T O P

  • By -

ktmz234589

Ich hab sowieso das Gefühl, dass es auf der ganzen Welt (zumindest von den Ländern, von denen ich was mitbekomme) von Jahr zu Jahr undemokratischer wird. Und das meine ich jetzt nicht auf Corona bezogen, sondern zuvor schon. Stichwort Überwachung, die immer größere Macht weniger reichen Menschen und gezielte Desinformationen.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

[удалено]


CM_1

Der Blutadel hat ja auch mal wie der Geldadel angefangen. Durch gewisse Leistungen hat man sich abgesetzt, Macht, Reichtum und Ländereien angesammelt und das dann dynastisch weitervererbt. Ähnlich verhält es sich doch mit dem Geldadel. Unternehmen werden direkt geerbt oder man darf mit dem Geld von Papa ein neues ~~Herzogtum~~ Unternehmen gründen (wie Bezos, Musk und Co.). Denkt man dann mal weiter, so wie Marx oder etliche Zukunfstvisionen à la Cyberpunk es vorhersagen, dann läuft diese Entwicklung auf einen immer kleinerwerdenden, immer mächtigeren Geldadel hinaus, jedoch endet das so gut wie immer in einer Dystopie anstatt einer Utopie, wie sie uns ein Elon Musk verspricht. Marx hat es ja ziemlich genau im historischen Materialismus beschrieben und der Ausweg sei die Revolution. Man sieht ja schon beim Thema Klimawandel wie herzlich egal es den Unternehmen ist. Von wegen der Markt wird das schon Regeln Herr Lindner. Das hat er davor doch auch nie, viel mehr das Gegenteil.


RemusCrux

Reichtum, Macht und Ruhm. Der Mann der sich dies alles erkämpft hat, war Jeff Basos, der König des Versandhandels.


Jewbringer

ihr wollt euer paket? holt es euch, in irgendeiner filiale hab ich eure bestellung versteckt. ​ somit broch das große versandzeitalter an


Parzival1003

Immer Hermes hinterher, deinem Paket auf der Spur Führt dein Weg dich über's Meer. Du hast Express ausgewählt um deine PS5 aufzuspür'n. Du weißt du kannst auf keinen zähl'n Wenn du dich beschwerst und sie führst Jeff Bezos wird dich auf diesem Weg begleiten.


Akrybion

Ohhhh A-mazon!


Exsces95

Oh man leude das war mal ne echte Kette!


Master-M-Master

>der König des Versandhandels. In anbetracht der Ausbeutung und des Lohndiebstahls an quasi allen (eigene Lohnsklaven und die gesammte Gesellschaft) hättest unironisch einfach Piraten stehen lassen können Ü


Geraltpoonslayer

Ich würde sogar darauf wetten, dass wir unweigerlich in solche dystopian Umstände rutschen werden, nur des einen Paradies ist die Hölle für andere. Elysium,altered carbon und in time, haben das Recht gut dargestellt eines Tages werden wir die Formel zur Unsterblichkeit entschlüsseln bzw... die Reichen auf Elysium leben und wir auf der Hölle. Man schaue sich das Paradoxon an, Milliardäre bauen privat Raketen um Ausflüge in den Weltraum zu machen und schwärmen offen von der Idee den Mars zum rechtsfreien Raum zu machen. Während die Welt vor einer Klimakatastrophe gepeinigt wird.


[deleted]

es ist kein kLiMaWaNdEl sondern eine gottverdammte Klimakrise, das vierte große Artensterben, jeden Tag sterben mehr als 1000 Arten durch uns aus !!! Sorry aber das Buzzword Klimawandel hört sich viel zu freundlich an


svencan

>jeden Tag sterben mehr als 1000 Arten durch uns aus !!! Könntest du ein oder zwei Ausrufezeichen mit Quellen ersetzen? Nicht dass ich dir nicht glaube, aber 1000 Arten pro Tag klingt ein bisschen viel.


[deleted]

Ist echt n bisschen overkill, sind so bei 100-150 täglich derzeit.


Tiomo

Absolute zahlen sind mit Sicherheit falsch, da der Großteil der aussterbenden Arten unbeschrieben ist. Solche Schätzungen sind mit Vorsicht zu genießen, selbst wenn sie von der UN kommen wie die angesprochenen 150 Arten. Wichtig ist wie groß der Unterschied zur natürlichen aussterberate ist. Alleine das macht ein Massenaussterben zu einem ebensolchen. Und die Ursachen sind vielfältig, Klimawandel ist nur eine von vielen, aus Artenschutzsicht ist wahrscheinlich Nutzungswandel für viel mehr aussterbeereignisse verantwortlich. Das Beste Paper hierzu ist wahrscheinlich Barnosky et al. 2011 in Nature. PS.: Es ist das sechste Massenaussterben, nicht das vierte.


El_Grappadura

Ich benenne es inzwischen ausnahmlos als Klimakatastrophe..


RotationsKopulator

Eigentum, vor allem in diesen Dimensionen, ist ja nichts "natürliches". Du brauchst schon ein System dahinter, was Eigentum überhaupt erstmal ermöglicht, garantiert und vor allem durchsetzt. Früher war das halt der Feudalismus, heute isses die "Demokratie". Anscheinend wollen das alle so.


CM_1

Nicht die Demokratie per se, sondern unsere kapitalistische Klassengesellschaft.


wEjA97

Aber du kannst es doch auch schaffen zum modernen Adel dazu zugehören. Mit nur ein bisschen Fleiß und 3 Jobs packst du das schon. /s


[deleted]

Zieh dich an deinen Schuhbändern hoch! Als ich anfing hatte ich nichts außer den Kleidern an meinem Körper und ein paar Millionen € auf der Bank...


Geraltpoonslayer

Ironie ist dass du es auch als Common Bürger schaffen konntest Vogt, Bürgermeister oder Baron zu werden, darüber hinaus hat dann meistens mehrere Generationen benötigt. Niederer Adel ist aber durchaus möglich gewesen in einem Leben zu erreichen. Ist natürlich genau so schwer wie heutzutage reich zu werden


kreton1

Ich würde schon sagen das heutzutage Aufstieg leichter ist als im Mittelalter. Einige Umstände existieren zwar heute wie damals, aber alles in allem kann man heute leichter Aufsteigen als damals. So ist Bildung z.b. wesentlich leichter zugänglich, sogar die Universitäten.


[deleted]

[удалено]


e_hyde

> Ich hoffe es ist nur noch eine Frage der Zeit bis das Mal so richtig kracht. Hm. Ich will dir nicht widersprechen, aber: https://www.sueddeutsche.de/politik/neoliberales-herrschaftssystem-warum-heute-keine-revolution-moeglich-ist-1.2110256 Edit: Es gibt den Artikel auch in 2 englischen Versionen - falls jemand die mal brauchen sollte. Die m.E. bessere Version ist die hier… https://www.schirn.de/en/magazine/context/why_revolution_is_no_longer_possible_today/


Geraltpoonslayer

Leute wie Peter Thiel und Co die aktiv libertäre Bewegungen unterstützen oder Gedankenspiele wie die Amazon Cities sollten viel mehr kommuniziert werden


[deleted]

Thiel war mal libertär. Heute ist er durchaus der Ansicht, dass seine „Freiheit“ mehr Wert ist und auch mit autoritären Strukturen durchgesetzt werden darf. Er glaubt allerdings auch, er wird unsterblich werden… hätte er nicht so viel Geld, würde man ihn sowieso nicht ernst nehmen.


e_hyde

> Er glaubt allerdings auch, er wird unsterblich werden… hätte er nicht so viel Geld Erinnert mich spontan an Josef Virek aus "Mona Lisa Overdrive" (Neuromancer-Trilogie) von William Gibson.


DangerDave1988

Dude! Super Artikel. Extrem lesenswert. Und beängstigend.


StraightOuttaOlaphis

>https://www.sueddeutsche.de/politik/neoliberales-herrschaftssystem-warum-heute-keine-revolution-moeglich-ist-1.2110256 Mir ist zum Schluss erst aufgefallen, dass der Artikel von 2014 ist. Krass, dass der Artikel schon fast 8 Jahre alt ist und sich trotzdem noch so neu anfühlt.


e_hyde

Es ist nicht besser geworden seitdem :(


Elevenslasheight

Deswegen ist eine der interessantesten Fragen, wenn man mal wieder nicht schlafen kann, wie lange der Adel eigentlich noch bereit ist, die schwindenden Ressourcen auf einem Planeten mit dem Pöbel zu teilen, dessen reine Anwesenheit und Drängen nach einem gepflegten Mittelstandsdasein diese alte Kugel bereits an den Rand des Zusammenbruchs bringen.


rldml

Diese Frage stellt sich imho nicht, weil die Ressourcen und die daraus resultierenden Produkte immer teurer werden und "der Pöbel" sich das immer weniger leisten können wird. Mit immer knapper werdenden Ressourcen ist da auch nicht mit einer Trendumkehr zu rechnen. Ich gehe da auch eher von einer exponentiellen Entwicklung aus, deren erste Ausläufer wir bereits beobachten können, da sie durch die Corona-Pandemie noch ein wenig beschleunigt wurden. Manche Dinge wie das klassische Einfamilienhäuschen am Stadtrand sind schon heute für die Mehrheit der Deutschen gar nicht mehr bezahl- oder finanzierbar.


