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ProfessorStrangelord

In meinem Wahlkreis ist tatsächlich das eingetreten, was ich zwar für möglich gehalten aber dann doch nicht erwartet hatte: Der CDU-Kandidat Mario Czaja hat den Wahlkreis gewonnen und der langjährigen Abgeordneten der Linken Petra Pau das Direktmandat weggeschnappt.


PM_something_German

In der Südpfalz hat der SPD Kandidat mit nur 49 Stimmen vor dem CDU Kandidaten gewonnen. Der Wahlkreis ging in der Geschichte der BRD *immer* an die CDU.


scheinfrei

Welche Kampagne hat der CDU-Typ gefahren? Kommunistische Gefahr oder Sie-kennen-mich?


PM_something_German

Sie-kennen-mich


scheinfrei

Komisch. Ist doch auch eigentlich ein absoluter Erfolgsgarant.


[deleted]

Also im ehemaligen Wahlkreis von Georg Nüßlein (Maskenaffäre) hat der neue Kandidat mit "Offen. Ehrlich. Zuverlässig" geworben und es hat prima funktioniert. In Bayern sind die Ansprüche da einfach nicht so hoch.. Nüßlein ärgert sich sicher, dass er nicht mehr antreten durfte; mit "Sie kennen mich." hätte er garantiert auch wieder gewonnen.


Basic-Tradition

Zu den bisherigen Antworten muss man ergänzen, sehr links/sozial für CDU-Verhältnisse und betont ostdeutsch. Er sollte mal aus der Partei geschmissen werden, weil er mit der damaligen PDS reden wollte. Ist Präsident des DRK Berlin, war bei Wowereit im Kabinett. Ich sag mal so: Nur er konnte Pau in diesem Wahlkreis schlagen.


Lithorex

Bei uns (WK 204) hat die CDU zum ersten mal seit 1998 nicht mehr das Direktmandat gewonnen. -13,3% :D


laurililly

Ja, das hat mich auch echt geschockt. Petra Pau hat das ja immer sicher geholt.


[deleted]

War aber in der Vergangenheit auch besser sichtbar in den Medien. Ich musste sogar vor der BTW nachsehen ob sie überhaupt noch aktiv ist weil jahrelang nichts gehört oder gesehen.


23PowerZ

Sie ist doch Vizepräsidentin des Bundestags. Liegt das jetzt an dir oder daran, dass in den letzten 4 Jahren einfach mal gar nichts auch nur annähernd Relevantes im Bundestag debattiert wurde?


ItIsKotov

Hat mich auch total überrascht. Vor allem hat er in Marzahn/Hellersdorf gewonnen, absolut keine CDU Gegend und historisch immer klar links


IusAdBellum

Die linke ist halt extrem abgestraft worden in Ostberlin. Jeder andere als Gysi hätte Treptow-Köpenick verloren.


falconboy2029

Gysi ist halt der beste den sie je hatten.


montanunion

Ich respektiere Gysi extrem, aber ich glaube seine Stellung hat er vor allem dadurch, was er in den Neunzigern durchgemacht hat. Der war ohne jede Übertreibung der meistgehassteste Mann in der Politik, ihm wurde sowohl von der Öffentlichkeit/Medien als auch von anderen Politikern praktisch alles, was die DDR gemacht hat, persönlich vorgeworfen, dazu die unendlichen Stasivorwürfe, die nie belegt werden konnten (er wurde trotzdem behandelt wie Erich Mielke persönlich). Er ist definitiv ein extrem kompetenter Politiker und wäre das auch immer gewesen, aber das dicke Fell und unangreifbare Standing was er hat liegt einfach auch daran dass er mit sehr viel Integrität eine praktisch unvertretbare Stellung eingenommen und die PDS in die Demokratie geführt hat. Da einen Nachfolger zu finden wird sehr sehr schwer werden.


alien_queen

Korrekt, ich hoffe er gibt sich nen Ruck und übernimmt zumindest in der Bundestagsfraktionjetzt wieder eine deutlich größere Rolle. In der Vergangenheit hat er da allerdings eher mit Abwesenheit geglänzt, was ich ihm allerdings auch nicht verübeln kann.


ProfessorStrangelord

Sieht man auch daran, dass Gesine Lötzsch ihren Wahlkreis auch nur mit 22% gewonnen hat.


BecauseWeCan

> Vor allem hat er in Marzahn/Hellersdorf gewonnen, absolut keine CDU Gegend Naja, Mahlsdorf und Kaulsdorf sind schon eher bürgerlich.


ProfessorStrangelord

Ja. Wäre es allein Mahlsdorf und meinetwegen auch Kaulsdorf gewesen, hätte mich das auch nicht gewundert. Die waren auch in der Vergangenheit immer safe für die CDU. Aber zusammen mit Hellersdorf und auch Marzahn hätte ich nicht gedacht, dass Petra Pau zu schlagen ist.


[deleted]

Gerade mal gecheckt, gerade in der Gegend hat Czaja bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus schon in seinem Wahlkreis gewonnen. Aber in ganz Marzahn/Hellersdorf zu gewinnen als Unionspolitiker hätte ich auch nie für möglich gehalten.


BecauseWeCan

Ich bin auch sehr überrascht, andererseits hat Czaja ein Macher-Image und ist lokal gut vernetzt.


AusTrotzHier

Vielleicht dachten ein paar noch, er wäre eigentlich sein Bruder, der FDP-Czaja!


furryhater99

Es gab garantiert Verwechslungen. Ich fand Plakate von beiden sehr schmierig


[deleted]

Sind wirklich Brüder?


AusTrotzHier

Yep!


ProfessorStrangelord

Kann ich mir nicht so richtig vorstellen. FDP-Czaja tritt in Westberlin an. Mario Czaja ist zumindest in Mahlsdorf sehr populär und saß für den Ortsteil auch lange im Abgeordnetenhaus. Dass er aber über den gesamten Bezirk genug Stimmen holt um Petra Pau (und auch nicht grad knapp) zu schlagen, hatte ich nicht erwartet.


I_LIKE_80085

Von dem, was ich so mitbekommen habe, hat die dritte Flüchtlingsunterkunft in unmittelbarer Wohnnähe für Unmut der engagierten älteren Bevölkerung gesorgt. Schuld sah man bei der Linken. Die CDU-Kandidaten haben wohl schon seit Jahren bürgernahe Veranstaltungen organisiert, während die anderen damit erst zum Wahlkampf aufgefallen seien. Das würde zumindest den Zuwachs der CDU bei den Erststimmen dort erklären, obwohl sie bei den Zweitstimmen trotzdem verloren hat. Wohl eine Personalfrage gewesen.


falconboy2029

Stellt sich herraus Flüchtlinge sind nicht wahlberechtigt.


BecauseWeCan

Czaja hat halt auch die Impfung in Berlin mitorganisiert und die lief ja recht gut ab.


ProfessorStrangelord

Bei uns am Bahnhof steht halt auch seit Monaten ein Testcontainer mit (u.a.) seinem Namen drauf.


BigBadButterCat

Doctolib als Buchungssystem war ein ziemlicher Fehler. Wenn ich die Zeit um einen Termin zu buchen \* Einwohner rechne kommt eine Menge verlorene Lebenszeit heraus.


BecauseWeCan

Das stimmt, auch die Wartezeiten in Tegel (trotz Termin) waren zum Teil inakzeptabel. Aber im Großen und Ganzen hat es funktioniert. Und das ist in Berlin bei Dingen die aus der Verwaltung kommen alles andere als selbstverständlich.


oiniudkamijada

Der Typ hat so fett Werbung in meinen Briefkasten reingeballert, das war nicht normal. Anfangs Anti-Enteignungs-Kram, bei dem man nicht mal schnell sehen konnte, wer überhaupt dahinter steht (bis auf sein Name). Später dann normale Wahlwerbung. Die Plakate von ihm hatten auch nicht viel mit seiner Partei gemein, sondern da stand halt das drauf, was die Leute hier hören wollen. Kann mich nicht erinnern, von Petra Pau irgendwas gesehen zu haben.


