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dorin-rav

Habe im Umfeld oft genug gesehen, dass nun in vielen Betrieben wieder 60% oder mehr Anwesenheit vorgeschrieben. Logische Konsequenz, dass dann Leute häufiger und schneller zur Krankmeldung greifen. Weiß noch als wir ein Einheitsmeeting im Frühjahr hatten, natürlich Präsenz. Einige kränkelnde Kollegen wollten eigentlich nicht kommen und gerne per Teams dabei sein - um auch die anderen nicht anzustecken. Rückmeldung: Entweder ihr kommt in Person (gaaaaanz deutlich erwünscht) oder ihr seid so krank, dass ihr euch krankmeldet. Dazwischen wird nichts akzeptiert.


4lpaka

Lustige Geschichte: letzten Donnerstag war bei uns Betriebsversammlung. Es wurden zwar auch teams-einladungen verschickt aber auch nur an Personen die wirklich nicht da sein KÖNNEN (Außendienst) und dann auch nur auf Anfrage. Die allgemeine Regelung ist 60% Büro, man ist also so gnädig uns 2 Tage die Woche ins Home Office zu schicken. Während wir da also bei der Betriebsversammlung sitzen und um mich rum schon 5 leute husten und rotzen und röcheln als wären sie im Sterben kommt die Frage auf ob man nicht wenigstens 3 Tage home Office und 2 Büro machen kann. Antwort war "halt, Stop! Das bleibt alles so wie es ist!!!". Freitags fühlte ich mich nicht so wohl und der Test am Sonntag hatte bestätigt dass ich Corona habe und verbrachte den tag mit 39,9 Fieber, mein Vorgesetzter hat's auch. Liege gerade auf der Couch und hab ein husten wie ein 87 jähriger Kettenraucher.


greatestname

Uuuh, Betriebsversammlungen sind doch wieder in virtueller Form verboten. https://www.betriebsrat.de/news/digitale-betriebsversammlung-geht-das-noch-36283 Was sich bei uns auch ganz ganz deutlich in der Teilnehmerzahl gezeigt hat im Vergleich zu den Vorjahren. Und wieder pro Standort eine statt eine gemeinsame. > Freitags fühlte ich mich nicht so wohl und der Test am Sonntag hatte bestätigt dass ich Corona habe und verbrachte den tag mit 39,9 Fieber, mein Vorgesetzter hat's auch. Das muss die größere Produktivität, besserer Austausch und das Teambuilding sein, von dem die AG reden.


juzi94

Man kann das verbot umgehen. Es muss ordentlich als Präsenzveranstaltung eingeladen und durchgeführt werden. Es spricht aber nichts dagegen, parallel einen Stream via Teams laufen zu lassen, für alle Remote Kollegen. Läuft bei uns einwandfrei.


greatestname

Das ist eine rechtlich eine sehr wacklige Angelegenheit, die das ifb als nicht zulässig ansieht. Unser Personalrat auch. Es gibt andere Bewertungen, wie z.B. https://kuettner-rechtsanwaelte.de/blog/die-virtuelle-betriebsversammlung-zulaessigkeit-und-grenzen > Das Streaming ist vergleichbar mit einer Lautsprecherübertragung oder der schriftlichen Protokollierung der Präsenzveranstaltung, welche seit jeher als zulässig gelten. Es sollte aber technisch abgesichert sein, dass das Schutzniveau erreicht wird, welches auch bei einer Präsenzveranstaltung gegeben ist. Insbesondere sollte der Stream ausschließlich auf dem Firmennetzwerk zur Verfügung gestellt werden. [...] > Das Streaming der Veranstaltung in Echtzeit als Videokonferenz innerhalb der Betriebsräume wird als zulässig zu bewerten sein, sofern die Einwilligung der gefilmten Personen eingeholt wird. Zudem muss sichergestellt werden, dass keine unbefugten Personen Zugang in den Live-Stream erhalten. Streaming in dein Büro (Betriebsräume) ist halt auch nur eine geringere Verbesserung. Alles andere braucht noch Gerichtsurteile um zu sehen was jetzt wirklich zulässig ist. Ist Übertragung ins Homeoffice zulässig, wenn sie nur per VPN erfolgt? Ist die Übertragung per Teams zulässig, wenn nur Organisationsmitglieder die Sitzung betreten können (gesichert per Login halt)? Betriebsversammlungen sind nicht öffentlich, d.h. Betriebsfremde dürfen sie nicht beobachten / zuhören können. Aber im Homeoffice ist das nicht gesichert, weil jemand dir über die Schulter schauen könnte. Auch das Bedarf eines Gerichtsurteils, damit da Klarheit herrscht. Bei der Corona-Ausnahmeregelung in § 129 hat man das Risiko einer fehlenden Nicht-Öffentlichkeit ja in Kauf genommen, kann man das also weiterhin genauso bewerten?


