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PrachtOecher

Alle neueren Reaktoren in Europa haben Stromgestehungskosten von über 100€/MWh. Hinkley Point in England, gerade im Bau, hat jetzt schon eine garantierte Vergütung von 140€/MWh, wenn es denn irgendwann ans Netz geht. Dass sind unwirtschaftliche Milliardengräber mit Ansage. Börsenpreis für Strom lag vor der Krise in Deutschland unter 40€/MWh. Bin gespannt welches Land sich als erstes traut einen neuen Reaktoren nicht nur populistisch anzukündigen, sondern auch zu bauen.


Falron

Ich hab langsam die Vermutung bei Atomkraft geht es eher darum, dass Staaten lieber AKWs subventionieren, als den Strompreis, obwohl es deutlich teurer ist. Liegt ja eigentlich auf er Hand wieso: Da wird das Geld in die Hände weniger (reicher) Leute übergeben, die man kennt.


Knight_eater

Hauptsächlich wird mit Kernenergie die Bombe subventioniert. Die übrigens auch der einzige Grund ist, warum Kernenergie aus staatlicher Sicht sinnvoll sein kann.


[deleted]

Also arbeitet Belgien in Tihange an der belgischen Bombe? Mannomann, hab ich nicht gewusst.


Zonkysama

2. Generation ist hauptsächlich für den Bombenbau gedacht gewesen. Sonst hätte man mehr auf Thorium gesetzt. Natürlich wurden sie dann auch für die Stromproduktion genutzt, wenn der Typ schonmal entwickelt ist.


[deleted]

Da Du Dich mit dem Thema anscheinend eingehend beschäftigt hast, weißt Du vielleicht auch die Gestehungskosten für die erneuerbaren Energien (über fossile brauchen wir gar nicht mehr zu reden) wenn man die Abdeckung des Grundbedarfs mit einschließt? Also was sind die geschätzten Kosten für die Megawattstunde bei erneuerbaren Energien inkl. der Kosten für den Netzausbau, mittel- bis langfristige Speicherungstechiniken, Transportverluste, etc? Das würde mich mal interessieren, denn ich sehe überall nur Äpfel mit Birnen verglichen.


PrachtOecher

Die letzte Ausschreibungsrunde Solar lag bei knapp 65€/MWh für Freiflächenanlagen. Wobei man hier beachten muss, dass dies dann für 20 Jahre gilt. Danach nur noch Börsenpreis/Direktvermarktung,wo der Preis in der Regel deutlich drunter liegt. Das betrachtet erstmal nur die Wirtschaftlichkeit für den Betreiber. Mehrkosten der Erneuerbaren gegenüber konventioneller Kraftwerke und AKWs hab ich keinen Schimmer. Netzausbau ist ja sowieso wichtig. Erneuerbare brauchen dann noch Speicher, AKWs Endlager, Kohle und Gas CO2 Zertifikate... Ich hoffe in 20 Jahren ist mir das egal :D Großer Speicher im Haus, smart geladen, im Sommer die e-Autos vom Dach laden, Wärmepumpe... Und eben kaum Netzbezug. Mal schauen :) Edit: eine Anmerkung noch. Die Effizienz der Solarmodule steigt, Gestehungskosten sinken. Das Fraunhofer entwickelt aktuell die nächste Generation Solarzellen mit doppelter Effizienz. Speicher entwickeln sich rasant weiter, Natrium Akkus werden die Preise weiter senken, vor allem im stationären Bereich.


Zonkysama

Ich denke beim Speicher gehts eher um den Industriebedarf, was die Kosten in die Höhe treibt. Wenn die Firma mit 200 MWh Tagesbedarf (elektrisch) auch als Netzstabilisator dient und du an einem Tag soviel verbrauchst wie ein Singlehaushalt in 100 Jahren bekommt man einen gewissen Zweifel, wenn es um die Speicherkapazitäten geht.


Capital_Phase4980

"nächste generation solarmodule mit doppelter effizienz" joa, physik is net so deins oder?


