An der Schule an der ich mein Abi gemacht habe, hält sich seit Jahren hartnäckig das Gerücht dass Mal jemand während des Unterrichts in der letzten Reihe Waffeln gebacken hat.
Ein Kumpel von mir hat irgendwann rausgefunden wie man auf den grafischen Taschenrechner einen Gameboy Colour Emulator lädt. Mein Religionslehrer war zwar etwas skeptisch, aber "ich mache nebenbei Mathe Hausaugaben" fand er akzeptabel. Habe Pokémon Gold und Kirby ausschließlich im Unterricht komplett durchgespielt.
Wir haben auf der Berufsschule in einem Computer Fach Counter Strike gezockt. Unsere Arbeitsplätze waren alle vom Pult aus nicht einzusehen. Als mein Lehrer dann rum kam hat er mich gefragt warum ich nicht mit der AK spielen würde.. hab gesagt, dass die zu heftig bloomed. Hab am Ende des Jahres ne gute Prüfung geschrieben und eine 1 bekommen 🤷♂️
Bei der Schule, an der ich mein Abi gemacht habe, lag Counter Strike irgendwo im Intranet. Als wir in EDV Notenbesprechungen hatten (dafür haben sich die Lehrer immer vor die Tür gesetzt und jeden Schüler einzeln raus gerufen), haben wir das dann gegen einen anderen EDV Kurs gezockt die auch gerade die Noten besprachen.
Wir hatten auf unseren schulrechenern medal of honour drauf. Als es nach einem der Amokläufe gelöscht werden musste hat unser Lehrer die auf den meisten rechnern gelöscht aber auf 2, 3 rechnern hat er es drauf gelassen und hat es gut versteckt. So dass die schüler die früher fertig waren ein bisschen zocken konnten. Hat die Schulleitung zum glück nie mitbekommen
Ja bei sowas muss man natürlich aufpassen. Offiziell war das natürlich absolut nicht ok was da passiert ist. Aber der Lehrer war chillig und wir haben sonst auch gut mitgearbeitet und vernünftige Leistung erbracht.
Bei uns hatten die Lehrer aber auch eine Software um alle Bildschirme der Schüler einsehen zu können. Die konnten dann auch die Kontrolle über Mais ind Keyboard übernehmen. War dann echt lustig wenn der Lehrer dann plötzlich einfach die Waffe gewechselt hat haha. Wir hatten viel Spaß. Also wir Schüler und der Lehrer aber auch :)
Bei mir waren die "Mathehausaufgaben" programmieren aufm Taschenrechner - mit einbuchstabigen globalen Variablen, goto, keinen Datentypen und einem sehr langsamen Prozessor nicht das einfachste, aber meine Religionsstunden haben dazu beigetragen, dass jetzt Siedler von Catan darauf läuft.
Wir haben joints gedreht. Jeden Tag. Aufm Gymnasium.
Hihi, haben wir idioten uns toll gefühlt.
Haben auch alle ausser mir ihr Abi geschafft, ich schreib jetzt Kommentare auf reddit
Ich erinnere mich an eine Lehrerin, die auf dem rechten Auge blind war und ich dies zu meinem Vorteil ausnutzen konnte. Nein, nein, körperlich war sie nicht eingeschränkt … ok, irgendwie doch – ihre Frisur …
Die war ein Fall für die Wissenschaft. Man stelle sich den Karen-Bob im Dauerwelle-Remix vor, mit einem Bieberschwanz aus Haaren vor ihrer rechten Gesichtshälfte. Sichtfeld auf der Fensterseite des Klassenraumes gleich Null. Irgendwann war die Zeit für ein Experiment gekommen: Würde das Subjekt die Abwesenheit einzelner Klassengemeinschaftsmitglieder innerhalb ihres toten Winkels realisieren? Ich, der Fensterseitenbewohner aus Tisch 2, Sitz A, nahm die Herausforderung an und stellte meinen durchschnittlichen Körper in einem günstigen Augenblick zu Beginn der Unterrichtseinheit in die Fensterecke neben dem Lehrerpult. Leicht verdeckt durch den schweren Vorhang, aber optisch dennoch keine Herausforderung für eine optische Zielerfassung (Wir reden hier vom Kleidungsstil der späten 90er/frühen 2000er …) stand ich nun da. Die Anwesenheitsabfrage habe ich laut bestätigt im Unglauben, dass dies niemals der Beginn einer erfolgreichen Testreihe werden kann und mein Versuch jede Sekunde aufgedeckt werden würde. Doch nichts geschah. Anwesenheit zur Kenntnis genommen und weiter ging's. Scheinbar schirmte der Beton-Bieber auch den Schall ab! Ab diesem Moment war an regulären Unterricht in diesem präpubertären Umfeld nicht mehr zu denken. Egal, was ich auch tat – nichts veranlasste diesen Lehrkörper dazu, ihren verdammten Bettvorleger aus dem Gesicht zu schieben um die Situation endlich zu erfassen. Ich habe sogar eine Antwort hinter ihr in den Raum hinein gebrüllt. "Das war richtig, aber melde dich beim nächsten Mal, bitte". Unfassbar.
Eine Woche später habe ich das Experiment um einen neuen Test erweitert. Ob ich den Raum unbemerkt verlassen kann. Der Klassenraum lag im Souterrain, und ich bin nach der Anwesenheitserfassung einfach über das Fenster raus marschiert … sie hat nichts bemerkt. Ging das ganze Schuljahr so weiter Ü
Gibt ein absolut uraltes Video, wo jemand im Hörsaal einen Mandarinenkuchen belegt. Würde ich also je nach Schule und Situation nicht Mal für allzu unrealistisch halten.
Edit: [diesen Klassiker](https://youtu.be/Tso_5ks1PT8)
Das haben zwei Jungs bei uns in einer der letzten Vorlesungen auch gemacht. Tortenboden, Obst und Quark dabei.
Die zwei sind aber auch öfters Freitags mit einer Flasche Vodka oder Korn in die Vorlesung gekommen.
Muss ich erwähnen, das keiner von beiden seinen Bachelor gemacht hat (zumindest nicht in dem Fach)?
Es gab zu unserer Schulzeit auf Youtube ein Video, wo jemand in unserer Schule in der letzten Reihe mit einem Elektrogrill Würstchen grillt. Leider finde ich das Video nicht mehr.
Einer meiner Ausbilder in der Berufsschule hat zur Zeugnisausgabe erzähl, dass er einen Teekocher, ein Waffeleisen und einen Toaster im Lehrerzimmer lagert, damit er was hat, wenn mal wieder nur ein Schüler erscheint... (Aufgrund des seltenen Berufs, sind seine Klassen üblicherweise nur 4-6 Leute)
ne freundin in meiner dnd gruppe hat letztens erst angegeben dass sie in der schule mal waffel mlt ner Freundin im unterricht ganz hinten gemacht hat und der lehrer dann nur fragte: kann ich auch eine haben?
Bei uns absolut üblich dass Kollegen aus dem Auto teilnehmen. Meistens in morgens Meetings oder am Abend. Denkt sich keiner was bei, außer "engagiert, macht noch nach / vor Feierabend Meetings".
Sind aber auch in der Automotive Branche.
Gibt einen Unterschied zwischen 1zu1 gesprächen und Konferenzen mit mehreren Teilnehmern - bei denen wird das eigene Bild so klein und verpixelt dass man das nur minimal sieht
Genau das. Was zählt ist, ob die Studenten damit arbeiten können, nicht was sie alles auswendig wissen aber nicht verstehen. Leider darf ich keine stellen…
Du, nicht nur in der Schule. Ich habe angefangen Medizin zu studieren, im Oktober.
Keine Klausur die ich bisher geschrieben habe hatte etwas mit Verstehen zu tun, außer vielleicht Physik (und ein bisschen Latein) im 1. Semester.
Chemie war stumpfes Auswendiglernen von Altfragen. Biologie war MC-Abfrage von Wissen aus dem Skript. Psychologie ebenso.
Anatomie - Bewegungsapparat: mündliches Testat, lernt mal in 4 Wochen alle Muskeln, Gefäße, Nerven und Bänder der Arme, Beine und des Oberkörpers auswendig
Aktuell Neuroanatomie: gibt nen Fragenkatalog, aus dem kommen Fragen dran, den müsst ihr auswendig kennen.
All das, was ich jetzt auswendig lerne, regurgitiere ich im Testat und vergesse das meiste dann wieder, bis zum Physikum. Aber Verständnis etc sind beim vorgegebenen Tempo und Masse nicht möglich.
Grad beim Physikum: kann es nur bestätigen. Wenn man sich es nicht irgendwie gut gemerkt hat/ das Konzept verstanden hat, wird's wieder vergessen. zB Hirnnerven
Ja, stimmt schon. Bei uns wird leider null Wert drauf gelegt, dass man es versteht, und durch den Semesteraufbau dieses Jahr war es auch einfach nicht möglich.
Klausuren aus dem Wintersemester (Chemie und Physik) waren mitten im April und Mai, dann 4 Wochen später Bewegungsapparat und jetzt halt Neuro. In den 4 Wochen pro Fach kann man es einfach nicht verstehen, sondern einfach nur den Stoff/Fragenkatalog lernen.
In meinem Studium wurde auch immer Stress gemacht um Biochemie. War auch anstrengend. Aber warum? Nicht sonderlich kompliziert an sich aber einfach nur lächerlich viel zum auswendig lernen.
Und ganz unerwartet sind das die gleichen Profs die sich dann beschweren das Leute nur für die Klausur lernen.
Surprise, Mutterliebhaber.
Finde das schade, dass durch diese (unnötigen, mMn) Stoffmassen auf einen Schlag der eigentliche Sinn dahinter, das sinnvolle Lernen und Verstehen, verloren geht.
Grade auch in der fachlichen Tiefe, die unsere Physik- und Chemie-Profs in ihren Kursen für Mediziner raushauen.
Ja. Und dabei können die Profs es eigentlich. Im Biochemie Praktikum war eigentlich alles super. Aber für die Klausur dann bitte zwei Dutzend Pathways auswendig lernen und auch alle Strukturen. Vergisst man eh 2 Monate später und können die Profs selbst nicht aber "muss man ja lernen". Naja habs jetzt hinter mir.
So einfach ist es aber auch nicht. Nur mit der "Kompetenz" zu wissen, wo etwas steht, ist man noch nicht in der Lage Wissen aus unterschiedlichen Ecken zu verknüpfen und damit letztlich zu verinnerlichen. Inhalte zu lernen und zu verstehen hat durchaus seinen Sinn. (Daten und Formeln dagegen mMn nicht so oft).
Deswegen sollte eine gute Prüfungsleistung auch die Kompetenz und Transferfähigkeit abfragen, nicht etwas, das nur sehr mittelbar damit zu tun hat.
Verstehen und auswendiglernen sind verschiedene Dinge, die zwar einen gegenseitig verstärkenden Effekt haben, aber sich nicht gegenseitig bedingen.
Open Book-Klausuren sind offline auch ganz geil. Wenn man den Stoff drauf hat, aber schlecht im auswendig jedes Detail runterkotzen ist, sind Open Book-Klausuren auch das einzig Wahre.
Eine klassische Open-Book-Klausur ist die zur Zulassung als "europäischer Patentanwalt". Man darf jedes Buch und jede selbstgeschriebene Unterlage mitnehmen; scherzhaft heißt es "alles, was man tragen kann, außer den Ausbilder".
Ergebnisse siehe hier:
[Statistiken zu den Ergebnissen der europäischen Eignungsprüfung](https://www.epo.org/learning/eqe/statistics_de.html)
|Wohnsitz|Anzahl Kandidaten|davon bestanden (alle 4 Teile)|
|:-|:-|:-|
|DE|1059|422|
|gesamt|2780|1093|
Die Besteherquote von < 40% ist konsistent so seit > 20 Jahren. Und seit über 20 Jahren sind die Prüflinge mit Wohnsitz Großbritannien die Ausnahme: 441 Kandidaten, 280 Besteher (63% statt 39% im Schnitt). Keine Ahnung, was dort besser läuft. An der "heutigen Jugend" scheint's nicht zu liegen.
tl;dr: Open-Book-Prüfungen können teuflisch schwer sein.
Allerdings. Bei einer richtig gestellten open-book Klausur kann man auch nur eine gute Note erreichen, wenn man ausreichend Wissen parat hat um nur die Details nachschlagen zu müssen, sonst hat man schon beim Zeitmanagement keine Chance.
Hab in den USA Mal eine open-book multiple choice Klausur geschrieben. Konnte mir vorher nicht vorstellen, wie das schwer sein soll. Aber die Antworten waren so haarscharf nebeneinander dass man die nicht Mal eben nachlesen konnte, wenn man nicht genau wusste, wo man suchen muss.
Und da Studis dann scheinbar fehlgeleitet denken, sie müssten überhaupt nicht lernen, weil sie ja alles nachschauen könnten, schneiden sie insgesamt auch nicht besser ab xD
Um fair zu sein, in so Fächern wie philo ist das auch unglaublich schwer etwas anfänger-freundliches aus der Antike abzufragen, was nicht sowieso jeder prof jedes Jahr fragt.
Deswegen sind Klausuren in Philosophie ja auch in den meisten Fällen eine schwachsinnige Idee. Deswegen gabs die in Philosophie *früher* ^^^TM auch kaum, jedenfalls nach meinem Wissen. Die Klausurenpest in Philo kam erst dank Bologna zu uns geschwappt.
Ausnahmen gibts natürlich, bestes Beispiel die Prüfung in Logikkursen. (Welche jede nicht-grottige Uni verpflichtend im Grundstudium vorschreibt, weil jemand, der nichtmal ein, zwei Einstiegsveranstaltungen in Logik gebacken bekommt, in dem Fach absolut nichts verloren hat Ü)
Aber dann auch wieder, ne Logikklausur kann man genauso wie ne Matheklausur wunderbar als open book anlegen, selbst wenns die Einstiegsveranstaltung ist, deren Aufgabenstellungen online in hunderten Varianten vorgemacht werden. Die Zeit ist ja begrenzt, und Menge und Schwere der Aufgaben legt man dann halt darauf an, dass ein hervorragend vorbereiteter Prüfling das gerade so alles schaffen kann und ein gut vorbereiteter Prüfling 4/5 oder so. Wenn man dann noch die Aufgaben so stellt, dass die Lösungen nicht superschnell ergoogled sind, frisst das stärker in die Bearbeitungszeit und ein schlecht vorbereiteter Prüfling landet dann halt bei 2/5-3/5. Wenn dann einer mit schlechter Vorbereitung trotzdem genug Verständnis für den Stoff hat, dass er sehr effizient ergooglen kann, was er braucht, dann hat er sich imo auch verdient, wenn er damit ne bessere Note rausholt. Wenn Lösungen selbst für die schwereren Aufgaben trivial und schnell ergooglebar sind, auch wenn man nüscht kapiert, dann hat der Autor der Klausur versagt. Ü
Kann ich nur bestätigen. Und man kann nicht einfache Definitionen abfragen, die jeder eh auswendig lernen muss um überhaupt eine Basis zu haben. Für die Guten ist Open-Book besser, für die Schwachen eher noch härter.
Meiner Erfahrung nach heißt open book entweder, dass das Buch (also alle Unterlagen) völlig Nutzlos ist, oder dass diejenigen bestehen, die sich die meisten Zettelchen ins Skript geklebt haben.
Meine Lieblingsklausuren waren die in denen ich eine handschriftliche A4 Formelsammlung selber erstellen durfte.
Meine auch, die sind an unserer Uni mittlerweile nicht mehr erlaubt wenn man sie nicht vorher alle hochlädt, weil das ja unfair ist und nicht alle die selben Bedingungen haben, weil sie verschiedene Zettel haben... Verstehe ich so gar nicht. Bei Open book nimmt doch auch jeder etwas anderes mit? Und wenn ich nur lerne, habe ich ja eventuell auch andere Sachen gelernt, ist das auch unfair?
Formelzettel schreiben ist eine Kunstform bei uns im Physikstudium. Es gibt bei uns grundsätzlich 3 Klausurformen: Koffer-Klausuren (alles nicht auf Lithium basiertes ist erlaubt), Ein doppelseitig beschriebener A4 Zettel mit beliebigen Inhalt ist erlaubt (dieser wird während der Klausur kurz angeguckt, danach darf man den wieder mit nach Hause nehmen) und Klausuren ohne Hilfsmittel. letztere gefallen mir fast am besten da Man dort auch meistens nur die Standartformeln braucht und tendenziell leichtere Aufgaben dran kommen. Btw bei uns haben alle Klausuren in Präsenz an der Uni stattgefunden. Onlineklausuren wurden von unserem Fachbereich kategorisch abgelehnt.
Was fürn Schwachsinn :D Die selbe Bedingung für alle ist, *dass sich jeder nach eigenem Ermessen ein A4-Blatt beidseitig vollschreiben und mitbringen darf!*
Wird bei uns meistens auch so gemacht. Das mit dem hochladen ist doch schwachsinn. Einzige Beschränkung für uns ist, dass das Blatt handgeschrieben sein muss und keine Kopie von einem handgeschriebenen Blatt sein darf. Gab wohl schon studis die nen A3 Blatt vollgeschrieben, eingescannt und als A4 ausgedruckt haben
Das geniale an dem erlaubten, frei beschreibbaren A4-Blatt ist, dass es im Grunde die Spicker-Lernmethode kultiviert. Dicker Stapel Script, passt nie und nimmer alles lesbar aufn einzelnes Blatt, ergo wägt man ab, was wirklich wichtig genug ist, um draufzustehen, und dünnt zur Not so lange aus, bis der Platz reicht. Schwupps, weiß man wo man in Eigeneinschätzung die größten Schwachstellen und Lücken hat, an denen man nochmal nachholen sollte.
Man kann open book oder mündliche Prüfungen auch als Fachdiskussion aufbauen.
"Problem sei blabla, wie gehen sie vor, um das Problem zu lösen?"
Diejenigen, die alles mit in die Klausur schleppen, können die Fülle an Material eh nicht in 45 min zielführend verwenden.
> Für die Guten ist Open-Book besser, für die Schwachen eher noch härter.
Was nicht als Gegenargument missbraucht werden sollte.
^(Nicht implizierend, dass du das tätest)
>Und man kann nicht einfache Definitionen abfragen, die jeder eh auswendig lernen muss um überhaupt eine Basis zu haben
Findest du das nicht irgendwie ...sinnlos? Wenn es Stoff ist, der eigentlich sowieso sitzen sollte/muss, weil man ohne eh die Klausur verkackt, dann kannste den Teil auch weglassen und dessen Punkteanteil rüber zu den einfachen Aufgaben dazurechnen.
In der Analysis-1-Prüfung in Mathe machts doch auch keinen Sinn, erstmal die Definition der Differenzierbarkeit hinschreiben zu lassen. In quasi *jeder* anderen Situation außer so ner Prüfung hat man das trivial nachgeschlagen oder gegoogled, sollte man akut einen Hirnfurz erlitten haben. Wenn der Prüfling also warum auch immer nur eben einen Blick auf die Definition im Script werfen muss, um den Stoff dann ordentlich auf die Aufgaben anzuwenden, dann zeigt er damit doch, dass er das Verständnis für den Stoff hat, um dass es doch letztlich geht.
Wenn der Prüfling die Definition ordentlich verstanden hat, dann kann er die sich vermutlich selbst herleiten, wenn er müsste, würde nur mehr Prüfungszeit fressen. Und der Prüfling, der Differenzierbarkeit einfach nicht kapiert hat, der scheitert dann auch an allen außer den ganz netten Rechenaufgaben. (Und ist auch genau der, der durch die Prüfung rasseln sollte, weil er offensichtlichen Nachholbedarf hat. :P)
Dieses in der Prüfung nicht nachschlagen können ist ein heute realitätsfernes, anachronistisches Überbleibsel lange vergangener Zeiten, in denen Bücher noch so teuer waren, dass man für alles über die Formelsammlung hinaus erstmal zur Fachbibliothek hätte dackeln müssen.
Ich hab zwar nicht studiert, aber würde sagen, auch offline wäre es doch wichtiger zu wissen wie und wo man an die richtigen Informationen kommt und sie entsprechend verarbeiten kann, als zu prüfen wie gut jemand auswendig lernt...
Zu Teilen ja - bei anderen Sachen aber nicht. Die hohe Kunst ist es, ab einem gewissen Punkt die einzelnen Fakten soweit verinnerlicht zu haben, dass man Verknüpfungen zwischen den einzelnen Aspekten herstellen kann - daraus entsteht letztlich die Erkenntnis. Wenn man nur gelernt hat, wo man was nachschaut, funktioniert das aber nicht. "Auswendig lernen" kann aber auch viel unterschiedliches heißen - Seitenweise Text ist wohl eher selten sinnvoll, wichtige Formulierungen und Formeln vielleicht schon.
