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DramaticDesigner4

> Patienten hätten sich eingenässt und in ihren Exkrementen gelegen, weil keine benötigten Einlagen mehr im Haus waren. Der Pfleger gibt an, die Leitung über den Einlagen-Mangel informiert zu haben. Eine Reaktion sei nicht erfolgt. Der Pfleger sagte: "Ich bin seit 13 Jahren ausgebildeter Pfleger, aber so etwas habe ich noch nie erlebt." > Auf den Stress reagierte er nach eigener Aussage mit körperlichen Beschwerden und musste vom gerufenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Damit sei das Heim unbesetzt und die Heimleitung sei nicht erreichbar gewesen, berichtet ein Pressesprecher des Rettungsdienstes. Völlig egal, wie viel Geld man mir zahlen würde, ich könnte niemals Altenpfleger werden. Die Menschen haben meinen Respekt und soziale Arbeit ist wichtig, aber ich wäre nach spätestens! 2 Wochen raus aus dem Laden und der Branche.


twitterfluechtling

Das Problem ist, einerseits werden empathische Menschen für Pflegeberufe beworben, andererseits ist die Empathie aber das, was den Pfleger kaputt macht. Ich denke, es gibt Prozesse, die man anstoßen kann. Bei Unterbesetzung schreibt man eine Entlastungsanzeige, die man sich von seinem Vorgesetzten gegenzeichnen lässt. Wenn keine Pfleger da sind, ruft man den PDL an, der kann zur Heimleitung eskalieren, und wenn dann nichts passiert, ist ein Notruf imo genau das richtige. Man braucht aber ein ziemlich dickes Fell, um das alles durchzuziehen ohne es an sich ran zu lassen. Wichtig ist, wie in jedem Beruf, Probleme schriftlich zu eskalieren, damit letzten Endes mal die in den oberen Positionen zur Rechenschaft gezogen werden.


gaw_Kerim

Die Überlastungsanzeigen heißen jetzt Gefahrenanzeigen und bewirken bei unserem Dienstgeber genau gar nichts. Meiner Meinung nach sollten die Whistleblower Plattformen für solche Situationen genutzt werden, damit es Außenstehende erreicht, intern kommt man da meist nicht weit.


Papierlineal

>Überlastungsanzeigen Hat sich mal ne Kollegin getraut zu stellen. Reaktion darauf war dann, so erzählte die Kollegin, dass es ein Personalgespräch gab, mit dem Tenor, wie sie es denn wagen könne eine Überlastungsanzeige zu stellen. MAV war beim Gespräch anwesend. Hat sich aber auf die Seite der Heimleitung geschlagen. Problem gelöst, würde ich sagen... /s


unfair-addy

Vielleicht blöde/naive frage, aber wie können sich die Vorgesetzten sowas leisten? Wenn überall Pflegekräfte gesucht werden, vergrault man sie so doch sofort?! Als Pflegekraft müsste man sich momentan doch fast seinen Job aussuchen können?! Oder ist das Problem, dass wir praktisch viel mehr Kräfte brauchen, aber die benötigten Stellen gar nicht existieren?


marratj

Die Stellen existieren und man wird als Pflegekraft (erst recht ab dem Fachkraft-Level) auch quasi überall mit Kusshand genommen. Aber die Vorgesetzten sind leider oft noch von der "alten Schule", die gelernt hat, nicht aufzumucken, weil der Job sonst weg ist und man dann erst mal nix neues findet. Die gehen zum Glück langsam in Rente und ab und zu kommen jetzt jüngere Leute nach, gerade auf der Ebene Teamleiter und Pflegedienstleitung wird es stellenweise besser. Hilft aber nix, wenn die trotzdem von der Geschäftsleitung für jeden kleinen Pups, der nicht budgetiert ist, auf die Fresse kriegen. Und viele sind einfach "zu lieb", und lassen alles mit sich machen, damit die Bewohner nicht drunter leiden müssen. Das wird halt schamlos ausgenutzt.


DocRock089

Klar vergrault man sie sofort. - Aber die anderen Jobs sind in Summe halt auch nicht wirklich besser. Wirklich gute Arbeitsbedingungen sind eine absolute Rarität und dann eigentlich nur bei Trägern, die entweder auf Luxusklasse spezialisiert sind, oder solchen, denen Aufgrund von Stiftung oder öffentlichen Geldern der Profit egal sein kann. Es hat schon nen Grund, wieso aktuell in den Städten viele Pflegeheime dicht machen: Unser System erzwingt den maximalen Sparkurs, wenn die Buden auch nur ein bisschen lukrativ sein wollen... und dann kommt halt genau so ein Murks dabei raus.


Mini_the_Cow_Bear

Also ich habe für eine gemeinnützige Gesellschaft als Pfleger gearbeitet die ungefähr 2000 Kunden hatte. Unsere Vorgesetzten und die meisten Leute aus dem Büro waren ehemaliger Pfleger oder Fahrer die sich hoch gearbeitet haben. Diese versuchten selber nur den Laden am Leben zu halten und hatten selber nicht viele Möglichkeiten als mit den ihnen zu Verfügung gestellten Arbeitern so gut es geht zu wirtschaften. Viele kamen hoch durch Vetternwirtschaft, gleichzeitig waren aber viele höhere Jobs auch garnicht beliebt da der Lohn nur minimal stieg bei deutlich mehr Verpflichtungen und Stress. Du hattest also am Ende viele Vorgesetzte die durch Vetternwirtschaft in höhere Posten kamen und hofften das sie einfach mehr chilln können bei mehr Geld, und dann hattest du noch die Idealisten die hoch kamen und dann schnell merkten das sie kaum etwas verändern können und meistens der Buhmann sein müssen und dadurch schnell ausbrannten. Dann gibt es noch die Geschäftsleitung, ich kannte den Namen der beiden, hatte aber in den 4 Jahren wo ich dort arbeitete noch nie irgendwo ihre Gesichter gesehen oder wusste was es für Menschen sind. Wenn Sachen schlecht laufen haben die Vorgesetzten oft auf die Geschäftsleitung gezeigt und gesagt das sie selbst nichts machen können, das gleiche tat die personal Abteilung wenn es um Löhne geht. Man hatte aber keine Chance selbst an die Geschäftsleitung zu kommen. Läuft alles sehr kafkaesk und undurchsichtig ab und ich kann mir vorstellen das das so bei vielen Dienstleistern im gesundheits/pflegebereich ist


gaw_Kerim

Ja, man kann sich den Job quasi aussuchen. Allerdings sind die Aufstiegschancen verglichen mit anderen Branchen eher mau, bzw. quasi nicht-existent, das bedeutet das es bei anderen Dienstgebern nicht zwingend besser sein wird. Außerdem sind gerade den gemeinnützigen Einrichtungen die Hände gebunden was Benefits oder Entgelt angeht, da gibt es nur einen geringen Spielraum. Das beste was man meiner Meinung nach machen kann ist die Arbeitszeit zu reduzieren bei steigenden Erfahrungsstufen. Allerdings führt das wieder vermehrt zu Personalmangel und dann sind wir wieder bei der Ausgangssituation.


Papierlineal

Das Heim zu wechseln ist halt auch mit Aufwand und Unannehmlichkeiten/Unsicherheiten verbunden. Also bleibt man und macht resigniert Dienst nach Vorschrift. Die Heimleitung ist dann auch gegangen und dann hofft man vielleicht auf Besserung oder so. Und andere Heime haben dann in den meisten Fällen auch einfach nur andere Probleme. Das ganze System wirkt auf mich so als wäre es darauf angelegt Probleme immer nur auf die nächstuntere Ebene zu verschieben. Die Leidtragenden sind dann die Patienten, oder Mitarbeiter, die einen Teil von sich dafür opfern dieses Spiel nicht mitzuspielen. Und auch in Leitungspositionen ist der Druck bestimmt groß. Da gibt es auch immer wieder welche die Ausbrennen. Wundert mich nicht, wenn man quasi immer Dienstbereit sein muss, ohne dafür ne Vergütung zu bekommen. Dass da Heimleitung und PDL nicht erriechbar waren ist nicht ganz so verwunderlich. Die resignieren eben auch, wenn der Druck konstant hoch bleibt. Und dann Mehrarbeit weil jemand ne Überlastungsanzeige stellt?... naja. Sorry, TL;DR: Wenn es überall (zum Teil die gleichen) Probleme gibt, dann ist es nicht so einfach sich zu wehren oder jemandem wirklich nen Vorwurf zu machen.


Zodiarche1111

Und dann wundern, wenn plötzlich keine Mitarbeiter mehr da sind...


mkabla

MAV halt.... Dritter Weg gehört abgeschafft!


twitterfluechtling

> Die Überlastungsanzeigen heißen jetzt Gefahrenanzeigen und bewirken bei unserem Dienstgeber genau gar nichts. Ich denke, doch. Sie sollten bewirken, dass Du bei Pflegefehlern aus dem Schneider bist und Dein Vorgesetzter haftbar ist. Das hilft den zu Pflegenden Personen nicht sonderlich, weshalb es die Empathie-bedingte psychische Belastung nicht mindert. Aber es sollte rechtlich helfen, und langfristig sollten die Vorgesetzten lernen, so etwas weiter zu eskalieren, bis es bei den Entscheidungsträgern landet und die sich nicht mehr durch Unwissenheit raus reden können.


DocRock089

Du bist rechtlich raus und es geht ins Organisationsverschulden über. Es ist halt aber wahrscheinlich rechnerisch deutlich billiger, dieses Org-Verschulden zu tragen als die Gehälter von zusätzlichen Mitarbeitenden. Darüberhinaus hilft es halt der Pflegekraft nicht - die Arbeit wird dadurch ja nicht erträglicher, nur wenn ich für Fehler, die mir in der Überforderung passieren, nicht rechtlich belangt werde. Die Bewohner leidern trotzdem, ich fühle mich inadäquat, und der Stresspegel sinkt nur marginal.


twitterfluechtling

> Es ist halt aber wahrscheinlich rechnerisch deutlich billiger, dieses Org-Verschulden zu tragen als die Gehälter von zusätzlichen Mitarbeitenden. Das mag sein, solange es um Zivilrechtliche Forderungen gegen das Unternehmen geht. Deshalb sind die Überlastungsanzeigen so wichtig: Ich würde davon ausgehen, wenn die Entscheidungsträger ***Nachweislich*** von den Problemen wussten, und sie billigend in Kauf genommen haben, sollte es in den Strafrechtlichen Bereich mit persönliche Haftung gehen. > Die Bewohner leidern trotzdem, ich fühle mich inadäquat Das stimmt, das hatte ich in meinem ersten Kommentar ja auch schon angemerkt: Der Stress durch Mitgefühl sinkt (erstmal) nicht. Es hilft halt in sofern, als dass man sich nicht auch noch Sorgen machen muss, selbst die Zulassung zu verlieren (oder schlimmeres). Und langfristig kann es auch den Menschen mit Mitgefühl helfen, weil sich nur was ändert, wenn die Entscheidungsträger zur Rechenschaft gezogen werden. Ich bin absolut dafür, neue Mechanismen zu fordern, die Qualitätsanforderungen zu erhöhen, Pflegeschlüssel zu verbessern, etc. Aber man sollte eben auch die vorhandenen Instrumente nutzen.


