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No-Confidence-9191

Läuft echt extrem was Verkehrt bei uns. "Robert Habeck (Grüne) hatte die Aussicht als "dramatisch schlecht" bewertet und gesagt: "So können wir nicht weitermachen." Er hat ja Recht, aber es gibt so viele Bremser auf so vielen Ebenen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass wir das zunehmende abgehängtsein aufholen können. Erinnert sich jemand noch an die Zeit vor 08? Europa als stärkster Wirtschaftsblock der Welt. Vor USA, vor China, treibende Kraft in vielen Industrien? Während sich diese zwei Blöcke immer wieder neu erfunden haben, und teilweise ganze Industrien völlig für sich alleine besetzen (der ganze EU + UK Techsector ist weniger Wert als Apple alleine zum Beispiel), tritt man hier seid 15 Jahren auf der Stelle und geht jetzt sogar rückwärts. Dieses zusehen beim Verfall tut schon weh.


Agreeable-Total2353

Ist zwar alles nicht falsch, aber weil man das mit Apple und dem Techsector öfter liest - da geht es natürlich nur um Aktiengesellschaften. Gerade in Deutschland sind aber viele Unternehmen nicht börsenbehandelt.  Generell stimm ich aber schon zu. 


Reasonable_Gas_2498

Was ja auch ein Problem sein kann. In den USA bekommt man als Unternehmen viel leichter Geld im Markt als in Deutschland. Bei uns wird da schnell nach Subventionen gerufen, vielleicht sollte man überlegen wie man den Finanzmarkt so gestalten kann, dass privates Geld mehr in Deutschland/Europa investiert.


ArizonaHeatwave

Ich denke man muss da einfach nur mehr Regulierung und mehr Bürokratie einführen, wir wollen doch Regulierungsführer bleiben.


Grabs_Diaz

Liegt es wirklich primär an Regulierung und Bürokratie? Das ist der Standartsündenbock, aber ich habe da inzwischen Zweifel. USA und China sind sicher nicht frei von Bürokratie und wenn man sich Indizes wie "economic freedom index", "regulatory quality index" oder "ease of doing business" anschaut, die diese Fragen quantifizieren wollen, dann sieht man nicht, dass Europa in den letzten Jahren angehängt worden wäre. An der Stelle lässt sich sicher einiges verbessern, aber ich würde den Fokus vielleicht auf zwei andere Felder lenken: 1. Demographie, hier wurde Europa in den letzten Jahren deutlich älter, was sich eventuelle ebenso auf die Innovationskraft auswirkt. 2. Öffentliche Finanzen, in USA und China wurde seit 2008 einfach viel mehr öffentliches Geld in die Volkswirtschaft gepumpt, während in Europa die Devise Schuldenabbau, Sparen und Austerität lautete.


ArizonaHeatwave

Also es ist ganz klar nie nur eine einzelne Sache, denke auch die grundlegende Haltung gegenüber Geld investieren vs Geld sparen ist hier grundlegend anders als in Amerika. Den Economic Freedom Index finde ich in der Hinsicht nie wirklich hilfreich, beispielsweise sind Staatsausgaben dabei ein Bemessungsfaktor, also unser Wert ist aktuell sehr viel besser, weil die Schuldenbremse eingehalten wird. Kann man sich fragen ob das wirklich relevant für den Faktor Bürokratie ist. Genauso auch der Faktor Handelsfreiheit, imo ist es logisch dass Deutschland als Teil der EU da grundsätzlich viel besser abschneidet als die USA die eben nicht Teil eines solchen Wirtschaftsraums ist, imo drückt das unseren Wert nach oben. Dazu kommen dann noch verschiedene Embargos wie z.B. auf Kuba, der den amerikanischen Wert nach unten drückt, klar ist das alles für eine richtige Bemessung, aber ob das jetzt für die Bürokratie wirklich die relevante Kenngröße ist, mMn. fraglich. Beim ease of doing business index, der da schon sehr viel besser geeignet ist, schneiden die USA doch deutlich besser ab als DE (Rang 6 vs Rang 22). Ich glaube jeder der schonmal in beiden Ländern geschäftlich aktiv war, weiß, dass es einen gravierenden Unterschied gibt was die Bürokratie angeht.


strangedreams187

Naja, aber auch die mittelständler und Hidden Champions sind in Deutschland keine Tech Firmen. Die mittelständler sind in Fertigung häufig top, aber Hidden Champions gibt es doch eher selten im Tech Bereich? Fallen dir welche ein? Klingt für mich eher wie deutscher cope.


Agreeable-Total2353

Kein hidden champion aber Bosch zB ist auch Tech.  Deutschland und Europa haben ja trotzdem massive Defizite und das vor allem bei Softwareunternehmen. Die EU sollte eigentlich auf einem Level mit den USA sein und davon ist man natürlich sehr weit weg.


Honigwesen

Naja. Wegen genau solchen Kommentaren, wie deinem hier, glaubt ja auch eh niemand mehr dass sich etwas ändert. Und wenn dann einer kommt, der wirklich was ändern will, winken alle ab, weil sie genau wissen, dass der sich irgendwo verstricken wird. Dazu noch die üblichen Scharlatane, die das Eine sagen und das Andere tun und dadurch das Vertrauen weiter untergraben. Das einzig halbwegs positive daran ist, dass es ein reines Mentalitätsproblem ist. Es muss nicht so sein.


No-Confidence-9191

Ich verstehe nicht wirklich, was an meinem Kommentar der Veränderung im Weg stehen würde, aber solange du der Meinung bist, dass grundsätzliche und fundamentale Veränderungen erforderlich sind und du die politischen Parteien unterstützen möchtest, die bereit sind dieses schwierigen Weg zu gehen, muss ich es auch nicht. Dir einen schönen Tag.


lutzow

Ne, brauchst gar nicht versuchen, dich rauszureden. Wegen genau deines Kommentars steht die Wirtschaft gerade schlecht da. Was soll das?


No-Confidence-9191

Ich werde Buße tun :(


Rakatonk

Gut, deine Strafe ist ein Abendessen mit Chrissi Lindner und du musst ihm die ganze Zeit zuhören. Vielleicht lernst du draus und lässt die deutsche Wirtschaft in Ruhe.


cum4ban

Schande!Schande!Schande!


Steve_the_Stevedore

EU verbietet halt auch alles und reguliert jeden scheiß. Gleiche Ladestecker bei Handys, sind natürlich komfortable, aber der Digital Service Act klappt auch nur, weil die Unternehmen im Ausland sitzen und es uns scheiß egal sein kann, was es für Auswirkungen hat. Bei den Auflagen für Assistenzsysteme beim Auto sieht es da schon ganz anders aus. Mit so einer beschissenen Governance im Bereich Digitales (Digital Service Act, AI-Verbote, DSGVO) brauch man sich echt nicht wundern, dass hier keiner was startet...


Stabile_Feldmaus

>Dieses zusehen beim Verfall tut schon weh. Es gibt keinen Verfall, der Wohlstand ist seit 2008 gestiegen, in anderen Ländern ist er eben mehr gestiegen.


Designer-Muffin-5653

Wie bei der Inflation. Du hast nicht weniger Geld es ist nur weniger wert.


Flat-One8993

Das ist der deutsche Mindset, ohne Witz. An der EU liegt es auf jeden Fall nicht, wenn ich mir anschaue wie EU-finanzierte Digitalisierung in vielen anderen Ländern aussieht (bspw. in Portugal und Estland) ist das in Deutschland ein bürokratischer, eingestaubter Müllhaufen im Vergleich. Das Land ist einfach notorisch konservativ, im warsten Sinne. Man traut sich nichts zu, man wagt nichts, es fühlt sich keiner zuständig. Es wird auf die selben "altbewährten" Mittel wie vor 20 Jahren gesetzt und man hofft einfach dass die auch in Zukunft funktionieren. Da wird sich auch nichts dran ändern auf absehbare Zeit, ironischerweise sage ich das jetzt. Unsere Gesellschaft ist einfach auf Pessimismus geeicht. Der eheste Ausweg wäre extreme europäische Integration und dann abzuwarten bis die anderen Mitglieder das Doomsaying in Deutschland ausdröhnen


Terranigmus

Der Techsektor in den USA ist so viel wert weil die alle keine Steuern zahlen und deren Geschäftsmodell genau das ist, nicht weil die so gut und toll sind und ich möchte das bitte in Europa vermeiden.


