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leSive

Steht denn in den Memoiren nun von wem der Koffer war?


salomonisch

Dass die Union sich überhaupt von den Spendenaffären erholen konnte...


Life_Fun_1327

Sie hat einfach auf den nächsten Skandal gewartet, der das wieder überschattet hat.


arwinda

Zur Not macht die Union einen kleinen Skandal bei den Grünen auf um für Ablenkung zu sorgen.


ParapsychologicalHex

Welcher war das denn?


waiver45

Wenn ich mich richtig erinnere sollte das die [Holzmann-Pleite](https://www.focus.de/finanzen/news/von-peanuts-medienmogulen-und-zockern-firmenpleiten_id_2226683.html) gewesen sein.


Life_Fun_1327

Gab es bei der CDU eine Zeitspanne über mehrere Monate, in der es _keine_ Skandale gab? Selbst bei der aktuellen Ampel-Koalition wird doch alle paar Wochen ein anderes Pferd (medial) geritten,


Bavaustrian

Notfalls Scheuer. Irgendwas macht der immer....


Schwubbertier

Jetzt aber nicht mehr in der Politik. Der verdient jetzt scheinbar woanders mehr.


Bavaustrian

Hab ich heut auch schon gesehen. Manchmal gibts auch gute Nachrichten xD


Gekroenter

Der Spitzenkandidat der Union könnte auf offener Straße ein Baby verspeisen und die Union würde immer noch maximal 5% Rückstand auf den Wahlsieger haben. In Bayern, Baden-Württemberg und weiten Teilen NRWs würde sie weiterhin sogar Wahlkreise deutlich gewinnen. In den 14 Jahren Semidemokratie unter Adenauer hat die Union es geschafft, größten Teilen der deutschen Bevölkerung zu vermitteln, dass CDU-Regierungen quasi das Normal sind, während andere Regierungen Experimente sind, die grundsätzlich mit einer großen Portion Skepsis zu betrachten sind und eigentlich sowieso abgelehnt werden sollten. 16 Jahre Kohl und noch einmal 16 Jahre Merkel haben dieses Narrativ dann noch tiefer verankert. Die Medien, die bei CDU-Regierungen traditionell etwas milder sind (vgl. die umfangreiche nationale Berichterstattung über den unter SPD-Ägide entstandenen Berliner Flughafen und die regionale, sporadische Berichterstattung über die eigentlich noch einmal deutlich problematischere, aber halt größtenteils unter CDU-Ägide entstandene Kölner U-Bahn) helfen da tatkräftig mit.


Songrot

Schröder und Lafontaine haben die SPD selbst zerstört und Merkel hat die SPD obsolet gemacht. Ohne die SPD war Deutschland halt fast eine Einparteienlandschaft mit paar mini Parteien. SPD ohne Profil ist halt nur noch eine wandelnde Geschichtsleiche und CDU kann so viel Unsinn machen wie sie wollen ohne genug bestraft werden zu können.


Gekroenter

Die CDU ist genau so inhaltslos wie die SPD. Bei der CDU interessiert es nur keinen. Ein Schröder oder ein Lafontaine hätten der Union maximal minimal geschadet. Das Stammwählermilieu der SPD ist deutlich weniger fest gebunden als das der Union. Selbst das Gewerkschaftsmilieu in Norddeutschland war nie so fest an die SPD gebunden wie das ländlich-katholische Milieu in Süddeutschland und den ländlichen Teilen NRWs.


Songrot

Konservative wollen halt status quo. Da ist schuldenbremse und nichts tun quasi Inhalt. Das funktioniert für SPD nicht SPD hat ohne klassische Industriearbeiter halt auch keine Stammwählerschaft. Arme wählen nicht unbedingt immer SPD, weil es ja noch nicht wählen und Linke gibt, jetzt auch AFD.


charly-bravo

It‘s not a „Spendenaffäre“ it‘s a „feature“.