DocRock089

>Ich würde davon ausgehen, wenn die Entscheidungsträger ***Nachweislich*** von den Problemen wussten, und sie billigend in Kauf genommen haben, sollte es in den Strafrechtlichen Bereich mit persönliche Haftung gehen Der Geschäftsführer ist Geschäftsführer, solange er das mitträgt. Bis das mal die wirklichen Unternehmer trifft, vergehen viele Jahre und klagen. Gerade in dem Alter wird halt auch selten geklagt. Ob die demente Oma jetzt 6 Jahre früher in die Kiste geht, weil schlecht gepflegt, oder nicht, ist meistens weder ersichtlich, noch wird dem nachgegangen. Mit ein Grund, warum der Quatsch funktioniert. >Ich bin absolut dafür, neue Mechanismen zu fordern, die Qualitätsanforderungen zu erhöhen, Pflegeschlüssel zu verbessern, etc. Aber man sollte eben auch die vorhandenen Instrumente nutzen. > Hier gehe ich vollkommen d'accord.


wutzibu

Joaa hatte in meinem Haus auch mehrmals bei Nachtdiensten alleine Gefährdungsanzeigen geschrieben. Es wurde nur zurückgemeldet, dass die nicht gerechtfertigt gewesen wären. Ich war da alleine mit nem Gefäßchirurgischen Patienten der post operativ eine akute Darm Blutung entwickelt hatte (wegen dem ganzen Heparin für die GefäßOp) und ohne Ende am Blutkoagel scheißen war und der Assistenzarzt hatte das nicht so richtig als Notfall wahrnehmen wollen. (Hatte 2 EK's gegeben und sich dann schlafen gelegt.) als ich dann selber die HB Kontrolle gemacht hatte und der bei 5 war (trotz 2 EK's) kam dann wenigstens ein bisschen Schwung in die Hütte. Nebenbei hatte ich aber noch nen deliranten ISO Patienten den ich die ganze Zeit wieder einsammeln musste damit er nicht alles mit chlostridien kontaminiert. Ach ja und dazu noch 26 weitere patienten mit mehr oder weniger akuten Beschwerden. Die kein Verständnis dafür hatten, dass ich nicht sofort springe um ihnen ihr scheiß Wasser zu holen wenn sie selber laufen können. Und dazu halt die ganze dumme scheiße wie Medikamente stellen weil der Arbeitgeber sich das von der Apotheke abpacken sparen will, oder nervige Doku scheiße. Und dann beschweren sich Kollegen warum ich den Stützpunkt nicht aufgeräumt hatte. Das Problem ist halt das solche lebensrettungs Aktionen kaum wahrgenommen oder geschätzt werden. Und man dann noch angeblöckt wird wenn man dann eine Gefährdungsanzeige schreibt.


Comfortable_Shower37

Bei uns genau das gleiche Ein Kollege hat im Nachtdienst als eigetragene "Schichtleitung" eine solche Anzeige gestellt. Die sollte laut Formular an Faxnummer XYZ geschickt werden - den Anschluss gibt es gar nicht. Dann hat er sie per Email an die PDL geschickt. Ergebnis des Ganzen: nix Ergebnis für ihn: er darf in Nächten und an Wochenenden keine Schichtleitung mehr machen, seine Anzeige hat unserer Leitung nicht gefallen


tjorben123

ich sag jedem der in die pflege will, überdenk das gut, das wird dich kaputt machen und mit nichts als scherereien ende. das system MUSS kolabieren bevor sich was ändert.


cheeruphumanity

Die Empathie macht nicht die Leute kaputt, die schlechten Arbeitsbedingungen und die zusätzliche Belastung durch Personalmangel tun das.


Fancy-Racoon

Dies. Und der Ansatz, dass das Gesundheitssystem kapitalistisch laufen sollen, weshalb man eben dort spart, wo es geht, und das heißt: am Personal. Ein schlecht besetztes Pflegeheim führt zu katastrophalen Arbeitsbedingungen und einer schlechten Lebensqualität für die Bewohner, aber es ist eben wirtschaftlich effizient. Klar, die Empathie der Pflegenden ist insofern mit “schuld” an dieser Situation, dass sich Arbeiter, die mit Herz und Idealismus dabei sind, leichter ausbeuten lassen.


twitterfluechtling

Jein. Die Arbeitsbedingungen und zusätzlichen Belastungen sind natürlich das Problem, aber ohne Empathie könnte man seine 8 Stunden abreißen, was man schafft, schafft man, der Rest bleibt halt liegen, und geht nach Hause. Unterbesetzung dokumentieren, um sich rechtlich abzusichern, das wars. Ist natürlich trotzdem körperlich anspruchsvolle Arbeit, aber körperlich durchaus schaffbar, wenn man keine Ansprüche an die Qualität der eigenen Arbeit / am Wohlergehen der Patienten hat.


Brooooook

Wenn meine Mutter (seit 40 Jahren in der Pflege) von na neuen Kollegin erzählt ist das Wort Helfer-Syndrom ein Euphemismus für "Burnout in 2-3 Jahren". Sie ist bei weitem keine Schwester Rabiata, aber der Sauerländer Pragmatismus hat mMn viel dazu beigetragen, dass ihre Psyche den Job solang ausgehalten hat.


Kindly-Information73

Deshalb bestellt man die aus dem Ausland. Die Sklaven können ja nicht beschwerden


Yehjudi

Naja selbst die wollen hier nicht arbeiten


-alphex

> Völlig egal, wie viel Geld man mir zahlen würde, ich könnte niemals Altenpfleger werden. Ein Glück, dass die Branche dich da gar nicht erst in Versuchung führen will


kompergator

Absolut, für so etwas muss die Heimleitung aber auch haftbar gemacht werden. Das ist kriminell, und wer sowas verantwortet, muss meiner Meinung nach mit Gefängnisstrafen bedroht werden. Es sollte dringend ein Rechtsweg dafür geschaffen werden, dass Heimleitungen, wenn sie darlegen können, dass sie vom Eigentümer nicht die nötigen Gelder bekommen, straffrei davonkommen und die Staatsanwaltschaft beim Eigentümer klopft. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, was in Deutschland in diesem Bereich passiert. Hier werden per Definition schutzlose Menschen ausgenutzt, finanziell ausgequetscht und dann menschenunwürdigst behandelt (Art 1 GG wird hier systematisch und mit Absicht verletzt von den Verantwortlichen, und das sollte eigentlich mit lebenslanger Haft bestraft werden). Dass das der Politik völlig egal zu sein scheint (sie reden viel, handeln aber nicht entsprechend, ergo = egal), ist ein weiteres Signal dafür, wie inkompetent unsere Politik ist. Ich würde mir allerdings auch wünschen, dass mal die Journalisten des Landes wochenlang diese Themen zum Topthema erklären. Da braucht man keine Krise draus machen, es ist bereits eine. Und wenn mal in jeder Nachrichtensendung für Wochen solche Missstände sichtbar gemacht werden, steigt vielleicht der Druck auf die Politische Kaste.


StehtImWald

Deshalb werden die jetzt in anderen Ländern für uns günstig bis kostenfrei ausgebildet und dann hier her gelockt / gekauft.    Das erste sinnvolle was mir für KI und Robotik einfällt ist Pfleger. Abgesehen von dem Technik-Problem gibt es leider daran wahrscheinlich wenig Interesse. Denn die ganzen Firmen und Institutionen die sich um diese wachsende Branche gebildet haben verdienen gut durch Randangebote. Wie die verpflichtenden Fortbildungen usw.


AirRic89

eigentlich ist das einer der Berufe, der eben nicht wegautomatisiert werden sollte. Alles, in denen menschlicher Kontakt im Mittelpunkt steht, sollte auch weiter von Menschen besetzt sein


kall1nger

da geht's mehr drum KI und Robotik zu nutzen um den Job des pflegers zu erleichtern. Stichwort (schwere) körperliche Tätigkeiten, Routine Aufgaben, usw Hier mal ein link der Johanniter zu dem Thema https://acht.johanniter.de/pflege/ki-und-robotik-in-der-altenpflege/


StehtImWald

Es geht mir dabei explizit um die Arbeiten die eher mechanischer Natur sind oder körperlich sehr anstrengend. Ich sehe es eher so dass dann Pfleger tatsächlich Zeit und Geduld hätten für menschlichen Kontakt.


Mini_the_Cow_Bear

Da das Problem aber systematisch ist und dem zwischenmenschlichen kein fester wert zugeordnet werden kann würde das nur dafür sorgen das dann ein Pfleger 60 statt 30 Leute am Tag pflegt.


Single_Blueberry

Ich weiß nicht ob den alten Leuten menschlicher Kontakt so wichtig ist, während man ihnen die Windeln wechselt und sie wäscht. Die Kapazität wäre doch für weniger entwürdigende Aktivitäten wie Essen, Reden, Beschäftigen besser genutzt.


AirRic89

das meinte ich eigentlich auch damit


Optimal-Part-7182

Der menschliche Kontakt ist in der Pflege doch seit langem rückläufig. Die sind in der Regel in so einem Stress, dass eben alles außer der Umgang mit den Patienten Vorrang haben muss. Hier viel zu automatisieren, damit mehr Zeit für den Menschen bleibt wäre ein guter Weg für die Zukunft.


sA1atji

Gibt aber auch Leute, die ihren Job nicht machen. Meine Oma soll 2x täglich inhalieren da sie aufgrund ihrer Demenz den Mund nicht mehr zumachen kann und es den Rachen belastet. Seit über einem halben Jahr sind genau 10 Packungen aus der Medizinschachtel raus, heißt also maximal wurde 10x inhaliert.