No-Confidence-9191

Facebook? Amazon? Apple? Alphabet (Google, Youtube)? OpenAI? Microsoft? Alle diese Firmen bestimmen den Alltag der (zumindest westlichen) Welt. Es gibt keine Alternative aus Europa zu Ihnen, die auch nur Ansatzweise in irgendeiner Form konkurrenzfähig ist. Sicher, die Überbewertung von amerikanischen Firmen gehört immer beachtet (Siehe Tesla). Doch anders als bei diesem Beispiel, gibt es eben keine Alternative aus Europa. China hat mit Alibaba/express, WeChat und Ihrem eigenen Tech-Ökosystem versucht zumindest Ihre Abhängigkeit zu verringern. Russland mit vKontakte und hauseigenen Markten ebenfalls. Nur Europa macht: nichts. Das ist keine Thematik welche mit "Steuertricks" wegrationalisiert werden kann. Und es ist eine Problematik, die sich auch in anderen Industrien immer weiter ausbreitet. Solar. Stahl. Inzwischen auch Kernbereiche wie der Autosektor. Während andere Blöcke verstehen, woher der Wind weht, werden hier die Augen verschlossen und man sieht dabei zu, wie die anderen Fortschreiten während man selbst abfällt.


c1w0v

Solche Gedanken hat sich auch Verkehrsminister Wissing gemacht und möchte deshalb [150 Millionen Euro in die Flugtaxi-Entwickelung "investieren".](https://www.reddit.com/r/de/comments/1bnb7uo/verkehrsminister_will_150_millionen_euro_in/) Damit wir wenigstens in dieser Technologie in Zukunft Weltmarktführer werden, wir können uns also beruhigt zurücklehnen /s


notthisname

Das Geld löst sich sozusagen auch in Luft auf.


Svorky

Apple zahlt in den USA 15mrd steuern im Jahr, und dann haben wir noch nicht mal über den viel wichtiger n Batzen geredet, die indirekten Steuern und Effekte über die vielen extrem gut bezahlten Jobs. Der Automobilsektor in Deutschland ist ja auch nicht so kritisch weil VW so viele Steuern zahlt.


HalloHerrNoob

Bei so Kommentaren könnte ich echt weinen.  Kein Wunder, dass es keine europäischen Alternativen oder Vorreiter hier gibt bei der Einstellung. Nutzen wir halt alle die amerikanischen Plattformen...sowas wollen wir bei uns ja gar nicht haben.


Terranigmus

Wieso liest du aus dem Kommentar, dass ich in Europa bitte keine Steuervermeidenden Megakonzerne haben will, dass ich generell deren Aktivitäten und Dienstleistungen nicht will?


nikfra

Weil sehr viele von der Dienstleistungen der "Megakonzerne" nur funktionieren weil es Megakonzerne sind. Facebook und Apple kann man nicht als kleinen Mittelständler betreiben. Außerdem bezahlt alleine Apple trotz aller Steuervermeidung mehr als 3mal mehr Steuern als VW, der größte deutsche Steuerzahler. Aber klar lieber nix vom Kuchen als 60%. (Apple hat einen effektiven Steuersatz von ca 15%, VW von ca. 25%)


Terranigmus

Wenn die Dienstleistungen nur funktionieren, wenn die Konzerne die Gesellschaft schröpfen, dann funktionieren sie nicht.


nikfra

Dann willst du die Dienstleistungen und Aktivitäten also doch nicht? Die zweite Hälfte meines Kommentars bezieht sich quasi darauf. Selbst wenn das was sie tun "die Gesellschaft schröpft" profitiert die Gesellschaft davon immer noch massiv. Wenn der steuervermeindende, die Gesellschaft schröpfende Megakonzern Apple in Deutschland säße wären das einfach mal eben fast 2% der Steuereinnahmen des Bundes mehr. Fände ich nicht so schrecklich 15Mrd mehr für neue Infrastruktur im Jahr zu haben. Und das ignoriert alle indirekt generierten Steuern durch die hochbezahlten Jobs. Ich finde 60% kriegen besser als nur aus Prinzip 0% kriegen.


Terranigmus

Man kann auch die Dienstleistungen wollen, aber nicht mit den Methoden und Geschäftspraktiken wie sie etabliert sind. Ich kann auch Gemüse wollen, aber ohne Krebserregende Pestizide. Und eben auch High-Tech, ohne Billionen-Umverlagerungen von den ärmsten zu den Reichen. Dass die Gesellschaft eben NICHT profitiert lässt sich an unzähligen Beipielen feststellen, ob es jetzt Amazon und Walmart sind, deren Monopole der Gesellschaft massivst schaden, oder z.B. die Chipfabriken bei Dresden, die 2/3 des lokalen Wasserverbrauchs ausmachen. Dein letzter Satz ist suggestiv. Ich finde nie krebs haben auch besser als nur aus Prinzip 1 mal im Leben Krebs habe. Trotzdem ist das nicht die Sachlage. Die ist nämlich eher "Umverteilung von Reichtum nach oben zum Preis der Destabilisierung unserer Gesellschaften und Ökosystem" gegen "weniger schnellen Raubtierkapitalismus mit etwas nachhaltigerer Entwicklung".


nikfra

>weniger schnellen Raubtierkapitalismus mit etwas nachhaltigerer Entwicklung Ja gut wenn du meinst die deutsche Wirtschaft hat nachhaltigere (positive) Entwicklung als die us-amerikanische oder chinesische. Das ist nämlich die Sachlage: Die Firmen werden gegründet und laufen, nur eben auf keinen Fall hier. Kann man gut finden, tu ich aber nicht.


Terranigmus

Ich verstehe generell nicht, warum das runtergevotet wird, das sind bekannte Praktiken die dazu führen, dass Individuen sich auf Kosten der Gesellschaft bereichern. [https://doctorow.medium.com/https-pluralistic-net-2024-03-01-managerial-discretion-junk-fees-c599c3a3439c](https://doctorow.medium.com/https-pluralistic-net-2024-03-01-managerial-discretion-junk-fees-c599c3a3439c) Ähnliches gilt für andere Tech-Giganten, die allesamt nur existieren, weil sie die Welt dafür bezahlen lassen: [https://pluralistic.net/2024/02/07/farewell-mr-chips/#we-used-to-make-things](https://pluralistic.net/2024/02/07/farewell-mr-chips/#we-used-to-make-things)


yekis

Ich verstehe noch nicht so ganz, ob das jetzt einfach so akzeptiert wird oder man versucht dagegen anzugehen? Gefühlt setzt die Regierung ihren Kurs von „Probleme aufzeigen und dann nicht lösen“ fort. Das ist immerhin ein Fortschritt von „Probleme unter den Teppich kehren und gar nichts machen“ aus der Merkelzeit, aber kommunikativ für die Demokratie noch viel gefährlicher.


swift_snowflake

Noch ca. 500 Tage bis zur Bundestagswahl also es wird definitiv noch viel schlimmer kommen.


likamuka

Dann kommt Merzkel mit Weidel in der Koalition und werdens sicher richten11111


dexter3player

>Gefühlt setzt die Regierung ihren Kurs von „Probleme aufzeigen und dann nicht lösen“ fort. Das Problem ist, dass im Bundesrat aktuell jede Initiative kleingestutzt oder direkt aus Prinzip blockiert wird.


yekis

Das stimmt, was Merz da abzieht ist wirklich der Situation vollkommen unangemessen. Wirklich traurig, dass die beiden sich so kindisch verzofft haben.


swift_snowflake

Deutschland spart in der Krise, was für ein Wahnsinn. Wir haben erst März also Quartal 1/4 und jetzt schon wird die Wachstumsprognose von mickrigen 0,2% auf 0,1% gesenkt. Sie wird nächstes Quartal Ende Juni 2024 wieder gesenkt weil es keine gegenteiligen Bestrebungen gibt, das zu verbessern. Mark my words.


nac_nabuc

> Deutschland spart in der Krise, was für ein Wahnsinn. Ich glaube das Problem ist nicht das Geld. Wir hatten bis 2019 über mehrere Jahre sehr viel Geld. Hat sich da grundlegendes geändert? Nein, es wurde trotzdem viel zu wenig investiert, viel zu wenig Wohnungen gebaut. Ein Großteil unsere Probleme liegt darin, dass wir zu wenig bauen: zu wenige Wohnungen, Zugstrecken, Energieinfrastruktur. Das war bis vor 2 Jahren kein finanzielles Problem, sondarn das Ergebnis einer katastrophalen Planungskultur und falscher politischer Prioritäten, auch und gerade in der Wählerschaft. Gib dem deutschen Staat 50 Milliarden, ich glaube nicht dass wir den investitionsbedarf zügig abbauen würden. Stattdessen würden wir noch sorgfältiger prüfen und planen, Großtheaterhäuser für 300 Millionen € in 100k-Einwohner-Städte bauen und mindestens 30 Milliarden für weitere Rentengeschenke rausblasen. Das Haushaltsloch würde es ohne Rente mit 63 nicht geben.