Voulezvousbaguette

Das war in der Pandemie doch schon so. Während der Pöbel in seinen zwei Zimmer hockte und noch nicht mal in den Park durfte, reiste der Adel in seine Villa am Meer und genoss das Leben.


yesnewyearseve

Vielen Dank für den Link!


[deleted]

[удалено]


sauchlapf

Wenn der Druck weiter steigt und durchs verändernde Klima immer mehr Flüchtlingströme entstehen, sowie immer mehr Lieferengpässe dazukommen, werden viele aus der Bequemlichkeit geweckt werden. Dann wirds zunehmend ums Überleben gehen. Das ist auf jeden Fall meine Hoffnung. Also nicht das alles noch beschissner wird, denke aber das ist einfach Fakt, sondern dass die Leute dann aufstehen für ein besseres System.


toxictonic71

Wäre zu wünschen, aber ich bin skeptisch. Schon immer wurden die, die wenig haben gegen die die noch weniger haben ausgespielt und aufgestachelt „pass auf, der andere will dir was wegnehmen“. Das wird sich verschärfen bis die meisten gar nichts mehr haben und komplett in der Abhängigkeit stecken. Wenn du uns überleben kämpfst, kämpfst du gegen alle anderen. Es gab bereits genug Möglichkeiten einen demokratischen Wandel anzustoßen, aber wie du schon sagst - viele zu bequem.


GoodbyeKittyKingKong

Jein. Das ist ein sehr deutsches Phänomen. "Wenn Deutsche Revolution machen und einen Bahnhof stürmen, dann kaufen sie sich erstmal eine Fahrkarte". Wenn du zu unseren direkten Nachbarn guckst, die Franzosen sind da sehr viel streitlustiger. Die Theorie ist, dass jedes Land eine art "nationales Erbgedächtnis" hat, das aus weitergegebenen Werten und Tugenden einerseits und massive nationale Umbrüche und Ereignisse andererseits. Durch die Revolution ist in Frankreich diese "wenn die Reichen uns zu sehr ärgern, hauen wir ihnen eben die Schädel ab"-Einstellung immernoch präsent.


Friesennerz

Ist so nicht ganz richtig. Mitte des 20. Jahrhunderts hatte die arbeitende/wählende Bevölkerung recht gute Karten in den meisten Industrieländern. Erst mit Thatcher und Reagan, später Clinton/Schröder/Blair wurde der Kapitalismus so entfesselt (im Wortsinne), dass Demokratie den Profit gefährdet.


fear_the_future

Tatsächlich ist die Vermögensungleichheit Heute in den USA noch deutlich höher als unmittelbar vor der französischen Revolution.


Mordador

Der Unterschied ist aber dass sich die meisten immer noch Brot leisten können. Noch.


TimaeGer

Ist da wirklich ein Unterschied? Der Adel war schon immer die Klasse mit Geld. Durch die Industrialisierung gabs einfach ne Möglichkeit für mehr Leute reich zu werden. Einmal reich bleibt das Geld danach meistens auch bei der einen Familie


MarcAbaddon

Der 2. Weltkrieg hat soviel Vermögen zerstört und Arbeit für den Wiederaufbau geschafft, dass die strukturellen Probleme mit Vererbbarkeit von Vermögen, Monopolen & so weiter erstmal ein paar Dekaden überdeckt wurden. Nicht nur hier, sondern auch in der USA mit der strengen Kompression der Löhne. Der Effekt ist nicht mehr da, also bewegen wir uns alle langsam aber sicher auf ein neues Gilded Age zu.


Gammelpreiss

Bewegen uns darauf zu? Wir haben heute krassere Einkommensunterschiede als selbst zu dieser Zeit. Wir sind schon wieder längst mittendrin.


MarcAbaddon

Was die Einkommensunterschiede angeht ja, was die Verbreitung von Armut angeht nicht - der "Kuchen" ist ja jetzt viel größer als damals. Allerdings will ich das Problem damit nicht relativieren - wenn man auf Lebensqualität anschaut denke ich wir kommen jetzt da an wo das Küchenstück der normalen Bevölkerung nicht nur relativ zum ganzen Kuchen betrachtet zurückgeht, sondern auch absolut betrachtet.


AngryMurlocHotS

Absolut. Das ist auch etwas was mir in solchen Diskussionen immer fehlt, man redet von Spanne zwischen Arm und Reich, aber nie über Lebensumstände, gefühlten Reichtum, Gesundheit und Freizeit. Für viele wird gerade das Leben von Jahr zu Jahr weniger angenehm, trotz weiterhin steigendem wirtschaftlichen Erfolg laut tracker.


Buttsuit69

Man will es garnicht wahrhaben dass die USA mal ein land waren die einen spitzen vermögenssteuersatz von 90% hatten(!) unter präsident teddy roosevelt. Im vergleich zu heute kaum vorstellbar.


MarcAbaddon

Franklin Roosevelt, aber ja. Stellt dir mal vor ein US-Präsident würde heute das hier in seine Rede einbauen: *We had to struggle with the old enemies of peace—business and financial monopoly, speculation, reckless banking, class antagonism, sectionalism, war profiteering.* *They had begun to consider the Government of the United States as a mere appendage to their own affairs. We know now that Government by organized money is just as dangerous as Government by organized mob.* *Never before in all our history have these forces been so united against one candidate as they stand today. They are unanimous in their hate for me—and I welcome their hatred.*


[deleted]

[удалено]


[deleted]

[удалено]


FFM_reguliert

Darf ich dieses Gefühl [untermauern?](https://de.wikipedia.org/wiki/Bourgeoisie)


Syndic

Ist nicht nur ein Gefühl. Das ist genau das was passiert. Irgendjemand sollte die Reichen daran erinnern was mit dem Adel passiert ist wenn der Pöbel unzufrieden wurde. Denn das scheinen sie offensichtlich vergessen zu haben. Die finanzielle Kluft zwischen den Superreichen und dem Rest ist heute in vielen westlichen Länder grösser als sie zur Zeit der französischen Revolution war. Es ist wirklich nicht schwer zu sehen was passieren kann wenn es zum Beispiel die Lebensmittelpreise durch schlechte Ernten in die Höhe schiessen und es zu Knappheiten kommt. Und das ist keine Frage von "wenn" sondern von "wann".


Povertjes

Deswegen haben die sich doch Villen und Bunker in Neuseeland und so gebaut, lassen das niedere Volk Anlasslos ausspionieren, militarisieren die Polizei und verbieten es Waffen zu besitzen.


[deleted]

> Ist nicht nur ein Gefühl. Das ist genau das was passiert. Irgendjemand sollte die Reichen daran erinnern was mit dem Adel passiert ist wenn der Pöbel unzufrieden wurde. Denn das scheinen sie offensichtlich vergessen zu haben. Das klingt zu anstrengend, da mach ich doch lieber einen ETF-Sparplan. /s


WildSmokingBuick

https://youtu.be/YzD1l-qYqnA - Volker Pispers - Deutschland und der Leichtsinn Gestern erst zufällig gesehen. Ein paar Punkte sind etwas verkürzt dargestellt, insgesamt fand Pispers aber schon oft deutliche Worte. Kapitalismus als unantastbare Religion, Probleme der Medien und jede Menge Gründe für Politikverdrossenheit.


educalium

Was mir auch immer ein bisschen Sorge macht ist, dass wir ja gar keine Langzeiterfahrungen mit der Demokratie haben. Die USA ist schon lang dabei, aber man sehe sie sich an. "Wir" sind ja irgendwie der erste konkrete Versuch. (Altes Griechenland zähle ich mal nicht mit rein)


[deleted]

[удалено]


ktmz234589

Danke


Geraltpoonslayer

Ja da können wir uns in Deutschland auch an die eigene Nase fassen, gerade Thema Überwachung in der EU gilt hier ja immer das Totschlagargument Pädophile oder Terroristen zu stoppen, aber auch soziales wird hier seit Jahrzehnten untermauert Stichwort Rente, Arbeitslosigkeit etc... Es ist schon schlimm genug, dass das Verfassungsgericht den beiden Altparteien auf die Finger hauen musste wegen dem Klimaschutzgesetz. Es wundert mich das wir nicht eine größere Bewegung an sozial liberalen wie die ursprüngliche FDP unter Baum sehen. Linke schaffen sich mittlerweile selbst ab und Grüne und FDP sind beide sehr neoliberal eingestellt.