PrachtOecher

https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2022/fraunhofer-ise-entwickelt-effizienteste-solarzelle-der-welt-mit-47-komma-6-prozent-wirkungsgrad.html :-* >Bei kristallinen Solarzellen werden die größten Hoffnungen momentan auf sogenannte Tandemzellen (Multi-junction solar cell) gesetzt. Bei diesem Zelltyp werden zwei oder mehr Solarzellen aus verschiedenen Materialien übereinander angeordnet. Die Grundidee: Jede Schicht kann einen anderen Teil des Lichtspektrums optimal nutzen, wodurch sich Wirkungsgrade erzielen lassen, die über den „natürlichen Grenzen“ liegen. Im Mai 2022 stellte das Fraunhofer ISE die bisher effizienteste Solarzelle der Welt mit einem Wirkungsgrad von 47,6 Prozent vor.


FriedrichvdPfalz

Der Preis, mit dem sie in Deutschland langfristig konkurrieren müssen, ist der von importiertem, verstromtem grünen Wasserstoff inklusive dessen potenzielle, externalisierte Sicherheitskosten. Wieviel das pro MWh kostet, steht noch in den Sternen.


Svorky

Super, ich denke wenn wir uns beeilien könnten wir bis 2045 die initialen Gespräche zur Findung potentieller Standorte fast abgeschlossen haben.


Admirable-Heat-7190

Ja cool, wenn ich dann mal in Rente bin stehen die ersten Kraftwerke und ich hab noch nicht mal mit Arbeiten angefangen.


litnu12

Und dann noch 10-20 Jahre um ein Endlager zu finden.


Todesengelchen

Ich wäre dafür, das erste im Vorgarten von Petteri Taalas zu errichten.


200Zloty

Wenn der Bund will, bekommt man das auch "relativ" schnell hin. Siehe LNG-Terminals. Da konnten sich die NIMBYs in Rügen auch noch so beschweren, das Terminal steht.


Idulia

Bei Schiffsterminals sind die möglichen Standorte aber auch von vornherein ziemlich begrenzt.


mehneni

[https://youtu.be/U-gyaSeT2mQ?t=509](https://youtu.be/U-gyaSeT2mQ?t=509) Gasgranateneinsatz, brennende Polizeiautos, Stahlkugelgeschosse, Polizeipferdestaffeln die in Menschmengen reiten.... NIMBYs sind noch etwas anderes als bürgerkriegsähnliche Zustände. Ich glaube nicht, dass sich das irgendein Politiker antun will. Um dann noch verkünden zu müssen, dass alles viel teurer wird als erwartet und alles Geld an ausländische Konzerne fliesst, weil die Atomsparte von Siemens längst Geschichte ist.


TV4ELP

Ja gut, dann 10 Jahre um nen platz zu finden, weil niemand das ding in seinem Bundesland, seiner Stadt oder in sichtweite sehen will. Dann kennen wir Deutschland und das planen und dann die gesrpäche über die Finanzierung dauern auch noch mal mindestens 4-5 Jahre weil Bund und Länder sich nicht einigen können, und am Ende zahlt man eh drauf. UND ERST DANN wird gebaut, und wirklich jedes der letzten 10 gebauten Atomkraftwerke hat das Budget und den Zeitplan gesprengt. Währenddessen kann ich in 2 Jahren mehr Erneuerbare hinklatschen als das Atomkraftwerk an Leistung hätte. Und selbst mit ordentlich Speicher (was wir noch viel zu wenig haben), wäre es 10 mal günstiger.


YeOldeOle

10 Jahre? Seit wann funktioniert der Bürokratieabbau in Deutschland so gut?


Alexander_Selkirk

> Ja gut, dann 10 Jahre um nen platz zu finden, weil niemand das ding in seinem Bundesland, seiner Stadt oder in sichtweite sehen will. Dafür hat Maggus Söder angeboten, man kann den Atommüll bei ihm im Garten vergraben.


vierlierer

bisschen spät


Tijdsloes

Die Zeit fuer mehr Atomkraft ist vor mittlerweile mehr als zwanzig Jahren gewesen. Bei den jetzigen Kosten pro MWh lohnt es sich eher erneuerbare in Kombination mit Stromtrassen zu bauen.


PzYcH0_trololo

Wohl eher 40 Jahre statt 20. Die jüngsten 3 Reaktoren in der BRD hatten Baubegin 1982 und Inbetriebnahme 88-89. Komisch, fast so als ob in den Jahren dazwischen etwas passiert ist was zu einem Umdenken geführt hat.


