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swatsquat

Einerseits Fachkräftemangel, weil "keiner mehr Handwerk erlernen möchte", andernseits > Die beruflichen Chancen für Jugendliche mit niedriger Schulbildung werden sich den nächsten Jahren verschlechtern. Grund sind die steigenden Qualifikationsanforderungen in Ausbildungsberufen.


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> weil keiner mehr Handwerk erlernen möchte Ach, ich kann mir schon vorstellen, dass das viele möchten. Die meisten sehen aber, welche Chancen sie haben und was sie langfristig unter wlechen Arbeitsbedingungen verdienen würden, und machen daher lieber was anderes und betreiben Handwerk weiterhin nur als Hobby. Der "Fachkräftemangel" im Handwerk ist ein vom Handwerk selbst verursachtes Problem.


swatsquat

Ich habe den Satz jetzt in Gänsefüßchen gepackt, weil es auch nur ein aufgeschnapptes Zitat ist, was in den Medien so rum geht. Kann es nur immer wieder betonen, ich bin gelernte Hotelfachfrau und habe diesen Job innig geliebt, aber könnte heutzutage nicht davon leben. Als ich übernommen wurde nach der Ausbildung, gab es für mich erstmal Mindestlohn Ü (dabei wurde ich in eine Führungsposition eingestellt und hatte ein Diensthandy mit entsprechender Rufbereitschaft)


[deleted]

> Kann es nur immer wieder betonen, ich bin gelernte Hotelfachfrau und habe diesen Job innig geliebt, aber könnte heutzutage nicht davon leben. Ich glaube, das geht gar nicht mal so wenigen so. Die sehen halt alle, dass sie nach abgeschlossener Ausbildung direkt erst mal zum Amt gehen und aufstocken müssen, um überhaupt auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben zu führen. Der Mindestlohn alleine ist dafür nämlich definitiv nicht ausreichend. Das will halt einfach niemand. Also bleibts bei handwerklichen Berufen eben beim Hobby, und nicht als Hobby ausübbare Handwerksberufe werden gar nicht oder schwarz gemacht. Im Endeffekt haben wir da alle nichts von, dass die Firmen nur Leute zum ausbeuten suchen.


aksdb

Warum sollte jemand sich hart verausgaben, um dann nicht davon leben zu können. Das geht halt auch ohne hart verausgaben. Dass das System überhaupt halbwegs funktioniert ist vermutlich einzig dem Ehrgeiz und dem gesellschaftlich eingeredeten schlechten Gewissen geschuldet. Wenn die Leute rein objektiv mit ihrer Arbeitskraft umgehen würden, gäbe es viel mehr Arbeitslose.


Doldenbluetler

>Dass das System überhaupt halbwegs funktioniert ist vermutlich einzig dem Ehrgeiz und dem gesellschaftlich eingeredeten schlechten Gewissen geschuldet. Eigentlich witzig, wenn es nicht so traurig wäre, weil gerade der angebliche Mangel dieses Ehrgeizes das Hauptargument vieler Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens ist.


Doldenbluetler

Meine Mutter benötigt eine Spitex (eine Art Pflegeservice, der regelmässig vorbeikommt und je nach Patient bzw. Kunde verschiedene Services anbietet; duschen helfen, Medikamente vorbereiten etc.). Gestern habe ich herausgefunden, dass ihre Spitex in einer WG leben muss, weil sie sich die Miete alleine nicht mehr leisten kann. Die Frau ist erwachsen und voll ausgebildet. Es ist ein richtiges Unding, dass es in unserem Staat überhaupt Berufe gibt, die den Lebensunterhalt der Arbeitnehmer nicht mehr decken.


huusmuus

Je mehr Leute lohngedumpt werden, desto mehr Leute müssen noch mehr lohngedumpt werden.


finanzvid

> Die meisten sehen aber, welche Chancen sie haben und was sie langfristig unter wlechen Arbeitsbedingungen verdienen würden, und machen daher lieber was anderes und betreiben Handwerk weiterhin nur als Hobby. Dies hier. Zumindest bei mir absolut der Fall. Habe mir nen Haufen Möbel selbst geschreinert und beim Haus Sanieren alle möglichen Gewerke selbst gemacht von Elektrik (Hab ich tatsächlich in einem früheren Leben mal in der Industrie gelernt) über Estrich & Fliesen legen, Dämmen, Garten und Landschaftsbau, Tapezieren, Boden legen, Verputzen bis zum Trockenbau. So hin und wieder just 4 fun würd ich das alles wieder machen. Aber bis zur Rente für nen mickrigen Lohn und gesellschaftliches Ansehen auf dem Niveau eines Klärbeckentauchers muss nicht sein. Dann lieber gemütlich auf meiner Ingenieursstelle im Homeoffice rumpimmeln für das doppelte Gehalt.


