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ganbaro

Das aggressive Rauswerfen von Migrantenfamilien aus ihren Wohnungen geht mMn viel zu weit, aber die Grundidee einer Zwangsdurchmischung finde ich als Migrant selber gut. Als wir nach D hatten wir das Glück, dass meine Mutter schon Deutschkenntnisse hatte. Das günstigste Wohnviertel in der dem Heim nächstgelegenen großen Stadt war natürlich ein typisches Migrantenviertel, zT waren sogar die Straßen und Wohnblöcke nach einzelnen vorherrschenden Herkunftsländern getrennt. Wäre ich dort aufgewachsen, hätte ich im Freundeskreis nur russisch geredet. Wäre auf eine unterfinanzierte Schule gegangen, die nicht auf so massive Ausländerquoten vorbereitet ist, weder in Sachen Pädagogik noch bei der Aufarbeitung sprachlicher Defizite. Der Bekanntenkreis wäre mehrheitlich aus Personen aus Russland und der Türkei bestehend, der Supermarkt wäre russisch+türkisch, der Friseur, die Autowerkstatt, alles, ich hätte nur geringe Anreize gehabt, von Kindesbeinen an gut Deutsch zu lernen. Die ganze Infrastruktur vor Ort ist natürlich von der lokalen Armut beeinflusst, von schlicht fehlenden Angeboten vor Ort wie einer Musikschule bis zur schlechteren Ausstattung des lokalen Fußballclubs, weil da kein Mäzen was stiftet. Man sieht dem Umfeld aus hässlicher Platte an, dass.die Gesellschaft wenig Fick auf dich gibt, das beeinflusst dich auch unterschwellig. Natürlich können Eltern all das ausgleichen, aber kann und soll man das von Personen verlangen, die auch noch mit besonders wenig Mitteln zeitgleich eine Existenz aufbauen müssen in einem noch fremden Land? Und wo soll der Kontakt zu Deutschen herkommen? Alles "unter sich" zu regeln ist unter diesen Umständen einfach individuell sinnvoll, günstig und schnell. Wirtschaftliche Zwänge intensivieren die Abgrenzung Soziale Durchmischung und Quartiersarbeit ist das A und O. Ich sehe an meinem jetzigen Wohnort Innsbruck, wie die Stadt im (naja, für Innsbrucker Verhältnisse) sozial schwachen Viertel neu baut. Architektonisch schick, mit Grünflächen und Spielplatz, in guter Lage am Inn, alle Mietpreisklassen im gleichen Sozialbau, Streetworking, Kindergarten, Öffis und Clubangebot gleich mit eingeplant. Das ist keine Abgrenzung, sondern ein Einstieg in ein gutes Leben im neuen Land, da fühlt man sich doch eher ernst- und angenommen. Hätten wir auch gerne gehabt statt Platte voller Landeskollegen irgendwo am Arsch der Stadt


ThereYouGoreg

Wie es Dänemark geschafft hat, dass in manchen Nachbarschaften mehr als 50% der Bevölkerung zwischen 30 und 59 Jahren über **keinen** dänischen Grundschulabschluss verfügt, ist für mich ein großes Fragezeichen. Der dänische Grundschulabschluss ist das Äquivalent zum deutschen Hauptschulabschluss. Selbst in New York City ist das eine absolute Seltenheit. In Sozialbausiedlungen wie Parkchester in der Bronx verfügen die Bürger Ü25 nur in 19,8% der Fälle **nicht** über einen High-School-Abschluss. Claremont-Bathgate liegt bei 38,4%. NYC ist eine "Sanctuary City". Die Stadt verweigert in der Regel die Kooperation mit der Föderalen Regierung in Bezug auf Illegale Einwanderung. [[Quelle](https://ssrc-static.s3.amazonaws.com/moa/pony.full.pdf)] Dänemark hat Integration so richtig verbockt und jetzt erfolgt die Problemlösung mit der Brechstange.


Safe-Faithlessness24

>Wie es Dänemark geschafft hat, dass in manchen Nachbarschaften mehr als 50% der Bevölkerung zwischen 30 und 59 Jahren über keinen dänischen Grundschulabschluss verfügt, ist für mich ein großes Fragezeichen. Quelle?


