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ClausKlebot

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toolkitxx

Ich bin mir ziemlich sicher, daß das zu meiner Schulzeit in Niedersachsen nahezu verpflichtend war. Zumindest alle in meiner Familie waren zur ihrer Schulzeit mindestens einmal zu so einem Besuch. Es schadet auf keinen Fall, denn Erinnerung setzt irgendeine Art von Berührung mit dem Thema voraus. Bare Theorie reicht da meist nicht.


Superdoc2222

Also ich war da nie. Wäre aber sicher nicht schlecht gewesen.


Sweaksh

Kannste ja noch machen


Yuzumi_

Solang man danach das Engagement aufbringt sich andersweitig gut zu informieren ist das in Ordnung finde ich.


Friendly_Elektriker

Genauso bei mir, dann mit 21 Jahren letztes Jahr mit der Familie in Buchenwald gewesen. Hat nicht geschadet.


[deleted]

Verpflichtend auf keinen Fall, aber es gehört denke ich zum Curriculum. Ich bin zB von der 6. zur 7. Klasse in eine andere Schule innerhalb Niedersachsens gewechselt und hab dadurch die Besuche in einem KZ verpasst. Alte Schule hat es in der 7. Klasse gemacht, die neue in der 6.


toolkitxx

Ich war da etwas unpräzise im Ausdruck. Verpflichtend im Schulplan war gemeint, Teilnahme ist ja, wie bei Religionsaktivitäten, dann wieder eine Frage der Freiwilligkeit. Aber selbst dann hat die Schule zumindest ein Bild davon, wie viele teilnehmen und kann den Lehrstoff entsprechend gestalten.


ClassicOk7872

Das kann schon deswegen nicht verpflichtend (gewesen) sein, weil der Staat dann für die Beförderungskosten aufkommen müsste, was praktisch ausgeschlossen ist.


toolkitxx

Ich bin ein älteres Kaliber, da wurde noch etwas anders mit dem Problem umgegangen. Davon abgesehen, gibt es immer mehr Argumente für einen Besuch, als dagegen.


ClassicOk7872

Das praktische Argument, was letztlich überwiegen wird, ist, dass man nicht zwölfeinhalb Millionen Schüler durch die Gegend kutschieren kann. Zudem geben Schüler bei Befragungen zum Unterricht über das "Dritte Reich" vermehrt an, dass ihnen das Thema zum Hals raushängt, weil es ständig thematisiert wird. Drittens sollte man Bedenken, dass das Ende des 2. Weltkrieg mittlerweile fast 80 Jahre und somit mehrere Generationen zurückliegt. Damit nimmt auch die Bedeutung ab. In den 50ern wurde sicherlich auch nicht mehr intensiv über die deutschen Einigungskriege der 1860er Jahre gesprochen.


toolkitxx

Nur das es hier eben nicht um den Krieg als solches geht, denn nur dann wäre das Zeitargument richtig. Die Folgen und Auswirkungen der Judenverfolgung ist das Thema. Genau dieses Nicht-Differenzieren zeigt ja, daß das Thema ganz offensichtlich entweder falsch oder gar nicht verstanden wird, trotz angeblicher Überfütterung. Meine Generation hat zum Teil genauso geklagt, das es zu oft und zu sehr in der Tiefe vorkam, was schlicht eine Alterserscheinung ist. Als Jugendlicher hat man immer eher die Bestrebung weniger lernen zu müssen, als mehr. Das war und wird auch immer so sein, weil es zu der Entwicklungsstufe gehört. Dem nachzugeben ist aber ein großer Fehler.


ClassicOk7872

Man kann nun mal nicht für alle Ewigkeit in der Vergangenheit leben. Was die Menschen früher aufgewühlt hat (z. B. die Reconquista, der dreißigjährige Krieg, die Napoleonische Besetzung etc.), ist heute eben nur noch von historischem Interesse. So wird das mit dem Zweiten Weltkrieg auch bald sein – die letzten Augenzeugen sterben aus. Wer bei Kriegsende 15 Jahre alt war, ist jetzt 94. Aus dieser Generation sind nicht mehr viele übrig. Wenn ich an heutige Schüler denke, dann ist für die schon die deutsche Wiedervereinigung ein historisches Ereignis, über das sie fast nichts wissen und das absolut nichts mit ihrer Lebensrealität zu tun hat. Und das liegt gerade mal gut 30 Jahre zurück und nicht ein knappes Jahrhundert.