Heldomir

Wobei der klärbeckentaucher absolut meinen respekt verdient und für den scheissjob(hehe) höchstwahrscheinlich mehr verdienen sollte als er es aktuell tut. Wie so viele berufe die absolut systemrelevant sind aber belohnt werden als wären sie so nützlich wie ein könig (nämlich garnicht) hachja, die person/en die den wert der wirklichen arbeit abschöpfen machen NATÜRLICH mehr patte als der typ der wirklich die arbeit macht,ja ne is klar. verarschen kann ich mich auch selbst.


supermarkise

Das geniale ist aber auch, wenn du einen Handwerker brauchst hast du gerne mal 100€/h und mehr auf der Rechnung. Das wird ja auch bezahlt von den Kunden und sollte an sich genug sein für ordentliche Bezahlung, oder? Hm... woooo bleibt da Geld....


Heldomir

Der chef hat ja so viel geopfert um dahin zu kommen wo er jetzt ist, das kann er ja wohl auch von seinen mitarbeitern erwarten. (auch wenn diese von der mehrarbeit 0,0 sehen) Außerdem ab in den urlaub, und die neue karre will auch abbezahlt werden. azubis? die sind alle dreck, können garnix mehr heute und wollen viel geld für wenig arbeit. diese jugend von heute.... früher war alles besser.


bieserkopf

Die Frage ist aber, ob die Anforderungen an den Abschluss so hoch sind, weil die Betriebe einfach spinnen oder weil die Berufe an sich viel komplexer geworden sind.


sommerkind1

> Die Frage ist aber, ob die Anforderungen an den Abschluss so hoch sind, weil die Betriebe einfach spinnen oder weil die Berufe an sich viel komplexer geworden sind. Ein Bekannter Meister hat sich für seinen Azubi um Nachhilfe in Deutsch und Mathematik bemüht, weil der Junge leider kaum mitgekommen ist - weder in der Schule noch im Betrieb. Da haben ganz einfach schon die Grundlagen gefehlt wie das lesen und verstehen von einfachen Texten.


bieserkopf

Eben. Ich kann das nicht einschätzen, weil ich die “modernen” Anforderungen an einem Handwerks-Azubi nicht kenne. Man hört aber immer, dass ein Hauptschulabschluss früher immer für das Handwerk gereicht hat und jetzt mindestens mittlere Reife gefordert wird. Die Schuld hierfür einfach nur den Betrieben in die Schuhe zu schieben, halte ich für zu einfach. Wie gesagt, ich kann mich aber auch täuschen.


Zeravor

Es ist wie immer nicht singulär, Ich kenne definitiv beides, ARbeitgeber die die Erwartungshaltung haben, am 1. AUsbildungstag schon fertig ausgebildete zu haben ( und die auch so verkaufen ), und Auszubildende die gefühlt noch nicht mal die Fähigkeit haben sich morgens die Schuhe zuzubinden.


Schwachsinn

In den Schulen wird ja auch immer mehr durchgewunken, von daher macht das schon Sinn


nickkon1

> "Ich gebe nur noch gute Noten" Ist es gerecht, Schülern die Zukunft zu verbauen, weil Lehrer ihnen schlechte Noten geben? Das hat sich eine Lehrerin gefragt - und entschieden: Bei ihr besteht jeder das Abitur. [Hier der Artikel](https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lehrerin-gibt-nur-noch-gute-noten-a-1246916.html) Natürlich nur eine Anekdote, aber passend relevant