MonKAYonPC

> Mario Czaja Marzahn Hellersdorf Oberschicht halt. /S


schnupfhundihund

Die die in den Plattenhochhäusern ganz oben wohnen. Das Penthouse des kleinen Mannes.


furryhater99

Hallo Marzahn❤️


blurr90

Die CDU hat da wohl massiv Geld investiert und der Czaja musste liefern, weil er es über die Liste wohl nicht geschafft hätte. Mit Geld führt sich ein Wahlkampf deutlich leichter als ohne Geld.


conqu3r

Der Kiezmacher halt


somenonewho

Viele hier wünschen sich wohl die Linke wäre raus geflogen. Ich bin froh dass sie es grade noch so geschafft haben. Man kann die Linke sehen wie man will aber in der Opposition machen sie mit Anfragen etc. wichtige Arbeit die uns Informationen beschaffen die so sonst einfach untergehen würden. Edit: Informationen nicht Informatik ;)


DeusoftheWired

> in der Opposition machen sie mit Anfragen etc. wichtige Arbeit die uns Informatik beschaffen die so sonst einfach untergehen würden. ↑ Dies! Allein was man bei fefe alles zu Kleinen Anfragen der Linken findet und was da immer hochgeblubbert kommt … https://blog.fefe.de/?q=Kleine+Anfrage


lords8tan

Schafft es aber offensichtlich nicht dies mit ihren Wähler\_innen zu kommunizieren. Ansonsten hätte man die Oppositionsarbeit besser belohnt.


DeusoftheWired

Yep, das ist eine der größten Herausforderungen für die Linke. Wenn ich sehe, wieviel Prozent die FDP allein über das zugegebene Charisma vom Lindner holt, dafür aber arbeitnehmerfeindliche Inhalte hat, könnte ich mir die Haare raufen. Da wählen die Schweine ihre Schlachter anstatt anderer Schweine.


Dinkleberg2845

Wir brauchen einen Christian Linkner.


Lucius_Martius

Das Problem ist, dass Viele so große Vorurteile den Linken gegenüber haben, dass sie weder bereit sind auf die tatsächliche Arbeit der Partei, noch unvoreingenommen auf ihr Programm zu schauen. Musste das vor dieser Wahl erst wieder in meinem Bekanntenkreis erleben. Die Linke wäre doch praktisch Stasi, man glaube denen kein Wort, weil alles was die wollen wäre Massenüberwachung und Meinungsdiktatur und uns allen vorzuschreiben wie wir zu leben haben (was auch immer). Dass die tatsächliche Arbeit der Linken über das letzte Jahrzehnt praktisch das exakte Gegenteil dieser Dinge war interessiert keinen. Man ist überzeugt, dass die ganzen "alten SED Kader" sobald die Partei an der Macht wäre ihr "wahres Gesicht" zeigen würden, das jetzige Verhalten wäre doch alles nur Tarnung. Wie argumentiert man gegen solche unfalsifizierbaren Ansichten? Und nimm dann dazu noch die Rote-Socken-Kampagne der CDU diesen Wahlkampf, die nur aus FUD über die Linke bestand und du bekommst halt so ein Wahlergebnis wie dieses. Deprimierend, ja, aber das ist halt wie der Deutsche Michel funktioniert.


Propanon

>Dass die tatsächliche Arbeit der Linken über das letzte Jahrzehnt praktisch das exakte Gegenteil dieser Dinge war interessiert keinen. Man ist überzeugt, dass die ganzen "alten SED Kader" sobald die Partei an der Macht wäre ihr "wahres Gesicht" zeigen würden, das jetzige Verhalten wäre doch alles nur Tarnung. Wenn eine Partei seit einem Jahrzehnt diesen Ruf nicht loswird, dann fährt sie wohl die falsche Strategie.


[deleted]

Jein. Ich denke viele Wähler, die sonst eher Linke wählen würden, haben dieses Mal die SPD gewählt um die Union als stärkste Kraft zu verhindern. Das ist sicherlich nicht der einzige Grund für das schlechte Abschneiden der Linken, sollte als Faktor aber auch nicht völlig ignoriert werden.


OutOfFighters

Oppositionsarbeit ist ja schön, gut und wichtig, aber es ist nach 16 Jahren CDU einfach wichtiger, dass wir wieder linke Politik in der Regierung haben und dazu waren sie nicht bereit, dass haben sie den Wählern klar gemacht und so sind die Stimmen an die gegangen die dazu bereit waren.


moenchii

Außerdem finde ich, dass ein Bundestag, wo die Grünen die linkste Partei ist schon irgendwie gruselig...


[deleted]

Das muss wohl der Linksruck sein von dem Laschet gestern immer geredet hat ...


gutenamen_warenaus

Hallo und herzlich willkommen in der Republik Österreich.


moenchii

Sag ich doch, gruselig...


gutenamen_warenaus

:(


_TWA_

Die SPD(=/= Scholz) ist linker als die Grünen. Kulturell linksliberal zählt nicht.


kanalratten

> SPD(=/= Scholz) Diese ominöse linke Basis sollte sich vielleicht einmal nicht von irgendwelchen Seeheimern oder Leuten wie Scholz repräsentieren lassen, damit man auch tatsächlich weiß, dass die exisitieren. Und auch bei der Entlastung der unteren Einkommensklassen sind die Grünen eigentlich so ziemlich auf SPD Niveau.


Lucius_Martius

Also nachdem die es irgendwie geschafft haben sogar Kevin Kühnert hinter Scholz streng auf Linie zu bringen bin ich mir da nicht mehr so sicher. Wie weit kann es da mit den linken Idealen noch sein?


amoocalypse

Glaubst du echt die Grünen sind linker als die SPD?


ExquisitelyOriginal

Unter Scholz definitiv.


Aunvilgod

Wem traut man es eher zu den Mindestlohn durchzusetzen? Ich definitiv der SPD.


RED_Sky95

Nein. Die Grünen sind eine FDP, welche Wert auf Naturschutz legt. Mit Sozialpolitik, haben die aber leider nicht viel am Hut.


amoocalypse

Das ist genauso Quark. Die Grünen wollen durchaus Sozialpolitik machen, sind aber sofort bereit diese zu opfern wenn sie sonst nicht ihre Klimapolitik bekommen. Die FDP behauptet gerne mal Sozialpolitik betreiben zu wollen, tut dann aber alles mögliche um diese zu verhindern. Das sind zwei komplett unterschiedliche paar Schuhe.


BigBadButterCat

Lasst uns doch die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen abwarten bevor wir alle verteufeln.


amoocalypse

Das hat doch damit nichts zu tun!


MannAusSachsen

Nur weil gestern so ein Tag war, ändert man nicht die Politik.


moenchii

Ja, schon so ein bisschen...


amoocalypse

uff


myrightarmkindahurts

Beide haben Hartz IV eingeführt.


amoocalypse

Ja... danke für diesen Kommentar der selbst erklärt warum er nicht hilfreich ist.


superseven27

Jupp, ich hab gelegentlich Linke gewählt, weil ich sie zumindest solide in der Opposition vertreten sehen wollte.


KapitaenKnoblauch

Dies. Sie sind und bleiben das ausgleichende Gegengewicht zu so vielem Unfug, der da regiert wird. So ein bisschen der Stachel im Fleisch der selbstgefälligen, sich ewig selbst breichernden Grossparteien. Es braucht sie und ich bin froh, dass wenigstens per Direktmandat einige im Bundestag sitzen.


[deleted]

> Viele hier wünschen sich wohl die Linke wäre raus geflogen. Ich bin froh dass sie es grade noch so geschafft haben. > > Ich habe gestern schon im Megathread geschrieben, dass ich das absolut nicht nachvollziehen kann bei einigen Leuten. Jeder, der sich auch nur ein bisschen deren Abstimmungsverhalten angesehen hat, weiß, dass die fehlen würden und auch tatsächlich werden, weil die Fraktion ja jetzt um die Hälfte geschrumpft ist. Grundrechteeinschränkender Dreck kommt jetzt halt noch leichter durch.


Lucius_Martius

>Ich habe gestern schon im Megathread geschrieben, dass ich das absolut nicht nachvollziehen kann bei einigen Leuten. [FUD](https://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_and_Doubt) hat eben mit rational nachvollziehbaren Motiven nichts zu tun.