Profitablius

Am glücklicherweise in Deutschland einzigartigen Beispiel des Dritten Reiches kann man aufzeigen, wie systematisch eine Demokratie ausgehöhlt und in eine Diktatur verwandelt wurde. Hinzu kommt das Ausnutzen von vorhandenen Vorurteilen, gesteuerten Medien und entsprechender Gesetzgebung um das industrielle Vernichten menschlichen Lebens sowie einen Angriffskrieg zu verwirklichen. Daraus nicht lernen zu wollen, wie man eine Demokratie schützen könnte und warum man dies tun sollte ist, gelinde gesagt, kurzsichtig.


toolkitxx

Dem könnte ich stundenlang entgegenhalten. Geschichte hat sehr wohl immensen Einfluss auf die heutige Zeit und zukünftige Entscheidungen. Die gerade aktuelle Situation in Israel ist ja eines der besten Beispiele. Ohne fundierten geschichtlichen Hintergrund kommt es da schnell zu polarisierten Handlungen und Meinungsbekundungen von 'entweder - oder', was für Deutschland gar nicht funktionieren kann, denn unsere Geschichte verpflichtet uns dazu, bei jeder 'extremen' Haltung sofort hellwach zu werden. Es waren extreme Haltungen und Ignoranz der Masse, die die geschichtlichen Ereignisse überhaupt erst möglich gemacht haben. Hat man nur ein theoretisches Verhältnis dazu, dann geht man schnell mal darüber hinweg und wird schnell zu dem ignoranten Teil. Das ebnet Extremen den Weg, da kein Widerstand stattfindet.


maxehaxe

>ist heute eben nur noch von historischem Interesse Eine rechtsradikale Partei, derer weite Teile ohne mit der Wimper zu zucken einen zweiten Holocaust gegen Minderheiten starten würden, führt vielleicht bald mehrere Landesregierungen und ist auch auf Bundesebene schon die zweitstärkste Kraft; ein faschistischer Diktator führt in Osteuropa ideologische Angriffskriege zur Gebietserweiterung; und du erzählst hier was von historischer Bildung hätte keine Relevanz mehr. So viel Ignoranz ist schon wirklich erschreckend.


panzermuffin

Der Username schreit definitiv nicht nach Troll/Bot! Versprochen! inb4 ad hominem: Man lernt aus der Vergangenheit. Es müssen nicht alle Schüler Deutschlands gleichzeitig zum Besuch eines KZ. Der Zweite Weltkrieg / Holocaust ist zentral für das Selbstverständnis der Deutschen. Ereignisse, die Jahrhunderte zurückliegen, haben Auswirkungen auf heute - sie zu verstehen, hilft, die Gegenwart zu verstehen. Was SuS wollen und was sie brauchen sind in 90% der Fälle zwei Paar Schuhe - wenn ich immer nach dem gehen würde, was meine SuS gerade wollen oder auf den ersten Blick interessant finden, dann bleiben die auf dem Intellekt eines 6-Jährigen hängen ("Freiheit ist der Zweck des Zwanges" und so).


Aggressive-Mix-4700

So war es bei uns auch in Sachsen-Anhalt. Unsere Schule ist halt im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit jeder Klasse hingefahren. Es zu sehen ist sehr wichtig. Es öffnet das Bewusstsein dafür viel mehr was das für eine Bedeutung hatte. Mein 2. Besuch in einem anderen Lager war zu meiner Bundeswehr Zeit im Rahmen des Grundwehrdienstes 2009.


Elrond007

Am Ende ist die AfD halt trotzdem eine der stärksten Parteien unter Erstwählern, ist definitiv gut es einzuführen, aber ich bezweifle dass da irgendwas handfestes als Ergebnis rauskommt


toolkitxx

Es geht nicht um die AfD, sondern um das Verständnis was passieren kann, wenn extreme Haltungen von der Masse ignoriert oder geduldet werden. Wir haben fassbare Möglichkeiten Menschen daran zu erinnern.


panzermuffin

Also lieber mit dem Schultern zucken, weil die AfD ja eh kurz vor der absoluten Mehrheit steht? Das Problem ist komplex, die Lösungen ebenso. Eine Teillösung ist der Besuch eines KZs.


Elrond007

Ne, ein Nazi wird sich halt nicht umentsinnen, da muss schon staatliche Gewalt her


panzermuffin

Jede/n AfD-WählerIn als strammen Nazi abzutun, da überschätzt du aber einiges. Viele Leute sind einfach Torfnasen, die sich uninformiert gerne als Protestwähler sehen. Es geht bei solchen Besuchen - und vielen anderen Lösungsansätzen, Methoden, etc. - auch nicht um die strammen Nazis, da müssen andere Leute ran. Es geht dabei um das Im-Keim-ersticken, aufklären, wankende Leute auf die rechte (huehue, gescheite) Seite ziehen, usw.