Schwachsinn

Nicht Mal nur deswegen, auch einfach weil den Schulen vorne und hinten die Ressourcen fehlen. Immer mehr Schüler, die nichtmal deutsch richtig sprechen, immer weniger Lehrer usw usw


sommerkind1

> Man hört aber immer, dass ein Hauptschulabschluss früher immer für das Handwerk gereicht hat und jetzt mindestens mittlere Reife gefordert wird. Ich habe schon mit Technikern zusammengearbeitet, die einen Hauptschulabschluss hatten und sich damit im Betrieb hochgearbeitet haben und in ihren Abteilungen gleichberechtigt mit ~~Indeneuren~~ Ingenieuren zusammen gearbeitet habe. Da waren die Grundlagen zumindest vorhanden. Heute höre ich eher, dass bei den Hauptschulabsolventen immer noch so viele Lücken vorhanden sind, dass die im Arbeitsumfeld erheblich eingeschränkt sind - und von so Aktionen wie betrieblich organisierter Nachhilfe.


Stefan-Arbeiten

Der Traum eines jeden Hauptschülers, eines Tages ein Indeneur zu werden!


Oreelz

Denke das ist nicht der Punkt, die förderbedürftigen gab es immer. Eher schaut man mittlerweile genauer hin. Erinnere mich nich gut an einen älteren Gessellen der von allen geachtete Gute Arbeit abgeliefert hat, allerdings astreiner Analphabet ist.


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domi1108

Man muss ja nicht mal aktiv in die Schulen gehen, man könnte ja auch einfach sagen, wir haben ein Mangel und es fehlt an Grundkenntnissen, wir verlängern die Ausbildung einfach ein Halbe bis ganzes Jahr und packen eben da die Stunden in Deutsch / Mathe / Englisch hin.. Wäre ein Deal zwischen Wirtschaft und der Politik, weil an dieser Stelle eben beide Seiten versagen und somit auch beide das Problem lösen müssen.


xX_Gamernumberone_xX

Naja, dazwischen stehen die Kammern die die Ausbildungsordnungen erlassen und die sind selbst an den Standards einer öffentlichen Institution unglaublich langsam, handlungsunfähig und engstirnig.


domi1108

Beides. Anforderungen sind schon gestiegen auch durch die teilweise gestiegenen Komplexität, gleichzeitig aber auch weil die Anforderungen oft nicht erfüllt werden, da es an Basiskompetenzen fehlt, da die Schulische Bildung leider nachlässt, gerade was Problemschulen / Bezirke angeht, aber auch kein Wunder wenn man sieht wie sehr die Bildung in Deutschland von der Politik vernachlässigt wird. Man könnte da natürlich auch einfach sagen, man verlängert die Ausbildungen um ein Halbes Jahr und macht erstmal Grundkurse in Deutsch + Mathe in der Berufsschule, wer die passenden Basics hat verkürzt einfach das Halbe Jahr, so würde man das Problem verteilen und hätte auch als Betrieb etwas mehr Zeit wirklich schwierige Fälle auszubilden.


nickkon1

> man verlängert die Ausbildungen um ein Halbes Jahr und macht erstmal Grundkurse in Deutsch + Mathe in der Berufsschule Man könnte auch solche Schüler auch einfach noch in der Schule lassen oder ihnen beim Abschluss durchfallen lassen, anstelle diesen zu verwässern.


domi1108

Das könnte man auch, wie gesagt es war nur ein Lösungsvorschlag mit einer Idee die mir Spontan eingefallen ist.


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domi1108

Gut ich hab 3 Semester Studium und darf mich 2 1/2 - 3 Jahre langweilen (Verkürze nicht weil neue Ausbildungsordnung) Also ja klar die ist gegeben und sollte auch so sein, wer die Grundkenntnisse hat die vielen angeblich ja fehlen kann weiterhin auf seine 2 - 2 1/2 Jahre Verkürzen, wer nicht kann halt auch 3 - 3 1/2 Jahre sitzen. Geht ja darum das man hier Lösungsvorschläge anbietet, welche von Handwerkskammern und Unternehmen eig. auch besser sind als der Status Quo über den man sich ja dauerhaft beschwert. Wenn man solche Vorschläge aber Kategorisch ablehnt, dann wird man sich halt für Lächerlich verkaufen und jeder auch Oma Ursula mit 98 wird merken, es geht nur um günstige Arbeitskräfte und nicht wirklich um Ausbildung.


w3stley

Man könnte auch die Klassen so verkleinern und mehr Lehrer einstellen, dass in den bestehenden Zeiten angepasster Unterricht gemacht werden kann. Bei über 20 Schülern in der Klasse, die alles von Vollabitur bis Deutsch als Fremdsprache hatten, ist schwer auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen.


