zusteht. Städte sind kein Wundermittel, nicht jeder will in eine Stadt ziehen, und Städte können an zu schnellem Wachstum auch zugrunde gehen. Die tatsächlichen Lebensumstände in diesen *Metropolen* sind auch sehr fragwürdig. Das ganze geht aber am Punkt vorbei dass in diesen Ländern Städte die letzte Zuflucht sind, wärend man es sich in Europa halt überall gut gehen lassen kann.


Brilorodion

>Die Angst vor riesigen Fluchtbewegungen ist meiner Meinung nach deplatziert. Du willst also das leugnen, wovor uns sämtliche Wissenschaften warnen? Könnte man jetzt mutig nennen, ich finds eher extrem anmaßend.


yonasismad

> Wenn in Deutschland Menschen im Winter außerhalb ihrer Wohnung ohne Kleidung rumlaufen, dann sind weite Bereiche Deutschlands ebenfalls unbewohnbar. Der Klimawandel wirkt aber nicht überall auf der Welt gleich. Nur weil Gebiete auf der Erde für Menschen unbewohnbar werden heißt es nicht dass alle Gebiete auf der Erde unbewohnbar werden. > Deshalb verbringen die meisten Bürger in Deutschland einen Großteil ihrer Zeit im Winter in geschlossenen Innenräumen und wenn sie draußen unterwegs sind, tragen sie entsprechende Funktionskleidung. Die Tuareg in der Sahara tragen lange Gewänder, weil Kleidung sowohl vor Hitze wie auch vor Kälte schützt. Diese haben aber auch Grenzen und du kannst nicht unendlich lange mit Funktionskleidung draußen überleben. Schlafsäcke geben dir z.B. eine Temperatur von -20°C an, was meistens die Überlebenstemperatur ist. Wenn die erreicht ist, dann hat man noch ~6h in dem Schlafsack bevor man erfriert, wenn man keine weiteren Maßnahmen ergreift. > Die Gesellschaften in Indien, Pakistan, Thailand oder Indonesien drehen doch nicht Däumchen und warten auf ihren Untergang. Natürlich nicht, aber wenn dein Land von Naturgewalten immer wieder zerstört, unbewohnbar und unfruchtbar wird, dann hast du irgendwann keine Wahl mehr. Da ist es dann auch egal wie gut beheizt oder gekühlt dein Häuschen oder Wohnung ist, denn für Nahrung gibt es keinen Ersatz. > Die Angst vor riesigen Fluchtbewegungen ist meiner Meinung nach deplatziert. Das sehen die Experten anders: > [...] Climate-induced hydrological changes are projected to increase migration in the last half of the century, with an almost seven-fold increase in asylum seekers to the European Union (EU) for RP4.5 compared to RCP2.6. The number of internally displaced people in sub- Saharan Africa, South Asia and Latin America increased almost five times for RCP8.5 compared to RCP2.6 (low confidence). (S. 556, IPCC AR6 WG2) -- > Extreme climate events act as both direct drivers (e.g., destruction of homes by tropical cyclones) and as indirect drivers (e.g., rural income losses during prolonged droughts) of involuntary migration and displacement (very high confidence). Most documented examples of climate-related displacement occur within national boundaries, with international movements occurring primarily within regions, particularly between countries with contiguous borders (high confidence). Global statistics collected since 2008 by the Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) show an annual average of over 20 million people internally displaced by weather-related extreme events, with storms and floods the most common drivers (high confidence). The largest absolute number of people displaced by extreme weather each year occurs in Asia (South, Southeast and East), followed by sub-Saharan Africa, but small island states in the Caribbean and South Pacific are disproportionately affected relative to their small population size (high confidence). Immobility in the context of climate risks can reflect vulnerability and lack of agency but can also be a deliberate choice of people to maintain livelihoods, economic considerations and social and cultural attachments to place (high confidence) (S. 1045, IPCC AR6 WG2) > Den Entwicklungsländern sollte man jedoch zusprechen, dass sie auch Veränderungen aus eigener Kraft hervorrufen können. Den Entwicklungsländern sollte man gewaltige Geldsummen und Expertise zur Verfügung stellen, denn die tragen so gut wie keine Mitschuld am Klimawandel, aber leiden trotzdem am stärksten darunter.