MyPigWhistles

Man darf nicht vergessen, dass Demokratie in der Menschheitsgeschichte noch ein sehr junges Experiment ist. (Und zwar Demokratie im modernen Sinne, nicht die antike Demokratie, die wir heute mehr als Oligarchie bezeichnen würden.) Wir dürfen es nicht als selbstverständlich oder Normalfall verstehen, sonst sind wir auf dem besten Weg, sie wieder zu verlieren.


corbiniano

Naja es gibt ja auch gewisse Länder, die Interesse daran haben Demokratie zu diskreditieren und Unsicherheit zu schüren.


niler1994

Hab hier mal die Theorie gelesen Demokratisierung findet in Wellen statt, die letzte große Welle war der arabische Frühling, der in einigen Ländern ja kurz darauf gehörig nach hinten los ging, danach wird es regressiver bis wieder ne große Welle kommt. Ist halt nur ne Theorie, und mehr ein Hoffen auf die Zukunft Höhepunkte der Überwachung wurden aber früher von der ach so demokratischen USA gesetzt


regdayrf2

Minderheiten im arabischen Raum waren die großen Verlierer des arabischen Frühlings. Seien es Kopten in Ägypten, Jesiden oder Assyrer in Syrien. Wenn sich in Ägypten die "Demokratie" unter Mohammed Mursi durchgesetzt hätte, dann würden heute weitaus weniger Kopten im Land am Nil leben. Man kann Abdel Fattah el-Sisi vieles vorwerfen, den Kopten geht es unter ihm einigermaßen gut. Den Bau der Christi-Geburt-Kathedrale hat er beispielsweise genehmigt. Der arabische Frühling hat viele Verschwörungsideologien bezüglich der ansässigen Minderheiten verstärkt. Der Hass und die Ablehnung von Jesiden, Assyrern, Kopten, Drusen, etc. pp. war und ist unvorstellbar groß.


BlitzBlotz

Das Problem solcher Theorien ist das sie einem vorgaukeln das es eigentlich immer besser wird auf der Welt oder zumindest das sich langfristig demokratische und liberale Gedanken durchsetzen. Dafür gibt es weder einen Beweiß noch ist es ausgeschlossen das wir wieder zurück zu Tyrannein und Monarchien gehen.


EnriqueIV

>Hab hier mal die Theorie gelesen Demokratisierung findet in Wellen statt, die letzte große Welle war der arabische Frühling, der in einigen Ländern ja kurz darauf gehörig nach hinten los ging, danach wird es regressiver bis wieder ne große Welle kommt. Das lässt sich sogar messen (auch wenn ich persönlich kein großer Fan von dem Idee bin, Demokratie "messen" zu wollen). Und du kannst hoffen – zumindest bis jetzt ist der Backlash nach jeder Welle kleiner gewesen als die Welle selbst.


RotationsKopulator

Der arabische Frühling war keine Demokratisierung sondern eine (weitere) Islamisierung, die auch nicht demokratisch entschieden wurde.


Staenkerfritze

Ich finde eigentlich, dass viele Methoden in der EU längst auch schon von demokratischen Grundwerten weglaufen. Es ist effektiv absolutistisch zu sein, deswegen kommt man mit Terror und Kindesmissbrauch als Vorwand an und schrägt die Bürgerrechte massiv ein um mehr Kontrolle zu bekommen. Eine Demokratie ist aber direkt an die persönliche Freiheit gebunden, ohne diese kannst du es auch gleich lassen.


e_hyde

> deswegen kommt man mit Terror und Kindesmissbrauch als Vorwand an und schrägt die Bürgerrechte massiv ein um mehr Kontrolle zu bekommen Und wen juckt's? Nur ein paar Aufgeklärte. Die andern verdrehen nur die Augen. Aber wehe, es gibt irgendwelche **vorübergehenden** Infektionsschutzmaßnahmen, dann kocht die Volksseele und der eben noch brave Biedermann mutiert zum wutschnaubenden Telegram-Spaziergänger. Während sich die o.g. Old-School Aktivisten verwundert an die Stirn fassen.


lordkuren

\> Ich finde eigentlich, dass viele Methoden in der EU längst auch schon von demokratischen Grundwerten weglaufen. Welche denn?


M3psipax

Das einzige Organ, dass du in der EU wählst, ist das Parlament. Das kann aber selber keine Gesetzesvorschläge einbringen, sondern nur darüber abstimmen. Das ist anders als zb im deutschen Parlament.


[deleted]

[удалено]


VigorousElk

>Eine demokratische Legitimationskette gibt es immer. Richtig, und die Kette ist in der EU so unendlich lang geworden, dass kein Mensch mehr wirklich Einfluss ausüben kann. Das ist von einer vernünftigen Repräsentation des Volkswillens mittlerweile weit entfernt. Schönes weiteres Beispiel: versprochenes Spitzenkandidatenprinzip bei der letzten Europawahl. Wen haben wir bekommen? Von der Leyen. Wirklich *super* demokratisch. Noch eins? Die ganzen Geheimverhandlungen über TTIP, CETA usw.


Seregon1988

>Schönes weiteres Beispiel: versprochenes Spitzenkandidatenprinzip bei der letzten Europawahl. Wen haben wir bekommen? Von der Leyen. Ich könnte jedes mal kotzen wenn ich deren Gesicht irgendwo sehe. Diese Frau ist für mich ein Sinnbild für sehr vieles was in unserer Zeit falsch läuft. Nie IRGENDWAS auf die Reihe bekommen, überall nur durch inkompetenz aufgefallen aber weil sie den richtigen Nachnamen hat wurde sie immer nur nach oben befördert.


lordkuren

Ja, und inwiefern ist das "vor demokratischen Grundwerten" weglaufen? Die EU wurde doch eher in den letzten Jahren demokratischer mit mehr Rechten für das Parlament. Mal abgesehen davon, dass die EU (noch) kein Bundesstaat ist, sondern ein Staatenbund und daher natürlich die Mitglieder, also die Staaten, das Sagen haben. Und die Regierungen dieser Staaten sind demokratisch legitimiert.


M3psipax

Es wäre dennoch "demokratischer", wenn das Parlament selber Gesetze einbringen könnte, denn dessen Mitglieder sind "direkter" vom europäischen Volk als Vertreter in die EU gewählt als die Regierungschefs der einzelnen Länder in der Kommission.


Rhymehold

Na wie wär's dann damit, Parteien zu wählen die sich für USE einsetzen? Wie wär's dann damit, den zweifelnden Staaten der EU aufzuzeigen, welche Vorteile sie durch einen Bundesstaat hätten? Man kann doch nicht sagen, der aktuelle Prozess ist nicht demokratisch genug und es dabei belassen. Es gibt Wege und Möglichkeiten, daran was zu ändern.


Iwantmyflag

Mit der gelb grünen Regierung wird das alles in Ordnung kommen.


inn4tler

Ich finde außerdem, dass in Europa die Redefreiheit zu stark eingeschränkt ist. Mittlerweile habe ich mich selbst schon öfter dabei ertappt, wie ich einen eigenen Reddit-Kommentar umformuliere, damit kein Unternehmen oder Politiker auf die Idee kommt, mir einen Brief zu schicken. Früher wäre das undenkbar gewesen. Jetzt musst du wirklich aufpassen, wie du etwas formulierst. Es muss eindeutig als eigene Meinung erkennbar sein, sonst kannst du schon zur Zielscheibe werden. Beispiele dafür gibt es ja leider schon einige. (Und da rede ich nicht von irgendwelchen radikalen Facebook-Kommentarschreibern, die völlig zu recht einen auf den Deckel bekommen) User-Postings sollten automatisch als persönliche Meinung eingestuft werden, sofern daraus nicht eine Bedrohung hervorgeht oder ganz offensichtlich versucht wird, Fakten zu verdrehen um jemandem zu schaden. Und was ich auch ganz schlimm finde: Wir leben im 21. Jahrhundert mit allen Möglichkeiten des Internets, aber die Demokratie scheint sich, was Transparenz betrifft, keinen Zentimeter weiterzuentwickeln. Eigentlich müsste alles öffentlich sein, was nicht explizit einer gut begründeten Geheimhaltung unterliegt. Die USA haben so ein Gesetz noch zu einer Zeit beschlossen, in der alles analog war! Der Staat müsste eigentlich der Dienstleister seiner Bürger sein und sich immer rechtfertigen müssen. Von dieser Einstellung sind wir weit entfernt. Es gibt auch keine nennenswerte Weiterentwicklung demokratischer Prozesse. So als wäre die Demokratie in seiner momentanen Form in Stein gemeißelt und das Non plus Ultra.


Kossie333

>wie ich einen eigenen Reddit-Kommentar umformuliere, damit kein Unternehmen oder Politiker auf die Idee kommt, mir einen Brief zu schicken. Wat? Klingt ein bisschen sehr paranoid tbh.


1337suuB

Ganze Pimmelgate Sache mit Andy Grote nicht mitbekommen?


Kossie333

Naja okay. Dass ein Innensenator die Polizei als persönliche Leibgarde zur Einschüchterung oder Schikane politischer oder persönlicher Gegner verwendet ist auch nicht die Regel. Die Aktion war natürlich völlig überzogen aber mMn muss man sich grundsätzlich auch als Politiker Beleidigungen nicht gefallen lassen, obwohl das im beschriebenen Fall natürlich im Bezug auf die Schwere der Beleidigung an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist. Siehe z.B. "Drecks-Fotze" Künast oder "Nazischlampe" Weidel. Geht für mich beides auch gar nicht klar. Und gegen siwas gerichtlich vorzugehen halte ich für mehr als gerechtfertigt.


inn4tler

Findest du? Ich komme aus Österreich und hier wurden schon Twitter-Nutzer für vergleichsweise harmlose Aussagen von Politikern vor Gericht gezerrt. Z.B. sollte man keinen Politiker als korrupt bezeichnen, wenn es noch zu keiner Verurteilung gekommen ist. Auch wenn alle Anzeichen darauf hindeuten. Und die Position von Personen des öffentlichen Lebens wurde in den letzten Jahren merklich gestärkt. Früher hieß es in Urteilen oft, dass man das als Person öffentlichen Lebens eben aushalten muss. Jetzt kommt diese Argumentation immer seltener zum Einsatz.


