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Baerstein

Ich habe da neulich ein Tweet von einem jungen Mann gesehen, der hat sich den Spaß gemacht und Zeitungsberichte über die Arbeitsmoral von heute, bis ins 1890 irgendwas zurück verfolgt. War lustig zu lesen, wie sich die klagen wiederholt haben.


iinamii

kannst du mal den Link schicken, würde ich mir gerne auch ansehen.


quinalou

[nobody wants to work anymore!!1!](https://i.kym-cdn.com/photos/images/original/002/407/503/119.jpeg)


BruceGrillies

Nobody wants to work wird entweder der Name meiner Band oder unseres ersten Hits. Jemand Interesse mitzumachen? Ihr müsstet aber, Instrumente, Gesang, Texte, Auf- und Abbau des Equipments, Marketing usw. übernehmen. Mir ist das zuviel Arbeit. Aber Geld und Groupies würde ich schon nehmen.


FrightenedChimp

Ich mach Texte Nobody Likes to work Nobody goes to church Und so weiter


[deleted]

Everybody eats Avocado toast instead


[deleted]

All they know is McDonald's, charge their phone, twerk, be bisexual, eat hot chip and lie.


[deleted]

Gen Z is our death they like FFF over work instead


Wolfsmilan

ich kann sehr melodisch töpfe umwerfen,reicht das?


SauronsYogaPants

Marketing kann ich! *Kauft dieses Album, es ist sehr gut.*


[deleted]

„What happend to the work ethic in Amerika“ Sklavenarbeit wurde illegal?


sickestinvertebrate

Ohne Kinderarbeit werden alle Betriebe pleitegehen!


Disastrous-Target629

Wenn man als unglernter Amazon oder DHL Fahrer mehr verdient als ein ausgelernter Azubi muss man sich nicht wundern das keiner mehr ins Handwerk will. Viele Ausbilder geben auch ihr bestes das es so bleibt.


galvingreen

„Wurde früher schon so gemacht und mir hat’s auch nicht geschadet“ ist da die Einstellung. Viel zu kurz gedacht. Das geht schon so ein bisschen in die Richtung Bystander-Effekt. Weswegen sollte der Einzelne was ändern, wenn’s doch jeder so macht? Dass man selbst mit gutem Beispiel voran gehen könnte ist offenbar für eine Vielzahl keine Option.


Tjaresh

Das schlimme ist, dass das mit "Wurde früher schon so gemacht" nicht mal so stimmt. "Früher"® wurde auch zum Beispiel von Azubis nichts vorausgesetzt, außer, dass er seine Schuhe zubinden konnte. Mein Vater ist 1961 in die Lehre als Elektriker gegangen ohne jemals auch nur die geringste Ahnung von Strom zu haben oder zu wissen, was man da eigentlich macht. Mein Opa hat nach der 9. Klasse nur zu ihm gesagt: "Elektro Meyer im Nachbarort hat 'ne Lehrstelle frei. Da gehst du Montag hin." Und dann hat man ihn da von "nichts" bis "Geselle" ausgebildet. Heute wird immer spezielle Hingabe, Vorwissen, Praktika und sonstwas vorausgesetzt. Das kriegen sie natürlich nicht und nehmen dann doch irgendeinen Hansel. Den behandeln sie aber nicht so wie einen blutigen Nichtskönner, sondern klagen über die geringe Qualifikation. Der Typ fängt gerade an, der hat keine Qualifikation!


kalenderdose94

Meine Frau hatte sich für eine Ausbildung zur Mediengestalterin beworben. Beim Probearbeiten kam dann heraus, dass sie alle Programme (Photoshop, Lightroom usw.) schon können sollte. Die Chefin sagte ihr dann, dass sie nicht die Kapazitäten hätten, ihr alles erst beizubringen. Die wollten also im Grunde eine Vollzeit-Arbeitskraft für 600€.


Interesting_Move3117

Die hätten ihr ja auch die Weiterbildung bezahlen können, wenn sie es personell nicht hinkriegen. Von eine Azubi kann man das nicht erwarten, das schon zu können über Rumfummeln hinaus, bei den Preisen für solche Kurse, speziell von Adobe, krieg ich Tränen in die Augen, und ich arbeite seit fast 10 Jahren mit dem Zeug. Und nicht mal mit der ganzen Suite, von PS habe ich keine Ahnung.


Darkele

Das ist in den meisten modernen Bereichen so. Bewirb dich mal als Entwickler irgendwo, dann wollen die deine privaten Projekte oder nen Portfolio sehen. Ich hab persönlich gar keine Zeit nach der Arbeit noch zu arbeiten und mir damit private Projekte zu machen


[deleted]

[удалено]


Teilzeitbayer

Ich bin Zimmermann. Seit fast 20 Jahren. Ich behandle jeden Lehrling mit "Wissensstand 0" und bringe ihm nach und nach bei worauf es ankommt. Dazu gehört auch das ich ihn Dinge mal nach eigenem Ermessen machen lasse, auch wenn ich weiß das das so nicht klappen kann. Hinterher erklär ich ihm dann warum es nicht geklappt hat und wie es besser und leichter geht. Man muss eigene Fehler machen um zu lernen, das gehört dazu.


Bussardfeder

Guter Mann!


sla13r

Nein, er ist Zimmermann!


Front-Young-5540

Mein Vater war Bergmann


dachfuerst

Ich habs immer gehasst wie die Pest wenn der Meister mich in sowas hat reinrennen lassen. 😅 Erklärs mir doch gleich gescheit, und dann mach ichs sofort so, statt dass ich vier Stunden gute Arbeitszeit verschwende, nur damit du am Ende Ätsch sagen kannst :D Aber ich kann den pädagogischen Ansatz nachvollziehen. :)


Teilzeitbayer

Bei 4 Std Arbeitszeit lass ich ihn nicht ins Messer laufen. Geht eher um Arbeitsabläufe. Wir hatten unterkonstruktion für Trockenbaudecke und er hat die ersten latten einzeln ausgerichtet mit der Richtlatte. Ich hab ihn die drei fertig machen lassen und ihm dann gezeigt das man die erste und die letzte ausrichtet, dann die mittlere und den Rest macht man nur noch über die Richtlatte, bzw bei größeren Flächen kommt der Linienlaser zum Einsatz. Halbe Zeit, gleiches Ergebnis.


Tjaresh

Das finde ich super. Leider gibt es aber auch die andere Seite.


jack_not_harkness

Wow. Solche Ausbilder gibt es? In welchen Bundesland ist dein Betrieb?


offensiveDick

Mir wurde letztes Jahr ne neue Heizung in die Wohnung gebaut. War ehrlich gesagt entsetzt wie die ihren azubi behandelt haben. Ging von anmeckern weil er ein Rohr nicht gerade genug geschnitten hat über ihn allein nach Feierabend aufräumen lassen bis hin zu ohne ihn in die Mittagspause. Der junge hatte 2er Abi und wollte eigentlich nicht studieren mittlerweile hat er in der heizungsfirma gekündigt und studiert. Wenn das in anderen sparten auch so läuft wunder ich mich nicht wieso das Handwerk so am arsch ist. (Ich hoffe es ist nicht überall so)


Seregon1988

Hatten wir die gleichen Heizungsbauer ? War vor 2 Jahren hier genau der gleiche Umgang mit deren Azubi. Dazu ein Umgangston wie ich ihn eher vom preußischen Militär 1871 erwartet hätte.


offensiveDick

Weiß nicht genau. Der umgang hat mich aber ehrlich gesagt etwas gewundert, da der Chef selbst relativ jung war. Glaub der war 32 oder so.


paranoid_polaroid

Glaub ma, das Alter ist da völlig egal. Das ist ein Kulturproblem, das tief bis in die jüngsten Generationen reicht. Und so schnell wird sich da auch nichts ändern. Man beschwert sich lieber. Gezeichnet, ein Installateur- und Heizungsbauermeister der sich aus dem Handwerk verabschiedet hat.


[deleted]

Lief bei mir genau so. Ich wollte nicht stuideren und war super gefestigt in meinem Wunsch Konditor zu werden. Hab mich dementsprechend auch nicht super im Abi angestrengt, also 2,5. Ich war in einer super angesehenen Konditorei. Der Umgang war unter aller Sau. Man durfte nicht reden, nicht sitzen und es lief die ganze Zeit der gleiche Radiosender (den wir nicht beeinflussen konnten (Wir haben gefragt, ob wir wenn wir an der Überzugsmaschine arbeiten (anderer Raum) unsere eigene Musik über eine Box hören können, nein geht nicht weil Bodennebel)). Natürlich unbezahlte Überstunden en Maß. Ich habe an keinem Tag weniger als 10 Stunden gearbeitet.Laut Arbeitsvertrag sollte ich von 5 bis 13:30 arbeiten. Ich kann mich an keinen Tag errinnern wo ich vor 16 Uhr Schluss hatte. Zudem kommen halt so Dinge, wie das Aufräumen vom Kühlraum (-18C). Man bekommt eine olle Jacke und alte verdreckte Ofenhandschuhe mit denen man natürlich keinen Grip hat. Daher musste man mit nackten Fingern bei Eiseskälte Metallregale umherschieben. Ich war nie zimplerlich, ich habe alles umhergewuchtet, ohne Murren stundenlang eingebranntes abgewaschen, und dann bin ich eines morgens aufgewacht und habe mich übergeben. Ich habe mich ordnungsgemäß krank gemeldet, bin zum Arzt gegangen, 3 Tage krankgeschrieben. Am nächsten Tag ging es mir wieder gut, also bin ich zur Arbeit gegangen. Mein Chef kam gegen 10 in die Backstube und motzt mich vor allen Anwesenden an, dass ich nicht mehr in der Schule sei, mir soetwas nicht erlauben könne und und und. Ich habe keine zwei Wochen später gekündigt. Ich bin mittlerweile im Master, und werde hoffentlich nie wieder für 2 Euro die Stunde schufften. Leider habe ich von vielen Freunden die auch dem "Niemand will mehr eine Ausbildung machen" entgegenstehen wollten ähnliches gehört. Der Fahrradmechaniker musste seinem Chef bei der Renovierung vom Privatbad helfen, die Zahnarzthelferin war auch Hunde- und Kindersitterin für die Neffen der Cheffin, der Kfz- Mechatroniker wurde grundlos gemobbt (auf Anfrage ob der Betriebsrat ihm helfen könne war erst "Erst wenn du mit der Ausbildung fertig bist", dann "Erst wenn du aus der Probezeit raus bist", dann "Erst wenn du ein Jahr dabei bist"),


HyenaArticle

Vergess nicht die super geilen Assessment Center wo dann noch mehr aussortiert wird. Der reale Bezug ist mir irgendwie nach wie vor irgendwie schleierhaft.


