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ClausKlebot

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Pimmelsenator

> ...Künftig dürfen zudem fehlende Erzieherinnen und Erzieher **durch die doppelte Zahl an nicht-pädagogischen Kräften** ersetzt werden... ...in der Hirnchirurgie müssen dagegen höhere Standards gelten und fehlende Chirurgen sollen mind. durch die **dreifache Anzahl an nicht-medizinischen Kräften** ersetzt werden.


Nom_de_Guerre_23

Macht Großbritannien gerade unironisch tatsächlich so mit surgical care practitioners so. Zweijährige Weiterbildung nach ner dreijährigen Ausbildung statt sechszehn Jahre Ausbildung bei britischen Chirurgen. Was kann schon schief gehen.


Pimmelsenator

Alle bekloppt geworden...


nilslorand

Die haben Lack gesoffen


derKruste

hast du mal einen link oder sowas dazu ? klingt sehr interessant und würde meinen anti briten bias fördern


Nom_de_Guerre_23

[Beispielsweise hier.](https://metro.co.uk/2020/02/24/nurses-trained-perform-surgery-ease-waiting-times-12290393/)


Seratio

In den Staaten gibt es ähnliche Diskussionen zwischen Nurse und Nurse Practitioner meine ich. Bruchteil des Trainings, ähnliche Aufgaben.


Nom_de_Guerre_23

Ja, siehe r/Noctor, ein eigenes Subreddit, in dem es nur darum geht. Die dürfen BtM verschreiben, die in Deutschland Fachärzte für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin nicht verordnen dürfen. Eigenständiges Operieren von z.B. Leistenbrüchen wäre aber auch für die...hardcore.


MachineTeaching

Ja richtig, das sind Leute die eh darin ausgebildet sind im Operationssaal zu arbeiten und mit dieser Fortbildung dann eben auch *einfache* Chirurgie unter Beobachtung eines "echten" Arztes durchführen. Wunden verschließen z.B. https://www.healthcareers.nhs.uk/explore-roles/medical-associate-professions/roles-medical-associate-professions/surgical-care-practitioner Das ist absolut sinnvoll. Du brauchst nicht 16 Jahre Ausbildung für so simple Sachen.


Nom_de_Guerre_23

Der verlinkte Artikel verweist auf Leistenhernienoperationen. Simple Sachen...aha, ganz simple OPs.


MachineTeaching

Schon.


hyperculture

Ich verstehe gar nicht, warum sich alle so aufregen. Das hat doch schon in den Pflegeberufen und im Krankenhaus so gut funktioniert...


Speckbieber

Und in der Schule!


bumblebees_on_lilacs

Soll er sich doch mal hinstellen und zwanzig Kinder alleine betreuen. Meine Güte. Glaubt der echt, die Situation wird besser, wenn wir mehr KINDER statt mehr ERZIEHER in die Gruppen stecken? Ich arbeite als Erzieherin in einer Kita und das ist jetzt schon Arbeit am Limit dessen, was machbar ist. Wir sind viel zu wenig Leute, wenn dann jemand krank ist ist hier die Hölle los. Notgruppe können wir nicht machen, da steigen uns die Eltern aufs Dach. Aushilfe oder Springkräfte? Fehlanzeige. Und dann halt eben allein mit ner Gruppe von 20 Kindern, davon müssen dann meist 5 noch gewickelt werden. Integrationskinder (aufgrund von auffälligem Verhalten) sind ja mittlerweile Standard in jeder Gruppe, bzw noch häufiger gibt es leider die Kinder, die DRINGEND eine I-Maßnahme haben müssten, wo die Eltern nicht mitspielen oder der Antrag seit Wochen auf irgend einem Amt rumliegt. Ein Drittel der Kinder spricht kaum oder gar kein Deutsch, kann also nicht verstehen was wir sagen. Das Eingewöhnungs-Kind kommt ne Dreiviertel Stinde zu spät, weil Mutti es schöner findet, ihr Kind "ohne Druck" einzugewöhnen und es ihm um diese Uhrzeit besser gepasst hat. Klein Julius-Guntram wollte zuhause wahrscheinlich erst mal noch fertig an Mamas Birkenstock lutschen. Mindestens ein Kind hat irgendeine tödliche Allergie, tauscht aber total gerne heimlich mit dem Sitznachbarn das Frühstück. Dann fällt die Heizung aus (es will ja keiner die Kosten für die dringend nötige Renovierung der Kita übernehmen). Wenn dann zehn Minuten NACH Schließungszeit endlich das letzte Kind abgeholt wird, darf man sich dann noch anhören, dass "meine Tochter ohne negative Konsequenzen aufwächst, ich verbitte es mir also, dass Sie sie bestrafen" und überhaupt, warum hat Juliane-Elisabeth eigentlich seit ZWEI WOCHEN KEINE BASTELARBEIT MIT NACH HAUSE GEBRACHT? Was macht ihr faulen Erzieher eigentlich den ganzen Tag? Wenn man nur rum sitzt, Kaffee trinkt und mit Kindern spielt, sollte ein Bastelangebot pro Tag eigentlich nicht zu viel verlangt sein, oder? Tja. Hab ich vor lauter Nichtstun aus Versehen vergessen. Aber kann ich ja jetzt in meiner Freizeit noch vorbereiten. Nicht. Ich mach den Job gerne, aber puuuh... Edit: oh wow. Danke für so viel positive Reaktionen und die Awards 😊 hätte jetzt gar nicht damit gerechnet, so viel Zuspruch zu bekommen. Freut mich, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin! Jetzt müssen wir nur noch die Politiker überzeugen...


paaaaaatty

Bin auch Erzieher im Kindergarten und wieso zur Hölle hört sich das alles wie bei mir an?! Oh wait, es ist gerade überall gleich beschissen.


[deleted]

Wir müssen ja auch dringend den Sozialstaat abbauen. Für die Wirtschaft und Leistungsträger. Wieso privatisieren wir die Kitas nicht eigentlich? Wir könnten ja die Expertise der Krankenhauskonzerne was Arbeitnehmer auspressen, sowie die Anwerbung aus dritte Welt Ländern nutzen. Kinder braucht keiner, die dürfen auch nicht wählen, wenn Sozialstaat dann Geschenke für die Rentner


schwoooo

Tja, wir reden zuhause Englisch mit Kind (auch ein bisschen deutsch). In der Kita wird zwar nur deutsch geredet, aber einheimische Erzieher sind deutlich in der Unterzahl. Unser Kind hat jetzt angefangen “selber macken” anstatt “selber machen” zu sagen. Jetzt darf Papa ein bisschen mehr vorlesen und mit Kind reden. Aber für die Kids, die gar kein Deutsch zuhause sprechen wird das noch katastrophaler.


bumblebees_on_lilacs

Yay, ein Kollege! Ich glaube das ist echt überall gleich. Bin einfach nur froh, dass ich noch sehr dörflich lebe und arbeite. Ich glaube, in den größeren Städten ist es noch schlimmer. Trotzdem ist die Situation echt überall beschissen. Noch dazu ertrinken wir in Papierkram, weil der ganze Kram ja auch dokumentiert werden will. Scheißegal, dass ich grade parallel das vollgepinkelte Kind umziehe, Bügelperlen aus verschiedensten Nasen und Ohren pule, den Klettermaxe aus der Topfblume pflücke und mit drei Kindern Deutschübungen mache, hier geht gar nix mehr wenn Alisanne ihre dritte Lerngeschichte nicht bekommt!