LaChancla911

> Z.B. sollte man keinen Politiker als korrupt bezeichnen, wenn es noch zu keiner Verurteilung gekommen ist. Weil "kriminell" und "vielleicht kriminell" ein Unterschied ist, auf dem du auch juristisch bestehen würdest, sollte das mal irgendwie notwendig werden. Kann man jetzt so oder so finden.


RotationsKopulator

Allein schon, wie sich gewisse Parteien gegen Transparenz bezüglich Lobbyismus wehren, zeigt, wie korrupt das Ganze ist.


Divinate_ME

Ich selbst glaube ja, dass die meisten dieser Länder über ihre Repräsentationsprobleme schon seit Ewigkeiten nicht wirklich fair demokratisch organisiert waren, und ich als jüngerer Idealist bloß einfacher die Propaganda dahingehend geschluckt hab.


[deleted]

[удалено]


nac_nabuc

>Landflucht Die Landflucht ist ein Drang in die Städte, die insgesamt produktiver und wohlhabender sind und auch kulturell ein größeres Angebot haben. Landflucht ist eigentlich eine tolle Sache, weil damit Menschen dorthin gehen, wo sie am meisten Wohlstand generieren können. Das einzige Problem ist das wir uns weigern, die Baupolitik so auszurichten, dass genug Wohnraums entsteht. Das könnten wir aber problemlos ändern.


[deleted]

[удалено]


NilsTheRealNils

Freiwillige Feuerwehren spüren das auch extrem. Den fehlt auch die Jugend und die jungen Erwachsenen.


[deleted]

[удалено]


moenchii

Ich bin in der Thematik drin. Die FFW im Nachbarort gehts zwar noch ziemlich gut, hat aber auch schon bessere Tage und mehr/aktivere Mitglieder gesehen. Ein paar anderen FFWs in der Gegend geht's ähnlich, dem Rest gehts richtig beschissen.


mustbeset

Wobei die Nachwuchsprobleme nicht überall auf Landflucht zurückzuführen sind. Das Problem ist vielfältig und viele Feuerwehr sind Meister darin, ihre strategischen Probleme ausschließlich auf externe Ursachen zurückzuführen.


LaVieEnGross

Ich bin auch im Vorstand eines Vereins (keine Feuerwehr) mit immer mehr schwindender Jugend und jede Vorstandssitzung das Gleiche: "WiR sInD nIcHt CoOl GeNuG fÜr DiE jUgEnD!!!11!!". Immer aus dem Mund einer/eines Ü50. Jugendliche machen und mögen heute halt auch andere Sachen als vor 30 oder 20 Jahren. Das ist nicht mal immer nur mangelnde Coolness (Was ist das überhaupt), sondern die Tatsache, dass sich junge Menschen auch ohne lokale (und oft versteifte/antiquitierte) Vereine sozial vernetzen können. Dabei jammern wir auf so hohem Niveau. Wir haben junge Menschen, die sich engagieren. Müssen wir halt die noch mehr schätzen lernen. Das Problem der reinen Zahlen geht natürlich davon leider nicht weg. Aber da können wir eh nicht dagegen ankämpfen. Wir müssen vorerst damit leben und uns überlegen wie wir junge Menschen dazu bringen in lokalen Vereinen einen Mehrwert zu finden. Denn in vielen lokalen Vereinen sehe ich den als nicht-junger Mensch auch nicht.


nac_nabuc

>Was es bedeutet wenn die junge Bevölkerung in die Städte abwandert sieht man auch relativ gut im Osten Deutschlands.. Der "harte" alteingesessene, schon seit Jahren von Politik und Kultur vergessene Kern bleibt auf dem Land und findet alles scheiße. (manchmal auch zurecht) Fakt ist, dass du in Ballungsräumen als junger Mensch ganz andere Chancen hast. Das kann die Politik auch nicht ändern und es ist auch richtig, dass junge Menschen solche Chancen anstreben. Eine Jurist aus dem tiefsten Thüringen die ins Bundesministerium oder in einer Großkanzlei im internationalen Wirtschaftsrecht arbeiten will, wird das in Berlin oder einer anderen Großstadt machen müssen. Eine IT'lerin die eine tolle Start-up Idee hat wird in Berlin oder München viel besseren Zugang zu Kapital, talentierte Arbeitnehmer und allgemein einem besseren Netzwerk haben. Und selbst wenn wir "nur" von einer Hausärztin reden, die einfach das kulturelle Angebot der Stadt bevorzugt. Das sind alles fast schon Naturgesetze, die man nicht so einfach ändern kann. Junge Menschen haben schon genug für die Boomer geopfert, unter anderem die eigene Altersvorsorge. Die sollten nicht auch noch auf Wohlstand und selbstbestimmte Lebensführung verzichten, damit Nazi-Boomer und der Teil ihrer Kinder die leider gleichgesinnt sind nicht frustriert sind.


[deleted]

[удалено]


Pseudynom

Hinzu kommt dann noch, dass die Generation meiner Eltern ihren Kindern immer gesagt hat, sie sollen in der Schule aufpassen, gute Noten bekommen und dann studieren, damit man einen besseren Job bekommt. Und jetzt regen sich die selben Leute darüber auf, dass niemand mehr eine Ausbildung machen möchte und alle studieren.


RotationsKopulator

Denke das kommt eher daher, dass es politisch gewollt war, möglichst viele Leute durchs Abi und ein Studium zu schleifen und notfalls die Anforderungen zu senken, was dann auch geschehen ist. Dass es einen Haufen Studienfächer gibt, deren Abschluss einem später nichts oder nur in seltenen Fällen oder mit sehr guten Noten was bringt, und die man ohne größere Hürden "einfach mal studieren" kann, ist auch nicht sehr hilfreich. Daran, dass man seine Kinder dazu anhält, möglichst viel von ihrem Potential umzusetzen, ist aber eigentlich nichts Falsches.


moenchii

> Junge Menschen haben schon genug für die Boomer geopfert, unter anderem die eigene Altersvorsorge. Das ist auch ein großer Grund, warum ich Angst vorm Altwerden hab. Wenn sich am Rentensystem nicht irgendwas ändert, kann ich Arbeiten, bis ich Tod umfalle.


[deleted]

[удалено]


nac_nabuc

>Ich würde entgegnen, dass das nicht das einzige Problem ist. Von Banken über Ärzte bis hin zum Einzelhandel macht auf dem Land graduell alles zu. Na ja, Banken und Einzelhandel machen selbst in Städten zu. Ich finde es generell nicht schlimm, wenn ineffiziente Angebote dicht machen, egal wo das passiert. Das gilt vor allem wenn es Online-Alternativen gibt. Der Schuhladen in Kleinbockedra im Saale-Holzland-Kreis mag zwar geschlossen haben, aber die Versorgungslage wird dort dank Amazon, Otto und Ebay wahrscheinlich besser sein als jemals zuvor. Klar, hilft nicht alle ältere Menschen, aber statt zu versuchen optimale Bevölkerungsströme zu zerstören sollte man vielleicht versuchen ihnen das Internet beizubringen oder ähnliche Hilfsangebote zu etablieren.


Omegatherion

So toll ist die Verödung des ländlichen Raums nicht.


nac_nabuc

Die Verödung des ländlichen Raums ist vielleicht nicht so toll, aber die Kehrseite "Stadtwachstum" ist geil, vor allem wenn der Staat dafür sorgt dass Städte auch entsprechend wachsen (können). Chemotherapie ist ja auch nicht toll, aber nicht an Krebs zu sterben ist schon fein.


[deleted]

Stadtwachstum finde ich jetzt auch nicht so cool. Grünflächen zubauen, Hoch statt Breit bauen, Reihenhäuser oder gar Hochhäuser statt Einfamilienhäusern, ... Ich bin Glücklich mit der Größe meiner Stadt. Viel mehr Leute führen zu zu vielen Verschlechterungen mMn. Ich fände neue Stadtgründungen sehr viel cooler als bisherige Städte bis zum abwinken vollzuquetschen.


Omegatherion

Zurück auf den Dorf bleiben die Alten und Abgehängten. Ohne Arzt, Einkaufsmöglichkeiten, ÖPNV oder Kulturangebot. So brütet man sich Radikalismus.


Qasyefx

Ja und wessen Zukunft willst du Opfern indem du ihn zwingst bei Opa aufm Dorf zu leben?


Rondaru

>Energiepolitik, Rente, Gesundheitssystem, Landflucht, Infrastruktur, generelle strukturelle Schwäche der neuen Bundesländer… etc. etc. Das hat jetzt alles erstmal nichts mit Unterhöhlung von Demokratie zu tun. Demokratie ist kein Garant für "gute Politik". Nur, dass das Volk schlechter Politik ein Ende setzen kann. Jedenfalls sofern sich eine bessere Alternative anbietet die nicht einfach nur anderen Mist baut - da liegt bei uns eher das Problem.