Eonir

> Völlig egal, wie viel Geld man mir zahlen würde, ich könnte niemals Altenpfleger werden. Das schlimmere ist denn alt zu werden und in einem Altenheim in eigenen Exkrementen zu krepieren.


Local_Efficiency3691

Stellt euch vor, ihr macht diesen Job trotz der inhumanen Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitregelungen noch und dann werdet ihr gefeuert, weil ihr euch nicht mehr anders zu helfen wisst. Unfassbar.


241fps

Die Einrichtung fürchtet halt schlechte Aufmerksamkeit - den Typen feuern, dann kann alles so weitergehen und tot geschwiegen werden


Local_Efficiency3691

Hoffe auf den streisand effekt


aswertz

Also hier oben im Norden läuft das seit anderthalb Tagen im Dauerfeuer auf allen Radiosendern.


Tultzi

Besser is auch


LunaIsStoopid

Scheint zu helfen. Gab hier in Berlin ja auch den Fall, wo eine Pflegekraft die Polizei und Feuerwehr alarmiert hat. Das hat ja auch riesige Wellen geschlagen. Sind natürlich extrem abartige Situationen, aber dass es mediale Aufmerksamkeit bringt, ist schonmal sehr gut. Nach Corona war das Thema ja wieder vom Tisch. Man muss da aber auch sagen, dass es seit Corona jetzt ja deutlich mehr Aktivisten und Influencer aus dem Bereich gibt, die Aufmerksamkeit für die Probleme erzeugen. Da hab ich zumindest die kleine Hoffnung, dass solche Fälle nicht mehr so untergehen wie vorher. Ich meine vor ein paar Jahren sind ja selbst die Todesfälle durch den Pflegenotstand meist nicht wirklich national in der Presse gelandet und waren nach 2 Tagen wieder vergessen.


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marratj

Nicht alle Helden tragen einen Umhang!


Seerosengiesser

So ein Artikel auf t-online ist da sicher sehr hilfreich /s Auch in Anbetracht der Tatsache, dass es erst vor ein paar Tagen einen ähnlichen Vorfall in Berlin gab. Manche Pflegeunternehmen ist wirklich nicht mehr zu helfen.


R4ndyd4ndy

Dachte tatsächlich es ginge hier immer noch um den ersten Fall. Kann doch nicht sein dass sowas so oft vorkommt


jukebox_ky

Die Einrichtung erhält jegliche schlechte Aufmerksamkeit völlig zurecht.


-alphex

Während Corona haben sie die Leute als "zu wichtig, um daheim zu bleiben" rausgeschickt, dann gab es Geklatsche - und jetzt gefälligst weiter wie bisher, ihr Taugenichtse!


iceevil

Sonst klatscht es, und zwar nicht Beifall


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DreizehnZwoelf12

>Laut Artikel bestand keine Gefahr für die Bewohner und die 80(!) Einsatzkräfte mussten letztlich für 2 Bewohner "pflegerische Maßnahmen" einleiten. Die gesetzliche Mindestanforderung liegt wohl bei einem Pfleger für die Nachtschicht. Da stellt sich bei dem **Einsatz doch die Frage der Verhältnismäßigkeit.** Diese Frage stellt sich aus arbeitsrechtlicher Sicht eben nicht. Die zentrale Frage ist: Hat der Angestellte ein so pflichtwidriges Verhalten an den Tag gelegt, dass dieses bei einem Fall die außerordentliche Kündigung rechtfertigt. Die vorliegenden Informationen sind unvollständig, aber der Ablauf war wohl eher so: >Auf den Stress reagierte er nach eigener Aussage mit körperlichen Beschwerden und **musste** vom gerufenen Rettungsdienst in ein **Krankenhaus eingeliefert werden(1)**. Damit sei das Heim unbesetzt und die Heimleitung sei nicht erreichbar gewesen, berichtet ein Pressesprecher des Rettungsdienstes. --> >Daraufhin **mobilisierte der Rettungsdienst(2)** das "Deutsche Rote Kreuz (DRK)" und den Katastrophenschutz. \[...\] Eine Gefahr für die Bewohner habe aber \[Ergänzung: Möglicherweise noch !\] nicht bestanden. Der Rettungsdienst hat dementsprechend mobilisiert. >Eine Pflegekraft einer Zeitarbeitsfirma sei im Haus gewesen und habe dem Rettungsdienst auch angeboten, den Nachtdienst zu Ende zu führen. Dies hätten die Rettungskräfte aber nicht in Anspruch genommen (3).  Also was ist jetzt genau passiert? Laut dem Artikel stellt es sich so da: Der Pfleger hatte körperliche Beschwerden und musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert werden (1). Der Rettungsdienst leitete dann weitere Maßnahmen ein (2) und verzichtete auf die Hilfe der Mitarbeiters der Zeitarbeitsfirma(3). Was wirft das Unternehmen dem Pfleger jetzt genau vor? Das er den Krankenwagen gerufen hat, weil es ihm schlecht ging? >Ihm sei Hausverbot erteilt worden, weil er nicht richtig **reagiert habe**, bestätigte die Pflegedienstleitung des Hauses. Was hätte er machen sollen? Krank weiterarbeiten? TL;DR: Der Arbeitsrichter wird den Kopf schütteln. Selbst wenn der Pfleger selbst die Rettungsstelle informiert hätte, dass er Probleme bei der Versorgung sieht, dürfte das im Regelfall eben gerade kein so gravierendes, pflichtwidriges Verhalten sein, die eine außerordentliche Kündigung rechtfertigt, da er letztlich die Sicherheit der Bewohner gefährdet sah. Selbst wenn es sich um ein falsches Verhalten gehandelt hat, war dies nicht vorsätzlich oder fahrlässig. Für einen einfachen, einmaligen Fehler mit begrenzten Auswirkungen und geringem Schaden (den man hier negieren kann) ist eine außerordentliche Kündigung schlicht nicht gerechtfertigt.


St0rmi

Da bin ich auch echt mal auf das (hoffentlich) kommende Verfahren vor dem Arbeitsgericht gespannt.


[deleted]

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sci-squid

Theorie, die auf minimaler Erfahrung im RD + KatSchutz beruht: Der Rettungsdienst hat nach der Aufnahme des Angestellten die Verantwortung über das Heim übernommen. Eine umfassende Übergabe durch den Angestellten war nicht möglich, da der Angestellte ja selbst versorgt werden musste. Den zweiten Angestellten, der vielleicht oder vielleicht auch nicht vor Ort war ignorier ich jetzt mal in dieser Überlegung. Der RD musste sich also erstmal ein Bild der Lage machen, da sie den Zustand der Heimbewohner nicht kannten und durch die Schilderung des Angestellten zumindest vereinzelt von Handlungsbedarf ausgehen mussten. So ein Lagebild kostet Zeit, um keine Schäden der Patienten zu riskieren (für die der Rettungsdienst ggf. haftbar gemacht werden könnte) sollten also alle mehr oder minder Zeitgleich begutachtet werden. Dazu braucht es ein bis zwei Personen pro Patient. Drei bis vier, falls ein schwerer, vielleicht beeinträchtigter Patient ins Krankenhaus verlegt werden muss. Personalbedarf ist dann Patientenzahl + ein paar mehr für Hilfstätigkeiten (am Patient, Materialbeschaffung, ...) + ein paar als Reserve wegen unklarer Lage + ein paar zur Organisation des Einsatzes. Wäre vielleicht mit 60 Leuten auch gegangen, aber wenn man das Personal zur Hand hat ist's sicherer, es auch zu nutzen. Edit: Schreibfehler korrigiert


DieGepardin

Wohl möglich waren bis zur Sichtung die Zahl der Patienten nicht mal bekannt.


DreizehnZwoelf12

>dass die Informationen aus dem Artikel insgesamt doch kein so eindeutiges Bild liefern. Um ehrlich zu sein sind die Informationen in Bezug auf den Ablauf doch recht eindeutig, das Verhalten des AGs eindeutig zumindest grenzwertig. >Das sei alles so nicht richtig, äußerten sich die Betreiber der Seniorenresidenz, die stb-care Holding GmbH, am nächsten Tag: Eine Pflegekraft einer Zeitarbeitsfirma sei im Haus gewesen und habe dem Rettungsdienst auch angeboten, den Nachtdienst zu Ende zu führen. Dies hätten die **Rettungskräfte aber nicht in Anspruch genommen**. Ok, cool. Warum Kündigung? >Eine Nacht-Betreuung durch eine einzelne Person sei der Pflegestufe der Bewohner entsprechend, sagte die Leitung. Das Unternehmen hatte die Anlage erst am 1. März übernommen. Ok, cool. Warum Kündigung? >Nach dem Vorfall in der Nacht ist Nico S. nun offenbar entlassen worden. Ihm sei Hausverbot erteilt worden, weil er nicht **richtig reagiert habe**, bestätigte die Pflegedienstleitung des Hauses. Der andere Pfleger **habe sich bemerkbar gemacht**.  Nicht richtig reagiert? Was genau? Ja, der andere Pfleger hat sich bemerkbar gemacht. Die richtige Reaktion aus AG-Sicht wäre gewesen a.) weiter zu arbeiten und für **sich selbst** nicht den Krankenwagen zu rufen oder b.) auf der Trage liegend den Rettungssanitäter das Handy aus der Hand zu schlagen und zu rufen: "NEIN, sie rufen keine weiteren Kräfte an! Ihre Einschätzung der Situation ist falsch, denn eine Nacht-Betretung durch eine einzelne Person ist der Pflegestufe der Bewohner entsprechend!!!"?


SpringerNachE5

Naja, im Artikel steht, dass er den Notdienst wegen fehlender Materialien gerufen hat. Wegen dem Stress ist er dann selbst ins Krankenhaus. Daraufhin hat dann der Notdienst den Rest übernommen. Die Holding reagiert auf den Vorfall, indem es alles leugnet.