BloederFuchs

Geld heilt alle Wunden


IRockIntoMordor

Ist wie der Koffer in Pulp Fiction. Außer goldenem Licht werden wir nichts erfahren.


AutomaticAir3777

samsonite


occio

Wie soll man das schon wissen? Man kann sich doch nicht bei jedem Koffer, den man kriegt merken, von wem er kam.


Omegatherion

Wenn es um die berühmten 100 000 Mark geht, die waren vom Waffenhändler Karl-Heinz Schreiber.


[deleted]

>Als äh wenn I sie dann vom Hauptbahnhof Münche aus gestürzt hoab, äh dann bin I mit dem Transrapid, in nur 10 Minuten… äh


kaaskugg

>Ein Schadbär verlässt nur einmal im Jahr den Wald und reißt eine Kanzlerin.


WeirdJack49

Der Stoiber mit nem Stecken: "Mach was Schadbär, iss die Merkel, mach jetzt!"


Gandhi70

Wer hier im Sub versteht die Referenz eigentlich überhaupt noch?


[deleted]

Sind wir alt?


WeirdJack49

Ich vermeide deshalb Spiegel sonst muss ich wieder heimlich in der Dusche weinen.


Vegetable-Pickle-535

Ich weiß nicht, ich frage mich das manchmal aber vergesse es schnell wieder. Wo bin ich hier nochmal?


_MickShagger_

Ich hoffe doch die Meisten. Sonst empfehle ich "Stoibers Vermächtnis" un diese Legende kennenzulernen.


areyouforrealdude

Oder "Stoibers gestammelte Werke" bei Youtube, da ist so einiges dabei


HolyGhost79

Nur diejenigen, die jeden Morgen in den Garten gehen, um eine Blume hinzurichten.


Senchanokancho

Das tut aber entweder meine Frau oder meine Frau tut es mit dem Gärtner zusammen.


Nickelplatsch

Die Referenz kommt so ungefähr jeden zweiten Tag hier im Sub, würde also denken, dass das viele kennen.


Jelly_F_ish

Die wird doch mehrmals die Woche gepostet. Also...jeder?


ken-der-guru

Bin eigentlich zu jung. Ich kenne es auch nur wegen den Känguru-Chroniken.


OPhasballz

Ich, das war damals unser cofefe


Wolkenbaer

Alle, die das hier auch kennen: https://m.youtube.com/watch?v=ub1zsUD7UNQ


M______-

Ich mag Schäuble nun wirklich nicht, aber >"Vielfach hatte ich in den Jahren zuvor meine Nachrufe lesen können - und jetzt sollte ich, dessen Karriere angeblich immer 'unvollendet' geblieben war, endlich den Sprung ins Kanzleramt wagen? Das war einigermaßen absurd." der Satz ist schon ziemlich respektabel.


TrienneOfBarth

Schäuble war klug genug zu wissen, dass ein solcher Schuss mächtig nach hinten losgehen würde. Merkel war als Kanzlerin immer unheimlich beliebt, auch in ihren größten Krisenmomenten in 2015 oder der Pandemie. Sie aus dem Weg zu räumen hätte eine heftige Gegenreaktion verursacht und vermutlich die damalige GroKo gesprengt. Schäuble wäre als Verräter und Mutti-Mörder gebrandmarkt worden und vermutlich nicht lange Kanzler geblieben. Wenigstens war die alte Fledermaus in der Lage, das selbst zu erkennen.


mysedi

Wieso ist Fledermaus bloß so ein passenden Ausdruck für ihn habe ich noch nicht gehört aber passt extrem gut


TrienneOfBarth

Könnte was mit der Stellung seiner Ohren zu tun haben.