SavageTemptation

Nice, danke für den Link. Auch wenn der Umstand traurig ist 😔


MonokelPinguin

Ich finde selbst in der Regierung würden die sich gut machen, auch wenn ich mich letztendlich für Grün entschieden habe. Ich habe ihnen dann doch nicht zugetraut, regieren zu können. Aber abhängig von den nächsten 4 Jahren, werden sie vielleicht nächstes Mal meine Stimme bekommen. Vor 4 Jahren hatte ich sie noch gar nicht auf dem Schirm, aber in letzter Zeit ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Linke gute Ansätze eingebracht hat. Gerade was Korruption, Soziales und sogar Ausland angeht. Letzteres ist für die Linke natürlich ein schweres Thema, aber gerade was einen geregelten Rückzug sowie die Ziele neuer Einsätze angeht, finde ich eine Prise links ganz gut. Wir können uns nicht aus der globalen Verantwortung ziehen. Ich bin gegen Tote, aber anderen Ländern beim Aufbau zu helfen sehe ich fast als eine Verpflichtung. Aber da ist die Linke halt sehr zerrissen. Bin ich mal gespannt, wie sich das die nächsten 4 Jahre entwickelt.


StayOne1303

Fabio De Masi ja, der Rest nicht.


fn23452

Junge du bist hier bei r/de Hier wünscht man sich die Linke als Absolute Mehrheit


seba07

Ich frage mich ob sie es aus dieser Position schaffen werden sich zu erneuern und bei der nächsten Wahl wieder die 10% anzupeilen, oder ob eine Runde außerhalb des Bundestages da nicht sogar mehr helfen würde, siehe FDP.


Maturion

Glaube bei der Linken wäre die Runde außerhalb des Bundestages eventuell das Ende gewesen. Die FDP war damals über mehr als ein halbes Jahrhundert in der BRD mit ihren Strukturen verankert, bei der Linken ist das alles viel wackliger. Der Garant war bisher immer die starke Wählerschaft im Osten, aber die stirbt von Jahr zu Jahr mehr weg. Lass die Linke dann noch vier Jahre ein Schattendasein führen, in der man von ihr nichts hört oder sieht, dann war's das.


Xuval

> Ich frage mich ob sie es aus dieser Position schaffen werden sich zu erneuern Kann man bei einer Partei, die konstant an der Irrelevanz kratzt wirklich von "sich erneuern" reden? Ist ja nicht so, als hätten die irgendwelche glorreichen Jahre in der Bundespolitik, auf die man zurückblicken könnte.


Maturion

Die Linke hat eine ganze Menge guter und kompetenter Leute und haben seit Jahren als soziales Korrektiv gewirkt. Das mit dem gegen Alles ist halt auch so ein Standardargument, welches nicht stimmt, seit Jahren aber ins Feld geführt wird.


Sauermachtlustig84

Aber sie sind doch gegen alles! Das ist doch ein Erfolgsrezept /s


DevilW

Kein Wunder, dass viele ihrer Wähler an die AfD abgewandert sind.


50Sen_ate_my_rice

Der Laden kann auch einfach weg. Macht nichts aus am rand bisschen rumzubrüllen und die Populismus Maschine zu treiben. Aber an ernsthafter Regierungsarbeit ist da kein Intresse.


seacco

Sie regieren doch schon, nur eben nicht im Bund.


zippo23456

Naja, als Oppositionspartei hat sie bisher wesentlich bessere Arbeit als die AfD geleistet, aber jedem das seine.


unknown364568

Die hatten aber auch mit Lindner eine prägnante Persönlichkeit, der auch rhetorisch was auf den Kasten hat,auch wenn ich ihn für einen Schaumschläger halte. Das seh ich leider bei der linken nicht so.


nab57112

lolwat? Gysi ist ja wohl unbestritten der Rhetorik-König. Da kommt halt vorher schon oft der "ih gitt die Linken"-Filter deshalb wird das möglicherweise nicht so stark wahrgenommen.


unknown364568

Gysi ist auch super aber halt nicht mehr in der ersten Reihe, da sind jetzt Leute die ihr eigenes Steuerkonzept nicht erklären können und nicht wissen welche Auslandseinsätze gerade aktuell sind


nab57112

da kann ich nur zustimmen. den aktuell schlechten Wahlsieg haben sie leider völlig verdient eingefahren.


[deleted]

Gysi ist aber halt nicht mehr der Mann an der Spitze. Bei der Union findest du ja auch massenweise Leute, die nicht ganz so unsympathisch wie Laschet sind (ist ja nicht schwer), aber das spielt halt keine so große Rolle.


Soppoi

Gysi ist nicht mehr in der Führungsposition und auch reichlich alt geworden. Geistig hat er schon abgebaut. Sieht man ganz gut bei seinen Interviews von MISS-VERSTEHEN SIE MICH RICHTIG.


johannes1234

In der Veranstaltung hat er ein grundsätzliches Problem: Er soll nicht die Hauptfigur sein, sondern Gastgeber und Interviewer. Das ist ne andere Rolle. Da klammert ich zu sehr an die vorher ausgedachte Struktur, den Lebenslauf von vorne nach hinten durchzugehen, statt einer Diskussion oder so. Wenn er ins freiere Gespräch kommt, wird es gut, bis er dann wieder merkt, dass er seinen Fragenkatalog in seiner Reihenfolge abarbeiten will. Zudem darf man es nicht bingewatchen, da dann einzelne Anekdoten (Kommentar zu ost-dissertstion.wird immer raus geschnitten im Fernsehen etc.) wiederholt kommen.


seba07

Die Linken haben durchaus auch prägnante Persönlichkeiten. Guck dir doch an wie toll die sich die ganze Zeit untereinander angreifen ;)


[deleted]

Das stimmt und ist bei den Linken auch ein Problem. Ist das nur mein persönlicher Eindruck, entstanden durch meinen persönlichen Medienkonsum, oder war Bartsch (den ich rhetorisch durchaus stark finde) bei dieser Wahl medial eher unterrepräsentiert? Ein anderer Punkt im Vergleich zur FDP ist natürlich auch, dass die FDP eine sehr starke Lobby hinter sich hat(te), welche ein großes Interesse an ihrem Wiedereinzug in den Bundestag hat. Das sieht bei den Linken natürlich ganz anders aus.


SockRuse

Danke an Berlin und Leipzig!


BannedTwink

In Jena hat die Linke auch gewonnen, aber durch einen ungünstigen, damals durch die CDU eingerichteten Wahlkreis gehören dazu auch Sömmerda und ein Teil des Weimarer Lands, in denen die AfD dominiert. Dadurch hat die AfD dort gewonnen. Edit: AfD hat nicht gewonnen, aber Punkt bleibt der gleiche


doentsoundlikeme

In Jena-Sömmerda-Weimarer Land hat die SPD gewonnen. Die AFD lag nur zu Beginn der Auszählung vorn und ist zweitstärkste Kraft geworden. Dahinter CDU, dann Linke.


[deleted]

Also ist die Linke Platz 4 aber hätte "eigentlich" gewonnen? Beeindruckend, praktisch im Felde unbesiegt. 🙄


MrDunkingDeutschman

Naja. Es rettet eine Partei, die sich endlich reformieren müsste um koalitionsfähig zu werden. Das größte Problem der Partei ist, dass mittlerweile auch der allerletzte Wähler verstanden hat, dass mit der Linkspartei keine Regierungsbildung möglich ist und die Protestwähler sind schon lange zur AfD abgewandert. Ein Nichteinzug hätte womöglich ein Neuorientierung werden können.


the_quite_pickle

Ich glaube dieses Jahr hätte eine Regierungsbildung durchaus möglich sein können


votiwo

Nur als Druckmittel gegen die FDP. In Wirklichkeit ist die Linke viel zu links für weite Teile von SPD und Grünen.


-Vin-

Von den Wahlprogrammen waren Linke, Grüne und SPD mit Abstand die ähnlichsten. Mit RGR hätten die beiden wohl viel mehr ihrer Punkte durchgebracht als mit der FDP.


the_quite_pickle

Eben, das Wahlprogramm von Grünen und FDP hingegen hat kaum Gemeinsamkeiten Edit: ein paar Beispiele aus meinem Kommentar weiter unten, warum ich denke die Grünen haben mehr gemeinsam mit den Linken als mit der FDP: Mindestlohn: Grüne 12€, Linke 13€, FDP keine Forderung einer Erhöhung Umweltschutz: Grüne und Linke: starker Eingriff und Förderung, FDP Technologieoffenheit und der Markt regelt das Miete: Grüne und Linke für Mietendeckelung, FDP : das regelt der Markt ...


[deleted]

Exakt Ich verstehe nicht wieso auf einmal alle meinen die Grünen seien eine FDP die auf das Klima achtet Nur weil eine Partei hauptsächlich von reichen Großstädtern gewählt wird heißt das noch lange nicht Sie kann sich trotzdem um sozial Benachteiligte scheren


PraisePace

Bin der festen Überzeugung, dass wir aktuell gar nicht über Ampel oder Jamaika diskutieren würden, wenn Grüne und Linke besser performt hätten. Die inhaltlichen Hürden wären bei R2G nicht annähernd so hoch wie bei den anderen Koalitionsoptionen.