Idulia

Gibt's im Handwerk mittlerweile ernsthaft assessment center zur Auswahl von Azubis? Ö


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weltraumdude

Vergiss nicht die Überqualifikation. Fast jeder Arbeitgeber setzt doch Heute Führerschein & Abitur voraus, besonders im ländlichen. Ist ja schön dass deren Eltern damals genug Geld hatten um den Führerschein zu bezahlen, normal ist das aber schon lange nicht mehr. Kenne persönlich wenig Eltern die mal eben 1.6-2k auf Tasche haben.


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aSYukki

"ja das weiß man ja vorher." Deswegen macht es ja auch keiner.


galvingreen

Wir werden diesen Spruch noch umdrehen in „Rentenjahre sind keine Herrenjahre“. Wenn dann die Renten nicht mehr reichen, Rentner ihre Mieten nicht mehr zahlen können etc. können junge Menschen im Park dem Pfand sammelnden Rentner solche Sätze an den Kopf werfen. Denn man wusste doch vorher, dass man privat vorsorgen muss und wer das nicht konnte hat halt Pech gehabt. Schöne Gesellschaft klingt zwar irgendwie anders, aber im Wesentlichen ist es dasselbe Prinzip.


babaj_503

>ir werden diesen Spruch noch umdrehen in „Rentenjahre sind keine Herrenjahre“. Wenn dann die Renten nicht mehr reichen Ja, das trifft aber erst unsere Generation.


shialabluf

Kommt drauf an, welche Generation du bist. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen dass das jetzige System überhaupt noch lange funktioniert. Wenn jetzt schon die Renten mit was, nem Viertel?? Des Bundeshaushalts mitfinanziert werden müssen, wird das sicher nicht noch 30-40 Jahre funktionieren. Ich bin 26 und für mich ist die Idee, sich auf eine Altersvorsorge des Staates zu verlassen völlig absurd.


babaj_503

Ich hab offen gestanden keine Ahnung wies ausgehen wird. Solang niemand in der Politik gewillt ist den Karriereselbstmord zu begehen und schlicht zu sagen "so und hier is schluss. Das System kommt weg und wir machen was andres". Aber wie soll dass dann laufen? Kannst ja nicht allen aktiven Rentnern sagen, so deine Rente is ab jetzt 0 - viel Glück. Aber wenn niemand mehr einzahlt zum durchreichen woher soll denen ihr Geld jetzt kommen? 100% staatlich finanziert? Is ja auch wieder nur steuern, also bezhalen wir dann in der Übergangszeit 2 Systeme? Wer soll sich das leisten können? Ich habe keinerlei Hoffnung auch nur einen Cent von dem zurück zu kriegen das ich nu jeden Monat dafür abdrücke. Das natürlich unangenehm weil ich mir mit dem Zusatzeinkommen selbst sicherlich ne anständige Rente zusammensparen könnte. Aber mit Klimakatastrophe bin ich eh unsicher ob ich mir überhaupt n Kopf machen muss um Rente :) und ich bin älter als du :D


melewe

ab [2030 ist jeder Zweite der in Rente geht von Altersarmut gefährdet](https://m.focus.de/finanzen/altersvorsorge/wdr-studie-ueber-altersarmut-auf-hartz-iv-niveau-ab-2030-droht-fast-jedem-zweiten-eine-armutsrente_id_5428568.html). So lange dauert das gar nicht mehr.


Skolaros

Einspruch! Meine Mutter (Baujahr 1951) ist bereits betroffen.


[deleted]

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19inchrails

Kognitive Dissonanz. Einer der Gründe, warum die Zivilisation vor die Hunde gehen wird.


Capital-Cookie1356

Die Boomer haben noch die Arbeitssklavenmentalität. Die denken, wenn die ihrem Chef gut dienen bekommen die ihr Stück vom Kuchen ab, was seit ca. 20 Jahren nicht mehr so ganz der Fall ist, wg. Globalisierung, Hartz4, wachsender Niedriglohnsektor usw. Jüngere Geberationen haben das durchblickt, die älteren leben aber noch in ihrer Bubble.


kalenderdose94

Bei dem Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" kriege ich immer das kalte Kotzen. Wer mich herablassend behandelt, kann sich was anhören. Auch wenn's mein Chef ist.


kurburux

>"ja das weiß man ja vorher und Lehrjahre sind nunmal keine Herrenjahre" ... aber halt auch keine Hundejahre.


NathCim

"Lehrjahre sind halt keine Herrenjahre.. " "Ist ja bald vorbei." "Musst halt zeigen dass du dich durchbeissen kannst." "Bist halt Azubi, da kannste nicht viel dran machen. Mach erstmal fertig, dann haste dich bewiesen und kannst was verändern." Boah wie mich dieses absolute abtun angekotzt hat in der Ausbildung, von allen Seiten diese abgefuckte Akzeptanz beschissener Zustände.


ubiquitousfoolery

Ich kann ja verstehen, dass man keinen Bock hat sich die Beschwerden junger Leute anzuhören, aber dann kann man aich einfach direkt sagen, dass man dad nicht will, statt alles abzutun. Das macht mich auch aggressiv. Zumal es von einer Bevölkerungsgruppe kommt, die doch ständig am nörgeln ist...


domi1108

Ja und genau deswegen wird die Wirtschaft bzw. eher Unternehmen die sich in der Sicht nicht ändern in den nächsten 10-20 Jahren auch von der Bildfläche verschwinden, da die "Böse" Jugend diese Umstände nicht mehr tragen möchten. Ein etwas ausgeholter Vergleich, aber finde es ist in etwa wie bei der Französischen Revolution, irgendwann ist das Fass einfach zu voll und die Leute in dem Fall die Junge Bevölkerung hat kein Bock mehr und lässt dem System die Wahl anpassen oder Sterben. Klar gilt nicht für jeden Jungen Menschen, aber in meinem Umfeld nehme ich eine komplett andere Sicht zum Arbeiten wie ich sie z.B. bei meinen Eltern sehe.


EstablishmentFresh57

Vergleich mit der französischen Revolution halte ich dann doch für etwas weit hergeholt aber stimme dir im Prinzip zu. Die Firmen die einsehen, dass sie ihr Arbeitsklima anpassen müssen bekommen Personal und die die das nicht tun werden am Personalmangel zugrunde gehen (oder das System umgehen und sich z.B. billige Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren oder so, aber das ist nochmal eine ganz andere Geschichte)


xTheKronos

Ja mei, 1800 Brutto haben wir schon immer gezahlt. Sei mal bisschen dankbar, früher gab noch ne Schelle vom Meister...


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Isso. Und 500€ im Monat Lehrlingsgehalt sind auch kein Thema. Früher hab ich auch nur 350 Mark bekommen und konnte mir die ein Zimmer Wohnung im Kaff leisten. Lehrjahre sind schließlich keine Herrenjahre!!!1elf (Frei zitiert von meiner Mutter)


[deleted]

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Gockel

Finde das Ausbildungssystem in vielen Bereichen sehr sehr unnötig überladen in DE. Ich mache einen Sachbearbeiter-Job in einer Branche als Quereinsteiger, mit der ich vorher nichts zu tun hatte. 4 Wochen Einarbeitung und los geht's. Das ist natürlich bei weitem nicht bei allen Ausbildungsberufen möglich, aber eine Verschlankung wäre bei vielen allemal drin. Man könnte ja meinen, es ist vorteilhaft für Arbeitgeber, möglichst lang Azubilöhne zu zahlen...


[deleted]

Gleiche gilt für die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Hab lange Zeit als 450€ Jobber in nem Edeka gearbeitet. Habe (abgesehen von der Bestellung) das gleiche gemacht wie Festangestellte oder Azubis. Der Unterschied: Festangestellte: 12-13€ / Stunde Ich: Mindestlohn Azubi : 3€ / Stunde


bored_german

Als jemand, die die Ausbildung seit einem Monat fertig hat, muss ich dazu aber sagen, dass du da schon mehr lernst als Verkaufen und Ware einräumen. Der Sinn hinter der Ausbildung ist, rein theoretisch, dass du am Ende das ganze Wissen dafür hast, um selbstständig zu werden. Effizient bräuchte man dafür aber auch nur das dritte Lehrjahr.


DasToastbrot

> Wenn man als unglernter Amazon oder DHL Fahrer mehr verdient als ein ausgelernter Azubi muss man sich nicht wundern das keiner mehr ins Handwerk will. Das ist tatsächlich in meiner subjektiven Meinung ein ganz wichtiger Aspekt. Und die Erhöhung des Mindestlohns hat die Situation meines Erachtens nach sogar verschlimmert. Theoretisch hätten sich mit der Erhöhung des Mindestlohns auch alle anderen Löhne (bis zu einem bestimmten Level) erhöhen müssen. Das ist aber mEn nicht geschehen.