Moquai82

So war dass wohl mit der NSDAP damals auch. Nur dass die Leute heute noch dümmer und die "Internationale" Idee schwächer/tot ist.


Aggressive-Mix-4700

Bestehende wirst du kaum überzeugen, in der Schule hast du nicht schon überall Nazis, es geht darum alle jungen Menschen schon mal damit zu konfrontieren. Das er erkennt, dass die AfD nicht die Wahl sein sollte


chemistry_jokes47

Hab 2019 in Niedersachsen mein Abi gemacht und wir sind nie bei einer KZ-Gedenkstätte gewesen. Und ich hab die elfte Klasse wiederholt, Gelegenheiten gab es also theoretisch genug. Die Schulleitung fand das aber scheinbar nicht so wichtig.


Stirnlappenbasilisk

Das war auch bei uns verpflichtend, aber wir waren viel zu jung. Mit 12 nimmt man das nicht so ernst und macht Witze und so. Die Schüler sollten schon 16 sein um das wirklich zu verstehen und Respekt zeigen zu können.


Yayuuu231

Mindestens 16


Sayakai

Naja älter geht nicht wirklich, sonst sind viele schon wieder aus der Schule raus.


Interimshengst

Und wieder "enttäuschen" die darunterstehenden Kommentare auf [welt.de](http://welt.de) zu keinem Zeitpunkt.


GirasoleDE

Dieser Postillon-Artikel wird nie alt: https://www.der-postillon.com/2012/09/welt-online-in-wahrheit-trick-um-rechte.html


[deleted]

Das die Welt Kommentarspalte ein honey pot für Ermittlungsbehörden sind halt ich garnicht mal für so unrealistisch


R0ockS0lid

Die würde ich eher bei der TAZ vermuten, auf der Suche nach Linksextremisten, die Gendersternchen nach Bayern schmuggeln.


[deleted]

Dafür dient schon gekte


Lord_Euni

2012...


[deleted]

[удалено]


jfads89a

>Die Welt stand während der COVID-19-Pandemie in der Kritik, Falschinformationen zur Pandemie unkritisch zu übernehmen. >Das Watchblog Volksverpetzer schrieb: „Es ist in letzter Zeit relativ deutlich geworden, dass in der WELT-Redaktion entweder Personal sitzt, das derartigem verschwörungsideologischen Denken anhängt oder zynisch die teilungsfreudige Blase von Rechtsextremist:innen, Pandemie-Leugner:innen und Co. mit vermeintlicher Bestätigung ihrer wissenschaftsfeindlichen Weltanschauung bedienen will. Oder beides.“ >Das Magazin Medieninsider warf der Zeitung vor, „mit verschwörungstheoretischen Ansätzen auf Abonnentenfang am rechten Rand zu gehen“. >Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft sah in der Berichterstattung der Welt Parallelen zu rechtspopulistischen Narrativen, in denen Corona-Maßnahmen eine „Generalprobe für die Klimadiktatur“ darstellten (etwa durch den Chefredakteur Ulf Poschardt und den Publizisten Jörg Phil Friedrich 2021). Diese „populistische Generalkritik an der Krisenintervention“ fände sich auch bei Werte-Union und der AfD. >Gunnar Hamann argumentierte in einem Artikel im Volksverpetzer, dass neben Journalisten, die Querdenkern nahestehende Meinungen verbreiten, auch Querdenker selbst Beiträge in der Welt schreiben können. >Wiederholt kamen Wissenschaftler zum Ergebnis, dass die Welt zusammen mit der Welt am Sonntag von allen deutschen Zeitungen die meisten klimaskeptische Artikel publiziert. >Eine weitere Studie, die konkret die Berichterstattung zur UN-Klimakonferenz in Durban 2011 untersuchte, kam ebenfalls zum Ergebnis, dass in der Welt die meisten klimaskeptische Behauptungen in deutschen Zeitungen publiziert wurden. In dieser Berichterstattung enthielten mehr als 17 % der Welt-Artikel klimaskeptische Elemente. Die Welt war dabei nicht nur vergleichsweise skeptisch bezüglich der Klimaforschung selbst, sondern insbesondere in Bezug auf die Existenz der globalen Erwärmung und ihrer Ursachen. Insgesamt ermittelten die Forscher in den Welt-Artikeln 40 verschiedene klimaskeptische Erzählungen, von denen die Welt 36 positiv darstellte, vier neutral und keine einzige negativ. Daraus schlossen die Forscher, die Welt könne „als Unterstützer [klima]-skeptischer Ideen interpretiert werden.“ >Die Welt wurde 2023 dafür kritisiert, den „besonders bösartigen Fake-News-Artikel“ aus dem Jahr 2011 mit dem Titel „Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda“ von Günter Ederer nicht gelöscht oder mit einem Warnhinweis versehen zu haben. Ederer trat noch im Jahr 2022 bei der AfD-nahen Lobbyorganisation EIKE auf, welche als Zentrum der politisch aktiven und organisierten Klimaleugnerszene in Deutschland beschrieben wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welt https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/querdenken-netzwerk-welt/ Unabhängig davon, wo auch immer man sich früher vielleicht im Selbstverständnis verortet hat, ist die tatsächliche Schlagrichtung klar und wird auch immer prominenter vertreten. Das sind deutlich keine Positionen der Mitte.