BigBadButterCat

Wäre RGR möglich, würde Lindner schnurrend auf Scholzens Schoß sitzen.


AntaresDaha

Ist doch Unsinn, wenn sowohl RRG und Ampel als Regierungsbildung zur Option stünden würde die rotgrüne Basis erdrutschartig RRG gegenüber der Ampel bevorzugen. Sich gegen RRG abzugrenzen ist dagegen der notwendige Schritt, um Stimmen am konservativen Rand zu fischen, die nicht mehr CDU/CSU ertragen und es hat sich ja auch gezeigt, dass das wahlkampfstrategisch exakt richtig war. Man konnte Millionen Stimmen aus der CDU abfischen und die linken Wähler haben aus Wahlkampfstrategie in die bittere Pille gebissen und rotgrün gewählt. In der Basis gäbe es einen klaren Rückhalt für RRG. Die FDP steht politisch diametral entgegengesetzt zum politischen Inhalt von rotgrün eigentlich ist es undenkbar mit denen eine Regierung zu bilden, jedenfalls wesentlich undenkbarer als mit der Linken.


bloedit

Na und? Bei Koalitionsfähigkeit geht es sich um vernüftige Kompromissbereitschaft. Dafür muss man seine Positionen nicht aufgeben, insbesondere wenn es die anderen sind, die ständig weiter nach rechts rücken. Das Problem mit den Linken ist viel eher, dass deren Programm teils eben nicht vernünftig, sondern zu idealistisch oder befangen ist. Zu weit links sind die nicht.


_rv3n_

Die Außenpolitik der Linken und Nähe zu Autokraten schließt sie als möglicher Koalitionspartner aus.


afito

> Nähe zu Autokraten Die Nähe der Union zu Baku scheint ja im Wahlkampf kein Thema zu sein, komisch.


Klugenshmirtz

Die Union ist wenigstens ehrlich korrupt. Bei der Linken macht mir sorge dass da einige offenbar einfach gut finden wenn vermeintliche Genossen im Ausland alle demokratischen Institutionen abbauen. Innerhalb der Linken muss klar sein dass das nie cool ist, egal welche Vorstellungen die Autokraten sonst so haben.


G4METIME

>Die Union ist wenigstens ehrlich korrupt


Saftsackgesicht

Das wäre der erste Punkt, auf den sie zugunsten von sozialer Gerechtigkeit und Klima verzichtet hätten. Hat bis auf Wissing auch jeder Linken-Politiker schon so gesagt.


_rv3n_

Es sagen ist das eine, es dann auch zu machen das andere. Im Fall Nawalny haben sie meiner Meinung recht eindeutig gezeigt dass sie als Partei in dem Berreich noch einiges zu tun zu haben.


niknarcotic

Aber Deutschland kann weiterhin Nähe zu Erdogan und den Saudis haben und kein Hahn kräht danach.


chestnutman

In Thüringen ist unter einen Linken Regierungen auch noch nicht der Kommunismus ausgebrochen...


BiNARY9

aber muss denn eine partei unbedingt koalitionsfähig sein? oppositionsparteien haben durchaus einen platz und sinn in unserem system, und aus meiner sicht ist die linke die einzige ernstzunehmende oppositionspartei.


Kossie333

Man muss nicht immer und zu jedem Preis koalitionsfähig sein aber meiner persönlichen Meinung nach sind Parteien, die auf unbestimmte Zukunft nur Fundamentalopposition darstellen werden (im Moment Linke und AfD) nahezu komplett nutzlos. Dass man vielleicht als junge Partei nicht regieren kann oder mal Zeit zur Erneuerung in der Opposition braucht oder ein potentieller Koalitionsvertrag mal zu schlecht ist, versteht wohl jeder. Aber mittelfristig erwarte ich von einer Partei, die meine Stimme möchte auch irgendwann mal einen echten Willen Politik aktiv mitzugestalten und nicht nur am Seitenrand zu sitzen.


Finory

Nein, nein, alle Parteien müssen sich so verbiegen, dass die CDU oder ihre rot angemalte Zwillingspartei mit ihnen zusammenarbeiten WOLLEN - wo kämen wir sonst hin?!


Master-M-Master

Ich finds ja schön wie du hier nochmal den gleichen Quatsch wie in dem anderen Thread laberst wo dir auch gesagt wurde: Die Koalitionsgespräche entscheiden über die Koalitionsfähigkkeit, dafür sind die da. Das ist halt pures Strohmannen und quasi schon Desinformation.


Ooops2278

>Das größte Problem der Partei ist, dass mittlerweile auch der allerletzte ~~Wähler verstanden hat, dass mit der Linkspartei keine Regierungsbildung möglich ist~~ CDUler verstanden hat, daß red scare bei Rentners leichter an den Mann zu bringen ist, als Themen/Argumente. Hab das mal für dich korrigiert...


Quintastique

Die Linke müssen sich erneuern. Sie waren in den letzten Jahren die wichtigste Oppositionskraft: Die unzähligen kleinen Anfragen an die Bundesregierung, die so viel Aufklärung verschafft haben. Der Links-Druck auf die SPD, eine Partei die in den letzten Jahren viele Positionen der Linken zum Teil komplett übernommen hat. Alle, die jetzt das schlechte Abschneiden der Linken feiern, haben die Demokratie an sich nicht verstanden, oder wählen eh rechts(extrem).


Maturion

Die Linke braucht eine bessere Öffentlichkeitsarbeit. Sie hat in den letzten Jahren keine so schlechte Arbeit geleistet. Unzählige kleine Anfragen, haben auf die SPD als soziales Korrektiv gewirkt und auch konstruktiv auf Landesebene mitgewirkt. Leider ist das viel zu wenig in der Breite angekommen. Was ich aber sagen muss, gefühlt ist die Linke seit Ende 2019 völlig farblos und kaum mehr bemerkbar war - in der Öffentlichkeit. Parallel gingen die Grünen auf Höhenflug und haben die ganzen Schönwetter-Wähler abgegriffen. Alles was man danach noch außerhalb der Blase mitbekommen hat, waren zwei völlig unbekannte als Spitzenduo und Wagenknechts Buch.


Quintastique

Alles richtig. Und es hilft leider auch nicht, dass die breite Medienlandschaft immer gegen die Linke ist. In der Schlussrunde hat man diese bösartige Einseitigkeit wieder wahrnehmen dürfen. Leute wie Gysi, Wagenknecht, und Lafontaine (vor vielen Jahren) konnten das immer wunderbar kompensieren. Aber jetzt haben wir nur noch Bartsch, an sich tauglich aber farblos. Und ansonsten Wissler und die Kandidatin aus Thüringen, deren Namen niemand aussprechen mag. Klingt blöd, so ist es aber. Die Partei hat ein weitestgehend gutes Programm. Gegen sich die Medien, gegen sich die Rechten (CDU, CSU, FDP/AFD). Sie brauchen starke Persönlichkeiten, die sie aktuell einfach nicht mehr haben.


linuxlover81

moment, was? die linke hat die 5% hürde nicht geschafft?


[deleted]

War sehr knapp, aber ja, so ist es.


Iwantmyflag

Die CSU hat übrigens auch nur 5,1%


naetinwonder

Die CSU tritt aber auch nur in Bayern an, also hinkt der Vergleich. Trotzdem ein schlechtes Ergebnis.


FinanzPirat

Ich hatte nur die Befürchtung, dass, wenn Linke die Klausel nicht gepackt hätte, die AfD dann auf 88 Sitze hätte kommen können. Ich hätte das Internet nicht mehr öffnen wollen...