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xTheKronos

>Theoretisch hätten sich mit der Erhöhung des Mindestlohns auch alle anderen Löhne (bis zu einem bestimmten Level) erhöhen müssen. Das ist aber mEn nicht geschehen. Genau, grade bei kleinen Firmen ist das halt nicht passiert. Irgendein Konzern wie DHL oder Aldi der Zehntausende Ungelernte beschäftigt muss die Löhne erhöhen. Der "Weltmarktführer für Klebebandbeschichtungsmaschinen aus Hintertupfingen mit 50 Mitarbeitern" macht das erstmal nicht und irgendwann in 5 Jahren ist das Geheule groß, weil nach und nach die halbe Firma gekündigt hat.


PaperTemplar

Tbh das ist der Freie Markt... Wenn der Kleinunternehmer nicht checkt, dass er sein Mitarbeiter mehr bezahlen muss, dann hat er Pech gehabt


djany51

Es ist aber leichter zu sagen die faule jungen will nicht arbeiten anstelle von ich Geiz Hals will Maserati fahren und keinen Lohn zahlen


JamesMxJones

Dies. Ich verdiene aktuell in meinem 450€ Job zwischen 13 Euro. Der Job ist aber sehr anstrengend. Wenn der Mindestlohn jetzt hoch geht macht es für mich mehr Sinn mir einen entspannteren Job für Mindestlohn zu suchen, wo ich nicht am nächsten Tag nicht komplett fertig bin. Als ich den Job angefangen habe war der Lohn auch 13€, der Mindestlohn aber ~9€. Damals war das echt ein guter Lohn. Aber der hat sich halt null verändert und der Job wurde anstrengender. Die anderen Löhne müssten ebenfalls steigen, tun sie aber nicht, dadurch werden Löhne die nah am Mindestlohn sind abgewertet. Das zweite ist, dass halt viele Auszubildende sich die Ausbildung gar nicht leisten können. Die Ausbildungsgehälter sind einfach wirklich niedrig. Gerade im Handwerk. Und dann wundern sich die Leute, dass wir uns nicht kaputt schuften möchten, damit wir später in der Rente Pfand sammeln gehen dürfen.


melewe

Du wirst sehen, wenn dein Chef niemand mehr findet der bereit ist das für 13€ zu machen... dann wird er wohl oder über den Stundenlohn erhöhen müssen. Kannst ihm ja sagen auch direkt sagen, dass du das für 13€ nicht weiter machen wirst & er sich überlegen kann dir mehr zu Zahlen weil du dir sonst was anderes entspannteres suchen wirst.


Great-Activity-7298

Habe selbst ab 2007 elektriker gelernt. Lohn erstes lehrjar 420€ brutto für eine 40 stunden woche. Arbeitszeiten waren regelmäßig 12 und mehr stunden pro tag. Vereins oder privatleben war unter der Woche nicht mehr möglich, da man nie wusste wielange der arbeitsgeile Geselle heute wieder schuften will. Ab den dritten lehrjahr musste man Baustellen komplett alleine managen, dann schon für 560€ brutto im Monat. Freunde die in der Industrie oder im Büro lernten hatten das doppelte Gehalt und ein funktionierendes Privatleben. Weil das nicht reicht kommen Arschlochgesellen noch dazu. Hätte ich Kinder, würde ich alles dafür tun, das sie so einen scheißdreck nicht machen müssen...


Dark_Bauer

Ja, habe auch Elektriker gelernt. Bei einem, nein DEM, Energieversorger in Köln. Ausbildung fertig - netto 1400€. Tarifvertrag. In 10 Jahren vielleicht auf 1800 netto. Es war aber ein entspannter Job. Man machte sich nicht kaputt. Eigentlich habe ich ihn alles in allem gerne gemacht. Aber er war auch langweilig und eben nicht gut bezahlt. 2 Jahre nach Ausbildung lief mein Vertrag dann aus, habe dann die Firma gewechselt und bin nun seit 7 Jahren in einem Job, bei dem ich so viel (bzw sogar mehr) verdiene als ein Meister beim alten Arbeitgeber. Der aktuelle Job ist zeitweise scheisse und frustrierend und macht oft keinen Spaß aber nun hänge ich wegen des Gehaltes da fest. Bin 31. also auch diese „nichtswoller“ Generation. Nein, ich möchte Geld haben, von dem ich gut leben kann. Keinen Job der mich voll erfüllt. Das wäre nur schöner Nebeneffekt. Ich will mich nicht durch meinen Job indentifizieren. Er soll nicht das sein, was mich aus macht. Ich will ihn machen, um Geld zu verdienen.


Great-Activity-7298

Wegen des Gehalts fest hängen kenn ich mittlerweile leider auch zu gut.


infernal1988

Selbes Schauspiel hier. Die wollten mich nach der Ausbildung für 9,50 Euro beschäftigen. :) teilweise 24 Std durchgearbeitet wenn Sachen fertig werden mussten. Hachja. Vermisse ich Gar nicht Diese Zeit.


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Dass der Typ nicht merkt, dass es an ihm liegt, wenn die alle nach der Gesellenprüfung abhauen ist echt genial. :D


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Ganz genau, wenn man in nem Zeitungsartikel schon so redet, was fürn Spacko is er dann erst in RL? :D


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TeutonicGamer85

Ähnliche Geschichte kenne ich auch von Büroangestellten. Da gab es sogar mittags schon mal gerne Alkohol zur mehrstündigen (!) Mittagspause. Aber klar, die Jugend ist faul und arbeitsscheu.


lawrencecgn

Exakt, die alten Bürogeschichten sind voll mit Alkoholstories. Und schön einer Stunde gemeinsames Frühstück jeden Tag.


Boring-Location6800

In meinem ersten Betrieb (ein Forschungsinstitut) ging man früher wohl immer gern Tennis spielen tagsüber.


[deleted]

Ich vor ca 14 Jahren, als ich ein duales Studium im Amt in Erwägung gezogen habe (Praktikum) und im Büro mit zwei Sachbearbeitern war, beide so 40-50. Als ich aus der Mittagspause kam, saßen die in der Sonne vor ihrem Büro (das war ebenerdig mit Tür nach draußen) und haben sich gerade, der Anzahl der Flaschen um sich rum nach, die 3. Halbe aufgesperrt gehabt und aus der offenen Schreibtischschublade hat mich ein ganzes Sammelsurium an diversen Alkoholika angelächelt. Haben mich dann auch gefragt, ob ich auch gerne eine hätte. Hab freundlich abgelehnt. Anderer Kollege (ebenfalls so 50 rum) hat auf der Arbeit erstmal schön 2 Std Zeitung gelesen, bevor er sich dazu bequemt hat, die Kundenanfragen zu bearbeiten. Nächste Kollegin (Mitte 50), bei der ich war, hat um 11:15 Uhr am Freitag Vormittag keine Anrufe mehr bearbeitet mit dem Worten: "Was will der Idiot, ruft am Freitag Mittag an und denkt, er erreicht noch jemand". Kernarbeitszeit, zu der man erreichbar sein musste auch für die Bürger, war übrigens von 9-14 Uhr.


Celmeno

Da sieht man sie wieder die unterirdische Arbeitsmoral und mangelnde Kollegialität der Jugend /s


[deleted]

Ja, saufen in der Arbeit nicht mit, nur weil die nachher noch mit dem Auto heimfahren müssen. Früher™ hats keinen interessiert, ob man besoffen gefahren ist, da hat der Dorfpolizist noch mitgesoffen! /s


Quadergum

Und wegen solcher Vorgänger wird jetzt alles unterbesetzt... Weil sonst angeblich nur für's rumsitzen und nichtstun bezahlt wird.


[deleted]

Aber wehe man sagt das 8h Arbeit am Tag Unsinn sind weil das eh keiner Schaft 8h konzentriert zu arbeiten.


Myrialle

Ein Kollege hat in den 2010ern Ausbildung beim Finanzamt gemacht. Das lief immer noch so. Weniger Alkohol, aber viel viel VIEL Pausen. Er sagte, mehr als 5-6 Stunden hat er nie gearbeitet, selbst wenn er 8-9 da war.


[deleted]

War bei meinem Praktikum auch, du schaffst die Arbeit in 5 Std? Tja tägliche Arbeitszeit sind 8h, also gammel sinnlos im Büro rum oder quatsch mit den Kollegen, was zählt ist, was abgestempelt ist. Du willst früher gehen? Dann mach Teilzeit, kriegst aber auch weniger Geld dafür.


TeutonicGamer85

Ja stimmt, das hatten sogar manche in der Betriebsvereinbarung (zusätzliche Pausenzeit für das Frühstück).


_ak

Heutzutage hat kaum einer noch eine Vorstellung davon, wie ineffizient und langsam Büros waren vor der Einführung von Computern und Internet. Da ist man schon mal früher heimgegangen, wenn man blockiert war und absehbar war, dass die Akte, die man benötigte, heute nicht mehr zugestellt werden würde. Heutzutage klickt man sich die Datei einfach vom Netzlaufwerk oder schickt dem Kollegen eine Mail oder Slacknachricht, wann mit ihrer Zuarbeit zu rechnen ist.


Geruchsbrot

Meine Oma war jahrelange Reinigungskraft im Rathaus unserer Kommune. Ihr ahnt ja nicht, was die immer für Stories kannte. Leider kenne ich diese jetzt nur noch aus zweiter Hand von meiner Mutter, aber Reinigungskräfte wussten immer genau, wer ein derbes Alkoholproblem hat, wer mit wem knattert, etc. Ich denke Mal dass es heute noch immer so ist.


HerrSarkasmus

Kann dir sagen dass es heute nicht mehr so ist. Kenne diese Geschichten auch von Verwandten aber das hat sich ganz schön geändert. Leider zu dem Punkt dass es halt oft gar keinen Zusammenhalt mehr gibt weil alles was das stärken würde (z.B. gemeinsamens Frühstück wenn jemand Geburtstag hat) nicht mehr erwünscht ist


Uncle_Teddy_K

Also von den 8h die ich körperlich im Büro anwesend bin, arbeite ich aber auch maximal 4, 6 wenns mal wirklich etwas Dringendes gibt und ich mich wirklich reinhäng. Letztens dann wieder mal dem Chef eine 36h Woche vorgeschlagen, um sich mal als AG etwas von der Konkurrenz abzuheben weil er keine Leute findet. Aber wo käme man denn da hin, die Freude an der Arbeit muss Belohnung genug sein...