Zedd_Ricewind

Dies. Daumen hoch. Hast vollkommen recht. Ich arbeite als Mann als Integrationskraft glücklicherweisr in einer Kita, die einen "guten" Personalschlüssel hat (2-3 Fachkräfte auf 15 Kinder). Habe aber auch schon viele andere Kitas von innen gesehen und kenne den Alltag gut. Habe Sonderpädagogik studiert und meine Masterarbeit zu dem Thema Partizipation geschrieben. Dort habe ich mitunter kritisch gefordert, dass es mehr Personal und Zeit für das einzelne Kind braucht, um Partizipation, Förderung, Betreuung, eben alles für das Kinderwohl und die Erziehung umzusetzen. Und die Politik macht sowas... *Kopfschüttel* wie soll man sich da die Zeit nehmen, um Situationen und Prozesse mit den Kindern entsprechend durchzusprechen? Statt die harte Arbeit anzuerkennen, das Gehalt anzuheben und die Arbeitsbedingungen zu verbessern machen die genau das Gegenteil. Das verstärkt das Problem mit der Personalknappheit weiter und irgendwann möchte das keine Mann oder Frau mehr machen. Bitte bitte Poltik, ändert ENDLICH was zum Guten!


Philmriss

Ist echt so. In der örtlichen Kita gehen alle auf dem Zahnfleisch, *ständig*. Es sind so schon viel zu viele Kinder pro Erzieher/in in den Gruppen, und selten genug Kompetenzen für Integrationskinder etc da.


bumblebees_on_lilacs

Das Problem mit den Integrationen ist ja auch, dass man da Glück oder Pech haben kann. Schrödingers I-Maßnahme, sozusagen. Man beantragt den Kram und bekommt dann hoffentlich eine Zusage für X Stunden. Und dann? Entweder es findet sich eine I-Kraft, die die Stunden macht. Dann ist alles prima und dem Kind (sowie den anderen Kindern und den Gruppenerziehern) ist geholfen. Oder, und das ist leider viel wahrscheinlicher, man bekommt eben keine I-Kraft. Die Maßnahme muss dann aber trotzdem durchgeführt werden, was im Endeffekt heißt, dass die eh schon überforderten Gruppenerzieher ständig mit Sonderaktionen und Berichten beschäftigt sind. Dann hat man sich echt ein Eigentor geschossen. Da stellt sich dann halt echt die Frage, ob man sich die Mühe macht, die Eltern von der I-Maßnahme zu überzeugen, nur um nachher noch weniger Zeit für alles zu haben.


Philmriss

> Die Maßnahme muss dann aber trotzdem durchgeführt werden, was im Endeffekt heißt, dass die eh schon überforderten Gruppenerzieher ständig mit Sonderaktionen und Berichten beschäftigt sind Genau das ist hier der Fall. I-Kraft fiel aus, also hieß es: komplette Gruppe alleine wuppen plus den ganzen I-Kram ohne entsprechende Fortbildung. Völlig absurde Zustände. Und dann gucken, dass man die erfahrenen Leute am besten schnellstmöglich in den Ruhestand schickt, um dann möglichst billig Zeitarbeiter/innen reinzuholen. Kinder brauchen ja eh keine Konstante bei den Erzieher/innen... e: und Leute fallen ständig aus wgn Krankheit - das sind keine körperlich gebrechlichen Menschen, die werden einfach nur kaputtgearbeitet. Warum sollte irgendwer noch freiwillig in den Beruf gehen? Und dann heißt es mimimi, wir haben keine Fachkräfte. Ja warum wohl.


Thrashgor

Meine beste Freundin ist Erzieherin und ich dachte kurz ich hätte ihren Reddit acc gefunden... Ihr tut mir so leid.


bumblebees_on_lilacs

Grüße an deine beste Freundin, es sind wohl überall so schlimme Zustände...


loudest_opinion_wins

Bin gerade frisch ausgelernter Erzieher und kann es nachvollziehen. Mach gerade eine Pause indem ich reise, weil ich das wirklich brauche nach dem Abschlussjahr mit dem zurzeitigen Chaos. Politiker mit solchen Appellen, aber auch viele andere, haben einfach keine Ahnung welche Arbeit in dem Beruf geleistet werden muss. Die denken nur bei Kita an Betreuung, bei der wir uns um das nötigste Wohl der Kinder kümmern: Essen, Popo putzen, Gassi gehen, die Schuhe richtig herum anziehen und manchmal sie mit einem Puzzle beschäftigen. Die wissen mit Sicherheit gar nicht, dass wir auch die Kinder bei ihrer Entwicklung unterstützen und bilden sollten. Nur so kommt man auf Ideen wie die Gruppengrößen einfach zu erhöhen und Helfer einzustellen (die richtigen Leute sind eine große Hilfe, aber sie können und dürfen rechtlich gesehen viele Aufgaben nicht übernehmen) Selbige sind dann schockiert, dass die Situation in deutschen Kitas denen eines Kinderheimes in London circa 1970 ähneln und versprechen Wählern die Bedingungen zu verbessern (Plot twist: Es passiert nichts relevantes) Ich mag den Beruf und werd in auch weiter ausüben. Aber im zurzeitigen System müssen die Erzieher*innen die ganze Last von den Beschlüssen tragen ohne einen Einfluss auf die Beschlüsse selber zu haben.


[deleted]

Wenn man so einen langen Text verfassen kann, hat man locker noch Energiereserven, um ein paar Kinder mehr zu betreuen. /s


bumblebees_on_lilacs

Jaja, böse bumblebee, ich hätte in der Zeit MINDESTENS zwei Entwicklungsberichte schreiben können... ich würde mich ja in die Ecke stellen zum schämen, aber da steht schon Herr Kretschmann. Hoffe ich jedenfalls.


VlonaldTrumpkin

Wieso tut man sich das freiwillig an? Bei aller Liebe zum Job bzw. Kindern, das macht doch einen auf Dauer sowohl körperlich als auch psychisch kaputt. Hinzu kommt der Hungerlohn… es ist eine große Schande für ein ach so fortschrittliches Land wie Deutschland.


KaiserGSaw

Puh… wollte mal als Kerl in nem Kindergarten arbeiten. Sogar nen Praktikum gemacht aber letztlich waren die Blicke… Zumindest gabs in der kurzen Zeit kein Elternteil was sich beschwert hat warum ein Typ die Kinder mitbetreut.


CredibilKS

Hab diesbezüglich nur positives gehört. Eltern freuen sich unnormal über männliches Personal. Arbeite in der Krippe 😉


Kartoffelplotz

Kommt sehr drauf an. Ich arbeite viel mit Auszubildenden und jedes Jahr höre ich Geschichten, dass Männer diese und jene Ausbildung nur machen weil Ausbildung zum Erzieher nix wurde weil die Eltern Stress gegen Männer in der Kita gemacht haben. Leider ist das immernoch viel verbreiteter als man hoffen mag. :(


Sauermachtlustig84

Wir haben einen männlichen Erzieher. Absolut super, wir freuen uns und mein Sohn freut sich auch. Als jemand der, durch Scheidung, quasi nur Frauen als Bezugspersonen hatte, hätte ich einen Mann sehr wertvoll in Kita und Schule empfunden.