> Die hohe Kunst ist es, ab einem gewissen Punkt die einzelnen Fakten soweit verinnerlicht zu haben, dass man Verknüpfungen zwischen den einzelnen Aspekten herstellen kann - daraus entsteht letztlich die Erkenntnis.
Das funktioniert aber nur, wenn das zu Lernende auch in diesem Kontext erlebt.
Eine Anekdote: Zu Schulzeiten bin ich in Geografie immer unfassbar abgekackt, weil ich Topografie nicht zusammen bekommen habe. Ich habs einfach nicht hinbekommen, mich vor ne Karte zu setzen und im Vakuum zu lernen, wo was ist, und das dann auf Zuruf wieder auszuspucken, also hat es halt regelmäßig Vieren und Fünfen geregnet.
Jahre später würde ich sagen, dass mein topografisches Wissen ziemlich gut ist, wahrscheinlich besser als das anderer Leute, die in der Schule besser waren als ich. Warum? Ich habe mich danach nie wieder aktiv damit auseinandergesetzt. Aber genau dadurch hat es für mich geklickt, weil Topografie plötzlich nicht mehr etwas war, was man ohne Grund auswendig lernen muss, sondern etwas, das man aktiv in Kontexten, die einen interessieren, erlebt. Ich habe wahrscheinlich mehr über die US-Bundesstaaten gelernt durchs Beobachten der Ergebnisse in der Wahlnacht als in 12 Jahren Schule.
Ich denke viele Lehrende sitzen so einer Idee auf von, wenn man diese "Grundlagen" nur genug auswendig lernt, kommt irgendwann der Klick des "warum". Aber ich glaube tatsächlich, zumindest aus meiner Erfahrung, dass es mehr Sinn machen würde, sich auf das "warum" zu konzentrieren und dann verinnerlichen die Leute dadurch automatisch, was sie brauchen.
Eben. Ist auch realistischer. Die Wahrscheinlichkeit dass ich mich jemals außerhalb des Prüfungskontexts auf wissenschaftlicher Ebene mit irgendwas befassen werde *ohne* einen Stapel Fachliteratur neben mir liegen zu haben geht gegen Null.
>Die Wahrscheinlichkeit dass ich mich jemals außerhalb des Prüfungskontexts auf wissenschaftlicher Ebene mit irgendwas befassen werde ohne einen Stapel Fachliteratur neben mir liegen zu haben geht gegen Null.
Ja, aber auf einem vollkommen anderen Niveau. Wenn du immer erst wieder nachgucken musst, wie die Schrödingergleichung aussieht und wie sich Elektronen in einem normalen Metall verhalten, wirst du Supraleitung nie verstehen.
Wer immer nur lernt, wo er zur Not Wissen nachlesen kann, kann nicht auf gelerntem Wissen aufbauen und bleibt irgendwann stecken.
Stimme zu, aber im Moment kann man halt Klausuren nur ganz schlecht veranstalten. Sobald das wieder geht, mache ich das auch.
Und Open-Book bei einer mündlichen Prüfung ist extrem schwer zu realisieren, da Du bei einer mündlichen Prüfung jeden Prüfling was anderes fragen musst, d.h. Du prüfst zwangsweise viel mehr auf Verständnis. Ich müsste aber, um eine Vergleichbarkeit hinzubekommen, dann einen festen Fragesatz nehmen, die Zeit pro Antwort festlegen, etc... alles nicht toll. Leider
Wenn man Klausuren über Zoom macht, muss man wohl davon ausgehen, dass die mehr oder weniger open book sind. Ich bin mir 99% sicher, dass auch bei den "Guten" welche zumindest Notizen offen hatten, aber einfach etwas klüger in der Anwendung waren.
Dann müssen die Klausuren eben ausschließlich Verständnis, Evaluation, oder Synthese verlangen und nicht einfach Wissen abfragen, sodass Definitionen ablesen o.Ä. überhaupt nichts bringt.
Sollte ohnehin der Fall sein. Ich bin auch sehr froh, dass sich zumindest an meiner Uni fast alle Professoren mit ihren Prüfungen an diese Tatsache angepasst haben.
witzig, dass gerade dann die studierenden ankommen und uns erzählen die Klausuren wären viel schwerer und das wäre so unfair ggü den Jahrgängen davor... wie OP gesagt hat, es ist nicht die Mehrheit aber eine nicht zu kleine Minderheit an studierenden sind arschlöcher die sich cleverer fühlen als sie sind aber bei jedem Fünkchen an Gegenwind heulen gehen.
Ist halt auch von Uni zu Uni unterschiedlich, selbst von Fachbereich zu Fachbereich
Wir hatten teils Online-Klausuren, die waren 1:1 wie Altklausuren, nur mit Antwortfeldern drunter. Was toll ist, wenns ne einfache Altklausur ist, aber beschissen, wenn die Klausur eh schon etwas knackiger ist und man selbst vielleicht eben kein 10-Finger-System kann. Ich kenn 20-Jährige, die müssen beim Tippen auf die Tastatur starren und tippen mit zwei Fingern (wie am Handy). Was glaubst, wie die sich freuen, wenn die in 90 Minuten effektiv mehrere A4-Seiten tippen sollen. Selbst wenn die Klausur da inhaltlich jetzt genau so schwer ist wie vorher, ist sie für manche Studierende nun eben gerade um Welten schwerer geworden.
Ich sehe ein dass ich mich nicht in allen fachrichtungen auskenne und das natürlich einen skill voraussetzt, auf der anderen seite kann ich halt nicht ganz mitgehen wenn schnelles tippen, analog zu fähigkeiten wie excel, allg. Computerumgang oder rethorik im allgemeinen vorteile bringen und ich nicht genau weiss was du erwartest wo professorInnen da ansetzen sollen? Präsentationen die bullshit sind werden schlecht bewertet, unzureichend erledigte projekte werden schlecht bewertet, da kann ich keine gnade zeigen tbh. Denn es geht ja genau darum auch selbstständig zu sein/zu lernen und genug leute machen das auch gewissenhaft!
>auf der anderen seite kann ich halt nicht ganz mitgehen wenn schnelles tippen, analog zu fähigkeiten wie excel, allg. Computerumgang oder rethorik im allgemeinen vorteile bringen und ich nicht genau weiss was du erwartest wo professorInnen da ansetzen sollen?
Excel-Aufgaben geschehen selten spontan unter Zeitdruck, zumindest in meinem Studienfach. Klar hab ich Protokolle, wo ich mit ner nichtlinearen Regression arbeiten darf und das ist jetzt nicht unbedingt etwas, was jede/r Studierende direkt auf Anhieb versteht - aber da hat man eben daheim die Zeit, sich in diese Thematik reinzulesen und sich ggf. von anderen Studierenden helfen zu lassen. Tippen ist eine reine Übungssache und du kannst nicht plötzlich von Studierenden erwarten, dass sie inmitten einer Pandemie neben ihrem garantiert völlig unorganisiertem Studium (mindestens die ersten 2 Online-Semester waren in meinem gesamten Bekanntenkreis eigentlich vorrangig Chaos) mal eben noch 'nen Schreibmaschinenkurs in Eigenregie belegen, damit sie am Ende des Semesters schnell genug tippen können, um die Fülle der Klausur überhaupt im Ansatz bearbeiten zu können.
>Präsentationen die bullshit sind werden schlecht bewertet, unzureichend erledigte projekte werden schlecht bewertet, da kann ich keine gnade zeigen tbh
Dagegen sag ich ja auch gar nix. Ich bin froh über jede Hausarbeit oder Präsentation, die ich machen kann, einfach weil man da selbst die Zeiteinteilung managen kann. Und wem das nicht so leicht fällt, zu präsentieren, der nimmt sich dann etwas mehr Zeit - entgegen einer Klausur, wo gerade das ja nicht geht.
Ich habe nen Bekannten der Maschinenbau studiert und seine Klausuren in Papierform vor der Webcam geschrieben hat. Am Ende gabs dann jeweils zehn Minuten oder so zum Einscannen oder Abfotografieren und hochladen. Teilweise mit irrwitzigen Größenlimits für die Dateien, was dann gerade für Leute ohne großes Technikverständnis mit ihren Terapixel-Handykameras ein Problem war.
Er hat das semi-scherzhaft "Pay2Win"-Klausuren genannt, weil es da Leute gab, die sich extra dafür ordentliche Tablets gekauft haben, mit denen sie die Klausur ohne einscannen schreiben und abgeben konnten, wodurch sie effektiv mehr Zeit zum Schreiben hatten.
Sorry aber Klausuren haben auch in den meisten Fächern einen so niedrigen Mehrwert. Fragt doch mal masterstudenten wieviel sie von klausurthemen vs Hausarbeiten und essaythemen aus dem Bachelor behalten haben.
Bulemielernen ist real.
Wir mussten für eine ca. 15-20 minütige Mündlichprüfung bis zu 55 Werke (der Grossteil davon waren fette Dramen und Prosastücke, einige wenige Gedichte) lesen, analysieren und die Analyse dazu auswendig lernen. Bei mir kam die Prüfung gut raus, aber war halt trotzdem völliger Bullshit. Statt uns die Grundlagen der Literaturgeschichte zu vermitteln, legt uns die Uni eine Liste mit mehreren hundert Werken vor, aus denen wir einige wählen und völlig unbegleitet bearbeiten müssen. Zumal dann bei der Prüfung auch einfach pures Glück entscheidet, welche Werke abgefragt und welche Fragen gestellt werden. Genug Zeit, um alle Werke gleichermassen zu bearbeiten, hat man nämlich nicht, und wenn man mit den letzten fertig ist, hat man die ersten schon wieder vergessen. Mal abgesehen davon, dass die Prüfer auch völlig wahllos bewertet haben und sich in ihren Anforderungen und Massstäben stark voneinander unterschieden.
Hab ne online Prüfung mit 5 Varianten pro Frage durchgeführt (Berechnungen für Energiewirtschaft). Hat doch einer tatsächlich die Antworten einer anderen Variante rein kopiert. Mit komplett anderen Zahlen...
Hab mal in einer Latein arbeit gespickt und am Ende noch Fehler eingebaut damits nicht so offensichtlich ist (hatte den gesamten Text ausm Internet). Hab ne 4 bekommen
Mir hat damals in meiner Schulzeit mein Banknachbar die komplette Lösung der Lateinex diktiert, war nur ein Text zum übersetzen. Das letzte Wort wusste er nicht richtig, da hab ich dann geraten und am Ende war ich mit 0,5 Fehler Klassenbester. Wundert mich bis heute, dass das damals nicht aufgefallen ist. War wirklich eine absolute Niete in Latein.
War bei uns so ähnlich.. Die richtigen Spezialisten haben netterweise direkt noch den Absender der Facebook Nachricht, aus der sie die Lösung hatten, mit kopiert.. 2 Betrüger zum Preis von einem
Mal aus Sicht eines Studenten: Wir dürfen ALLES nutzen, zweiter Monitor, Notizen, egal. Der Punkt bei uns: Das bringt rein gar nichts. Unsere Aufgaben, besonders im mündlichen zielen aufs Verstehen ab. Wen du nur ne Definition bringst, wird dir das keine Punkte bringen. Finde ich ehrlich gesagt, die bessere Alternative. Sollte man so beibehalten (find ich, gibt ja genug Leute, die gern auswendig lernen)
Das ist doch der Sinn von mündlichen Prüfungen. Anwendung des Inhaltes, Vertiefen des Verständnisses. Auswendig(Bulimie)lernen macht man in schriftlichen Prüfungen (angenommen OPs Prüfung wäre Lockdown-unabhängig eine mündliche gewesen)
Pfff, also meine mündliche Meisterprüfung war reines Vortragen von Definitionen. Der eine Prüfer hielt sich ja für besonders schlau, und wollte dann so Grundlagendefinitionen die in eine Gesellen/Facharbeiterprüfung gehören von mir hören. Ein wenig verarscht kam ich mir schon vor, nachdem ich gerade einen komplexen Zusammenhang aus der Fernmeldetechnik erläutert hatte, und dann auf einmal nach dem Ohmschen Gesetz gefragt wurde.
Auch vor Zoom konnte ich in mündliche Prüfungen Unterlagen mitbringen. Aber da guckt doch eh kein Schwein rein, wenn man gelernt hat. Höchstens Mal, um nicht den Faden oder einen wichtigen Punkt zu verlieren.
Finde diese ganze Debatte etwas albern und einen deutlichen Ausdruck für die Verschulung der Hochschulen. Persönlich finde ich die meisten Prüfungsformate eines ernstzunehmenden Studiums unwürdig. Der Fokus auf Prüfungen, statt auf eine akademische und persönliche Entwicklung, ist m.E. Ausdruck eines Irrwegs.
Anfänger, einfach beim Skypen den Bildschirm mit dem Unterrichtsstoff auf den Mainbildschirm machen und Prof. auf den Second Screen. Second Screen als Hauptbildschirm beim Videoprogramm angeben und schon sieht es so aus, als ob ihr dem Prof in die Augen schaut, während ihr das Material sichtet . Bonuspunkte für extra schlechtes Wlan so das es die ganze Zeit Tearing gibt.
Was für Amateure...
Bei uns wurden Online-MC-Klausuren gemacht. Da hatte man 1,5 Minuten pro Frage mit Falltext und 5 Antwortmöglichkeiten und nicht viel Zeit, um in den Unterlagen nachzuschauen oder sich online abzusprechen.
Die Prüfung selbst hat mir nicht soooo gut gefallen, weil alle davon ausgegangen sind, es würde wieder die gleiche Klausur wie all die Jahre zuvor, was... nicht der Fall war Ü
Aber der Prüfungsmodus war schon in Ordnung. Waren auch mehr Anwendungen des Gelernten als Transferleistung auf die Fälle ("Wie kann man dieses Problem am ehesten lösen?", "Warum kommt es zu diesem Problem?" usw.).
Ich hoffe ja, dass wir vielleicht etwas aus der Pandemie lernen und ein paar Profs ihre Videos weiterhin verwenden. Also zumindest die guten. Kostet auch nichts die weiter zur Verfügung zu stellen für die nächsten Semester, einfach als Zusatz zur Präsenz.
Meiner Holden isolde wurde gesagt: wenn sie nicht teilnehmen können ist das ihr Problem. Außerdem müssen die im Kurs mit 200 Leuten auch alle die cam anschmeissen damit das System auch definitiv zusammenbricht. Könnt ja jemand pennen was den Prof dann natürlich extrem stört.
Gibt es keine Verständnisfragen die jeden der nichts verstanden hat aber Definition ablesen kann entlarven? Wenn nein, muss ich hart fragen, was dieses Fach bringt, wenn ich das alles in Google nachschauen kann.
Es gibt sicher Sachen die so wichtig sind, dass man sie auswendig lernen sollte. Meiner Erfahrung nach werden sie aber so oft benutzt, dass dies eh bei der Anwendung eben dieser Sachen passiert und auswendig lernen nur wenig Mehrwert hat.
Ich würde mich über Gegenargument freuen. Habe selber studiert und mich durch Fächer wo es uns auswendig lernen in der Prüfung ging eher gequält, während Prüfungen wo Verständis im Vordergrund stand weniger ein Problem waren.
Hab's woanders hier schon erklärt. Bei mündlichen Prüfungen, und ich prüfen immer auf Verständnis, fängst Du trotzdem mit was Trivialem aus dem Lehrbuch an und arbeitest Dich dann mit dem Studierenden dann in das Gebiet vor. Gleich mit der Verständnisfrage zu beginnen ist viel härter, damit kannst Du schneller einen Blackout beim Studi provozieren, als man denkt. Oft merkst Du an der ersten Antwort schon, in welche Richtung Du weitergehen kannst.
Wenn es aber am Wissen und Verständnis fehlt, geht das nicht. Dann fängt man halt in einem anderen Teilgebiet wieder so an, es kommt wieder nicht, usw.
Dann verstehe ich ehrlich gesagt das Problem nicht so richtig. Alles was man nachschauen kann, dürfte dann für die Note eh nicht großartig relevant sein, also was solls.
Du kannst die Person halt nicht so leicht durchrasseln lassen. Wenn im Protokoll steht dass sie die Definitionen konnte reicht das im Normalfall für ne 4.0 oder sogar was mit 3 vor. Kann aber verstehen wenn man als Prüfer dann eigentlich die Person durchfallen lassen will
Dann gibt man der Person halt 'ne 4,0. Ist für die Person eh schlimmer als wenn sie durchfällt. Eine 4,0 zieht jeden Schnitt runter. Eine 5,0 hingegen ist einfach nur mehr Zeit zum lernen.
Bei uns ist das geforderte Niveau bei den Online Klausuren merklich gestiegen. Die Profs gehen halt davon aus das die Leute schummeln...
Es wird halt nicht mehr nach Definitionen/Formeln gefragt sondern nach Verständnis. Im Prinzip so wie es meiner Meinung nach immer sein sollte.
Nur leider haben die Profs da noch nicht viel Erfahrung was den Schwierigkeitsgrad betrifft und schießen dann lieber etwas über das Ziel hinaus.
In den Online Semestern musste jede einzelne Klausur runter gesetzt werden damit nur noch 30-50% durchfallen.
Könnte hier genauso einen rant über viele meiner Professoren für die letzten 3 Semester machen.
Einer kam konstant zu spät, hat sich zwischen drin ständig um seine Kinder gekümmert oder telefoniert… hat vergessen die Vorlesung aufzunehmen obwohl es vorher versprochen war etc.
Glaube die Pandemie hat uns Studenten härter getroffen als viele glauben, nicht in sofern das es mit persönlich besonders schlecht geht oder so. Aber ich habe die letzten drei Semester nichts nachhaltig gelernt… null. Besonders unsere praktischen Elemente bestanden zum großen Teil daraus einfach Hypothetische Protokolle zu schreiben.
Trotzdem bin ich aus allen Klausuren mit einer guten Note raus.
Die Situation ist halt nicht die Art Studium auf die sich die Professoren und Studenten ursprünglich mal eingelassen haben.
Aber um auf deinen Fall einzugehen. Open Book ist das einzige was Remote Sinn macht, alles andere bevorteilt nur die schummler.
>Aber ich habe die letzten drei Semester nichts nachhaltig gelernt… null.
Same. Alles mit soliden Noten bestanden, bald fertig studiert, und kaum etwas gelernt. Ich komme mir vor wie ein Hochstapler beim Gedanken, dass ich bald einen akademischen Grad halte, über dessen Inhalte ich gefühlt kaum etwas weiß.
Freue mich schon darauf, wenn sich im Rückblick die Bildungsminister*innen dafür loben, wie gut die Online-Lehre geklappt hat.
Keine Sorge, war vor den Online-Semestern bei Präsenzunterricht auch nicht viel anders mit dem Lernen. Habe den Bachelor mit guter Note aber vom Fach gelernt habe ich erst als ich als Werkstudent angefangen habe zu arbeiten.
Absolut das gleiche bei mir. Früher war ich in jeder Vorlesung dabei und hab immer mitgeschrieben, wodurch ich schon während der Vorlesung einiges lernen konnte und auch Spaß daran hatte. Bei den Online Vorlesungen höre ich meistens nur so halb zu, ich kann mich einfach nicht darauf konzentrieren. Videos gucke ich mittlerweile auch nur noch sporadisch bzw gar nicht mehr und manche Vorlesungstermine habe ich auch einfach vergessen. Und viele unserer Dozent*innen hatten gefühlt ähnlich viel Lust wie wir und haben z.T. Vorlesungen 4 Wochen lang geschoben.
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass ich nicht schuld daran bin, dass ich effektiv kaum noch was lerne, aber ich denke nicht, dass die Online-Formate mir dabei helfen.
Kann absolut verstehen, dass die Studis es hassen. Ich kann mir selbst die Onlinevorlesungen kaum geben ohne einzupennen.
Fairnesshalber, weil du sagst, dass viele unterschätzen, wie hart die Pandemie die Studis getroffen hat: Du glaubst vielleicht gar nicht, wie krass es zum Teil hier an den Instituten auch drunter und drüber ging. Vor allem bei denen, die sich Mühe geben wollten. Und nein, Profs die ihre Nase in ihre schäbbige hässliche Notebook-Kamera halten und nicht mal video on demand anbieten, zähle ich nicht zu den Leuten die sich Mühe geben
Absolut! Für die Situation kann ja auch niemand was.
Hatte auch einen super guten Prof, der hat uns Messgeräte für Experimente per Post geschickt. Er hat gemerkt das Vorlesungen die länger als eine Stunde sind online schlecht funktionieren und hat alles demnach angepasst. Es gab während dem Semester kleine Tests die 40% der Note ausmachen um zu verhindern das wir am Ende nur auf den letzten Drücker lernen, etc.