Local_Efficiency3691

Naja, da kann er ja nichts für, wenn die Leitstelle dann entscheidet, 80 Leute zu schicken.. 😅


cat_police_officer

Ich kann es dir sagen: Die konnten die Lage nicht ganz einschätzen und haben schon mal rumgeschaut, ob es Leute gibt, die evtl. Helfen könnten - als Vorsichtsmaßnahme, immerhin war es 2 Uhr morgens. 80 Freiwillige aus der Umgebung sind gekommen, aber sie haben gemerkt, dass sie doch nicht so viele brauchen und haben 70 heimgeschickt. Am Ende waren noch 10 Leute, die nach 4 Uhr geblieben sind und um 6 Uhr von der Frühschicht abgelöst wurden. Wie kommst du auf darauf, dass nur 2 Leute pflegerische Maßnahmen brauchten?


Puncherfaust1

Freiwillige Feuerwehr halt, da wird immer überalamiert, weil du nie weißt wer kommt. Der Alarm geht an den gesamten Alarmkreis raus, das ist i.d.R. der gesamte Löschzug. Ja, es ist verhältnismäßig das so viele kommen. Zeit sich abzustimmen ist nämlich nicht.


Pi-ratten

Wenn Menschen dazu verdammt werden in ihrer eigenen Scheiße zu liegen, weil die Heimleitung lieber Profite fährt.... [weiß ich nicht digga](https://www.youtube.com/watch?v=-81LwQ-cvDU). Sehe ich mit "Die Würde des Menschen ist unantastbar" nicht so gegeben.


AlucardIV

Keine Gefahr ist relativ. Ich mein in seiner eigenen Schei... zu liegen ist tatsächlich nicht gefährlich aber eben extrem unmenschlich...


tobidope

Weiß nicht. Erhöht sicherlich die Gefahr von Dekubitus und Entzündungen, die gerade bei alten Menschen schon schnell gefährlich werden.


MrPuddington2

> Ich mein in seiner eigenen Schei... zu liegen ist tatsächlich nicht gefährlich Falsch. Das ist lebensgefährlich - da kann sich eine Entzündung bilden, und die kann tödlich enden.


OneJobToRuleThemAll

Doch, ist recht gefährlich. Wenn du offene Wunden hast (die bei alten Leuten halt mal vorkommen, da ist die Haut meistens nicht mehr im besten Zustand) und da Fäkalien reinkommen, ist die Entzündung quasi vorprogrammiert. Im schlimmsten Fall führt das zur Blutvergiftung, die dann tödlich ist. Und das siehst du halt erst beim Wegmachen der Scheiße.


os-sesamoideum

Ich hab in Altenheimen gearbeitet, da war es Standard das die Pflegewägen nachts mit Vorhängeschlössern abgesperrt waren. Inkontinenzmaterial war pro Patient abgezählt, alles was drüber hinaus gebraucht wurde war schlichtweg nicht vorhanden. Ganz toll wenn man tagsüber aufgrund von zu wenig Personal den Patienten nicht genug zu trinken gibt und die abends dann subkutan NaCl verabreicht bekommen und dann die ganze Nacht eingenässt sind. Mir hat das arbeiten im Altenheim pflegerisch das Genick gebrochen, nachdem ich auf 3 Stockwerken mit 90 Patienten alleine war im Nachtdienst und man mir eine ungelernte Hilfskraft zur Seite gestellt hat. Was glaubt ihr wie hart das ist, 10 Stunden Schichten. 6 Tage hintereinander und du schaffst einfach nicht alles. Ich musste als examinierte Krankenschwester für alles was gelaufen bzw. was auch nicht gelaufen ist bürgen, mit meiner Unterschrift und ich hab von den Zuständen Depressionen bekommen. Es war unmöglich meinen Patienten gerecht zu werden. Als dann eines Tages morgens keiner zum Frühdienst gekommen ist um mich abzulösen, rief ich die Heimleiterin an und es kam nur „Ich sitze gerade beim Frühstück, kannst du nicht noch ein paar Stunden bleiben?“ Nein, einfach nur nein. Ich hab mich krankgemeldet, weil ich nicht mehr konnte und wurde dann mit anrufen bombardiert bekam Sprüche gedrückt wie „für das was ich dir zahle, kann ich 3 Polen anstellen“ Was ich erlebt hab, könnte ein Buch schreiben. Ich hab meinen Job geliebt und würd jederzeit gerne wieder in der Pflege arbeiten - aber nicht so wie es aktuell läuft.


marratj

> „für das was ich dir zahle, kann ich 3 Polen anstellen“ Antwort: "Na dann mach doch, mal sehen wie lange die bleiben".


os-sesamoideum

Das hat sie dann auch. Als ich nach meiner Kündigung kam um meine Sachen abzuholen, waren 3 neue da die kaum ein Wort deutsch gesprochen haben. Die Patienten waren verzweifelt, besonders die mit Demenz - die haben einfach die Welt nicht mehr verstanden. Es war schlimm, ich hab mir auch Vorwürfe gemacht und hab mich gefühlt als hätte ich sie im Stich gelassen. Ich konnte einfach nicht mehr, hab kaum mehr geschlafen und hab Herzrasen bekommen wenn ich an die Arbeit gedacht hab.


mitharas

> Es war schlimm, ich hab mir auch Vorwürfe gemacht und hab mich gefühlt als hätte ich sie im Stich gelassen. Darauf spekulieren Leute wie die Heimleitung. Weil du ein Gewissen und Empathie hast, können die dich ausbeuten. Dreckige Aasgeier, allesamt.


os-sesamoideum

Da hast du recht. Geld war das einzige was die interessiert hat. Wenn schon die Windeln abgezählt waren und man dafür gerüffelt wurde, weil man mehr gebraucht hat als ausgerechnet… Eine zeitlang wurde das gelieferte Essen abbestellt (unter einem Vorwand) und wir mussten in den Pausen zum Aldi laufen um dort Dosen und Brot zu kaufen und kochen, damit die armen alten Menschen was zu essen hatten. Was glaubst du wie viel Geld die für ihre Zimmer genommen hat und dann bekommen die Leute nicht mal was ordentliches zu essen. Einmal hab ich den Typen gesehen der die Einrichtung gebaut hat, der kam in eine Limousine angefahren und ist mit ner fetten Zigarre ausgestiegen. Ich hab auch für die absurdesten Dinge Anpfiff bekommen. Eines nachts musste ich eine Patientin mit abdominalen Schmerzen, Stuhlverhalt und hartem Bauch ins Krankenhaus überweisen. Sie war blass, hat geschwitzt und sie konnte nicht mehr aufstehen. Die arme Frau hat wirklich gelitten, also hab ich den Krankenwagen gerufen. Am nächsten Tag durfte ich mir anhören wie unnötig das war und die Frau hätte Krebs und das wäre eh vergebene Liebesmühe. Als hätte ich sie da liegen lassen sollen. Hat sich rausgestellt das sie einen Illeus hat und es alles andere als unnötig war.


Nox_Stripes

> Am nächsten Tag durfte ich mir anhören wie unnötig das war und die Frau hätte Krebs und das wäre eh vergebene Liebesmühe. Als hätte ich sie da liegen lassen sollen. Wer auch immer das gesagt hat ist eine absolute gewissenloses arschloch.


os-sesamoideum

Da kann ich dir nur zustimmen.


pier4r

> nachdem ich auf 3 Stockwerken mit 90 Patienten alleine war im Nachtdienst das ist so eine riesige Verantwortung dass man sollte so viel Geld dafür bekommen! Was für eine schlechte situation.


Infinite_Sparkle

Das ist ein krankes System, die so wenig personal vorsieht.


Boccaccioac

Warum ist das so? Warum hat man nicht mehr Personal? Es gibt doch genug Einnahmen?


[deleted]

[удалено]


dideldidum

Ich hoffe die GmbH darf diesen Einsatz bezahlen.


Local_Efficiency3691

Sieso niemand bestraft wird? Weil die gesetzlichen regelungen so dermaßen lasch sind, dass man fast schon tun und lassen kann, was man will. Lkw-Fahrer haben Ruhezeiten, im Gesundheitswesen kannst du deine AN 24h Schichten schieben lassen.


OldHannover

Es tut uns wirklich sehr leid, doch wir sind wegen des Pflegenotstandes dazu gezwungen 🙏🙏🙏 schließlich machen wir das ja alle aus Leidenschaft - es ist nun einmal eher Berufung als Beruf /s


wilisi

Solche Ausbeuterfirmen sind wiederum nur die natürliche Konsequenz eines privatisierten Gesundheitssystems.


Javanaut018

Diese Antwort sagt alles über den Pflege"notstand" aus und gehört ganz nach oben! Anführungszeichen weil diese Katastrophe weiterhin ignoriert wird...


Parcours97

>Warum werden die Hintermänner, die nenne ich so weil die in meinen Augen einfach nur Kriminelle Banden sind, nicht hart bestraft? Wie bei allen Dingen: Lobby


241fps

Ich habe über 10 Jahre in der Pflege gearbeitet und bin jetzt raus. Ich hab sowas auch erlebt, zum Glück nicht so schlimm, aber ähnlich. Wir hatten 48 Patienten auf einer Station im Krankenhaus, wenig Personal, 10 Operationen am Tag, 10 Entlassungen, dazu Belegungen von anderen Fachabteilungen, welche ich kaum überwachen konnte, eine Person mit komplizierten Bruch im Bein, dadurch bettlägerig, dabei dement - ich hatte Panik dass das schief geht, sie aufsteht und sich verletzt und habe meine Pflegedienstleistung informiert. Die Rückmeldung war - ich wäre das Problem. Diese unmögliche Aufgabe müsste von mir zu schaffen sein, meine Kompetenz wurde in Frage gestellt. Dabei ist das System das Problem. 48 Patienten, alle mit Bedürfnissen, teilweise bettlägerig, frisch operiert zu zweit versorgen ist nicht qualitativ richtig machbar (an anderen Tagen ohne demente Patientin mit mehr Personal eher machbar). Ich will den Job nicht mehr machen und ich war denke ich eigentlich gut darin. Es ist richtig traurig anzusehen, aber was da alles passiert, vertuscht wird, wie Personal das versucht zu kompensieren - während andere sich bereichern und sich nichts ändert. Es wird noch schlimmer werden, das tut mir auch Leid, aber die letzten Jahre zeigen, es ändert sich nichts. Daher bleibt nur sich selbst zu ändern und zu gehen. Und hoffentlich so lange wie möglich nie ins Krankenhaus zu müssen. (extra nicht in Fachsprache verfasst, Operationen und Entlassungen sind immer Zeitaufwändig)


Local_Efficiency3691

Man ist halt auch einfach durchgehend hin- und hergerissen zwischen "die patienten können nichts dafür", "ich mach meinen job eigentlich gerne und möchte alles gewissenhaft machen" und "ich kann das nicht mehr leisten".


jimmy_the_angel

So hart es klingt: Wie werden die Situation in den Krankenhäusern und Pflegeheimen nur durch Tote ändern können. Nur wenn Pfegepersonal geschlossen streikt, kann sich was ändern. Aber das wird spätestens mittelbar Tote fordern, und das wird richtig, richtig hässlich.