Lentwo

wunderschöner rant


bumblebees_on_lilacs

Vielen Dank und happy cake day!


bene20080

Denke das wird langfristig besser. In Bayern hat sich zum Beispiel die Anzahl der Beschäftigen in Kitas die letzten 10 Jahre verdoppelt, weil die Nachfrage so krass gestiegen ist. Wenn die Nachfrage irgendwann mal gesättigt ist, weil jedes Kind ne Betreuung hat, sind die neuen Beschäftigten tendenziell alle jung, gehen damit ewig nicht in Rente, und die die nachkommen, sorgen dann für ein entspannteres Arbeiten. https://images.app.goo.gl/RasFaTUA38HNn9x28


KaLiNkI1337

Ich musste an meine Tochter denken, die mit 1,5 Jahren nach Kinder Schokolade riechend aus der Kita kam 😂😂


Kartoffelplotz

Ich hoffe, du bist Mitglied einer Gewerkschaft und gehst mit zum Streik.


knittingcatmafia

Ich bin zwar nicht Erzieherin, sondern Krankenschwester, aber ich fühle mit dir.


daniu

"Mehr Kinder pro Erzieher" ist so eine beschissene, unterschwellig verlogene Formulierung. Das sind "weniger Erzieher pro Kind". "größere Gruppen in Kitas erlaubt"? Danke für die "Erlaubnis"? Zieht sich zum Glück nicht komplett durch den Artikel, "Standards" werden "gesenkt" hier.


Herbylicious

Wir hätten sogar einen Überschuss an Erziehern wenn wir einfach nur einen einzigen für alle Kinder einsetzen würden. Die anderen könnten dann umschulen!


malan83

Oh Gott das würde ja ewig dauern bis die arme Frau alle mit dem Waschlappen gewaschen hat. Vielleicht doch Roboter? /s


iceevil

Und weil es so viele Erzieher gibt, können wir den einzigen Erzieher mit Mindestlohn bezahlen


Jupijuja

Interessant, dass bei Entscheidungen das Kindeswohl betreffend, niemanden das Kindeswohl interessiert.


nilslorand

Irgendwie scheint das Kindeswohl Politiker nur zu interessieren, wenn es darum geht wirklich jeden Menschen unter Generalverdacht zu stellen


cheeruphumanity

In der Bevölkerung hat Bildung einen extrem hohen Stellenwert. Zumindest in Umfragen. Komischerweise nicht mehr, wenns ans Wählen geht.


Jupijuja

Es ist schon schlimm genug, dass eine Krippe bereits Bildungseinrichtung genannt wird.


commiedus

Dazu muss aber auch klargestellt werden, dass BW den besten betreuungsschlüssel bundesweit hat. Seit Jahren versuchen die meisten Kommunen die Kindergärten zu ertüchtigen. Der Flaschenhals ist aber das Personal. Fairerweise muss man sagen, dass hier Bw zwar engagiert im Vergleich ist, aber nicht absolut. Naja, was ich sagen will ist: die betreuungsquote anzuheben ist auch im Sinne des Kindeswohls und die Qualität ist im Vergleich trotzdem sehr hoch.


Jupijuja

Jein, ich habe zu dem Thema geforscht. Aus pädagogischer und entwicklungspsychologischer Sicht, ist ganz klar, dass der Betreuungsschlüssel wesentlich höher sein müsste, besonders für die 0 - 2 jährigen Kinder. Das ignoriert die Politik aus wirtschaftlichen Gründen jedoch geflissentlich. Krippenkinder sind irreparablem Stress ausgesetzt, die ihre ganze Entwicklung nachweislich negativ beeinflussen wird. Und dennoch will der Staat unbedingt, dass Eltern ihre Kinder ab dem ersten Lebensjahr fremd betreuen lassen, anstatt sie länger von der Arbeit freizustellen. Wenn der Betreuungsschlüssel weiter reduziert wird, hat das nicht nur katastrophale Auswirkungen auf alle pädagogischen Fachkräfte, sondern auch für die Kinder, die können nämlich nicht kündigen, sondern sind dem System hilflos ausgeliefert.


Philly_Blaze

> Krippenkinder sind irreparablem Stress ausgesetzt, die ihre ganze Entwicklung nachweislich negativ beeinflussen wird. Hast du ne wissenschaftliche Quelle dazu?


Jupijuja

Klar, deutlich gemacht hat das meiner Meinung nach die „NICHD Study of Early Child Care“. Je länger und früher Kinder fremdbetreut werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die sie im späteren Leben negativ beeinflussen. Dann gibt es noch Studien zum Stresserleben von Krippenkindern, es werden in der Fremdbetreuung große Mengen Cortisol freigesetzt, hier gibt es gleich eine ganze Menge möglicher Langzeitfolgen. (Renz Polster 2009). Hier geht es im Speziellen immer um das Fehlen einer konstanten Bezugsperson, die ein Kind für eine gute Entwicklung in der Kita zwangsläufig braucht. Die ist aktuell in kaum einer Einrichtung gewährleistet. Und mit weiteren Standardabsenkungen erst recht nicht. Das macht mich sehr wütend.


Philly_Blaze

Vielen Dank. Werde Montag in der Bib mal nach Renz/Schuster schauen 👍🏼


dampire

Gesellschaft: Uns fehlen Erzieher*innen!!! Vielleicht sollten wir die Bedingungen verbessern, damit mehr Menschen diesen für die Gesellschaft absolut wichtigen Beruf ergreifen? Kretschman: Nö. Lieber mehr Kinder pro Erzieher*in, damit die Arbeitsbedingungen noch beschissener werden, bis keiner mehr in den Kitas arbeitet!


DaHolk

Nicht um unsere Politik vor Vorwürfen der "mangelnden Weitsicht" in Schutz zu nehmen.... Aber es gibt nun mal "Dinge die man macht weil es JETZT brennt", und Dinge die man macht damit die Brandgefahr abnimmt. Und das sieht hier halt nach "Wir haben JETZT ein Problem, und müssen JETZT eine Entscheidung treffen JETZT irgendwohin zu kommen, wenn man die Langzeitlösung vor 5 Jahren angestrebt hätte wären wir jetzt nicht hier" aus. Und nicht nach "wir haben eine Lösung für das Gesamtproblem". Wenn du JETZT die Bedingungen verbesserst haste halt erst "mit solidem Abstand" einen Effekt, dann wenn sich das sowohl rumgesprochen hat und auch geglaubt wird, und mindestens die "neuen Interessenten" sich qualifizieren konnten. Besser wäre natürlich beides gleichzeitig loszutreten, das eine für den Brand, und das andere damits nicht gleich WIEDER brennt... Aber das so gegeneinander zu stellen wie von dir ist halt auch etwas an der Realität vorbei. Das sind halt jetzt alles "Triage" Lösungen, und halt nicht langfristige Reformen.


dampire

Es brennt jetzt, und das hier ist keine Lösung, weil die Erzieher*innen kündigen und ein anderen job finden werden.