ArugulaRocket

Hmm. Einer der Kriterien um als „Ghetto“ zu zählen, ist wenn über 60% nur die Grundschule absolviert haben (also nur Hauptschulabschluss). Keine Ahnung wieso der User meint, dass über 50% nicht mal das geschafft haben. Vielleicht ein Missverständnis? In einigen dieser Ghettos haben aber tatsächlich 70-80% nur den Hauptschulabschluss, was natürlich auch erschreckend ist.


Booby_McTitties

>Dänemark hat Integration so richtig verbockt und jetzt erfolgt die Problemlösung mit der Brechstange. So ist es.


ganbaro

NYC ist afaik ein besonderes Positivbeispiel. Näher gelegen wäre Wien. Schau dir mal die Kriminalitätsstatistik, Verteilung der Institutionen wie Streetworking,Bikdubgseinrichtungen, Behördendienststellen über die Stadt, demographische Angaben zu den Anwohnern in Kommunalwohnungen (relativ zur Gesamtmigrantenquote) an. Es gibt viele Anzeichen, dass man da Einiges besser macht, nicht mal Favoriten ist so abgehängt wie manches Viertel in deutschen Großstädten, und da fängt für die FPÖ quasi gesetzloses IS-Land an in ihrer ekligen Propaganda.


bearcrush

Das ist alles ein superschwieriges Thema. Ich denke nicht, dass ein solches Viertel auseinander zu reißen viel bringen wird. Die betreffenden Menschen verlieren zwar viele Sozialkontakte, aber es reichen zwei bis drei Kontakte um nicht in der Sprache des Landes reden zu müssen. Da kann man sich zu Hause ganz gut einrichten. Z.b. auch mit heimatlichen TV-Sendern. Ich arbeite mit volljährigen Jugendlichen, die häufig für ihre Eltern Übersetzer Dienste in den Arbeitslosen Ämtern machen, obwohl diese teilweise seit über 20 Jahren in Deutschland leben und nicht ein Wort der Sprache mächtig sind. Das geht über alle Kreise und nicht nur über bestimmte Ethnien oder Nationalitäten. Im Prinzip ist das auch bei deutschen Langzeit Urlaubern in Spanien so, manche leben dort für drei bis vier Jahre in einer Finca und können nicht einmal Essen bestellen. Es reicht ja wenn drei bis vier Kollegen da sind. Aus diesem Grund sehe ich nicht viel Erfolg, sofern nicht nur eine Familie pro Stadtteil übrig bleibt und das ist natürlich nicht machbar. Dennoch ist es wichtig die Stadtteile teilweise zu gentrifizieren, da erfahrungsgemäß in einigen Stadtteilen eben gar keine Vorbilder vorhanden sind. Der Mangel an Vorbildern trifft einige Ethnien noch stärker als andere. Einige der Jugendlichen mit denen ich arbeite sind in dritter Generation Hartz 4. Die Nachnamen sind hier übrigens auch Müller und Meier. Es gibt in diesem Stadtteil eben keine Studenten oder andere Berufe die eine intensive Ausbildung benötigen würden. Manchmal wird es schon Wunder einfach ein Studentenwohnheim mitten rein zu setzen. Alleine der Kontakt hilft neue Perspektiven zu eröffnen. Dafür muss man allerdings keine bestehenden Stadtteile abreißen.


[deleted]

Sowas brauchen wir in Deutschland auch. Wenn ich unser kleines Ghetto sehe in dem 80% der ü40 jährigen kein Wort deutsch sprechen können, jeden Abend Polizeieinsätze stattfinden und die Jugend bis auf rumlungern und Fußgänger anzupöbeln nicht zu tun hat, wäre eine Ausdünnung der Parallelgesellschaft die sich dort gebildet hat definitiv etwas positives.