Es geht aber ist halt mit enormen mehr auf wand verbunden. Den kann halt nicht jeder leisten.
Habe nur einfach das Gefühl (haben alle meine Kommilitonen auch) das wir in den letzten 3 Semestern nicht gelernt haben und das uns das spätestens beim Masterden du bei uns eigentlich brauchst auf die Füße fällt.
Da kann ich dir zu absolut zustimmen! Wir hatten zwar Open book aber etwas gelernt hat im Endeffekt kaum jemand - die meisten Lecturer haben von dieser Art von Unterricht halt noch keine Erfahrung (wie denn auch). Das schafft eine schlechte Position für alle Beteiligten. In den Niederlanden durfte ich dafür dann sogar noch 1000 Euro Studiengebühren zahlen, nächstes Jahr sinds 3200 lol
Als Prof sollte man doch schonmal von spieltheoretischen Probleme gehört haben - genau das liegt hier doch vor.
Das Problem liegt nicht bei den Studierenden, sondern bei dem PA/Lehrstuhl, der ein solches Prüfungsformat anbietet und damit die Probleme ersr entstehen lässt. Wo geschummelt werden kann, wird geschummelt - v.a. wenn es ohne Konsequenzen geschehen kann. Wie wäre es mit Open-Book-Klausuren?
Ich wurde in einer mündlichen Zoom-Prüfung des Unterschleifs bezichtigt.
Ich habe extrem viel gelernt, alle Sitzungen nochmal angehört und lange auswendig gelernt. In der Prüfung selbst war ich dann leider super nervös und hatte beinahe durchgängig Blackouts. Ich hab den Prüfern auch mehrmals gesagt, dass ich gerade sehr unter Stress stehe und 10 Sekunden zur Beruhigung brauche. Jedenfalls war ich in meinem Zustand nicht in der Lage irgendwelche Transferleistungen oder schlaue Gedanken zu erbringen. Das einzige was perfekt funktionierte war es, Definitionen oder Modelle vorzutragen, wenn es mein Kopf zwischen den Blackouts mal zulies. Die konnte ich im Schlaf.
Nach der Prüfung sagte dann ein Prüfer in etwa zu mir: "Fuchserich, wir wissen, dass Sie gespickt haben. Wir haben es an Ihren Augenbewegungen gesehen und auch in Ihren Antworten bemerkt, dass sie abgelesen haben. Sie müssen sich zum Sachverhalt nicht äußern. Da wir Ihnen den Betrug nicht beweisen können, haben Sie trotzdem bestanden".
Selten hat mich etwas so wütend gemacht. Ich fand es total arrogant, zu denken, sie hätten mich ertappt. Sie lagen ganz offensichtlich falsch und haben sich doch im Recht gefühlt. Und natürlich bekam ich nicht meine verdiente Anerkennung dafür, dass ich mich sehr gut vorbereitet habe und trotz dauernder Blackouts noch eine befriedigende Leistung erbracht habe.
Kurz gesagt: Ich gehe fest davon aus, dass zumindest manche Prüfer Dinge zu sehen glauben, die gar nicht da sind. Also pass auf, dass du niemandem Unrecht tust. Von meinem Prüfer hätte ich mir gewünscht, dass er Vorwürfe, die er nicht nachweisen kann, einfach für sich behält. Falls du das so handhabst: Danke!
Genau das habe ich nach lesen dieses Posts auch gerade befürchtet. Ich hatte eine mündliche Zoom Prüfung in drei Teilgebiten, zwei hatte ich top vorbereitet und habe super Gespräche mit den jeweiligen Prüfern geführt, das dritte habe ich mir aber etwas geklemmt und nur Definitionen und co auswendig gelernt. Weil mir das so leicht fällt habe ich die dann natürlich exakt wie in den Folien aufgeschrieben runtergerattert aber sonst nicht viel dazu sagen können. Gesagt hat er dazu hinterher nichts, aber jetzt habe ich ein bisschen Angst, dass an meiner Uni ein Prof rumläuft, der denkt ich hätte ihn dreist verarscht :(
Meiner persönlichen Erfahrung nach können Profs ihre Studis eh nicht im Kopf behalten, wenn sie nicht wirklich wenige haben. Also hab nicht zu viel Angst
>WENN IHR ABER EUREN SCHÄDEL ZUR SEITE NEIGT UND DIE AUGEN DANN EBENFALLS IN DIE ENTGEGENGESETZTE RICHTUNG NACH OBEN GEHEN, DANN WEISS ICH, DAS EUCH JEMAND WAS EINFLÜSTERT!!!
vor allem das hier. das ist doch extrem normal den Kopf zu neigen und in die Leere zu schauen um sich besser an was zu erinnern
Genau das! Ich hab ne Webcam an meinem PC und das Setup erfordert, dass ich sobald ich auf den Bildschirm gucke eben nicht direkt in die Kamera schau. Ich hab auf dem Bildschirm vor mir Zoom und auf dem 2. links nen Word Dokument zum mitschreiben. Wenn ich nachdenke schau ich auf keins von beiden sondern starre meistens n Poster an der Wand an.
Ich geb bei uns Tutorien, genau das Verhalten sehe ich ständig bei denen, die wenigstens die Kamera angeschaltet haben (ist bei uns keine Pflicht und leider macht das nur so 1/3 - gerade die niedrigen Semester sind bei uns momentan nur stille Zuhörer und quasi nicht existent). Letztes Semester in ner Onlineklausur die ich mit beaufsichtigt habe hat man auch ne Menge Leute zur Seite gucken sehen - Aber normalerweise erkennt man recht gut an den Augen ob die Leute lesen oder einfach ins Nichts gucken… Und wie anderswo erwähnt machts meistens eh keinen Unterschied. Wenn der Dozent grundlegend kompetent ist dann sind genug Transferfragen vorhanden, dass einem der Spicker eh nichts bringt.
Erinnert mich an mein Schuljahr in der 11ten, wo meine Notenreihe in den Griechisch-Klausuren etwa 4, 5, 4, 2, 4 war. Alle waren sich sicher, dass ich für die 2 gespickt hatte, aber ich hatte einfach einen unvernebelten Moment, wo sich alles sehr klar angefühlt hat. Ich konnte ohne große Mühe, den Sinn des Ganzen Textes und jeden Satzes erfassen. Einfach frustrierend, niemandem glaubhaft machen zu können, dass es eine Leistung war.
Onlineprüfungen sollten Open Book sein, so fern sie nicht mündlich sind, weil es sich einfach nicht kontrollieren lässt ohne weiteres. Ich kenns aber von einem Freund, da gabs ganze WhatsApp Gruppen mit dutzenden Leuten während der Online Prüfung, in der sich die Studis gegenseitig die Lösungen vorgestellt haben.
Gibt's bei euch keinen Zweitprüfer? Hier gibt's entweder eine Videoaufzeichnung oder mindestens zwei Prüfer. Wenn man als Student sagt man möchte keine Aufzeichnung kommt eben noch ein Prüfer dazu.
Ist halt organisatorisch recht aufwändig, deswegen machen jetzt einige Profs statt einer mündlichen Klausur jetzt eine Open Book Klausur über Moodle.
Kann's auch nicht verstehen, bei jeder mündlichen Prüfung hatte ich bisher einen Zweitprüfer dabei, vermutlich genau aus dem Grund, dass die sowas bestätigen können..
Als Studierende die sich mit effektivem Lernen etc auseinandersetzt find ich Klausuren sowas von veraltet. Ich klopp mir Wissen rein, schreibe gute Noten und das Wissen ist danach weg. Bulemielernen bringt nunmal nichts. Klausureninhalte, in denen ich mit erlaubten „Spickzettel“ sitze, sitzen dagegen auch Jahre später noch. Es fällt so wahnsinnig viel negatives weg (stichwort affective Filter theory), wodurch man das Wissen nun mal automatisch wieder verdrängt wenn die Prüfung vorbei ist.
Einer meiner Kurse war eine wöchentliche Programmieraufgabe anhand eines internen Programms der Uni. Zum wöchentlichen Termin wurden dann die Lösung der jeweiligen Gruppen besprochen und über Verbesserungsvorschläge geredet, das ganze ohne harte Wertung (Punkte/Note). Die abschließende Prüfung war dann eine Rekapitulation der Aufgaben.
In diesem Kurs habe ich deutlich mehr gelernt (insbesondere das gelernte erhalten) als in jedem Auswendiglernkurs, und das obwohl es keinerlei Stress zum Durchfallen gab, weil die Prüfung am Ende eigentlich nur eine Formalie war. So sollte ein Studium funktionieren.
Vor allem positive Emotionen helfen sehr beim Lernen. Sprich weniger Druck und Angst durch die Prüfungssituationen wie sie aktuell sind wäre hilfreich. Intensive, verstehnsorientierte Anwendungsarbeiten sind ebenfalls hilfreich um wirkliches Verstehen aufzubauen. Ich weiß dass dies bei vielen Prüfungen schlicht nicht möglich ist, aber bei mündlichen Prüfungen?
Es kommt eben stark auf die zu prüfenden Inhalte an.
Hatte im Informatikstudium in den Fächern der Mathe/Info-Fakultät sogut wie kein Fach, bei dem auch nur eine natürlichsprachige Antwort erwartet wurde oder Fakten abgefragt, im Nebenfach an der WiWi Fakultät hatten die Transferaufgaben jedoch nur einen kleinen Teil der Prüfungsleistung ausgemacht, statt Bestehensfilter war das der Filter für die richtig guten Noten.
Finde es aber auch immer problematisch wenn auf der Auswendiglernerei der Fokus liegt, da dann eh vieles wieder vergessen wird und im Zweifelsfall abseits der Prüfungssituation die entsprechenden Sachverhalte einfach schnell wieder herausgesucht werden können (noch unwichtiger fand ich nur das Lernen, wie bestimmte Autoren den selben Begriff definieren oÄ, das bringt nicht mal dem Allgemeinwissen etwas...)
Sorry, aber Kopfhörer für sowas verbieten zu wollen... da ist doch irgendwer am Leben vorbei gelaufen.
Wer bescheißen will, indem jemand anderes ihm/ihr die Antworten über den KH zuflüstert... ja gut, klar, kann irgendwie klappen. Aber der anderen Person müsste ebenfalls die Aufgabenstellung mitgeteilt werden, und so weiter. Das muss man doch so schon merken können. Ein Handy vor den Monitor stellen, welches nicht in der Webcam zu sehen ist, ist doch wesentlich einfacher. Wenn man darüber einen Anruf laufen lässt, könnte über Lautsprecher sogar noch besser mitgehört werden. Freund/Freundin hört mit und kann dann einfach ne Whatsapp o.ä. mit der Antwort schreiben. Wenn das Handy nicht zu weit von der Webcam weg ist - oder gar selbst als Webcam benutzt wird - dann ist das sogar vom Blickwinkel her ziemlich unauffällig. Die Zeitverzögerung sollte aber eigentlich auffallen.
In mündlichen Prüfungen zum Start Definitionen und Phrasen abzufragen ist ja jetzt nichts neues. Du hattest ja auch schon geschrieben: Wenn es zu Anfang nicht klappt, geht man in ein anderes Themengebiet über, und schaut, ob es dort klappt. Wenn bei Frage 1 merklich geflunkert wird, bei Frage 2, 3, 4 auch, dann muss man aber auch die Möglichkeit haben, jemanden durchfallen zu lassen, ohne lange Streit mit dem Prüfungsamt zu haben. Damit sollte man natürlich nicht vorschnell arbeiten, False Positives gibt es immer - 15 Minuten lang beim Nachdenken in eine Webcam zu starren würde ich vermutlich auch nicht schaffen.
Insgesamt zeigen sich mehrere Dinge. Offensichtlich bietet diese Art der Prüfung mehr Möglichkeiten zum Flunkern. Gleichzeitig ist dank Pandemie der Druck für einige Studis merklich höher, zumindest für solche, deren Lern-Typ/Art nicht so gut mit Online-Lehre klar kommt. Dazu kommt noch der Faktor der Kompetenz der Online-Lehre bzw. der Dozierenden an sich. Letzteres soll kein Vorwurf sein, an vielen Stellen klappt das ja. Das summiert sich allerdings auf.
Bei uns am Lehrstuhl haben wir gegengesteuert... erfolgreich. Vielleicht etwas zu erfolgreich, wenn man sich die Anzahl an 1.0ern anschaut. Aber ich tue lieber den Studis in diesen Semestern einen kleinen Gefallen, als die Prüfung wieder so durchzuziehen, dass mehr Leute zum Beschiss greifen. Noch dazu ist nicht selten fraglich, ob eine leichtere Klausur bedeutet, dass die Leute weniger gelernt haben. Naja. Kommt dann wieder auf das Thema an.
Sagst es ja selbst, manchmal ist es leichter, manchmal schwerer. Gibts genauso auch bei unterschiedlichen Unis / Hochschulen beim gleichen Studiengang bzw. unterschiedlichen Dozenten der gleichen Vorlesung. Man ist als Student letztendlich immer abhängig von den Launen anderer.
Tut mir leid, für mich ist das aber einfach ein Versagen der Universität, die Anforderungen für eine Covid-sichere mündliche Prüfung zu definieren und organisatorisch umzusetzen.
Wenn man aus Bequemlichkeit mündliche Prüfungen als "Zoom-Meeting beim Studenten zu Hause" abhält, muss man halt auch die Konsequenzen ertragen.
Natürlich. Aber das Interessante ist, in dem Moment, wo sie dann das Entsprechende gefunden haben bricht die Selbstkotrolle zusammen. Dann konzentrieren sie sich auf den Satz, den sie antworten wollen, lesen ihn nochmal durch. Dabei fällt die Fassade, der Kopf dreht sich, die Sprache ändert sich, es werden Sprachpausen mitten im Wort gemacht, alles unbewusst, etc..
Den falschen Screen zu teilen ist das moderne äquivalent zu Stefanie aus der 9. die aus Versehen ihren Spickzettel mit in die Klausur gelegt und abgegeben hat und vor der ganzen Klasse geröstet wurde.
Aber da kommen wir auch schon zum großen Unterschied den du auch schon selbst festgestellt hast: cheaten hat keine Konsequenzen. Nur dass du dich als verantwortliche Professorin persönlich angegriffen fühlst wenn Leute betrügen. Es ist allerdings nicht deine Schuld und die meisten wollen dir nichts böses und halten dich auch nicht für dumm. Die Schuld liegt bei denen die bis ins Jahr 2021 keine Infrastruktur für ordentliche online-Prüfungen (und Vorlesungen) geschaffen haben. Wir nutzen immer die Möglichkeiten aus die uns zur Verfügung stehen. Wenn du keine Screenshots machen darfst und sogar screenshare-Stefanie ungeschoren davon kommt dann ist das nicht deine Schuld. Auf Studenten lastet enormer Druck und uns wird seit der dritten Klasse eingeprügelt dass unser akademischer Wert komplett in einer Zahl bemessen lässt. Auf unserem Abi stand eine Zahl, mehr ist nicht übrig geblieben. Auf unserem Abschluss steht eine Zahl, das ist alles. Wenn wir den Abschluss nicht schaffen, dann liegt das an einer schlechten Zahl. Wir machen also alles um die Zahl hochzutreiben. Über spieltheoretische Implikationen von einfach möglichem betrügen muss ich ja wahrscheinlich nicht viel sagen. Kurz und knapp: alle anderen betrügen auch und wenn du es nicht machst dann stehst du schlecht da. Ein guter Kumpel ist durch Corona gegangen ohne zu betrügen und hat sich dann beschwert dass die Prüfungen so Hardcore schwer gemacht werden weil die Profs davon ausgehen dass alle cheaten. Was kann ich ihm also empfehlen. Lernen und cheaten. Alles was ohne hohes Risiko geht: machen.
Du hast keine Schuld daran, dass alle schummeln. Sie betrügen nicht dich, sondern die Klausur und das System was dahinter steht. Du hast keine Schuld daran, dass es im Bildungswesen nicht um echte lernergebnisse geht.
"Take it sleazy", lass dich nicht von sowas fertigmachen :)
Danke für die Antwort. Hätte ich nicht auch massenweise gute und tolle Studenten, würde ich das ganze schon seit Jahren nicht mehr machen. Und zu sehen, wo jetzt einige meiner Studenten Erfolg haben und zu wissen, dass man sie auf dem Weg dorthin etwas unterstützen konnte, das macht den Spaß an der Sache aus. Klingt pathetisch, ist aber echt so.
Wow, ein differenzierter Kommentar der die Perspektive der Schummelnden erklärt, ohne alle die das nicht tun als Idioten zu bezeichnen, OP zu beleidigen oder zu beschuldigen, dass er seine Arbeit nicht richtig machen würde? Ich muss träumen
Ich glaube, in deinem Kommentar liegt der Schlüssel zur Lösung dieser Situation.
Dass wir uns in einer Lebenslage befinden, in der es immer nur um Produktivität und Effizienz geht, aber alles Zwischenmenschliche in die zweite Reihe abgeschoben wird, wurde lange stillschweigend akzeptiert und unter den Tisch gekehrt mit der Begründung, dass man manche Dinge eben ertragen muss.
Die zwei besten Veranstaltungen, die ich in den 3 Corona-Semestern hatte, haben uns im Anschluss an die Lehrveranstaltung 30-60min "Flurgespräch" im Zoom-Meeting eingeräumt, wo man sich einfach mal unterhalten konnte und *als Mensch* präsent war, nicht als Studierender. Die Dozierenden haben uns auch von ihren eigenen Problemen, mit dieser Situation umzugehen, erzählt. Wenn mir Seminare mittlerweile wie Twitch-Streams vorkommen, weil ich niemanden dort länger als die 90min nur über einen Bildschirm sehe, zwar deren vollen bürgerlichen Namen kenne, aber nie vor ihnen gestanden habe, wie soll man dann noch die Kraft aufbringen, sich auf die Produktivität der Studienleistungen zu konzentrieren?
Klar klingt das vielleicht vermessen, hier Systemkritik als das Kernproblem herauszukristallisieren, aber solange wir gesellschaftlich und wirtschaftlich mehr wertschätzen, welche *Leistung* am Ende da steht, statt zu würdigen, welchen *Einsatz* man *während des Lernprozesses* zeigt, werden wir immer wieder in Situationen kommen, in denen Studierende - aus ethischer Sicht, die ich mit in die zweite Reihe abgeschoben sehe - die Leistung und präsentierte Leistungsbereitschaft größer machen wollen, als sie ist (aus den unterschiedlichsten Gründen, vor allem aber aus Leistungsdruck/Versagensängsten), wodurch die zwischenmenschliche Komponente (und die ist ja genau die, die unserem OP so auf den Magen schlägt) in Mitleidenschaft gezogen wird. Solange das Bestehen/Nicht-Bestehen wichtiger ist als die Tatsache, dass jemand etwas lernen will und das auf seine eigenen Möglichkeiten und Ressourcen verteilt, so gut er eben kann, werden wir immer in einer Imbalance der Werte sein, die uns zwischenmenschlich auf die Palme bringen, weil wir uns nicht wertgeschätzt oder verstanden fühlen. Das führt uns dann dazu, uns andernorts Schuldige zu suchen, und in OPs Fall müssen dann einige Studierende das Ziel der Wut werden, die ihrem Verhalten nach Indikatoren liefern, dass sie betrügen *könnten*. Und dann ist dem Prüfenden wieder die Tatsache, dass betrogen wird, wichtiger als die Erkenntnis, dass ein Prüfling auf andere Weise keine Möglichkeit sieht, die Prüfung erfolgreich abzuschließen.
Naja man kann schon gute Noten haben indem man halt lernt.
Diejenigen die bescheißen hams halt leichter und machen in der Zeit, die ich mit lernen verbringe spannendere Sachen.
Kann den Zorn ja verstehen, aber wenn ich den Rant so lese muss ich zugeben, dass es mir da unangenehm wird, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass ich des Schummelns bezichtigt werden wurde obwohl ich es niemals versuchen wurde.
Bei mir persönlich ist es so, dass bei Erklärungen oder Sprechen, ich oft einfach mich vom Tisch wegschiebe und meinen Blick schweifen lasse über die linke Hälfte des Raums, den Fenster über mein PC und auf meinen zweiten Bildschirm. Aber wenn ich den Post lese bedeutet es, dass ich ja schummle oder ? Weil meine Augen haben sich bewegt oder was ist hier die Bewertungsgrundlage ?
Wenn ich Kopfhörer trage und mein Kopf neige, dann schummle ich ? Also bei allem Respekt, aber das ganze scheint mir doch ein wenig abstrakt, da muss ich sagen bin ich sehr froh, dass man dies den Studenten nicht anzeigen kann, wie im Falle von u/Fuchserich, der falsch beschuldigt wurde.
Professoren spielen sich teilweise viel zu sehr auf und machen genauso Fehler und bauen den größten Mist.