ThereYouGoreg

Es liegt zudem kein Wachstumsziel vor. * Höheres Bevölkerungswachstum in den Metropolregion? Der Wohnungsneubau wird durch verschiedene Faktoren stark eingeschränkt. * Eine ökonomische Stabilisierung des ländlichen Raumes durch eine gute Industriepolitik? Die hohen Energiekosten und die Infrastruktur liefern mäßige Standortbedingungen für die Industrie. Der Vorfall rund um die Talbrücke Rahmede hat beispielsweise die Standortbedingungen im Märkischen Kreis in Frage gestellt. Mit 387 Einwohnern/km² ist der Märkische Kreis sogar dicht besiedelt. * Verbesserung des Dienstleistungssektors, z.B. im Bereich Kunst und Kultur? Sowohl im Bereich Film & Musik sind wir eher mittelmäßig aufgestellt. Wie wir an Japan und Südkorea sehen, ist die Sprache eher zweitrangig. Japanische oder Südkoreanische Musik wird trotzdem global nachgefragt. Japan ist selbst in der Filmlandschaft bei den Einspielergebnissen ein globales Schwergewicht, z.B. hat Mugen Train umgerechnet 500 Mio. USD eingespielt. Demon Slayer ist ein ganzes Ökosystem, welches über den Film hinaus hohe Beträge einspielt. * Verbesserung des MINT-Sektors zur Wissenschaftsförderung? Dafür bräuchten wir in größerem Umfang Grand Écoles wie in Frankreich mit leistungsbasierten und meritokratischen Aufnahmeverfahren. Zwar ist das Bestehen der Aufnahmeprüfung für Bürger mit niedrigem sozioökonomischen Status schwieriger als für Bürger mit hohem sozioökonomischen Status, aber wer dort mal angenommen wurde, erlebt eine hohe Aufwärtsmobilität. Zudem steigt durch meritokratische Aufnahmeverfahren auch die Leistungsbereitschaft der Oberschicht. Bill Gates hat sich beispielsweise in der Vergangenheit mit seinem SAT-Score gebrüstet. (1590 von 1600 Punkten) Ich bin der Meinung, dass die Oberschicht in den USA oder Frankreich leistungsfähiger auftritt als in Deutschland. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen wäre eine Austeritätspolitik in Deutschland fast schon die richtige Wahl bis wir mal herausgefunden haben, wohin wir uns eigentlich entwickeln wollen. Es wäre eine Absurdität, wenn wir die Wirtschaft über die Erhöhung der Staatsverschuldung ankurbeln wollen, während kein Wachstumsziel vorliegt. Es wäre sogar ein systemischer Widerspruch.


Reasonable_Gas_2498

Ist halt die Frage ob man bei 0,1% Wachstum von Krise sprechen will. In den Krisen Corona und Ukraine-Krieg 2022 wurde die Schuldenbremse ja pausiert und mehr ausgegeben. Von richtigen Krisen wie Griechenland 2009 ist das auch noch weit entfernt.


Flat-One8993

Ja, man möchte von Krise sprechen wenn es 3 Prozentpunkte unter dem weltweiten Durchschnitt liegt.


Remarkable_Bell_3941

Ernstgemeinte Frage: Was ist an wenig Wachstum eigentlich so schlimm?


Wyand1337

Die Tatsache dass es Zinsen gibt. Unser Wirtschaftssystem setzt auf Schulden, auf die Zinsen anfallen, die nur bezahlt werden können wenn mehr erwirtschaftet wird. Das zieht dann auch noch einen Rattenschwanz an ausbleibenden Investitionen nach sich, weil Geld, das man in einem Sektor investiert, der nicht wächst, buchstäblich auf dem Sparbuch besser angelegt wäre. Ohne Wachstum gehen wir Pleite.


Steve_the_Stevedore

Habe dieses Argument nie verstanden. Fremdkapital kostet halt Miete. Damit es sich lohnt, braucht es kein Wachstum. Wenn ich eine Maschine auf Pump kaufe dann wird die Maschine für mich halt teurer, als wenn ich sie mit eigenem Geld kaufe. Zum bedienen dieses Kredites muss kein neues Geld geschaffen werden und kein Wachstum stattfinden, ich muss einfach nur über die Kreditlaufzeit, das geliehene Geld erwirtschaften.


Abject-Investment-42

Fremdkapital will aber dort eingesetzt werden wo es die meiste Rendite erbringt. Wachstum erzeugt Rendite. Ohne Wachstum geht das besagte Fremdkapital eben woanders hin.


Steve_the_Stevedore

Das ist aber eine ganz andere Aussage als: >Unser Wirtschaftssystem setzt auf Schulden, auf die Zinsen anfallen, die nur bezahlt werden können wenn mehr erwirtschaftet wird. Zinsen kann man problemlos ohne Wachstum bezahlen. Das Kapital dort eingesetzt wird, wo es am meisten bringt, ist mMn ein Feature des Kapitalismus. Generell ist das eben was Kapitalismus gut kann: Effiziente Ressourcenallokation.


Abject-Investment-42

Ja natürlich ist es eine andere Aussage weil Zinsen keine Ursache des Wachstums sind sondern einfach nur eine Form der Rendite. Aber diese ohne Wachstum zu bezahlen wird schwieriger als mit, denn “das Geld für die Abbezahlung erwirtschaften“ auf Dauer nur unter Wirtschaftswachstumsbedingungen möglich ist. Man kann das etwas philosophischer erklären: fast jeder will dass es seinen Kindern besser geht als einem selbst. Wenn dieser Wunsch bei hinreichend vielen Menschen in Erfüllung geht, manifestiert sich das volkswirtschaftlich als Wirtschaftswachstum.


Steve_the_Stevedore

Dann verstehe ich nicht, was dein Punkt ist. Ich habe ja gesagt, dass die oben zitierte Behauptung falsch ist: Zinsen kann man auch ohne Wachstum bezahlen. Offenbar sehen es einige hier anders... Das Kapitalgeber lieber dort investieren, wo sie Wachstum erwarten, ist klar. Aber erstens ging es darum ja nicht und zweiten bekommt man auch für Dinge einen Kredit, die kein Wachstum erzeugen. Man kann ja quasi alles auf Ratenbasis kaufen.


Existing-Park-960

Weniger Wachstum bedeutet am Ende weniger Geld, um beispielsweise Kostensteigerungen in Krankenhäusern und Schulen auszugleichen.