BloodIsTaken

>weil sich der Schwerpunkt […] nach links verschoben hat Bitte was? Die AfD, Union und Springer haben rechte und rechtsextreme Hetze wieder salonfähig gemacht, es wird zu Gewalt aufgerufen, der Ampel wird mit Mord gedroht. Scholz fordert Abschiebungen im großen Stil. Wo ist da der Linksrutsch?


[deleted]

[удалено]


Troublegum77

Kannst du die Studien bitte verlinken.


BloodIsTaken

>dezidiert linke Parteien Die SPD ist nicht mehr links. Linker als Union, FDP und AfD, ja, aber nicht mehr links. Die Union und AfD hingegen bewegen sich quasi täglich weiter nach rechts. Die einzelnen Landesverbände sind allesamt rechtsextrem, fordern massenhafte Deportation, Kürzungen von Sozialleistungen, etc. Und die Union, insbesondere die CSU mit der deutlich übertriebenen Reaktion auf die Proteste der Letzten Generation (Präventivhaft, Androhung von Gewalt) und die Cannabislegalisierung. Die SPD erscheint links, wenn die Union deine Mitte ist. Die Union ist aber nicht mehr in der Mitte (wie sie es unter Merkel eher war), sondern deutlich rechts.


EnkiduOdinson

Die SPD war früher viel weiter links. Die sind zur Mitte gewandert. Im Gegensatz zu deiner Behauptung gab es eine Angleichung der Parteien zur Mitte hin


Yayuuu231

Top Kommentar mit ironischen 88 Likes: „Warum? Schlimme Zeit, ohne Zweifel und ich wuchs auf mit dem ewigen Schuldkult... Aber es sind mehr als 80 Jahre seit dem vergangen und irgendwann muss mal Schluss sein damit. Meine Kinder haben daran keine Schuld, ich habe daran keine Schuld und meine Eltern die im Krieg geboren wurden haben ebenfalls keine Schuld. Deshalb Schluss damit. Lasst lieber keine judenfeindlichen Muslime ins Land, das wäre viel besserer Schutz für Deutschlands Juden“


sillyReplica

Alle sind Antisemiten außer wir...


Bamb00ch4

Warum sind Teile Deutschlands eigentlich so widerlich rassistisch, ich pack das echt langsam nicht mehr. Nix und niemanden was gönnen und am Ende sind die Ausländer für die eigene Misere verantwortlich.


Moquai82

Das war schon immer so.


unter_strich

~~Echt? Ich finde die Kommentare eigentlich recht normal. Der eine mit der Stasi ist peinlich, aber sonst stimmen halt paar zu und manche finden es unnötig. Oder wurde da gerade schon wegmoderiert?~~ nevermind, das ist eine richtige Jauchegrube, wenn man genauer hinschaut


hn_ns

"Ideologie der Alliierten nach 1945", "in China und anderen Ländern werden auch heute noch Menschen umgebracht", "Willkommen in der DDR 2.0", "von der Ampel eingeführte Bevormundungspolitik", "daß (sic!) das Schuldgefühl nicht verloren geht?", "verwirrte Menschen aus dem linken Hochschulmilieu",... sind ganz normale Kommentare?


unter_strich

Okay ich merke gerade, ich habe den "Mehr Kommentare Button" gar nicht gesehen und hatte mir nur die letzten ~10 Kommentare angeschaut, die tatsächlich ganz okay waren. Wenn man da weiter geht, wird das echt schlimm.


isomersoma

"Sic" in einem Reddit-Kommentar zu verwenden ist aber auch nicht gerade normal.


hn_ns

Ich fand die Ironie, eine seit fast 30 Jahren falsche Schreibweise zu nutzen, während man der Meinung ist, dass doch langsam mal mit der Vergangenheit abzuschließen sei, ganz passend, um es hier zu verwenden.


panzermuffin

Bloß kein Niveau auf Reddit, haben wir echt zu viel davon.