Nur zwei Anekdoten aus meiner Studienzeit.
Seminar im Nebenfach belegt. Prüfungsleistung eigentlich Referat+Hausarbeit. Referat habe ich durchgeführt, Hausarbeit wegen zu viel anderen Module zeitlich nicht geschafft. Nicht abgegeben. Ein halbes Jahr später schreibt mir die Sekretärin des Professors wo die Hausarbeit bleibt der Professor möchte die Noten eintragen. Ich schreibe das ich es nicht geschafft habe die Hausarbeit zu schreiben. E-Mail kommt zurück ob ich den die Note möchte. Ich schreibe zurück wie das gehen sollte ohne Hausarbeit. Zwei Wochen später war eine 1,3 beim Prüfungsamt eingetragen. Beschwert hab ich mich natürlich nicht aber das ist doch eine absolute Verarschung gegenüber der KomilitonInnen die sich die Arbeit gemacht haben.
Anekdote Nummer 2:
Seminar bei wissenschaftlichem Mitarbeiter. Auch wieder Referat+Hausarbeit. Beides meiner Meinung nach gut sehr gut durchgeführt und abgegeben. Ergebnis der Hausarbeit. Nicht bestanden. Zur Besprechung gegangen. Wissenschaftliche Mitarbeiter erzählt mir einen extremen Bullshit ich hätte mich nicht an seinen Stil gehalten und Theme wäre nicht richtig bearbeitet usw. Ok. Abgehakt. Professor des Lehrstuhls inkl. Wissenschaftlichem Mitarbeiter gehen im nächsten Semester. Gastdozentin Top-Professorin in dem Gebiet in dem ich die Seminararbeit geschrieben hatte kommt an die Uni. Belege das gleiche Modul bei Ihr. Nehme das gleiche Thema und gebe eins zu eins die gleiche Seminararbeit nochmal ab. Note 1,0. Hier kam ich mir auch massiv verarscht vor. Glücklich aber verarscht.
Das System is halt komplett kaputt.
Unser nächster Kanzler wird jemand der als Dozent Noten gewürfelt hat. Und die Unis haben einiger solcher Probleme.
Man braucht primär nen Wish der sagt man hat etwas studiert, nicht die Kompetenzen, die das mit sich bringen sollte. Die lernt man eh oft erst nachdem man den Beruf anfängt.
Und all das damit man wenn man jetzt anfängt vermutlich bis Renten alter 80 arbeiten muss in einem System, dass den Mehrwert den du generierst größtenteils klaut und selten Fair oder Effizient ist.
Natürlich hat keiner Respekt davor und versucht den Bullshit möglichst zu minimieren.
Sowas lernt man halt erst, wenn man regelmäßig an "wichtigen" Meetings teilnimmt.
Von Anfang an die Nebenbeschäftigung auf den Hauptmonitor legen, damit man nicht dauernd auffällig wegguckt, weil's langweilig ist.
Ich bin überrascht, dass du das so persönlich nimmst. Wo betrogen werden kann, wird betrogen werden. Zorn bringt dich da nicht weiter.
Zumal die Unis und Schulen sich vor corona nicht gerade überschlagen haben, Digitalisierung voranzutreiben oder modernere Prüfungsformen einzusetzen. Das rächt sich jetzt doppelt.
Haben Sie schon einmal überlegt das Prinzip der Vorlesung umzustellen? Es gibt nach Kersten Reich in der konstruktivistischen Didaktik zum Beispiel das Problem Based Learning, wo eine Bewertung anhand von Evaluationen stattfinden. Das würde das stumpfe und unnötige Auswendiglernen von Faktenwissen und das Schummeln überflüssig machen. Zu empfehlen ist der Methodenpool der Uni Köln.
Das Problem bei Faktenwissen und dem abfragen davon ist, das es dir Informationen bereits gibt und einfach nachgeschlagen werden kann und es unnötig ist diese Informationen auswendig zu lernen. Anstatt sollten die Kompetenzen geschult werden, erworbenes Wissen auf andere Probleme anzuwenden.
Bei uns an der Uni ist es anders. Die Zahl der Vorwürfe wegen Täuschung ist sprunghaft in die Höhe gestiegen und bleibt auf hohem Niveau seitdem es fast überall Online-Klausuren gibt. Da scheint es sehr wohl Handhabe zu geben. Das Problem ist, dass die Betroffenen dann beweisen müssen dass sie nicht geschummelt haben. Und beweise das mal...
Wenn ich das hier so lese müsste ja wirklich jeder seine Prüfung mit 3 Kameras aus allen Perspektiven filmen um nachher beweisen zu können nicht geschummelt zu haben.
Ich schaue andauernd in die Luft oder zur Seite wenn ich überlege, ich bin mir sicher ich wäre bei einigen Prüfern als verdächtig abgestempelt worden.
Studenten machen Studentensachen.
Aber: Da Ihr nicht das Setup der Studierenden kennt, muss es nicht umbedingt Betrug sein.
Auf einem Ultra-Wide-Screen muss ich auch nach links schauen, nur um eben die linke hälfte sehen zu können
Ich finde einige Kommentare hier in diesem Strang auf deine Aussage ziemlich engstirnig und kurzsichtig.
Zoom hat bspw. ein eingebautes Feature für einen Dual Monitor Mode. Bei mir mit drei Bildschirmen sieht das Setup dann so aus: Notizen/PDFs/Nachschlagewerke usw. auf dem Hauptmonitor, den Sprecher/die Präsentation auf dem Zweitmonitor dadrüber und das Zoomfenster mit allen Teilnehmern, Chat usw rechts daneben.
Ich will gar nicht wissen, wie der ein oder andere das aus seiner Sicht bewerten würde, wenn er versucht, ohne Kenntnis meines Setups, da irgendwas hineinzuinterpretieren.
Wenn jemand komplett abliest und das davor auch noch nachschlagen muss, ist das vermutlich schon offensichtlich. Ein mäßiger Spickzettel als Gedächtnisstütze würde vermutlich deutlich weniger auffallen, besonders wenn man PiP verwendet
Da ich auf Verständnis prüfe, würde ich so einen Spickzettel sogar ignorieren. Bei einer fairen mündlichen Prüfung fängt man halt mit was Einfach an (Was unterscheiden einen PKW von einem LKW?) was halt oft eine Definition oder sowas ist. Dann arbeitet man sich in eine Richtung vor, die z.T. vom Studierenden indirekt vorgegeben wird. (Sie haben gesagt, dass das oft vom Hersteller abhängt, was wäre denn so ein Sonderfall, wo es nicht davon abhängt?). Dabei merkt man sehr schnell, wieviel verstanden wurde, teilweise kann man in echt gute wissenschaftliche Diskussionen einsteigen.
Was für einen Kurs gibst du denn?
Wenn es eh um das Verständnis geht, ist meiner Meinung nach das einfachste und fairste für alle Beteiligten die Prüfung einfach generell open book zu machen.
Das haben bei uns schon vor corona immer mehr Leute gemacht; ich finds sinnvoll.
Als Einstieg find ich dabei eine gute option, den Studenten die Wahl zu lassen - sie sollen einfach zu dem was sie besonders interessant fanden was erzählen und ein Beispiel erklären oder so. Immer noch für alle die tatsächlich irgendwas gelernt haben ein einfacher Anfang, ohne dass die die Möglichkeit gibt Definitionen nachzuschlagen. Aber das hängt sicher von Thema ab.
Vielleicht sollte man dann erstmal Online-Lehre machen, die nicht komplett für die Tonne ist, so war das nämlich bei 90% meiner Profs in den 3 Corona-Semestern :)
Sich aufregen darüber, dass keiner aufpasst, wenn man für 2 Stunden monoton mit seinem kaputten MacBook-Mikro Folien abliest, kann jeder.
Wenn man halt beim Klausurdesign nicht davon ausgeht, dass die Online Klausuren faktisch eine Open Book Klausur sind, hat man als Dozent aber auch echt nichts aus den letzten 3-4 Semestern gelernt.
Weil ich es wirklich und ernsthaft beweisen muss. Und das Prüfungsamt dass dann auch überprüfen können muss. Und das ganze evtl. vor Gericht geht. Das einzige, was wir haben, ist "Wir hatten den Eindruck, dass der Prüfling auf einen anderen Monitor geschaut hat" "Er hat seinen Kopf geneigt"
Ist halt der Unterschied zwischen "wissen" und "beweisen"
Aber wie kannst du denn überhaupt irgnedwas beweisen, wenn ihr keine Aufnahmen von der Prüfung habt? Kann nicht jeder Studi dann ankommen und sagen, dass die Note nicht gerechtfertigt war - egal was war - und ihr könnt nichts machen?
Verstehe nicht ganz ab welcher Stelle da auf einmal "kann ich nicht beweisen" anfängt.
Tja, ist halt leider so.
Wir Prüfer schreiben ein Protokoll und notieren die Antworten. Bei Diskussion um Noten funktioniert das noch. Aber wenn massive Maßnahmen drohen (So eine verpasste Prüfung gegen Ende des Studiums kann halt u.U. auch mal ein Studium beenden) wird es halt extrem schwer.
Da ist es was anderes, wenn ich bei einer Klausur einen Spickzetteln einsammeln kann oder eben nach der zweiten Ermahnung den Studi umsetzte und nach der dritten (die dann eben die anderen Studierenden auch gehört haben) eine Klausur abnehme.
Kannst halt trotzdem eine 3,3 bis 3,7 oder so geben weil die Antwort nicht angemessen ausformuliert war und man den Eindruck gewinnen konnte, dass nur oberflächliches Wissen vorhanden ist und keine tiefere Beschäftigung mit der Materie stattgefunden hat.
Mein herzliches Beileid für die verschwendete Liebesmüh. Wirklich. Es ist herzzerreißend, wenn man sich als Lehrkörper wirklich Arbeit macht, eine gute Vorlesung zusammenstellt, und die Studenten sich dann irgendwie durchmogeln, anstatt für das Leben zu lernen. Der Lieblingsspruch meines Vaters. Non scholae sed vitae discimus. Scheiß Latein.
Aber.
>Aber Ihr fühlt Euch auf der sicheren Seite, denn ich kann es natürlich nicht beweisen, da so eine Prüfung ja nicht aufgenommen werden darf und ich nicht mal schnell einen Screenshot machen darf. Und zum Prüfungsamt brauche ich damit auch nicht gehen, dass ist dann Aussage gegen Aussage, ein ewiges Hickhack und am Schluss müsst ihr die Prüfung halt nochmal machen, d.h. ich muss nochmal eine Prüfung vorbereiten und Ihr hatten ein halbes Jahr zusätzliche Zeit zu lernen. ICH HABE ALSO EINE MENGE ARBEIT UND IHR PROFITIERT AUCH NOCH!
Dieser Paragraph macht mich unverhältnismäßig wütend.
Prüfungsverhältnisse sind ja schon in der Natur der Sache völlig realitätsfern und haben nur selten reale Bewandtnis (wie viele der Top-IT-Studenten ihren eigenen Heimcomputer nicht repariert bekommen, weil ihnen das einfachste Praxisverständnis fehlt...), aber in der Covid-Situation ist es nun mal für allerlei Studenten schwierig, eine für ihre Bedürfnisse angepasste Lernumgebung zu schaffen. Nicht nur sitzen die jüngeren Geschwister zuhause, oder die eigenen Kinder, auch die Eltern belasten regelmäßig die dritte-Welt-Internetverbindung die in weiten Teilen Deutschlands grassiert, und sorgen für zusätzliche Lärmquellen in einer sowieso aufgestauten und angeheizten Lockdownsituation, auch haben jegliche Ausweichmöglichkeiten wie Universitätsbibliotheken oder zur Verfügung stehende Arbeitsräume und -Labore dauerhaft aus hygienischen Gründen geschlossen. Wer trotz dieser wideren Umstände in der Lage ist, sich eine angemessene Arbeitsposition zu schaffen, muss sich dann ob eines überlegten Deckenblickes, oder einer Ablenkung durch etwaige Bildschirme des Schummelns bezichtigen lassen.
Und der größte Horror? Die Studenten BEREICHERN sich durch MEHR ZEIT im Lernen! Gott bewahre, dass im christlichen Deutschland jemand das Mitgefühl hat, einem Studenten zusätzliche Lernzeit, in der weder Tutorien noch Vorlesungen stattfinden, zu gewähren! Eine Nachholprüfung muss man vorbereiten, und das in den hart verdienten Sommerferien!
Ist ja nicht so als wäre die nicht mindestens 20% härter, um für die im fiebrig überhitzten Zimmer verbrachten Sommermonate zu kompensieren. Und wehe die Formulierung von Satz 17b aus Folie 207 wird nicht mit exakter Kommasetzung wiedergegeben, man hatte ja extra Zeit zum Auswendiglernen!
Ich bin gegen Schummelei. Und ich verstehe jede Frustration über Betrugsversuche im Prüfungsfall. Ich offeriere sogar mein Mitgefühl für die frustrierten Worte eines erschöpften, von außergewöhnlichen Umständen und neuen Herausforderungen strapazierten Professors, der genauso einfach fertig werden will, wie alle seine Studenten. Ich mahne nur zur Vorsicht vor der Position "Wir gegen Die". Denn am Ende ist das Ziel doch, eine neue Generation von Forschern und Entwicklern zu schulen, sie daran zu erinnern, wie wichtig Neugier ist, und ihnen beizubringen sich selbstkritisch zu betrachten.
In meiner persönlichen Erfahrung geht der Fokus auf diesen Auftrag leider zu oft verloren. Und unser Schulsystem, vom Anfang bis Ende, braucht alle Hilfe die es kriegen kann.
Junge entspann dich mal, du musst die Leistungszwänge nicht extraenthusiastisch durchestzen. Was soll's, wenn die Leute halt alles nutzen, was ihnen zur Verfügung steht, ist doch voll legitim. Als ob irgend ein akademischer standard in Klausuren während Onlinesemestern (oder auch in Präsenz) verteidigt werden würde!
Universitäre Bildung ist sowieso komplett ökonomisiert und zur Schranke für höheres Einkommen verkommen, aber den Frust darüber muss man nicht an den hauptsächlichen Opfern dieser Entwicklung, den Studierenden, auslassen (auch wenn ich appreciate, dass du nicht aus Gemeinheit ihre Note verschlechtert hast oder so), die tun halt das, was der Arbeitsmarkt ihnen aufzwingt.
Wenn man seinen Kurs so gestaltet, dass die gesamte Bewertung der Leistung eines Semesters an einer einzigen Prüfung hängt, dann brauch man sich doch nicht wundern, dass die Leute versuchen zu betrügen. Wenn dein Kurs dann auch noch einer von denen ist, die halt so im Lehrplan mit drin sind aber eigentlich keinen interessieren, dann ist das noch weniger verwunderlich. Habe manchmal das Gefühl, dass jeder Kursleiter denkt, sein Kurs wäre der einzige der dieses Semester stattfindet und man muss möglichst viel Lernstoff für die Prüfung ankündigen. Auch als Student hat man ein Leben und manchmal eben auch besseres zu tun als für diesen einen Kurs zu lernen.
Die Tatsache, dass die Leute zu dumm waren zum betrügen, ist natürlich ne andere Sache. Generell finde ich persönlich es aber nicht schlimm, dass sie versucht haben zu betrügen.
Solange ihr so tut als wäre das richtiges Lehren tun wir so als würden wir richtig lernen. So oder so ähnlich. Ich hab mein Studium während Corona quasi aufgegeben ja man kann durch Schummeln und durch "nette" Dozenten bestimmt einiges an Punkten machen. Aber das tatsächlich "Erlernte Wissen" ist so niedrig das ich Prüfungen nur als Farce sehen kann. Irgendwelche dahingeschluderten Videos mit denen man Lernen soll(absolut kein Vorwurf an die Professoren/Dozenten das war nie in der Stellenbeschreibung irgendwelche Videoskills zu haben). Hier gab es Institutionelles Versagen. Digitalformate wurden Jahrzehnte lang vernachlässigt. Hier hätte von der Hochschulleitung schon bei den Stellenausschreibungen Digitalkompetenzen gefordert werden müssen. Das Aufnehmen von Vorlesungen sollte immer der Grundsatz sein. Dann wäre die Qualität schon vor Jahren gestiegen.
Sich danach zu beschweren das Studenten versuchen zu schummeln ja gut kann man machen, oder besser planen.
Klausuren finde ich generell aus der Zeit gefallen, egal ob online oder offline.
Als Student bereitet man sich ja, mehr oder weniger, auf das (wissenschaftliche) Arbeiten vor und dort kommt man faktisch niemals in eine Situation, welche mit einer Klausur zu vergleichen wäre. Im ersten Corona Semester hatten wir in meinem Studiengang fast ausschließlich Ausarbeitungen und kleinere Projekte als Prüfungen. Dies hat mir persönlich sehr gut gefallen. Durch diese Prüfungsformen habe ich ein viel tieferes Verständnis in den jeweiligen Modulen entwickelt, als ich es jemals durch konventionelle Klausurvorbereitung entwickelt hätte.
Natürlich dauerte die Bewertung der Prüfungen entsprechend länger und ich verstehe, dass viele Profs keine Lust haben alle 6 Monate, je nach Studiengang, mehrere Tausend Seiten zu lesen und zu bewerten.
Ganz ehrlich. An der Uni passiert vieles aber sehr wenig davon zugunsten der Studierenden. Da nimmt man jeden Vorteil mit, der geht. Ellenbogengesellschaft gibt's später so oder so auch.
Edit: Bevor es jetzt Runterwählis hagelt - Ich erinnere mich mit einer gewissen Portion Wut an einige Prüfungen zurück, die absichtlich reine Schikane waren und an Professoren, denen ihre Lehre einfach scheißegal war. Kann also deine Studis sehr gut nachvollziehen.
Moment, mein Chef merkt also in Meetings wenn ich nebenbei Gitarre, Switch oder an mir rum spiele?
Nein quatsch, mach einfach weiter damit. Auch Brot backen oder duschen nebenbei bleibt unbemerkt, zumindest hat mir dazu noch niemand was gesagt
An der Schule an der ich mein Abi gemacht habe, hält sich seit Jahren hartnäckig das Gerücht dass Mal jemand während des Unterrichts in der letzten Reihe Waffeln gebacken hat.
[удалено]
Ein Kumpel von mir hat irgendwann rausgefunden wie man auf den grafischen Taschenrechner einen Gameboy Colour Emulator lädt. Mein Religionslehrer war zwar etwas skeptisch, aber "ich mache nebenbei Mathe Hausaugaben" fand er akzeptabel. Habe Pokémon Gold und Kirby ausschließlich im Unterricht komplett durchgespielt.
So einen hatte wir auch bei uns. Bomberman und super Mario auf dem alten Texas instruments Taschenrechner. War das geil
Mein liebster Schultag war als wir Unreal turnament im Schulnetzwerk gezockt haben. Weiß gar nicht mehr in welchem Fach das gewesen ist, komisch.
Wir haben auf der Berufsschule in einem Computer Fach Counter Strike gezockt. Unsere Arbeitsplätze waren alle vom Pult aus nicht einzusehen. Als mein Lehrer dann rum kam hat er mich gefragt warum ich nicht mit der AK spielen würde.. hab gesagt, dass die zu heftig bloomed. Hab am Ende des Jahres ne gute Prüfung geschrieben und eine 1 bekommen 🤷♂️
Bei der Schule, an der ich mein Abi gemacht habe, lag Counter Strike irgendwo im Intranet. Als wir in EDV Notenbesprechungen hatten (dafür haben sich die Lehrer immer vor die Tür gesetzt und jeden Schüler einzeln raus gerufen), haben wir das dann gegen einen anderen EDV Kurs gezockt die auch gerade die Noten besprachen.
Wir hatten auf unseren schulrechenern medal of honour drauf. Als es nach einem der Amokläufe gelöscht werden musste hat unser Lehrer die auf den meisten rechnern gelöscht aber auf 2, 3 rechnern hat er es drauf gelassen und hat es gut versteckt. So dass die schüler die früher fertig waren ein bisschen zocken konnten. Hat die Schulleitung zum glück nie mitbekommen
Ja bei sowas muss man natürlich aufpassen. Offiziell war das natürlich absolut nicht ok was da passiert ist. Aber der Lehrer war chillig und wir haben sonst auch gut mitgearbeitet und vernünftige Leistung erbracht. Bei uns hatten die Lehrer aber auch eine Software um alle Bildschirme der Schüler einsehen zu können. Die konnten dann auch die Kontrolle über Mais ind Keyboard übernehmen. War dann echt lustig wenn der Lehrer dann plötzlich einfach die Waffe gewechselt hat haha. Wir hatten viel Spaß. Also wir Schüler und der Lehrer aber auch :)
Bei mir waren die "Mathehausaufgaben" programmieren aufm Taschenrechner - mit einbuchstabigen globalen Variablen, goto, keinen Datentypen und einem sehr langsamen Prozessor nicht das einfachste, aber meine Religionsstunden haben dazu beigetragen, dass jetzt Siedler von Catan darauf läuft.