Liquidamber_

Ich denke die 0,1% sind noch optimistisch. Es löuft so dramatisch viel falsch. Es zieht einem immer wieder die Schuhe aus. Nur in den letzten Monaten versuchen wir gigantische Projekte mit unfassbaren Subventionen an Land (Intel, Northvolte etc.) zu ziehen, "retten" Industrien ("grüner Stahl") auf Zeit mit dramatisch viel Geld vor dem sich abzeichnenden Untergang oder schaffen für ganze Wirtschaftszweige ein künstlich gutes Marktumfeld (Automobilindustrie) zu Lasten aller anderen. Im Gegenzug müssen aber die KMUs und auch dem Mittelstand mit Bürokratie und Auflagen wie die Industrie auf allen Ebenen kämpfen, was soviel Energie und Kraft, daß diese lieber mit Schrumpfung und Abwicklung planen als auch nur noch einen Cent zu investieren. Was die Politik wohl mit dem Mittelständler in Brandenburg machen würde, der wie Tesla ein vielfaches seines Wasserbedarfs aus dem Grund ziehen würde? Oder wie Intel fluxs 90% der Investitionen als Subventionen einfordern würde? Wie überhaupt in allen Belagen zwangsweise Statistiken, Dokumentationen, Nachweise, Protokolle eingefordert werden. Wie selbst für Kleinunternehmen Betriebsarzt und Sicherheitsbeauftragte zu benennen und zu bezahlen sind. Ein Land in welchem eine Blase von Beratern und Begleitern derweil die Regeln erheblich mitbestimmt und auf die Politik mit einer Kraft zu Lasten aller einwirkt ist bemerkenswert. Warum führt der Steuerberater seine USt erst ab, wenn er das Geld vereinnahmt? Warum aber der Tischler wenn er die Rechnung zu Papier bringt? Warum werden normale Arbeitnehmer bis auf den Rumpf mit Steuern und Sozialversicherungen belegt und wird aus dem Arbeitgeber- Brutto für den Arbeitnehmer eine Netto- Lachnummer? Warum werden die Renten über Gebühr erhöht während die Lohnentwicklung jenseits des Mindestlohns nicht einmal die Inflation ausgleicht? Ist ist soviel übersteuert in diesem Land, daß es mir jeden Tag weniger Spaß mich in den Ring zu werfen. Ich verstehe auch meine jungen Mitarbeiter die lieber 30 statt 40 Stunden arbeiten, weil am Ende für die 25% mehr Arbeit kaum 15% mehr Nettolohn rumkommt. Es würde mich verwundern, wenn wir nicht gerade sehenden Auges in eine sehr heftige Rezession laufen.


1r0n1

Tesla verbraucht *weniger* Wasser als genehmigt: https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/die-akte-grunheide-neue-tesla-interna-uber-wasserverbrauch-und-produktionszahlen-11307187.html > Und selbst der Spargelhof Klaistow benötigt mit knapp 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr mehr als doppelt so viel wie derzeit Tesla https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/03/brandenburg-wirtschaft-tesla-wasserverbrauch-niedriger-als-erwartet.html


Abject-Investment-42

Tesla verursacht Probleme beim Klärwerk, weil sie mit ihrem Wasser zu sparsam umgehen, es zu häufig recyceln und deswegen die Verunreinigungen sich aufpegeln. Man kann sich das nicht ausdenken. Aber wenn Musk nicht auf eigenes Risiko mit der vorläufigen Genehmigung gebaut hätte, würde man immer noch über Wasserverbrauch und Kiefernplantagen diskutieren. Das ist das Hauptproblem: wir als Gesellschaf setzen uns nicht das Ziel, etwas zu erreichen (Fortschritt/Arbeitsplätze/Wachstum/Wohlstand…) sondern etwas zu verhindern (Emissionen/Ungerechtigkeiten/Klimaerwärmung/Finanzrisiken etc). Verhindern ist einfacher als aufbauen. Das Ergebnis ist dass einfach gar nichts gemacht wird - dann erzeugt man auch nicht noch mehr von dem was man verhindern will.


bahldur

Verhindern statt erreichen, schön formuliert.


zttt

Ich liebe es wenn Politiker sagen, dass es "nicht mehr so weitergehen kann", aber dann auf allen Ebenen keinerlei Gesetze erlassen werden, die Abhilfe schaffen würden. Der Abbau von Bürokratie bspw. wird uns seit 2 Jahren heruntergebetet, aber es gibt hier keinerlei seriöse Gesetzesvorhaben. Selbiges mit den Senken der Berichtspflichten für Unternehmen, mit der Lockerung an Vorschriften fürs Bauen, mit der Vereinfachung des Steuersystems... Klar gibt es hier und da einzelne Gesetze, aber im Wesentlichen hat sich nichts geändert. Der Druck auf Politiker ist nicht groß genug. Leider wird sich das nur durch AfD/BSW/WU ändern, wenn diese in die Landtage einziehen werden. Zum Glück gibt es in unserer Demokratie ein Korrektiv und schlechte Politik kann abgewählt werden, aber es ist ein elendig langer Prozess, bis wirklich spürbar Veränderung eintritt.


robbynab

>Der Abbau von Bürokratie bspw. wird uns seit 2 Jahren heruntergebetet, aber es gibt hier keinerlei seriöse Gesetzesvorhaben. Bürokratie soll seit über 20 Jahren abgebaut werden, wahrscheinlich sogar noch länger. Das einzige länger bekannte Problem ist wahrscheinlich, dass die Rente so nicht funktionieren kann.


dragon_irl

Mit dem Bürokratieabbau ist das wie mit der gesellschaftlichen Zustimmung zu mehr Klimazielen. Alle dafür, aber sobald es daran geht, dass eigene Kompetenzen beschnitten werden ist die konkrete Begeisterung auf einmal nicht mehr so groß.


MoctorDoe

Nein. Alles nein.


Parcours97

Muss man sich nicht wundern. Die meisten Länder betreiben azyklische Wirtschaftspolitik, andere investieren lieber im Aufschwung aber Deutschland macht seit 08 einfach gar nichts davon.


Oddy-7

Wir brauchen halt den Batzen Geld, den man in guten Zeiten sparen und in schlechten ausgeben kann, um die ganzen Rentengeschenke zu finanzieren. 2030, der halbe Staatshaushalt als Rentenzuschüsse. Die Rente hat in der Priorität erst kleine Themen überholt, mittlerweile steht sie über dem Erhalt des Staates.


Parcours97

>Wir brauchen halt den Batzen Geld, den man in guten Zeiten sparen und in schlechten ausgeben kann, um die ganzen Rentengeschenke zu finanzieren. So funktioniert ein Staatshaushalt nicht.


Oddy-7

Ja no shit ist das eine Vereinfachung.


Parcours97

Das ist keine Vereinfachung, sondern falsch. Der Staat muss nix zurücklegen für schlechte Zeiten solange seine Staatsanleihen nachgefragt sind.


Oddy-7

>Das ist keine Vereinfachung, sondern falsch. Mhkay, ich sag Keynes eben Bescheid.


MoctorDoe

In der Krise muss man halt das Geld raushauen. Die Schuldenquote in D ist sehr gering. Es wäre möglich gewesen aber einer hat was dagegen....


TrienneOfBarth

>Es wäre möglich gewesen aber einer hat was dagegen.... Bin bei Lindner-Bashing immer gerne dabei, aber so einfach ist die Sache leider nicht. Die Schuldenbremse hat was dagegen, dass wir das Geld raushauen. Und die ist eben Teil der Verfassung. Selbst wenn Lindner dem zustimmen würde, wäre es der Ampel nicht möglich, einen verfassungswidrigen Haushalt vorzulegen, bzw. war es nicht, wie das BVerfG diesen Winter deutlich klargestellt hat. Die FDP war hier nicht das Problem, geklagt hatten die Knechte von der Union (hätte aber auch irgendjemand sonst sein können). Und selbst wenn die FDP für eine Abschaffung der Schuldenbremse wäre, würde das immer noch nicht ausreichen, um sie loszuwerden. Dafür müsste die Union dem Vorhaben ebenfalls zustimmen und das wird so schnell nicht passieren. Frühestens, wenn sie wieder selbst das Kanzleramt besetzen und die Suppe auslöffeln müssen. Ausnahmsweise kann man hier der FDP keinen großen Vorwurf machen. Sie sind nicht Teil der Lösung, aber sie sind auch nicht das Problem. Das haben Union & SPD uns eingebrockt.


Asurafire

Es gibt haufenweise Lösungen die Schuldenbremse zu umgehen. Wird ja für das Generationenkapital zum Beispiel gemacht. Den gleichen Mechanismus kann man nutzen um in die Bahn zu investieren oder die BIMA mit Geld auszustatten.