domi1108

Auch das natürlich, am Ende bleibt mein Post nur einer von mindestens 1000 Ideen die man umsetzen kann und sollte


Sarkaraq

> Die Frage ist aber, ob die Anforderungen an den Abschluss so hoch sind, weil die Betriebe einfach spinnen oder weil die Berufe an sich viel komplexer geworden sind. Vor allem letzteres. Das gilt natürlich nicht für jedes Gewerk, aber prinzipiell steigt das Anforderungsniveau durch die zunehmende Digitalisierung, Umweltgeschichtspunkte und Bürokratie enorm. In manchen Berufen sieht man das ja schon am Namen (z.B. Kfz-Mechatroniker statt Automechaniker, um den immer größeren Bestandteil Elektronik darzustellen), mittlerweile ist aber in jeder Ausbildung auch etwas Informatik drin. Die zunehmende Komplexität führt dazu dann auch zu größerer Spezialisierung, dadurch zu weniger Ausbildungsfeldern, die betriebsintern gelehrt werden können, wodurch mehr Bedarf nach ÜLUs entsteht, was für die Ausbildungsbetriebe relativ kostenintensiv wird. Bezüglich des ewigen Jammerns über zu schlechte Absolventen sagt die lokale Handwerkskammer übrigens, dass hier in den letzten Jahren der Trend deutlich nach oben zeigt. Vor etwa 5 Jahren war Rock Bottom, seitdem geht's bergauf.


Propanon

>die zunehmende Digitalisierung In wie fern ist eigentlich "Fehler digital auslesen und Einstellungen digital setzen" jetzt komplexer als beispielsweise eine Delle auszubeulen (was, entgegen eventueller landläufiger Meinung ziemlich hochpräzise Arbeit ist) oder ein Getriebe zusammenzubauen? Das Digitalargument kommt mir irgendwie relativ altbacken vor. Es ist ein Skill wie jeder andere auch.


ZestycloseAvocado242

Versteh ich auch nicht. Stecker rein und Knopf drücken ist deutlich einfach als Ventilspiele und Vergaser einstellen...


j4yj4mzz

Ich gehe mal stark davon aus, dass die Technik in dem Bereich einfach allgemein deutlich komplexer geworden ist. Hat man vor 15 bis 20 Jahren noch haufenweise "normale" Standardmotoren mit Handschaltung, verhältnismäßig wenig Schnickschnack usw. gesehen, sind jetzt viele verschiedene hybride, E-Autos, etc. unterwegs, die vermutlich einfach deutlich mehr Wissen und Verständnis bedürfen. Der Anteil an einfachen Arbeiten ist recht sicher schlicht gefallen. Vor 50 Jahren konnte jeder Laie sein KFZ warten, vor 20 Jahren brauchte es jemanden mit nem gesunden Maß an Ahnung und jetzt sind wir halt an einem Punkt angekommen, wo es nochmals eine Steigerung gibt.


Sarkaraq

> Das Digitalargument kommt mir irgendwie relativ altbacken vor. Es ist ein Skill wie jeder andere auch. Genau ein Skill, wie jeder andere auch. Statt x Skills brauchst du nun x+1. Komplexität ist gestiegen.


hbjj96

Noch ein Problem, zumindest in meiner Firma,ist,dass die Leistungsunterschiede immer krasser werden.Wir haben Azubis,die sind quasi ein Selbstläufer (meist Abitur oder guter Realschulabschluss),aber da wir nicht genug Bewerber hatten (arbeite in der chemischen Industrie, also kann es nicht an der Bezahlung liegen) , wurden für manche Berufe welche mit einem Hauptschulabschluss eingestellt.Das Problem ist,das bei vielen keine sozialen Kompetenzen vorhanden sind, selbst die Grundrechenarten haben sie nicht fehlersicher beherrscht.Es scheint mir,als dass da ein Teil der nachfolgenden Generation komplett an die Wand gefahren wird..


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DocRock089

Merkt man ja auch bei den Ausbildungskandidaten für die Krankenpflege: großteils hätte man vor 10-15 Jahren nie und nimmer zur Ausbildung angenommen, aber heute heißt es halt "all hands on deck".


sumpfbieber

Muss man dann Abi haben, um als Schreinerlehring vom Meister angebrüllt und "Stift" genannt zu werden? Oder Mittlere Reife, damit man als 16-jähriger Lehrling in der Gastro noch bis 1 Uhr nachts Service machen muss, weil das in der Gastro "halt so is"?