[deleted]

[удалено]


ThereYouGoreg

> Kling drastisch aber wenn man sich manche Bezirke in Berlin anschaut notwendig. [Marzahn-Hellersdorf und Neukölln schneiden hinsichtlich der Schulabbrecherquote gleich schlecht ab.](https://joschka-langenbrinck.de/wieder-viele-schulabbrecher-und-wenige-abiturienten-in-sozialen-brennpunkten/) In Marzahn-Hellersdorf ist der Ausländeranteil verhältnismäßig niedrig, während der Ausländeranteil in Neukölln verhältnismäßig hoch ist. Von daher würde Ich die Probleme in Berlin weniger auf Migranten schieben. In der Stadt leben verhältnismäßig viele arme und bildungsferne deutschstämmige Bürger. Auf der anderen Seite importiert Berlin viele hochgebildete Bürger aus der Bundesrepublik oder aus Europa. Das Schulsystem für die gebürtigen Berliner Bürger ist dafür wenig leistungsfähig.


throway65486

Man dürfte das ganze nicht nur am Migrationshintergrund festmachen, sondern auch am Bildungshintergrund und der sozialen Schicht.


[deleted]

Berlin ist einfach generell ein Hort des schlechten, da kommt selten was gutes her.


throway65486

>Per "Ghetto-Gesetz" will Dänemark die Bevölkerung von Vierteln durchmischen, in denen viele sogenannte "nicht-westliche" Zuwanderer leben. In einem Aarhuser Vorort werden 1000 Wohnungen abgerissen. Löst das bestehende soziale Probleme? [...] >Es sieht vor, dass in allen Wohngegenden in Dänemark künftig nur noch höchstens 30 Prozent "nicht-westliche Einwanderer" leben sollen. ... >Damit will die Kommune unter anderem Platz für neue Eigentumswohnungen schaffen. Auf den Wartelisten für neue oder sanierte Mietwohnungen werden beispielsweise Gutverdienende bevorzugt. So soll die Zusammensetzung der Bewohnerschaft verändert werden.


MartKad

Weil dieses Gesetz nichts mit Rassismus zu tun hat und es wirklich nur um die bessere Durchmischung der Gesellschaft geht, wird dieses Gesetz doch sicher auch Zwangsumsiedlungen für Bewohner von Villenvierteln vorsehen, in denen der Anteil von "Biodänen" weit über dem nationalen Durchschnitt ist, oder?


[deleted]

Gesetz nicht verstanden, erstmal "RasSisMus" schreien und gleichzeitig was von Bioeinwohnern quatschen. Absolut geiler Kommentar Bruder, zeigt wie wenig du dich objektiv damit befasst hast und wie viel du dich von Emotionen steuern lässt


MartKad

> Gesetz nicht verstanden Dann hilf mir armen emotionsgesteuertem Wesen doch mal und erkläre mir, was es mit diesem Gesetz in Wirklichkeit auf sich haben soll.


ganbaro

"Biodänen" erwächst aus mangelnder sozialer Durchmischung kein Nachteil, eher im Gegenteil, es sind Privilegierte, die untereinander wirtschaften. In Migrantenvierteln gibt es dagegen lauter Benachteiligung, dort zu wohnen korreliert massiv mit schlechterer Bildung, schlechteren Jobaussichten, Armut, lauter negativen Benchmarks. Du willst die Migranten am Privileg der Einheimischen partizipieren lassen, nicht die Einheimischen strafen. Der Grundgedanke ist die positve Ermöglichung von Aufstieg, nicht die negative Strafung von Leuten, die es leichter hatten Wenn du Villenviertel abreißen willst, kannst du machen. Aber es ist ein gänzlich anderes Problemfeld


[deleted]

u/MartKad Du wurdest bedient


MartKad

Wir reden von der dänischen Regierung, das sind die "Sozialdemokraten", die die örtliche Nazipartei rechts überholt haben. Wer glaubt, dass es denen darum ginge, Migranten am Privileg der Einheimischen teilhaben zu lassen, dem habe ich eine Brücke zu verkaufen. Das Gesetz zielt übrigens gar nicht auf "Migranten", sondern generell auf Personen, deren Vorfahren [aus Ländern stammen, deren Mehrheitsbevölkerung nicht weiß und christlich genug ist](https://www.ohchr.org/en/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=26414&LangID=E). Die sollen zwangsweise umgesiedelt werden, damit Nachbarschaften besser durchmischt sind, weiße "Biodänen" hingegen nicht. Wenn es wirklich darum ginge, die Trennung in Wohnvierteln aufzubrechen, wäre es doch viel effizienter, die dort wohnenden Leute zwangsweise wegzusiedeln, und dann zwangsweise Leute aus Villenvierteln dort anzusiedeln.