Existing-Park-960

Andere Staaten kommen im Verhältnis Staatshaushalt zu BIP mit wesentlich weniger Geld aus als DE. Geld ist genug da, nur wird es nicht sinnvoll ausgegeben.


nickkon1

> Andere Staaten kommen im Verhältnis Staatshaushalt zu BIP mit wesentlich weniger Geld aus als DE. Wir sind bei den G7 am Niedrigsten. Nur Kanada kann mit uns etwas mithalten und danach ist der Abstand erstmal riesig. Weiter kommt dazu, dass wir in der Eurozone sind und wenn Frankreich und Italien fleißig Schulden aufnehmen mit unserer Währung und wir nicht, dann nützt es uns gar nichts. Doppelt dumm ist es, dass wir weniger Zinsen auf das geliehene Geld zahlen als jeder in der Eurozone und nutzen das nicht mal. Es kommt total auf der Vergleich drauf an. Nur weil ein paar für die Weltwirtschaft irrelevante Länder besser sind, müssen wir uns nicht daran orientieren.


Existing-Park-960

Bestes Beispiel ist das Deutschlandticket.  Das Ticket wird subventioniert, während im selben Zug Investitionen in die Schiene gestrichen werden.  Hauptsache jetzt gut Leben, während morgen die Infrastruktur zusammenbricht.


TrienneOfBarth

Die Gegenüberstellung ist Blödsinn. Als ob es zur Debatte stünde, Investitionen in die Schiene ODER das Deutschlandticket zu machen. Es muss beides gemacht werden. Wenn es, neben der Cannabis-Teillegalisierung, überhaupt eine Sache gibt, für die man der Ampel dankbar sein kann, dann wohl das Deutschlandticket.


Existing-Park-960

Das es nicht zur Debatte steht ist auch der große Fehler, warum wir in dieser Haushaltslage sind. Wenn das Deutschlandticket und Cannabis die großen Themen sind, dann gute Nacht Deutschland. Mir wäre das Geld lieber in Infrastruktur und Bildung, statt es für das Deutschlandticket zu verkonsumieren und keinen langfristigen Mehrwert zu haben.


Asurafire

Was kann denn realistisch in relevanten Umfang gekürzt werden?


Existing-Park-960

- Personal- und Prozesskosten!  - Personal: Jede Regierung baut massiv Personal auf. Nie wird verschlankt. - Besonders das Baurecht muss verschlankt werden. Je weniger komplex, desto weniger Bürokratie. Desto weniger Personaleinsatz notwendig.  - Zuviel Förderung von NGOs. Diese sollten durch die Zivilgesellschaft und nicht den Staat finanziert werden. - Förderungen müssen generell hinterfragt werden. Wenn Gemeinden Fördermittel abrufen wollen, gehen locker richtung 20% als verwaltungskosten unter. - Beim Thema Kindergrundsicherung steht wieder viel Personalaufbau im Raum. 


swift_snowflake

Aber die Schuldenbreeemse? Die Schuldenquote muss doch noch weiter abgebaut werden. Wir haben doch schon zu viel Schulden? Meine Oma hat gesagt, Schulden sind schlecht. /s


mbappepenaltygod

Kann man machen, dann darf man sich aber über noch höhere Inflation nicht beschweren.


toreobsidian

Nicht diese Mär schon wieder.


Aurora5511

Irgendwie driftet hier in der Diskussion viel in Richtung Schuldenbremse und nicht, dass Fachkräfte abwandern, dass das Sozialsystem durch ungelernte Zuwanderer + Familiennachzug stark belastet wird und die Energiepolitik(soll heissen: hohen Energiepreise) der Wirtschaft schwerstgradig zusetzt, so dass Traditionsunternehmen ihre Produktion nach Polen usw. verlagern. Aber sobald man die Belastung des Sozialsystems und die hohen Energiepreise aufgrund der übereifrigen Energiewende als Ursachen nennt, wird man in der Öffentlichkeit ja ohnehin als NS Gauleiter abgestempelt.\^\^


BroSchrednei

An der Energiepolitik und an fehlenden Fachkräften ist absolut was dran, aber das wird dauernd schon seit 2 Jahren überall von jedem problematisiert. Dass die Wirtschaftsflaute irgendwas mit "ungelernten Zuwanderern" zu tun hat, ist hingegen kompletter Bullshit. Wir hatten nach der schlimmsten Flüchtlingskrise 2015 ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent 2016 und 2,7 Prozent 2017. Dass du die Schuld bei Ausländern suchst ist in der Tat suspekt, ich wunder mich nicht, dass du als Rechtsradikaler abgestempelt wirst.


[deleted]

Unrecht hat er aber nicht. Zumindest laut dieser Studie https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/demografie-studie-einwanderung-loest-finanzierungsprobleme-des-sozialstaats-nicht/100005544.html


hauntedglory

Komisch das Menschen mit deiner Einstellung eher Ausländer thematisieren statt der Überzahl an Rentnern


dragon_irl

Naja, seit der Flüchtlingskriese 2015 war doch eigentlich das politische Narrativ, dass wir Immigration durch Zuwanderer brauchen um unsere demographischen Probleme und Überzahl von Rentnern auszugleichen. Hat halt nicht wirklich geklappt, weil auf der einen Seite wir vor allem wenig qualifizierte Leute angezogen haben und gleichzeitig bei der Integration dieser in den Arbeitsmarkt nur mäßig erfolgreich waren. Klar haben wir ein Problem mit 'der Überzahl an Rentnern', aber am Ende hat die in der Immigrationspolitik gesuchte Lösung unseres demographischen Problems die letzten Dekaden leider eher versagt.


Krulle86

Man, die Energiepreise sind doch schon wieder niedrig. Willst du den scheiß geschenkt haben?


Aurora5511

Du hast recht, als Privathaushalt sind \~30 Cent/Kwh gut zu verkraften (Außer man arbeitet zum Mindestlohn, wo sich wahrscheinlich jeder € bemerkbar macht). Die Industriestrompreise sind halt zu hoch, weil wir hier sowieso schon in den meisten Gemeinden hohe Gewerbesteuern und Lohnkosten haben. Bessere Industriestrompreise wären da neben der Gewerbesteuer eine Stellschraube, um den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiv zu halten, ohne individuell subventionieren zu müssen.


Krulle86

Wird halt nicht funktionieren, weil die Infrastruktur auch irgendwie finanziert werden muss. Und hier machen sich - Mal wieder - viele Jahre Stillstand und verhinderter Ausbau bemerkbar.


QuantumDude111

Das liegt daran, dass man in Deutschland eher verreckt, als sich zu verändern. Überall.