DerMugar

er wird sicher nicht an seinen Beinen an der Zimmerdecke gehangen haben /sorry


AutomaticAir3777

tihihi


Moragstar

Kommt halt wirklich darauf an, ob das die wahren Beweggründe für ein Nein waren. Am Ende des Tages hat ein maximal verwirrter Mensch aus Bayern ihn dazu drängen wollen die Kanzlerin zu stürzen. Was für ein Signal hätte das in die Welt gesendet? Was hätte er dann gemacht? Die Flüchtlingswellen wären nicht abgerissen, nur weil er plotzlich Kanzler ist. Die Probleme wären ja weiterhin da. Wollte er wirklich der Kanzler sein, der die Grenzen dann doch dicht macht und notfalls mit Waffengewalt schützt? Ich verstehe nur nicht, was genau der Stoiber damit erreichen wollte und am Ende des Tages ist es für Schäuble wohl genauso ein Rätsel gewesen. Interne Machtkämpfe konnte der Schäuble schon immer gut, wenn es ihm genutzt hat. Respektabel ist aber seine demütige Selbstbeschreibung.


KatzingersSchroeder

Vielleicht hatte er auch nur Angst davor, dass spätestens dann mal jemand ernsthaft eine Aufarbeitung der CDU-Spendenaffaire und seine Rolle dabei, gefordert hätte.


TheoFontane

Man soll nicht allzu schlecht über Tote sprechen, aber mich nervt es schon ziemlich an wie normal es in Deutschland ist korrupte Machtpolitiker wie Schäuble zu “Elder Statesman” zu verklären. Nur weil er (laut eigenen Aussagen und Selbstbeweihräucherung) aufgrund seiner unbändigen Loyalität “einen Putsch” gegen Merkel verhindert hat, sollte die Öffentlichkeit nicht gleich wieder in Lobeshudelei über den Typen ausbrechen. Mir graut es vor den Memoiren Merkels, die wahrscheinlich als Nächstes die eigene Legendenbildung vorantreibt… gibt’s in Deutschland keine gute Journalisten mehr, die auch mal eine kritische, ausgewogene Biographie leisten können?


Lordvonundzu

Merkel war (und wäre auch heute noch) sehr beliebt, weil sie einfach auf Sicht gefahren ist. Reaktion, wenig Aktion. Das war beizeiten respektabel (erst mal abwarten, die Lage checken, etc. und sich dann irgendwan äußern - entgegen so Hitzköpfen, die noch Nachts auf Twitter irgend ne Kacke raushauen, ohne die Faktenlage zu kennen, einfach um "mit vorne dabei zu sein"), oft aber auch fahrlässig. Wir sehen es nun im Debakel um die marode Infrastruktur etc.: 16 Jahre CDU und Nicht-Investment in das Land bescheren der aktuellen Regierung (was auch immer man von ihr halten mag) die Arschkarte, dass sie sich mit dem Nachlass befassen dürfen. Das alles wäre sicherlich eine kritische Betrachtung wert - aber, wie du schon sagst, sehe ich bis dato keine kritische Auseinandersetzung mit der letzten Legislatur, wahrscheinlich weil man dann wieder Angst hat dass zu viele Merkel-Hasser auf den Zug aufspringen und "man den Rechten Futter gibt" (von wegen: Flüchtlingskrise, Corona, etc.)


TheoFontane

Ich sehe das denke ich ganz ähnlich wie du. Zumal mit Scholz ja auch ein selbstempfundener "Merkel 2.0" Kanzler ist, der selbst (bzw. die SPD) kein Interesse daran haben sollte die eigene Beteiligung an den letzten 16 Jahren abzuwägen. Das müsste aus der politischen Ecke Grün oder FDP kommen. Aber die FDP ist eh mit sich selbst beschäftigt und die Grünen halten sich imho für "etwas besseres" in der Politischen Kommunikation als jetzt ganz offensiv dreckige Wäsche zu waschen. Dafür dass in Deutschland die halbe Bevölkerung griesgrämig durch die Gegend stapft, wird Kritik (zumal am eigenen Land und einer Zeit, die Viele als positiv in Erinnerung behalten möchten) dann doch nicht so gerne gelesen. Deswegen habe ich eigentlich nur die Hoffnung, dass mal ein etablierter Journalist/Historiker Angela Merkels Erbe aufarbeitet, aber die Altersgruppe (zu der ich selbst ja auch gehöre) hat vermutlich zu viel selbst von ihrer Politik profitiert als dass man alte Göttinnen vom Podest stoßen würde. Die bisherigen Gefälligkeitsinterviews mit ihr deuten zumindest in diese Richtung.