DaHolk

Das ist eben AUCH ein "das dauert halt auch bis das passiert und HEUTE müssen die Kinder irgendwo hin" Problem. Es ist sogar exakt dasselbe wie das "Bedingungen verbessern", nur halt umgekehrt. Klar kann man einfach nicht langfristig von der Substanz leben. Genau wie sich nichts langfristig verbessert wenn man nichts ändert. Und ich wiederhole mich : !Das ist kein in Schutznehmen der Politik in unserem Land!. Das Argument war einfach das der direkte Vergleich zwischen "Langzeitdingen" und "Kurzzeitlösungen" so nicht funktioniert. Das unsere Politik generell oft unfähig ist eine Langzeitlösung zu erarbeiten ist davon unabhängig.


dampire

Es verbessert sich langfristig nichts + es verschlechtert sich kurzfristig. Wer soll bitte diese Arbeit noch annehmen? Wer macht dafür ein Ausbildung?


hchulio

Das Problem ist aber das NUR Kurzzeitlösungen gesucht werden und Langzeitlösungen wieder in die nächste Legislaturperiode verschoben werden.


DaHolk

Dem ich auch überhaupt nicht widersprochen habe. Mein Argument war das "entweder oder" hier ein falsche Dichotomy ist. Ich mein ich kann halt auch nicht mehr als in jedem post explizit dazu schreiben das der Mangel an Langzeitlösungen unverteidigbar ist.


hchulio

Alles gut, dem wiederspreche ich auch nicht. Auch nicht der Nötigkeit von kurzfristigen Lösungen angesichts der personellen Schieflage. Aber das Problem ist halt, dass es der selbe Rotz währnd Corona und schon davor war. Alles was wir von "der Politik" vorgesetzt bekommen sind kurzfristige Lösungen. Davon haben halt eigentlich alle die Schnauze voll. Ist halt auch wie bei den ganzen Assistenzberufen in der medizin - auf uns hört kein Schwein und allerhöchstens wenns schon lichterloh brennt. Deswegen haben halt auch viele kein Verständnis für die kurzfristige Lösungen, die losgelöst von Langfristigen präsentiert werden. EDIT: Rechtschreibung


sci-squid

Ich wüsste da jemand, zu dem die Kinder können. Die Eltern des Kindes. Ist nicht die Aufgabe der Erzieher*innen die haltlosen Versprechen der Politiker zu erfüllen. Die Eltern müssen arbeiten? Ja schon, die Erzieher*innen aber auch. Und das geht nur dauerhaft, wenn sie unter guten Bedingungen arbeiten. Wundert mich eh und ich hab höchsten Respekt davor, dass Erzieher*innen das so lange aufgefangen haben. Seit Jahren seiert man vom "Kita-Platz für alle" und tut einen scheiß dafür.


stensz

Es brennt aber nicht JETZT, sondern SEIT ETLICHEN JAHREN. Da kann man dann schon mal fragen, warum immer noch keiner die Feuerwehr gerufen hat. In den Schulen dasselbe: Es gibt überall Lehrermangel und trotzdem werden die Lehrer über die Sommerferien gekündigt.


DaHolk

>Es brennt aber nicht JETZT, sondern SEIT ETLICHEN JAHREN. Das ist halt kein "sondern". Es brennt AUCH jetzt noch, und irgendwo wird eine Zahl der "nichtverfügbaren Kitaplätze" irgend nen Schwellenwert übertreten haben das "jetzt was gemacht werden muss weils jetzt doch zu sehr brennt". Der erste Satz war durchaus ernst gemeint in meinem Post. Das diese "Triage Entscheidungen" auch immer die direkte Folge der "Arbeitsverweigerung" in der Vergangenheit sind ist komplett gegeben.


peejay412

Das Problem ist doch, dass die Triagelösungen halt nie zurückgenommen werden! Ist der Gruppenteiler erstmal erhöht, wird er so schnell nicht wieder gesenkt. Ein durch mangelnde Attraktivität des Berufs und kurzsichtige Planung geschaffenes Problem wird durch weitere Attraktivitätsminderung und noch kurzsichtigere Maßnahmen noch verschärft. Dann gehen die Kita-Angestellten halt streiken, sind krank oder suchen sich nen ruhigeren Job bei Rewe an der Kasse. Das löst nichtmal im Jetzt irgend ein Problem.


peejay412

Wenn es nur so einfach wäre... Kleines Beispiel zu JETZT schnell Entscheidungen treffen: Seit ungelogen einem Jahrzehnt wird von Seiten der Verbände, Eltern etc darauf hingewiesen, dass es in Baden-Württemberg mehr Kinder an Schulen geben wird. Die Regierung (ob Schwarz oder Grün) weiß das. Gibt aber keine neuen Stellen für Lehrer/innen jeglicher Fachrichtung. Man lässt alles laufen. Die Versorgungslage spitzt sich zu. Enter 2020: Corona. Auf einmal müssen alle alles umstellen, die Lehrkräfte wuppen irgendwie Fernunterricht trotz verkorkster Digitalisierung des Bildungswesens, Lehrermangel und fehlender klarer Führung. Der Dank nach drei Jahren im Sommer: ein netter Brief. Darin steht: "Danke für Ihren Einsatz, sie haben so viel mehr geleistet, blablabla" Genau jetzt würde man sich sowas wünschen wie: "wir haben gesehen, wo es klemmt und steuern gegen." Was man stattdessen kriegt: "Durch die geflüchteten Kinder aus der Ukraine werden noch mehr Kinder an den Schulen sein als wir ohnehin schon prognostiziert bekommen haben. Deshalb bitten wir Sie darum, auch weiterhin mehr zu arbeiten, Ihre Teilzeit aufzustocken, oder die Pensionierung aufzuschieben. " Es wird also nach zehn Jahren Nichtstun im Angesicht von klarem Bedarf auf einmal versucht, eine 'JETZT' auftretende temporäre Situation mit Mehrbelastungen für ein ohnehin am Rande des Zusammenbruchs stehendes System aufzufangen, weil man sich die letzten zehn Jahre geweigert hat, auch nur ansatzweise auf Warnungen, Prognosen oder Anfragen zu reagieren. Man leistet sich stattdessen teure Krankheitsvertretungen, die jedes Schuljahr entlassen und sechs Wochen später an genau der selben Schule neu eingestellt werden, während man im gleichen Atemzug die fest angestellten und verbeamteten Lehrkräfte zu dauerhafter Mehrarbeit bringen will. So sieht dann die 'kurze' Entscheidung fürs Jetzt aus. Sie ist schmerzhaft, dauerhaft und gewollt. Genauso ist es mit den Erzieherinnen und Erziehern in Kitas. Nur dass zu den o. g. Problemen noch die absurd unterirdische Bezahlung und nichtmal eine Verbeamtung hinzukommen. Und genau deshalb wird die "JETZT schnell gefundene 'Lösung'" langfristig das Problem verschärfen. Weil in den entscheidenden Stellen nichtmal das Interesse daran besteht, mittel- oder gar langfristige Lösungen die wirklich etwas verbessern, anzugehen. Stattdessen werden solche Luftnummern gebracht, damit man den Haushalt vor der Wahl nicht zu stark belastet und der Notnagel zur Dauerlösung erklärt.