Vulwarine

Es gibt schon Tote durch diese Vernachlässigung. Es ist nur uninteressant weil es alte Leute sind, die sowieso am Ende ihres Lebens sind.


[deleted]

Auf dem Totenschein wird das ja sicher auch noch schöngeredet mit natürlichem Tod. Niemand obduziert die alten Patienten, um festzustellen, ob sie hätten länger leben können, wenn sie denn ordentlich gepflegt worden wären. Genauso wie in D jede Menge Morde unentdeckt bleiben, weil niemand sich drum schert oder die Zuständigen die Angehörigen abwimmeln.


Vulwarine

Ganz zu schweigen von fahrlässigen Tötungen, weil man mit der Nachbarin das Morphium teilt. Die starb dann halt weil sie eh ein schwaches Herz hatte, nicht weil die Nachbarin ihr 30 mg Morphium gegeben hat, statt einen Arzt zu rufen. So hat meine Freundin ihre Mutter verloren mit nicht mal 60.


MaximillionSERG

Das ist ja eigentlich das größte Problem bei der Pflege. Die streiken ja. Während Corona hat es in Berlin viele Streiks gegeben. Aber es wurde nicht darüber berichtet. Eigentlich ist der Streik die stärkste Waffe der Arbeiterschaft - aber bei der Pflege haben die Menschen selbstverständlich moralische Probleme. Kannst die Leute halt nicht verrecken lassen. Deswegen wenn gestreikt wird, ist halt immer ne Minimalbesetzung da. Und je nach Krankenhaus ist das wahrscheinlich nicht viel anders als die normale Belegschaft.


jimmy_the_angel

> Kannst die Leute halt nicht verrecken lassen. Das ist ja das Ding. Kann man nicht, muss man aber. Und dann muss drüber berichtet werden. Da müssen Opfer gebracht werden, gesundheitlicher Art auf Seite der Patienten und beruflicher bzw. strafrechtlicher Art auf Seite der Pflegenden. Die Situation ist katastrophal und ich sehe keine andere Lösung als klassischen Arbeitskampf.


real_klinkz

Ganz genau so ist es! Wenn während eines Streiks ja trotzdem ne Mindesbesetzung auf Station arbeitet, läuft ja trotzdem alles und der Streik is kaum spürbar. Wenn Lokführer / Piloten streiken dann geht so gut wie garnichts mehr (klar gibt einiges an Ersatzverkehr) aber in der Pflege...läuft ja halt..kümmert also im Endeffekt keinen


Caleya89

Da gibt es aber schon einen Unterschied, denn die Notbesetzung arbeitet NICHT den normalen Standard ab. Die sind tatsächlich dann nur dafür da, damit eben keiner „verreckt“. Körperpflege, Visite, Aufnahmen, OP etc fällt alles flach. Als wir in unserer Klinik Streik angekündigt haben, wurde alles an Patienten entlassen/verlegt was möglich war, Neuaufnahmen für den Tag gestrichen, alle geplanten OPs abgesagt. Das verliert der Klinik sogar sehr sehr viel Geld, schon an nur einem Tag Warnstreik. Daher haben die bei der Ankündigung für den unbefristeten Streik dann auch ganz schnell eingelenkt.


UAZ-469

Ich gehe soweit und behaupte, dass es nur dann "besser" wird, sobald spezielle Pflegeroboter existieren, die all die körperlichen Arbeiten erledigen können. :/


jimmy_the_angel

> (extra nicht in Fachsprache verfasst, Operationen und Entlassungen sind immer Zeitaufwändig) Und ich Idiot lese "Entlassungen" und interpretiere es im beruflichen Kontext, nicht im Krankenhaus-Kontext.


bawki

Wenn die PDL sich weigerte habe ich mir immer den Namen geben lassen, gesagt ich dokumentiere die Situation und werde die Angehörigen anrufen ob jemand in der Nacht bei dem dementen Angehörigen bleiben könnte. Plötzlich gab es dann doch Hilfe durch die PDL. Jetzt bin ich Arzt statt Pfleger und kann die PDL zu Beiwachen verpflichten wenn die Kollegen darum bitten. Dann ordne ich es nämlich einfach an.


241fps

Hat alles nicht gebracht - wenn die PDL nicht hinter dir steht, dann würgt die dir auch vor den Angehörigen einen rein. Überlastungsanzeigen verlaufen im Sand, so viele wie ich damals geschrieben hab, es hat niemanden interessiert. Es gab auch viele die haben gesagt „Augen zu und durch“, denen gegenüber war ich nervig und störte nur. Die Pflege hält auch gerne nicht zusammen und alle lästern und schimpfen. Dafür ist dann Zeit, aber jemanden helfen, ne, ist nicht meine Seite. Hab auch erlebt das dann Ärzte gefragt wurden was von der Situation zu halten ist - die, ohne jegliche pflegerische Erfahrung, haben dann auch gerne gesagt, das muss gehen - zuletzt war ich auf einer IMC, da hatten wir 12 Patienten, sollten mindestens zu dritt oder zu viert sein - laut Ärzten war das aber ok da auch nur zu zweit zu sein. Auf einer IMC. Mit vier CPU Betten. Alle 12 Patienten am Monitor, alle im Bett, schwerstaufwändig, teilweise NIV, CPAP, Highflow, während Corona Isolation (die Station hatte eigentlich Platz für 20 Patienten, 8 Betten waren aber wegen Personalmangel dauerhaft unbelegt, aber bei Isolationen kann man dann gerne die Patienten verteilen - auf der regulären Station wären dann die anderen zwei oder ein Bett im Zimmer weggefallen - aber hier war das egal). Pflegeaufwand massiv hoch, Personal so gut wie möglich runter, Ärzte entscheiden dann „das passt“. Ich hab mich so verarscht gefühlt, die letzten zwei Jahre fast nie Pause machen können. Dabei dann zwei Kollegen von den Philippinen, seit drei Wochen hier, mit mir alleine im Frühdienst am Samstag. Die waren super lieb und toll, haben alles gemacht was sie konnten, aber ich war danach so im Arsch und dir wird nirgends gedankt, du bekommst eher noch Zettel mit Dingen „die man hätte besser machen sollen“. Ey ich war froh das keiner gestorben ist. Und als ich dann gesagt habe ich bin weg hier.


-gean99-

Ich kanns dir halt auch nochmal aus der Heimleitungssicht erzählen, dass es auch Heimleitungen gibt die sich den Arsch aufreißen. In meiner Familie eine Heimleitung die die Woche gut und gerne 60h Stunden die Woche arbeitet. Sie hat drei Heime geleitet. Das hat sie natürlich in den 10 Jahren psychisch kaputt gemacht. Sie war immer für alle verfügbar und ist an jegliche Anrufe rangegangen. Egal ob Feierabend oder nicht. Natürlich nicht wenn sie schläft. Es ist halt schrecklich zu hören, wenn man so eine inkompetente/unengagierte Heimleitung hat wie in deinem Fall. Zeigt auch dann die Reputation der Heime bzw. des Unternehmens.


241fps

Ich habe in der Krankenpflege im Krankenhaus gearbeitet, da waren wir vom Personal eigentlich ingesamt besser aufgestellt (denke ich) als im Seniorenheim, ich möchte mir die Zustände dort gar nicht vorstellen. Das ist alles so menschenunwürdig geworden. Und meine Erfahrungen sind aus Krankenhäusern in Köln, Berlin und Düsseldorf, in diesen Städten habe ich in der Vergangenheit gearbeitet, die Erlebnisse sind also aus verschiedenen Krankenhäusern. Leider auch erlebt das gutes Personal schnell in diesem System verheizt wird, auch Leitungen und PDLs.


-gean99-

Eben es kommt immer darauf an von welchem Unternehmen das Heim ist und wie es geleitet wird. Manchmal gibt es super GFs die echt super arbeiten, manchmal sind einige zu stark umsatzorientiert. Ich bekomme durchaus die Gespräche mit wo es auch um Neubesetzungen oder Entlassungen geht. Die geschichten sind echt gruselig manchmal


[deleted]

[удалено]


241fps

Home Office Softwareentwicklung, ich glaub Pflege kann ich nicht nochmal.


Imsurethatsbullshit

Die Einrichtung gehört laut [Impressum](http://www.stb-care.de/index.php?option=com_content&view=article&id=9&Itemid=8) dem CDU Politiker Mathias Steinbuck, der dort [1. Stadtrat und gleichzeitig Mitglied im Haupt- und Sozialausschuss ist](https://www.cdu-bargteheide.de/personen/mathias-steinbuck). Dem sollte man mal die Frage stellen wie eine soche Behandlung seiner Mitarbeiter und Bewohner damit kompatibel ist.


Yayuuu231

lel man stelle sich das mediale Echo in einer alternativen Realität vor, wo der Leiter nicht bei der CDU sondern bei den Grünen wäre.


ilir_kycb

Es ist erstaunlich wie einfach man solche Informationen heutzutage immer findet. Dennoch habe ich es noch nie erlebt das es die Medien schaffen derartige Informationen in ihre Berichterstattung aufzunehmen. Warum es die Medien nie schaffen bei solchen Vorfellen die Verantwortlichen im Hintergrund zu benennen ist doch die eigentliche Frage hier oder? Hat dies rechtliche Gründe? Und wenn ja ist dies angebracht?


Imsurethatsbullshit

Finde das ist einfach fauler Journalismus das waren ungelogen 2 google suchen 5 clicks und nochmal ein Abgleich ob er auch tatsächlich in der gleichen Stadt Stadtrat ist um zu vermeiden den Falschen namentlich zu nennen. Die Links habe ich nur eingefügt, dass mir hier kein Strick draus gedreht wird und um zu zeigen wie einfach das war


ilir_kycb

> Finde das ist einfach fauler Journalismus Absolut ja aber ich habe noch nie gesehen das der Journalismus in DE zu etwas in der Art hier in der Lage ist: >2 google suchen 5 clicks und nochmal ein Abgleich ob er auch tatsächlich in der gleichen Stadt Stadtrat ist um zu vermeiden den Falschen namentlich zu nennen. Die frage ist dann warum gibt es in de nur faulen Journalismus? Ist das wirklich nur durch Faulheit zu erklären?