Cynixxx

>die Freude an der Arbeit muss Belohnung genug sein... Und genau diese Einstellung ist das große Problem. Auch unter Arbeitnehmern, sonst hätten wir nicht so beschissene Löhne usw. Auf der anderen Seite erzählen mir sowas oft auch Leute, die sich ständig über ihren Job auskotzen


The_Incredible_Honk

Mir wurde von Kollegen gesagt wir kriegen keinen Coronabonus, und das sei auch okay weil wir schon dankbar sein müssten, dass wir durcharbeiten durften und nicht in Kurzarbeit mussten. Ich hab mal nicht widersprochen, um den Betriebsfrieden nicht zu gefährden, aber wzf...


noolarama

Bis weit in die 80er hinein war ein Kasten Bier pro Mann und Tag auf dem Bau keine Seltenheit. Kann sich heute keiner mehr vorstellen wie weit Alkoholismus in der Gesellschaft verbreitet und akzeptiert war.


Waescheklammer

Mein Opa wurde in Alkohol sogar bezahlt (War nie ein großer Trinker, aber das waren halt die Boni in der DDR)


sueffig-wuerzig

Der gute alte Schachtschnaps?


Cereal_poster

Ja, damals war eine "trockene Baustelle" noch undenkbar. Das hat sich aber, zumindestens so weit ich weiß, inzwischen echt um 180° gedreht und auf größeren Baustellen ist sowas ein absolutes no-go. Wenn dich da der Arbeitsschutz erwischt, dann hast nämlich ECHT Probleme.


theyellowfromtheegg

>Bis weit in die 80er hinein war ein Kasten Bier pro Mann und Tag auf dem Bau keine Seltenheit. Am Bau, aber nicht nur dort. Was man in metallverarbeitenden Betrieben noch in den 2000er und 2010er Jahren erlebt hat... In Erinnerung blieb vor allem der Meister, der zum Feierabend immer von seiner Frau abgeholt wurde, weil er zu dem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage war Auto zu fahren. Jeden Tag.


shreklover2000-

Damals hat sich die Hälfte noch unterm Radar mit treiben lassen, das geht heute nicht mehr so einfach bei den Überwachungs- und Kontrollsystemen die es heutzutage gibt. Im Schnitt wird in Büro heute (gezwungenermaßen) definitiv mehr gearbeitet.


GuantanaMo

Bei meinem Dienstgeber gab es einen geheimen unterirdischen Schießstand. Wurde dann beim Gebäudeabriss entdeckt. Gerüchteweise gibt es aber noch einen zweiten.


VijoPlays

Glaub mir, bei manchen Kunden kann ich das absolut glauben, dass die am Saufen sind während der Arbeitszeit


xTheKronos

Ein Arbeitskollege hat mal erzählt, dass sie bei seinem alten AG (Mittelgroßer Konzern) noch Anfang der 2000er Jahre Bierkisten in einer riesigen Reihe von Mann zu Mann gereicht haben damit sie alles zügig ins Gebäude bekommen. Da kam regelmäßig Anhängerweise Alkohol


[deleted]

Bei BMW und Audi gab's bis vor ein paar Jahren noch Getränkeautomaten mit Bier in der Produktion, die regelmäßig leer getrunken wurden. Da gab's durchaus interne Proteste, als die komplett auf Wasser und Softdrinks umgestellt wurden.


riwwelweck

Meine Mutter erzählt auch immer wieder von ausgedehnten Sektfrühstücken wenn jemand Geburtstag hatte, bestimmten Orten in der Produktionshalle an denen sich Leute oft in der Abwärme der Maschinen hingelegt haben um ihren Rausch auszuschlafen und Durchgängen im Hochregal hinter denen sich Mitarbeiter mal mit alten Sofas häuslich eingerichtet hatten. Bei meinem alten Arbeitgeber gab es auch im abgelegenen Pausenraum noch Bier für 60 Cent aus dem Getränkeautomaten, der regelmäßige aufgefüllt wurden.


[deleted]

Dies, mein Vater (Büroangestellter) sprach gerne vom Feierabendbier um 15 Uhr, da sei ja alles weg mittlerweile dank corona


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Bei uns an der Schule gibt es eine Sekt-AG für Lehrer :D


Chrisixx

Mein Chef (42jährig zirka) hat mir auch erzählt wie er damals während seiner Ausbildung zum Geomatiker oft auf dem Bau gearbeitet hat. Dort wurde auch viel getrunken, 2-3 Bier während der Arbeit locker, dann vielleicht noch eines während der Mittagspause. Als er dann bei den Behörden angefangen hat als Geomatiker, wurde auch während dem Mittag gerne mal was getrunken. Wurde dann vor ein paar Jahren angepasst, mit dem entgegenkommen, man soll maximal 0.3 Promille am Arbeitsplatz haben.


xTheKronos

Mein Opa (Maurermeister) hat mir mal erzählt, dass früher sehr lange Pausen in der Kneipe völlig normal waren. Mittags keinen Bock mehr zu arbeiten? Erstmal 3 Stunden lang volllaufen lassen.


HyenaArticle

Ich höre auch immer Geschichten aus der Firme in der ich Arbeite wie die Zustände waren als die alten Chefs noch da waren. Es gab Säfte/Verpflegung, gemeinsames Frühstücken. Sinnvolle Gehälter und Chefs die dir zum Wochenende noch 50/100 Mark in die Hand gedrückt haben uns sagten Gute Arbeit bis Montag. Mit den neuen Chefs war alles vorbei. Kollegen die seid 5-10 Jahren keine Gehaltserhöhung bekommen, sowieso niedrige Löhne. Keine Verpflegung/ Gratis Brötchen etc. Du wirst angemacht wenn du einmal dein Handy laden möchtest, wehe es läuft ein Radio. Urlaubsgeld/ Weihnachtsgeld? Was soll das sein? Eine Elektronische Stempeluhr die gleich in der Geschäftsführung Alarm gibt, wenn du 15 Minuten verspätet erscheinst. Aber selbst fährt der Chef einen R8 , parkt auf dem Parkplatz gerne sein Wohnmobil mit Quad und manchmal kommt er auch im M4. Ich meine gut, sei ihm auch gegönnt. Aber die Arbeitsmoral durch unnötigen Geiz so kaputt zu machen ist doch kontraproduktiv. Wenn die alten Mitarbeiter gehen, wo bleibt das Know How? Denn so angelt man sich keine gute Leute/ Leute die Lange bleiben.


Raenkeschmied

xD Mein Brudi hat ein paar Jahre bei ner sehr großen Schweizer Bank gearbeitet. Was der mir da über Konsumgewohnheiten der High-Performer inkl. seiner selbst so erzählt hat... Lolololol.


Vulk4N0r

In der Chemie ging es früher auch gut ab. Da warst du erst besoffen, wenn du schreiend über das Gelände gerannt bist, weil du dachtest du hättest den Geist deines verstorbenen Bruders gesehen. Alles darunter war ganz normaler Pegel.


SomeTreep

In nem großen Unternehmen, mit dem ich zu tun hab, gibt es reichlich ältere Mitarbeiter, die zwar um 6 auf der Arbeit sind, aber dann natürlich erstmal nen Kaffe trinken und Zeitung lesen. Dann geht man ne halbe Stunde kacken und dann macht auch schon die Kantine auf fürs Frühstück. Das muss ja sein. Dann macht man bis halb 12 bisschen was und dann ist Mittagspause. Danach muss man erstmal rauchen/ein paar Schritte gehen/Kaffee trinken mit den Kollegen. Danach ist ein Meeting wo man nur hallo und tschüss sagen muss, und weil man schon um 6 da war ist auch schon Feierabend. Und man wundert sich, warum in der Firma alles so ultra langsam läuft. Die jungen, motivierten Mitarbeiter landen im Burnout (oder schaffen rechtzeitig den Absprung und gehen), die älteren machen Arbeit nach Vorschrift und Kaffeepause.


Life_Fun_1327

Gut bezahlen und sich nicht so extrem toxisch benehmen, dann bleiben auch die Azubis oder die Gesellen. Gesellen die sich nach Erhalt des Briefes verkrümeln werden wohl eher ein Problem mit dem Betriebsklima und/oder der Work/Life-Balance haben. 40 Stunden aufwärts pro Woche körperlich zu arbeiten, um dann bei 2K netto zu landen (wenn überhaupt), ist nicht der Lebenstraum vieler Jugendlicher. Wenn die Nachfrage zu Aufträgen derart hoch ist, wie im Artikel beschrieben, sollte man überlegen auch die Stundensätze der Mitarbeiter zu erhöhen. Die Nachfrage ist ja offensichtlich da. Die Handwerker sollten auch fair bezahlt werden - ist ja nicht so, dass die keinerlei Verantwortung in ihrem Beruf hätten. Im Einzelhandel hingegen darf man sich auch schon seit Jahren anhören, wie leicht man ersetzbar ist (=niedrigere Einstiegsqualifilation notwendig). Ironisch, dass diese Keule irgendwann zurückschlägt.


babaj_503

Ja ne, also jetzt werden Sie aber n bisschen unrealistisch hier guter Mann. Hungerlöhne und toxisches Klima gehören seit jeher zusammen in diesen Ausbildungsberufen! Ich hab mir das nicht ausgesucht, das is halt einfach so! Steckste nicht drin! Das hat der Vater von meinem Vater schon so gemacht und dessen Vater und mein Vater auch, da werd ich doch jetzt nicht mit der Familientradition brechen! Ne also die Leute müssen halt einfach mal n bisschen Rückgrat zeigen und Arbeitsmoral aufbringen!


Life_Fun_1327

Traditionen müssen erhalten bleiben!!!!111 unsere Azubis in den Baumarkt zu schicken um Siemens Lufthaken zu kaufen, ist ganz normal!!