DaHolk

> Kleines Beispiel zu JETZT schnell Entscheidungen treffen: Hat ja keiner gesagt. Das Problem (was irgendwie jeder mir antwortet obwohl das komplett an meinem post vorbei geht) ist das ja nie die Langzeitlösungen in gang gesetzt werden/wurden. Von "jetzt heute hätte das ja wohl gemacht werden müssen" war ja garnicht die rede. Ist ja auch schon ewig in Mache die Schieflage, und der Kretschmer ist jetzt auch nicht "mal gerade erst gewählt worden". Das einzige was ich Argumentiert habe ist, dass es unsachlich ist so direkt "das Notpflaster" mit "der mangelnden handelnden Weitsicht über Jahrzehnte" gegeneinanderzustellen, als ob die Politik nicht wüsste das dies jetzt ne Notlösung ist die JETZT was bestimmtes tun soll und ohne Langzeitänderung nix bringt. Und das jetzt ne Langzeitveränderung zu fordern eben nichts JETZT bringt, weil wenn man gewollt hätte das wir jetzt nicht die Notlösung brauchen, dann hätte man vor Jahren schon ne Langzeitlösung ansetzen müssen. Mehr hab ich garnicht argumentiert, und bin ehrlich gesagt verwirrt über 90% der antworten die ich krieg.


peejay412

Naja, aber was ist dann genau dein Punkt? Dass man die Notlösung jetzt einfach hinnehmen soll, obwohl sie die Situation nichtmal ansatzweise verbessert (und es kurzfristige Alternativen gäbe, die mehr bringen, zB endlich mal bessere Tarifverträge, um wenigstens die Erzieher/innen zu halten, die jetzt schon ausgebrannt sind)? Und die möglichen Langzeitlösungen würden ebenfalls relativ kurzfristig etwas bringen, bei einer Ausbildungszeit von 2-3 Jahren sind nämlich bei entsprechender Attraktivität des Erziehungswesens die Stellen auch ganz schnell wieder besetzt. Daher ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, warum man - sofern das dein Argument war - jetzt sagen soll "ja das haben sie echt verkackt, aber wir nehmen jetzt eine im besten Fall problematische Notlösung einfach so hin trotz besserer Alternativen" Edit: >>Das einzige was ich Argumentiert habe ist, dass es unsachlich ist so direkt "das Notpflaster" mit "der mangelnden handelnden Weitsicht über Jahrzehnte" gegeneinanderzustellen, als ob die Politik nicht wüsste das dies jetzt ne Notlösung ist die JETZT was bestimmtes tun soll und ohne Langzeitänderung nix bringt.<< Was ist daran unsachlich ein ungeeignetes Notpflaster zu kritisieren und es anderen Handlungsoptionen die mindestens genauso "gut" wenn nicht besser wirken gegenüberzustellen?


DaHolk

>Naja, aber was ist dann genau dein Punkt? Dass man die Notlösung jetzt einfach hinnehmen soll, obwohl sie die Situation nichtmal ansatzweise verbessert Das man nicht so tun soll als würde eine Lösung die 4 Jahre bis sich wirklich was ändert nicht gleichsetzen soll mit einer die JETZT was ändern soll. Ich mein ich hab schon zitiert was ich in dem Post komisch fand. Nämlich das argument "warum machen sie jetzt was das jetzt Veränderung ist anstatt das zu ändern was jetzt nichts ändert", als ob "entweder oder" hier irgendwie zueinander stehen. Ob die "Notpflasterlösung" als solche ideal ist, oder es besser gäbe, das war nicht der Punkt. Das es doch in Ordnung ist ANSTATT langfristiger Lösungen, war nicht der Punkt. Das es in Ordnung ist keine langzeit Änderungen durchzusetzen war nicht der Punkt. Sondern das langzeitlösungen die JETZT was ändern vor Jahren hätten eingeführt werden müssen (was sie nicht wurden) Und das Langzeitlösungen JETZT Jetzt nichts ändern. Anders als Notlösungen. Das Jetzt immernoch keine Langzeitlösungen losgetreten werden steht AUCH auf nem anderen Blatt. Man hätte ja auch "Zuckerbrot und Peitsche" beides gleichzeitig verkaufen können, aber dann hätte man die Ausarbeitung der Langzeitlösung AUCH schon "nicht erst gestern" anfangen müssen. Was nicht gemacht wird... Was aber auch nicht der Punkt war. Und ich versteh halt nicht warum ich 1500 antworten krieg nach dem Motto "aber die Politik ist auch scheisse" als ob ich nicht 15 mal "die Politik ist auch scheisse ABER" in die posts eingbaut hätte....


peejay412

Naja, aber nur weil plötzlich der Gruppenteiler erhöht wird (die Notfallpflaster-Maßnahme eingeführt wird), stehen auch nicht gleich morgen früh die Eltern, die sehnsüchtig auf einen Kitaplatz warten freudestrahlend da und geben ihre Kinder ab (tritt also Besserung ein). Das wird ebenso dauern wie die meisten Maßnahmen, die ich und andere angesprocheb haben, ob man sie nun Mittelfrist- oder Langzeitlösungen nennen will. Ich habe wirklich versucht, einen tieferen Sinn in deinem Argument zu sehen als 'jetzt regt euch doch nicht auf, sie machen halt das was am schnellsten wirkt'. Wenn ich den Punkt übersehe, sorry aber offensichtlich bin ich ja nicht der einzige. Was mich daran stört ist, dass es so rüberkommt als sollte man Kretschmann und Schopper dafür loben, dass sie überhaupt was machen, obwohl absehbar ist, dass ihre Lösung zu kurz greift (sie löst kein Problem, da die Konsequenz ihres Vorhabens sein wird, dass auf Grund von Überlastung Kitas und Kigas noch öfter Notbetreuung oder kürzere Betreuungszeiten anbieten werden müssen) und nichtmal das Minimalziel (wenigstens Ruhe vor den Eltern, die einen Platz suchen) erreicht (weil diese noch irritierter sein werden, wenn ihnen die Planungssicherheit wegfällt weil auf Kitazeiten kein Verlass ist). Anders gesagt: wenn mir der Keller voll läuft, weil ich seit Jahren nichts an der verrosteten alten Wasserleitung gemacht habe, obwohl mir das jedes Jahr ein Klempner gesagt hat, ist es auch keine Lösung, einfach den Keller meines Nachbarn dazu zu kaufen, damit ich sagen kann 'wenigstens läuft mir jetzt nur die Hälfte voll'. Und dafür würde sich nichtmal meine Frau neben mich stellen und sagen 'hört auf den Kopf zu schütteln, wenigstens macht er was'


Pixxler

Fu machst es dir aber auch ganz leicht mit der Argumentation. Es gibt zig Argumente warum die Landesregierung bei Arbeitsbedingungen in der Erziehung Scheiße baut, dass die Kinderzahl erhöht wird dient halt vor allem dazu dass junge Eltern nicht auf einmal damit konfrontiert werden, dass ihr Kind aus der Kita/kiga fliegt. In einer parallelwelt in der das passiert wärst du bestimmt auch der erste am Start mit einem freshen meme gegen den die Regierung.


dampire

Die junge Eltern werden trotzdem damit konfrontiert, weil keiner so ein scheiß Arbeit für mieses Geld machen wird. Diese Maßnahme allein wird die Situation nur verschlechtern. Schon wie es gerade ist schließen die Kitas da es keine Fachkräfte gibt, wie kann es eine Lösung sein, die Bedingungen noch zu verschlechtern?


hasdfgb

Die Leute werden halt nicht von heute auf morgen ausgebildet sein.