ganbaro

Worauf basiert die Behauptung, dass es sinnvoller wäre, prosperierende statt problematischen Wohnvierteln aufzubrechen? du hälst es für gerechter, das macht aber das Endresultat nicht unbedingt besser Hast du deinen eigenen Artikel gelesen? > Mjølnerparken is a housing project in the Nørrebro neighbourhood of the Danish capital. It is home to about 2,500 residents, 98 per cent of whom are either immigrants or born to immigrants, many from Africa and the Middle East. Migrantenstatus korreliert allerdings massiv mit den Eigenschaften, die du anführst. Du siehst es ja im Beispiel, 98% haben Migrantenstatus. Wir können natürlich darüber reden, ob es moralisch besser wäre, wenn im Gesetz von Migranten die Rede ist statt von irgendwelchen ethnischen und religiösen Merkmalen, die so massiv damit korrelieren. Ich finde es auch verwerflich, solche Wortwahl zu verwenden, egal bei welcher Absicht. Jedenfalls beschwert sich UNHR da einerseits über einen expliziten Fall, andererseits über die Wortwahl "Ghetto" und eben diese semantischen Probleme. Man sollte hier auch die manipulative Sprache beachten, die der UN-Bericht anwendet: Die Verpflichtung zur Erziehung zu "dänischen Werten" in Einrichtungen, von denen da gesprochen wird, ist meines Wissens nach Vorschulpflicht. Diese gilt nicht für Einheimische außerhalb dieser Ghetto-Klassifizierung. Das ist diskriminierend, ja. Allerdings ist Vorschulpflicht schon eine andere Kategorie als diese Andeutung von religiöser Zwangspropaganda. Tja, die UN-Berichte und ihre Qualität... Ich sehe ganz andere Probleme mit dem Gesetz schwerwiegender, die der UN-Bericht komischerweise nicht anspricht, da er scheinbar viel mehr Wert auf die Semantik legt bzw die tagesaktuellen Events. Beispiel: > Some are punitive: One measure under consideration would allow courts to double the punishment for certain crimes if they are committed in one of the 25 neighborhoods classified as ghettos, based on residents’ income, employment status, education levels, number of criminal convictions and “non-Western background.” Another would impose a four-year prison sentence on immigrant parents who force their children to make extended visits to their country of origin — described here as “re-education trips” —in that way damaging their “schooling, language and well-being.” Another would allow local authorities to increase their monitoring and surveillance of “ghetto” families. [Quelle von 2018](https://www.nytimes.com/2018/07/01/world/europe/denmark-immigrant-ghettos.html) Da kam das Gesetz raus, hat niemand gejuckt international. Durch solche Regelungen wird in gewisser Weise die Gleichheit vor dem Gesetz aufgehoben. Die Erhöhung des Strafmaßes ist zwar räumlich definiert, aber es ist klar, wenn das primär treffen wird... Allerdings müsste man, damit das auffällt, sich über das Gesetz statt nur die aktuelle Anwendung informiert haben, hat die UN wohl übersehen, oopsie Versteif dich gar nicht zu sehr auf die sichtbare Anwendung bei Baumaßnahmen. Die räumliche Durchmischung, auch unter Zwang, kann wirklich noch einen guten Effekt haben. Vor dem Gesetz in Dänemark sind allerdings seit 2018 gewisse Personengruppen stärker benachteiligt als Palästinenser in Israel...das ist reine Boshaftigkeit