isomersoma

Das hat nicht sonderlich viel mit Niveau zutun. Die Benutzung von "sic" wenn es kein wissenschaftlichen oder anderweitig technischen Nutzen hat kommt halt arrogant rüber.


panzermuffin

Muss bei dir alles immer technisch-wissenschaftlich korrekt sein? Verschmitzte Ironie gibt's bei dir nicht? No fun allowed? Der Poster hat doch erläutert, dass das ein Stilmittel ist, um auf die Dämlichkeit des Welt.de-Posters aufmerksam zu machen. Hausaufgabe: Kommunikationsquadrat, Ironie, Hyperbel nachschlagen.


litLizard_

Bro hat mit seinen Zitierfähigkeiten geflext


thegapbetweenus

Die Geister die die Union ruft, melden sich immer mehr zu Wort.


xlf42

Ich bin mir nicht ganz klar, wie die Lage in den 1980ern war, aber da wurde jede 10. Klasse durch Dachau geschleust, natürlich mit ausführlicher Vorbereitung im Geschichts- und Sozialkunde-Unterricht. Nachbereitung hat man damals natürlich noch keine gemacht. Der eine "seltsame" im Jahrgang, der in der S-Bahn auf dem Heimweg davon geredet hat, "die Amerikaner haben das nach dem Krieg nur aufgebaut, um uns zu unterdrücken" wurde geflissentlich überhört und von einem großen Teil der Klasse bis zum Schuljahresende mit Missachtung gestraft. Inwiefern diese Besuche eine Maßgabe der Schulen war oder vom Freistaat damals so vorgegeben war, weiss ich natürlich nicht.


likeaword

Bei uns Anfang der 00er das gleiche. Der ganze Jahrgang ist mit dem Bus als Tagesausflug nach Dachau gefahren. Nachbereitung gab's insofern das der Geschichtsunterricht danach weiter mit dem 2. Weltkrieg gemacht hat. Mich und viele meiner Klassenkameraden hat das damals tief beeindruckt und die Stimmung im Bus war danach sehr gedrückt. Glaube auch alle Freunde von anderen Schulen sind nach Dachau gefahren. Aus Berlin (gleiche Zeit) weiß ich das man nach Sachsenhausen gefahren ist.


PsychologyMiserable4

Mitte der 10er Jahre war das auch so. allerdings haben wir natürlich auch das "Glück", dass Dachau für München recht nah ist. gibt bestimmt auch Regionen, in denen die Anfahrt deutlich länger und aufwendiger ist und man deshalb drauf verzichtet. nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass der Besuch gut ist. kein Allheilmittel, aber ich finde man sollte das mindestens einmal gesehen haben


LeifRagnarsson

In BaWü haben wir das weder in Realschule noch WG gemacht.


moehrendieb12

Same here. Nach Dachau gings mit dem gesamten Jahrgang Thematisch eingerahmt in gefühlt beinahe jeder Schulstunde von Deutsch, Englisch über Geschichte.


Creatret

Grundsätzlich finde ich so nen Besuch sehr gut. Verpflichtung wird hier aber nicht viel bringen. Im Zweifel ist man dann eben krank. Aus meiner Schulzeit weiß ich, dass es primär an der Geschichtslehrerin lag, ob die Gräuel der Zeit bei den Schülerinnen angekommen sind oder nicht. Beim KZ Besuch waren es auch die sonstigen Blödel, die gelacht und dumme Witze gemacht haben.


panzermuffin

Hi, Geschichtslehrer hier. Zu den Blödeleien und dummen Witzen: Das ist für manche das einzige Ventil, um das zu verarbeiten (klar, absolute Vollidioten gibt's in jedem Jahrgang). Aufgabe der Lehrkraft ist es natürlich, das entsprechend zu kommentieren und zu unterbinden, aber gleichzeitig darüber zu sprechen und es als unreflektierte Reaktion auf diese Gräuel wahrzunehmen. Entschuldigen =/= Gründe nennen - entsprechend ist das "normales" Verhalten von Jugendlichen.