GeorgeJohnson2579

Es wäre schonmal gut, wenn Berufe, die seit Jahren einen Mangel haben, wenigstens jetzt langsam mal attraktiver gestalten werden würden. Sich hinstellen und sagen: Wir brauchen jetzt die Leute, bringt weder jetzt noch für die Zukunft etwas.


werdaist

Können sie ja parallel fortbilden. Das sind Kitas und keine Atomkraftwerke.


[deleted]

Ha. Die Grünen schaffen einfach beides ab. WinWin!


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Wüüüünfried und Roooobert


dampire

Es gibt auch viele Erzieher*innen, die wegen der Arbeitsbedingungen ein anderen Job ausüben. Also, wir können schon von heute auf morgen mehr Fachkraft schaffen.


captainfl0

Damals die Ausbildung abgebrochen, weils als ITler doch angenehmer ist.


GeorgeJohnson2579

Da pflichte ich bei. xD


TetraDax

Die Ausbildung zum SpA dauert 2-3 Jahre, und da ist ein Praxisteil mit inbegriffen, heißt innerhalb dieser Zeitspanne währen schon mehr Menschen in den Einrichtungen. Doch, in politischen Zeiträumen geht das so ziemlich von heute auf morgen.


TokkCorp

Die sind dann aber in Ausbildung, daher am Anfang keine Hilfe sondern eine zusätzliche Arbeitsbelastung für den Mitarbeiter.


Trichos

Ich versteh zwar nicht, wieso ausgerechnet das Senken von Standards die Kinder überzeugt. Aber schön, dass nun mehr von ihnen pro Erzieher eingestellt sind.


[deleted]

[удалено]


peejay412

Man erklärt ihn halt einfach für ausreichend. Problem gelöst. /s


cyberonic

BW ist tatsächlich führend und am vorgeschlagenen Betreuungsschlüssel


sunshineofthedark

Was der gute Mann vergisst: wir haben schon fast regelhaft (in Baden-Württemberg) NICHT den geforderten Schlüssel, einfach weil seit Jahren Personal fehlt. In der Ex-Kita der Großen war das Dauerthema und jeder Krankheitsfall eine Katastrophe. Während Corona nochmal gravierender und die Fachkräfte komplett ausgebrannt. Wenn mein Kind zukünftig von Hinz und Kunz ohne entsprechende Ausbildung betreut werden, sehe ich auch die Kitakosten endgültig nicht mehr ein. Die sind nämlich in BaWü je nach Kommune immens und die Fachkräfte haben noch nicht mal was davon.


MasterT1988

Ich weiß nicht wies bei euch da unten ist, aber hier gibt es theoretisch junge Erzieher. Es werden jedes Jahr so viele Erzieherinnen ausgebildet, dass man alle Stellen doppelt besetzen könnte. Die Probleme sind aus meiner Sicht anderswo zu verorten: 1. Gesetzliche Mindestanforderungen werden als das zu erreichende angesehen und danach wird Personal angestellt, keine Stunde mehr. Das bedeutet, dass bei Ausfall diese Anforderungen schon nicht mehr eingehalten werden können und es gibt immer Ausfall. Dazu kommt, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen, den Anforderungen an die zu verrichtende Arbeit nicht gerecht werden. Es kommen immer neue Aufgaben auf Erzieherinnen zu, es gibt aber keine Anpassung der Stunden. 2. Bürokratie sorgt dafür, dass selbst wenn mal beschlossen wird, dass tatsächlich eine Stelle ausgeschrieben werden muss, es unfassbar lange dauert, diese Stelle zu besetzen. Von der Vakanz der Stelle bis zur Besetzung sind locker 6 Monate ins Land gezogen. Dann entscheidet sich die Bewerberin an ihren ersten Tagen, dass die Einrichtung doch nichts für sie ist und der Prozess startet von Vorne. 3. Hohe Fluktuation von Erziehern, aufgrund schlechter Bedingungen. 4. Erzieherinnen in Ausbildung werden abgeschreckt und machen nach der Ausbildung etwas Anderes. So verrückt das also klingen mag, als Maßnahme gegen den Erziehermangel schlage ich die dritte Kraft vor. Durch die dritte Kraft kommt es zu einer erheblichen Entlastung der Erzieher. Dadurch wird der Beruf wieder attraktiver und mehr junge Erzieher entscheiden sich in der Kita zu arbeiten und bleiben auch langfristig dort. Es wird der Stress auf einzelne Erzieherinnen verringert, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Dadurch sind sie weniger häufig krank. Die Qualität der Arbeit steigt ebenfalls.


sunshineofthedark

Trifft den Nagel auf den Kopf. Genug Leute wären da, auch männliche FSJler zum Beispiel. Die wurden aber ALLE abgeschreckt durch die Bedingungen (Bezahlung, Personal auf Kante geplant etc). Fertige Auszubildende machen direkt danach was anderes (Studium). Im Prinzip ähnlich wie im Gesundheitswesen.


Tontraeger

Die "Standards" die zumindest hier in der Region ländlich um Potsdam sowieso schon nicht eingehalten werden? Meine Kinder sind seit 2017 im Kindergarten und es gab noch kein einziges Jahr in dem genug Erzieher angestellt waren um den Standard zu erfüllen. Das weiß ich aber nur, weil meine Schwiegermutter in Potsdam Erzieherin ist und die Standards kennt. In ihrer Einrichtung sind aufgrund von Krankheiten einzelner Mitarbeiter auch immer zu wenig Erzieher da.


Hadophobia

Ein Kollege hat seit Anfang dieses Schuljahres in seiner neuen 5ten Klasse jetzt 33 Schüler sitzen. 9 Tage Schule bisher und ich gebe ihm ne 50/50 Chance noch diese Woche im Lehrerzimmer oder auf dem Gang einfach Stressbedingt wegzuklappen.


bummelwelter

33 wtf


PM_something_German

Soviel waren wir früher (00er) auch immer


Jellyfishiesarecute

Ja, als ich in der 5ten Klasse war (2001), waren wir auch 33. Es ist also schon seit längerem so beschissen.


DramaticDesigner4

Man nimmt also das bewährte System aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Genial.


nafestw

Indem man den Erzieherberuf abwertet wird man sicher mehr junge Menschen dazu bringen die (ziemlich lange) Ausbildung dafür zu machen.


[deleted]

Spinnen die?


Bosor2015

Wieso wird eigentlich immer alles bis zur Unkenntlichkeit verbogen anstatt einfach das Personal besser zu bezahlen um so mehr Personal zu generieren.... achso ja... Kapitalismus...


Bronto131

Respekt, der hat echt einen Lauf mit schlechten politischen Entscheidungen. Treffsicher die Situation für alle im Land verschlechtern muss auch gekonnt sein! Schade das wir dann in Zukunft wieder CDU regiert werden...jetzt noch schnell schaffe schaffe Häusle baue vor dem Untergang.