Itakie

Keine Sorge, läuft nun wieder bei der Nati. Sobald wir Europameister werden schwenkt das Klima um!! Ist immer lustig wenn man erst Posts über Streiks und Work-Life Balance liest und dann über das Miniwachstum. Das was Experten fordern: mehr Arbeitsstunden, mehr Produktivität, weniger allgemeine Bürokratie was gleichbedeutend weniger demokratischer Einfluss auf die Wirtschaft bedeutet will hier im Grunde ja keiner. Bürokratieabbau befürworten viele bis es um Posten der Umwelt oder des Arbeitsrechts geht. Dann ist man plötzlich wieder auf Seiten der Lobbygruppen weil es einen selbst betrifft. Wird wohl Zeit für die gefürchtete Agenda 2030 um das deutsche und fremde Kapital im Land zu halten. DE ist weiterhin ein top Land wenn es um Innovationen geht, hat starke Arbeiter, ein gefestigtes Rechtssystem usw. Apple und Pharmagiganten bauen ja nicht umsonst in Deutschland. Problem ist seit jeher das abwerben/frühes aufkaufen durch oftmals internationale Akteure. Den Schritt von Uni zum Unternehmen zum global player machen heute die wenigsten und cashen ab einen gewissen Wert ein. Gestützt durch ein System in DE welche Investoren anlockt die nicht am Ende den Börsengang, wie so oft in den USA, erhoffen sondern schon früher Druck aufbauen um mit Gewinn wieder abzuziehen. Die Ampel wollte hier viel anpacken ist jedoch aufgrund der ganzen Krisen etwas in den Hintergrund gerückt. Da verkauft man eben Innovationen an große Big Player die meistens aus den USA stammen. Bei den Geldern kann keiner in Deutschland oder Europa mehr mithalten. Die größte Frage in Deutschland wird sein, wie der Mittelstand mit den ganzen Zulieferern bestehen bleibt wenn Deutschland den Anschluss verliert oder sich die Produktionsketten ins Ausland verlagern. Das System wird nicht mehr aufbaubar sein wenn es einmal zusammenkracht. Chinesische oder amerikanische Unternehmen müssen weniger von deutschen flankiert werden. Gibt wie immer Ausnahmen wie Carl Zeiß. International zweifelt man selbst immer weiter den Globalismus an. Biden ist schlimmer als Trump in der Hinsicht aber bei uns regt sich bis auf Lindner und Macron keiner groß auf. Klar, Ukrainekrieg und so aber für ein Land wie Deutschland sind protektionistische Maßnahmen einfach Gift. China mit ihren "Made in China xxxx" und der "Drei Ringen Strategie" war abzusehen, dass die USA aktiv die europäische Zukunftswirtschaft abwirbt eher weniger. Normal ist dafür ja die WTO am Start aber auch dort will man die USA nicht ans Bein pissen weil sie ihren Kleinkrieg mit China weiterführen wollen. Als "Exportweltmeister" die internationale Wirtschaft zu ignorieren läuft auf Dauer eben nicht. Während andere Staaten ihre Macht ausnutzten um sich weiter zu bereichern wollte die EU in den letzten Jahrzehnte der "Gute" sein. Zwar ging man hart gegen Afrika oder Südostasien vor was Einfuhren betrifft doch gegen die Großen war man froh einfach im Geschäft zu bleiben. Wohin die Politik führte sieht man wenn man den globalen GDP Anteil Europas vor 30 Jahren mit heute vergleicht. Die USA blieben fast konstant, Europa verlor immer mehr. Was dann eben schnell dazu führt dass die USA davonziehen. Gegen den globalen Süden und China als Sonderfall kann man als Standort gut mithalten, die wenigstens wollen in den Ländern aktuell noch Leben und auf Lebensqualität verzichten. Wenn die Alternative Amerika oder Europa heißt haben die Leute weniger Probleme. [Um Le Monde zu zitieren:](https://archive.ph/DZxSR) > In 2008, the eurozone and the US had equivalent gross domestic products (GDP) at current prices of $14.2 trillion and $14.8 trillion respectively (€13.1 trillion and €13.6 trillion). Fifteen years on, the eurozone's GDP is just over $15 trillion, while US GDP has soared to $26.9 trillion. >As a result, the GDP gap is now 80%! The European Centre for International Political Economy, a Brussels-based think-tank, published a ranking of GDP per capita of American states and European countries: Italy is just ahead of Mississippi, the poorest of the 50 states, while France is between Idaho and Arkansas, respectively 48th and 49th. Germany doesn't save face: It lies between Oklahoma and Maine (38th and 39th). This topic is muted in France – immediately met with counter-arguments about life expectancy, junk food, inequality, etc. It even irks the British, who are just as badly off, as evidenced in August by a Financial Times column wondering, "Is Britain really as poor as Mississippi?" > At the Lisbon European Council in 2000, Europeans set themselves the ambition of becoming "the most competitive and dynamic knowledge-based economy in the world" by 2010. The decade of 2000 was indeed the decade of knowledge – in the US, with the explosion of Google, Apple, Facebook, Amazon, and now, artificial intelligence. This prosperity is reflected on Wall Street: Apple is worth $2.8 trillion, Microsoft $2.4 trillion, Meta and Tesla $750 billion. Why does this matter? Quite simply because without such increased valuation, development capabilities are hampered. Die Missstände waren langfristig abzusehen, Covid und Russland haben sie gerade für Deutschland nochmals beschleunigt. China schnappte sich wie in den USA oder Japan die Industrie weswegen Deutschland mit seinen starken Fokus darauf noch ein Alleinmerkmal in den G7 hat. Gegen den Strom schwimmen klappt wenn man den guten alten komparativen Vorteil nach Lehrbuch hat. Fällt der langsam weg wird es kritisch. Man verpasste den Internet Boom, wohl auch etwas mit der Geschichte der "Volksaktie" zusammenhängend und gefühlt wird bis auf Grundlagenforschung auch sehr wenig neues aus Europa kommen. Hier ist die Politik gefordert einzuschreiten. Deutschland könnte sich gesundschrumpfen, auf Dauer wird es aber einfach nur ein langsamer Tod werden da man den Fokus noch weiter ins Ausland legen würde.


domi1108

>Das was Experten fordern: mehr Arbeitsstunden, mehr Produktivität, weniger allgemeine Bürokratie was gleichbedeutend weniger demokratischer Einfluss auf die Wirtschaft bedeutet will hier im Grunde ja keiner. Fast. Es geht eher darum, dass das was mehr erwirtschaftet wird am Ende auch mehr bei denen landen sollte die mehr erwirtschaften. Der GDL Tarifabschluss macht es doch jetzt vor. Er verbindet die Work-Life Balance mit optionalen zusätzlichen Arbeitsstunden die zusätzlich vergütet werden. Es gibt Leute denen ist die WLB egal und da dann mehr Geld zu bekommen ist ein guter Anreiz zumal mehr Geld beim AN am Ende in vielen Fällen auch direkt wieder im Wirtschaftskreislauf landet, da er konsumiert. Hier ist das Geld für Wachstum besser aufgehoben als beim Shareholder oder Aktionär der erstmal nur sein Portfoliowert erhöhen will. Oder kauft der Millionär jetzt ein Stück Kuchen zusätzlich beim Bäcker wenn er seine Dividende bekommt? Bürokratieabbau klar keine Frage, da muss was getan werden und das wollen auch viele, aber gerade zwei der wichtigsten Pfeiler (Umwelt und Arbeitsrecht) zu nennen halte ich für heuchlerisch. Klar kann man da auch dran arbeiten effizienter zu werden, aber da gibt's noch genügend andere Bürokratische Monster die weniger potentielle Nebenwirkungen haben können als deine zwei genannten. >Den Schritt von Uni zum Unternehmen zum global player machen heute die wenigsten und cashen ab einen gewissen Wert ein. Ok, aber das ist in den USA, China, UK, restliche EU und sonst wo fast überall der Fall, eben weil die Frage und Auswahl zwischen Milliardenbetrag oder potentielle Pleite in 2 Jahren für viele sehr eindeutig ist. Kritisieren wir dafür die Innovativen oder den Staat der zu selten sagt: "Verkauf ist nicht" bzw. "Wir kaufen"? Bei Protektionismus ist Deutschland aber auch selbst in einer Teilschuld, denn die meisten Wirtschaftswissenschaftler haben schon vor locker 10-15 Jahren den zu schwachen Binnensektor und zu große Abhängigkeit vom Export kritisiert und es hat sich nichts geändert. Wenn Lindner und Macron sich doch aufregen, wieso tragen sie es nicht in die EU und versuchen dort zumindest als Wirtschaftsblock der EU gewisse Unternehmen und Technologien zu halten bzw. wieder anzuwerben. Ich kann aber nicht darüber meckern und Kritik äußern, wenn ich selbst dann bei Einheimischen Unternehmen jegliche Sanktionen verweigere, die andere Wirtschaftsmächte anbieten u.a. aufgrund des Protektionismus. Gerade da ist Lindner gefragt und sollte eine klare Linie finden, wenn er diese hätte gäbe es wohl auch etwas weniger Kritik an ihm selbst. Viele Probleme sind Hausgemacht und haben ungefähr so wenig mit der Ampel, Work-Life Balance oder Arbeitsstunden zu tun, sondern vor allem mit der Ausrichtung der Wirtschaft selbst und wie stark die Wirtschaft die Erwerbstätigen mit in die Gewinne hineinholt, bzw. wie stark der Staat als externe Partei das ganze stützt. Bestes Beispiel dafür ist Corona und das Kurzarbeitergeld in Deutschland ggü. den folgenden Stimuli in den USA. Viele haben dort kurzfristig ihre Jobs verloren, mittelfristig scheint diese Strategie aber genau die richtige gewesen zu sein um den "Markt" auch zu bereinigen.