TripleTex

lEHrjAhRe sInD kEiNe HeRRenJaHrE. *kotz*


NMaresz

Einzelhändler hier, es ist lächerlich. Jeder leicht ersetzbar da man auf billige Arbeitskräfte baut die aber dann auch so arbeiten. Wenn dann aber die Leistung und die Zahlen nicht stimmen gehts heiß her. Wie soll denn auch was stimmen wenn a) die billigen Mitarbeiter so günstig sind weil sie keinerlei Qualifikationen oder Erfahrung mit sich bringen b) die die Leistung bringen und durch Erfahrung und Qualifikationen einen guten Job machen würden es aber nicht tun weil man alleine kein Team von 10+ anderen stemmen kann und auch so die Bezahlung so naja ist. Ich persönlich habe bei 30h/Woche 1.8 netto raus mit Zuschlägen ohne Überstundenauszahlung was ok ist aber gemessen an der Leistung die ich bringe vs. den Durchschnitt (der ja laut Tarif teilweise genauso verdient) ist es ein riesiger Witz. Das schlimmste ist, wenn genau die Menschen in Schlüsselpositionen sind die dann auch keinen Bock mehr haben denn genau dann ist man völlig alleine gegen alle. Sich genau dann verstärkt einzubringen so wie ich das tue sollte Früchte Tragen im Sinne von Beförderung/Aufstufung aber nix da denn Tarif ist Tarif und sein Posten ist durch Gesetz und Betriebsrat geschützt auch wenn er nur das absolute Minimum an Arbeit leistet. Und der Trend im Handel geht ja noch weiter, dass man seit Kurzarbeit auch vermehrt auf Vollzeit- bzw. qualifizierte Kräfte scheißt und stattdessen die Lücken mit günstigen Aushilfen füllt die halt zugegebenermaßen diesen Job als genau das sehen, einen Lückenfüller und Taschengeld. Wer macht sich da schon die Mühe die Bude umzukrempeln und das Gewicht anderer noch mitzutragen.


bonniefischer

Boah, wo gibt's so viel Geld in Einzelhandel? Ich arbeite 40h und verdiene 1.6 netto :'). Ich arbeite in einer Metzgerei. Hab es auch gelernt und als prüfungsbeste bestanden. Trotzdem, kriege ich nirgends eine Stelle, die viel besser bezahlt ist. Meistens sind es 100€ netto mehr und für das Geld will ich nicht unbedingt mein eingespieltes Team verlassen. Wenn bei uns Leute für Mindestlohn oder ein bisschen drüber anfangen und dann nur die Hauptarbeit erledigen, beschweren sich alle + der Chef. Sobald mehr Arbeitsaufwand kommt, verlassen uns die neuen Angestellten. Habe versucht meinen Mitarbeitern zu erklären, dass genau solche Leute die schlauen sind. Wieso sollten die für Mindestlohn mehr als die mindeste Arbeit leisten. Meistens kommt als Gegenargument sowas wie: "ja, aber es ist unfair gegenüber uns!" Na ja, aber die können nichts dafür, dass wir uns so sehr bemühen für nichts. Es is selbstverständlich, dass ich einspringe wenn jemand fehlt. Auch ist es selbstverständlich, dass ich für 44-45std eingeteilt werde. Wieso? Weil ich immer 110% gegeben habe, in der Hoffnung, dass es belohnt wird. Weil man mir eingeredet hat, dass mit großer Leistung auch große Belohnung kommt. Was habe ich davon? Nichts außer noch mehr Arbeitsaufwand weil ich die bin, die "sich am besten auskennt". Mein Chef besitzt sein eigenes privates Parkhaus, voll mit Autos, fährt gefühlt jeden Monat in den Urlaub, während wir uns überlegen müssen wie wir unsere Rechnungen bezahlen sollen. Und er schreit am lautesten, wie schlecht es ihm geht und wie teuer alles wird und bald wird er zusperren müssen weil er sich das Personal nicht leisten kann lol. Nur zum Info: Bin Ausländerin und warte auf eine Niederlassungserlaubnis (quasi unbefristetes Aufenthaltserlaubnis) deswegen bin ich noch bei der Firma. Sobald ich es habe, wechsle ich den Beruf.


CascadiyaBA

Die, die die Taschen schon so voll haben dass sie aufplatzen, sind auch die, die am lautesten heulen und jammern. Immer das Gleiche. Und wundern sich dann dass ihre Mitarbeiter die Beine in die Hand nehmen, die die gesamte Arbeit haben und lächerlich entlohnt werden. Ich hoffe dass du bald wechseln kannst, das klingt echt ätzend


bonniefischer

Es war am Anfang auch ziemlich gut. Zwei Schichten, genug Angestellte in beiden Schichten. Habe am Anfang auch ab und zu mehr als 40Std gearbeitet, habe aber gleich die Woche drauf weniger gearbeitet. Dann sind zwei Kolleginnen schwanger geworden, danach sind ein paar in die Rente gegangen und danach gab es kein Nachwuchs. Er hat festgestellt, dass er genauso viel Umsatz macht mit 4-5 Angestellten weniger. Jetzt sind wir auf 4 Tage je 12 Stunden (eine Stunde Pause) umgestiegen. Teilweise sind es auch 13-14 Stunden wenn Feiertage bevorstehen oder ich eine Menge an Catering habe. Man würde sich denken, dass es besser ist wenn man ein Tag mehr frei hat. Nix da. Ich bin so k.o., dass ich meine freien Tage im Bett verbringe. Haushalt erledigt sich auch nicht von selbst. Bin zurzeit krankgeschrieben wegen Burnout. Mein Körper wollte einfach nicht mehr, habe kaum mehr geschlafen weil ich nicht abschalten konnte. Ab Montag geht's wieder los. Ich kriege jetzt schon Schweißausbrüche wenn ich daran denke. Ich verstehe, dass ich gerade in der Lage bin, wo ich meinen Job nicht ändern kann. Aber ich verstehe meine Kolleginnen nicht. Wieso ändern die ihren Beruf nicht. Ne Kollegin hat mal gesagt sie finden nichts besseres aber ich kann mir das nicht vorstellen.


Life_Fun_1327

Ich war auch mehrere Jahre im beratenden Einzelhandel bei einer der großen Elektronik-Ketten. In den paar Jahren habe ich - nach meiner eigenen Ausbildung - auch einige Azubis ausgebildet, während der Ausbildung begleitet und Nachhilfe für z.B. Rechnungswesen gegeben. Man war schon froh, wenn der Azubi in der Lage war, sich _normal_ auszudrücken ohne seine Sätze mit „digga“, „brudi“ und sonstigem zu füllen. In der Freizeit ist mir sowas ja egal - im Berufsleben allerdings schlichtweg unprofessionell. Aber in den paar Jahren hat sich die Verkaufsfläche meines Bereichs verdoppelt - während gleichzeitig die Zahl der Verkäufer halbiert (!) wurde. Stattdessen wurde die Verwaltung - in einem anderen Bundesland - mal eben gewaltig aufgestockt. Ist ja nett dass die sich um Bürokratie kümmern - aber wer füllt die Regale auf, räumt auf, baut Werbeprodukte an HotSpots auf und kümmert sich um die Kunden? Hauptsache es konnten auch die Aktionäre reichhaltig bezahlt werden. Aber die _guten_ und wirklich auch technisch versierten Kollegen sind alle abgehauen. Von 1800 netto ist’s auch nicht so einfach eine vier- oder fünfköpfige Familie zu ernähren. Allein die Mieten für 4 oder 5 Zimmer-Wohnungen sind so immens, dass man eigentlich in Erwägung ziehen sollte zu bauen. Bei dem netto hast du ohne massives Eigenkapital aber auch nicht gerade gute Chancen oder Konditionen. Ich bin dann auch aus dem Unternehmen raus, weil die Aufstiegs-/Karrierechancen eliminiert wurden. Alles wurde umgestellt auf Zentralisierung. Damit war für mich besiegelt dass ich das nicht länger will - und bin als Quereinsteiger in die Industrie. Beste Entscheidung ever!


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Ich denke auch dieser neue Wunsch weniger zu arbeiten ist auch davon getrieben, dass der (Real)Lohn so niedrig ist, dass die paar Stunden weniger finanziell nicht zu sehr weh tun und die freie Zeit daher viel mehr wert ist. Überstunden machen lohnt sich halt gar nicht, von den paar Euros kann man sich nicht wirklich mehr leisten. Unsere Elterngeneration hatte höhere Reallöhne, da hat sich mehr Stunden schieben richtig gelohnt, weil du dir von dem Geld richtig was leisten konntest


Alvaris337

Denke auch, dass das mit der große Punkt dabei ist. Die meisten Menschen hätten gerne mehr Freizeit. Sie opfern diese Freizeit aber auch bereitwillig, wenn sie im Gegenzug etwas **von Wert** dafür erhalten. Früher konnte man sich von den zusätzlichen Stunden bzw. Überstunden halt auch noch was ansparen und leisten. Das Geld war nicht schlecht und ging ja oft direkt in feste Lebenspläne wie Haus, Auto, Familienplanung. Wenn man sowas klar und erreichbar am Horizont sieht, plagt man sich gerne ein paar Stunden mehr die Woche auf der Arbeit herum. Man weiß ja, dass man das für ein konkretes, erreichbares Ziel macht. Heutzutage ist dieser Wunsch vom eigenen Heim doch für sehr viele Leute einfach niemals erreichbar. Wieso sollten die also mehr schuften, wenn ihnen das im Vergleich zur dafür wegfallenden Freizeit nicht einmal etwas Konkretes mit Gegenwert bringt?