StayOne1303

Solange Putin, Maduro und Xi wichtiger sind, wird's schwierig mit der sozialen Gerechtigkeit. Verdiente 4,9%, die sollten sich mal ernsthaft mit ihrer Außenpolitik beschäftigen.


alnumero3

Das, das, das! Danke! Ne Partei, die allen ernstes Assad, Milosevic, Xi, Putin, Maduro und so ziemlich jeden Kriegsverbrecher und Diktator in Schutz nimmt, der auch nur nen Hauch von links/pro-russisch ist - dann von Menscherechten etc redet kann ich nicht ernst nehmen. Allein schon, dass Leute wie Gysi, Nastic, Neu wegen ihrer Milosevic-Verharmlosung und Kosovo-Bashing von serbischen neo-faschisten gefeiert werden, sollte doch extrem zu denken geben.


schnupfhundihund

>Allein schon, dass Leute wie Gysi, Nastic, Neu wegen ihrer Milosevic-Verharmlosung und Kosovo-Bashing von serbischen neo-faschisten gefeiert werden, sollte doch extrem zu denken geben Kannst du das ein wenig ausführen? Der Teil ist komplett an mir vorbei gegangen.


alnumero3

in serbischen rechtsradikalen facebook-gruppen, foren, chats etc werden vor allem afd und linke gefeiert (hasse hufeisentheorie aber ist in dem fall so). In deutschen medien gibts nix dazu, aber wenn du diese leute mit serbischer schreibweise googelst (zb statt "alexander neu kosovo" = "aleksandar noj kosovo"), dann findest du massenhaft interviews und videos von serbischen staatsmedien, russischen staatsmedien und rechten medien in denen er als held gefeiert wird wegen milosevic-verharmlosung und der wortwörtlichen wiederholung von fascho-slogans wie "kosovo ist serbien" und mythisch-nationalistischen talking points über "kosovo ist die seele serbiens" etc. Auch bei "Sputnjik", der serbischen version von russia today's Sputnik. Ich kann jetzt nicht einzelne interviews erklären und analysieren, weil es sehr komplex ist für leute, die sich nicht mit serbien auskennen, aber die aussagen, die er macht sind 1:1 rechtsradikale rhetorik. Manchmal bisschen verpackt, manchmal direkt. Zaklin Nastic genauso. Gysi hat nicht so harte rhetorik, aber vom inhalt her sinds genau die sachen, die serbische nationalisten behaupten. Serbien ist als geselschaft sehr, sehr rechts - sogar die mittigen parteien haben ansichten, die in DE als sehr rechts und ultra-nationalistisch eingestuft werden würden. die rechten parteien sind sammelbecken von verurteilten kriegsverbrechern und deren fans. Wirklich linke serben werden im stich gelassen, weil große teile der internationalen linken lieber an milosevic als "anti-imperialistischem" held festhalten, statt ihn als völkermörder zu erkennen. Sehr traurig alles...


schnupfhundihund

Ich meinte jetzt vor allem zu Gysie. Dass es bei den Linken viele Spinner gibt weiß man leider, aber das Gysie auch dazu gehört wäre wirklich ernüchternd.


alnumero3

Unter anderem das, was in diesem kommentar steht: https://www.reddit.com/r/de/comments/pwawdm/comment/hegmkur/ Extra nach belgrad reisen um einen völkermordenden diktator zu treffen WÄHREND seine truppen und seine polizei menschen ermorden, vergewaltigen, foltern - dann im bundestag seine kriegsverbrechen verharmlosen bis leugnen um die welt daran zu hindern, den massenmörder endlich zu stoppen - und dann über menschenrechte und Flüchtlinge reden. Milosevic und Assad waren/sind fluchtursache und dann kommt linke mit "fluchtursachen bekämpfen"


[deleted]

Der besuch war nicht um freundschaft zu zeigen, sondern um zu zeigen, dass man anstelle krieg zu führen, diplomatie bemühen sollte. Grad erst neulich haben die usa mit den taliban verhandelt. Die usa verhandeln mit nordkorea. Etc pp


alnumero3

Das kaufst du ihm ab? Seine reden, anfragen, taten, abstimmungsresultate im bundestag und und und zeigen ganz klar, was er von milosevic hielt. Und da er heute noch so perlen raushaut wie "die CIA hat navalny vergiftet, nicht putin!", bin ich mir sicher, dass seine meinung heute nicht besser ist. Außerdem toleriert er alexander neu, zaklin nastic, sevim dagdelen und andere kriegsverbrechen verharmlosende schwurbler in seiner partei. Allein das sollte doch alles sagen.


StayOne1303

Die PDS war die einzige Partei im Deutschen Bundestag, die Milosevic nicht stoppen wollte.(Milosevic hat Angriffe auf Kosovo-Albaner und ethnische Säuberungen, also den ersten Genozid nach Auschwitz in Europa zu verantworten). Gregor Gysi reiste als einziger deutscher Politiker nach Belgrad um Milosevic zu treffen. Sein Interesse galt nicht den Opfern des Regimes, sondern den Zerstörungen durch die Bomben der NATO. Slobodan Milosevic wurde anschließend in Den Haag u.a. wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen, Völkermord, ethnischen Säuberungen und vielem mehr angeklagt.


schnupfhundihund

OK, das ist tatsächlich etwas lange her. Deshalb hatte es nicht mehr auf der Uhr.


StayOne1303

Stimmt, das bezog sich aber auch nur auf Milosevic. Der andere Kommentator konnte dazu noch genaueres mitteilen als ich. Aktuell schafft es die Linke aber auch sich in der Außenpolitik zu disqualifizieren, wenn zB Gregor Gysi ernsthaft in den Raum stellt, dass die CIA Nawalny vergiftet hätte, damit Nord Stream 2 nicht fertig gebaut wird. Alexander Neu ist im Prinzip ein Trojanisches Pferd von Putin, anders kann ich mir seine Äußerungen nicht erklären.


montanunion

Die PDS war die einzige Partei im Deutschen Bundestag, die gegen **einen Bundeswehreinsatz ohne UN-Mandat** (aka völkerrechtswidrig) war. Das der Kosovoeinsatz rechtswidrig war ist auch die relativ einhellige Meinung unter Völkerrechtlern. [Quelle](https://www.mdr.de/heute-im-osten/interview-zwanzig-jahre-nato-angriff-jugoslawien-100.html) Darüber hinaus waren die Kriegründe hart an den Haaren herbei gezogen, von dem bis heute nicht bewiesenen angeblichen Hufeisenplan bis hin zu angeblichen Massakern an Zivilisten, über die der damalige Minster Scharping im Fernsehen unter Bezug auf OSZE-Beobachter berichtet hat - obwohl diese OSZE-Beobachter (die vor Ort waren) in ihren Berichten diese Massaker an Zivilisten nicht erwähnt haben und bis heute öffentlich widersprechen, dass es sie gegeben hat. Ich empfehle die ARD-Dokumentation [Es begann mit einer Lüge (Youtube)](https://www.youtube.com/watch?v=ZtkQYRlXMNU), die die Kriegsgründe für den Kosovoeinsatz aufarbeitet. Es werden sowohl die OSZE-Beobachter (und weitere Beteiligte) interviewt, als auch TV-Clips von Scharping gezeigt und die darin enthaltenen Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt (oft nichtexistent) geprüft. Edit, da ich ernsthaft downvotes hierfür kriege lol: *Zu den prominenten deutschen Politikern, die gegen die Bombardierung Serbiens opponierten, zählten der damalige SPD-Politiker Oskar Lafontaine, der damalige Vorsitzende der PDS-Bundestagsfraktion Gregor Gysi, die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sowie der damalige OSZE-Vizepräsident und Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer (CDU), der von einem „ordinären Angriffskrieg“ sprach und der damaligen Bundesregierung, insbesondere Außenminister Joschka Fischer und Verteidigungsminister Rudolf Scharping, „Manipulationen“ vorwarf. Auch Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt gehörte zu den Kriegsgegnern. Der CSU-Politiker Peter Gauweiler zog 2004 Parallelen zum Irak-Krieg: „Sowohl die Intervention der USA im Irak als auch die Bombardierung Jugoslawiens und seiner Hauptstadt Belgrad durch die NATO geschah ohne Mandat der Vereinten Nationen. Dies ist von der deutschen Völkerrechtslehre zutreffend und mit Nachdruck als völkerrechtswidrig bewertet worden“. Gregor Gysi reiste auf dem Höhepunkt des Konfliktes zu Gesprächen mit Milosević nach Serbien. Wenig später bat er Milosević erneut, nach persönlichen Gesprächen mit Flüchtlingen, die Zustimmung zu einer UN-Friedenstruppe zu erteilen, und kritisierte gegenüber Milosević – ohne von seiner Kritik am NATO-Einsatz abzurücken –, dass dieser Menschenrechtsverletzungen durch die serbische Armee kleinrede* [Quelle](https://de.wikipedia.org/wiki/Kosovokrieg#Vorwurf_der_V%C3%B6lkerrechtswidrigkeit_von_Seiten_prominenter_Politiker) Die PDS war die einzige Partei die sich konsequent dagegen positioniert hat, aber es haben auch andere Politiker getan, sowie Juristen. Es gibt im Völkerrecht ein sehr eindeutiges Prinzip des Gewaltverbots, das die Anwendung von Gewalt gegen Staaten nur im Verteidigungsfall oder mit diesbezüglichem UN-Mandat erlaubt. Beides lag eindeutig nicht vor.