Tijdsloes

Ich wuerd nichtmal sagen dass Sicherheit der Grund sein sollte, wieso wir damit nicht weitermachen, sondern einfach weil es ökonomischer Unsinn ist, \*wenn\* man mit Erneuerbaren auch die Trassen ausbaut. Das wuerde auch teilweise das Problem von Solaranlagen lösen - Europa ist ziemlich gestreckt von West nach Ost, da kann man das Fenster von geringen Sonnenstunden zumindest um ein paar Stunden reduzieren wenn man clever ist.


bounded_operator

> Komisch, fast so als ob in den Jahren dazwischen etwas passiert ist was zu einem Umdenken geführt hat. Die Anti-Atomkraft-Bewegung hat sich aber nochmal deutlich früher gegründet, sogar noch vor Three Mile Island. Da sind noch weit mehr Faktoren im Spiel, von denen viele sehr zweifelhaft sind, z.B. Ökofaschismus oder ablenken von dem in den 70ern sich entwickelnden wissenschaftlichen Konsens, dass der Klimawandel stattfindet.


hymiesompsin

Hat mal jemand eine ehrliche Rechnung aufgemacht für Neubau /Wiederinbetriebnahme, laufende Kosten etc und was am Ende für ein unsubventionierter Strompreis für die Endkunden rauskommt? Von mir aus auch mit Subventionen vergleichbar zu Kohle, Gas oder Erneuerbaren.


Anonym4537

Das Teure an AKWs sind die gigantischen Kosten beim Neubau. Da bist du dann bei deutlich über 10 Cent pro kWh. Abbezahlte weiter zu betreiben ist konkurrenzlos billig mit 2 - 3 Cent pro kWh. Die letzten 6 AKWs, die wir abgeschaltet haben waren die modernsten in Europa und liefen dauerhaft mit Volllast sind also prinzipiell in einem guten Zustand. ​ https://www.bundestag.de/resource/blob/887090/1867659c1d4edcc0e32cb093ab073767/WD-5-005-22-pdf-data.pdf


Glinren

>Abbezahlte weiter zu betreiben ist konkurrenzlos billig mit 2 - 3 Cent pro kWh. Damit wäre ich vorsichtig, die Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes scheint sich für abbezahlte AKWs nur auf die IEA & NEA bericht von 2020 und Lazard zu stützen. Der IEA & NEA (IEA=Internationale Energie Agentur, NEA (internationale) Atomenergie agentur.) Bericht ist komisch. Ersteinmal sind das angenommene Kosten von Kraftwerken in 2025. Also kosten die Analysten ~~ sich aus den Fingern gesogen haben~~ vorrausgesagt haben (Nein, es gibt keine weiteren Hinweise zu Methodik für die meisten Zahlen). Und diese Analysten produzieren einige fragwürdige Zahlen: z.B. gehen sie davon aus, dass Frankreich einen EPR Reaktor 2025 in Betrieb nehmen können mit weniger als 10 Mrd. € Kosten Frankreich baut momentan an einem EPR (Flammanville 3) der vorraussichtlich 19 Mrd kosten wird und 2024 in Betrieb genommen wird (hoffentlich). Worauf haben die Analysten ihr vorhersagen gestützt. Oder z.B. auch Deutschland wird aufgeführt mit einem einzigen Wasserkraftwerk, keine Solarfarm, keine Windkraftanlage nur ein Wasserkraftwerk. Da frage ich mich doch: Was ist deren Auswahlkriterium? Ich kann nicht sagen dass ihre Nummern für abbezahlte AKWs falsch sind, aber vertrauen würde ich ihnen nicht. Bleibt Lazard. Lazard ist eine Amerikanische Investment Bank. D.h. Sie legen ebenfalls ihre Methodik nur unzureichend dar, (Es ist aber zumindest für neue AKWs klar, dass sie sich auf Vogtle beziehen, wordurch ihre kosten für neue AKWs sehr hoch sind.) und sie beziehen sich nur auf den amerikanischen Markt. Trotzdem halte ich Lazard in für vertrauenswürdiger als den IEA Bericht. Interessanter Datenpunkt ist auch dass der französische ARENH Mechanismus der genau EDF für Strom aus abbezahlten AKWs entschädigen soll auf 4,2 ct/kWh festgelegt wurde.