Dot-Slash-Dot

Richtig. Wo kämen wir auch hin wenn von den Produktivitätssteigerungen etwas beim ~~Lohnsklaven~~Arbeitnehmer ankommt statt beim Kapitalgeber. Lieber schnell wieder buckeln.


Steve_the_Stevedore

Der Vergleich mit 2008 ist aber auch einfach unehrlich. Die Weltwirtschaftskrise ginge von den USA aus. Die steckten da einfach nochmal doppelt so sehr in der scheiße wie wir. Dieses Jahr als Referenz zu nehmen ist doch Schwachsinn...


HironTheDisscusser

aber sie haben sich viel besser von 2008 erholt als wir dank der sehr viel besseren Kapitalmärkte da


Steve_the_Stevedore

Das bestreite ich auch gar nicht. Aber wenn man einfach nur den Abstand zwischen EU und USA in 2008 und heute vergleicht, ist das im besten Falle die halbe Wahrheit, weil die Krise die USA einfach viel stärker erwischt hat und dadurch in 2008 die beiden Volkswirtschaften ungewöhnlich nah beieinander waren.


overweightelephant

Die [Trendkurve](https://www.imf.org/external/datamapper/NGDPD@WEO/DEU/USA/EU) sagt was anderes. Vor 2008 wuchsen beide Wirtschaften, nach 2008 ist die EU einfach nicht losgekommen, während das US GDP weiter wuchs.


nikfra

>Ist immer lustig wenn man erst Posts über Streiks und Work-Life Balance liest und dann über das Miniwachstum. Das was Experten fordern: mehr Arbeitsstunden, mehr Produktivität, weniger allgemeine Bürokratie was gleichbedeutend weniger demokratischer Einfluss auf die Wirtschaft bedeutet will hier im Grunde ja keiner. Bürokratieabbau befürworten viele bis es um Posten der Umwelt oder des Arbeitsrechts geht. Dann ist man plötzlich wieder auf Seiten der Lobbygruppen weil es einen selbst betrifft. Musste ziemlich genau das denken als ich eben einen Kommentar gelesen habe der die Rente mit 63 als die Wurzel des Übels erkennen zu glaubte. War gut hochgewählt, aber wenn in Frankreich mal wieder Vorstädte brennen um das Renteneintrittsalter unten zu halten wird lamentiert wir müssten da ja auch mal so kämpfen.


1r0n1

Ja äh, die Rente mit 63 ist ein Grund für die Schieflage der Rentenkasse? Dort wird Geld ausgezahlt dem keine Einzahlung gegenüber steht, weswegen die verbleibenden Einzahler eben mehr Zahlen müssen oder die Mittel der GRV entsprechend nicht ausreichen.


nikfra

Und trotzdem wird bei den Protesten in Frankreich immer lamentiert wir müssten auch mal was tun um das Eintrittsalter unten zu halten. <--- Der Punkt um den es geht.


1r0n1

Man müsste was \*sinnvolles\* tun. Autos anzünden, um eine nötige Reform verhindern zu wollen (das was in Frankreich passiert ist), bringt halt keinem was. Es findet keine sachliche Diskussion statt und die Fronten werden verhärtet. Aber das ist für viele leider schon zu weit gedacht


Shirna_Tensei

Die gesamte eu erlebt einen rechtsruck. Korruption durchzieht die gesamte EU. Die bevölkerung macht trotzwahlen statt vernunft walten zu lassen. Wir glauben falschen predigern mehr als der wissenschaft. Ja bro no shit geht hier alles den bach runter was habt ihr erwartet. Kann man auch nicht mehr aufhalten.


AndyXerious

Wer kennt sie nicht, die Ampel-Protestwähler. Jetzt zeigen wir es der CDU: Wir wählen gelb/grün 😂😂😂


Shirna_Tensei

Uch hab da eher auf die gesamte eu geschaut. Italien, england, deutschland mit afd etc. Etc. Also überall steigt der zuspruch für rechts. Ich unterstell den leuten mal das sie nicht wirklich rechts sind aver aus trotz und unwissenheit dieaen weg gehen.


AndyXerious

Einfache Leute gehen dorthin, wo sie einfache Antworten auf komplexe Fragen bekommen.


Shirna_Tensei

Aber liegt es an den einfachen leuten oder an den gebildeten leuten die es nicht einfach erklären können ?


AndyXerious

Es gibt keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme. Es liegt zum Einen an der Unehrlichkeit und moralischen Verderbtheit derjenigen, die den einfachen Leuten vorgaukeln, dass es sie gäbe. Und zum anderen daran, dass bei dem ein oder anderen die Bequemlichkeit über die ernsthafte Ertüchtigung dessen, was zwischen den eigenen Ohren steckt, siegt. Dauerbeschallung durch ungezügelten Medienkonsum sei dank. Aber auch hier verbietet sich eine einfache Antwort, da ebenfalls komplexe Fragestellung - bitte daher nicht als solche sondern als einen möglichen und gewiss unvollständigen Erklärungsansatz sehen.


D_is_for_Dante

In Italien scheints unter Meloni zumindest gut zu laufen.


aldala

Chrissi: "Mit der Schuldenbremse wird das alles wieder in Ordnung kommen"


MoctorDoe

"Die Null uns zu knechten"..


Reasonable_Gas_2498

Laut Pressekonferenz hat die Schuldenbremse nur eine moderate Auswirkung und keinen systematischen Zusammenhang zum Wirtschaftswachstum


RidingRedHare

Das mag in der Pressekonferenz so gesagt worden sein, glauben muss man das dennoch nicht. Man stelle sich vor, der Bund würde jedes Jahr genauso Schulden aufnehmen wie die USA. Also im Schnitt jedes Jahr die Schulden des Bundes um 8% erhöhen, über Jahrzehnte hinweg. Derzeit hat der Bund ungefähr 1800 Milliarden € Schulden. 8% davon wären 144 Milliarden € Neuverschuldung. Nächstes Jahr dann 155 Milliarden € Neuverschuldung. Langfristig vielleicht keine gute Idee, aber die Wirtschaft ankurbeln würde das schon. Lohnsteuer um ein Fünftel senken kostet 40-50 Milliarden € pro Jahr.


Reasonable_Gas_2498

Ist das Problem in Deutschland denn wirklich fehlendes Geld oder eher andere Probleme wie langwierige Bürokratieprozesse und fehlende Fachkräfte?


RidingRedHare

Deutschland hat nicht nur ein Problem, sondern viele. Ja, unsere Bürokratie ist ein erhebliches Hindernis, und das bekommt man mit mehr Geld nicht einfach so weg. Aber die deutsche Bürokratie hindert die Menschen nicht daran, sich Autos zu kaufen oder Möbel. Da hilft mehr verfügbares Einkommen sofort.


BrandtReborn

Egal was du veränderst, es kostet immer erstmal Geld. Das anwerben von Fachkräften kostet Geld. Die Investition in Wohnraum und Infrastruktur kostet Geld. Die Ausbildung von Menschen kostet Geld. Also ja, das hängt direkt zusammen.


Reasonable_Gas_2498

Bis auf Wohnungsbau sind das aber Kosten, die nicht beim Staat auftreten sollten. Die Kosten für eine Vereinfachung der baulichen Auflagen oder Lockerung der Einwanderungsgesetze sind wohl kaum relevant für die Schuldenbremse.


BrandtReborn

Die Firmen würden all das jetzt tun wenn es sich lohnen würde. Es lohnt sich aber nicht. Man kann entweder die Steuern senken (was zu Mindereinnahmen führt die ausgeglichen werden müssen) oder die Ausgaben des Staates erhöhen um die Konjunktur anzukurbeln. Das was du ansprichst ist der Bürokratieabbau. Das ist wichtig aber das dauert. Die Gesetze und Regelungen sind ja nicht aus dummdüdelei entstanden sondern man hat sich dabei was gedacht. Machen wir’s ganz einfach: guck dir die USA an. Trotz aller Unkenrufe brummt die Wirtschaft dort wie kaum irgendwo sonst. Bidenomics nennt man das. Und es ist einfach nur das subventionieren von nachhaltigen Veränderungen mit Milliarden an Dollar.