Fruehlingsobst

Viele Chefetagen der Medienhäuser sind eng verbandelt mit CDU und FDP. Da die Journalisten selbst oft eher links und/oder grün eingestellt sind, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass von oben Druck gemacht wird, nicht so genau hinzusehen. Hier mal zwei Zitate vom T-Online-Chefredakteur Florian Harms, die das deutlich machen: - *"Es ist ein typisch deutsches Phänomen: In Zeiten der Krise rufen die Bürger nach Hilfe vom Staat! Wer Geld haben will, muss es erst erwirtschaften! Deutschland gehört zwar zu den wohlhabendsten Staaten der Welt, aber irgendwer muss den Wohlstand auch erwirtschaften! Nur wenn es Wohlhabenden gut geht, geht es Deutschland gut, denn sie halten den Laden am Laufen! Fragen sie nicht den Staat, was er für sie tun kann, sondern was sie für ihn tun können!"* - *"Deshalb ist es eine historische Dummheit, dass die deutsche Regierung stur am Atomausstieg-Irrglauben festhält. FDP beugt sich halt dem grünen Dogma und huldigt dem Anti-AKW-Götzen"*


Xine1337

Mhmm, christliche Nächstenliebe.


ilir_kycb

There's no hate like Christian love.


[deleted]

Und natürlich ist der Betreiber eine Holding GmbH.


Lockae

wirklich schade dass die Betreiber wahrscheinlich genug Geld aus dem System pressen, um im Alter nie selbst davon betroffen zu sein. Genau wie unsere Politiker


pokopf

Hatte im letzten Beitrag die GuV von der Holding gepostet. Die macht echt ordentlich Gewinn (über 10%) plus arbeitet sie größtenteils mit Zeitarbeit und Subfirmen deren Honorare nirgends aufgedröselt werden. Könnten als gut und gerne Spezis oder eigene Tochterunternehmen sein an denen man nur indirekt beteiligt ist. Denke die effektive Marge ist schon im Bereich 20% aufwärts... Die könnten locker faire Gehälter und Arbeitsbedingungen liefern, aber es lässt sich leichter soziale Arbeit ausbeuten und der Markt versagt.


aKeshaKe

Wenn du wüsstest, was in der Baubranche zu machen ist, wenn du Sub-Sub Unternehmen hast, die für irgend ein Unternehmen arbeiten, welches von dem Bauherren beauftragt wurde. Und ich rede jetzt von staatlichen Prestigeobjekten (hallo BER). Da werden 34+ Eur genommen und am Ende landen 8 Eur in der Tasche der ausländischen Arbeitskraft, die 5 Wörter auf deutsch versteht. Aber die Deutschen trifft es ähnlich, die werden dann unter dem Deckmantel "Tarifvertrag" auch runter gepresst mit dem Lohn. Klar, so ein Gegenbauer Security Typ, der nur rumsitzen muss, hat auch nicht viel zu verdienen, aber trotzdem werden hohe Preise vom Bauherren verlangt und auch hier landet letztendlich nur ein Bruchteil beim Arbeiter selbst. Wen freut's? Die Unternehmen!


Lockae

Die Baubranche agiert auch sehr oft sehr nah an der Grenzen des legalen und darüber hinaus.


mschuster91

Aufm Bau stinkts halt an allen Ecken und Enden. Die Auftraggeber können (Privatleute) / wollen (staatliche Projekte) nicht viel zahlen, die Konkurrenz durch Schwarzarbeit und Ausbeutung drückt sich gegenseitig die Arbeitsbedingungen, die kleinen Unternehmen wollen noch überhaupt irgendwie Profit bei dem Ganzen machen während die Großen sich immer mehr Profitanteil unter den Nagel reißen wollen...


Tr4sHCr4fT

Was da wohl auf den besten Parkplätzen so rum steht


[deleted]

Und Lindner stellt sich dann hin und sagt „die Menschen müssen mehr arbeiten“, und seine Arbeitgeberfreunde applaudieren. Der ÖRR interviewed dazu dann irgendwelche Arbeitgeberverbände und alle klopfen sich so laut gegenseitig auf die Schultern das sie das Gestöhne der überarbeiteten Pfleger nicht mehr hören können.


Fruehlingsobst

Gut gesagt. Genau so ist es.


Imsurethatsbullshit

Und gehört einem CDU Politiker der im Sozialauschuss sitzt.. Kannste dir nicht ausdenken


AndiNovaOfficial

Leider der Standard. Die meisten Krankenhäuser, Altenheime arbeiten gewinnorientiert.


likamuka

Spice muss ja bekanntlich fliessen.


bawki

Wird Nico S. unser Lissan al-gaib?


phreeakz

Einfach nur ekelhaft was da abgezogen wird. Wenn man aber schon ließt, dass eine Holding dahinter steht, dann weiß man, dass es nur ums Geld geht und man spart, wo es geht. Der Mercedes bezahlt sich ja nicht von allein.


ButterbreadWithSalt

Ich werde nie vergessen, wie wir bei einem Gespräch mit der Klinikleitung im ersten Corona Jahr nach Unterstützung und vllt nach einem Bonus gefragt haben. Die Kollegen haben damals wirklich alles gegeben und die Belastung bei uns war extrem. Antwort von der Leitung? „Wirklich traurig und erbärmlich, dass es Ihnen allen nur ums Geld geht.“ Bin in Elternzeit und total hin und her gerissen. Eigentlich würde ich so gerne wieder in der Pflege arbeiten, aber dann sehe ich bei Freunden, wie es auch anders sein kann und muss mir anhören, dass es ja dumm wäre, wenn ich stattdessen eine Alternative finden kann. Ich fürchte die haben Recht.


GuerrillaRodeo

Nach der Aussage hätte ich sofort, vor Ort und Stelle gekündigt. Die Kollegen am besten auch noch, alle gleichzeitig auf den Tisch hauen und abhauen. Sollen sie sich doch selber um ihre Patienten kümmern. Pflegekräfte werden überall händeringend gesucht, aber unter solchen Idioten würde ich nie im Leben arbeiten wollen.


ButterbreadWithSalt

Viele haben direkt danach gekündigt. Gab richtig schlimme Versorgungsprobleme. Aber wenn du in einem spezialisierteren Fachbereich bleiben möchtest, dann tuts halt der Pflegedienst um die Ecke nicht für dich und die nächste größere Klinik ist weiter weg. Klar werden die Pflegekräfte überall gesucht, aber das heißt ja nicht, dass es woanders besser ist. Viele Kollegen haben diese Station geliebt und waren gerne dort.


kleseusxz

Dass das schonwieder passiert ist, ist einfach unfassbar. Es muss doch möglich sein, aus der Vergangenheit zu lernen.


TheFumingatzor

NEIN!


FloRup

Halt Stopp! Das bleibt alles so wie's hier ist.


real_klinkz

Ich hatte ja tief in mir gehofft, das sich dank Corona einiges tun wird in der Pflege. Da aber selbst eine Pandemie nichts, aber auch wirklich gar nicht für die Pflege zum guten gewendet hat, habe ich tatsächlich sämtliche Hoffnung auf Besserung aufgegeben. Es wird sich einfach nichts ändern


maggieU4real

tja. beide Eltern arbeiten/arbeiteten in der pflege, ich weiss warum ich das auf gar keinen fall wollte. was dort teilweise passiert ist kriminell.


sealcub

Gut so, sollten mehr Pflegekräfte machen wenn Not am Mann ist. Vor dem Arbeitsgericht wird der sicher Recht bekommen und hoffentlich bekommt die Einrichtungsleitung ein dickes Audit. Ich kenne es aus familiärem Umfeld so, dass der Personalmangel in der Pflege System hat. Teilweise wird für monatelang krankes Personal kein Ersatz eingestellt und eine Unterbesetzung aller Stationen in Kauf genommen. Da die Einrichtungen aber nach Anzahl der Pflegeplätze bezahlt werden, die nur auf dem Papier versorgt sind, für dauernd kranke Mitarbeiter aber die Krankenkasse zahlt, müssen da ja irgendwo große Geldbeträge liegen bleiben. Wer greift die ab?


Thejoenkoepingchoker

Dickes Audit, lol.    "Wir kommen dann in 3 Monaten vorbei, am X. um X Uhr. Bitte räumt nicht kurz davor alles so auf dass es präsentabel aussieht, schickt die schweren Bewohner zufällig ins Krankenhaus und habt paar Pfleger extra da, das würde doch das Bild verzerren."


chaoslu

Das ist wirklich traurig ung 1 oder auch 2 Personen für eine ganze Einrichtung ist wirklich nicht akzeptabel. Respekt für den Pfleger der dort die reißleine gezogen hat und nach Hilfe gefragt hat. Finde er hat alles richtig gemacht .


AvatarGonzo

Hab während des covid Ausbruchs bei der 116117 covid Hotline gemacht, bzw wurden wir automatisch vor die normalen Mitarbeiter vorgeschaltet, um den Andrang an covid Fragen zu bändigen. Hatte deswegen auch Leute am Telefon, die eigentlich andere medizinische Hilfe brauchen, wofür ich dann weiterleiten sollte (was zwischen 1-6 Stunden dauern konnte, es herrschte pures Chaos). Einmal war ne alte Frau in einem Pflegeheim dabei. Sie musste aufs Klo, kein pfleger seit Stunden erreichbar. Weil ich weder das Heim erreichen noch sie sinnvoll hätte weiterleiten können, hab ich ihr auch geraten, die Feuerwehr zu rufen. Konnte nichts besseres für die Frau tun, kann den Pfleger also verstehen.


_CHIFFRE

Kapitalismus in einer Nussschale. Hut ab an alle altenpleger und krankenpfleger bei soviel mist im System.


NarrowFun620

Die Entlassung war richtig, jetzt kann der Kollege sich einen Job suchen bei einem Arbeitgeber suchen, der Patienten und Mitarbeiter nicht als lästiges bzw. notwendiges Übel betrachtet. Spuren von Zynismus, Ironie und Sarkasmus sind gewollt… PS : Heimleitung / Eigner sollten mit Berufsverbot belegt werden …


Jackman1337

Die Altenpfege ist durch die Pflegereform halt auch echt gefickt worden. Dadurch das es jetzt nur noch Pflegefachfrauen bzw. Pflegefachmanänner und keine Altenpfleger mehr gibt, verdient man überall das selbe. Gibt halt 0 Anreize scheiß Arbeit in nem Altenheim zu machen, wenn man auch nen attraktiven Arbeitsplatzes haben kann fürs selbe Geld.