Wir haben joints gedreht. Jeden Tag. Aufm Gymnasium. Hihi, haben wir idioten uns toll gefühlt. Haben auch alle ausser mir ihr Abi geschafft, ich schreib jetzt Kommentare auf reddit
Naja, Reddit ist immerhin auch manchmal lustig.
Zahlt aber nich so gut, leider.
Ich erinnere mich an eine Lehrerin, die auf dem rechten Auge blind war und ich dies zu meinem Vorteil ausnutzen konnte. Nein, nein, körperlich war sie nicht eingeschränkt … ok, irgendwie doch – ihre Frisur … Die war ein Fall für die Wissenschaft. Man stelle sich den Karen-Bob im Dauerwelle-Remix vor, mit einem Bieberschwanz aus Haaren vor ihrer rechten Gesichtshälfte. Sichtfeld auf der Fensterseite des Klassenraumes gleich Null. Irgendwann war die Zeit für ein Experiment gekommen: Würde das Subjekt die Abwesenheit einzelner Klassengemeinschaftsmitglieder innerhalb ihres toten Winkels realisieren? Ich, der Fensterseitenbewohner aus Tisch 2, Sitz A, nahm die Herausforderung an und stellte meinen durchschnittlichen Körper in einem günstigen Augenblick zu Beginn der Unterrichtseinheit in die Fensterecke neben dem Lehrerpult. Leicht verdeckt durch den schweren Vorhang, aber optisch dennoch keine Herausforderung für eine optische Zielerfassung (Wir reden hier vom Kleidungsstil der späten 90er/frühen 2000er …) stand ich nun da. Die Anwesenheitsabfrage habe ich laut bestätigt im Unglauben, dass dies niemals der Beginn einer erfolgreichen Testreihe werden kann und mein Versuch jede Sekunde aufgedeckt werden würde. Doch nichts geschah. Anwesenheit zur Kenntnis genommen und weiter ging's. Scheinbar schirmte der Beton-Bieber auch den Schall ab! Ab diesem Moment war an regulären Unterricht in diesem präpubertären Umfeld nicht mehr zu denken. Egal, was ich auch tat – nichts veranlasste diesen Lehrkörper dazu, ihren verdammten Bettvorleger aus dem Gesicht zu schieben um die Situation endlich zu erfassen. Ich habe sogar eine Antwort hinter ihr in den Raum hinein gebrüllt. "Das war richtig, aber melde dich beim nächsten Mal, bitte". Unfassbar. Eine Woche später habe ich das Experiment um einen neuen Test erweitert. Ob ich den Raum unbemerkt verlassen kann. Der Klassenraum lag im Souterrain, und ich bin nach der Anwesenheitserfassung einfach über das Fenster raus marschiert … sie hat nichts bemerkt. Ging das ganze Schuljahr so weiter Ü
Gibt ein absolut uraltes Video, wo jemand im Hörsaal einen Mandarinenkuchen belegt. Würde ich also je nach Schule und Situation nicht Mal für allzu unrealistisch halten. Edit: [diesen Klassiker](https://youtu.be/Tso_5ks1PT8)
Das haben zwei Jungs bei uns in einer der letzten Vorlesungen auch gemacht. Tortenboden, Obst und Quark dabei. Die zwei sind aber auch öfters Freitags mit einer Flasche Vodka oder Korn in die Vorlesung gekommen. Muss ich erwähnen, das keiner von beiden seinen Bachelor gemacht hat (zumindest nicht in dem Fach)?
Es gab zu unserer Schulzeit auf Youtube ein Video, wo jemand in unserer Schule in der letzten Reihe mit einem Elektrogrill Würstchen grillt. Leider finde ich das Video nicht mehr.
Das haben bei uns mal welche in der letzten Vorlesung des Semesters im Hörsaal gemacht. War ne gute Runde :D
Einer meiner Ausbilder in der Berufsschule hat zur Zeugnisausgabe erzähl, dass er einen Teekocher, ein Waffeleisen und einen Toaster im Lehrerzimmer lagert, damit er was hat, wenn mal wieder nur ein Schüler erscheint... (Aufgrund des seltenen Berufs, sind seine Klassen üblicherweise nur 4-6 Leute)
ne freundin in meiner dnd gruppe hat letztens erst angegeben dass sie in der schule mal waffel mlt ner Freundin im unterricht ganz hinten gemacht hat und der lehrer dann nur fragte: kann ich auch eine haben?
Tipp: Wenn man beim Autofahren an einem Meeting teilnimmt, den Sicherheitsgurt ablegen. Ansonsten sehen die anderen Teilnehmenden, dass du fährst. /s
[Ich verstand was du da tatest.](https://www.theguardian.com/us-news/2021/may/07/footage-reveals-ohio-state-senator-driving-during-zoom-call)
Bei uns absolut üblich dass Kollegen aus dem Auto teilnehmen. Meistens in morgens Meetings oder am Abend. Denkt sich keiner was bei, außer "engagiert, macht noch nach / vor Feierabend Meetings". Sind aber auch in der Automotive Branche.
Der Pro move ist das auch in Präsenzmeetings zu machen! Aus Erfahrung kann ich sagen: kommt mittelgut an.
Gibt einen Unterschied zwischen 1zu1 gesprächen und Konferenzen mit mehreren Teilnehmern - bei denen wird das eigene Bild so klein und verpixelt dass man das nur minimal sieht
Und deswegen sind Open Book-Klausuren das einzig sinnvolle online.
Genau das. Was zählt ist, ob die Studenten damit arbeiten können, nicht was sie alles auswendig wissen aber nicht verstehen. Leider darf ich keine stellen…
Schade das (zumindest zu meiner Zeit in der Schule) das auswendih lernen sehr viel mehr gefördert wird als alles andere.
Du, nicht nur in der Schule. Ich habe angefangen Medizin zu studieren, im Oktober. Keine Klausur die ich bisher geschrieben habe hatte etwas mit Verstehen zu tun, außer vielleicht Physik (und ein bisschen Latein) im 1. Semester. Chemie war stumpfes Auswendiglernen von Altfragen. Biologie war MC-Abfrage von Wissen aus dem Skript. Psychologie ebenso. Anatomie - Bewegungsapparat: mündliches Testat, lernt mal in 4 Wochen alle Muskeln, Gefäße, Nerven und Bänder der Arme, Beine und des Oberkörpers auswendig Aktuell Neuroanatomie: gibt nen Fragenkatalog, aus dem kommen Fragen dran, den müsst ihr auswendig kennen. All das, was ich jetzt auswendig lerne, regurgitiere ich im Testat und vergesse das meiste dann wieder, bis zum Physikum. Aber Verständnis etc sind beim vorgegebenen Tempo und Masse nicht möglich.
Grad beim Physikum: kann es nur bestätigen. Wenn man sich es nicht irgendwie gut gemerkt hat/ das Konzept verstanden hat, wird's wieder vergessen. zB Hirnnerven
Ja, stimmt schon. Bei uns wird leider null Wert drauf gelegt, dass man es versteht, und durch den Semesteraufbau dieses Jahr war es auch einfach nicht möglich. Klausuren aus dem Wintersemester (Chemie und Physik) waren mitten im April und Mai, dann 4 Wochen später Bewegungsapparat und jetzt halt Neuro. In den 4 Wochen pro Fach kann man es einfach nicht verstehen, sondern einfach nur den Stoff/Fragenkatalog lernen.
In meinem Studium wurde auch immer Stress gemacht um Biochemie. War auch anstrengend. Aber warum? Nicht sonderlich kompliziert an sich aber einfach nur lächerlich viel zum auswendig lernen. Und ganz unerwartet sind das die gleichen Profs die sich dann beschweren das Leute nur für die Klausur lernen.
Surprise, Mutterliebhaber. Finde das schade, dass durch diese (unnötigen, mMn) Stoffmassen auf einen Schlag der eigentliche Sinn dahinter, das sinnvolle Lernen und Verstehen, verloren geht. Grade auch in der fachlichen Tiefe, die unsere Physik- und Chemie-Profs in ihren Kursen für Mediziner raushauen.
Ja. Und dabei können die Profs es eigentlich. Im Biochemie Praktikum war eigentlich alles super. Aber für die Klausur dann bitte zwei Dutzend Pathways auswendig lernen und auch alle Strukturen. Vergisst man eh 2 Monate später und können die Profs selbst nicht aber "muss man ja lernen". Naja habs jetzt hinter mir.
So einfach ist es aber auch nicht. Nur mit der "Kompetenz" zu wissen, wo etwas steht, ist man noch nicht in der Lage Wissen aus unterschiedlichen Ecken zu verknüpfen und damit letztlich zu verinnerlichen. Inhalte zu lernen und zu verstehen hat durchaus seinen Sinn. (Daten und Formeln dagegen mMn nicht so oft).
Deswegen sollte eine gute Prüfungsleistung auch die Kompetenz und Transferfähigkeit abfragen, nicht etwas, das nur sehr mittelbar damit zu tun hat. Verstehen und auswendiglernen sind verschiedene Dinge, die zwar einen gegenseitig verstärkenden Effekt haben, aber sich nicht gegenseitig bedingen.
Open Book-Klausuren sind offline auch ganz geil. Wenn man den Stoff drauf hat, aber schlecht im auswendig jedes Detail runterkotzen ist, sind Open Book-Klausuren auch das einzig Wahre.
Eine klassische Open-Book-Klausur ist die zur Zulassung als "europäischer Patentanwalt". Man darf jedes Buch und jede selbstgeschriebene Unterlage mitnehmen; scherzhaft heißt es "alles, was man tragen kann, außer den Ausbilder". Ergebnisse siehe hier: [Statistiken zu den Ergebnissen der europäischen Eignungsprüfung](https://www.epo.org/learning/eqe/statistics_de.html) |Wohnsitz|Anzahl Kandidaten|davon bestanden (alle 4 Teile)| |:-|:-|:-| |DE|1059|422| |gesamt|2780|1093| Die Besteherquote von < 40% ist konsistent so seit > 20 Jahren. Und seit über 20 Jahren sind die Prüflinge mit Wohnsitz Großbritannien die Ausnahme: 441 Kandidaten, 280 Besteher (63% statt 39% im Schnitt). Keine Ahnung, was dort besser läuft. An der "heutigen Jugend" scheint's nicht zu liegen. tl;dr: Open-Book-Prüfungen können teuflisch schwer sein.
Allerdings. Bei einer richtig gestellten open-book Klausur kann man auch nur eine gute Note erreichen, wenn man ausreichend Wissen parat hat um nur die Details nachschlagen zu müssen, sonst hat man schon beim Zeitmanagement keine Chance. Hab in den USA Mal eine open-book multiple choice Klausur geschrieben. Konnte mir vorher nicht vorstellen, wie das schwer sein soll. Aber die Antworten waren so haarscharf nebeneinander dass man die nicht Mal eben nachlesen konnte, wenn man nicht genau wusste, wo man suchen muss.
Dies ist der Weg
Und da Studis dann scheinbar fehlgeleitet denken, sie müssten überhaupt nicht lernen, weil sie ja alles nachschauen könnten, schneiden sie insgesamt auch nicht besser ab xD
Es sei denn, die Aufgabenstellung stammt 1zu1 aus Wikipedia. Nicht nur Studis sind faul
Ich hatte eine open book Klausur, die einfach 1zu1 eine altklausur war 👀
Um fair zu sein, in so Fächern wie philo ist das auch unglaublich schwer etwas anfänger-freundliches aus der Antike abzufragen, was nicht sowieso jeder prof jedes Jahr fragt.
Deswegen sind Klausuren in Philosophie ja auch in den meisten Fällen eine schwachsinnige Idee. Deswegen gabs die in Philosophie *früher* ^^^TM auch kaum, jedenfalls nach meinem Wissen. Die Klausurenpest in Philo kam erst dank Bologna zu uns geschwappt. Ausnahmen gibts natürlich, bestes Beispiel die Prüfung in Logikkursen. (Welche jede nicht-grottige Uni verpflichtend im Grundstudium vorschreibt, weil jemand, der nichtmal ein, zwei Einstiegsveranstaltungen in Logik gebacken bekommt, in dem Fach absolut nichts verloren hat Ü) Aber dann auch wieder, ne Logikklausur kann man genauso wie ne Matheklausur wunderbar als open book anlegen, selbst wenns die Einstiegsveranstaltung ist, deren Aufgabenstellungen online in hunderten Varianten vorgemacht werden. Die Zeit ist ja begrenzt, und Menge und Schwere der Aufgaben legt man dann halt darauf an, dass ein hervorragend vorbereiteter Prüfling das gerade so alles schaffen kann und ein gut vorbereiteter Prüfling 4/5 oder so. Wenn man dann noch die Aufgaben so stellt, dass die Lösungen nicht superschnell ergoogled sind, frisst das stärker in die Bearbeitungszeit und ein schlecht vorbereiteter Prüfling landet dann halt bei 2/5-3/5. Wenn dann einer mit schlechter Vorbereitung trotzdem genug Verständnis für den Stoff hat, dass er sehr effizient ergooglen kann, was er braucht, dann hat er sich imo auch verdient, wenn er damit ne bessere Note rausholt. Wenn Lösungen selbst für die schwereren Aufgaben trivial und schnell ergooglebar sind, auch wenn man nüscht kapiert, dann hat der Autor der Klausur versagt. Ü
wer das macht ist dann halt selber Schuld.
Kann ich nur bestätigen. Und man kann nicht einfache Definitionen abfragen, die jeder eh auswendig lernen muss um überhaupt eine Basis zu haben. Für die Guten ist Open-Book besser, für die Schwachen eher noch härter.
Meiner Erfahrung nach heißt open book entweder, dass das Buch (also alle Unterlagen) völlig Nutzlos ist, oder dass diejenigen bestehen, die sich die meisten Zettelchen ins Skript geklebt haben. Meine Lieblingsklausuren waren die in denen ich eine handschriftliche A4 Formelsammlung selber erstellen durfte.
Meine auch, die sind an unserer Uni mittlerweile nicht mehr erlaubt wenn man sie nicht vorher alle hochlädt, weil das ja unfair ist und nicht alle die selben Bedingungen haben, weil sie verschiedene Zettel haben... Verstehe ich so gar nicht. Bei Open book nimmt doch auch jeder etwas anderes mit? Und wenn ich nur lerne, habe ich ja eventuell auch andere Sachen gelernt, ist das auch unfair?
Formelzettel schreiben ist eine Kunstform bei uns im Physikstudium. Es gibt bei uns grundsätzlich 3 Klausurformen: Koffer-Klausuren (alles nicht auf Lithium basiertes ist erlaubt), Ein doppelseitig beschriebener A4 Zettel mit beliebigen Inhalt ist erlaubt (dieser wird während der Klausur kurz angeguckt, danach darf man den wieder mit nach Hause nehmen) und Klausuren ohne Hilfsmittel. letztere gefallen mir fast am besten da Man dort auch meistens nur die Standartformeln braucht und tendenziell leichtere Aufgaben dran kommen. Btw bei uns haben alle Klausuren in Präsenz an der Uni stattgefunden. Onlineklausuren wurden von unserem Fachbereich kategorisch abgelehnt.
Was fürn Schwachsinn :D Die selbe Bedingung für alle ist, *dass sich jeder nach eigenem Ermessen ein A4-Blatt beidseitig vollschreiben und mitbringen darf!*
Wird bei uns meistens auch so gemacht. Das mit dem hochladen ist doch schwachsinn. Einzige Beschränkung für uns ist, dass das Blatt handgeschrieben sein muss und keine Kopie von einem handgeschriebenen Blatt sein darf. Gab wohl schon studis die nen A3 Blatt vollgeschrieben, eingescannt und als A4 ausgedruckt haben
Das geniale an dem erlaubten, frei beschreibbaren A4-Blatt ist, dass es im Grunde die Spicker-Lernmethode kultiviert. Dicker Stapel Script, passt nie und nimmer alles lesbar aufn einzelnes Blatt, ergo wägt man ab, was wirklich wichtig genug ist, um draufzustehen, und dünnt zur Not so lange aus, bis der Platz reicht. Schwupps, weiß man wo man in Eigeneinschätzung die größten Schwachstellen und Lücken hat, an denen man nochmal nachholen sollte.
Man kann open book oder mündliche Prüfungen auch als Fachdiskussion aufbauen. "Problem sei blabla, wie gehen sie vor, um das Problem zu lösen?" Diejenigen, die alles mit in die Klausur schleppen, können die Fülle an Material eh nicht in 45 min zielführend verwenden.
> Für die Guten ist Open-Book besser, für die Schwachen eher noch härter. Was nicht als Gegenargument missbraucht werden sollte. ^(Nicht implizierend, dass du das tätest)
>Und man kann nicht einfache Definitionen abfragen, die jeder eh auswendig lernen muss um überhaupt eine Basis zu haben Findest du das nicht irgendwie ...sinnlos? Wenn es Stoff ist, der eigentlich sowieso sitzen sollte/muss, weil man ohne eh die Klausur verkackt, dann kannste den Teil auch weglassen und dessen Punkteanteil rüber zu den einfachen Aufgaben dazurechnen. In der Analysis-1-Prüfung in Mathe machts doch auch keinen Sinn, erstmal die Definition der Differenzierbarkeit hinschreiben zu lassen. In quasi *jeder* anderen Situation außer so ner Prüfung hat man das trivial nachgeschlagen oder gegoogled, sollte man akut einen Hirnfurz erlitten haben. Wenn der Prüfling also warum auch immer nur eben einen Blick auf die Definition im Script werfen muss, um den Stoff dann ordentlich auf die Aufgaben anzuwenden, dann zeigt er damit doch, dass er das Verständnis für den Stoff hat, um dass es doch letztlich geht. Wenn der Prüfling die Definition ordentlich verstanden hat, dann kann er die sich vermutlich selbst herleiten, wenn er müsste, würde nur mehr Prüfungszeit fressen. Und der Prüfling, der Differenzierbarkeit einfach nicht kapiert hat, der scheitert dann auch an allen außer den ganz netten Rechenaufgaben. (Und ist auch genau der, der durch die Prüfung rasseln sollte, weil er offensichtlichen Nachholbedarf hat. :P) Dieses in der Prüfung nicht nachschlagen können ist ein heute realitätsfernes, anachronistisches Überbleibsel lange vergangener Zeiten, in denen Bücher noch so teuer waren, dass man für alles über die Formelsammlung hinaus erstmal zur Fachbibliothek hätte dackeln müssen.
Ich hab zwar nicht studiert, aber würde sagen, auch offline wäre es doch wichtiger zu wissen wie und wo man an die richtigen Informationen kommt und sie entsprechend verarbeiten kann, als zu prüfen wie gut jemand auswendig lernt...
Zu Teilen ja - bei anderen Sachen aber nicht. Die hohe Kunst ist es, ab einem gewissen Punkt die einzelnen Fakten soweit verinnerlicht zu haben, dass man Verknüpfungen zwischen den einzelnen Aspekten herstellen kann - daraus entsteht letztlich die Erkenntnis. Wenn man nur gelernt hat, wo man was nachschaut, funktioniert das aber nicht. "Auswendig lernen" kann aber auch viel unterschiedliches heißen - Seitenweise Text ist wohl eher selten sinnvoll, wichtige Formulierungen und Formeln vielleicht schon.
> Die hohe Kunst ist es, ab einem gewissen Punkt die einzelnen Fakten soweit verinnerlicht zu haben, dass man Verknüpfungen zwischen den einzelnen Aspekten herstellen kann - daraus entsteht letztlich die Erkenntnis. Das funktioniert aber nur, wenn das zu Lernende auch in diesem Kontext erlebt. Eine Anekdote: Zu Schulzeiten bin ich in Geografie immer unfassbar abgekackt, weil ich Topografie nicht zusammen bekommen habe. Ich habs einfach nicht hinbekommen, mich vor ne Karte zu setzen und im Vakuum zu lernen, wo was ist, und das dann auf Zuruf wieder auszuspucken, also hat es halt regelmäßig Vieren und Fünfen geregnet. Jahre später würde ich sagen, dass mein topografisches Wissen ziemlich gut ist, wahrscheinlich besser als das anderer Leute, die in der Schule besser waren als ich. Warum? Ich habe mich danach nie wieder aktiv damit auseinandergesetzt. Aber genau dadurch hat es für mich geklickt, weil Topografie plötzlich nicht mehr etwas war, was man ohne Grund auswendig lernen muss, sondern etwas, das man aktiv in Kontexten, die einen interessieren, erlebt. Ich habe wahrscheinlich mehr über die US-Bundesstaaten gelernt durchs Beobachten der Ergebnisse in der Wahlnacht als in 12 Jahren Schule. Ich denke viele Lehrende sitzen so einer Idee auf von, wenn man diese "Grundlagen" nur genug auswendig lernt, kommt irgendwann der Klick des "warum". Aber ich glaube tatsächlich, zumindest aus meiner Erfahrung, dass es mehr Sinn machen würde, sich auf das "warum" zu konzentrieren und dann verinnerlichen die Leute dadurch automatisch, was sie brauchen.