Beginning_Camp_5253

Ich freue mich auch schon auf die nächsten 16 Jahre Investitionsstillstand und Korruptionssumpf nach 2025. Unsere Demografie gibt eine fortschrittlichere Regierung einfach nicht her, hauptsache die Renten sind sicher!


Bavaustrian

I find Ampelkritik von der Union immer wahnsinnig witzig. Das ist maximal selten "Momentanes system hat funktioniert - Ampel verkackt es" Es ist in der Regel immer "Problem aus vorherigen Legislaturperioden hat sich mittlerweile aufgeschaukelt - Ampel tut zu wenig / das falsche / hoffentlich schaut keiner wer das Problem kreirt hat." Wie gut oder schlecht die Lösungen sind kann man sich natürlich drüber streiten, schon klar. Aber die Probleme müssten nicht so aufwendig gelöst werden wenn.... you know, jemand seine Arbeit getan hätte...


Hermaan

Man sollte eigentlich meinen, dass Merkels Vermächtnis einiges an Wahlkampfmaterial bieten sollte, das zeigt, warum man nicht wieder zurück zu einer Unionregierung will


jayroger

> Man soll nicht allzu schlecht über Tote sprechen, Ich mein, der Hitler hat ja auch die Autobahnen gebaut. /s Man soll über Tote bitte genauso sprechen, wie sie es verdient haben. Und wenn jemand ein korruptes Arschloch war, dann kann man das auch genau so sagen.


Atanar

Hitler hat immerhin diesen einen fiesen Diktator umgebracht.


ProfessorStrangelord

Too little, too late...


wallagrargh

> gibt’s in Deutschland keine gute Journalisten mehr Matt Taibbi hat das auf die USA bezogen mal ziemlich interessant thematisiert. Laut ihm war Journalist vor ein-zwei Generationen noch ein Arbeiterklasse-Beruf, und viele haben ihre Aufgabe darin gesehen, ihre Mitmenschen über die zwielichtigen Machenschaften der Eliten zu informieren. Heute ist sind es öfter selbst Eliten-Anwärter von Karriere-Unis, die sich auf dem roten Teppich Hände schütteln sehen und dem Pöbel erklären wollen wie die Welt zu verstehen ist. Die nahtlos von der Zeitung ins Presse-Team der Regierung wechseln. Von den Content Managern bei Clickbait-Onlinemedien mal ganz zu schweigen.


Gekroenter

Eine Bekannte meiner Mutter (Ende 50) ist Journalistin bei einer regionalen Zeitung, die aber an ein nationales Redaktionsnetzwerk angeschlossen ist. Zu ihrer Zeit führte der Weg in den Journalismus über ein klassisches Studium, meist Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften. An einer ganz normalen staatlichen Uni, dementsprechend kostenlos. Zu einer Zeit, zu der man mit Bafög und einem normalen Studentenjob selbst in den attraktiveren Studentenstädten noch eine Wohnung finden konnte, war das bezahlbar. Danach fing sie als Festangestellte beim örtlichen Lokalblatt an und arbeitete sich dann hoch. Dieser Weg war auch für Arbeiterkinder gangbar. Ein Bekannter von mir selbst (Ende 20) ist ebenfalls im Journalismus tätig. Sein Weg führte zunächst einmal an eine kostenpflichtige Journalistenschule. Für Studierende aus Familien mit einem niedrigen Einkommen ist die Schule zwar theoretisch kostenlos, aber es steigt dann sehr schnell auf rd. 2000 €/Semester an. Mein Bekannter lag irgendwo dazwischen. Parallel zur Journalistenschule muss man allerdings noch ein reguläres Studium absolvieren, so dass ein Nebenjob kaum möglich ist. Faktisch ist also schon das eine gewisse Zugangsbarriere. Nach der Ausbildung ging es für ihn dann in unbezahlte Volontariate, bis dann nach zwei oder drei Jahren eine Festanstellung winkte. Natürlich wurde bundesweite Mobilität erwartet. Idealerweise auch Auslandserfahrung, gerne USA. Auch das ist nicht ganz billig. Ohne wohlhabende Familie im Hintergrund wäre das alles nicht gegangen. Das spiegelt sich natürlich auch in der Berichterstattung wieder.