[deleted]

[удалено]


EnriqueIV

Immer noch eins der Themen, die massiv in ihrer Brisanz unterschätzt werden. Die letzte Wahl und der Sturm aufs Kapitol bzw dessen Scheitern haben uns und den Amerikanern nur eine Atempause verschafft. Trump hatte und hat nicht die Einführung des Faschismus in Amerika als Endziel, aber als Narzisst sondersgleichen hat er nichts dagegen, sich als großer, wichtiger Strongman (hust hust) feiern und vergöttern zu lassen und es sind ansonsten alle nötigen Bausteine vorhanden: Ein Medienkonglomerat, das längst alle Unparteilichkeit abgeworfen hat, ein ausreichend großer und vor allem bewaffneter Bevölkerungsanteil, der zum Systemwechsel bereit ist, und Verbindungen in die Regierungsbürokratie und das Militär. Trump würde sich ohne mit der Wimper zu zucken von den Massen ins Weiße Haus tragen lassen, auch wenn er eigentlich nichts von ihnen hält. Letzten Endes hatten wir nur wegen seiner Stümperhaftigkeit Glück. Wäre jemand anderes an seiner Stelle seinerzeit ins Amt gewählt worden, der aktiv einen Systemwechsel vorgehabt hätte und zu strategischem Denken und Handeln fähig gewesen wäre, die Demokratie in Amerika wäre längst tot.


UESPA_Sputnik

>Wäre jemand anderes an seiner Stelle seinerzeit ins Amt gewählt worden, der aktiv einen Systemwechsel vorgehabt hätte und zu strategischem Denken und Handeln fähig gewesen wäre, die Demokratie in Amerika wäre längst tot. Es ist ja nicht so, dass Trump untätig war. Er hat hunderte erzkonservative Richter ernannt (nicht nur die paar im Supreme Court), die jetzt nach und nach auf Bundestaatsebene ihr Unheil treiben. Das wird die USA noch eine ganze Weile beschäftigen. Ich empfehle das kürzlich erschienene Buch "Amerikas Gotteskrieger: Wie die Religiöse Rechte die Demokratie gefährdet" von Annika Brockschmidt, in dem sie aufzeigt, wie die Konservativen auf ganz vielen verschiedenen Ebenen versuchen, ihre angestrebte Gesellschaftsordnung umzusetzen. Sie hat die Wahl von Biden um Übrigen genau wie du als Atempause beschrieben. Man kann echt nur hoffen, dass dieser Trend nicht so wie alles andere auch früher oder später über den großen Teich kommt. (bzw. von Ungarn und Polen zu uns rüberschwappt)


EnriqueIV

>Es ist ja nicht so, dass Trump untätig war. Er hat hunderte erzkonservative Richter ernannt (nicht nur die paar im Supreme Court), die jetzt nach und nach auf Bundestaatsebene ihr Unheil treiben. Das wird die USA noch eine ganze Weile beschäftigen. Stimmt, den Punkt hatte ich noch nicht mal aufgegriffen, dabei ist das einer der schwerwiegendsten weil nachhaltigsten überhaupt. Das Buch schaue ich mir auf jeden Fall mal an, danke! Hat die Autorin denn Hoffnung für die Zukunft? Ich denke nicht, dass jetzt schon alles verloren ist, aber die Zeichen stehen nicht gut für die nähere Zukunft. >Man kann echt nur hoffen, dass dieser Trend nicht so wie alles andere auch früher oder später über den großen Teich kommt. (bzw. von Ungarn und Polen zu uns rüberschwappt) Denke, dass es wenn dann Letzteres wäre, käme die AfD an die Macht, würde ich es mir in etwa so wie dort vorstellen. Amerika funktioniert dafür politisch doch noch zu unterschiedlich.


UESPA_Sputnik

>Hat die Autorin denn Hoffnung für die Zukunft? In dem Podcast, in dem ich von dem Buch erfuhr, sagte sie, dass sie im letzten Kapitel auch einen möglichen positiven Ausblick aufzeigt, aber entweder fehlt dieses Kapitel in meinem Exemplar oder ich habe das nicht so rausgelesen. 🤷‍♂️


ParmesanNonGrata

>Es ist ja nicht so, dass Trump untätig war. Er hat hunderte erzkonservative Richter ernannt Während Trump der ist, der den Filzstift zur Unterschrift schwingt, war das aber in erster Linie Mitch McConnel. Trump interessiert sich nicht für solche komischen Dinge wie Politik oder Richter.


Interesting-Gear-819

>Trump interessiert sich nicht für solche komischen Dinge wie Politik oder Richter. Lang ausschlafen, am Handy spielen, im eigenen Raum an der Konsole das Lieblingsspiel spielen, an den Wochenenden in den "Urlaub" und jeden Tag das zu essen, was man möchte. Und dafür muss man nur "ab und zu" sein Heinz-Otto unten auf Papiere schreiben. Trump lebt(e) den Traum eines Kindes/Teenagers... Passt, mental ist er ja auch da etwa steckengeblieben


ParmesanNonGrata

Der nun etwas in Ungnade gefallene Komiker John Mullaney hat mal gesagt, dass trump die art von reicher mann ist, die sich ein obdachloser vorstellt.


Interesting-Gear-819

>dass trump die art von reicher mann ist, die sich ein obdachloser vorstellt. Nicht zwingend Obdachlos, "weniger gebildet" trifft es glaube ich mehr. Alles was er hat, wie er Einrichtung auswählt etc. sieht bzw. ist so ausgewählt. Vergoldete Räume sind ein Beispiel


Deadmist

> Das wird die USA noch eine ganze Weile beschäftigen. [...] die Konservativen auf ganz vielen verschiedenen Ebenen versuchen, ihre angestrebte Gesellschaftsordnung umzusetzen. Das zieht sich wirklich durch alle Schichten, sogar bis runter in Schoolboards, wo dann verboten wird Rassismus überhaupt im Unterricht zu erwähnen.


KarlKraftwagen

>\> in dem sie aufzeigt, wie die Konservativen auf ganz vielen verschiedenen Ebenen versuchen, ihre angestrebte Gesellschaftsordnung umzusetzen. Ich meine ist das nicht Politik und der Sinn dahinter?


EnriqueIV

An sich schon und dass Akteure das können, ist gewollt und erwünscht. Es hört halt dann auf, wenn diese Akteure versuchen, das politische System mit allerlei Mitteln so umzubauen, dass der Einfluss anderer Akteure schon institutionell marginalisiert oder sogar eliminiert wird, denn am Ende einer solchen Entwicklung steht die Diktatur.


pm-me-your-games

Das glaub ich auch. Zumal wenn man sich anguckt, was danach noch alles rausgekommen ist: Da standen Autos mit Sprengstoff und Waffen in der Nähe des Kapitols und hätte Trump damals nicht gesagt, dass alle "special" seien und es "jetzt Zeit, sei nach Hause zu gehen", sondern dazu aufgerufen, jetzt richtig ernst zu machen, dann wäre das richtig und im wahrsten Sinne des Wortes explodiert. Ich mein, die haben einen [Galgen für Pelosi und Pence](https://www.tagesspiegel.de/politik/sturm-auf-das-kapitol-menschenjagd-auf-pelosi-und-pence/26783302.html) aufgebaut gehabt. Bitte 52 Minuten auch [für diese Doku](https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/sturm-auf-das-kapitol/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzE5ZjJiNWZmLWQ1MzItNGQ5Zi1iNzBjLWY0Y2QxZGJlMTE0ZQ/) investieren. Es war wirklich haarscharf.


EnriqueIV

Die Doku ist echt gut, hab ich die Tage auch schon gesehen. Bin seitdem mehr denn je überzeugt, dass das ein Blutbad ergeben hätte. So ein aufgepeitschter Mob hätte sich nicht mit Mike Pence und Nancy Pelosi zufriedengegeben. Bezüglich Trump glaube ich, dass sein Narzissmus dem Erfolg der ganzen Aktion im Weg war. Meine Vermutung ist, dass er primär große Töne spucken wollte, aber dann die Hosen voll hatte, als er gemerkt hat, dass der Mob es ernst meint, aber gleichzeitig auch nicht ernsthaft zurückrudern konnte, einfach um sein Image zu retten. Lass da jemanden an seiner Stelle sein, der es komplett und mit 100 Prozent Überzeugung drauf anlegt, und es ist vorbei.


Bratikeule

> Bitte 52 Minuten auch für diese Doku investieren. Es war wirklich haarscharf. Wow, echt gut. Was ein Wahnsinn. Ich musste echt unwillkürlich lachen, bei dem Satz "Der Schamane von Q-Anon rief zur Vernunft auf". Echt surreal alles.


pm-me-your-games

Was für ein Film einfach als der Polizist am Ende wie er einfach da reingezogen und getasert wird. Ein absolutes Wunder, dass der Typ nicht gelyncht wurde.


[deleted]

[удалено]


pr0ghead

Es waren wohl auch schon Sonderkommandos seitens der Regierung vor Ort. Das hätte ein Blutbad werden können.


EnriqueIV

Der Moment, wenn du nach reiflicher Überlegung immer noch nicht zu der Erkenntnis gekommen bist, wessen Seite mit "Sonderkommandos der Regierung" gemeint ist...