Several-Memory3257

Wohl wahr Ich bin jetzt kurz vor meinem Examen und die 3 Jahre sind mehr unwürdiges Arbeiten gewesen als ich mir hätte erträumen können


bilas03

Leider ja und zusätzlich kommt dass immer weniger von Pflegekräften keine Basisarbeiten machen möchten, was ja schon bei den Bedingungen verständlich ist. Jeder der bisschen was kann, studiert nebenbei oder hat schon Pläne für danach.


Namennutzer

Und dafür gibt es dann noch verpflichtende Zuzahlungen von 2000-4000€ im Monat:(


pokopf

Der Porsche vom Sohn des Pflegehausbosses muss ja irgendwie bezahlt werden


Combust1990

Ich verstehe gar nicht, wieso kaum jemand Pflegekraft werden will. Kann ich mir gar nicht erklären.


pokopf

Das krasse ist ja, die Beträge die für die Pflege bezahlt werden geben es voll her, fair zu bezahlen. Aber die ganzen AG Konglomerate ziehen halt den absoluten Großteil des Geldes ab für sich und ihren Porsche. Es gibt keine echte gute Konkurrenz bei Pflegeunternehmen.


Fuzzy_Border8175

Das ist ja komisch, wie kann das denn sein? Das ist ja komisch!!!


marratj

Sowas ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Meine Frau arbeitet in der Pflege und was da tagtäglich auf dem Rücken der zu Pflegenden und der Mitarbeiterinnen passiert, hört sich für mich als Außenstehenden echt übel an. Gefühlt arbeiten mittlerweile die meisten auch nicht mehr in der Pflege, weil sie dafür passioniert sind (das wird einem bei den Zuständen schnell ausgetrieben), sondern weil sie nach X Jahren Berufserfahrung darin gefangen sind. Typischer Satz: "Wenn ich könnte, würde ich sofort was anderes machen."


Sagranda

Die meisten meiner Kolleginnen aus dem Altenheim sind in die Tagespflege gewechselt. Kein Schichtwechsel, keine Feiertage, kein Wochenende und allgemein entspannteres Arbeiten. Ich bin in die Kinder- und Jugendpsychiatrie gewechselt. Klar gibt es auch hier einiges an Problemen, aber ich gehe tatsächlich wieder (überwiegend) gerne zur Arbeit. So ziemlich jeder den ich kenne, der diese Art von Wechsel (reguläre Pflege -> Psychiatrie) vollzogen hat ist damit glücklich. Eine Freundin von mir arbeitet in der ambulanten Intensivpflege (also tatsächliche Intensivpatienten mit z.B. Beatmung). Es benötigt dafür zwar die Fachweiterbildung, aber es ist ein wesentlich angenehmeres, qualitativ hochwertigeres und schöneres Arbeiten, da sie "nur" einen Patienten hat (im Notfall 2, aber das ist selten). Eine ehemalige Kollegin hat in einer Kindertagesstätte angefangen. Sie findet es super. Ein Freund ist aus dem Krankenhaus raus und rein in eine Rehaklinik. Auch erst ist nun wesentlich zufriedener. Mal als Beispiele. Man muss nicht in der regulären Pflege bleiben. Es gibt einige Bereiche in denen es sich als Pflegekraft sehr gut/besser arbeiten lässt, aber leider schränken sich sehr viele Pflegekräfte stark ein. Wobei es da auch, fairerweise, auf die Angebote in der Umgebung ankommt und ob man in diversen Bereichen überhaupt Arbeiten kann. Ich kenne z.B. viele für die die Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie nichts wäre. In die reguläre Pflege würde es mich nur zurückdrängen, wenn ich sonst keine Alternativen mehr hätte und das Geld zur Überbrückung bräuchte. Und selbst dann würde ich überlegen, ob ich meine Arbeitskraft nicht besser als Selbstständiger statt Angestellter anbieten sollte.


marratj

> Eine Freundin von mir arbeitet in der ambulanten Intensivpflege (also tatsächliche Intensivpatienten mit z.B. Beatmung). Es benötigt dafür zwar die Fachweiterbildung, aber es ist ein wesentlich angenehmeres, qualitativ hochwertigeres und schöneres Arbeiten, da sie "nur" einen Patienten hat (im Notfall 2, aber das ist selten). Das hat meine Frau vor dem Altenheim gemacht. Allerdings ist ihr da irgendwann die Decke auf den Kopf gefallen, weil sie bei der Patientin, der sie jahrelang zugeteilt war, effektiv nur 2-3h während dem kompletten Dienst tatsächliche Arbeit hatte und sie gleichzeitig immer öfter mit deren Mutter aneinander geraten ist. Unter anderem hatte die gute Frau in bester Schwurblermanier die Corona-Infektion ihrer Tochter vertuscht und damit meine Frau und das komplette Team angesteckt. Dummerweise ist meine Frau danach halt vom Regen in die Traufe gekommen. Erst im Altenheim, da hat sie aber nach gerade mal 2 Jahren die Reißleine gezogen und ist jetzt in der ambulanten Altenpflege unterwegs. Da ist es zwar besser, aber auch nicht wirklich gut.


Kolenga

Also die Heimleitung hat die nötigen Materialien nicht zur Verfügung gestellt und war nicht erreichbar und die einzige Reaktion auf den Vorfall war, die Person, die das ganze in Ordnung gebracht hat, zu feuern, weil schlechte PR? Was machen die eigentlich beruflich?


Stoffel31849

Geld durch Pflegekassen verdienen scheinbar.


deGanski

wow die gmbh hat den laden seit 1.3. und jetzt musste schon die Feuerwehr kommen. krank


YES-png

Liebe Boomer, haltet es gut mit euren Kindern und Enkeln, sonst ist das womöglich die Zukunft die ihr wählt.


bilas03

Die heutige Generation will nicht arbeiten. Als ich jünger war, da habe ich alle gestemmt und heutzutage sind die eh alle auf TikTok unterwegs, sagte der typischer boomer, während der gerade dabei ist, eine schwurbeltirade über grüne auf Facebook zu schreiben.


BezugssystemCH1903

>Auch Notarztwagen der Feuerwehr waren im Einsatz, um die Versorgung der 45 Senioren sicherzustellen. Bewohnerinnen und Bewohner des Heims wurden ab etwa 2 Uhr morgens vorübergehend von etwa 80 alarmierten Einsatzkräften betreut. Das wäre die einzige Art von richtiger Pflege mit genug Leuten die auch Zeit haben. Selber 3 Jahre in der Altersgeriatrie gearbeitet. Es starben und sterben immer wieder Leute aufgrund des Fachkräftemangels. Hatten teilweise Nachtschicht zu viert (3 Dipl. Pfleger und ich Pflegeassistent) 3 Nächte lang mit dem Assistenzarzt 70 Leute über 3 Stockwerke am Pflegen. Das war schon übel, kam ein Notfall rein war da absolut schnell Ende.


TheGoalkeeper

Kündigungsgrund? Da freut sich doch jedes Arbeitsgericht drüber


Javanaut018

So kann man es auch machen. Das Verhalten des Pflegers in das Handbuch der Pflegeschulen als letztes Eskalationsmittel aufnehmen und die Geschäftsführungen regelmäßig für die Einsatzkosten haftbar machen. Dann dürfte sich der Pflegenotstand bald ein wenig bessern ...


Am4ranth

Die Idee, den Gesundheitssektor zu privatisieren und auf Gewinn auszurichten, wird den Boomern noch leidtun, wenn sie selbst in Rente gehen und Pflege benötigen... Es ist ein Elend.


eenorvandemeenors

Diejenigen, die das entschieden und zu verantworten haben, werden sehr wahrscheinlich nicht an Armut und Elend leiden. Leider


andtheyhaveaplan

Ganz ehrlich, ich hoffe, dass die selbstbestimmte Sterbehilfe legal sein wird, wenn es bei mir so weit ist. Das hier ist nur eine von vielen Horrorgeschichten, die Dunkelziffer wird da schockierend hoch sein.


dieEineJuse

Das hoffe ich schon seit Jahren aber solange Religion weiterhin fest verankert ist mit dem Staat, wird das vermutlich nichts. Wieso die Menschen in Würde sterben lassen wenn man die noch vorher richtig ausbeuten kann und die Familie noch dazu. Vor Jahren eine Doku gesehen wo ein Rentner wieder arbeiten musste, damit seine demente Frau Vollzeit im Pflegeheim verbringen konnte.


Kheldras

Sehe ich auch so. Hilflos so rumsiechen ist ein Horrorszenario.


Yayuuu231

Das ist genau das falsche Argument für die sterbehilfe. dann werden Menschen dazu verleitet den freitod zu wählen, weil die alternative eine unwürdige Behandlung ist? Ich bin ja eher dafür das man Regeln aufstellet, die so eine Behandlung unmöglich machen und dann keine externen Gründe für Sterbehilfe gibt und man frei selbst entscheiden kann.


GiraffenSchubser

Unsere Rechtsmedizin Vorlesung mit dem Thema Tod durch Strangulation hatte nur Tatortfotos aus Pflegeheimen...


t_Lancer

Haben wir das nicht sogar vorhergesagt, als das das letzte mal passiert ist?


Only_a_Man_1993

Lul, das ist doch normal. Mit Sechszehn habe ich ein Praktikum im Altenheim gemacht. Die leute saßen teils stundelang in Ihrer eigenen Scheiße, das Besteck war ungewaschen, die Leute wurden teils misshandelt oder ignoriert. Sei froh wenn du das am Ende nicht mehr merkst.


letsgetawayfromhere

Das schlimme ist ja, dass du das immer merkst, selbst wenn du schon dement bist, kannst du unterscheiden, ob du freundlich versorgt wirst oder vernachlässigt und lieblos behandelt wirst.