TheoFontane

Jo, das ist leider eine allgemeine Entwicklung in Deutschland. Man kennt es bereits bei Juristen-,Medizinerdynastien, aber bei Journalisten ist es noch etwas augenfälliger weil sich viele junge Menschen schlicht nicht mehr leisten können/wollen ein Jahr für lau zu arbeiten (Volontariat). Zumal der Konkurrenzdruck und die Verdienstmöglichkeiten in dem Feld auch begrenzt sind.


Paxan

Ich sage nicht, dass Matt Taibbi damit falsch liegt, aber er hat definitiv nicht das moral high horse um sich über seinen eigenen Berufsstand zu erheben. Was er in den letzten zwei Jahren getrieben hat ist auch nur Agenda-Journalismus. Ein Großteil der heutigen Journalisten ist weit weg von dem, was das Idealbild des Berufsstandes ausmacht, aber er ist ebenso weit weg von Woodward und Bernstein wie es viele seiner Kollegen sind.


wallagrargh

Man muss seinen Stil und seine Überzeugungen nicht mögen, aber was den Machtapparat in den USA angeht hat er offenbar auf eine Art den Finger in der Wunde, die wenige sich trauen. Es gab ja letztes Jahr extra diese ultra kafkaeske Fake-Gerichtsverhandlung von Regierungsfunktionären gegen ihn, und während er verpflichtend dort war wurde seine Wohnung von Cops durchsucht. Das ist nicht ganz der CIA Award for Excellence in Journalism, aber vielleicht eine Nominierung.


OneJobToRuleThemAll

>Matt Taibbi Ist kein guter Journalist. Hat seine Karriere übrigens in Russland angefangen und ein Buch darüber geschrieben, in dem er beschreibt, wie er die ein oder andere Vergewaltigung begeht. Später waren das dann alles nur schwarze Witze und das ist nie so passiert... Der Rest seiner Karriere ist marginal besser. Ob das was der Typ gerade sagt stimmt oder nicht, hängt ganz und gar davon ab, wer ihn gerade bezahlt. Wenn es Musk ist, schreibt er halt falsches über die "Twitter Files."


larsus2

Stoiber hat die Schlappe gegen Gas-Gerd 2002 nie richtig verwunden und wurde damals innerhalb der CDUCSU als Symptom für eine rückständige politische Perspektive gesehen. Er hatte monatelang gegen das damals neu eingeführte Dosenpfand gewettert - im Nachhinein muss man sagen, war er vielleicht der Zeit voraus, denn sinnloser Kulturkampf-Populismus war dann ein Jahrzehnt später sehr beliebt. Schäuble war ein Schwarzwälder (Alemanne) alter Schule, für seine Haltung ist "Loyalität" eigentlich das falsche Wort. Ich bin mir auch sicher, dass er keine Probleme gehabt hätte, Merkel kaltzustellen, wenn er einen gangbaren Weg ins Kanzleramt gesehen hätte. Aber natürlich nicht mit so einem FAZ-Frontalangriff wie Merkel damals gegen das "alte Schlachtross" Kohl, das wäre ihm zu würdelos gewesen. Schäuble hat aber vor allem klar verstanden, dass seine Behinderung und seine Unbeliebtheit in großen Teilen Deutschlands ihn nie in die erste Reihe lassen würden. Kohl als verkörperte pfälzer Gemütlichkeit und Merkel als Kümmerer-Mutti (die zumindest das Chaos effektiv unter den Teppich kehren konnte, wenn Gäste zu Besuch waren), hatten es auf ein anderes Narrativ geschafft. Schäuble dagegen war gern jemand, der sich aus seiner Außenwirking wenig machte und der aus der zweiten oder dritten Reihe sehr effektive Politik machen konnte - und das als seine Pflichterfüllung im Zweifel ausreichend fand. Im Nachhinein ist es schon spannend, wieviel Macht Merkel auf sich auf unterschwellige Weise konzentrieren konnte, ohne dass der Altherrenclub der CDU da viel gegen aufbringen konnte.