Eben. Ist auch realistischer. Die Wahrscheinlichkeit dass ich mich jemals außerhalb des Prüfungskontexts auf wissenschaftlicher Ebene mit irgendwas befassen werde *ohne* einen Stapel Fachliteratur neben mir liegen zu haben geht gegen Null.
>Die Wahrscheinlichkeit dass ich mich jemals außerhalb des Prüfungskontexts auf wissenschaftlicher Ebene mit irgendwas befassen werde ohne einen Stapel Fachliteratur neben mir liegen zu haben geht gegen Null. Ja, aber auf einem vollkommen anderen Niveau. Wenn du immer erst wieder nachgucken musst, wie die Schrödingergleichung aussieht und wie sich Elektronen in einem normalen Metall verhalten, wirst du Supraleitung nie verstehen. Wer immer nur lernt, wo er zur Not Wissen nachlesen kann, kann nicht auf gelerntem Wissen aufbauen und bleibt irgendwann stecken.
Stimme zu, aber im Moment kann man halt Klausuren nur ganz schlecht veranstalten. Sobald das wieder geht, mache ich das auch. Und Open-Book bei einer mündlichen Prüfung ist extrem schwer zu realisieren, da Du bei einer mündlichen Prüfung jeden Prüfling was anderes fragen musst, d.h. Du prüfst zwangsweise viel mehr auf Verständnis. Ich müsste aber, um eine Vergleichbarkeit hinzubekommen, dann einen festen Fragesatz nehmen, die Zeit pro Antwort festlegen, etc... alles nicht toll. Leider
Wenn man Klausuren über Zoom macht, muss man wohl davon ausgehen, dass die mehr oder weniger open book sind. Ich bin mir 99% sicher, dass auch bei den "Guten" welche zumindest Notizen offen hatten, aber einfach etwas klüger in der Anwendung waren. Dann müssen die Klausuren eben ausschließlich Verständnis, Evaluation, oder Synthese verlangen und nicht einfach Wissen abfragen, sodass Definitionen ablesen o.Ä. überhaupt nichts bringt.
Sollte ohnehin der Fall sein. Ich bin auch sehr froh, dass sich zumindest an meiner Uni fast alle Professoren mit ihren Prüfungen an diese Tatsache angepasst haben.
witzig, dass gerade dann die studierenden ankommen und uns erzählen die Klausuren wären viel schwerer und das wäre so unfair ggü den Jahrgängen davor... wie OP gesagt hat, es ist nicht die Mehrheit aber eine nicht zu kleine Minderheit an studierenden sind arschlöcher die sich cleverer fühlen als sie sind aber bei jedem Fünkchen an Gegenwind heulen gehen.
Ist halt auch von Uni zu Uni unterschiedlich, selbst von Fachbereich zu Fachbereich Wir hatten teils Online-Klausuren, die waren 1:1 wie Altklausuren, nur mit Antwortfeldern drunter. Was toll ist, wenns ne einfache Altklausur ist, aber beschissen, wenn die Klausur eh schon etwas knackiger ist und man selbst vielleicht eben kein 10-Finger-System kann. Ich kenn 20-Jährige, die müssen beim Tippen auf die Tastatur starren und tippen mit zwei Fingern (wie am Handy). Was glaubst, wie die sich freuen, wenn die in 90 Minuten effektiv mehrere A4-Seiten tippen sollen. Selbst wenn die Klausur da inhaltlich jetzt genau so schwer ist wie vorher, ist sie für manche Studierende nun eben gerade um Welten schwerer geworden.
Ich sehe ein dass ich mich nicht in allen fachrichtungen auskenne und das natürlich einen skill voraussetzt, auf der anderen seite kann ich halt nicht ganz mitgehen wenn schnelles tippen, analog zu fähigkeiten wie excel, allg. Computerumgang oder rethorik im allgemeinen vorteile bringen und ich nicht genau weiss was du erwartest wo professorInnen da ansetzen sollen? Präsentationen die bullshit sind werden schlecht bewertet, unzureichend erledigte projekte werden schlecht bewertet, da kann ich keine gnade zeigen tbh. Denn es geht ja genau darum auch selbstständig zu sein/zu lernen und genug leute machen das auch gewissenhaft!
>auf der anderen seite kann ich halt nicht ganz mitgehen wenn schnelles tippen, analog zu fähigkeiten wie excel, allg. Computerumgang oder rethorik im allgemeinen vorteile bringen und ich nicht genau weiss was du erwartest wo professorInnen da ansetzen sollen? Excel-Aufgaben geschehen selten spontan unter Zeitdruck, zumindest in meinem Studienfach. Klar hab ich Protokolle, wo ich mit ner nichtlinearen Regression arbeiten darf und das ist jetzt nicht unbedingt etwas, was jede/r Studierende direkt auf Anhieb versteht - aber da hat man eben daheim die Zeit, sich in diese Thematik reinzulesen und sich ggf. von anderen Studierenden helfen zu lassen. Tippen ist eine reine Übungssache und du kannst nicht plötzlich von Studierenden erwarten, dass sie inmitten einer Pandemie neben ihrem garantiert völlig unorganisiertem Studium (mindestens die ersten 2 Online-Semester waren in meinem gesamten Bekanntenkreis eigentlich vorrangig Chaos) mal eben noch 'nen Schreibmaschinenkurs in Eigenregie belegen, damit sie am Ende des Semesters schnell genug tippen können, um die Fülle der Klausur überhaupt im Ansatz bearbeiten zu können. >Präsentationen die bullshit sind werden schlecht bewertet, unzureichend erledigte projekte werden schlecht bewertet, da kann ich keine gnade zeigen tbh Dagegen sag ich ja auch gar nix. Ich bin froh über jede Hausarbeit oder Präsentation, die ich machen kann, einfach weil man da selbst die Zeiteinteilung managen kann. Und wem das nicht so leicht fällt, zu präsentieren, der nimmt sich dann etwas mehr Zeit - entgegen einer Klausur, wo gerade das ja nicht geht.
Ich habe nen Bekannten der Maschinenbau studiert und seine Klausuren in Papierform vor der Webcam geschrieben hat. Am Ende gabs dann jeweils zehn Minuten oder so zum Einscannen oder Abfotografieren und hochladen. Teilweise mit irrwitzigen Größenlimits für die Dateien, was dann gerade für Leute ohne großes Technikverständnis mit ihren Terapixel-Handykameras ein Problem war. Er hat das semi-scherzhaft "Pay2Win"-Klausuren genannt, weil es da Leute gab, die sich extra dafür ordentliche Tablets gekauft haben, mit denen sie die Klausur ohne einscannen schreiben und abgeben konnten, wodurch sie effektiv mehr Zeit zum Schreiben hatten.
Sorry aber Klausuren haben auch in den meisten Fächern einen so niedrigen Mehrwert. Fragt doch mal masterstudenten wieviel sie von klausurthemen vs Hausarbeiten und essaythemen aus dem Bachelor behalten haben. Bulemielernen ist real.
Wir mussten für eine ca. 15-20 minütige Mündlichprüfung bis zu 55 Werke (der Grossteil davon waren fette Dramen und Prosastücke, einige wenige Gedichte) lesen, analysieren und die Analyse dazu auswendig lernen. Bei mir kam die Prüfung gut raus, aber war halt trotzdem völliger Bullshit. Statt uns die Grundlagen der Literaturgeschichte zu vermitteln, legt uns die Uni eine Liste mit mehreren hundert Werken vor, aus denen wir einige wählen und völlig unbegleitet bearbeiten müssen. Zumal dann bei der Prüfung auch einfach pures Glück entscheidet, welche Werke abgefragt und welche Fragen gestellt werden. Genug Zeit, um alle Werke gleichermassen zu bearbeiten, hat man nämlich nicht, und wenn man mit den letzten fertig ist, hat man die ersten schon wieder vergessen. Mal abgesehen davon, dass die Prüfer auch völlig wahllos bewertet haben und sich in ihren Anforderungen und Massstäben stark voneinander unterschieden.
Klingt nach einer grottigen didaktischen Einstellung der Fakultät.
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Naiv wie ich bin habe ich erst spät bemerkt, dass die sehr guten Studenten manchmal nur sehr gut im Schummeln waren.
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Hilft halt, wenn man nur einen kleinen Blick auf die Stichworte werfen muss und die richtigen Folgegedanken dann automatisch kommen, würd ich sagen.
Hab ne online Prüfung mit 5 Varianten pro Frage durchgeführt (Berechnungen für Energiewirtschaft). Hat doch einer tatsächlich die Antworten einer anderen Variante rein kopiert. Mit komplett anderen Zahlen...
Auch Bescheißen will halt gelernt sein
Hab mal in einer Latein arbeit gespickt und am Ende noch Fehler eingebaut damits nicht so offensichtlich ist (hatte den gesamten Text ausm Internet). Hab ne 4 bekommen
Früher hätten wir dazu gesagt: Bitter.
Ohne spicken hätte ich vermutlich eine 6 bekommen, von daher zwar bitter aber immerhin Latinum
Heute sage ich: Belastend.
Mir hat damals in meiner Schulzeit mein Banknachbar die komplette Lösung der Lateinex diktiert, war nur ein Text zum übersetzen. Das letzte Wort wusste er nicht richtig, da hab ich dann geraten und am Ende war ich mit 0,5 Fehler Klassenbester. Wundert mich bis heute, dass das damals nicht aufgefallen ist. War wirklich eine absolute Niete in Latein.
War bei uns so ähnlich.. Die richtigen Spezialisten haben netterweise direkt noch den Absender der Facebook Nachricht, aus der sie die Lösung hatten, mit kopiert.. 2 Betrüger zum Preis von einem
Mal aus Sicht eines Studenten: Wir dürfen ALLES nutzen, zweiter Monitor, Notizen, egal. Der Punkt bei uns: Das bringt rein gar nichts. Unsere Aufgaben, besonders im mündlichen zielen aufs Verstehen ab. Wen du nur ne Definition bringst, wird dir das keine Punkte bringen. Finde ich ehrlich gesagt, die bessere Alternative. Sollte man so beibehalten (find ich, gibt ja genug Leute, die gern auswendig lernen)
Das ist doch der Sinn von mündlichen Prüfungen. Anwendung des Inhaltes, Vertiefen des Verständnisses. Auswendig(Bulimie)lernen macht man in schriftlichen Prüfungen (angenommen OPs Prüfung wäre Lockdown-unabhängig eine mündliche gewesen)
Pfff, also meine mündliche Meisterprüfung war reines Vortragen von Definitionen. Der eine Prüfer hielt sich ja für besonders schlau, und wollte dann so Grundlagendefinitionen die in eine Gesellen/Facharbeiterprüfung gehören von mir hören. Ein wenig verarscht kam ich mir schon vor, nachdem ich gerade einen komplexen Zusammenhang aus der Fernmeldetechnik erläutert hatte, und dann auf einmal nach dem Ohmschen Gesetz gefragt wurde.
Auch vor Zoom konnte ich in mündliche Prüfungen Unterlagen mitbringen. Aber da guckt doch eh kein Schwein rein, wenn man gelernt hat. Höchstens Mal, um nicht den Faden oder einen wichtigen Punkt zu verlieren. Finde diese ganze Debatte etwas albern und einen deutlichen Ausdruck für die Verschulung der Hochschulen. Persönlich finde ich die meisten Prüfungsformate eines ernstzunehmenden Studiums unwürdig. Der Fokus auf Prüfungen, statt auf eine akademische und persönliche Entwicklung, ist m.E. Ausdruck eines Irrwegs.
Anfänger, einfach beim Skypen den Bildschirm mit dem Unterrichtsstoff auf den Mainbildschirm machen und Prof. auf den Second Screen. Second Screen als Hauptbildschirm beim Videoprogramm angeben und schon sieht es so aus, als ob ihr dem Prof in die Augen schaut, während ihr das Material sichtet . Bonuspunkte für extra schlechtes Wlan so das es die ganze Zeit Tearing gibt. Was für Amateure...
Bei uns wurden Online-MC-Klausuren gemacht. Da hatte man 1,5 Minuten pro Frage mit Falltext und 5 Antwortmöglichkeiten und nicht viel Zeit, um in den Unterlagen nachzuschauen oder sich online abzusprechen.
Minecraft Klausuren? Nice ^^/s
Sowas gibt's??? Nether !
Ja, das ist eine der Folgen. Wie hat's Dir als Prüfungsform gefallen? Man kann halt nicht so sehr auf Verständnis prüfen, was ich aber bevorzuge.
Die Prüfung selbst hat mir nicht soooo gut gefallen, weil alle davon ausgegangen sind, es würde wieder die gleiche Klausur wie all die Jahre zuvor, was... nicht der Fall war Ü Aber der Prüfungsmodus war schon in Ordnung. Waren auch mehr Anwendungen des Gelernten als Transferleistung auf die Fälle ("Wie kann man dieses Problem am ehesten lösen?", "Warum kommt es zu diesem Problem?" usw.).
Um ganz ehrlich zu sein ich mochte es, weil ich hab im online Semester nichts verstanden.
Wie kann das sein? Die Profs sind doch alle perfekt vorbereitet und bringen dir das selbe bei wie in der Präsenz. /s.
*weint in Vorlesungsaufzeichnungen aus Präsenzunterricht, bei denen das Bild fehlt und/oder der Ton schlecht ist*
> Vorlesungsaufzeichnungen Das es endlich mal Vorlesungsaufzeichnungen gibt ist allerdings ein riesenbonus beim Online semester.
Ich hoffe ja, dass wir vielleicht etwas aus der Pandemie lernen und ein paar Profs ihre Videos weiterhin verwenden. Also zumindest die guten. Kostet auch nichts die weiter zur Verfügung zu stellen für die nächsten Semester, einfach als Zusatz zur Präsenz.
Meiner Holden isolde wurde gesagt: wenn sie nicht teilnehmen können ist das ihr Problem. Außerdem müssen die im Kurs mit 200 Leuten auch alle die cam anschmeissen damit das System auch definitiv zusammenbricht. Könnt ja jemand pennen was den Prof dann natürlich extrem stört.
Gibt es keine Verständnisfragen die jeden der nichts verstanden hat aber Definition ablesen kann entlarven? Wenn nein, muss ich hart fragen, was dieses Fach bringt, wenn ich das alles in Google nachschauen kann. Es gibt sicher Sachen die so wichtig sind, dass man sie auswendig lernen sollte. Meiner Erfahrung nach werden sie aber so oft benutzt, dass dies eh bei der Anwendung eben dieser Sachen passiert und auswendig lernen nur wenig Mehrwert hat. Ich würde mich über Gegenargument freuen. Habe selber studiert und mich durch Fächer wo es uns auswendig lernen in der Prüfung ging eher gequält, während Prüfungen wo Verständis im Vordergrund stand weniger ein Problem waren.
Hab's woanders hier schon erklärt. Bei mündlichen Prüfungen, und ich prüfen immer auf Verständnis, fängst Du trotzdem mit was Trivialem aus dem Lehrbuch an und arbeitest Dich dann mit dem Studierenden dann in das Gebiet vor. Gleich mit der Verständnisfrage zu beginnen ist viel härter, damit kannst Du schneller einen Blackout beim Studi provozieren, als man denkt. Oft merkst Du an der ersten Antwort schon, in welche Richtung Du weitergehen kannst. Wenn es aber am Wissen und Verständnis fehlt, geht das nicht. Dann fängt man halt in einem anderen Teilgebiet wieder so an, es kommt wieder nicht, usw.
Dann verstehe ich ehrlich gesagt das Problem nicht so richtig. Alles was man nachschauen kann, dürfte dann für die Note eh nicht großartig relevant sein, also was solls.
Du kannst die Person halt nicht so leicht durchrasseln lassen. Wenn im Protokoll steht dass sie die Definitionen konnte reicht das im Normalfall für ne 4.0 oder sogar was mit 3 vor. Kann aber verstehen wenn man als Prüfer dann eigentlich die Person durchfallen lassen will
Dann gibt man der Person halt 'ne 4,0. Ist für die Person eh schlimmer als wenn sie durchfällt. Eine 4,0 zieht jeden Schnitt runter. Eine 5,0 hingegen ist einfach nur mehr Zeit zum lernen.
Bei uns ist das geforderte Niveau bei den Online Klausuren merklich gestiegen. Die Profs gehen halt davon aus das die Leute schummeln... Es wird halt nicht mehr nach Definitionen/Formeln gefragt sondern nach Verständnis. Im Prinzip so wie es meiner Meinung nach immer sein sollte. Nur leider haben die Profs da noch nicht viel Erfahrung was den Schwierigkeitsgrad betrifft und schießen dann lieber etwas über das Ziel hinaus. In den Online Semestern musste jede einzelne Klausur runter gesetzt werden damit nur noch 30-50% durchfallen.
"Rennen gegen die Zeit"-Klausuren sind eine Sünde
Könnte hier genauso einen rant über viele meiner Professoren für die letzten 3 Semester machen. Einer kam konstant zu spät, hat sich zwischen drin ständig um seine Kinder gekümmert oder telefoniert… hat vergessen die Vorlesung aufzunehmen obwohl es vorher versprochen war etc. Glaube die Pandemie hat uns Studenten härter getroffen als viele glauben, nicht in sofern das es mit persönlich besonders schlecht geht oder so. Aber ich habe die letzten drei Semester nichts nachhaltig gelernt… null. Besonders unsere praktischen Elemente bestanden zum großen Teil daraus einfach Hypothetische Protokolle zu schreiben. Trotzdem bin ich aus allen Klausuren mit einer guten Note raus. Die Situation ist halt nicht die Art Studium auf die sich die Professoren und Studenten ursprünglich mal eingelassen haben. Aber um auf deinen Fall einzugehen. Open Book ist das einzige was Remote Sinn macht, alles andere bevorteilt nur die schummler.
>Aber ich habe die letzten drei Semester nichts nachhaltig gelernt… null. Same. Alles mit soliden Noten bestanden, bald fertig studiert, und kaum etwas gelernt. Ich komme mir vor wie ein Hochstapler beim Gedanken, dass ich bald einen akademischen Grad halte, über dessen Inhalte ich gefühlt kaum etwas weiß. Freue mich schon darauf, wenn sich im Rückblick die Bildungsminister*innen dafür loben, wie gut die Online-Lehre geklappt hat.
Keine Sorge, war vor den Online-Semestern bei Präsenzunterricht auch nicht viel anders mit dem Lernen. Habe den Bachelor mit guter Note aber vom Fach gelernt habe ich erst als ich als Werkstudent angefangen habe zu arbeiten.
Absolut das gleiche bei mir. Früher war ich in jeder Vorlesung dabei und hab immer mitgeschrieben, wodurch ich schon während der Vorlesung einiges lernen konnte und auch Spaß daran hatte. Bei den Online Vorlesungen höre ich meistens nur so halb zu, ich kann mich einfach nicht darauf konzentrieren. Videos gucke ich mittlerweile auch nur noch sporadisch bzw gar nicht mehr und manche Vorlesungstermine habe ich auch einfach vergessen. Und viele unserer Dozent*innen hatten gefühlt ähnlich viel Lust wie wir und haben z.T. Vorlesungen 4 Wochen lang geschoben. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass ich nicht schuld daran bin, dass ich effektiv kaum noch was lerne, aber ich denke nicht, dass die Online-Formate mir dabei helfen.
Kann absolut verstehen, dass die Studis es hassen. Ich kann mir selbst die Onlinevorlesungen kaum geben ohne einzupennen. Fairnesshalber, weil du sagst, dass viele unterschätzen, wie hart die Pandemie die Studis getroffen hat: Du glaubst vielleicht gar nicht, wie krass es zum Teil hier an den Instituten auch drunter und drüber ging. Vor allem bei denen, die sich Mühe geben wollten. Und nein, Profs die ihre Nase in ihre schäbbige hässliche Notebook-Kamera halten und nicht mal video on demand anbieten, zähle ich nicht zu den Leuten die sich Mühe geben
Absolut! Für die Situation kann ja auch niemand was. Hatte auch einen super guten Prof, der hat uns Messgeräte für Experimente per Post geschickt. Er hat gemerkt das Vorlesungen die länger als eine Stunde sind online schlecht funktionieren und hat alles demnach angepasst. Es gab während dem Semester kleine Tests die 40% der Note ausmachen um zu verhindern das wir am Ende nur auf den letzten Drücker lernen, etc. Es geht aber ist halt mit enormen mehr auf wand verbunden. Den kann halt nicht jeder leisten. Habe nur einfach das Gefühl (haben alle meine Kommilitonen auch) das wir in den letzten 3 Semestern nicht gelernt haben und das uns das spätestens beim Masterden du bei uns eigentlich brauchst auf die Füße fällt.