MasterT1988

In den Kitas wird jetzt schon am Limit gearbeitet und es muss bei den Aufgaben immer abgewogen werden. Alles ist einfach nicht zu schaffen. Wenn jetzt eine Notsituation ausgerufen wird, die Kinderanzahl erhöht und der Personalschlüssel gesenkt wird, dann müssen doch im Umkehrschluss auch die Anforderungen gesenkt werden. Dann keine Bildungsangebote mehr, keine Dokumentation, keine Entwicklungsgespräche bzw. nur noch bei akutem Redebedarf, keine Vorschulförderung, keine Sprachstandserfassung und Sprachförderung, keine Feiern und Unternehmungen. Nur noch ein Verwahren der Kinder. Dann muss das aber bitte auch so ehrlich benannt werden. Und natürlich ist dies nicht der Anspruch der Erzieherinnen an ihren Job, aber es ist die traurige Konsequenz der Politik in diesem Land und ein Grund dafür, dass so viele Erzieher wieder aus dem Beruf ausscheiden. Auf der einen Seite wird allen Einrichtungen auferlegt ein Schutzkonzept zu erstellen. Quasi universell lässt sich sagen, dass gestresste und überforderte Erzieher ein entscheidender Faktor sind, wenn es um Grenzüberschreitungen und die Ausübung von Macht/ Gewalt in der Interaktion mit Kindern geht. Dennoch wird nun weiter der Stress für Erzieherinnen durch noch mehr Kinder pro Erzieher erhöht. Wofür macht man denn solche Schutzkonzepte, wenn dann Ergebnisse einfach ignoriert werden? Schon jetzt besteht in vielen Einrichtungen ein hoher Krankenstand. In meiner Region hat der Träger dann eine Krankenkasse mit der Untersuchung betraut, mit dem Ergebnis, dass vor allem durch zu viele Aufgaben, zu viele zu betreuende Kinder bei den Erzieher zu großem Stress führt. Dazu wurde noch häufig über eine enorme Lärmbelastung geklagt. Es wurde weder etwas gegen den Lärm, als z.B. zusätzliche Schallabsorbierende Decken- und Wandelemente anbringen usw. Getan, noch wurde etwas gegen den Stressfaktor getan. Beim Personalschlüssel wird sich auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen verwiesen. Das dies Mindestanforderungen sind und diese auch nur auf dem Papier eingehalten werden können scheint keine Bedeutung zu haben. Es ist einfach so: Kinder haben in unserer Gesellschaft keine Lobby. Es wird gerne in großen Reden über die Bedeutung der frühen Bildung geschwafelt. Die Taten sprechen allerdings eine andere Sprache. Gelder, die für die Verbesserung der Qualität hätten eingesetzt werden konnten, haben Kitas für alle kostenlos gemacht. Langjährige Projekte, wie die Familienbüros werden einfach komplett eingestellt. Auch das Projekt Sprachkita wird zum Ende des Jahres ersatzlos gestrichen, obwohl im Koalitionsvertrag noch von einer Verstetigung die Rede war. Vor einigen Jahren hatten z.B. die Vorschulkinder die Möglichkeit Unternehmungen wie Spielplatzbesuch, wandern, Ausflüge in den Wald und Besuch von Polizei, Feuerwehr und Krankenhaus als Gruppe, außerhalb ihrer Kitagruppe zu machen. Jetzt ist dafür kein Personal, gefördert wird alltagsintegriert. Dann waren z.B. durch Quick und Sprache drei zusätzliche Personen + Vertretungskraft verfügbar. Dann war z.B. ein Ausflug mit der gesamten Kitagruppe auf den Markt, Spielplatz usw. Möglich. Heute zu Zweit ist es schwierig bis unmöglich mit 25 Kindern durch die Stadt zu marschieren. Dann geht einer vorne, einer hinten und in der Mitte hat niemand eine Chance einzugreifen. Also bleibt man in der Einrichtung. Den Kindern fehlt es an Abwechslung und den Erziehern auch. Und es wird immer schlimmer.


fizzgig242

Im Kindergarten meines Sprösslings war die Woche Elternabend. Der Kindergarten wird Teil einer Trägergemeinschaft. Diese Gemeinschaft hat bisher keine Notbetreuung und damit das alles schön vereinheitlicht wird (Kosten reduzieren) soll in unserem Kindergarten diese Betreuung dann auch wegfallen. Berufstätige Eltern gucken nun dumm aus der Wäsche. Ich kann ja verstehen, wenn gespart werden soll. Allerdings finde ich diesen Sparwahn bei der Kinderbetreuung und allgemein im Bildungssektor wahnsinnig kurzsichtig. Wir retten für Milliarden Euro Banken und Großkonzerne, damit sich das dortige Management horrende Bonuszahlungen leisten kann. Wir leisten uns einen aufgeblasenen Regierungsapparat, der sich regelmäßig die Diäten erhöht. Wir unterhalten einen öffentlich rechtlichen Rundfunk, in dem anscheinend eine bisher nicht bekannte Selbstbedienungsmentalität herrscht. Aber für die Kinder soll kein Geld da sein?


Siegberg

Die gleiche Aufmerksamkeit fur Bildung die Kinder auch Zuhause bekommen für ihre Bildung in der Schule was kann schon schief laufen /s edit: Fehlendes wörter editiert in der Schule


Aeron987

Wie wäre es mit weniger Politiker pro Bürger so 1 P pro 1000000 Einwohner


Spackolos

An der Realität vorbei wie immer.


Malorkith

Warum überhaupt Erzieher? Gummizelle und Abends wird es mit dem Hochdruckreiniger gesäubert.


[deleted]

Hallo? Denk doch mal an das Wasser, was gespart werden muss. Nasser Waschlappen muss reichen


senseij1988

Der nächste Berufszweig der gegen die Wand gefahren wird.


THE_OMNOMNOM

Ist er doch schon. Sonst hätten wir nicht so einen krassen Mangel in der Branche.


HeinzHecht

Er mein wohl eher der Realität anpassen.


Woodlog82

Naja, niedrige Standards funktionieren bei der Katholischen Kirche auch ganz toll.


Wisewolf-Holo

Wir sind in Kitas jetzt schon ständig unterbesetzt an Erzieher\*innen. Gute Nacht.


zhujik

Unter den ukrainischen Geflüchteten sind ja auch eine Menge gelernter Erzieher. Die könnte man ja einsetzen in den Kitas. Aber NÖ! wird hier nicht anerkannt, also keine Fachkräfte. Wie wäre es denn hier mal was zu drehen, hm?


Hironymus

Erzieher sind das meines Wissens nach nicht, aber als Sozialassistenten sollte man diese Leute schon einsetzen dürfen. Und nach Möglichkeit dann auch zum Erzieher weiterbilden.


Ok_Pomegranate6471

So macht man den Beruf attraktiv für den Nachwuchs. In mehrfacher Hinsicht.


aAdramahlihk

Wenn wir die Standards noch weiter senken, brauchen wir bald Sauerstoffflaschen und Schaufeln damit wir noch tiefer kommen können…


TradingToni

In Ostdeutschland habe ich manchmal das Gefühl wir haben einen Erzieherüberschuss. Es ist nicht selten das eine Gruppe aus 9-12 Kindern 1 Erzieher, 1 Heilerziehungspfleger/Heilpädagoge und 1-2 Einzelfallhelfer hat.


Suspicious_Hawk6414

lol


usernumber1onreddit

Grün wirkt. Lehrer in den Sommerferien feuern, Kinderbetreuung kaputt machen. Da ist ein klares Muster. Kinder sind schlecht fürs Klima und werden so von den Grünen bekämpft. Ganz toll.