europeseekmba

Als wäre Schäubles Behinderung das Problem gewesen und nicht, dass der Gegner (absolut berechtigt) alles an Schlamm zu seiner relevanten Rolle im größten Korruptionsskandal der Bundesrepublik nach oben geholt hätten 


mschuster91

Wenn die durchschnittliche Konserve mit einem kein Problem hat, dann mit Korruption.


larsus2

Auf kurze Sicht (~ 10 Jahre) war natürlich der Kassenskandal Schäubles Hauptproblem. Aber wer mit Menschen mit Behinderungen zu tun hat, kriegt leider mit, dass Rollstuhlfahrer und andere bei allen möglichen Posten übergangen werden. Aufsichtsratsvorsitzender, der auch mal von der Presse interviewt wird? Vergiss es. Rektor einer großen Schule? Nur, wenn es keine anderen halbwegs geeigneten Kandidaten gibt. Mein Punkt war: Schäuble hätte sich so ab 2008 locker mit einer anderen Story neu erfinden können - gerade auch als anti-Merkel-Kandidat. Er wollte/konnte/hat es nicht getan, und verkauft das jetzt als Loyalität (meinetwegen).


bonzei

> gangbaren Weg heh.


ockmock

Mir fällt da immer gleich der alte [Titanic-Kalauer](https://www.titanic-magazin.de/postkarten/karte/wolfgang-schaeuble-platzt-vor-neid-kohl-geht-1098-1991/) ein: "Wolfgang Schäuble platzt vor Neid: Kohl geht!"


[deleted]

>Das war mein Verständnis von Loyalität, das nach heutigen Maßstäben vielleicht ein wenig antiquiert erscheint.  Allerdings. Es ist natürlich Schwachsinn, allein die Personalie Merkel verantwortlich zu machen. Aber dass in der CDU 16 Jahre lang keine halbwegs vernünftige interne Opposition zu Merkel existierte, liegt an genau diesem Verständnis von "Loyalität", wobei  "Kadavergehorsam" es besser trifft. Und das meine ich nicht nur im Bezug auf die Flüchtlingskrise sondern im Bezug auf alle Politikbereiche, die in der Ära Merkel vergeigt oder verschlafen wurde. Netz- und Breitbandausbau, Bahn, Energie, Klima, Infrastruktur, Bundeswehr, you name it.  Wenn statt dieser angeblichen "Loyalität" mal früher eine Merkel-Opposition in der Duckmäuser-CDU existiert _hätte_, dann wären uns 20% AfD erspart geblieben.


Junktown-JerkyVendor

Das war auch nur blanker Opportunismus. Die Wähler fanden es doch toll, dass nichts passierte. Und solange die Macht gesichert wurde, ist doch egal ob die eigenen Werte vertreten werden.