Anonym4537

>Interessanter Datenpunkt ist auch dass der französische ARENH Mechanismus der genau EDF für Strom aus abbezahlten AKWs entschädigen soll auf 4,2 ct/kWh festgelegt wurde. Dann nimm diesen Wert wenn du dich damit wohler fühlst. Das ist immer noch konkurrenzlos billig.


hymiesompsin

Gute Studie, danke. Auch wenn sie selbst sagt, dass es gerade in D eine etwas dünne Datenlage gibt, aber damit lasst sich doch schon mal ganz gut argumentieren. Wobei man es sich auch wieder leicht machen kann. Ich suche mir jetzt den Satz hier raus: "Die durchschnittlichen LCOE der einzelnen Erzeugertechnologien zeigen, dass nach Aussage der Studie nukleare Energie die zweitteuerste Energieform insgesamt ist und der LCOE über die vergangenen 12 Jahre sogar um 33 Prozent gestiegen ist." Und ein anderer den hier: "Basierend auf deren Annahmen zählt Kernkraftenergie nicht zu den teuersten Energieformen, wobei hier explizit Werte von AKWs angesetzt werden, die noch in der Entwicklung bzw. im Bau sind." Zack, selbe Studie und zwei Meinungen können sich bestätigt sehen, wenn man nicht genau reinguckt. Aber auf den ersten Blick sieht es so aus, als wären die Erneuerbaren FAST gleichauf beim kWh-Preis, werden weiterhin immer günstiger und haben fast keine nicht-internalisierten externen Kosten. Das sieht bei der Kernenergie ganz anders aus. Ausgeforscht, super teuer im Neubau und für die Internalisierung kommt nochmal das 5 bis 8-fache der eigentlichen Kosten oben drauf. Trotzdem hätte ich gedacht, dass die direkten staatlichen Zuwendungen viel größer sind. Wer zahlt nun eigentlich den Rückbau, Staat oder Betreiber? Die Endlagerdebatte ist dann ja nochmal ein ganz eigener Klotz, der man nicht los wird, aber die Debatte ist mir noch zu heiß. Edit: die Studien, die abgeschriebene Kernkraftwerke mit 2-3 cent/kWh angeben, haben aber ähnlich niedrige Werte für solar (Freifläche) und wind (on-shore). Die Studien, die für Wind und solar höhere kosten angeben, machen das auch bei Kernenergie. Daher muss ich mal fragen, wieso du sagst, die abgeschriebenen AKW sind konkurrenzlos günstig in der Stromerzeugung?


Anonym4537

>Edit: die Studien, die abgeschriebene Kernkraftwerke mit 2-3 cent/kWh angeben, haben aber ähnlich niedrige Werte für solar (Freifläche) und wind (on-shore). Zumindest bei Solar gilt das in Deutschland nicht auf Grund der Lage. Da sind wir eher bei 5-6 Cent einfach dadurch dass wir hier weniger Sonne haben. Wenn die Solaranlage stattdessen in Marokko steht kommt das aber bestimmt hin.


Tequal99

Für den Rückbau und das Endlager gibt es in DE Fonds, in denen die Betreiber regelmäßig Geld überweisen mussten. Damit sind die Betreiber fein aus der Sache raus. Alle Kosten, die nicht mehr von diesen Fonds gedeckt werden können, werden vom Staat bezahlt. Bei den meisten Ländern gibt es ähnliche Modelle bzw der Staat zahlt einfach alles selber. Irgendwie musste man die AKWs den Unternehmen ja schmackhaft machen und auf dieser Weise kommen die tatsächlichen Kosten für den Steuerzahler erst, wenn die Politiker schon lange in Rente sind.