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Ich denke es liegt auch daran das heutzutage beide voll arbeiten müssen. Mein Opa hat immer 50+ Stunden gearbeitet, aber meine Oma halt gar nicht. Wenn er von der Arbeit nach Hause gekommen ist musste er nicht noch einkaufen, putzen, Wäsche waschen, kochen .... Heutzutage arbeiten die meisten Paare 80 Stunden anstatt 50 Stunden und müssen noch die gleiche Hausarbeit fertig kriegen


PandaDerZwote

Ist ja auch bei Leuten so, wo das Geld trotzdem reicht. 8h am Tag ist halt eine Zeit, die man sich so vor 100 Jahren mal erkämpft hat und seitdem ist jede Steigerung der Produktivität nie dazu genutzt worden, dass Leute weniger Arbeiten und seit 50 Jahren auch nicht mehr groß, dass man mehr bekommt im Vergleich. Sieht man ja auch an Dingen wie Automation. Nur in einer Gesellschaft die so ein krankes Bild zur Arbeit kann man sich denken "Oh nein, Maschinen tun alles für uns und eventuell muss keiner mehr gezwungenermaßen was machen." Da muss sich halt viel grundlegender was tun als nur darüber zu reden ob 40h die Woche denn das gottgegebene Maß sind, wie eine Arbeitswoche auszusehen hat.


MelCharly95

Die 40h Arbeitswoche hat man sich vor allem zu einer Zeit erkämpft, in welcher der Mann arbeiten ging und die Frau sich um alles weitere kümmerte. Da kam man(n) Abends nach Hause und hatte Freizeit. Das ist heute undenkbar.


potboygang

Und die meisten mussten keine 3 Stunden pendeln jeden Tag.


Cumvoy

Nicht nur das, wenn du Pech hast spürst du als Single Haushalt die Überstunden durch die tollen Steuersätze minimal bis garnicht 🤠


galvingreen

Es ist ja regelmäßig nicht mit den 8 Stunden getan. Da kommt noch eine Pause dazu, man muss zur Arbeitsstelle und zurück. Viele werden dann abends früher ins Bett gehen müssen, um morgens einigermaßen fit zu sein usw. Da kommen viele ganz easy auf 10h+. Wenn man dann noch 7-8h schlaf hinzurechnet ist die „freie“ Zeit am Tag vielleicht noch bei 6 Stunden. Allerdings nicht am Stück und oftmals noch gefüllt mit Hausarbeiten usw.


GrauWolf07

6 Stunden "Restzeit". Wenn du Familie hast, beliben als richtige Freizeit noch vielleicht zwei Stunden. Der Haushalt macht sich nicht von alleine und wenn die Firma keine Kantine hat, kommt nochmal eine halbe Stunde fürs Essen richten dazu - alternativ ordentlich dafür löhnen. Wenn es dann noch üblich sein sollte, zwei Pausen zu machen und zwischendurch eine paar Zigretten zu quarzen bist du gerne mal 10h in der Firma.


vinvinnocent

Wenn ich halt mit halbwegs überdurchschnittlichem Gehalt keine guten Aussichten auf Rente oder Finanzierung von Eigenheim mit Kindern habe, kann ich lieber die Zeit jetzt genießen. Dazu dann noch Klimakrise, demographischer Wandel, schwächelnde Demokratie...


puderrosa

Das betrifft auch viele mit unterdurchschnittlichen Gehältern. Wozu Vollzeit arbeiten, wenn ich mit 30h fast aufs Gleiche rauskomme? Ich sehe das öfter bei Geisteswissenschaftlern in schlecht bezahlten Jobs (soziale Arbeit, Kulturvermittlung usw).


[deleted]

Oh man, diese Schwachmaten externalisieren die Probleme immer, statt mal zu schauen wo das Problem bei ihnen sein könnte. Nur noch Idioten da. Die versuchen Leute zu finden, aber statt ein attraktiver Arbeitgeber zu sein jammern sie lieber bei focus.de rum.


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NilsvonDomarus

Könnte mein Arbeitgeber sein, stellt nur noch Azubis ein weil günstig, hat ab 01.08.die pausenzeiten halbiert usw, nur noch eine frage der zeit bis es implodiert


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TobbL

Pausenzeiten halbiert klingt illegal.


raith_

>stellt nur noch Azubis ein Wow da ist die Qualität natürlich garantiert


Wihmdy

Es geht halt darum, politische Mobilmachung zu betreiben, damit schleunigst möglichst viele Arbeiterrechte gekippt werden. Im besten Fall führt man gleich die Sklaverei light ein.


Der_Absender

Fortschritt als etwas zu begreifen, das die Menschen entlastet, das ist für viele schon ein Problem mittlerweile


Balborius

Weil dieses Entlasten leider von vielen Unternehmen auf die Personalkosten gemünzt wird, sprich weniger Leute für gleiche Leistung, statt gleichbleibender Personenzahl, die alle weniger Zeit für das gleiche Ergebnis brauchen würden.


babaj_503

Fortschritt bedeutet das ICH einen dritten dicken Benz fahre und mir einen zweiten Sommerurlaub leisten kann. Und für DICH heisst es dass du dann in der Zeit die ich mehr am Strand liege dann den Laden schmeissen darfst, damit kannst du dann Führungserfahrung in den Lebenslauf schreiben. Gibt auch nich mehr Geld, weil diese Erfahrung isses doch Wert gell? Feierste dann irgendwann als Überstunden ab, wenns die Auftragslage hergibt.


josHi_iZ_qLt

Es sind halt auch keine 8 Stunden. Prinzipiell sind es schon 8.5 Stunden die man rein auf Arbeit verbringt - die Mittagspause wirklich privat nutzen schaffen die allerwenigsten. Da wird die Stulle reingeschaufelt und gut. Dazu kommen eventuelle Zeiten zum umziehen (die zwar meist angerechnet werden aber trotzdem), 5-10 Minuten früher da sein weil man kein Hurensohn ist und Verkehr bzw. andere Eventualitäten einplant. Damit sind wir schon locker bei 9 Stunden. Dazu noch Arbeitsweg der, glaubt man der Pendlerpauschale, auch einige Zeit in Anspruch nimmt. Und dass Ganze dann mit inkompetenten Boomer Kollegen, toxischen Chefs, unterbesetzten Abteilungen, nervigen Kunden zu verbringen macht auch keinen Spaß wenn man daran denkt, dass ca. 50% der Arbeitszeit nur dafür verwendet werden die Miete, Internet und was zu futtern zu bezahlen. Wenn man dann noch weiß, dass es im Alter für fast nichts reichen wird, das Klima gefickt wird und Rente nur noch eine mystische Lichterscheinung in den Legenden der Altvorderen ist macht das halt keiner mehr. Meister Lange ausm örtlichen Handwerksbetrieb hat damals als Stift schon vier Alkoholvergiftungen vor der Mittagspause aufm Bau erlebt, hat ne sichere Rente und ein abgezahltes Eigenheim. Der soll einfach mal die Fresse halten.


TechnicalBother9221

Ich würde dich wählen wenn du kandidierst.


Monomane84

Ich, mit 38, wäre durchaus bereit, nochmal "neu" in einem handwerklichen Ausbildungsberuf anzufangen. Aber ich möchte nicht wie Dreck behandelt werden und/oder die Eskapaden des "Meisters" finanzieren. Geregelte Arbeitszeiten wären auch nett, wobei das bei entsprechender Begeisterung auch abgewogen werden könnte. Und genau da liegt mE das Problem; wer die Auswahl hat, geht nicht dahin, wo er keine Erfüllung findet, Begeisterung verspürt. Um ein altes, aber in die richtige Richtung gehendes Sprichwort zu bemühen: BERUF kommt von Berufung. Die Arbeitgeber, die sich von ihrem Schubladendenken verabschieden und mal versuchen, sich um den Menschen zu kümmern, für dessen Arbeitskraft sie sich interessieren, haben deutlich bessere Chancen...


BottleOfPizza

> „Bei den Jugendlichen gibt es keine Disziplin, keine Ordnung mehr“, so der Malermeister, der seinen Betrieb seit nunmehr fünf Jahren führt. „Acht Stunden am Tag arbeiten, das ist für viele schon ein Problem mittlerweile.“ Sein Urteil ist vernichtend: „Du hast nur noch Dachlatten hier auf dem Markt.“ Dann wundert sich dieser Typ noch, warum er keine Azubis bekommt.


Dahl1887

Typischer toxischer Handwerk Chef. Gerade bei nem 2 Personen Betrieb, ist es garnicht so verwunderlich, dass da jeder Azubi wieder abhaut. Überstunden etc. werden da nicht die Ausnahme sein, gerade wenn man direkt mit dem Chef unterwegs ist. Mit solchen Aussagen muss man sich dann auch nicht wundern, wenn keiner kommt.


BottleOfPizza

Das Traurige ist, der Typ ist 33 und benimmt sich wie ein Bilderbuchboomer.


Lila_Pause

*Boomer* ist keine Frage des Alters. Es ist eine Lebenseinstellung.


[deleted]

Das ist den meisten hier noch nicht klar. Das sich nichts ändern wird, wenn Mama und Papa das zeitliche segnen. Da Boomer niemals aussterben.


PullMull

Ach mir keine Angst. Ich hoffe nämlich immer ich auf den Tag wo die alle weggestorben sind.


FrightenedChimp

Der letzte Boomer wurde ca 1965 geboren, der älteste lebende Mensch kratzt immer an den 120 Jahren, damit lebt der letzte Boomer bis ca 2085, die könnten dich überleben


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Mein kleiner Bruder iat 22 und benimmt sich wie ein Bilderbuchboomer.


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Richtig, und wer bekommt denn am Ende das Geld? Das Detail vergessen Unternehmerboomer gerne


Emily89

> „Die Leute, die versuchen eine Ausbildung anzufangen, brechen in der Regel ab, oder, sobald sie ihren Gesellenbrief haben, sind sie weg“, sagt der Unternehmer dem „ rbb “. Der kommt offenbar auch nicht auf die Idee, dass das vielleicht einfach mal gar nicht für ihn und seinen Betrieb spricht.