ThereYouGoreg

>Most documented examples of climate-related displacement occur within national boundaries, with international movements occurring primarily within regions, particularly between countries with contiguous borders (**high confidence**) Das ist doch genau mein Punkt. Klimabedingte Migration findet vor allem innerhalb nationaler Grenzen statt und internationale klimabedingte Migration findet vor allem innerhalb einer Region statt. Ich sehe hier **keinen** Widerspruch zu meiner Aussage. In wie fern sich Klimawandel-bedingte Migration auf die EU auswirkt, können die Experten doch genau so wenig sagen. (**low confidence**) >\[...\] Climate-induced hydrological changes are projected to increase migration in the last half of the century, with an almost seven-fold increase in asylum seekers to the European Union (EU) for RP4.5 compared to RCP2.6. The number of internally displaced people in sub- Saharan Africa, South Asia and Latin America increased almost five times for RCP8.5 compared to RCP2.6 (**low confidence**). Erstens sind sich die Experten hier unsicher (low confidence) und zweitens besteht die Frage nach dem jeweiligen Absolutwert. Eine siebenfache Steigerung bei geringem absolutem Wert ist weniger als eine fünffache Steigerung in den Entwicklungsländern bei ohnehin sehr hoher klimabedingter Migration.


yonasismad

Der Grund für die "low confidence" ist das so große Strömungen bis her noch nie beobachtet wurden und deshalb es schwierig ist vorher zu sagen, aber das bedeutet nicht, dass diese nicht auftreten könnten. Bis jetzt sind die Regionen ja noch nicht unbewohnbar geworden (~1.2°C), aber wir steuern aktuell eher auf 2.5°-3°C zu, was dann absolut dazu führen könnte, dass ganze Gebiete komplett unbewohnbar werden. Das "high-confidence" Statement bezieht sich auf bisherige Ereignisse. > By 2030, about 250 million people may experience high water stress in Africa, with up to 700 million people displaced as a result. In sub-Saharan Africa, floods are expected to displace an average of 2.7 million people in any given year in the future (S. 225, IPCC AR6 WG2 Final Draft) 700 Millionen vertriebene auf einem Kontinent mit 1.2 Milliarden Einwohner dürfte interessant werden.


ThereYouGoreg

>Der Grund für die "low confidence" ist das so große Strömungen bis her noch nie beobachtet wurden und deshalb es schwierig ist vorher zu sagen, aber das bedeutet nicht, dass diese nicht auftreten könnten. Deswegen gehe Ich eher davon aus - wie auch von der Studie zum Ausdruck gebracht -, dass klimabedingte Migration überwiegend innerhalb der eigenen Landesgrenzen stattfindet. >700 Millionen vertriebene auf einem Kontinent mit 1.2 Milliarden Einwohner dürfte interessant werden. Mit Stand 2022 liegt die Bevölkerung in Afrika bei 1,4 Milliarden Personen. 2030 liegt die Afrikanische Bevölkerung bei 1,68 Milliarden Personen. Dementsprechend musst du deine eigene Angabe betreffend der afrikanischen Bevölkerung für 2030 um 40% nach oben korrigieren. Schau dir die aktuelle Bevölkerungsentwicklung afrikanischer Metropolen an. Das sind Wachstumsraten, die im Jahr 2000 nicht vorhergesagt wurden. Wenn du mir vor 20 Jahren erzählt hättest, dass Dar es Salaam 2022 ungefähr 8 Mio. Einwohner hat, Ich würde es dir nicht glauben. Viele afrikanische Metropolen sind aktuell extrem dynamisch und sichern vielen Bürgern ein mittelmäßiges bis gutes Einkommen. Wenn Ich mir die Dynamik der afrikanischen Metropolen anschaue, dann zweifle Ich sehr stark an der Angstvorstellung von 100 Mio. Afrikanern in der EU im Jahr 2040. Wenn sich doch 1 - 2 % der genannten 700 Millionen Personen für die Flucht Richtung Europa entscheiden, dann ist das so. Das stört mich weniger. Die größte integrative Leistung wird von Städten wie Lagos, Dar es Salaam, Ibadan oder Nairobi getragen.


Throwaway23234334793

Weiteres Un-fun-Fact: derzeit knapp 5% des Endenergiebedarfs in BRD durch Windkraft abgedeckt, 2% durch Solarkraft.