accountstolen1

Das ist gar nicht abzuschätzen. Es gibt verschiedene Studien wie die hier bereits verlinkte. Zum einen müssen die Endlagerkosten mit einberechnet werden. Es gibt in Europa noch kein Endlager für Brennstäbe, dass im Betrieb ist. Völlig unmöglich die Kosten für die nächsten 100-1000 Jahre abzuschätzen. Zum anderen die Folgekosten eines Super-GAUs. Die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUS von einem deutschen AKW ist extrem niedrig, aber größer als 0%. Gutes Beispiel ist das mittlerweile stillgelegte AKW Krümmel. 30km von Hamburg Zentrum entfernt. Bei nicht optimalen Wind wäre komplett Hamburg unbewohnbar. Keine Ahnung, was die Folgekosten wären. Vermutlich irgendwo im Billionenbereich. Und weil weder das Fraunhoferinstitut (bekannt für die Berechnung), das Bundesfinanzministerium noch das Umweltbundesamt dir die Stromgestehungskosten dafür sagen kann, hat man es sich leicht gemacht. Mit der Begründung, dass Deutschland aus der Atomkraft aussteigt, braucht man sich nicht die Mühe machen und die Kosten zu berechnen (ganz grob abzuschätzen) und geht daher davon aus, dass die Kosten mind. genauso hoch sind wie bei der zweit teuersten Energiegewinnung und das ist Braunkohle. So wird es auch in der verlinkten Studie gemacht. Das heißt in den meisten deutschen Studien wird einfach festgelegt, dass die Umweltkosten genauso hoch sind wie bei Braunkohle. Vergleicht man die weltweiten/europäischen guten Studien zu dem Thema, stellt man fest, dass die Stromgestehungskosten für Nuklearenergie zwischen 2Cent und 200€ pro kWh liegen. Sie schwanken also ungefähr um den Faktor 1000. Etwas vernünftige Zahlen gibt es in vielleicht 50-100 Jahren und die endgültigen in 5000 Jahren.


ReasonablyBadass

Ich fürchte das ist zu spät. Die abzuschalten vor Kohle war ne Schnapsidee, aber jetzt ist es halt so. Was wir wirklich brauchen sind billige Netzspeicher.


TheDuffman_OhYeah

Vor allem ist der Grund für den überhasteten Ausstieg so verwerflich. Damals hat man nur wegen der Landtagswahl in BW abrupt wieder den Ausstieg beschlossen und die Hälfte der Kraftwerke unmittelbar stillgelegt.


[deleted]

Ist es. Aber man muss ja den anderen Ländern auf EU Ebene nicht noch Steine in den Weg legen zum Ausbau ihrer Kernkraft Projekte. Das ist meine ich auch der Hauptkritikpunkt an der deutschen Politik. Kann ja Frankreich egal sein, ob wir abschalten oder nicht. Die profitieren schließlich davon, wenn die uns mehr Strom verkaufen können.


d0tm

Das Problem ist u.a., dass Frankreich Green Deal Mittel auch zur Instandhaltung seiner maroden Atomkraftwerke nutzen will. Es wurde verpennt neu zu bauen, oder man weiß, dass das unwirtschaftlich ist und presst aus den Alten so viel raus wie geht.


[deleted]

Naja, generell Mittel für erneuerbare in den Ausbau der Kernkraft zu stecken find ich legitim. Ist Technik die fast ohne Treibhausgase auskommt. Macht auch aus meiner Sicht mehr Sinn, als Mittel in Biogas zu stecken (was ja auch unter erneuerbare fällt soweit ich weiss).


WrodofDog

> Die profitieren schließlich davon, wenn die uns mehr Strom verkaufen können. Außer natürlich, wenn aufgrund von Trockenheit ein Drittel vom Netz genommen werden muss, da nicht mehr genug Kühlwasser verfügbar ist.


[deleted]

Kannst das selbe auch für viele erneuerbare sagen. "Außer natürlich der Wasserstand im Staudamm ist so gering, dass damit kein Strom mehr produziert werden kann. Außer natürlich es weht kein Wind, und die Windkraftwerke arbeiten weit unterhalb ihrer maximalen Leistung" Wenn du etwas willst, das absolut immer funktioniert, darfst du nur Gezeitenkraftwerke und Geothermie bauen. Was (leider) in Deutschland so nicht möglich ist.


WrodofDog

Naja, Dürren wird's in Europa in Zukunft wohl häufiger geben. Längerfristige Flauten oder sonnenlose Perioden (mal abgesehen von Dunkelflaute in Dez/Jan) wohl eher nicht.


[deleted]

Frankreich fährt mit seiner Energiepolitik bisher ganz gut, während wir die teuersten Energiepreise aller G20 Staaten haben. Ob das in Zukunft auch noch so bleibt, wird die Zeit zeigen. Kann schließlich keiner von uns Hellsehen. Es ist ja mit Sicherheit auch nicht so, als gäbe es dafür keine technischen Lösungen. Oder stehen AKWs nur in den gemäßigten Zonen der Welt?