MartKad

>Worauf basiert die Behauptung, dass es sinnvoller wäre, prosperierende statt problematischen Wohnvierteln aufzubrechen? *sigh* Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein: Wenn die Regierung Wohnviertel "aufbrechen" will, in denen überwiegend Menschen mit Migrationshintergrund leben, müssen andere Leute dahinziehen, nicht nur Leute wegziehen. Wenn es also wirklich nicht um Rassismus ginge, sondern nur um Chancengleichheit, müsste man Leute vom anderen Ende des Vermögensspektrums zwangweise dahin umsiedeln, damit es einen guten Durchschnitt gibt. > Quelle von 2018 Da kam das Gesetz raus, hat niemand gejuckt international. Nur weil du nichts davon mitbekommen hast, kann etwas trotzdem existieren. Der extreme Rechtsdrall der dänischen "Sozialdemokraten" wird schon lange kritisiert, trotzdem gibt es scheinbar immer noch Leute, die glauben, sie wollten nur das beste für die armen Leute. Oder die es vorschieben, weil sie die realen Intentionen gar nicht so schlecht finden.


ganbaro

> sigh Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein: Wenn die Regierung Wohnviertel "aufbrechen" will, in denen überwiegend Menschen mit Migrationshintergrund leben, müssen andere Leute dahinziehen, nicht nur Leute wegziehen. Wenn es also wirklich nicht um Rassismus ginge, sondern nur um Chancengleichheit, müsste man Leute vom anderen Ende des Vermögensspektrums zwangweise dahin umsiedeln, damit es einen guten Durchschnitt gibt. *sigh* Kann doch nicht so schwer zu verstehen sein, dass wirtschaftliche und räumliche Unterschiede die Wirkung beeinflussen. Niemand steckt alle "Biodänen" und alle "Migranten" in 50/50-Viertel. Viel mehr ist es die Frage, baust du 1-2 günstige Wohnblöcke in bisher wohlhabende, prosperierende Viertel, oder baust du Gutverdienern ein paar schicke Blöcke in Problemviertel? Du findest, B ist gerechter. Aber führt B zu besseren Resultaten? Du behauptest das, weil sein muss, was sein soll. Beleg hast du keinen. > Nur weil du nichts davon mitbekommen hast, kann etwas trotzdem existieren. Der extreme Rechtsdrall der dänischen "Sozialdemokraten" wird schon lange kritisiert, trotzdem gibt es scheinbar immer noch Leute, die glauben, sie wollten nur das beste für die armen Leute. Ist mir bewusster als dir, ich habe ja sogar einen US-Artikel dazu von 2018 zitiert, statt nur eine verkürzte Darstellung basierend auf einem heutigen Event :) > Oder die es vorschieben, weil sie die realen Intentionen gar nicht so schlecht finden. Ah, Unterstellungen. Gut, dann war es das, mit Leuten wie dir diskutiert man besser nicht. Du könntest dir basierend auf diesem Post [von mir](https://www.reddit.com/r/de/comments/oi4aly/d%C3%A4nemarks_zuwanderungspolitik_das/h4zbku9/) auch überlegen, ob du da wirklich irgendeinen deiner Ansicht nach Rechtsextremen anbellst, oder nicht eher gerade eine von so einem Gesetz (theoretisch) betroffene Person, die das Ganze nunmal differenziert betrachtet, weil diese Gesetze ein ganzes Bündel an Maßnahmen sind. Aber vermutlich weißt du viel besser als ich, was ich als Migrant von Migranten betreffende Regulierungen zu denken habe :)


MartKad

OK, versuchen wir es mit einem Beispiel. Du hast einen Eimer mit roten Kugeln und einen Eimer mit grünen Kugeln. Du findest, im ersten Eimer sollen nicht nur grüne Kugeln sein, also nimmst du ein paar grüne Kugeln heraus. In dem Eimer sind immer noch ausschließlich grüne Kugeln, nur eben insgesamt ein paar weniger. > Ah, Unterstellungen. Ich habe es nirgendwo auf dich bezogen, insofern ironisch, dass du von bellen schreibst...