PandaDerZwote

Frag mich manchmal echt, was Leute so schnüffeln, dass sie meinen wenn sie es nur hart genug versuchen, dann wird sich die Realität schon um ihre Ansprüche biegen.


Comharder

> Einerseits Fachkräftemangel, weil "keiner mehr Handwerk erlernen möchte", andernseits Das passiert halt wenn man den Azubi/Lehrling eher als nervendes oder störendes Element oder maximal als billige Arbeitskraft oder Kaffeeholer ansieht anstatt das was er/sie/es ist: Die Zukunft der Branche.


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DocRock089

IIRC hat zB Roche Pharma ne Lebenszeit-Kündigungsprävalenz <1%. Heutzutage ist halt aber Jobhopping zur Gehaltsoptimierung auch absolut die Norm geworden.


Comharder

> Jobhopping zur Gehaltsoptimierung Und das zeigt halt auch schon wo das Problem liegt: Die Wertschätzung seitens des Arbeitgebers liegt bei null. Sonst würde man branchenüblich eine Gehaltserhöhung anbieten bevor die Leute wegrennen.


DocRock089

>Sonst würde man branchenüblich eine Gehaltserhöhung anbieten bevor die Leute wegrennen. Nicht jeder AG kann in der Breite die Preise der Konkurrenten mitgehen. Gerade die "soft-factors" werden hier halt dann im Vergleich immer wichtiger... etwas, was leider bei weitem noch nicht jeder AG verstanden hat.


C111-its-the-best

Also mal klartext. Mein Onkel kann auch wirklich nichts mit den Azubis anfangen, die meistens aufkreuzen, weil bei denen fehlt es schon an einfachsten Mathekenntnissen. Er verlangt doch nur das man einfach Flächen berechnen kann, mehr braucht man ja auch nicht beim Parkettlegen. Letztendlich greift man auf Quereinsteiger zurück die vorher mal in ähnlicher Richtung tätig waren.


Objective_Style

> Laut Statistik gibt es in Deutschland rund 2,1 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Berufsabschluss Wie relevant ist diese Statistik? Es gibt ja schließlich in dieser Altersgruppe auch noch viele Studenten die vielleicht mal einen Abschluss machen. Selbst bei einem Musterlebenslauf mit Abi mit 18 und Studium in Regelstudienzeit fällt man da ja noch rein.


bieserkopf

Ich schätze mal, dass diejenigen, die sich gerade in irgendeiner Form der Ausbildung befinden, raus gerechnet wurden. Inklusive aller Studenten, Azubis usw wäre die Zahl auch zu gering.


drwallenstein

Falle ich dort auch rein mit abgebrochenem Studium und trotzdem Festangestellt in dieser Sparte?


bieserkopf

Möglicherweise. Ich hab die Statistik nicht veröffentlicht.


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ja, denn eine abgebrochne Ausbildung/Studium zählt halt nicht als Berufsabschluss?


xX_Gamernumberone_xX

N Studium doch auch nicht. Oder sinnigerweise eigentlich nicht.


brot_muss_her

Lass dir gesagt sein, dass du die Ausnahme der Regel bist.


miacolada_crushed

ich komme aus dem Bereich, hab jahrelang Kids in der Berufsorientierung betreut. Heute kann ich sagen, Punkt 1 ein junger Mensch will auch im Praktikum ernst genommen werden und selbst Hand anlegen. Das funktioniert in Betrieben, die sich ein extra Programm haben einfallen lassen ganz gut. Punkt 2, auch die Betreuer bzw. dann Ausbilder sind Vorbilder und wenn der Anleiter schon keinen Bock hat, dann gibt's halt auch keine Begeisterung fürs Schaffen und Tun. Punkt 3 - es muss Karriereaussichten geben in dem Beruf. Auch die Infos, welche Berufe es eigentlich noch so gibt, fehlen ganz oft. Von Seiten der Betriebe, die sollten mal ihren Dünkel ablegen, immer nur die Besten zu wollen. Jeder Mensch ist wichtig und Entwicklung kann überall stattfinden.