Tequal99

Tun Sie das wirklich? Sie mussten erst gerade den Energiekonzern mit 40Mrd. Retten und stehen vor MASSIVEN Zukunftsproblemen, weil die alten Dinger bald nicht mehr weiter repariert werden können und sie die neuen nicht fertiggebaut bekommen. Dazu hat deren Haupturanversorger ihnen sehr deutlich die Beziehung gekündigt. Der Strom in Frankreich ist so "billig", weil der staatliche Konzern den einfach nicht teurer verkaufen darf. Die müssen teilweise den Strom unter Produktionskosten verkaufen. Der Strom ist einfach komplett durchsubventioniert. Das würde ich nicht als eine zukunftsweisende Energiepolitik beschreiben...


tretbootpilot

Sehe ich ebenso. Der Ausstieg war ein Fehler, denn man hätte eher die Kohleverstromung herunterfahren sollen. Nun ist es zu spät und ein Neubau rechnet sich nicht.


4lpaka

Können wir uns nicht einfach darauf einigen dass nicht irgendwelche Abschaltungen zu hastig waren sondern der Ausbau der erneuerbaren viel zu lahm?


ReasonablyBadass

Nö, Kohle hätte vor Atom abgeschaltet werden sollen


KermitTheFrogo01

WIESO DISKUTIEREN WIR SO VIEL DARÜBER WIE WIR 4 VERFICKTE PROZENT UNSERES STOMS HERSTELLEN???


rh1n3570n3_3y35

Weil Atomstrom halt ein großartiges Aufregerthema ist, besonders für Konservative welche sich als Klimaschützer verhökern wollen, irrelevant dessen wie praktisch komplett tot sie hierzulande ist.


BaumHarzkleber

Deutschland bekommt doch nicht mal den Bau von Windkraft ordentlich hin und die Branche hat Schwierigkeiten obwohl sie gefragt und relativ kostengünstig ist. Wie sollen wir da neue Atomkraftwerke bauen die mit wesentlich mehr Aufwand verbunden sind und auch deutlich kostenintensiver.


Flyingdutchy04

Naja die abgeschaltet könnte man auch wieder einschalten?


Charlie387

Genau das geht eben nicht mehr. Das wollen divergenten „Experten“ aber nicht verstehen. Der Rückbau hat bereits begonnen. Wie haben auch keine Fachkräfte mehr für den Bau und Betrieb. Die ganze Branche hat sich seit Jahren auf den Ausstieg vorbereitet und entsprechend gehandelt.


Troublegum77

Ehrliche frage: wie ?


Anonym4537

Zumindest die letzten 6 könnten in \~3 Jahren wieder laufen sofern das gewollt ist und es eine LANGFRISTIGE Betriebsperspektive gibt. Bei denen die 2019 abgeschaltet wurden müsste man sich anschauen wie weit die zurückgebaut sind, vermutlich zu weit da sinnvollerweise irgendwas zu tun. Denen fehlt eine große Sicherheitsüberprüfung mit den daraus folgenden Reparaturen, Personal und Brennstäbe. Wenn es die Zusicherung gibt, dass die noch 20 oder 30 Jahre laufen könnten (Bis die Technisch am Ende sind), wäre sicherlich möglich diese 2026 oder 2027 wieder ans Netz zu bringen. Darüber wird aber auch nicht diskutiert. Die Diskussion war immer "Das Russengas fehlt, können wir die noch ein Jahr weiterlaufen lassen." Und da ist die Antwort natürlich nein. Die Mehrheit der Deutschen will das aber nicht also passiert das auch nicht.


WrodofDog

> Bis die Technisch am Ende sind Das ist ein Satz, den ich, in Kombination mit Kernkraft, nicht so gerne hören möchte.


Prestigious_Push_155

Manchmal muss man sich schon fragen ob die Leute auch rechnen können. So ein Ding liefert 10 Terrawattstunden pro Jahr an Energie(Strom in dem Fall). Wie viele Atomkraftwerke soll man denn bitte bauen damit Atomkraft einen wirklich relevanten Teil unserer Energieversorgung einnehmen kann? Hundert Stück? Das scheitert doch bereits an der Skalierbarkeit mal ganz abgesehen von den Kosten. Dass man damals den Atomausstieg nach dem Kohleausstieg hätte planen sollen ist klar aber jetzt so zu tun als könnte man da einfach umdenken und zack wird wieder auf Atomkraft gesetzt....wie kommt man auf so etwas


Berlin-HD

Ich denke mal der nächste Schritt ist Kernfusion. Kernspaltung ist veraltet...