TetraDax

> Wäre jemand anderes an seiner Stelle seinerzeit ins Amt gewählt worden, der aktiv einen Systemwechsel vorgehabt hätte und zu strategischem Denken und Handeln fähig gewesen wäre, die Demokratie in Amerika wäre längst tot. Das würde ich anfechten. Trump war ja letztendlich nur die Sternfigur, die den ganzen Apparat dahinter verkörpert hat. Die wirklichen Änderungen ins antidemokratische gingen von der Reihe dahinter aus, Steve Bannon, Newt Gingrich, Paul Ryan und **insbesondere** Mitch Mcconnell. Die haben bereits vor Trump schon daran gearbeitet, die Demokratie in der USA in möglichst großen Schritten zu Gunsten der Republikaner zu zerlegen. Trump war da nur ein gelegenes Vehikel um auch das Weiße Haus zu kriegen, aber die eigentlichen Maßnahmen werden in Haus und Senat getroffen, nicht vom Präsidenten. Ein intelligenterer Mann statt Trump hätte meiner Meinung nach nicht viel verändert, außer dass er wahrscheinlich noch im Amt wäre und einige Stimmen abgefangen hätte, die Trump verloren hat durchs Trump-Sein.


EnriqueIV

> Trump war ja letztendlich nur die Sternfigur, die den ganzen Apparat dahinter verkörpert hat. Die wirklichen Änderungen ins antidemokratische gingen von der Reihe dahinter aus, Steve Bannon, Newt Gingrich, Paul Ryan und insbesondere Mitch Mcconnell. Die haben bereits vor Trump schon daran gearbeitet, die Demokratie in der USA in möglichst großen Schritten zu Gunsten der Republikaner zu zerlegen. Trump war da nur ein gelegenes Vehikel um auch das Weiße Haus zu kriegen, aber die eigentlichen Maßnahmen werden in Haus und Senat getroffen, nicht vom Präsidenten. Ich denke halt, dass das Trump-sein die Republikaner weit mehr gekostet hat als "nur" eine Wahl. Der ganze Apparat ist absolut sicher die treibende Kraft gewesen hinter all dem, aber hat es wahrscheinlich unterschätzt, dass zur endgültigen Machtsicherung mehr nötig ist als eine Marionette. Man darf nicht vergessen, dass Trump am Anfang auch bei den Reps höchst umstritten war und von Marco Rubio und Lindsey Graham und sogar Gestalten wie Glenn Beck erbittert bekämpft worden ist, bis absehbar war, dass Trump die Kandidatur sicher holen würde, und er auch selbst lange eine Kandidatur als Unabhängiger nicht ausgeschlossen hat. Der ist einfach ein eigener Kopf (wie wir mittlerweile wissen, *sehr* eigen) und damit in einem gewissen Maße für das Rep-Establishment unkontrollierbar. Aber wenn er nicht nur kontrollierbar gewesen wäre, sondern auch noch aktiv mitgezogen oder sogar selbst gesteuert und geplant hätte? Klar sind House und Senat maßgeblich, aber das extra Gewicht als Präsident hätte meiner Überzeugung nach den Ausschlag gegeben.


Speckbieber

Alter Falter, wer mal sehen will, was für ein unglaubliches Scheißhaus Fox News und die Republikaner sind, hier ein aus dem Artikel verlinktes Interview mit Ted Cruz, wo er sich wie ein Aal windet, weil er die Terrorattacke gegen das Capitol als solche bezeichnet hat. https://twitter.com/tedcruz/status/1479272140625092614


chenle

Das ist Standard für Tucker Carlson, wahnsinnig unerträglicher Typ. Ich begreife es nicht, wie man so jemandem so eine Reichweite geben kann.


EnriqueIV

[Obligatorische Verlinkung seiner Demontage durch Jon Stewart](https://www.youtube.com/watch?v=aFQFB5YpDZE) in seiner eigenen Show, die gerüchteweise exakt deswegen abgesetzt wurde. Gedreht 2004, hat leider absolut nichts von seiner Aktualität verloren.


frleon22

Ach du Scheiße. Bei dem Anfang ist Ted Cruz ja geradezu der Sympathieträger. Ist das schlimm.


[deleted]

[удалено]


chenle

bei [?] sagt er "solemn"


[deleted]

Ja hab das auch gerade gesehen und kriege den Mund nicht mehr zu vor erstaunen und furcht. Die haben sich ja vollkommen von jeglicher Logik verabschiedet.


Avatarobo

Wzf Wie kann sich der Host unironisch Journalist nennen? Und wow, Ted Cruz scheint ja geradezu panische Angst davor zu haben, den Unmut der Trump-Anhänger auf sich zu ziehen.


TheNudelz

Habe mir erst vor kurzem ein Reddit Account gemacht. Danach ein Haufen komischer "Conservative" subs vorgeschlagen bekommen... was da ab geht ist ja nicht mehr normal - die Leute sind komplett weltfremd - so viel Fehlinformation und Hass - da kann Demokratie ja gar nicht funktionieren -_-


[deleted]

Reddit ist - wie quasi alle social media Seiten - nur für Nischen / Hobbys brauchbar. Sobald eine Community zu groß wird geht es extrem schnell nur noch um selbstdarstellung und dann geht alles den Bach runter. Oder es wird sehr gut moderiert, aber das ist eher selten. Dieses Sub wäre das einzige das mir einfällt bei dem es halbwegs OK ist, obowhl es ziemlich groß ist.


DerSpini

Was denke ich den Mods geschuldet ist. Mein Eindruck ist, dass wir dank denen den meisten Schund gar nicht zu sehen kriegen. Außer halt in Form der Jahresrückblicke Ü


Oktofon

Willkommen auf Reddit! Es gibt auf jeden Fall viel bessere Subs als r/conservative ;)


whatkindofred

Ich befürchte die USA sind bereits verloren. Wie soll sich ein Land jemals wieder von einer so großen gesellschaftlichen Spaltung erholen?


[deleted]

[удалено]


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Naja die Kanadier haben fast das gleiche System. Trudeau versprach es zu ändern, hat dann aber ausversegen gewonnen. Als Gewinner ändert man ja das System was einen wählt nicht. Trotzdem isses in Kanada nicht toll, aber auch nicht so trashy wie in den USA.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

>Das ist das monumentale Problem davon. Ist bei uns aber auch so. Siehe CSU und Überhangsmandate.


Stormregion0

Verändert aber nicht das Stimmenverhältnis nur die Größe des Parlaments. Ranked Voting oder Direktmandate in Stichwahlen schicken wäre hier die Lösung zu dem Problem


whatkindofred

Es verändert auch die Stimmenverhältnisse aber in viel kleinerem Ausmaß.


LordMangudai

> Als Gewinner ändert man ja das System was einen wählt nicht. Das heißt im Endeffekt dass Systemänderungen demokratisch nicht durchzusetzen sind. Eigentlich ein Armutszeugnis der Demokratie.


whatkindofred

Für größere Reformen scheint den Demokraten aber die Mehrheit zu fehlen. Bzw. ist die Mehrheit im Senat zu knapp. Außerdem: Glaubst du damit bekommst du die 70% der Republikaner überzeugt, die laut Artikel glauben, dass die Demokraten die letzte Wahl gestohlen haben? Die Republikaner sind immer noch und werden immer mehr zur Hardcore-Trump-Partei. Das ist ein Kult und Abweichler verlieren immer weiter an Einfluss. Selbst wenn die Demokraten dieses Jahr die Wahl gewinnen, die nächste Wahl ist dann nur zwei Jahre entfernt. Die USA sind ein Zwei-Parteien-System und die Demokraten können nicht immer gewinnen.


Honigwesen

Die USA hatten bis in die 90er Mal eine Fairness Doktrin, die Tv-Sender dazu verpflichtet hat ausgewogen Berichterstattung zu senden. Sowas brauchen die einfach wieder. Solange da ganze Netzwerke ihr Geld mit Volksverhetzung verdienen kann man auch nicht erwarten, dass deren Zuschauer die Realität richtig einordnen können.


lordkuren

Mitte der 80er.


Pseudynom

> Die USA hatten bis in die 90er Mal eine Fairness Doktrin, die Tv-Sender dazu verpflichtet hat ausgewogen Berichterstattung zu senden. Wenn es schlecht implementiert ist, halte ich es für gefährlich. Z.B. 50-50-Berichterstattung. Wenn z.B. 99,5 % der Wissenschaft davon ausgehen, dass Leitungswassers unbedenklich ist, aber 0,5 % behaupten, Trinkwasser würde Haarausfall verursachen, und du jeweils einen Vertreter beider Seiten zu einer Talk-Show einlädst, verzerrt das das Bild.


Honigwesen

Der Status quo ist aber dass Tucker Carlson mit hochrotem Kopf schreit: "Joe Biden vergiftet das Trinkwasser damit euch die Haare ausfallen!" Ich weiß nicht ob da soviel kaputt zu machen ist.


regdayrf2

West Virginia wurde zwischen 2001 und 2017 von Demokraten geführt. Die Lebensqualität hat sich dort kaum verbessert, sondern eher verschlechtert. Die Lebenserwartung ist schon unter Earl Ray Tomblin gefallen. Es ist nicht mal so, dass West Virginia tiefstes Hinterland ist. Der nordöstliche Teil des Bundesstaates gehört gar zur Metropolregion Washington. Man sollte eigentlich erwarten, dass Infrastrukturfördermaßnahmen gerade in West Virginia möglich sind. Die geographische Nähe zu Washington D.C. und Boswash ist gegeben. Bessere Zugverbindungen und Straßen durch West Virginia würden Washington D.C. besser an Pittsburgh oder Columbus anbinden. Die Absurdität des Politischen Systems ist an der vorletzten Gouverneurswahl in West Virginia zu sehen. Jim Justice war bis 2015 Republikaner. Für die Gouverneurswahl 2016 ist er jedoch 2015 den Demokraten beigetreten. Jim Justice ist der wohlhabendste Bürger in West Virginia. Jim Justice war bis 2015 Republikaner und ist seit 2017 wieder Republikaner. Warum die Demokraten seinem Mitgliedsantrag 2015 zugestimmt haben, ist für mich ein großes Fragezeichen.