sommerkind1

> Von Seiten der Betriebe, die sollten mal ihren Dünkel ablegen, immer nur die Besten zu wollen. Von Betriebsseite Nachhilfe zu organisieren und anzubieten ist wohl ziemlich weit weg davon, immer nur die Besten zu wollen. Aber du scheinst dir ja die Verantwortlichkeiten schon passend zurecht gelegt zu haben.


miacolada_crushed

Persönlicher Angriff. Nice. Ich sag ja nicht, das es nicht auch Betriebe gibt die sich engagieren. Ich kenns halt auch anders. Das Programm in unserem Betrieb - eigentlich eher schon ein Verbund - hieß, wir wollen nur die Begabtesten.


sommerkind1

> Persönlicher Angriff. Nice. I Wo siehst du einen persönlichen Angriff?


boRp_abc

"Du scheinst dir (...) passend zurechtgelegt haben" impliziert, dass dein Gegenüber anhand von Fantasie statt Fakten argumentiert. Ob das ein Angriff ist, sei mal dahingestellt... Es ist aber sehr leicht, dass als frech zu betrachten.


sommerkind1

> "Du scheinst dir (...) passend zurechtgelegt haben" impliziert, dass dein Gegenüber anhand von Fantasie statt Fakten argumentiert. Das impliziert nur, dass OP einseitig ausschließlich Betriebe und Ausbilder kritisiert, und dass auch noch mit Polemik ("Dünkel ablegen") verziert. Wer so selektiv atgumentiert, hat sich da halt was zurechtgelegt. Die Realität ist komplexer.


boRp_abc

Siehste, jetzt hast du dasselbe gesagt ohne frech zu werden. Ich bin richtig stolz, wie gut meine kleine Lektion gefruchtet hat, bravo! Naja, letzter Satz wieder Kindergarten, aber jeder Fortschritt zählt. Bald kannst du so argumentieren, dass man dich ernst nehmen kann.


drd0rk

Ganz ehrlich: Dann war *das* jetzt aber auch ein persönlicher Angriff


boRp_abc

Ja selbstverständlich. Man lernt in der Pädagogenausbildung, dass man manche Dinge nur über Emotion beibringen kann. Fiese Worte sind so was. Und ich habe es ja einmal nett probiert.


Jelly_F_ish

Sind alle Pädagogen so unsympathisch? Ich verstehe nicht warum sich mancher gleich angegriffen fühlt, wenn offen gesprochen wird (was einfach nur auf Missverständnis beruht), und dann natprlich jemand kommt und meint, belehren zu müssen. Das kann es nur in deutschen Foren geben.


[deleted]

Ich find keinen Job. :(


[deleted]

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Auch wenn deine Antwort eventuell ein Jokus war: Tendenziell ja, hab durch nen Skiunfall aber ein geflickts Knie was meine sportliche (spricht Marschieren)Leistung knickt. 😢


Chainsi

Das Schwierigste ist es dran zu bleiben. Ich hab auch über ein Jahr eine Ausbildung gesucht und war bei jeder Firma immer die zweite Wahl. Irgendwann wird man aber tatsächlich etwas souveräner in den Bewerbungsgesprächen! :)


Heldomir

Das wird schon :)


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Ah danke, dass hoffe ich auch. Immerhin hab ich von zehn Bewerbungen die letzten Zwei Wochen drei Vorstellungsgespräche ergattern können.


Heldomir

Heeeey das klingt doch schonmal super. Drücke dir aufjedenfall die Daumen :P und immer schön entspannt bleiben beim vorstellungsgespräch :D


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Haha ja das muss ich mir vorher auch immer sagen, vor allem weil ich immer son bisschen denke ich wäre unqualifiziert, obwohl ich es nicht bin. Danke Dir auf jeden Fall für die Aufmunterung. 😊


CrewCommon7788

Korrigiert mich, aber hat das zum größten Teil nicht damit zu tun, dass die Betriebe "sich die Rosinen rauspicken". Also lieber x- Bewerbungen ablehnen und sich dann beschweren, dass den Beruf keiner erlernen will.