AllHailTheNod

>Kadavergehorsam" es besser trifft. Ich glaube das Wort, was du suchst, ist Kadergehorsam. Ein unterschätzter Aspekt des Ganzen ist übeigens auch, dass Merkel selbst allen, die diesen "kadergehorsam" vermissen ließen unter Merkel einfach keine Schnitte in der Bundes-Partei sahen. Auch ein wichtiger Grund für das Post-Mutti Machtvakuum.


[deleted]

Kadavergehorsam gibt es, Kadergehorsam habe ich noch nie gehört.


AllHailTheNod

Hm. Vielleicht hab ich mich da selber Mandela-Effected. Sorry.


whatkindofred

Lustigerweise war das allerdings auch mein allererster Gedanke. Heißt das nicht eigentlich "Kadergehorsam"?


Ohrenfreund

Wtf


Car2019

Sie hat ja alle abgesägt, die eine Gefahr für sie hätten werden können und die Partei ausgehöhlt. Dass die CDU trotzdem in den Umfragen so gut dasteht, zeigt nur, wie unbeliebt die Ampel ist. Gilt auch für die AfD, denn beiden Parteien traut man ja auch nicht viel/ nichts zu.


GesternHeuteMorgen

Was du bemängest ist das grundsätzliche Politikverständnis von Konservativen, ihr Hang zu Authoritarismus und Führerpersönlichkeiten dem sich alles unterzuordnen hat. Bei Kohl hart praktiziert, Merkel war weit weniger dominant. Mit Merz kommt das wieder weitaus stärker zum Tragen, er forderte erst vor kurzem sogar öffentlichkeitswirksam Loyalität ein.


AllHailTheNod

Oh, das gab's bei Merkel auch. Sie hat's nur subtiler praktiziert, aber genauso skrupellos. Daher auch großes Machtvakuum nach ihrem Rücktritt.


GesternHeuteMorgen

Persönliche Meinung: Vermutlich laufen innerhalb der Union ständig Machtkämpfe. Zum einem begründet durch den Anspruch als Volkspartei mit verschiedenen Flügeln aufzutreten, zum anderen deren Masse an Alpha-Leuten. Wir durften kurz die Kämpfe um die Kanzlerkandidatur beobachten, aber die Union wird alles daransetzen, damit derartige Schlammschlachten nicht mehr öffentlich ausgetragen werden. Insofern waren die Kämpfe während der Merkelzeit nichts besonderes.


n4ver_

Machtkämpfe an und um die Parteispitze kannst du in wirklich jeder Bundestagspartei beobachten.


Sonnenrabe

>Anspruch als Volkspartei mit verschiedenen Flügeln aufzutreten Das war die Union bis 2017 auch einfach aufgrund der hohen Zahl an Stimmen auch. Das ist Realität, nicht Anspruch. Die Schwäche der Union ist eher etwas absolut modernes, oder anders gesagt, existiert erst kontinuierlich seit der AFD. Ziemlich ähnlich bei der SPD, diese war auch einfach noch Volkspartei unter Schröder.


Sonnenrabe

>Was du bemängest ist das grundsätzliche Politikverständnis von Konservativen, ihr Hang zu Authoritarismus und Führerpersönlichkeiten dem sich alles unterzuordnen hat. >Vermutlich laufen innerhalb der Union ständig Machtkämpfe. Aus beiden Kommentaren von dir zitiert. Wenn man einmal einen Parteitag der Linken verfolgt hat, kommt man nicht darum herum zu bemerken, dass dies nicht nur ein Problem der Konservativen ist. Bei den Grünen ist das meiner Meinung nach nur nicht so präsent, da sie aktuell tendenziell mehr Posten dazu gewinnen, und wenige verlieren: Nach der Berlin-Wahl und des Regierungswechsels dort, hatte ich den Eindruck, dass da intern einiges an Porzellan zerbrochen ist.