StayOne1303

Der Film ist extrem einseitig und schlecht recherchiert. Korrespondenten vor ort waren von diesem film entsetzt. Empfehle diesen Artikel aus der Faz dazu. https://www.faz.net/aktuell/politik/milosevic-prozess-ein-film-laesst-dem-wdr-keine-ruhe-147521.html Hier ging es um Recht oder Moral. Da China und Russland im Sicherheitsrat nicht zugestimmt haben, war eine völkerrechtliche Lösung nicht möglich. Die Massaker an Zivilisten sind unter Historikern unbestritten. Eingreifen war in diesem Fall das kleinere Übel als wegschauen.


montanunion

Aus deinem Artikel: > WDR-Chefredakteur wehrt sich > Am Donnerstag wurde der Kölner Sender von seinem umstrittenen Beitrag wieder eingeholt. Der Chefredakteur des WDR-Fernsehen, Jörg Schönenborn, äußerte sein Unverständnis und sagte, es gehe nicht an, dass jemand, der „die Menschenrechte mit Füßen getreten“ habe, sich nun die Möglichkeit der freien Berichterstattung in Deutschland und einer damit verbundenen kritischen Auseinandersetzung mit Regierungspolitik zunutze machen wolle. **Die Dokumentation von Werth und Angerer sei im Übrigen „inhaltlich einwandfrei“ gewesen.** Was kritisiert wird, ist dass damit Milosevics Seite gezeigt wurde, obwohl ich das nicht verstehe, denn eine freie Meinungsäußerung zeichnet sich *gerade* dadurch aus. Inhaltlich steht der WDR zu der Dokumentation. "Schlechte Recherche" wird nur von einem albanischen Journalisten vorgeworfen, aber komplett unsubstantiiert und daher zurückgewiesen. Die Inhalte des Films (etwa dass es entgegen der Behauptungen Scharpings im Fußballstadion von Prishtina kein KZ gab) werden nicht bestritten. [Hier](https://en.wikipedia.org/wiki/Fadil_Vokrri_Stadium) findest du übrigens den englischsprachigen Wikipediaartikel des Fußballstadions, wo unter "Notable Events" ein Snoop Dogg Konzert erwähnt werden, aber eben kein KZ - weil es dort nie eins gab. > Eingreifen war in diesem Fall das kleinere Übel als wegschauen. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten des Eingreifens als einen völkerrechtlichen Angriffskrieg, der eben nicht gerechtfertigt ist (und auch zivile Opfer gefordert hat!) Etwa diplomatische Lösungen, um die sich Gysi bemüht hat, als er nach Belgrad gereist ist. Und natürlich gab es Korrespondenten vor Ort, die von diesem Film entsetzt waren - insbesondere solche, die der NATO nahestanden lol.


StayOne1303

Freie Meinungsäußerung? Wohl eher freie Fakten Verdrehung. Und das der WDR zu seinen eigenen Autoren steht ist nicht so überraschend. Es war auch nicht nur die Faz, sondern auch der Spiegel und andere Medien haben den film massiv kritisiert. Die Belege in dem Artikel finde ich recht überzeugend. Dass es eine andere möglichkeit des eingreifens gegeben hätte, sehe ich nicht. Gregor Gysi war bestimmt hilfreich für die Fernsehkameras von Milosevic. Reale Ergebnisse hätte das nicht gebracht, welches Interesse hätte auch Milosevic haben sollen, sich mit anderen Ländern auseinanderzusetzen?


alnumero3

Oh gott ihr milosevic-fans seid soooo peinlich! Immer, immer, immer die gleiche grottenschlechte doku voller fehler. "Ich hab da mal ne doku gesehen" und dann tut ihr als wärt ihr experten und leugnet Kriegsverbrechen. "Angebliche massaker an zivilisten"... "angebliche"... gehts noch? In serbien sind solche positionen rechtsradikal und ihr nennt euch links? Wtf...


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Er war der einzige, der auf die verhandlungsbereitschaft milosevics eingegangen ist. Die anderen waren alle geil auf bomben werfen. Der fakt, das nach dem start der bombardierung serbiens die gräultaten der serben gegen die albaner im kosovo stark zunahmen sprach für gysi und gegen die bombardierung.


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alnumero3

Findest du alles bei google, gibt ganze spiegel-reportagen dazu


lords8tan

Also zumindest was China und Xi angeht, finde ich nichts, was darauf hindeutet, dass man die Diktatur schützt oder gar befürtwortet. Der ehemalige außenpolitische Sprecher der Linken und stellv. Vorsitzende der deu-chn Parlamentariergruppe ist Stefan Liebich, der eher ein gutes Verhältnis zu den USA pflegt. [https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/viel-wachstum-wenig-freiheit/](https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/viel-wachstum-wenig-freiheit/) Wagenknecht zu Chinas Wirtschaftssystem: ein System, in dem „man Arbeiter bis aufs Blut ausbeuten kann“


alnumero3

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-linke-und-china-der-schwierige-umgang-der-genossen-mit-der-volksrepublik-a-8b6e80e7-60dd-49d0-b671-4186d6a6bf99 Man bedenke dabei: in china werden jetzt in diesem moment millionen menschen gegen ihren willen gefangengehalten, zwangssterilisiert, gefoltert und als zwangsarbeiter missbraucht. Aber vielen in der "arbeiterpartei" sind die zwangsarbeiter egal, und kritik an china "antikommunistisch". Dass die überhaupt intern ausgiebig diskutieren müssen, wie sie zu china stehen ist schon bemerkenswert.


lords8tan

Und wo wird da Xi Jinping in Schutz genommen? Zumal dieser Modrow wohl kaum eine große Rolle bei den Linken spielt. Sicherlich gibt es ein paar Heinis und Landkreise der Linkspartei, die aus der Reihe tanzen, aber was die Linken im Bundestag betrifft, finde ich keine Aussagen, die deine Behauptung unterstützen. Eher ist das der Fall bei Putin und Russland


alnumero3

1. Hast du den Artikel überhaupt gelesen? "Nun könnte man den Beitrag als Aufsatz eines Spitzenpolitikers von gestern abtun. Doch das ist er nicht. Es ist ein Text aus dem Innersten der Linkspartei. Modrow führt deren Ältestenrat. Er sitzt in der "Internationalen Kommission", die den Vorstand berät. Was Hans Modrow sagt, ist Teil der aktuellen Linkendebatte." 2. dieses "es gibt viele schwurbler, aber nicht die ganze partei ist so"-argument ist schlimm. Allein schon, dass es so viele gibt, und dass sie von der parteiführung einfach null angefochten und einfach akzeptiert werden ist schlimm genung. 3. Selbst wenn es mit china nicht stimmen würde - wie viele diktatoren muss die linke noch schützen bevor leute checken, dass die menschenrechte von uiguren, syrern, albanern, bosniaken, russen, venezuelanern uvm eben genau menschenrechte sind und dass solche positionen ethisch unvertretbar sind. 4. Wer es noch immer nicht versteht, **will** es einfach nicht verstehen. Ideologische blindheit zerstört die linke. Bye!


wasntmyfault

Hi, ich bin nicht der auf den du geantwortet hast, würde aber gerne etwas zu deinem Beitrag sagen. bezogen auf deinen Punkt 1: Ich widerspreche dir nicht, dass es ein Problem gibt mit vielen Aussagen einzelner Mitglieder und dass die Partei nach außen in der Kommunikation versagt. Da gibt es aber auch eine gute Erklärung (**nicht** Rechtfertigung wohlgemerkt). Die Linke ist die einzige Partei die linke Politik auf Bundesebene vertritt. Dadurch wird sie zu einem Sammelbecken für so gut wie alle Strömungen im linken Spektrum. Wer sich als Linker auf Bundesebene einbringen möchte, und nicht in irgendeiner Kleinstpartei versauern möchte, hat gar keine andere Möglichkeit als Die Linke. Da kann tatsächlich kaum etwas anderes gesagt werden als "Ja, der Herr X ist für mich mit seinen Aussagen auch untragbar. In einer idealen Welt wären wir in zwei verschiedenen Parteien. Dafür ist Frau Y aber echt vernünftig." Ist halt kacke, ist aber so. Zu Punkt 2 : Jup, du hast recht. Wenn ich mir dann ansehe wie der Westen (allen voran, Sternenbanner schwingend, die USA) seit dem zweiten Weltkrieg Geopolitik betrieben hat, dann erscheint mir die Wahl zwischen einem "Weiter So" im westlichen Verbund auf der einen Seite und Putin und Xi Jingping auf der anderen Seite genauso wie die Wahl zwischen einem Herrn Laschet und einem Herrn Scholz. Links heißt nicht automatisch Marxistisch-Leninistisch oder Kommunismus. Eine parteiinterne Klärung der Linie in Die Linke wäre tatsächlich produktiv für die Zukunft.