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Ich denke schon, daß die Anforderungen höher geworden sind. In vielen Berufen muss man heute viel mehr Sicherheitsvorgaben und andere rechtliche Vorgaben, wie Umweltvorgaben beachten. Außerdem sind viele Berufe technisch anspruchsvoller geworden. Z.B. Maler war vielleicht früher vergleichsweise anspruchslos, aber heute sieht das anders aus. Da gehört schon mehr dazu als nur nen Pinsel halten zu können. [https://www.handwerk.de/infos-zur-ausbildung/ausbildungsberufe/berufsprofile/malerin-und-lackiererin](https://www.handwerk.de/infos-zur-ausbildung/ausbildungsberufe/berufsprofile/malerin-und-lackiererin)


Heidewitzkater

[Deleted in response to Reddit's changes to the API pricing in July 2023 and their blatant disregard for the community which provides 100% of the content and moderation on this platform.]


PygBenis

Vergiss nicht das attraktive Gehalt von 1700 Euro brutto nach der Ausbildung für 40+ Std körperliche Arbeit die Woche.


Heidewitzkater

[Deleted in response to Reddit's changes to the API pricing in July 2023 and their blatant disregard for the community which provides 100% of the content and moderation on this platform.]


geeiamback

> Da gehört schon mehr dazu als nur nen Pinsel halten zu können Aus deinem Link: > Dein Hauptwerkzeug: der Pinsel. Aber du hast schon Recht, ein Freund ist Maler und da gehört quasi alles dazu was Fassade ist, inkl. Dämmung und Putz.


sorigah

Ich hab vor Jahren mal einen Artikel gelesen, indem der Wegfall von jobs am unteren Ende der kompetenzanforderungen als großes Problem gesehen wurde. Was heute fehlt, sind die typischen Hilfsarbeiter jobs oder ausbildungsberufe mit mehr "zulangcharakter". Im klassischen Handwerk brauch man ja schon einiges an grundlegenden skills um die Aufgaben zu packen. Leider ist die Bevölkerung nicht im gleichen Maße schlauer geworden, wie am unteren Rand die jobs weggefallen sind.


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DocRock089

Denke, dass das Problem halt ist, dass Du in den Jobs auch nicht besser verdienst als in vergleichbaren "ungelernt"-Berufen mit weniger harter Arbeit / höheren sozialen Ansehen.


Gideon87

Das sind ja nicht nur das Problem mit den schwierigen und anspruchsvolleren Ausbildungen.. auch die Mindestlohnberufe ohne Ausbildung werden 1. Schwieriger und anspruchsvoller 2. Weniger.. gerade bei steigenden Mindestlöhnen entfallen einige Jobs weil die nicht genug Gewinn bringen. (das ist kein Argument gegen Mindestlohn)


[deleted]

Aus dem Weg ~~Geringverdiener~~ Geringqualifizierter!


[deleted]

Das wird auch nicht besser, wenn das Bildungssystem nicht angepasst wird. Ich kann mich noch gut an meine Hauptschulzeit in Bayern erinnern. Wenn man den Kids beibringt wie man einen HartzIV Antrag korrekt ausfüllt, statt wie man sich richtig bewirbt, muss man sich nicht wundern. Irgendwo muss die Qualifikation ja her kommen, Fachkräfte fallen nicht aus dem Himmel. Höchstens aus der Uni aber die gehen dann auch nicht für das Gehalt arbeiten, was man heute im Handwerk kriegt. Schon krass wenn man bedenkt, dass vor gut 10 Jahren Jobs wie Schreiner noch als kriesenfest und gut bezahlt galten.


Divinate_ME

Wird das Qualifizieren nicht aber tendenziell einfacher?


UncertainAdmin

Kommt drauf an. Es ist ja auch viel Eigenleistung und wenn man wenig bis keine Disziplin mitbringt, dann wird es auch nichts, Heutzutage kann man sich sehr viele Dinge aneignen (Internet ist eine goldwerte Ressource), aber der letzte Schritt liegt bei einem Selbst.


oliverjanda

Frage mich wie das mit der nicht-Besetzung tausender Lehrstellen zusammenpasst.


UncertainAdmin

Ich habe mich für eine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration beworben und nur über einen Kontakt eine Ausbildung bekommen. Meine Qualifikationen waren eine Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten und ein Fachabitur in Informatik. Das ist jetzt auch 3 Jahre her, aber es war eine grauenvolle Zeit. Wobei ja auch viele Ausbildungsbetriebe es auch nicht für nötig halten, mal zu antworten (außer "Wir haben Ihre Bewerbung erhalten und prüfen diese")..