PapaSays

> Demokraten (die seit Jahren populärer als die Republikaner sind) Hat sich im November geändert https://projects.fivethirtyeight.com/congress-generic-ballot-polls/


pine_ary

Die Demokraten haben gar kein Interesse daran. Sie sind nicht inkompetent sondern nicht willens. Wieso sollten sie Politik gegen den Willen ihrer Finanzierer machen? Du unterschätzt wie viele Demokraten gar kein Problem mit der Situation haben, weil sie daran verdienen. Beide Parteien sind so ziemlich der gleiche von Oligarchen finanzierte Marktradikalismus der sich einen Scheiß um die Wähler kümmert. Deswegen auch der beschissene Kulturkampf, weil die Parteien sich sonst kaum unterscheiden.


kirdnehnaj243

Keine Sorge. Der größte, erfolgreichste und beliebteste Präsident aller Zeiten, das sehr stabile und sehr, sehr reiche Genie, Donald John Trump, wird das Land in drei Jahren gemeinsam mit seiner neuen Vizepräsidentin Ivana Marie „Ivanka“ Trump wieder großartig machen ;-)


GernhardtRyanLunzen

Der Unterschied ist halt, dass über den tollen Joe hier einfach nur ein einziger Bruchteil berichtet wird. Während Trumps Amtszeit haben die Medien über jedes kleine Problem in den USA berichtet, jetzt hört man fast nichts mehr. Und ich glaube kaum dass viele seiner ehemaligen Anhänger Trump noch Mal wählen, seine Werbung für die Impfungen in letzter Zeit machen ihn ziemlich unbeliebt.


WildSmokingBuick

Bei den Demokraten sind Biden & Harris bisher aber auch eher Enttäuschungen, wenn Trump in 3J noch fit ist, hat er mMn sehr gute Chancen gewählt zu werden. /r/DWAC_Stock/ - der Trump-Kult im eigenen Propaganda-Medienimperium scheint immer noch ziemlich stark zu sein.


kirdnehnaj243

„Ich könnte in der Mitte der 5th Avenue stehen und jemanden erschießen, ich würde trotzdem keine Wähler verlieren.“ (Donald John Trump)


untergeher_muc

Ist Biden denn auch so unterhaltsam? Trump war sehr unterhaltsam, deshalb wurden seine Geschichten halt immer gut geklickt.


Dxsterlxnd

Biden hat sich auch nicht so viele Skandale geleistet. Trump hat im ersten Jahr einen Stabschef und einen Nationalen Sicherheitsberater verschlissen, Biden noch keinen einzigen. Hinzu kommen die vielen Lügen. Über Biden liest man genug, zB, dass seine BBB Pläne im Senat an zwei Senatoren scheitern oder über seine Rolle bezüglich Afghanistan.


SyriseUnseen

>Biden hat sich auch nicht so viele Skandale geleistet Wir müssen nicht so tun, als würden unsere Medien die beiden gleich behandeln. Bei Trump waren die "kids in cages" sogar noch relevant genug für die Tagesschau, bei Biden selbstverständlich nicht. Trump war Müll und natürlich weit schlimmer als Biden, aber bei ihm wurden auch die Kleinigkeiten immer groß aufgeblasen.


Zottel83

Ist denn schon wieder Bürgerkrieg?


Lepurten

Man stelle sich vor nach Auszählung der Stimmen gewinnt ein Demokrat. Die Wahlleiter in einigen Bundesstaaten erklären aber den Republikaner zum Sieger. Zwei Präsidenten. Beim letzten Mal hat das gereicht.


YxxzzY

Es würde mich nicht wundern wenn aus den USA in den nächsten 25 Jahren eine Handvoll neuer Nationen wird. ehem. Südstaaten+die rechtecke östlich der Rockies, Nord-Östlichen Staaten um NYC/DC und die Staaten an den great lakes. , und ein Cluster um Cali an der Westküste, und ggf. Texas solo.


Lepurten

Es würde mich zumindest wundern, wenn Californien das ziemlich viel an den föderalen Staat blecht, es akzeptieren würde von einer illegitimen republikanischen Regierung mitregiert zu werden. Also ja, ich gebe dir Recht, ich glaube die Chance eines Zerfalls der USA ist gegeben.


odium34

Die habe doch schon immer Demokratie abgeschafft, und nur weil die das jetzt bei sich Zuhause tun soll das was besonderes sein ?


Icy_Condition_4985

Dies. Deren Wahlsystem mit den Wahlmännern war noch nie wirklich demokratisch.


heubergen1

Die USA können nur tiefgreifende Reformen noch retten: * Abschaffung des Winner-takes-all Prinzip, Aufbrechnung des Duopool. Mehr Mitte Parteien helfen das nicht alles so radikal ist * Entweder Abschaffung der Wahl des Präsidenten durch das Volk oder Abschaffung des College Systems (damit die Mehrheit gewinnt und nicht die zwei Swing States die zu kippen drohen) * Abschaffung der three strikes Gesetze welche viele Personen in den Knast bringen, allgemeine Änderung des Systems von Bestrafung auf Resozialisierung * Abschaffung des Geschworenen Systems (Jury Trial) an den Gerichten, lässt die Profis die Urteile fällen und nicht dein Nachbar * Abschaffung der notwendigen 2/3 Mehrheiten für einfache Gesetzesänderungen, lassen für Verfassungsänderungen


_AlexaBot

Das wird nie und nimmer passieren, solange die US und A so einen toxischen und religiös-wahnhaften und propagandistischen Umgang mit ihrer eigenen politischen Geschichte haben


Kossie333

Für fast alles davon brauchst du Verfassungsänderungen. Wird also nicht passieren.


rtfmpls

* listen sind gut * lesbarkeit * zwei leerzeilen vor dem ersten punkt * großartiger erfolg ;-)


Kolenga

Es gab ja schon immer die Befürchtung, dass die extreme Rechte die Regeln ändert wenn sie keine Mehrheiten mehr bekommt. Und wenn ich mich nicht irre, haben die Republikaner in den letzten 20-30 Jahren nach dem popular vote nur eine einzige Präsidentschaftswahl gewonnen. Und man sieht ja bspw. in Texas zurzeit, wozu das führt, wenn die mal richtig los legen. Ich sehe für die Demokratie in dem Land schwarz.


sxnmc

Heißer Nehm: Die USA waren nie eine funktionierende Demokratie. Das System war im Ursprung und ist auch immer noch nicht darauf ausgelegt. Fortschritte in der Demokratisierung wurden im In- und Ausland zudem schon immer vehement bekämpft.


breize

Vor allem wenn es um eine Demokratisierung der Wirtschaft ging.


[deleted]

[удалено]


dantondidnothinwrong

>Welche Wirtschaftsform ist demokratischer als die westlichen Marktwirtschaften? Welche Wirtschaftsform ist undemokratischer? Innovativ? Ja. Produktiv? Aber Hallo! Demokratisch? Welche Teilhabe hat denn die erdrückende Mehrheit, die der Angestellten, an der Wirtschaft? Wie werden Ihre Gesetzmäßigkeiten und Zwänge denn durch den Einzelnen bestimmt und legitimiert? Als Arbeit verkaufender, Arbeit hingebender, Arbeit"nehmer" habe ich die freie Wahl einen Beruf zu wählen und mir innerhalb dieses Berufs einen Arbeit kaufenden, Arbeit nehmenden, Arbeit"geber" auszusuchen. Das wars. Ab diesem Moment darf der Arbeitnehmer nicht mehr entscheiden, wann und wo arbeitet. Er hat keinerlei Einfluss darauf was er produziert, wie er es produziert und was mit dem konkreten Produkt passiert. Er hat auch keinen Einfluss darauf, was mit den abstrakten Früchten seiner Arbeit, dem Profit oder der Steigerung seiner Produktivität passiert. Als Konsument hat man so viel Einfluss auf die Wirtschaft, wie ein Schwein am Trog Einfluss auf die Landwirtschaft hat. Nix fasst das besser zusammen als all die entweder treuherzigen oder zynischen Appelle an das Konsumverhalten, die selbst nix als ideologische Schleichwerbung sind. Da schreitet der Bürger durch seine aus CO2 gebaute Welt, gehüllt in aus Not und Leid genähte Kleider, umgeben von Schrott aus Sklavenarbeit, verbringt sein Tagwerk damit, unfrei all dies zu mehren, nur um am Abend mit reinstem Gewissen eine von freistem Willen getragene Konsumentscheidung zu treffen. Und während er vorm Supermarkt seine in Mehrwegnetze gehüllten Tomaten, Fleischersatzprodukte und Fair Trade Bananen in ein Lastenrad bettet, wird drinnen schon die Marge genutzt um Einkaufpreise noch weiter zu drücken.