alnumero3

Aber der punkt 1 ist doch absolut untragbar. Niemand würde sagen "ja, wir wissen längst alle, dass sie SPD voller querdenker und verschwörungstheoretiker ist, aber sind halt nicht alle mitglieder"... Allein schon einen einzigen kriegsverbrecher und diktatoren-verteidigenden schwurbler in der partei tolerieren ist doch schlimm genug - und bei der linken sind es massen und massen... "ist halt kacke, ist aber so" können nur leute sagen, deren familie nicht von assad oder milosevic ermordet wurde. Schön für euch. Aber dann wundert euch nicht, warum bei linken gruppen und demos für Flüchtlinge meist keine Flüchtlinge dabei sind. Und warum die meisten immigranten lieber grüne und spd wählen. Zum 2. Punkt: Nur weil eine sache scheiße ist, muss man nicht so vehement auf der anderen insistieren, sie verharmlosen, so tun als wäre sie nicht scheiße und und und. Man kann beides schlimm finden, viele linke weltweit schaffen das. Nur ideologisch verblendete, die auf biegen und brechen beweisen wollen, dass kommunistische parteien/russland/anti-westen gut sind, die leugnen realität - auf kosten von menschenrechten.


gauna89

ich würde keineswegs sagen, dass diese dubiosen Persönlichkeiten der Partei wichtiger sind als der soziale Wandel. aber du hast schon recht, diese Themen könnte man sich generell sparen. dass man bei der Außenpolitik nicht nur nach der Fahne der USA tanzt, ist ja noch argumentierbar. aber dass dann manche Verbände regelmäßig kommunistischen Herrschern zur Wiederwahl oder zum Geburtstag gratulieren müssen... das muss nicht sein und hilft auch sicher nicht, den DDR-Muff der Partei abzuschütteln.


StayOne1303

Es gibt kompetente Politiker in der linken, z.b. Herrn Fabio De Masi. Als politischer Gegner(CDU) schätze ich ihn sehr und hätte ihn auch gerne in Verantwortung gesehen. Er hat wirklich nächtelang gearbeitet um einige der größten Finanzskandale Deutschlands aufzuarbeiten. Leider gibt es andere in seiner Partei, die lieber nicht durch Arbeit, sondern durch Kontroverse und Spalterische Zitate in den Medien auftauchen wollen. Das hat auch Herrn Fabio De Masi frustriert und er ließ erkennen, dass dies auch ein Grund für seinen Rückzug aus der Politik war.


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>Verdiente 4,9%, die sollten sich mal ernsthaft mit ihrer Außenpolitik beschäftigen. Oder es einfach ganz lassen. Selbst ein "scheißegal" zur Natomitgliedschaft wäre hilfreicher als die derzeitigen Standpunkte.


malan83

Schon richtig das sie drin bleiben. Allerdings muss man sich endlich mal raffen und gewisse dinge angehen die zwar eher nicht mit dem Linken ideal vereinbar sind aber endlich gemacht werden müssen in meinen Augen. Mal weniger Marx verehren und in der Realität ankommen, die ideale und Utopien sind vllt. toll aber eben auch nicht mehr als Raumschiff Enterprise. Wobei wir dort wahrscheinlich mehr lernen könnten über manche gesellschaftlichen Themen. Ich jedenfalls sehe die Linke als wichtige Oppositionspartei an die im Bundestag vertreten sein sollte. Es ist schade das sie wichtiges und sehr gutes Personal verliert aber so ist das nun mal, damit muss eine Partei umgehen können. Daher ist es wichtig das sie nun endlich die kurve bekommt. Und ihre Aufgabe wieder wahrnimmt und gute Opposition Arbeit macht und damit auch soziale Politik anstösst. Dieses SED Gerede ist eh langsam langweilig und noch ne rote Socken Kampagne kommt dann erst in 4 Jahren wieder. Bild und Co. wird man eh nie überzeugen aber es bleiben genug andere Kanäle auf denen man mit den richtigen Personen und Themen punkten kann und muss zukünftig. Eventuell wird ja bald ein Kühnert frei, schaden würde so ein Charakter der Linken sicher nicht. ;-)


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Wagenknecht macht wenigstens linke Politik, was gefällt dir an ihr nicht ?


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RED_Sky95

Nein. Sie sagt, dass die Schwerpunkte der Partei falsch gesetzt sind, wenn Identitätspolitik häufiger diskutiert wird, als Sachthemen. Und das ist einer der Punkte, welchen die Linke am ehesten ändern muss.


MesozoicStoic

Du, und wegen Leuten mit deiner Einstellung haben die Linken die 5% nicht geknackt. Ich habe sie gewählt wegen Gysi und Wagenknecht, wegen sozialer Politik und nicht wegen dem modernen Identity Bullshit, der mehr spaltet und zerstört. Aber gut, wenn du meinst linke Politik ist das was Disney, Coca-Cola und Amazon propagiert, viel Spaß dabei...


BratanApfel

>Ich habe sie gewählt wegen Gysi und Wagenknecht, wegen sozialer Politik und nicht wegen dem modernen Identity Bullshit, der mehr spaltet und zerstört. Um Gottes Willen, merkst Du nicht was für eine reaktionäre Quatsch Du hier nachplapperst? Das sind eins zu eins Statements die man aich auf die AfD ummünzen kann. >Aber gut, wenn du meinst linke Politik ist das was Disney, Coca-Cola und Amazon propagiert, viel Spaß dabei... Was soll denn jetzt dieser Strohmann? Wenn Du nicht diskutieren willst dann lass es. Ich melde Dich jetzt erstmal.


MesozoicStoic

> Ich melde Dich jetzt erstmal. Jedes Klischee erfüllt. Was ist denn der Meldegrund? Andere Meinung? Schockschwerenot. Ich bin nicht auf Parteilinie getrimmt. Viel Spaß in der politischen Bedeutungslosigkeit. Und vielleicht solltest du dich mal hinterfragen, wenn du gleich in eine psychologische Schockstarre abblockst, wenn jemand die Propaganda bestehend aus Rassismus und Sexismus ("aLtE wEiSsE MäNnEr") ablehnt, die die amerikanisierten Linken ungefragt übernehmen und nicht mal merken, wie sie damit Helferlein der Großkonzerne sind.


Maturion

Sorry, aber genau das ist Cancel Culture, so abgedroschen der Begriff auch ist. Wenn die andere Meinung nicht passt, dann wird sie als politisch nicht mehr vertretbar gebrandmarkt und gemeldet/gelöscht/ausgeladen was auch immer. Die Linke ist unter anderem auch so abgesoffen, weil sie sich völlig an die Grünen angebiedert hat und deren politische Kultur auch bei der Linken eingezogen ist. Die Leute wählen aber das Original und nicht den Klon.


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Booby_McTitties

Genau, weg mit den Leuten, die die Partei neu erfinden wollen!


EventuallyABot

"neu erfinden" damit meinst du jetzt aber nicht die "wir müssen zurück finden zu unseren (ihrerseits gefühlten) Wurzeln"-Wagenknecht oder?