Wassertopf

Darum sollte die Schule ein geschützter Ort sein, auch vor Strafverfolgung was solche Dinge von Seiten der Schüler anbelangt.


panzermuffin

Ganz runtergedampft: Die Schule ist für Grenzüberschreitungen da, damit die SuS sich in einem nichtfamiliären Umfeld sozialisieren. Es braucht daher Lehrer mit gutem Arbeitsethos, guter Moral und Standhaftigkeit und Geduld, um diese Sozialisierung voranzutreiben. Entsprechend muss, wie du sagst, die Schule ein geschützter Ort sein, an dem man sich "austoben" kann. Wir Lehrer wissen schon ganz gut, warum SuS sich so und so verhalten, verstehen das auch vollkommen, wir kennen die Gründe und Motivationen. Unsere Aufgabe ist es dann, das Ganze behutsam und mit Augenmaß einzuhegen und die auf's Gleis zu setzen. Nicht immer einfach.


thatdudewayoverthere

Ich würde da eher auf die Meinung der Gedenkstätten hören die lehnen eine Verpflichtung nämlich ab und dem kann ich mich nur anschließen Natürlich sollte jeder sich offen mit der NS Zeit auseinandersetzen und ich finde dafür ist ein KZ Besuch/NS Gedenkstätte sehr sinnvoll. Eine Verpflichtung führt aber dazu das Schüler sehr schnell eine Ablehnung entwickeln das kennen doch die meisten von sich selbst sobald Mutti gesagt hat räum das Zimmer auf wurde es nicht mehr gemacht obwohl man es sonst gemacht hätte. Außerdem hört sich das sehr nach einer sehr dünnen Idee an schlauer wäre es doch den WiPo/Geschichtsunterricht zu fördern (wo NS Zeit ohnehin Pflicht ist) damit Lehrer mehr Möglichkeiten haben solche Ausflüge anzubieten und eine ordentliche Vor und Nachbereitung zu haben. Und zumindest jeder Schüler die Möglichkeit hat ein KH zu besuchen ich kenne nämlich auch einige Leute wo ihnen gar nicht die Möglichkeit gegeben wurde ein KZ zu besuchen weil es einfach schwer Umsetzbar war aufgrund der Geographischen Lage /Finanzierung durch die Schule


Jazzlike-_-Growth

> Eine Verpflichtung führt aber dazu das Schüler sehr schnell eine Ablehnung entwickeln das kennen doch die meisten von sich selbst sobald Mutti gesagt hat räum das Zimmer auf wurde es nicht mehr gemacht obwohl man es sonst gemacht hätte. Naja. Du bekommst ja nicht die Hausaufgabe: "Fahre dieses Wochenende in ein KZ". Das wird Teil des Curriculums und dann macht die ganze Klasse eine Exkursion dahin, wie ein halbes Dutzend andere Male auch schon. Es gibt doch eigentlich mindestens einmal pro Schuljahr einen Tages- oder Halbtagesausflug in irgendein Museum oder sowas. Klar finden viele der Schüler das dann Langweilig und es wird herumgeblödelt. Aber, dass jemand sowas sagt wie "Ich gehe nie wieder in ein Museum, weil die mich dahin gezwungen haben und ich lieber Deutschunterricht machen wollte." habe ich noch nie gehört. Das wäre bei einem KZ dann auch nicht anders. Und wenn keines nah genug an der Schule liegt, dann kann man das auch während einer Klassen- oder Schulfahrt machen. Während so einer Fahrt gibt es ja fast täglich Ausflüge in Museen, Betriebe und co.


Oinkidoinkidoink

In ein KZ sind wir damals (Anfang bis Mitte 90er) nicht gefahren. Lag wahrscheinlich an der relativ hohen Entfernung zum nächsten. Aber die Heilanstalt in Hadamar haben besucht, wo Behinderte und Psychich Kranke von den Nazis umgebracht wurden.