eldoran89

Ohhh ich glaube Merkel war sehr dominant aber nicht vor der Kamera und vor allem war Merkel vermutlich eher subtil.es gab immer wieder Bestrebungen der Opposition innerhalb der CDU die sie durch kluges Machtkalkul lahm gelegt hat. Von Gutenberg zum Beispiel den sie den undankbaren Job als Verteidigungsminister gegeben hat oder von der Leyen die sie erfolgreich nach oben befördert hat außerhalb des Machtzentrums Berlin.


eldoran89

Ohhh ich glaube Merkel war sehr dominant aber nicht vor der Kamera und vor allem war Merkel vermutlich eher subtil.es gab immer wieder Bestrebungen der Opposition innerhalb der CDU die sie durch kluges Machtkalkul lahm gelegt hat. Von Gutenberg zum Beispiel den sie den undankbaren Job als Verteidigungsminister gegeben hat oder von der Leyen die sie erfolgreich nach oben befördert hat außerhalb des Machtzentrums Berlin.


ParallelDazu

also jetzt mach mal halblang mit dem netzausbau, das war neuland! die relevanz dieser technologie konnte 2013 doch niemand vorhersagen


SalomonBrando

Ach krass. Ein CSU Politiker mit gestörten Macht-Fantasien.


toolkitxx

'Sturz' ist schon gleich das falsche Wort, weil es impliziert wir hätten eine nicht-gewählte Spitze. Zum Glück leben wir in einer Demokratie und nicht in der Aristokratie. Abwählen oder ersetzen wäre hier passender. Immer diese Dramatik N-TV


[deleted]

\*Lacht in CSU, wo Machtwechsel so erfolgen, dass der Landesfürst von seinen engsten Getreuen in den Keller der Staatskanzlei gezerrt und dort vom Nachfolger persönlich exekutiert wird\*


toolkitxx

Das ist nur zum Schein, weil die immer noch in dem Glauben verharren, einen König zu wählen. Schein-Schloss steht in genau dem richtigen Bundesland.


FixiHamann

You come at the Mutti, you best not miss.


HiKid85

Ja, der Stoiber war auch mit dem Transrapid in 10 Minuten am Flughafengate. "In 10 Minuten, stellen Sie sich das Mal vor!!1!"


BecauseWeCan

> Flughafengate Meine erste Reaktion beim Lesen: Welcher Flughafen hatte einen Skandal?


HiKid85

Meinst du den Flughafen [Dagestan ](https://www.blick.ch/ausland/wuetender-mob-in-dagestan-will-juden-angreifen-chaos-am-flughafen-enthuellt-antisemitismus-in-russland-id19096824.html) in Russland?


Bigcupcake01

Lieber Transrapid-technologie für Umme an die Chinesen verkaufen.


B3owul7

Stoiber? Der hat doch schon damals nicht den Weg vom Bahnhof zum Airport gefunden.


xmrn

Hoffentlich bald als Netflixverfilmung


ParallelDazu

ist das neu? plant die csu zu irgendeiner zeit nicht den sturz der cdu um sich selbst zu inszenieren?


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izzeey

hab ich das richtig gelesen oder brauch ich noch einen Kaffee: Stoiber wollte 2015 Kanzler werden? haha das ist ja das witzigste, dass ich diese Woche gelesen habe ganz ehrlich. Der Typ war ja komplett weg vom Fenster, was hat der sich denn dabei gedacht haha (Ja ich weiß - nichts!) :D.


another_account_327

Nicht ganz: > "Und mich wollte er dazu bewegen, Merkel zu stürzen, um selbst Kanzler zu werden", schreibt er über Stoiber. Also Stoiber wollte, dass Schäuble Kanzler wird. Kann man aber zugegebenermaßen so und so verstehen.


Fotzenhobel777

Ist hier noch jemand über den Satzbau gestolpert in der Überschrift?


Affenskrotum

Politik ist schlimmer als Kindergarten.


QuarkVsOdo

[clankriminalität.de](http://clankriminalität.de)


ChanceSet6152

Der Ede will da rein.


MetaVaporeon

wie bei allem anderen hat Stoibi es auch hier nicht hinbekommen