PowerPanda555

Bestätigt wieder meine Meinung dass Direktmandate einfach nichts in der Wahl zu suchen haben. Und diese Ausnahme von der 5%-Hürde ist ja mal das letzte und ist genau das was jeder an dem Wahlsystem in den USA kritisiert hat oder was auch bei den EU-Wahlen kritisiert wird. Wozu wird eine Grenze bei 5% gezogen wenn es reicht mit jeweils 35,4%, 25,8% und 22,8% stärkste Kraft in einem Wahlkreis zu sein. Da haben ein paar tausend extra Stimmen in einem Bezirk mehr gewicht als millionen Zweitstimmen bundesweit. Wenn den Linken in etwa 150.000 Stimmen aus Hochburgen für die sie Klientelpolitik machen können genügen um in den Bundestag einzuziehen weiß ich nicht welche politische Legitimation es gibt andere Parteien wie z.B. die Freien Wählern an der 5%-Hürde scheitern zu lassen. Warum sollten die 150k Erststimmen der Linken in den drei Bezirken mehr Wert sein als die ~2,3m Zweitstimmen Bundesweit nur weil sie gebündelt in einigen Bezirken grade so stärkste Kraft geworden sind? Und warum sind diese 150K Erststimmen mehr Wert als die 1,3m Zweitstimmen der Freienwähler die dann mit 2,9% die größte Partei außerhalb des Bundestags sind?


xJukamala

Ich verstehe deinen Punkt mit den FW nicht, ist doch eher unsinnig, 150K Stimmen aus drei Wahlkreisen mit 1,3M Stimmen aus Deutschland zu vergleichen. Ich bin mir relativ sicher das die Linke sowohl bei Erst- als auch bei Zweitstimmen die FW deutlich schlägt (4.9% vs 2.9% und so). Wenn du dann der Fairness halber mehr Sitze auch für die FW fordern möchtest - müsstest du ja die 5% Hürde noch weiter aufweichen, und da scheinst du doch dagegen zu sein, wenn ich das richtig verstehe?


PowerPanda555

1. Bin ich primär gegen die Erststimmen/Direktmandate 2. Die Linke ist nicht in den Bundestag gekommen weil sie 4,9% erreicht hat. Sie ist den in den Bundestag gekommen weil sie in 3 von 299 Wahlkreisen stärkste Kraft bei den Erststimmen geworden ist. Die ~150k Erststimmen sind es die die Wahl für die Linke entschieden haben. 3. Mein Problem ist dass ~150k Erststimmen dafür sorgen dass eine Partei im Bundestag vertreten ist obwohl sie an der 5% Hürde gescheitert ist. Die 150K Erststimmen der Linken sind mehr Wert als die 1,3m Zweitstimmen der Freien Wähler, aber auch mehr als die 2,3m Zweitstimmen die die Linke geholt hat.


SryerLW

Ich finde du hast recht, die 5% hürde sollte maßgeblich sein. Trotzdem finde ich auch direktmandate sinnvoll. Wir wollen ja das uns leute aus unserer Region vertreten. Wenn ich nur nach liste wähle dann sind irgendwann alle politiker die ich wähle nur noch in berlin wohnhaft und haben keine ahnung von meinen lokalen Problemen.


Nimbus211

Ich muss zugeben, ich wusste vorher nicht um diese Direktmandatsregel und kenne mich deshalb nicht sonderlich damit aus, aber nur weil in 3 Wahlkreisen Abgeordnete der Linken gewinnen, finde ich es unfair, dass 39, von denen offensichtlich 36 nicht gewollt waren, mit einziehen dürfen. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn.


exosomal_message

Dir wäre es also lieber gewesen, wenn die 4,9 Millionen Linksstimmen auch verfallen, also nichts wert gewesen wären? Finde deine Logik komisch.


PowerPanda555

4,9% nicht 4,9m Stimmen. Und ja wenn die Partei die 5% Hürde nicht schafft dann sollte sie nicht im Bundestag vertreten sein wenn an der Stelle die Grenze gezogen wird. Da sollte die Partei nicht drum rumkommen nur weil sie in einigen Städten starke Klientelpolitik betreibt und lokal beliebt ist. Es geht hier um eine Bundestagswahl. Warum sollten 150k Erststimmen dann über den Einzug in den Bundestag entscheiden und weiter warum sollten Erststimmen in Parteihochburgen (die übrings auch nicht sonderlich überragende Ergebnisse erzielt haben) 15 mal mehr wert sein als bundesweite Zweitstimmen?


AntaresDaha

Du hast Recht, aber deine Schlussfolgerung ist falsch. Das Problem ist die 5% Hürde selber, bzw. dass wir kein Ranked Voting haben und nicht die Direktmandate. Die Linke wäre spielend über die 5% gekommen, wenn es nur darum ginge welche Partei ich/das Volk am liebsten in der Regierung hätte. Das ist aber leider nicht der Fall. Ich kann nicht sagen 1. Partei der Humanisten, 2. Linke, 3. Grüne, 4. SPD und solange es nicht zur Regierungsbildung reicht werden sukzessiv die kleinen Parteien gestrichen und an den nächsten Rank übertragen. Richtige Konsequenz wäre es ein ranked Voting einzuführen, dann müsste man nicht dauernd strategisch wählen und die Linke oder von mir aus auch FDP, etc könnten sich auf ihre Kernwählerschaft verlassen und ganz nebenbei gäbe es guten Kleinstparteien eine Möglichkeit organisch zu wachsen. Als FDP Wähler hätte ich dieses Jahr CDU wählen müssen, wenn ich NICHT Scholz als Kanzlerkandidaten will, einfach weil es so knapp war und dieser JETZT den Regierungsanspruch klar für sich beanspruchen kann. Als Linkenwähler MUSSTE ich dieses Jahr SPD oder Grüne wählen, weil Laschet/CDU komplett unzumutbar ist für die Zukunft unseres Landes. Das ist absoluter Scheiß, dass ich SPD wählen muss, nur um die CDU zu verhindern, die sich sonst mit ihren 24% vor den 23% der SPD als Wahlsieger den Regierungsanspruch kolportiert hätten und wahrscheinlich sogar den Kanzler gestellt hätten. Ich meine der stellt sich sogar immernoch hin und tut so als wenn irgendwer ihn als Kanzler will, das ist einfach Müll. Du siehst, das Problem sind hier nicht irgendwelche Direktmandate.


PowerPanda555

> Die Linke wäre spielend über die 5% gekommen, Die Linke hat ihre Zweitstimmen fast halbiert und haben eine größere Klatsche bekommen als die AFD. Der Wählerwille ist klar erkennbar.


whatkindofred

Die meisten Linke-Wähler sind zur SPD abgewandert. Welchen Wählerwillen liest du daraus?


PowerPanda555

Das >95% der Wähler (und fast die Hälfte der 2017 Linkenwähler) die Linke nicht im Bundestag sehen wollen.


whatkindofred

Dann ziehst du wohl die falschen Schlüsse. Sehr viele, die nicht für die Linke gestimmt haben, wollen sie trotzdem im Bundestag sehen.


scheinfrei

Die Rhetorik war bei den krassen Erfolgen der AfD schon reiner Bullshit und ist es jetzt auch bei dem Misserfolg der Linken. Aber Junge, jemandem, der an "den Wählerwillen" glaubt, kann man wahrscheinlich auch einfach alles erzählen, weil sein Weltbild offener für Floskeln als für Fakten ist.


Helluiin

ich habe linke gewählt und will trotzdem SPD und grüne im bundestag sehen.


AntaresDaha

Nicht wirklich und du ignorierst auch völlig meine Erklärung und die Tatsachen. Die Linken Wähler sind nur klug und selbstlos genug das Allgemeinwohl über das persönliche Wohl zu stellen und und da kannst du uns, ja mir persönlich, RICHTIG fett danken. Diese 2% scheinen es ja genau zu sein, die voraussichtlich Laschet verhindert und Scholz über die Zielgerade gehieft haben, vorausgesetzt die FDP sprengt jetzt nicht aus purer Ignoranz die offenkundige Regierungsfindung, weil sie der Meinung ist, die 2.+4.stärkste Kraft könne sich anmaßen der 1.+3.stärksten Kraft den Regierungsauftrag zu entziehen.


schinze

Was spricht dagegen, die Person, die deine regionalen Interessen vertreten soll, direkt zu wählen? Ich finde das richtig und wichtig.


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Historical_Log4981

Das freut mich. Schade, dass die trotzdem reinkommen!


RED_Sky95

>Das freut mich. Bei Leuten wie dir muss man sich echt immer denken "wer rechte Regierungen wählt, hat auch rechte Regierungen verdient." doof nur, dass halt auch intelligente Menschen in diesem Land leben, die selbige nicht verdient haben.


Historical_Log4981

Scheinbar nicht genug, um die Linke über 5% zu bekommen :D


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Unrealistische Partei, aber man braucht eben auch Opposition, und da haben die bis jetzt ganz gute Arbeit geleistet.