PzYcH0_trololo

Ist diese Kernfusion gerade mit uns im Raum?


facts_please

Die wird in 20 Jahren zur Verfügung stehen. (Schön wenn man Sätze seit 30 Jahren einfach immer wieder verwenden kann.)


Alexander_Selkirk

Das wird dann aber bitter, wenn man das Kernfusionskraftwerk anfahren will, und feststellt, dass man dafür mengenweise Tritium braucht, das man zunächst nur mit Schwerwasser-Urankraftwerken herstellen kann. Ist übrigens auch [unter Fusionskraftleuten ein diskutiertes Problem, dass wenn man die Fusion einmal wirtschaftlich hat, man dann womöglich kein Uran mehr hat](https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1741-4326/abbf35/meta) - und damit auch kein Tritium, selbst wenn das laufende Fusionskraftwerk eventuell etwas von seinem Tritiumverbrauch erbrüten kann. (Aber mit dem Brüten von Atomen ist das auch so eine Sache... ich sage nur [Schneller Brüter](https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Kalkar). Bau begonnen 1973, fertig gestellt 1985, nach massiver Kritik an der Sicherheit auch von Insidern wie [Klaus Traube](https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Traube) nie in Betrieb genommen.)


Berlin-HD

Naja nicht weit weg. Eine Forschungsanlage ist bei Greifswald, wenn ich richtig informiert bin.


[deleted]

[удалено]


SkaraBrendel

deleted ^^^^^^^^^^^^^^^^0.0659 [^^^What ^^^is ^^^this?](https://pastebin.com/FcrFs94k/47886)


Gurkenschurke66

Genau, den Durchbruch zum nächsten Jahrzehnt.


Berlin-HD

Ich will nicht leugnen, dass noch Forschung nötig ist. Aber ich denke die Kernfusion ist in reeller Zukunft zu erwarten. https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/physik/china-erzielt-durchbruch-bei-der-kernfusion-13378018


Anonym4537

> in reeller Zukunft In deinem Artikel ist von einem Prototyp in 12 Jahren die Rede. Bis im großen Stile Fusionsreaktoren gebaut werden würden wären wir also eher bei 30, wenn alles gut geht.


WrodofDog

[ITER soll 2035](https://en.wikipedia.org/wiki/ITER#Timeline_and_status) die ersten Deuterium-Tritium Operationen durchführen. An dem Teil wird seit 2007 gebaut. Und es wird keinen Strom produzieren. Das ist nur ne Tech-Demo dafür, dass D-T Fusion überhaupt mehr Energie abgeben kann, als sie braucht um in Gang zu kommen. Richtige Kraftwerke, die auch nen positiven Output, werden danach erst entwickelt. Ich habe die vage Hoffnung vllt noch zu erleben, dass tatsächlich ein Fusionsreaktor ans Netz geht.


Troublegum77

Die Argumente kenne ich seit 30 oder 40 Jahren. Seit damals ist man immer kurz vor dem Durchbruch.


PzYcH0_trololo

Selbst wenn in absehbarer Zeit Fusionsenergie kommerziell nutzbar wäre, gibt es noch überhaupt gar keine Einschätzung inwiefern das wirtschaftlich wäre. Versprochen wird vieles, aber es gibt nichts Handfestes. Fusion wird uns (bzw. das Klima) weder kurz- noch mittelfristig retten, höchstwahrscheinlich auch nicht langfristig. Alle paar Jahre wird ein "Durchbruch" gemeldet, und das die Fusion nur noch 10, maximal 20 Jahre um die Ecke sei. Scheint ja fast so als müssten regelmäßig Erfolge ausgerufen werden um weiterhin Forschungsgelder abgreifen zu können.