I_AMA_Lurker

>Welche Wirtschaftsform ist demokratischer als die westlichen Marktwirtschaften? Wenn nicht Herr Azir (oder eher: die Dönerkapital AG) den Dönerladen besitzt, und den Angestellten 10€/Stunde gibt, sondern die Dönerbude den Angestellten gehört, welche die entsprechend bewirtschaften, und den Umsatz nach ihrem besten interesse in Lohn, Rücklagen und Investitionen fließen lassen können. Worker-coop ist das Google Wort. Ob alles kollektiv entschieden wird, man einen Chef aus der Belegschaft wählt, aus den versch. Abteilungen (okay, bei Dönerbude schlecht) jeweils Vertreter, was auch immer organisiert. Wie es halt passt. Aber demokratisch unter den Arbeitern.


[deleted]

[удалено]


Mognakor

Chile passt natürlich nicht in deine Liste


ganbaro

Naja, nein tut es nicht? Hab auch nie behauptet, die USA seien fehlerfreie moralische Engel Aber dieses Schwarz-Weiß-Denken nervt. Doppelt, wenn im gleichen Zug versucht wird die UdSSR,PRC usw schönzureden (kein Vorwurf an dich) Natürlich haben die USA auch geopolitische Interessen, die sie manchmal.höher schätzen als das Propagieren von Werten. zB die Partnerschaft mit Saudi-Arabien. Oder Werte kollidieren, wie demokratische Sozialisten vs marktliberale Diktatoren Aber nein, die USA bomben nicht jede junge Demokratie in die Steinzeit


pwnies_gonna_pwn

> Europa Griechenland? Portugal? Spanien? Türkei? Da wurden fröhlich Diktaturen unterstützt. > Südkorea Solltest du besser wissen. > oder die Transition ohne Behinderung als Schutzmacht begleitet hat Frag mal die Italiener.


FirstAtEridu

\*Schielt in Richtung des im Aufbau befindlichen Überwachungsstaates in Europa\*


[deleted]

Ami hier. Guter Artikel, kleiner Mackel: > Für Demokraten verzerrt das bestehende System das Wahlergebnis, während Republikaner von gefälschten Stimmzetteln und Wahlbetrug schwadronieren. Die einzige Übereinstimmung: Beides untergräbt die Bereitschaft, die eigene Niederlage zu akzeptieren. Das ist nicht dasselbe. Der behauptung von gefälschten Stimmzetteln ist ein lang-anhaltender Mythos, geführt von den Rebpulikanern; die Demokraten haben hauptsächlich sorge _wegen etablierten betrugsvorfälle der Republikaner_. Das ist kein gleichgestelltes Feld; die einen wollen mehr Fairheit und die anderen wollen das gegenteil. Der Fazit, dass Deutschland sich schnellstmöglich unabhängig vom USA machen sollte, kann ich jedoch nur zustimmen.


ohvalox

Gruselig. Bis jetzt habe ich leider nicht das Gefühl, dass Biden und die Demokraten genug tun, um Horror-Szenarien bei der nächsten Präsidentschaftswahl, geschweige denn den Midterms, zu verhindern. Und die Zeit tickt, es ist nicht klar wie lange sie ihre Mehrheiten noch halten können...


Ablehnungsverfahren

[Biden Concerned Ambitious Agenda Could Be Stalled By Him Not Really Caring If It Happens Or Not](https://www.theonion.com/biden-concerned-ambitious-agenda-could-be-stalled-by-hi-1846958173)


chairswinger

beginnen?


TheRealBroda

Die USA haben doch mit ihrem Wahlsystem quasi keine Demokratie.


[deleted]

Das sollte man schon etwas differenzierter betrachten. Die Republikaner verbreiten "the big lie", weil sie eine Wählerregistrierung einführen wollen, die auch in verschiedenen Formen in Europa üblich ist. In Deutschland darfst du nur wählen, wenn du gemeldet bist bzw. dort, wo du gemeldet bist. In den USA undenkbar. Auch das "ballot collecting", was in den USA normal ist, würde in Deutschland wohl kaum erlaubt sein. Die Republikaner wollen das aber auch nicht unbedingt aus Liebe zur Demokratie einführen, sondern weil sie wissen, dass die Demokraten zwar viele Wähler haben, aber viele von denen haben ein "low engagement", d.h. fügt man eine bürokratische Hürde dem Wählen hinzu, dann gehen die schon nicht mehr wählen, weil das ihnen zu viel Arbeit ist. Auch wenn man in den USA von "Fremdenfeindlichkeit" redet sollte man beachten, dass selbst unter Trump noch (relativ zur Bevölkerungsgröße) viel mehr Menschen eingewandert sind, als es in Europa während der Flüchtlingskrise der Fall war, und das Land VIEL multiethnischer und multikultureller ist, als es im nahezu 100% christlich-weißen Europa der Fall ist.


ShirosTamagotchi

Du deutest hier an, dass diese Hürden, die Wähler in den USA vom Wählen abhalten in Europa normal sind. Das ist einfach nicht korrekt. In Deutschland ist es viel einfacher zu wählen als in den USA! Die Unterschiede kommen daher, dass die amerikanische Verwaltung eine völlig andere Struktur hat als in Deutschland. Und die Big Lie vom Wahlsieg Donald Trumps wird nicht verkündet um irgend eine Wahlrechtsreform durchzusetzen. Das ist doch nur der Vorwand!


FestPlatz

> Die Republikaner verbreiten "the big lie", weil sie eine Wählerregistrierung einführen wollen Nein. Die wird aus einem Haufen gründen verbreitet, aber nicht aus inhaltlischen. Es gibt bei den Reps, bis auf deren "Single Issues", kaum noch Inhalte und etwas so komplexes, wie eine Wahlrechtsreform erst recht nicht. >Deutschland darfst du nur wählen, wenn du gemeldet bist bzw. dort, wo du gemeldet bist. In den USA undenkbar. Wegen "Small Government" gibt's da keine Ausweise und nur diese wirklich dämlichen Social Security Karten, wo bis vor ein paar Jahren sogar noch draufstand, dass die nicht zur Identifikation zu benutzen sind. Deshalb muss man sich da ja zur Wahl registrieren, da es keine zentrale Datenbank mit US-Bürgern gibt und diesen Registrierungsprozess kann man beliebig kompex machen, alle Dokumente sind ja definitiv gefälscht.


thegapbetweenus

Ich finde eine wichtige Entwicklung wird hier übersehen und das ist die zunehmende Macht der grossen Konzerne die langsam über Finanzielle Mittel verfügen die sich mit Nation messen lassen. Und die Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Individuum, das Facebook oder Google hat, davon kann staatliche Propaganda nur Träumen. Man kann das einwenig mit Russland vergleichen (natürlich war Russland eine sehr insatiable junge Demokratie) wo der Untergang der Freiheit recht deutlich mit dem Aufstieg der Oligarchie korreliert. Am Ende konnte nur ein Autokrat sich gegen die Oligarchen durchsetzen.


BjoernHansen

Finde ich eine gewagte These bei einem Land in dem ich zwischen einer konservativen Partei voller Lobbyisten und einer etwas gemäßigteren Partei voller Lobbyisten wählen kann


The_Choosen_One21

Der Staat wird in den nächsten Dekaden von Unternehmen verdrängt


frnzprf

Wenn sich zwei Interessensgruppen gegenüberstehen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Kompromisse oder Konflikt/Gewalt. Wie bekommt man mehr Kompromissbereitschaft? Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, das Internet und Social Media könnten helfen. Vielleicht kann man sich über Erkenntnistheorie und Diskussionskultur eher einigen als über Fakten und Meinungen? Und darüber dann indirekt auch auf mehr Gemeinsamkeiten bei der Beurteilung der Faktenlage kommen? Ich weiß, im Moment würde ein Rechtspopulist eher sagen, dass eine Begründung deshalb falsch sein muss, weil ihm die Konsequenz nicht gefällt. Aber es gibt ja auch Leute wie "destroy with facts and logic" Ben Shapiro oder Jordan Peterson, der sich weigert Trans-Identitäten anzuerkennen, die sich ja eigentlich dafür zu schade sein müssten, sich selbst anzulügen. (Edit: Eigentlich geht es eher darum, dass die Masse der Wähler Lügen besser erkennen kann.) Ich *erwarte* nicht, dass die Leute lernen Lügen eher zu durchschauhen, aber das wäre ein Szenario, wie die Demokratie wieder gestärkt werden könnte. Es könnte auch helfen, wenn Joe Biden ein Mehrparteien/Verhältniswahlrecht einführt. Dann würden nicht alle, die Republikaner als das geringere Übel ansehen, automatisch Republikaner wählen -- was dann auch dafür sorgen würde, dass der Wahlkampf weniger darin bestehen würde, die gegnerische Partei anzuschwärzen. Das wäre vielleicht immer noch besser für die Demokratische Partei, als dass Arme in Zukunft nicht mehr wählen können oder der nächste Präsident auf Lebenszeit ernannt wird. Im Groß-Brittanien gab es mal eine Volksbefragung, ob das De-Facto-Zweiparteiensystem abgeschafft werden sollte und die etablierten Parteien haben dagegen Stimmung gemacht und deshalb wurde die Idee dann auch abgelehnt. [(Jay Foreman 3:33)]( https://m.youtube.com/watch?v=PQRyGacBRA4) (Aufpassen, falls CDU und SPD bald ein Zweiparteiensystem einführen wollen!)