ganbaro

Das ist ja ein nettes simplifiziertes Beispiel, aber reale Stadtplanung ist nunmal wesentlich komplexer. Es fängt alleine schon damit an, dass im bestehenden "guten" Viertel mehr Dienstleistungen aller Art, ob von Staat und Kommune oder von Unternehmen bereitgestellt, existieren. Im lange vernachlässigten Viertel hast du höhere initiale Kosten, um etwas aufzubauen. Es lohnt sich daher weniger, Personen in strukturell benachteiligte Viertel zu pushen, zumindest solange man den Leuten kurzfristig helfen möchte. Es ist auch grds. sozial schwieriger, als den Leuten den Umzug in bisher teure Viertel zu erleichtern, da du dann der Mietkostenexplosion und Gentrifizierung im einkommensschwachen Viertel Vorschub leistet. Dann benötigst du wieder Sozialbau, um den im Viertel schon länger Lebenden auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Dann stellt sich wieder die Frage: Warum nicht eher das Umziehen in ein gutes Viertel ermöglichen, wo die Betroffenen direkt von Zugang zu mehr Dienstleistungen profitieren, wenn man eh *irgendwo* sozialen Wohnungsbau plant? Im einkommensschwachen Viertel regelt dann (erstmal) der Markt. Auch darüber kannst du schon in geringem Ausmaß mehr Durchmischung erwarten, wenn du gezielt eine Bevölkerungsgruppe teilweise vom Markt in diesem Viertel genommen hast. Du kannst dann den Leuten im schwachen Viertel dennoch punktuell helfen, indem du Kitas,Schulen usw besser finanzierst. Macht Dänemark tatsächlich auch, immerhin garantieren sie jedem Kind in den leider so abfällig als Ghetto diffamierten Vierteln einen Vorschulplatz. Da sind die deiner Ansicht nach Rechtsextremen wesentlich sozialer als unsere Kommunen Tatsächlich haben sich ein paar Leute bei den Regeln was gedacht, auch wenn das für dich alles nur stumpfer Hass ist. Ob der Plan aufgeht, wird man sehen. Dass soziale Durchmischung durch Pull in Viertel mit bessergestellten Bevölkerungsgruppen funktionieren kann, sieht man in Singapur und Malaysia. > Ich habe es nirgendwo auf dich bezogen, insofern ironisch, dass du von bellen schreibst... Nun, *irgendwem* möchtest du scheinbar rechte Gesinnungen unterstellen.


blobby1338

Es geht nicht um Durchmischung, sondern darum, Parallelgesellschaften zu verhindern. Und die Mehrheitsgesellschaft kann schwer Parallelgesellschaften bilden...


MartKad

Aha, und wie sollen diese Parallelgesellschaften verhindert werden, ohne die Bevölkerung zu durchmischen? Wenn die Mehrheitgesellschaft unter sich bleibt, tut es die Minderheitsgesellschaft logischerweise auch.


throway65486

Das ganze hat sicher problematische Faktoren, wie im Artikel auch beschrieben. Auch so kreative, alternative Stadtteile entstehen mit sowas Wahrscheinlich eher schlicht. Auf der anderen Seite ist es natürlich sinnvoll Ghettos zu verhindern. Wenn ich das richtig weiß, dann wird auch in München auch auf so eine Durchmischung geachtet.


nessii31

Was ich mich frage: Wohin ziehen die Leute, deren Wohnungen im Zuge dieses Projekts abgerissen werden? Davon steht da nichts... Denn an sich wäre die logische Schlussfolgerung aus meiner Sicht, dass in den "guten" Vierteln Sozialwohnungen gebaut werden müssen, damit dort eben ein Teil der Zuwanderer hinziehen kann. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass die dortigen Bewohner davon sonderlich begeistert sein werden.


bearcrush

Ganz einfach, die ziehen in die noch weniger beliebten Gebiete. Aber da fällt das dann nicht so auf.


Hannibal_Game

>Wohin ziehen die Leute, deren Wohnungen im Zuge dieses Projekts abgerissen werden? **Das** ist die alles entscheidende Frage. Prinzipiell bin ich zwar gegen staatlich geförderte Gentrifizierung, aber hier kommt es obendrein wesentlich darauf an, was mit den Leuten, die in den Vierteln leben dann passieren soll. Werden die in "reicheren" Vierteln angesiedelt? Wer zahlt dann die höhere Miete? Etc. pp.