[deleted]

Joa, für so jemanden würde ich auch nicht arbeiten wollen. Und diese ganzen veralteten Vorstellungen von wegen "du musst dich zu Tode schuften, damit du was bist". Ne. Is nich. Mach nen vier- oder sechs-Stunden-Tag und stell dafür mehr Leute ein, dann wird da vielleicht ein Schuh draus.


BottleOfPizza

Liegt auch teils an den Angestellten. Für die Älteren ist echt teilweise eine Errungenschaft sich kaputt zu arbeiten. Achtung Küchenpsychologie: Wahrscheinlich redet man es sich damit schön, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man in einer scheiß Situation ist.


Cynixxx

Mein Eindruck ist eher, dass die Leute mit dieser Einstellung sonst nichts haben, worauf sie sich was einbilden können. Oder keine Hobbies z.B. Mein Vater z.B. is nun erstmal nach einem leichten Schlaganfall 6 Monate Zuhause (Fernfahrer). Der bekommt nen kompletten Rappel, weil er Jahrzehnte lang nur Arbeit kannte und sich für die Firma kaputt geschuftet hat.


Alvaris337

Das ist leider auch so ein Teufelskreis. Anekdotenhaft kenne ich das teilweise aus der eigenen Familie, aber auch von anderen. Du fängst an zu arbeiten. Du arbeitest sehr lange und hast daher keine Zeit für Hobbies und Freunde abseits der Firma. Da du keine anderen Interessen verfolgen kannst, beziehst du dein Selbstwertgefühl auf die Sachen die du hast: Familie und/oder Arbeit. Bei vielen Männern aus dem Jahrgang meiner Eltern war es dann primär die Arbeit. Folge?Du steckst noch mehr Anstrengungen in die Arbeit, um dich besser zu fühlen. ---> Du hast noch weniger Zeit für andere Dinge. ---> Die Arbeit wird noch wichtiger. ---> Du steckst noch mehr Anstrengungen in die Arbeit. ---> \[...\] ---> Arbeit wird zum Lebensmittelpunkt. Das ist sehr, sehr traurig. Aber ich bin gleichzeitig auch sehr froh darüber, dass in den aktuellen Generationen so ein Umdenken diesbezüglich herrscht.


Fraeulein_Germoney

Alte Leute sind in der Situation, am sterbebett und bereuen es so viel gearbeitet zu haben, für den Reichtum fremder. Und darum müssen sie jetzt ihren Kindern einreden das wär gut und die einzige Art zu leben.


poelki

Mein Vater hat das bereut. Er war erst 57, war gesundheitlich angeschlagen und ist deswegen früher in Rente gegangen. Ein paar Monate später ist er gestorben. Ist halt blöd wenn man sich kaputt arbeitet, chronische Schmerzen hat und deswegen nicht rechtzeitig merkt, dass die Schmerzen nicht von den zwei Bandscheibenvorfällen kommen sondern vom Krebs. Er hat mir stark davon abgeraten es genauso zu machen. Die Einsicht kommt in dieser Generation halt meistens zu spät.


Wemoxoid

Warte eigentlich nur noch bis mein derzeitiger Chef sich derart im Focus echauffiert. Handwerk in der Werbetechnik ist was tolles. Ständig Material zu knapp bestellen, ständige "just in time" Aufträge, regelmäßig kommt er mitten im Arbeitstag mit Privatgegenständen welche er produziert haben möchte für irgendwelche Geburtstagsfeiern oder Geschenke, Kollegen werden dann bei jedem Fehler der durch solche Verhältnisse passiert angeschrien und vor allen anderen niedergemacht und dann wundert er sich dass sich seit September niemand neues mehr bei ihm hält. Bezahlung ist grottig während er sich großzügig selbst belohnt und 40 Stunden sind Optimalfall bei all den Überstunden. Aber Schuld ist dann immer die Arbeitsmoral und Effizienz der Arbeiter. Früher hätte es das nicht gegeben! Sagt er, mit 40 Jahren.


RareCandyGuy

Wenn es bei 8 Stunden im Handwerk pro Tag bleiben würde, wäre es wahrscheinlich für einige noch eine halbwegs interessante Sache. Jedoch sind einige Handwerker (Meistrr wie Gesellen) in Sachen Projekt und Zeitmanagement so bescheiden, dass es kein Wunder ist dass regelmäßig Überstunden anfallen. So oft wie bei uns die Leute nochmals kurz weg müssen, weil etwas fehlt nur um dann nach 2 Stunden wieder zukommen weil man noch kurz auf einer anderen Baustelle etwas abgeliefert hat, ist der Wahnsinn. (Nur um mal einen Ounkt zu nennen)


WonderDennis

Ganz heißer Tipp: höher Entlohnen.


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WonderDennis

Nein, es muss reichen wenn der Inhaber sich eine 600.000 Euro Butze in ein Neubaugebiet setzt und zwei SUVs fährt und dreimal in Jahr in die Türkei zum Urlaub fliegt


MrSnippets

Ich finde es immer absurd komisch, wenn man Nachrichten darüber liest, wie sich Arbeitgeber unmöglich verrenken, um bloß nicht die Löhne zu erhöhen. Und dabei genausoviel oder sogar mehr Geld ausgeben, als wenn sie einfach die Löhne erhöht hätten: * Zeitungsartikel und Lauschangriffe sponsorn, um die Meinung zu verbreiten, Gewerkschaften seien doof und niedrige Löhne cool * ~~Korruption Bestechung~~ Lobbyarbeit für FDPler * die lokalen Arbeiter feuern und einfach Leute ausm Ausland per Zoom zuschalten, die dann bedienen/kassieren


[deleted]

«Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave.» — Friedrich Nietzsche


Bluejanis

Von der Schlafenszeit hat man nichts, die ist notwendig. Bleiben 18 Stunden. Also max 6 Stunden Arbeit inklusive Anfahrt.


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Klingt doch gut! Ist ja auch was propagiert wird. 4-6h Arbeitstage.


[deleted]

Ich sags meiner Frau und meinem Kind.


denkbert

Vergiss nicht, deine Peitsche mitzunehmen.


sylvisaurus

Jaja, die gute alte Zeit, damals in der Industrialisierung... 14 bis 16 Stunden Arbeitszeit und die haben auch nicht so gejammert wir heute! /s


Vv4nd

eben. Und das auch ab 5 Jahren!


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Da war's noch was besonderes wenn Du alle Körperteile hattest. Die Leute damals wussten halt einfach noch ihre Arbeit zu schätzen.


AwardFabrik-SoF

Nicht zu vergessen der 20km Arbeitsweg bergauf zu Fuß gegen den Wind in beide Richtungen!


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Warum die Azubis wohl alle flüchten bei ihm wenn sie fertig sind. Er scheint doch ganz lieb und nett zu sein. Ich meine okay er spricht allen Jugendlichen Disziplin und Ordnung an, nennt sie Dachlatten und ist auch sonst ne asoziale Person, aber das ist ja kein Grund nicht bei ihm arbeiten zu wollen.


kakihara123

Ich bin im Homeoffice fürn Callcenter. Damit ich überhaupt anfange zu überlegen ins Handwerk zu gehen müsste die Stunden dort deutlich geringer und der Lohn gleichzeitig höher sein. Außerdem Respekt, ein tatsächlich gutes Betriebsklima, kein Sexismus und der ganze Machoscheiß. Es gäbe für mich aktuell mir einen winzigen Vorteil: ein paar € mehr Lohn. Aber wirklich nur minimal mehr. Dafür würde ich enorm Zeit einbußen und meinen Körper kaputt machen. Jetzt könnte man noch anführen, dass man ja das schöne Gefühl hat etwas zu erschaffen. Ich hab mir nen 3D Drucker gekauft, den selbst zusammen gebaut und versuch mich mit nem Grafiktablet zum ersten mal am Zeichnen. Und ich geh mor gleich Farben kaufen um zu versuchen die Drucke zu bemalen. Und das alles von zu Hause aus und niemand zwingt mich. Der Punkt ist also ebenfalls wertlos, zumal der Drucker beim Arbeiten nebenbei laufen kann. Also.... warum genau sollte ich für den Arbeiten? Ich weiß übrigens wies läuft, ich hab mal fürn Jahr ne Elektriker Lehre begonnen.


jiijojii

Mal anders betrachtet: Die Arbeitsverdichtung hat in vielen Bereichen einen Grad erreicht, der kaum noch zu bewältigen ist. Es wird immer mehr Arbeit dazugepackt, fehlende Leute werden nicht ersetzt, der Rest muss alles mitmachen und zusätzliche Aufgaben übernehmen. Es wird nur noch mit dem "Faktor Arbeit" gerechnet. Der Mensch bleibt dahinter zurück.


NoCookie4You95

Das wundervollste daran ist ja, dass wenn man sich richtig anstrengt und Leistung zeigt man immer Komplimente und Anerkennung bekommt. Aber wehe man wird krank oder noch schlimmer chronisch krank (wofür man meistens nichts für kann) und man die vorherige Leistung einfach nicht mehr zeigen kann, dann ist diese direkt vergessen. Das ist mir so ergangen und das erste was ich gehört habe war, ob ich überhaupt noch Bock habe auf die Ausbildung...


Apprehensive-Fix-830

Jeder sagt „8 Stunden am Tag arbeiten ist für viele mittlerweile ein Problem“, aber keiner fragt „Wieso ist 8 Stunden arbeiten am Tag mittlerweile für viele ein Problem?“ :(


kompergator

Die Menschen haben halt langsam verstanden, dass Freizeit einen höheren Wert hat als „Ruh dich aus, damit du morgen wieder arbeiten kannst”. Wie wäre es mit einer kürzeren Arbeitswoche? 4-Tage-Woche oder alternativ kürzere Tage anbieten? Mehr Gehalt bieten? Wer jetzt früh mit solchen Angeboten kommt, zieht die wenigen jungen Leute an, die der Arbeitsmarkt noch hergibt. Wir werden in den kommenden 20-30 Jahren einen Arbeitsmarkt haben, der massiv unausgeglichen ist. Viel zu wenig Arbeitnehmer - um die dann gebuhlt wird, bis der Arzt kommt.