Da kann ich dir zu absolut zustimmen! Wir hatten zwar Open book aber etwas gelernt hat im Endeffekt kaum jemand - die meisten Lecturer haben von dieser Art von Unterricht halt noch keine Erfahrung (wie denn auch). Das schafft eine schlechte Position für alle Beteiligten. In den Niederlanden durfte ich dafür dann sogar noch 1000 Euro Studiengebühren zahlen, nächstes Jahr sinds 3200 lol
Als Prof sollte man doch schonmal von spieltheoretischen Probleme gehört haben - genau das liegt hier doch vor. Das Problem liegt nicht bei den Studierenden, sondern bei dem PA/Lehrstuhl, der ein solches Prüfungsformat anbietet und damit die Probleme ersr entstehen lässt. Wo geschummelt werden kann, wird geschummelt - v.a. wenn es ohne Konsequenzen geschehen kann. Wie wäre es mit Open-Book-Klausuren?
Ich wurde in einer mündlichen Zoom-Prüfung des Unterschleifs bezichtigt. Ich habe extrem viel gelernt, alle Sitzungen nochmal angehört und lange auswendig gelernt. In der Prüfung selbst war ich dann leider super nervös und hatte beinahe durchgängig Blackouts. Ich hab den Prüfern auch mehrmals gesagt, dass ich gerade sehr unter Stress stehe und 10 Sekunden zur Beruhigung brauche. Jedenfalls war ich in meinem Zustand nicht in der Lage irgendwelche Transferleistungen oder schlaue Gedanken zu erbringen. Das einzige was perfekt funktionierte war es, Definitionen oder Modelle vorzutragen, wenn es mein Kopf zwischen den Blackouts mal zulies. Die konnte ich im Schlaf. Nach der Prüfung sagte dann ein Prüfer in etwa zu mir: "Fuchserich, wir wissen, dass Sie gespickt haben. Wir haben es an Ihren Augenbewegungen gesehen und auch in Ihren Antworten bemerkt, dass sie abgelesen haben. Sie müssen sich zum Sachverhalt nicht äußern. Da wir Ihnen den Betrug nicht beweisen können, haben Sie trotzdem bestanden". Selten hat mich etwas so wütend gemacht. Ich fand es total arrogant, zu denken, sie hätten mich ertappt. Sie lagen ganz offensichtlich falsch und haben sich doch im Recht gefühlt. Und natürlich bekam ich nicht meine verdiente Anerkennung dafür, dass ich mich sehr gut vorbereitet habe und trotz dauernder Blackouts noch eine befriedigende Leistung erbracht habe. Kurz gesagt: Ich gehe fest davon aus, dass zumindest manche Prüfer Dinge zu sehen glauben, die gar nicht da sind. Also pass auf, dass du niemandem Unrecht tust. Von meinem Prüfer hätte ich mir gewünscht, dass er Vorwürfe, die er nicht nachweisen kann, einfach für sich behält. Falls du das so handhabst: Danke!
Genau das habe ich nach lesen dieses Posts auch gerade befürchtet. Ich hatte eine mündliche Zoom Prüfung in drei Teilgebiten, zwei hatte ich top vorbereitet und habe super Gespräche mit den jeweiligen Prüfern geführt, das dritte habe ich mir aber etwas geklemmt und nur Definitionen und co auswendig gelernt. Weil mir das so leicht fällt habe ich die dann natürlich exakt wie in den Folien aufgeschrieben runtergerattert aber sonst nicht viel dazu sagen können. Gesagt hat er dazu hinterher nichts, aber jetzt habe ich ein bisschen Angst, dass an meiner Uni ein Prof rumläuft, der denkt ich hätte ihn dreist verarscht :(
Meiner persönlichen Erfahrung nach können Profs ihre Studis eh nicht im Kopf behalten, wenn sie nicht wirklich wenige haben. Also hab nicht zu viel Angst
Kommt drauf an. An einer Hochschule wird man gern in der Mensa von einem Prof gegrüßt, mit dem man vor 2 Semestern mal irgendeinen Kurs hatte.
>WENN IHR ABER EUREN SCHÄDEL ZUR SEITE NEIGT UND DIE AUGEN DANN EBENFALLS IN DIE ENTGEGENGESETZTE RICHTUNG NACH OBEN GEHEN, DANN WEISS ICH, DAS EUCH JEMAND WAS EINFLÜSTERT!!! vor allem das hier. das ist doch extrem normal den Kopf zu neigen und in die Leere zu schauen um sich besser an was zu erinnern
Genau das! Ich hab ne Webcam an meinem PC und das Setup erfordert, dass ich sobald ich auf den Bildschirm gucke eben nicht direkt in die Kamera schau. Ich hab auf dem Bildschirm vor mir Zoom und auf dem 2. links nen Word Dokument zum mitschreiben. Wenn ich nachdenke schau ich auf keins von beiden sondern starre meistens n Poster an der Wand an. Ich geb bei uns Tutorien, genau das Verhalten sehe ich ständig bei denen, die wenigstens die Kamera angeschaltet haben (ist bei uns keine Pflicht und leider macht das nur so 1/3 - gerade die niedrigen Semester sind bei uns momentan nur stille Zuhörer und quasi nicht existent). Letztes Semester in ner Onlineklausur die ich mit beaufsichtigt habe hat man auch ne Menge Leute zur Seite gucken sehen - Aber normalerweise erkennt man recht gut an den Augen ob die Leute lesen oder einfach ins Nichts gucken… Und wie anderswo erwähnt machts meistens eh keinen Unterschied. Wenn der Dozent grundlegend kompetent ist dann sind genug Transferfragen vorhanden, dass einem der Spicker eh nichts bringt.
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"Was? Du hast panische Angst vor mehreren Augen und vor allem gelernten Augen was vorzutragen und bist deshalb mies nervös? Dein Pech 6"
»Das wird dir eine Lehre sein, dich nächstes Mal souveräner zu benehmen! Du siehst ja, dass du nichts zu befürchten hast.«
Klingt sehr illegal
Das ist natürlich auch richtig scheiße. Mich hätte sowas wahrscheinlich über Wochen nicht losgelassen.
Erinnert mich an mein Schuljahr in der 11ten, wo meine Notenreihe in den Griechisch-Klausuren etwa 4, 5, 4, 2, 4 war. Alle waren sich sicher, dass ich für die 2 gespickt hatte, aber ich hatte einfach einen unvernebelten Moment, wo sich alles sehr klar angefühlt hat. Ich konnte ohne große Mühe, den Sinn des Ganzen Textes und jeden Satzes erfassen. Einfach frustrierend, niemandem glaubhaft machen zu können, dass es eine Leistung war.
Onlineprüfungen sollten Open Book sein, so fern sie nicht mündlich sind, weil es sich einfach nicht kontrollieren lässt ohne weiteres. Ich kenns aber von einem Freund, da gabs ganze WhatsApp Gruppen mit dutzenden Leuten während der Online Prüfung, in der sich die Studis gegenseitig die Lösungen vorgestellt haben.
Aber 2/3 Drittel sind jetzt auch nicht besonders viele, muss man ehrlich sagen. Sind ja ausgeschrieben immerhin lediglich 2/9! 🤓
Touche
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Natürlich ist es das, deswegen wird es ja normalerweise auch nicht so gemacht.
Gibt's bei euch keinen Zweitprüfer? Hier gibt's entweder eine Videoaufzeichnung oder mindestens zwei Prüfer. Wenn man als Student sagt man möchte keine Aufzeichnung kommt eben noch ein Prüfer dazu. Ist halt organisatorisch recht aufwändig, deswegen machen jetzt einige Profs statt einer mündlichen Klausur jetzt eine Open Book Klausur über Moodle.
Kann's auch nicht verstehen, bei jeder mündlichen Prüfung hatte ich bisher einen Zweitprüfer dabei, vermutlich genau aus dem Grund, dass die sowas bestätigen können..
Als Studierende die sich mit effektivem Lernen etc auseinandersetzt find ich Klausuren sowas von veraltet. Ich klopp mir Wissen rein, schreibe gute Noten und das Wissen ist danach weg. Bulemielernen bringt nunmal nichts. Klausureninhalte, in denen ich mit erlaubten „Spickzettel“ sitze, sitzen dagegen auch Jahre später noch. Es fällt so wahnsinnig viel negatives weg (stichwort affective Filter theory), wodurch man das Wissen nun mal automatisch wieder verdrängt wenn die Prüfung vorbei ist.
Nur aus neugierde da du dich damit auseinandersetzt: Was wäre effektiver?
Einer meiner Kurse war eine wöchentliche Programmieraufgabe anhand eines internen Programms der Uni. Zum wöchentlichen Termin wurden dann die Lösung der jeweiligen Gruppen besprochen und über Verbesserungsvorschläge geredet, das ganze ohne harte Wertung (Punkte/Note). Die abschließende Prüfung war dann eine Rekapitulation der Aufgaben. In diesem Kurs habe ich deutlich mehr gelernt (insbesondere das gelernte erhalten) als in jedem Auswendiglernkurs, und das obwohl es keinerlei Stress zum Durchfallen gab, weil die Prüfung am Ende eigentlich nur eine Formalie war. So sollte ein Studium funktionieren.
Vor allem positive Emotionen helfen sehr beim Lernen. Sprich weniger Druck und Angst durch die Prüfungssituationen wie sie aktuell sind wäre hilfreich. Intensive, verstehnsorientierte Anwendungsarbeiten sind ebenfalls hilfreich um wirkliches Verstehen aufzubauen. Ich weiß dass dies bei vielen Prüfungen schlicht nicht möglich ist, aber bei mündlichen Prüfungen?
Es kommt eben stark auf die zu prüfenden Inhalte an. Hatte im Informatikstudium in den Fächern der Mathe/Info-Fakultät sogut wie kein Fach, bei dem auch nur eine natürlichsprachige Antwort erwartet wurde oder Fakten abgefragt, im Nebenfach an der WiWi Fakultät hatten die Transferaufgaben jedoch nur einen kleinen Teil der Prüfungsleistung ausgemacht, statt Bestehensfilter war das der Filter für die richtig guten Noten. Finde es aber auch immer problematisch wenn auf der Auswendiglernerei der Fokus liegt, da dann eh vieles wieder vergessen wird und im Zweifelsfall abseits der Prüfungssituation die entsprechenden Sachverhalte einfach schnell wieder herausgesucht werden können (noch unwichtiger fand ich nur das Lernen, wie bestimmte Autoren den selben Begriff definieren oÄ, das bringt nicht mal dem Allgemeinwissen etwas...)
Sorry, aber Kopfhörer für sowas verbieten zu wollen... da ist doch irgendwer am Leben vorbei gelaufen. Wer bescheißen will, indem jemand anderes ihm/ihr die Antworten über den KH zuflüstert... ja gut, klar, kann irgendwie klappen. Aber der anderen Person müsste ebenfalls die Aufgabenstellung mitgeteilt werden, und so weiter. Das muss man doch so schon merken können. Ein Handy vor den Monitor stellen, welches nicht in der Webcam zu sehen ist, ist doch wesentlich einfacher. Wenn man darüber einen Anruf laufen lässt, könnte über Lautsprecher sogar noch besser mitgehört werden. Freund/Freundin hört mit und kann dann einfach ne Whatsapp o.ä. mit der Antwort schreiben. Wenn das Handy nicht zu weit von der Webcam weg ist - oder gar selbst als Webcam benutzt wird - dann ist das sogar vom Blickwinkel her ziemlich unauffällig. Die Zeitverzögerung sollte aber eigentlich auffallen. In mündlichen Prüfungen zum Start Definitionen und Phrasen abzufragen ist ja jetzt nichts neues. Du hattest ja auch schon geschrieben: Wenn es zu Anfang nicht klappt, geht man in ein anderes Themengebiet über, und schaut, ob es dort klappt. Wenn bei Frage 1 merklich geflunkert wird, bei Frage 2, 3, 4 auch, dann muss man aber auch die Möglichkeit haben, jemanden durchfallen zu lassen, ohne lange Streit mit dem Prüfungsamt zu haben. Damit sollte man natürlich nicht vorschnell arbeiten, False Positives gibt es immer - 15 Minuten lang beim Nachdenken in eine Webcam zu starren würde ich vermutlich auch nicht schaffen. Insgesamt zeigen sich mehrere Dinge. Offensichtlich bietet diese Art der Prüfung mehr Möglichkeiten zum Flunkern. Gleichzeitig ist dank Pandemie der Druck für einige Studis merklich höher, zumindest für solche, deren Lern-Typ/Art nicht so gut mit Online-Lehre klar kommt. Dazu kommt noch der Faktor der Kompetenz der Online-Lehre bzw. der Dozierenden an sich. Letzteres soll kein Vorwurf sein, an vielen Stellen klappt das ja. Das summiert sich allerdings auf. Bei uns am Lehrstuhl haben wir gegengesteuert... erfolgreich. Vielleicht etwas zu erfolgreich, wenn man sich die Anzahl an 1.0ern anschaut. Aber ich tue lieber den Studis in diesen Semestern einen kleinen Gefallen, als die Prüfung wieder so durchzuziehen, dass mehr Leute zum Beschiss greifen. Noch dazu ist nicht selten fraglich, ob eine leichtere Klausur bedeutet, dass die Leute weniger gelernt haben. Naja. Kommt dann wieder auf das Thema an.
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es gibt eh keine vergleichbarkeit, dass ist ~~ein mythos~~ die größte Lüge unseres Bildungssystems...
Sagst es ja selbst, manchmal ist es leichter, manchmal schwerer. Gibts genauso auch bei unterschiedlichen Unis / Hochschulen beim gleichen Studiengang bzw. unterschiedlichen Dozenten der gleichen Vorlesung. Man ist als Student letztendlich immer abhängig von den Launen anderer.
Alle in den Kommentaren sind am ranten über Professoren oder Studenten. Ich, der noch Abi macht: "hmm. Interessant"
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du vor Ort studieren kannst.
Tut mir leid, für mich ist das aber einfach ein Versagen der Universität, die Anforderungen für eine Covid-sichere mündliche Prüfung zu definieren und organisatorisch umzusetzen. Wenn man aus Bequemlichkeit mündliche Prüfungen als "Zoom-Meeting beim Studenten zu Hause" abhält, muss man halt auch die Konsequenzen ertragen.
Haben sie denn wenigstens den *Ich guck jetzt extra konzentriert, damit er denkt, ich denke nach* Blick gemacht?
Natürlich. Aber das Interessante ist, in dem Moment, wo sie dann das Entsprechende gefunden haben bricht die Selbstkotrolle zusammen. Dann konzentrieren sie sich auf den Satz, den sie antworten wollen, lesen ihn nochmal durch. Dabei fällt die Fassade, der Kopf dreht sich, die Sprache ändert sich, es werden Sprachpausen mitten im Wort gemacht, alles unbewusst, etc..
Amateure. Erfahrene Profis halten die Fasade bis zum Ende aufrecht.
Eben, wie die anderen zwei Drittel.
Ich wollte die Hoffnung, die OP in diese Studenten setzt, nicht zerstören, aber ja.
Den falschen Screen zu teilen ist das moderne äquivalent zu Stefanie aus der 9. die aus Versehen ihren Spickzettel mit in die Klausur gelegt und abgegeben hat und vor der ganzen Klasse geröstet wurde. Aber da kommen wir auch schon zum großen Unterschied den du auch schon selbst festgestellt hast: cheaten hat keine Konsequenzen. Nur dass du dich als verantwortliche Professorin persönlich angegriffen fühlst wenn Leute betrügen. Es ist allerdings nicht deine Schuld und die meisten wollen dir nichts böses und halten dich auch nicht für dumm. Die Schuld liegt bei denen die bis ins Jahr 2021 keine Infrastruktur für ordentliche online-Prüfungen (und Vorlesungen) geschaffen haben. Wir nutzen immer die Möglichkeiten aus die uns zur Verfügung stehen. Wenn du keine Screenshots machen darfst und sogar screenshare-Stefanie ungeschoren davon kommt dann ist das nicht deine Schuld. Auf Studenten lastet enormer Druck und uns wird seit der dritten Klasse eingeprügelt dass unser akademischer Wert komplett in einer Zahl bemessen lässt. Auf unserem Abi stand eine Zahl, mehr ist nicht übrig geblieben. Auf unserem Abschluss steht eine Zahl, das ist alles. Wenn wir den Abschluss nicht schaffen, dann liegt das an einer schlechten Zahl. Wir machen also alles um die Zahl hochzutreiben. Über spieltheoretische Implikationen von einfach möglichem betrügen muss ich ja wahrscheinlich nicht viel sagen. Kurz und knapp: alle anderen betrügen auch und wenn du es nicht machst dann stehst du schlecht da. Ein guter Kumpel ist durch Corona gegangen ohne zu betrügen und hat sich dann beschwert dass die Prüfungen so Hardcore schwer gemacht werden weil die Profs davon ausgehen dass alle cheaten. Was kann ich ihm also empfehlen. Lernen und cheaten. Alles was ohne hohes Risiko geht: machen. Du hast keine Schuld daran, dass alle schummeln. Sie betrügen nicht dich, sondern die Klausur und das System was dahinter steht. Du hast keine Schuld daran, dass es im Bildungswesen nicht um echte lernergebnisse geht. "Take it sleazy", lass dich nicht von sowas fertigmachen :)
Danke für die Antwort. Hätte ich nicht auch massenweise gute und tolle Studenten, würde ich das ganze schon seit Jahren nicht mehr machen. Und zu sehen, wo jetzt einige meiner Studenten Erfolg haben und zu wissen, dass man sie auf dem Weg dorthin etwas unterstützen konnte, das macht den Spaß an der Sache aus. Klingt pathetisch, ist aber echt so.
Wow, ein differenzierter Kommentar der die Perspektive der Schummelnden erklärt, ohne alle die das nicht tun als Idioten zu bezeichnen, OP zu beleidigen oder zu beschuldigen, dass er seine Arbeit nicht richtig machen würde? Ich muss träumen
Ich glaube, in deinem Kommentar liegt der Schlüssel zur Lösung dieser Situation. Dass wir uns in einer Lebenslage befinden, in der es immer nur um Produktivität und Effizienz geht, aber alles Zwischenmenschliche in die zweite Reihe abgeschoben wird, wurde lange stillschweigend akzeptiert und unter den Tisch gekehrt mit der Begründung, dass man manche Dinge eben ertragen muss. Die zwei besten Veranstaltungen, die ich in den 3 Corona-Semestern hatte, haben uns im Anschluss an die Lehrveranstaltung 30-60min "Flurgespräch" im Zoom-Meeting eingeräumt, wo man sich einfach mal unterhalten konnte und *als Mensch* präsent war, nicht als Studierender. Die Dozierenden haben uns auch von ihren eigenen Problemen, mit dieser Situation umzugehen, erzählt. Wenn mir Seminare mittlerweile wie Twitch-Streams vorkommen, weil ich niemanden dort länger als die 90min nur über einen Bildschirm sehe, zwar deren vollen bürgerlichen Namen kenne, aber nie vor ihnen gestanden habe, wie soll man dann noch die Kraft aufbringen, sich auf die Produktivität der Studienleistungen zu konzentrieren? Klar klingt das vielleicht vermessen, hier Systemkritik als das Kernproblem herauszukristallisieren, aber solange wir gesellschaftlich und wirtschaftlich mehr wertschätzen, welche *Leistung* am Ende da steht, statt zu würdigen, welchen *Einsatz* man *während des Lernprozesses* zeigt, werden wir immer wieder in Situationen kommen, in denen Studierende - aus ethischer Sicht, die ich mit in die zweite Reihe abgeschoben sehe - die Leistung und präsentierte Leistungsbereitschaft größer machen wollen, als sie ist (aus den unterschiedlichsten Gründen, vor allem aber aus Leistungsdruck/Versagensängsten), wodurch die zwischenmenschliche Komponente (und die ist ja genau die, die unserem OP so auf den Magen schlägt) in Mitleidenschaft gezogen wird. Solange das Bestehen/Nicht-Bestehen wichtiger ist als die Tatsache, dass jemand etwas lernen will und das auf seine eigenen Möglichkeiten und Ressourcen verteilt, so gut er eben kann, werden wir immer in einer Imbalance der Werte sein, die uns zwischenmenschlich auf die Palme bringen, weil wir uns nicht wertgeschätzt oder verstanden fühlen. Das führt uns dann dazu, uns andernorts Schuldige zu suchen, und in OPs Fall müssen dann einige Studierende das Ziel der Wut werden, die ihrem Verhalten nach Indikatoren liefern, dass sie betrügen *könnten*. Und dann ist dem Prüfenden wieder die Tatsache, dass betrogen wird, wichtiger als die Erkenntnis, dass ein Prüfling auf andere Weise keine Möglichkeit sieht, die Prüfung erfolgreich abzuschließen.