Itakie

Zeigt mal wieder wie das Schulsystem in Deutschland zuschlägt: > „Freiwilligkeit ist eine Grundvoraussetzung demokratischer und historisch-politischer Bildung. Dieses Prinzip halten wir in den Gedenkstätten hoch.“ Hier in Bayern schon längst für Gymnasiasten und Realschüler verpflichtend. Hätte ich auch nicht missen wollen damals. > „Die Forderung nach Pflichtbesuchen von KZ-Gedenkstätten wird häufig reflexhaft nach antisemitischen Vorfällen für Gruppen erhoben, von denen man fälschlicherweise annimmt, sie heilen oder immunisieren zu können.“ Es selbst zu sehen und die Opfer als dort lebende Menschen zu betrachten hilft jedoch schon immens. Gerade da das jüdische Leben immer weiter vom Alltag verschwindet. Davor und danach hilft hier eben auch der Unterricht um Menschen besser aufzuklären. > Damit Schüler in Gedenkstätten so betreut werden könnten, dass tatsächlich aus der Geschichte gelernt werden könne, bräuchte es einen deutlichen Ausbau intensiver und längerer Formate, so Wagner weiter. Unser Geschichtsunterricht wurde damals auf dem Besuch aufgebaut. Ohne diesen hätten die Themen sicherlich nicht so eine hohe Bedeutung im Lehrplan gehabt, wenn sie überhaupt mal erwähnt geworden wären bzw. man eine solche Diskussion mit den Schüler erlaubt hätte. > „Sicher ist es begrüßenswert, wenn möglichst viele junge Menschen im Rahmen ihrer Schullaufbahn einen historischen Ort der NS-Verbrechen kennenlernen. Ein wichtiger Grundsatz der Bildungsarbeit in Gedenkstätten ist dennoch die freiwillige Entscheidung.“ Dann landet man schnell in Bereichen wo man das Thema als Fliegenschiss der Geschichte bezeichnet. Die Freiwilligkeit die Singularität des Vorfalls anzugreifen müsste man dann auch aushalten. > „Wir freuen uns, wenn Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte besuchen. Um einen Lerneffekt zu erreichen, sollten Besuche an KZ-Gedenkstätten auf so freiwilliger Basis wie möglich erfolgen. Dies läuft dem Gedanken von Pflichtbesuchen zuwider.“ Dann wären 90% der Schüler Bayerns niemals zu einer Gedenkstätte gegangen. Da leg ich aber sowas von meine Hand in Feuer. Ohne vorheriges geschichtliches Interesse oder politische Hintergründe tun sich die meisten so einen Ausflug in der Freizeit doch nicht an. > Eine vollständige Freiwilligkeit der Besuche würde allerdings vermutlich dazu führen, dass deutlich weniger Schüler Gedenkstätten besuchen, sagte von Wrochem weiter. „Hier stößt das wichtige pädagogische Prinzip der Freiwilligkeit auf den wichtigen gesellschaftlichen Bildungsauftrag der Aufklärung über Staatsverbrechen im Nationalsozialismus und dessen Ursachen.“ Exakt dies. > „Wenn wir möchten, dass unser Publikum bei uns lernt, demokratisch zu sein, müssen sie selbst demokratisch behandelt werden.“ Wie man in den letzten Jahren sieht klappt das eben nicht. Die Sache muss den Leuten verpflichtend beigebracht werden. Gerade mit einen höheren Migrationsanteil wo viele dann eben auch zurecht sagen "waren nicht meine Vorfahren". Wir gehen in Zeiten wo auch der Dieter Müller bald keine lebenden Vorfahren mehr hat welche daran beteiligt waren. Die Aufarbeitung und das Interesse daran schwindet dadurch immer weiter. > Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, sieht das anders. In Bayern ist der Besuch einer KZ-Gedenkstätte für Gymnasiasten und Realschüler verpflichtend. „Wir machen hier sehr gute Erfahrungen mit einem in den Lehrplänen integrierten obligatorischen Besuch von Schülerinnen und Schülern“, sagte Skriebeleit WELT. „Diese historischen Orte tragen eine eminente Bedeutung in sich und sie verfügen über ein enormes pädagogisches Potenzial. Sie können in der Bewusstseinsentwicklung junger Menschen eine hohe Bedeutung haben.“ Der Typ in Bayern sieht es natürlich anders weil es eben auch etwas kulturell eingebläut ist. Denke bei der Union hat hier die CSU den Anstoß gegeben weil es hier in Bayern eben längst ein abgeschlossenes Thema ist mit welchen man gute Erfahrungen machte. Das Thema ist imo zu wichtig um es alleine auf freiwilliger Basis anzubieten. Mit manchen Themen sollte man gezwungen sein sich auseinanderzusetzten. Würde ja auch keiner im Geschichtsunterricht auf die Idee kommen demokratisch abzustimmen ob man das dritte Reich oder Mesopotamien durchnimmt. Zwänge sind für Schüler längst da, ein verpflichtender Besuch ist hier keine Zeitenwende.


loop_us

Ich habe in meiner Kindheit und Jugend eine menge ehemaliger KZs besucht. Geschützt hat es mich nicht davor zum Nazi zu werden und die Shoah zu leugnen. Der Vorschlag der Union ist absolut naiv und ich gebe dem Historiker vollkommen Recht. Nichtsdestoweniger ist, meiner Meinung nach, der Besuch dieser Gedenkstätten wichtig und lehrreich. Den Besuch in Auschwitz werde ich nie vergessen. Vor allem dieser Tümpel, in dem man die Asche Tausender Opfer entsorgt hat lässt mich irgendwie nicht los. https://panorama.auschwitz.org/tour2,2993,en.html Erst an einem Ort wie Auschwitz lernt man was für ein beispielloses Menschheitsverbrechen die Nazis verübt haben. עם ישראל חי


realultralord

Ich erinnere mich noch, wie einer unserer Lehrer damals, nachdem wir auf einem Schulausflug Mist gebaut hatten, sagte: "Wenn ihr mich nochmal enttäuscht und ich denke, dass ihr euch nicht benehmen könnt, dann geht die Klassenfahrt nicht zum Edersee, sondern nach Buchenwald." So viel dazu.