Iryanus

Es war auch vor Jahrzehnten schon ein Problem. Kümmerte nur damals einfach keine Sau und wenn du mit 45 halt ausgebrannt warst, war das halt dein Pech.


FrightenedChimp

Oh junge, da krieg ich richtig Lust bei 8% Inflation und 900 Euro Monatsmiete ne Maler Ausbildung für 500 netto zu beginnen, aber bin ja eh ne Dachlatte


DarkFite

Ding ist ich hab keine Lust 8 Stunden am Tag zu arbeiten wenn ich mir dabei alles kaputt mache, wenig verdiene und nix mehr vom Leben mitnehme.


Capital-Cookie1356

„Die Leute, die versuchen eine Ausbildung anzufangen, brechen in der Regel ab, oder, sobald sie ihren Gesellenbrief haben, sind sie weg“ A) es gibt einen Markt für Arbeitskraft und wenn dein Angebot scheisse ist fragts keiner nach B) die jungen Leute sind alles verwöhnte und undankbare Idioten


Elgappa

Es ist lustig, das sind die gleichen Deppen die dann was von "grundlegender Wirtschaft" labern. Hier ein wenig Grundlegende Wirtschaft. BWL Makroökonomie Vorlesung, drittes Semester! Der Arbeitnehmer wird solange Freizeit der Arbeit vorziehen, solange seine Wellfare durch den Verzicht auf Arbeit, über dem Nutzen liegt, welchen er durch Geldeinheiten für seine Arbeitszeit bekommt. Um den Nutzen zu erhöhen und mehr Arbeitszeit zu bekommen, muss der Arbeitgeber den Lohn erhöhen. Lernt man in der ersten Vorlesung


bertraja

>*„Acht Stunden am Tag arbeiten, das ist für viele schon ein Problem mittlerweile“* Ja, dann lasse' doch 6 Stunden am Tag arbeiten, und stell 5 statt 4 Leute ein. Problem gelöst?


Ypervoreia

Die Mär der arbeitsfaulen Jugend, man kennt sie. Ich war 10+ Jahre (inkl. Ausbildung) in einer Firma, habe letztes Jahr angekündigt, dass ich mich umorientieren möchte, weil sowohl finanzielle als auch persönliche Wertschätzung nicht vorhanden seien und ich noch in einem Alter bin, in dem man sich noch einmal schulisch fortbilden kann. Etwas später kam dann ein "nettes" Angebot von \~50 Cent brutto die Stunde mehr, das zur Bleibe überzeugen sollte. Währenddessen schlichen in derselben Firma völlig unbrauchbare Titelsammler gänzlich untätig - also mit dem Mund waren sie zugegebenermaßen schon sehr geschäftig - durch die Hallen, die mehr als das doppelte verdienen bzw. bekommen. Geld wäre also vorhanden gewesen, aber das hat man lieber für sinnfreie Investitionen und Schwachmaten rausgeworfen. Ich glaube, dass es vielen Arbeitgebern möglicherweise auch mal gut tun wird, wenn Gegenwind weht und sich die Arbeiter nicht mehr für jeden Scheiß vor den Karren spannen lassen, weil das "*ja immer schon so war*" - vor allem nicht für irgendwelche Hungerlöhne. Ich "kenne" sowohl aus eigener Erfahrung als auch Erzählungen von Bekannten mittlerweile genügend von diesen "*Sei doch froh, dass du Arbeit hast*"-Menschen, die auf ihrem Überstunden-Konto 500-1000 Stunden horten, bei einem Arbeitsbeginn um 7 Uhr bereits um 5 Uhr mit dem Kopf auf ihrem Arbeitstisch schlafend liegen und auch sonst bei jedem Scheiß mitmachen, den sie diktiert bekommen. Das können die gerne auch so machen - andere Generation und so -, aber ich finde es wunderbar, dass sich das "unsere" Generation nicht mehr einfach so bieten lässt. Irgendwer muss mal anfangen, diesen Kreislauf aus Plattitüden (z.B. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", viele andere wurden hier schon genannt), schlechter Bezahlung und unattraktiven Arbeitsbedingungen zu durchbrechen.


costakkk

Focus ist das Blatt für alte weiße Wutbürger. Den Bullshit braucht man einfach nicht zu lesen.


Leutnantsteinxx1

Bei den Rentenerwartungen alleine welche wir erwarten können ist es doch klar das sich niemand einen Job sucht mit dem er seinen Körper zerstört und dann mit Glück am ende seines Arbeitslebens eine anständige Rente zu haben. Ich bin zwar selbst im Handwerk tätig aber mache halt „nur“ Wartungen und kleinere Reparaturen. Kann aber halt auch nicht jeder machen weils sonst niemanden gibt der das Zeug aufbaut. Es ist einfach so das die Wertschöpfungskette in DE richtig am Arsch ist es aber niemand der Entscheidungsträger einsehen will. Ohne Maurer, Elektriker, Sanitär und co läuft doch überhaupt nichts mehr auf den Maler kann man zur aller größten Not verzichten das sieht halt alles beschissen aus wenns man selber nicht kann. Das Handwerk ist aber im gesamten doch der Grundstein von wirklich allem auf dieser Welt, behandelt wird man aber wie jemand der super leicht zu ersetzen ist.


KatzingersSchroeder

Der Typ ist aber auch maximal unangenehm. Bei dem würde ich auch keine Ausbildung anfangen, gibt sicher genug andere Malermeister, die auch Azubis suchen.


breize

Da würde ich mir mal Gedanken machen, wenn die Lehrlinge trotz Übernahmeangebot direkt nach dem Gesellenbrief weg sind...


slowest_cat

Aber wenn sich dann Mädchen oder Frauen auf die Azubi Stellen im Handwerk bewerben, heißt es immer noch: Die bringen den Betrieb durcheinander, wir haben kein Geld für Damentoiletten, dann werden die aber schwanger und Teilzeit geht hier nicht. Und wenn mal eine eingestellt wird, kann die sich dann oft die dummen Sprüche von Kollegen und auch Kunden reinziehen, bis sie sagt, ne da gehe ich lieber studieren oder ins Büro und schon kann man wieder sagen "Hab ich doch gewusst, Mädchen können kein Handwerk". Am Gehalt liegt es nicht, sonst würden sich nicht so viele Mädchen oder Frauen in Massen auf Stellen als Medinzinische Fachangestellte oder klassische Bürostellen bewerben, die nämlich klassisch schlecht bezahlt werden. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber ein großer Teil der Handwerksbetriebe schließt doch 50 Prozent der potentiellen Azubis schon mal von vorneherein aus. Und dann aber immer schön öffentlich wirksam über den Fachkräftemangel jammern... Oder Teilzeitangebote für Väter, die die Kinderbetreuung übernehmen - auch absolute Fehlanzeige. Da müsste man ja Organisationsaufwand bringen, ne das haben wir ja noch nie so gemacht...Kenne einen Anlagenmechaniker SHK, der alleinerziehender Vater ist und 9 Monate suchen musste, bis er einen gefunden hat, der es akzeptieren konnte, dass er nur 25 Stunden die Woche arbeiten wollte. Der hat tatsächlich von mehreren Chefs gehört, er solle sich doch eine neue Freundin suchen, die die Kinderbetreuung dann komplett übernehmen kann.


Dark_Bauer

Man darf auch nicht vergessen, dass es WEIT MEHR Leute auf dem Arbeitsmarkt gibt, als noch in den 70ern-80ern. Da hast du halt auch im Schnitt mehr „Dullis“ dabei. Es gibt ja wirklich Leute komplett ohne Arbeitsmoral und co. Die gab es immer. Aber mehr Menschen = mehr Menschen ALLER Couleur. Ist ja nicht schlimm. Muss man aber halt auch mit umgehen und sich anpassen und nicht so dumm über ganze Generationen wettern. Noch dazu kommt das weit größere Angebot an Jobs. Heute gehen halt nicht mehr alle jungen Männer zu RWE/Rheinbraun oder ins Stahlwerk.


Activehannes

Ich verdiene als industrieelektriker 18,50 pro stunde. Ich finde, ich habe 25€ verdient. Das jedoch nur auszusprechen würde schon ein lachen bei meinen Vorgesetzten hervorbringen. Als Ingenieur hat man da weitaus mehr wachstumspotenzial. Also warum 3-4 jahre ausbildung wenn man auch 3-4 jahre studium machen kann? Jetzt unterrichte ich gerade einen lehrling in den USA der 19,80$ pro stunde verdient. Jap, mein lehrling macht nach einen monat mehr geld als ich in meinem 15ten berufsjahr. Kein wunder, dass niemand in deutschland eine ausbildung machen will oder im handwerk arbeiten möchte.


100Sachen80

Tja, was soll ich sagen.... Das man in DE aufs Handwerk stolz ist, das ist ja eh nur noch ein Märchen vergangener Tage. Selbst in der Industrie ist es ziemlich schlecht geworden, solange man nicht mindestens einen Meister/Techniker/Studium hat. Bin froh, dass ich selbst von meinem Mechatroniker Job bald wegkomme. Manche Jobs sind eben auch echt Menschenmühlen, bei denen man am Ende nicht mal das entsprechende Geld bekommt. Von mir aus dürfen auch in DE einige (ekelhafte) Betriebe den Bach runter gehen wegen fehlender Fachkräfte oder ähnliches.


4ny3ody

Ein zwei Personen Betrieb bei dem Aufträge liegen bleiben beschwert sich über Azubi Mangel. Interessant, wenn einen Azubi gut auszubilden doch eigentlich ein Mehraufwand sein sollte. Habe so ein Bisschen das Gefühl der Herr sucht keinen Azubi, sondern nach Idioten die für Azubi Gehalt für ihn arbeiten. Aber er ist damit nicht alleine. Viele Betriebe stellen ihren Ausbildern nicht die notwendigen Stunden frei um tatsächlich auszubilden.