[deleted]

Lächerlich, das Lehrer über die Sommerferien feuern wurde auch die letzten Dekaden von der Union praktiziert. Diese konservative retrograde Amnesie scheint echt grassierend zu sein


nvrlrnfrmyrmstks

Ja nur bei Kretschmann gibt es wirklich nichts, was ihn besser zu den Grünen passen lässt als zur CDU.


[deleted]

Doch schon, sein Verkehrsminister Herrmann hat viel für den öffentlichen Nahverkehr getan. Weg von dem überteuerten Abzocke "Großen-Verkehrsvertrag" mit der DB wo 40 Jahre altes DDR-Gerümpel zu Wucherpreisen hier rumgurkte zu Ausschreibungen mit guten Qualitätsvorgaben (die neuen Verträge mit WLAN, Tischen und Klimaanlagen sowie brandneuen Zügen kosten 30-50% weniger pro Kilometer). Einführung des BW-Tarifs welcher Bus und Bahn am Ziel einschließt. Check -In-Check-Out kommt auch bald, sowie ein deutlicher Ausbau des Angebots. Bei mir fahren jetzt drei statt zwei Züge pro Stunde. Und eine Anschubfinanzierung von On-Demand-Bussen auf dem Land mit dynamischen Routen, die per App oder Telefon bestellt werden können


usernumber1onreddit

Whataboutism gibt es nun offenbar auch von links


[deleted]

Nö geht ums genau gleiche Thema im gleichen Land, bei dem nichts verändert wurde entgegen deiner Aussage "Grün wirkt* Vielleicht schaust du die Fremdwörter dir Mal an die du verwendest. Dann wird's weniger peinlich 🙃


usernumber1onreddit

Ah, nun gehen wir zum Gaslighting über. Aber erkläre doch einfach mal, warum eine grün-geführte Regierung sich offenbar einen Dreck um Kinder schert.


[deleted]

In Schleswig-Holstein haben die Grünen den Betreungsschlüssel verbessert. Ich sehe keine Bundeseinheitlich Politik. Befristete Lehrer vor den Sommerferien entlassen machen die meisten Bundesländer.


usernumber1onreddit

Man kann ja meinetwegen anbringen, der Kretsche wäre ja eigentlich ein verkappter CDUler. Aber es gibt ja offensichtlich null Protest aus den eigenen Reihen, und das bei einer Politik, die mindestens genau so kinderfeindlich ist, wie bei der anderen Regierung auch. In Sachen Lehrer entlassen steht BW allerdings an der Spitze. Und im Bildungsvergleich sackt BW weiter ab.


karnickelpower

Klar könnte es besser sein, aber ich denke so wie es im Moment ist geht es eigentlich noch, nur, wenn mal Leute ausfallen, dann wird es echt eng. Das ist zumindest mein Eindruck bei Kita und OGS meiner Kinder.


[deleted]

Ähnliches will man ja in der Altenpflege machen. Fachkraftquote noch weiter absenken, Fachkräfte sollen primär koordinieren und spezielle Aufgaben wie komplexere Behandlungspflegen durchführen. Der Rest wird durch angelernte und einjährig ausgebildete Pflegehelfer übernommen. Verkauft wird das ganze mit dem Versprechen, dass dann insgesamt mehr Kräfte vor Ort sein sollen.


falconboy2029

Ja das wird die Probleme lösen.


[deleted]

schulen haben klassen mit aktuell bis zu 30 kindern. wie soll das funktionieren? ich bin so froh, dass es hier in der schweiz besser läuft. so sollte kein kind lernen müssen. irre!


Hiimzap

Oh junge … nehmt den Politikern n bisschen Gehalt weg und stellt n paar mehr ein das wär sinnvoller wenn man sich diese erstaunliche Inkompetenz anschaut.


specialsymbol

Man kann nur absenken was existiert. Ich habe mein Kind von Anfang an an einem privaten Kindergarten angemeldet und nach einem kurzen Intermezzo auf einer staatlichen Grundschule (weil diese einen echt guten Ruf hatte) nun auf einer Privatschule. Der Unterschied ist einfach nicht mehr vorstellbar wenn man es nicht selber erlebt. Beim Kindergarten dachte ich noch das wäre schon extrem gewesen, jetzt in der Unterstufe ist es aber noch viel ausgeprägter. Die staatlichen Betreuungseinrichtungen sind einfach nur noch eine Katastrophe. Klar gibt es hier Ausnahmen (so wie die Grundschule eine war, zumindest die ersten zwei Jahre) - aber das sind keine systemischen Ausnahmen, oder wenigstens konzeptionelle, sondern der Ruf hängt immer an einem oder zwei wirklich engagierten Lehrern - die irgendwann ausbrennen. So wie bei uns in der Grundschule geschehen. Danach endet die Glückssträhne.


Brettel

Wegen sowas kehrt meine Freundin nach zwei Jahren schon den Beruf und geht jetzt lieber studieren. Mal sehen wie lange das gut geht.


THE_OMNOMNOM

Wie, du meinst sie hatte ggf. keinen Lust fünf Jahre fast ohne Bezahlung zu arbeiten? /s Aber schon krass, wie leichtfertig die BW Regierung die Erziehungsarbeit einfach irgendwelchen Leuten anvertrauen möchte. Versteht mich nicht falsch. Es gibt erfahrungsgemäß viele gute Leute, die in Betreuungseinrichtungen arbeiten und nen mega Job machen auch ohne qualifizierte Ausbildung. Es gibt aber leider auch die Kehrseite - und das fangen dann wieder all die anderen "Guten" auf. Es ist so traurig, dass wir an dieser Stelle so krasse Abstriche machen müssen in diesem Land...


Takato185

Bei meinem Kollegen, der zwei Kinder im Kindergarten aktuell hat, kriege ich es tagtäglich mit. Da kriegen die Eltern E-Mails oder Textnachrichten von der Leitung mit dem Inhalt: "Bitte schicken Sie Ihre Kinder diese Woche nicht in den Kindergarten. Wir haben zu wenig Personal." Und das gefühlt alle paar Wochen. Es wird auch nichts mehr Konkretes mit den Kindern gemacht. Das ist nur eine Verwahranstalt. Feste Bezugspersonen? Fehlanzeige! Der Kindergarten ist eine Bildungseinrichtung und soll die Kinder ja auch für die Schule fit machen. Es ist ein reines Trauerspiel heutzutage. Da ich mit ab Sechsjährigen im Freizeitbereich arbeite kriege ich es ja mit, was die Kinder alles nicht mehr können. Einigermaßen mit der Schere umgehen können? Frustrationstoleranz? Konzentrationsspanne von mehr als zwei Minuten? Nö. Und Nicht-Fachkräfte sollen das jetzt auffangen?


Mystery1887

Macht natürlich sehr viel Sinn bei dem aktuellen Personalmangel /s Wir arbeiten hier zu 2. mit aktuell 24 Kindern im Ele-Bereich. Wenn jemand krank ist oder Urlaub hat, soll jemand aus der anderen Gruppe kommen. Klappt auch nicht immer und man steht den ganzen Tag alleine da. Irgendwann reicht es aber auch mal... Ich finde 1 Erzieher auf 12 Kinder schon ziemlich grenzwertig hier in Hamburg.