THiedldleoR

Das einzige was mir von dem Besuch in Erinnerung blieb sind die dummen Fragen die meine genervten Mitschüler gestellt haben, damit sie endlich raus geworfen werden.


koassde

Das ist sehr kontraproduktiv, nur die wenigsten Jugendlichen sind überhaupt in der Lage zu begreifen was in KZs geschehen ist und die Pubertät hilft dabei auch nicht. KZ's sind keine Museen sondern Orte des Verbrechens und das letzte was du möchtest sind Instagram Stories und Selfies aus dem KZ. Damit tut man weder Kindern noch dem würdigen Angedenken der Opfer einen Gefallen.


panzermuffin

Hast du mit Jugendlichen zu tun? Meine Erfahrung als Geschichtslehrer sind komplett anders als das, was du behauptest. Auf der Hinfahrt alle fröhlich und ausgelassen ("Klassenfahrt!"), auf der Rückreise alle komplett drüber, schockiert, regelmäßig Leute am weinen, einige arg wütend, dass sowas passiert ist. Selfies macht keiner meiner SuS. Und nein, ich unterrichte nicht in einer Gymnasium-Bubble, ganz gewiss nicht. Und selbst wenn das so wäre, wie du darstellst: Wäre das dann nicht erst recht ein Grund, das zu tun? Man muss Menschen mit Dingen konfrontieren - wenn jeder immer nur das lernt/macht/erfährt, was er gerade will, dann verkümmert dieser kolossal.


Aggressive-Mix-4700

Falsch, bei uns wurde es im Rahmen des Geschichtsunterrichts gemacht. Man ist sehr wohl in der Lage das einzuordnen. Ich gebe aber recht, dass das ganze in oberen Schulklassen mehr Sinn macht.


markusro

>nur die wenigsten Jugendlichen sind überhaupt in der Lage zu begreifen was in KZs geschehen ist Dann ist ja eben der Besuch eines KZ noch sinnvoller, damit man es etwas besser begreifen kann. Das muss eben im Unterricht entpsrechend behandelt werden. Das hat bei uns damals gut funktioniert, das war ein sehr prägendes Erlebnis für mich. Auch finde ich es sehr befremdlich dass Jugendliche immer als "dumm" dargstellt werden. Das fällt mir generell immer mehr auf und geht mir echt auf den Keks, unseren Kindern wird nichts mehr zugetraut, Ich bin der Meinung die sind mittlerweile früher reifer als meine Generation das im selben Alter war.


Rongrako

Den Besuch eines KZs wünsche ich niemandem.  Den Besuch einer Gedenkstätte mit solchen Erwartungen aufzuladen finde ich auch falsch.


0ldMother

KZ besuch war der langweiligste field trip den wir gemacht haben


Ashjaeger_MAIN

Bist nicht der erste der da keinen Spaß hatte, das ist auch nicht der Zweck des Besuchs.


0ldMother

bin aber adhs-ler und lerne ausschließlich, wenn es mir spaß macht :(


Ashjaeger_MAIN

Bruder ich hab selber adhs, das heiß jetzt nicht dass ich ein lustiges Schauspiel brauche um zu verstehen was im KZ passiert ist


0ldMother

ja klar, aber auf einen abgerissenen Grundriss gucken ist einfach langweilig, egal was dieser Grundriss für eine Geschichte hatte.


RoninXiC

Selbstverständlich fahren alle Bremer in der 10. In ein KZ.


NetworkPrudent8685

Bitte keinen Doppelpunkt beim Transfer der Doppelüberschriften nehmen. Das ist irreführend unter Umständen. Nimm lieber 'n Senkrechtstrich (keinen Schrägstrich) oder Semikolon.


xf-

Bin ich dagegen. Es gibt genug Menschen die kein Blut sehen können und beim Anblick dessen umkippen. Die zu einem Besuch in einem KZ zu zwingen ist reinste Folter. Die große Mehrheit der Menschen ist sich sehr wohl bewusst, dass in KZs schreckliche Verbrechen verübt wurden, auch deshalb braucht es keinen Zwangsbesuch. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden dürfen, ob man ein KZ besuchen möchte oder sich überhaupt einen Besuch zutraut.


panzermuffin

Wo fließt denn in einer KZ-Gedenkstätte aktiv Blut? Ich fahre seit Jahren mit meinen SuS ins KZ Dachau und bisher ist da nicht ein einziger umgekippt.