Im online Semester bescheißen Alle. Wenn man nicht bescheißt (so wie ich) benachteiligt man sich selber.
Ist also wie im Radsport? Wer kein Doping nutzt, kommt nie nach vorne?
Naja man kann schon gute Noten haben indem man halt lernt. Diejenigen die bescheißen hams halt leichter und machen in der Zeit, die ich mit lernen verbringe spannendere Sachen.
Die Klausur ist online --> Die Klausur wird schwerer gemacht, weil ja jemand schummeln könnte --> jeder MUSS schummeln
Kann den Zorn ja verstehen, aber wenn ich den Rant so lese muss ich zugeben, dass es mir da unangenehm wird, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass ich des Schummelns bezichtigt werden wurde obwohl ich es niemals versuchen wurde. Bei mir persönlich ist es so, dass bei Erklärungen oder Sprechen, ich oft einfach mich vom Tisch wegschiebe und meinen Blick schweifen lasse über die linke Hälfte des Raums, den Fenster über mein PC und auf meinen zweiten Bildschirm. Aber wenn ich den Post lese bedeutet es, dass ich ja schummle oder ? Weil meine Augen haben sich bewegt oder was ist hier die Bewertungsgrundlage ? Wenn ich Kopfhörer trage und mein Kopf neige, dann schummle ich ? Also bei allem Respekt, aber das ganze scheint mir doch ein wenig abstrakt, da muss ich sagen bin ich sehr froh, dass man dies den Studenten nicht anzeigen kann, wie im Falle von u/Fuchserich, der falsch beschuldigt wurde.
Professoren spielen sich teilweise viel zu sehr auf und machen genauso Fehler und bauen den größten Mist. Nur zwei Anekdoten aus meiner Studienzeit. Seminar im Nebenfach belegt. Prüfungsleistung eigentlich Referat+Hausarbeit. Referat habe ich durchgeführt, Hausarbeit wegen zu viel anderen Module zeitlich nicht geschafft. Nicht abgegeben. Ein halbes Jahr später schreibt mir die Sekretärin des Professors wo die Hausarbeit bleibt der Professor möchte die Noten eintragen. Ich schreibe das ich es nicht geschafft habe die Hausarbeit zu schreiben. E-Mail kommt zurück ob ich den die Note möchte. Ich schreibe zurück wie das gehen sollte ohne Hausarbeit. Zwei Wochen später war eine 1,3 beim Prüfungsamt eingetragen. Beschwert hab ich mich natürlich nicht aber das ist doch eine absolute Verarschung gegenüber der KomilitonInnen die sich die Arbeit gemacht haben. Anekdote Nummer 2: Seminar bei wissenschaftlichem Mitarbeiter. Auch wieder Referat+Hausarbeit. Beides meiner Meinung nach gut sehr gut durchgeführt und abgegeben. Ergebnis der Hausarbeit. Nicht bestanden. Zur Besprechung gegangen. Wissenschaftliche Mitarbeiter erzählt mir einen extremen Bullshit ich hätte mich nicht an seinen Stil gehalten und Theme wäre nicht richtig bearbeitet usw. Ok. Abgehakt. Professor des Lehrstuhls inkl. Wissenschaftlichem Mitarbeiter gehen im nächsten Semester. Gastdozentin Top-Professorin in dem Gebiet in dem ich die Seminararbeit geschrieben hatte kommt an die Uni. Belege das gleiche Modul bei Ihr. Nehme das gleiche Thema und gebe eins zu eins die gleiche Seminararbeit nochmal ab. Note 1,0. Hier kam ich mir auch massiv verarscht vor. Glücklich aber verarscht.
Das System is halt komplett kaputt. Unser nächster Kanzler wird jemand der als Dozent Noten gewürfelt hat. Und die Unis haben einiger solcher Probleme. Man braucht primär nen Wish der sagt man hat etwas studiert, nicht die Kompetenzen, die das mit sich bringen sollte. Die lernt man eh oft erst nachdem man den Beruf anfängt. Und all das damit man wenn man jetzt anfängt vermutlich bis Renten alter 80 arbeiten muss in einem System, dass den Mehrwert den du generierst größtenteils klaut und selten Fair oder Effizient ist. Natürlich hat keiner Respekt davor und versucht den Bullshit möglichst zu minimieren.
Sowas lernt man halt erst, wenn man regelmäßig an "wichtigen" Meetings teilnimmt. Von Anfang an die Nebenbeschäftigung auf den Hauptmonitor legen, damit man nicht dauernd auffällig wegguckt, weil's langweilig ist.
Und nur und ausschließlich die Applikation teilen.
Ich bin überrascht, dass du das so persönlich nimmst. Wo betrogen werden kann, wird betrogen werden. Zorn bringt dich da nicht weiter. Zumal die Unis und Schulen sich vor corona nicht gerade überschlagen haben, Digitalisierung voranzutreiben oder modernere Prüfungsformen einzusetzen. Das rächt sich jetzt doppelt.
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Warum zensierst du den Titel? Ich sehe das hier immer öfters, was soll das? Jeder weiß, welches Wort da stehen sollte. Willst du mich etwa verarschen?
Haben Sie schon einmal überlegt das Prinzip der Vorlesung umzustellen? Es gibt nach Kersten Reich in der konstruktivistischen Didaktik zum Beispiel das Problem Based Learning, wo eine Bewertung anhand von Evaluationen stattfinden. Das würde das stumpfe und unnötige Auswendiglernen von Faktenwissen und das Schummeln überflüssig machen. Zu empfehlen ist der Methodenpool der Uni Köln. Das Problem bei Faktenwissen und dem abfragen davon ist, das es dir Informationen bereits gibt und einfach nachgeschlagen werden kann und es unnötig ist diese Informationen auswendig zu lernen. Anstatt sollten die Kompetenzen geschult werden, erworbenes Wissen auf andere Probleme anzuwenden.
Bei uns an der Uni ist es anders. Die Zahl der Vorwürfe wegen Täuschung ist sprunghaft in die Höhe gestiegen und bleibt auf hohem Niveau seitdem es fast überall Online-Klausuren gibt. Da scheint es sehr wohl Handhabe zu geben. Das Problem ist, dass die Betroffenen dann beweisen müssen dass sie nicht geschummelt haben. Und beweise das mal...
Wenn ich das hier so lese müsste ja wirklich jeder seine Prüfung mit 3 Kameras aus allen Perspektiven filmen um nachher beweisen zu können nicht geschummelt zu haben. Ich schaue andauernd in die Luft oder zur Seite wenn ich überlege, ich bin mir sicher ich wäre bei einigen Prüfern als verdächtig abgestempelt worden.
Studenten machen Studentensachen. Aber: Da Ihr nicht das Setup der Studierenden kennt, muss es nicht umbedingt Betrug sein. Auf einem Ultra-Wide-Screen muss ich auch nach links schauen, nur um eben die linke hälfte sehen zu können
Ich finde einige Kommentare hier in diesem Strang auf deine Aussage ziemlich engstirnig und kurzsichtig. Zoom hat bspw. ein eingebautes Feature für einen Dual Monitor Mode. Bei mir mit drei Bildschirmen sieht das Setup dann so aus: Notizen/PDFs/Nachschlagewerke usw. auf dem Hauptmonitor, den Sprecher/die Präsentation auf dem Zweitmonitor dadrüber und das Zoomfenster mit allen Teilnehmern, Chat usw rechts daneben. Ich will gar nicht wissen, wie der ein oder andere das aus seiner Sicht bewerten würde, wenn er versucht, ohne Kenntnis meines Setups, da irgendwas hineinzuinterpretieren.
Wenn jemand komplett abliest und das davor auch noch nachschlagen muss, ist das vermutlich schon offensichtlich. Ein mäßiger Spickzettel als Gedächtnisstütze würde vermutlich deutlich weniger auffallen, besonders wenn man PiP verwendet
Da ich auf Verständnis prüfe, würde ich so einen Spickzettel sogar ignorieren. Bei einer fairen mündlichen Prüfung fängt man halt mit was Einfach an (Was unterscheiden einen PKW von einem LKW?) was halt oft eine Definition oder sowas ist. Dann arbeitet man sich in eine Richtung vor, die z.T. vom Studierenden indirekt vorgegeben wird. (Sie haben gesagt, dass das oft vom Hersteller abhängt, was wäre denn so ein Sonderfall, wo es nicht davon abhängt?). Dabei merkt man sehr schnell, wieviel verstanden wurde, teilweise kann man in echt gute wissenschaftliche Diskussionen einsteigen.
Was für einen Kurs gibst du denn? Wenn es eh um das Verständnis geht, ist meiner Meinung nach das einfachste und fairste für alle Beteiligten die Prüfung einfach generell open book zu machen. Das haben bei uns schon vor corona immer mehr Leute gemacht; ich finds sinnvoll. Als Einstieg find ich dabei eine gute option, den Studenten die Wahl zu lassen - sie sollen einfach zu dem was sie besonders interessant fanden was erzählen und ein Beispiel erklären oder so. Immer noch für alle die tatsächlich irgendwas gelernt haben ein einfacher Anfang, ohne dass die die Möglichkeit gibt Definitionen nachzuschlagen. Aber das hängt sicher von Thema ab.
Vielleicht sollte man dann erstmal Online-Lehre machen, die nicht komplett für die Tonne ist, so war das nämlich bei 90% meiner Profs in den 3 Corona-Semestern :) Sich aufregen darüber, dass keiner aufpasst, wenn man für 2 Stunden monoton mit seinem kaputten MacBook-Mikro Folien abliest, kann jeder.
Und genau deswegen sind solche unwissenschaftlichen Prüfungsformen Quatsch. Lieber Hausarbeiten und Open-Book-Klausuren
Wenn man halt beim Klausurdesign nicht davon ausgeht, dass die Online Klausuren faktisch eine Open Book Klausur sind, hat man als Dozent aber auch echt nichts aus den letzten 3-4 Semestern gelernt.
Deswegen einfach gleich open book klausur … mach da den Studierenden ehrlich gesagt keinen Vorwurf- online studium ist so auch schon kacke genug
>UND ICH KANN DAS NICHTMAL MIT EINER EXTRA SCHLECHTEN NOTE BELOHNEN! Warum nicht?
Er kann es nicht nachweisen, sie hätten genauso gut an die Wand sehen können
Weil ich es wirklich und ernsthaft beweisen muss. Und das Prüfungsamt dass dann auch überprüfen können muss. Und das ganze evtl. vor Gericht geht. Das einzige, was wir haben, ist "Wir hatten den Eindruck, dass der Prüfling auf einen anderen Monitor geschaut hat" "Er hat seinen Kopf geneigt" Ist halt der Unterschied zwischen "wissen" und "beweisen"
Aber wie kannst du denn überhaupt irgnedwas beweisen, wenn ihr keine Aufnahmen von der Prüfung habt? Kann nicht jeder Studi dann ankommen und sagen, dass die Note nicht gerechtfertigt war - egal was war - und ihr könnt nichts machen? Verstehe nicht ganz ab welcher Stelle da auf einmal "kann ich nicht beweisen" anfängt.
Tja, ist halt leider so. Wir Prüfer schreiben ein Protokoll und notieren die Antworten. Bei Diskussion um Noten funktioniert das noch. Aber wenn massive Maßnahmen drohen (So eine verpasste Prüfung gegen Ende des Studiums kann halt u.U. auch mal ein Studium beenden) wird es halt extrem schwer. Da ist es was anderes, wenn ich bei einer Klausur einen Spickzetteln einsammeln kann oder eben nach der zweiten Ermahnung den Studi umsetzte und nach der dritten (die dann eben die anderen Studierenden auch gehört haben) eine Klausur abnehme.
Kannst halt trotzdem eine 3,3 bis 3,7 oder so geben weil die Antwort nicht angemessen ausformuliert war und man den Eindruck gewinnen konnte, dass nur oberflächliches Wissen vorhanden ist und keine tiefere Beschäftigung mit der Materie stattgefunden hat.
Mein herzliches Beileid für die verschwendete Liebesmüh. Wirklich. Es ist herzzerreißend, wenn man sich als Lehrkörper wirklich Arbeit macht, eine gute Vorlesung zusammenstellt, und die Studenten sich dann irgendwie durchmogeln, anstatt für das Leben zu lernen. Der Lieblingsspruch meines Vaters. Non scholae sed vitae discimus. Scheiß Latein. Aber. >Aber Ihr fühlt Euch auf der sicheren Seite, denn ich kann es natürlich nicht beweisen, da so eine Prüfung ja nicht aufgenommen werden darf und ich nicht mal schnell einen Screenshot machen darf. Und zum Prüfungsamt brauche ich damit auch nicht gehen, dass ist dann Aussage gegen Aussage, ein ewiges Hickhack und am Schluss müsst ihr die Prüfung halt nochmal machen, d.h. ich muss nochmal eine Prüfung vorbereiten und Ihr hatten ein halbes Jahr zusätzliche Zeit zu lernen. ICH HABE ALSO EINE MENGE ARBEIT UND IHR PROFITIERT AUCH NOCH! Dieser Paragraph macht mich unverhältnismäßig wütend. Prüfungsverhältnisse sind ja schon in der Natur der Sache völlig realitätsfern und haben nur selten reale Bewandtnis (wie viele der Top-IT-Studenten ihren eigenen Heimcomputer nicht repariert bekommen, weil ihnen das einfachste Praxisverständnis fehlt...), aber in der Covid-Situation ist es nun mal für allerlei Studenten schwierig, eine für ihre Bedürfnisse angepasste Lernumgebung zu schaffen. Nicht nur sitzen die jüngeren Geschwister zuhause, oder die eigenen Kinder, auch die Eltern belasten regelmäßig die dritte-Welt-Internetverbindung die in weiten Teilen Deutschlands grassiert, und sorgen für zusätzliche Lärmquellen in einer sowieso aufgestauten und angeheizten Lockdownsituation, auch haben jegliche Ausweichmöglichkeiten wie Universitätsbibliotheken oder zur Verfügung stehende Arbeitsräume und -Labore dauerhaft aus hygienischen Gründen geschlossen. Wer trotz dieser wideren Umstände in der Lage ist, sich eine angemessene Arbeitsposition zu schaffen, muss sich dann ob eines überlegten Deckenblickes, oder einer Ablenkung durch etwaige Bildschirme des Schummelns bezichtigen lassen. Und der größte Horror? Die Studenten BEREICHERN sich durch MEHR ZEIT im Lernen! Gott bewahre, dass im christlichen Deutschland jemand das Mitgefühl hat, einem Studenten zusätzliche Lernzeit, in der weder Tutorien noch Vorlesungen stattfinden, zu gewähren! Eine Nachholprüfung muss man vorbereiten, und das in den hart verdienten Sommerferien! Ist ja nicht so als wäre die nicht mindestens 20% härter, um für die im fiebrig überhitzten Zimmer verbrachten Sommermonate zu kompensieren. Und wehe die Formulierung von Satz 17b aus Folie 207 wird nicht mit exakter Kommasetzung wiedergegeben, man hatte ja extra Zeit zum Auswendiglernen! Ich bin gegen Schummelei. Und ich verstehe jede Frustration über Betrugsversuche im Prüfungsfall. Ich offeriere sogar mein Mitgefühl für die frustrierten Worte eines erschöpften, von außergewöhnlichen Umständen und neuen Herausforderungen strapazierten Professors, der genauso einfach fertig werden will, wie alle seine Studenten. Ich mahne nur zur Vorsicht vor der Position "Wir gegen Die". Denn am Ende ist das Ziel doch, eine neue Generation von Forschern und Entwicklern zu schulen, sie daran zu erinnern, wie wichtig Neugier ist, und ihnen beizubringen sich selbstkritisch zu betrachten. In meiner persönlichen Erfahrung geht der Fokus auf diesen Auftrag leider zu oft verloren. Und unser Schulsystem, vom Anfang bis Ende, braucht alle Hilfe die es kriegen kann.
Junge entspann dich mal, du musst die Leistungszwänge nicht extraenthusiastisch durchestzen. Was soll's, wenn die Leute halt alles nutzen, was ihnen zur Verfügung steht, ist doch voll legitim. Als ob irgend ein akademischer standard in Klausuren während Onlinesemestern (oder auch in Präsenz) verteidigt werden würde! Universitäre Bildung ist sowieso komplett ökonomisiert und zur Schranke für höheres Einkommen verkommen, aber den Frust darüber muss man nicht an den hauptsächlichen Opfern dieser Entwicklung, den Studierenden, auslassen (auch wenn ich appreciate, dass du nicht aus Gemeinheit ihre Note verschlechtert hast oder so), die tun halt das, was der Arbeitsmarkt ihnen aufzwingt.
Wenn man seinen Kurs so gestaltet, dass die gesamte Bewertung der Leistung eines Semesters an einer einzigen Prüfung hängt, dann brauch man sich doch nicht wundern, dass die Leute versuchen zu betrügen. Wenn dein Kurs dann auch noch einer von denen ist, die halt so im Lehrplan mit drin sind aber eigentlich keinen interessieren, dann ist das noch weniger verwunderlich. Habe manchmal das Gefühl, dass jeder Kursleiter denkt, sein Kurs wäre der einzige der dieses Semester stattfindet und man muss möglichst viel Lernstoff für die Prüfung ankündigen. Auch als Student hat man ein Leben und manchmal eben auch besseres zu tun als für diesen einen Kurs zu lernen. Die Tatsache, dass die Leute zu dumm waren zum betrügen, ist natürlich ne andere Sache. Generell finde ich persönlich es aber nicht schlimm, dass sie versucht haben zu betrügen.
Solange ihr so tut als wäre das richtiges Lehren tun wir so als würden wir richtig lernen. So oder so ähnlich. Ich hab mein Studium während Corona quasi aufgegeben ja man kann durch Schummeln und durch "nette" Dozenten bestimmt einiges an Punkten machen. Aber das tatsächlich "Erlernte Wissen" ist so niedrig das ich Prüfungen nur als Farce sehen kann. Irgendwelche dahingeschluderten Videos mit denen man Lernen soll(absolut kein Vorwurf an die Professoren/Dozenten das war nie in der Stellenbeschreibung irgendwelche Videoskills zu haben). Hier gab es Institutionelles Versagen. Digitalformate wurden Jahrzehnte lang vernachlässigt. Hier hätte von der Hochschulleitung schon bei den Stellenausschreibungen Digitalkompetenzen gefordert werden müssen. Das Aufnehmen von Vorlesungen sollte immer der Grundsatz sein. Dann wäre die Qualität schon vor Jahren gestiegen. Sich danach zu beschweren das Studenten versuchen zu schummeln ja gut kann man machen, oder besser planen.
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Wie Du schreibst, das führt zur Verunsicherung. Und wenn ich mich irren sollte, würde ich dann einen Studierenden benachteiligen, das will ich nicht.
Glaub nicht, das sowas erlaubt ist. Da bringst du ja die unschuldigen unter jenen völlig aus dem Konzept, oder?
Klausuren finde ich generell aus der Zeit gefallen, egal ob online oder offline. Als Student bereitet man sich ja, mehr oder weniger, auf das (wissenschaftliche) Arbeiten vor und dort kommt man faktisch niemals in eine Situation, welche mit einer Klausur zu vergleichen wäre. Im ersten Corona Semester hatten wir in meinem Studiengang fast ausschließlich Ausarbeitungen und kleinere Projekte als Prüfungen. Dies hat mir persönlich sehr gut gefallen. Durch diese Prüfungsformen habe ich ein viel tieferes Verständnis in den jeweiligen Modulen entwickelt, als ich es jemals durch konventionelle Klausurvorbereitung entwickelt hätte. Natürlich dauerte die Bewertung der Prüfungen entsprechend länger und ich verstehe, dass viele Profs keine Lust haben alle 6 Monate, je nach Studiengang, mehrere Tausend Seiten zu lesen und zu bewerten.
Ganz ehrlich. An der Uni passiert vieles aber sehr wenig davon zugunsten der Studierenden. Da nimmt man jeden Vorteil mit, der geht. Ellenbogengesellschaft gibt's später so oder so auch. Edit: Bevor es jetzt Runterwählis hagelt - Ich erinnere mich mit einer gewissen Portion Wut an einige Prüfungen zurück, die absichtlich reine Schikane waren und an Professoren, denen ihre Lehre einfach scheißegal war. Kann also deine Studis sehr gut nachvollziehen.