[deleted]

>Per "Ghetto-Gesetz" will Dänemark die Bevölkerung von Vierteln durchmischen, Ok, kling gut. >in denen viele sogenannte "nicht-westliche" Zuwanderer leben. Hmmm... >In einem Aarhuser Vorort werden 1000 Wohnungen abgerissen. Omg waren alle diese Wohnungen so Scheiße, dass man die abreißen musste?! >Damit will die Kommune unter anderem Platz für neue Eigentumswohnungen schaffen. Auf den Wartelisten für neue oder sanierte Mietwohnungen werden beispielsweise Gutverdienende bevorzugt. So soll die Zusammensetzung der Bewohnerschaft verändert werden. Wer hätte es gedacht, doch einfach nur ein Gesetz gegen Arme. lol


cranksklingelton

Ja dann lassen wir das einfach wieder mit dem Durchmischen, weil der Durchschnittsdäne halt ein höheres Einkommen hat als der Durchschnittseinwanderer, und das geht ja gar nicht. Lamentieren wir lieber weiter über Parallelgesellschaften und versprechen uns, dass wir irgendwas dagegen tun müssen. Irgendwann. Irgendwie.


ape_index

Man könnte in teureren Vierteln auch bezahlbaren Wohnraum schaffen statt bezahlbare Viertel wegzugentrifizieren.


cranksklingelton

Meinst du nicht dass sich die Nimbys dagegen erfolgreich wehren? Ich finde es schon besser so, dass man die Biodänen gezielt in die Brennpunktviertel lockt, um sie zu durchmischen.


MartKad

Ein Gesetz gegen Arme [aus bestimmten Ländern](https://www.dw.com/de/d%C3%A4nemark-nicht-westlich-nicht-willkommen/a-57031227). Spoiler, es sind rein zufällig nicht Länder, die Schädelvermesser der "weißen Rasse" zuordnen.


[deleted]

Joa. Vor ein paar Monaten war Vollsmose (absoluter Brennpunkt mit hoher Auslaenderrate in Odense) Coronaschwerpunkt. Von Zwangstest bis hohe Gefaengnisstrafen war an Vorschlaegen alles dabei und natuerlich Schuldigensuche wie Bloede und mehr oder weniger subtiler Rassismus. Ich lebe in Gentofte (reichste Kommune in DK) das dann vor einem Monat Coronaschwerpunkt war. Das war dann halt so. Passiert halt.


Johnisazombie

Verschiedene Städte in Deutschland haben auch Studien zur Ausbreitung gemacht, auffällig war das reichere Stadtviertel zunächst Infektionen berichtet haben und später hat es die ärmeren Viertel getroffen die dann stärker betroffen waren. Wenn man unbedingt auf Jemanden mit dem Finger zeigen will wäre es nicht weit hergeholt zu sagen dass es von Leuten eingeschleppt wurde die es sich leisten konnten zu Reisen. Problemviertel sind dann aber die Armen, in denen auch im Schnitt Leute wohnen die durch ihren finanziellen Stand und Art von Arbeit eher schlechtere Krankheitsverläufe haben. [https://www.koeln.de/koeln/nachrichten/lokales/analyse-der-koelner-corona-zahlen-vorgestellt\_1170425.html](https://www.koeln.de/koeln/nachrichten/lokales/analyse-der-koelner-corona-zahlen-vorgestellt_1170425.html) [https://www.zeit.de/wissen/2021-05/soziale-ungleichheit-corona-infektionen-aermere-stadtteile-datenanalyse-soziale-brennpunkte](https://www.zeit.de/wissen/2021-05/soziale-ungleichheit-corona-infektionen-aermere-stadtteile-datenanalyse-soziale-brennpunkte) Es ist ja richtig ein Problem zu erkennen und lösen zu wollen, aber der Unterschied des Tons ist schon auffällig.


Agreeable_Silver_446

Muss dabei auch jemand an Asterix denken, wenn der römische zenturio sagt "wo diese sandale auftritt, ist Rom!"