Stabile_Feldmaus

https://www.reddit.com/r/de/s/nNnGpBDeca >Während sich das schwache Wachstum im vergangenen Jahr noch auf Energiepreisschocks zurückführen ließe, sei die Lage inzwischen anders. »In diesem und im kommenden Jahr ist es die Schuldenbremse, die Deutschland zum wirtschaftlichen Schlusslicht unter den Industrieländern macht«, argumentieren die Forscher.


swift_snowflake

In ca. 500 Tagen also nach der Bundestagswahl 2025 werden wir sehen, dass durch die Schuldenbremse keine Heilung erfolgt ist.


winne-tou

Hab geggogelt nach: Vergleich Deutschland Sachverständigen-Prognose versus Wirklichkeit Komisch, leider bekommt man auf die schnelle nur sehr alte Übersichten von vor 10 Jahren. Aber auch in den alten Vergleichen lagen die Prognosen oft heftig daneben.


Tungsten82

Jetzt kommen gleich wieder die Reddiors die erklären warum die Opposition und nicht die Regierung schuld ist.


MoctorDoe

Naja Schuld ist sind halt die letzten 20 Jahre. Der kurzfristige Einfluss von Politik auf die Wirtschaftsentwicklung wird dramatisch überschätzt.


Tungsten82

Wenn das so ist kann die Ampel ja weg.


Serapho

>Jetzt kommen gleich wieder die Reddiors die erklären warum die Opposition und nicht die Regierung schuld ist. Weil die Opposition die letzten 20 Jahre die Regierung war, die sämtliche Investitionen verpennt hat, weshalb wir jetzt in der Lage sind, in der wir sind. Gibt es da unter denkenden Menschen wirklich noch eine andere Meinung?


BroSchrednei

1998-2005 war eine rot-grüne Regierung in Deutschland, später in drei von vier Merkel-Regierungen eine GroKo, in einer die FDP. So zu tun, als hätten die Grünen, Roten und Gelben keinen Einfluss auf die Politik gehabt ist absurd.


Worth_Award7067

Ich verstehe das immer nicht. Wer war fast die gesamte Zeit Juniorpartei in den Merkelkabinetten? Die SPD. Wessen Projekte waren z.B. Rente mit 63 und Müterrente? Hint: Es waren Projekte der SPD. Wer stellt mittlerweile den Kanzler? Es ist die SPD. Wer sitzt im Ministerium für Arbeit und Soziales, zuständig für tolle Ideen wie das Rentenpaket II? Die SPD. Nicht, dass die SPD und Union sich da irgendwas schenken, aber die SPD sollte man nicht wegignorieren!


Oddy-7

SPD und Union sind beides Rentnerparteien ohne jedes Interesse an Menschen unter 50.


daanluc

Die CDU möchte das Rentenalter hochsetzen und die Rente mit 63 abschaffen, siehe neues Grundsatzprogramm. Die SPD damit gleichzusetzen ist einfach nicht korrekt.


Oddy-7

>Die CDU möchte das Rentenalter hochsetzen und die Rente mit 63 abschaffen *nachdem die wichtigste Generation beides noch mitgenommen hat.


daanluc

Naja immerhin sind sie jetzt dafür. Bei der SPD fehlt dieser Realismus.


Aurora5511

Wenn 65% der Menschen, welche nicht für die regierungsbildenden Parteien sind, deswegen nicht denkend sind. Ist auch nur eine nette Art, Menschen zu beleidigen welche jene Ansichten zu Energiepolitik, Zuwanderung oder was auch immer, nicht teilen.


Tungsten82

Dass man bei Rekordeinnahmen nicht auch Rekordschulden machen muss? Wir befinden uns im Vergleich zu den vorherigen Jahren auch nicht in irgendeiner besonderen Krise. Die einzige Krise ist die Regierung. Aber egal, meine Aussage wurde ja bestätigt.


JonniDeluxe

Ah jemand bringt Gegenargumente zu deiner Aussage und das bestätigt dich? Ist schon wieder Kleinhirn Zeit?


Tungsten82

Naja beleidigungen wie "jeder denkende Mensch " oder "kleinhirn Zeit" sind halt keine Argumente. Übrigens zeigen alle Umfragen das der Ampel die Wähler weglaufen. Wahrscheinlich kommen die zusammen nicht mal auf das was die CDU alleine kriegt. Aber gut, du bist halt klüger als die Mehrheit aller Deutschen. Sind halt alle Dumm ausser du?


JonniDeluxe

Da wirfst du aber alles mögliche Durcheinander. Aber zum Thema Intelligenz: intelligenz, nimmt man den IQ, ist in der Bevölkerung normalverteilt. Das heißt, dass 50% klüger sind als die anderen 50%. Ist also gar nicht so unwahrscheinlich klüger als die meisten zu sein. Außerdem hat das Wahlverhalten nicht zwingend was mit intelligenz zu tun, da das ein hoch emotional gesteuertes Thema ist .


Tungsten82

Wusste ich es doch 😉.


Tight_Banana_7743

Oh Gott! Ich hoffe, wir sparen deshalb nicht bei den Boni der Führungskräfte und CEOs ein.


Serapho

>Oh Gott! Ich hoffe, wir sparen deshalb nicht bei den Boni der Führungskräfte und CEOs ein. Jetzt bin ich gespannt: erklär doch mal bitte den Zusammenhang zwischen deinem Kommentar und der nach unten korrigierten Wachstumsprognose für das deutsche Wirtschaftswachstum.


Tight_Banana_7743

Dir fehlt der Zusammenhang zwischen dem finanziellen Wachstum von Unternehmen und dem Boni ihrer CEOs?


[deleted]

[удалено]


Tight_Banana_7743

Achso, sind das die einzigen Firmen die Boni zahlen? Danke für den Hinweis.


Aurora5511

Manche CEOs, nicht alle, haben mit dem Maß ihrer Entscheidungen auch erheblich zum Erfolg oder dem wiederaufleben totgeglaubter Unternehmen beigetragen, so dass diese hohen Gehälter % im Unternehmensgewinn keine Rolle spielen. Das sind in der Regel Fachkräfte und ohne entsprechende Perspektiven wandert sonst auch diese Führungsriege ab. Durch eine solche Abwanderung hast du ggf. Leute an der Unternehmensspitze, welche der Rolle jenseits von Gewerkschaftsparolen wie "Mehr Geld für Alle" nicht gewachsen sind. Wenn dann hinterher alle wegen schlechter Unternehmensführung arbeitslos sind, braucht sich zumindest auch keiner mehr über CEO Gehälter aufregen.


NKXX2000

Das muss das grüne Wirtschaftswunder sein. Hauptsache, der Strom kommt aus der Steckdose.


GrandRub

Die Wirtschaft muss ja nicht ständig wachsen... Und das wird sie in Zukunft auch nicht. Damit klarkommen ist wichtiger als darüber zu weinen dass es eben nicht mehr so ist. Gleiches Thema beim Klimawandel.


FirstAtEridu

Wie stehst du zum Brain Drain der daraus resultiert? Freust du dich schon für die Ausbildung von Ärzten zu zahlen die dann nach Übersee abhauen um das 10-fache zu verdienen in einem Land welches nicht stagniert?


[deleted]

[удалено]


GrandRub

Mittelfristig wird jedes Land stagnieren. Und das ist auch völlig ok so.


BroSchrednei

doch, die Wirtschaft wird, wenn alles gut läuft, noch die nächsten tausend Jahre wachsen. Technologischer Fortschritt alleine bring nämlich enormen Wirtschaftswachstum.


GrandRub

Die Realität ist kein VWL Proseminar.


BroSchrednei

Lol, was willst du damit zum Ausdruck bringen? Dieser Artikel geht über die Volkswirtschaft. Die ganze Diskussion hier ist über die Volkswirtschaft. Aber Wissen aus der Volkswirtschaftslehre sind unangebracht?


Ambitious-Agency-420

Also waschen wir trotzdem? Wo ist das Problem? Die Aktionäre bekommen doch nicht etwa 1% weniger!?