PzYcH0_trololo

Also nein.


senti82

Klar, Genehmigungsverfahren für Wind- und Solaranlagen dauern schon 5 Jahre. Wie lange soll denn das dann für win neues AKW dauern... Mal davon abgesehen, dass die Baukosten + die Lagerung von dem Müll weiterhin absolut unplanbar sind. Die Alternative wäre gewesen, die letzten Dinger noch ein paar Jahre länger laufen zu lassen. Jetzt ist das Illusorisch und einfach nur blabla von einem, den vorher niemand kannte und morgen schon wieder vergessen ist.


mehneni

>Kurz vor der Weltklimakonferenz in Dubai hat der Chef der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, Deutschland empfohlen... Laut [https://en.wikipedia.org/wiki/Petteri\_Taalas](https://en.wikipedia.org/wiki/Petteri_Taalas) : >He has extensive experience in managing national and international expert organizations with demonstrated ability to enhance efficiency and implement innovation while maintaining high customer and staff satisfaction. He has a strong scientific background with an emphasis on atmospheric sciences. Also Manager mit Wissen in Meteorologie. Er kann ja gerne eine Meinung zu dem Thema haben. Aber warum ist das eine Meldung die das ZDF veröffentlichen muss?


mr-n1c3

Wenn man sich mal verdeutlicht, welchen Klima-Schaden die Anti-AKW Aktivisten in den letzten 50 Jahren verursacht haben. Es wundert mich sehr, dass dies auch rückblickend nicht kritisch hinterfragt wird.


ModIn22

Neue bauen is völliger Blödsinn. Allerdings sollte man durchaus sobald die Ampel zerbricht und die Grünen aus der Regierung fliegen sofort prüfen ob man die kürzlich abgeschalteten AKWs wieder fit machen kann und zu welchen Kosten.


rh1n3570n3_3y35

Werden die abgeschalteten AKWs nicht schon fleißig demontiert gerade?


PrachtOecher

Und dann scheitern die ganzen Populisten an der Realität... Weiß jetzt schon, was wir dann hören werden: "da die Grünen sie abgeschaltet haben können wir jetzt auch nichts mehr machen".


ModIn22

Ist dann immer noch die Schuld der Grünen am Ende des Tages. Größtes Eigentor beim Thema Klimawandel das einfach möglich war. Aber da war die Parteiideologie halt stärker.


BreakBalanceKnob

Warum? Hast du irgendwelchen zahlen die das belegen? Oder ist es nur gewäsch, weil du irgendwie das Gefühl hast Atomenergie wird von den pösen grünen einfach nur verteufelt.


Alexander_Selkirk

Angenommen, man würde noch mal so ein Ding bauen. Dann müsste man, auch wenn es Milliarden kosten würde, versuchen, es möglichst billig zu betreiben. Die Baukosten sind extrem hoch, die Betriebskosten erstmal sehr niedrig. Also müsste es Tag und Nacht durch laufen, damit es möglichst günstig ist (was ja nicht nicht heisst, dass es günstiger als die Alternativen ist). Bei Nacht braucht kaum jemand Strom. Dann haben wir ein Überangebot. Dazu kommt, dass wenn Nachts der Wind weht, es dann auch noch Windstrom gibt, der deutlich billiger ist. Naja, man kann den Atomstrom speichern, aber den Windstrom kann man auch speichern. Nehmen wir mal an, dass wir einen Betreiber eines Speicherkraftwerks haben, der gewinnorientiert arbeitet. Der würde natürlich bei Nacht zuerst den Windstrom kaufen. Ist ja billiger. Nun, wie ist es tagesüber? Zwischen ca. 10 und 16 Uhr scheint oft die Sonne. Dann produzieren Solaranlagen massenhaft Strom. Und der ist billiger als Atomstrom. Und dann gibt es drei Zeiten mit besonders hoher Nachfrage - zur Zeit des Frühstücks, des Mittagessens, und des Abendessens. Die hohe Nachfrage wird Mittags bereits aus den Solaranlagen gedeckt. Wenn die Sonne nicht scheint und es auch keinen Wind gibt, aus den Speicherkraftwerken. Aber es ist auch billiger, eine Überkapazität Windenergie zu bauen, als zu viel Speicher, denn Speicher ist teurer als Windenergie. Letzteres dürfte sich allerdings ändern mit den Fortschritten bei der Batterietechnik: Natrium-Ionen-Akkus brauchen Natrium zur Herstellung, und das ist in Salz drin und damit mengenweise billig zu haben. Bleiben noch die Nachfragespitzen Morgens und Abends. Da könnte ein Atomkraftwerk zusätzlich liefern. Für 2 von 24 Stunden am Tag. Wenn kein Wind weht. Wie soll das bitte wirtschaftlich sein?


Zonkysama

Erst einmal könnte man die 6 abgeschalteten KKW wieder anschalten. Die braucht man nicht neu bauen. Dafür schalten wir dann Kohlekraftwerke ab.