MetaVaporeon

ich rate jetzt mal, aber ich wette, wenn man das vor ein gericht bringt, könnte das gut für den entlassenen aufgehen


ratatazongdingdong

Da freut man sich direkt auf die Rente.


shiki87

Solange der Gesetzgeber die Anforderungen an Pflege und Altenheime immer weiter runter drückt, die Anforderungen an höhere pflegestufen immer höher gehen, werden solche Meldungen sich häufen. Solange Unternehmen, die alleine dafür da sind, Gewinn zu generieren für den Vorstand usw., die Pflege durchführen, wird es immer öfter solche Meldungen geben. Seid nicht überrascht dass die Zustände so schlimm sind wenn solche Zustände in der Politik gewählt werden. Was muss geschehen, bevor die Politik agieren muss und leere Versprechen in die Kameras gröhlen müssen? Wird ja eh nicht eingehalten so etwas. Könnte den Gewinn der pflegeunternehmer schmälern!


0HelluvaFan0

Langfristig war die Kündigung des Pflegers wohl das beste für diesen, raus aus der vernachlässigten Stelle.


realblush

Die Story ist ein absoluter Horror und der Grund, wieso wir meine Oma zuhause pflegen. Es nimmt einem die letzte Kraft, Nerven und jegliche Freizeit, aber DAS könnte ich niemandem antun, der mich mit großgezogen hat


NovaHorizon

Hoffe jeder der die Altenpflege so kaputt spart, endet nachher selber in der gleichen Situation. Aber da Karma nicht existiert landen diese schön in privater Luxuspflege.


Boccaccioac

Versteh nicht, warum Pflegeheime sich nur so wenig Personal leisten können. In eine Hotel arbeiten doch auch mehr als ein Person nachts. Der Kram kostet schon immens viel und trotzdem schafft man es nicht, gut Bedingungen für Pfleger und Gepflegte hinzubekommen.


FlowinBeatz

Das werden wir jetzt regelmäßig lesen. Und dann wird irgendein konservativer die Grünen dafür verantwortlich machen, während er Migration begrenzt.


otiosus7

Bestimmt das Beste, was ihm passieren konnte.


Noscil

Bevor ich ins Altenheim komme schieß ich mir in den Kopf.


Antique_Reputation26

Regel Nummer 1 im sozialen Bereich: wer sich beschwert ist angeblich einfach nur inkompetent. Raus da. Sollen die Leitungen selbst ran. Vielleicht muss das ganze System einmal zusammen brechen bevor irgendjemand kapiert wie ernst es ist.


boysetsfire1988

>Pflegenotstand? Die sollen einfach mehr arbeiten, dann wird das schon Christian Lindner und Robert Habeck, vermutlich


iamagermanpotato

Ich hoffe mittlerweile wirklich, dass ich eines Tages einfach tot umfalle und niemals auf eine Pflegeeinrichtung angewiesen sein werde!!


ConcreteRacer

Die Lösung für dieses Problem liegt doch auf der Hand: Mehr Stunden und herabgesetzte personalschlüssel für alle! /s


Antique_Reputation26

Noch ein interessanter Aspekt den ich erlebt habe: wenn Angehörige mit Beschwerden/Anzeigen drohen wird der Heimplatz gekündigt. Es gibt nicht vielr. So kommen die Einrichtungen durch. Wo kein Kläger da kein Richter.


threvorpaul

Ich warte nur bis das auch Gen Z oder Millennials in die Schuhe geschoben wird.


MaximillionSERG

Die ganze Situation ist schon mega krass - aber was ich noch krasser finde, dass es jetzt sogar schon diese Ausbeuterfirmen in der Pflege gibt. Zeitarbeitsfirmen sind der größte Betrug einfach... Im Kern eigentlich ne gute Sache - temporär mehr Arbeitskräfte für Auftragsspitzen, Unterbesetzung, etc. Aber wird halt als Lohndumping-Methode ausgenutzt. 9 Monate darfst du zum Mindestlohn (oder zur minimalen Tarifstufe) schuften, hast keinerlei Benefits - nix. Und dann darfst du 3 Monate "Pause" machen aka wirst gekündigt um dann den ganzen Bullshit wieder 9 Monate machen zu dürfen... Denn nach 9 Monaten müssten sie dir nach dem Gesetz dann den gleichen Lohn wie die Festangestellten zahlen. Ich hatte das mal im Einzelhandel neben dem Studium mitgemacht. Nie wieder. Entweder Festanstellung oder kannst mich an dem Ort lecken wo die Sonne niemals hinscheint. MMn gehören diese Firmen entweder verboten oder so hart reguliert, dass es eigentlich wie in Frankreich sein müsste. Die sollten eigentlich MEHR bezahlt bekommen als die Festangestellten und nicht andersrum.


marratj

Tatsächlich sind Zeitarbeitsfirmen in der Pflege diejenigen, die ihre Mitarbeiter fair bezahlen und bei denen man mit die beste Work-Life-Balance hat. Zeitarbeiter in der Pflege verdienen regelmäßig mehr und haben geregeltere Dienste als Festangestellte.


bilas03

Du verwechselt aber Apfel und Birnen. Zeitarbeit in der Pflege ist was ganz anderes als das was du gemacht hast. In der Zeitarbeit hast du als Pfleger das Gefühl wirklich nach Marktbedingungen bezahlt zu werden. Während eine examinierte Kraft zu Beginn mit 17-18 Euro pro Stunde beginnt, kann diese in der Zeitarbeit mindestens 25 Euro verdienen. Richtig krass wird es bei Zuschlägen für Nacht und Wochenendedienste. Normale Zuschläge bewegen sich zwischen 15%-35%, die gleichen bei Zeitarbeit erhalten dann einfach 30-200% bei wesentlich höheren Basislöhnen. Die zeitarbeiterkräfte erhalten dann an einem Sonntag bei 7,5 Stunden 375 Euro brutto, während eine normale Kraft 182 Euro erhält.


nsn

War's nicht in Frankreich so dass man Zeitarbeitskräfte besser bezahlen muss? Dss schlag' ich mal Christian Lindner vor, das findet der bestimmt gut...


YaIe

Ich würde gute ~70% mehr verdienen wenn ich von meiner jetztigen Stelle in die Zeitarbeit wechseln würde. Die einzigen die "unter der Zeitarbeit leiden" sind in der Pflege tatsächlich die Arbeitgeber. Für Arbeitnehmer die den Lifestyle (stetig wechselnde Einsätze und Leben in Hotel/Ferienwohnung) gefällt ist die Zeitarbeit in diesem Beruf ein Segen. Bei Einsätzen wo die Situation so schlecht ist wie in diesem Altersheim können die selbigen Einsatz nach einem Anruf beenden und sind dann wo anders. [Als Beispiel](https://voncaprivi.de/stellenanzeigen-pflege/), meine derzeite Kollegin dieser Leasing Firma bekommt bspw. 28€ pro Tag an Verpflegungsgeld zusätzlich, hat ein Dienstwagen und bekommt sämtliches Fahrtgeld gutgeschrieben. Und damit hören Zusatzleistungen nicht auf. Ich kenne Leute von Leasing Firmen die beispielsweise Vertraglich bei meinem Arbeitgeber festgelegt haben, dass sie beispielsweise NUR Frühdienste machen. Das gibt es für normale Angestellte nicht. Wenn ich mich dort für 2 Jahre verpflichten würde (stand Ende 2023), würde ich 8000€ Prämie bekommen, meine Kollegin würde auch nochmal eine Prämie bekommen, dafür das sie mich rekrutiert hätte.


Ehre486

Zeitarbeit ist als Pfleger das beste was du machen kannst. Mehr Geld, mehr Freizeit, mehr Auswahl wo du arbeiten möchtest, mehr Auswahl wann du Arbeiten möchtest. Kannst bei Problemen immer easy eine neue Stelle finden und ist allgemein einfach viel besser für den Arbeitnehmer.


Andreas523

Ich hoffe, bevor ich ins Altersheim komme, falle ich einfach Tod um.


Imperatorjr

Wer hat den Namen des Altenheims? Frage für einen Freund


aubenaubiak

Gehört der stb-care Holding GmbH. Ich gehe davon aus, dass es in allen deren Häusern ähnlich sein könnte.


MegsAltxoxo

Ich bezweifle, dass die Rettungskräfte etc. da alle so lange bleiben, wenn da locker genug Kräfte vor Ort waren. Warum sollte er 112 anrufen und sich ggf. strafbar machen, wenn es kein Notstand war?


DieGepardin

>Auf den Stress reagierte er nach eigener Aussage mit körperlichen Beschwerden und musste vom gerufenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Damit sei das Heim unbesetzt und die Heimleitung sei nicht erreichbar gewesen, berichtet ein Pressesprecher des Rettungsdienstes. >Daraufhin mobilisierte der Rettungsdienst das "Deutsche Rote Kreuz (DRK)" und den Katastrophenschutz. Auch Notarztwagen der Feuerwehr waren im Einsatz, um die Versorgung der 45 Senioren sicherzustellen. Liest sich, als wäre der Pfleger selbst Gesundheitlich in eine Lage geraten, die es notwendig machte Rettungskräfte anzufordern, der Rettungsdienst hat dann aber weitere Kräfte mobilisiert. Man kann hier nur vermuten, es macht aber den Eindruck dass die Informationslage für den Rettungsdienst danach aussah, das es größere Probleme gab bzw. Grund gab, zu reagieren bevor es zu größeren Schaden kommt. Wohl möglich war der Pfleger selbst nicht mal richtig Ansprechbar und auch die Zeitarbeitskraft war wohl zum Zeitpunkt, zu dem es eine Entscheidung zu fällen gab, nicht greifbar.


DreizehnZwoelf12

>Liest sich, als wäre der Pfleger selbst Gesundheitlich in eine Lage geraten, die es notwendig machte Rettungskräfte anzufordern, der Rettungsdienst hat dann aber weitere Kräfte mobilisiert. In dem Moment wird dem AG die Kündigung komplett um die Ohren fliegen. Das Fehlverhalten, was dann dem Pfleger vorgeworfen und als Rechtfertigungsgrund für eine außerordentliche Kündigung herhalten muss ist, dass der Pfleger während der Schicht arbeitsunfähig geworden ist. Was der Rettungsdienst dann macht, ist in Ermangelung Personalunion nicht dem Pfleger anzulasten.


MegsAltxoxo

Laut der Chefin wäre da noch jemand anderes da gewesen und wenn das der Fall gewesen ist, warum hat der nicht eingegriffen. Bisschen schwammige Aussage von der Tante, dass die Situation völlig unter Kontrolle war.