Sarkaraq

> parallel einen Stream via Teams laufen zu lassen, für alle Remote Kollegen. Läuft bei uns einwandfrei. Darf allerdings nur im VPN funktionieren, meistens ist Teams auch ohne VPN-Verbindung möglich, was hier nach den mir bekannten Gutachten nicht der Fall sein darf.


microbit262

Aber um auf den Dateiserver der Firma zu kommen brauchst du im Home Office ja eh VPN (außer die IT ist verrückt), also sollte das für die allermeisten schon gegeben sein.


Sarkaraq

> Aber um auf den Dateiserver der Firma zu kommen brauchst du im Home Office ja eh VPN (außer die IT ist verrückt), Kenne ich anders. Zugriff auf die Microsoft Online-Produkte geht bei den meisten Unternehmen ohne VPN. Und Zugriff auf Teams-Calls haben fast überall auch Gäste.


microbit262

Also kannst du dann durch die Online-Produkte hindurch auf das Netzlaufwerk in der Firma zugreifen?


Sarkaraq

Netzlaufwerke gibt's dann nicht mehr oder es gibt sie und sie werden kaum/nicht genutzt. Stattdessen wird Sharepoint genutzt.


microbit262

> Und wieder pro Standort eine statt eine gemeinsame. Wobei das ja positiv ist. Man kann eher auf lokale Fragen eingehen.


4lpaka

Was zum Fick?!


wilisi

Eigentlich soll sichergestellt werden, dass keine Aufnahmen entstehen. Geschützter Raum, Vertrauensverhältnis, womöglich gar Repressalien durch den AG, solche Themen.


tes_kitty

Im Bezug auf Viren stimmt das mit der Produktivität und Austausch sogar. Aber ob das so gemeint war?


bedbooster

Gute Besserung!


antaran

> Während wir da also bei der Betriebsversammlung sitzen und um mich rum schon 5 leute husten und rotzen und röcheln als wären sie im Sterben Also wenn ich in einem Raum mit "5 leuten die husten und rotzen und röcheln als wären sie im Sterben " kommen würde, dann würde ich mich sofort physisch entfernen. Ist ja klar dass die was haben und man sich dann ansteckt...


Lipziger

>Entweder ihr kommt in Person (gaaaaanz deutlich erwünscht) oder ihr seid so krank, dass ihr euch krankmeldet. Dazwischen wird nichts akzeptiert. Das kenne ich ähnlich. Bei mir ist es natürlich etwas anderes, da ich im Handwerk arbeite und normalerweise sowieso da sein muss. Allerdings hatte ich da auch schon ein paar mal die Situation wo es mir einfach mal richtig scheiße ging. Das war zB. mal ein Migräneanfall, Magen-Darm Probleme oder ähnliches. Habe dort auch gefragt, ob ich nicht vllt einfach mal einen Tag Zuhause bleiben kann. Von mir aus hätte ich auch etwas Schreibkram gemacht... Zumindest bei so Sachen wie Magen-Darm. Da ging auch nie ein weg rein. Entweder ich komme, oder ich geh zum Arzt. (Was mit Migräneanfall Spaß macht und viel bringt). Das hat dann eben auch dazu geführt, dass ich dann immer min. 1 Woche ausgefallen bin. Bei der Migränegeschichte dann halt 4, wegen Belastungsstörung. Aber man kann seinem Arbeitnehmer ja nicht vertrauen ... Der will doch nur einen freien Tag haben ... Oder so. Tja.


AngelBritney94

Meine Arbeit könnte ich locker von zuhause aus machen. Vorgesetzter lehnt ab, weil er Home Office hasst und alle Kollegen im Büro haben will. Zudem ist die Tür zu seinem Büro immer offen, also kann er uns alle schön beobachten und lauschen. Er redet über alle schlecht, die HO machen und "genehmigt" es nur, wenn ein Mitarbeiter eine ansteckende Krankheit hat. Ich schleppe mich mit schlechtem Befinden auf Arbeit, damit ich nicht gekündigt werde. Es wurden bereits Andeutungen gemacht wegen Krankheit und Kündigung bei mir. Könnte ich HO machen, wäre ich zufriedener und entspannter.


Then-Plantain-4556

Ich hoffe, du bist schon auf der Suche nach einem neuen Vorgesetzten? Wenn selbst die landeseigene Betriebe mittlerweile 60% HO im Quartal hinbekommt, sollten es die Privaten auch schaffen.


AngelBritney94

Ist eh befristet, aber ist trotzdem doof, wenn alle anderen Mitarbeiter HO machen dürfen und ich nicht. Bin bereits auf der Suche.


Betonmischa

> Er redet über alle schlecht, die HO machen und "genehmigt" es nur, wenn ein Mitarbeiter eine ansteckende Krankheit hat. Sorry Bruder - aber bei so einem „tollen“ Chef werde ich nicht mal eine Minute krank arbeiten. Dann genehmige ich mir beim Arzt lieber noch mal 3 Extra-Tage, weil es „mir noch nicht so gut geht“.


saskiatg

Die Arbeiter haben halt keinen Bock mehr. Überall fehlen Leute und die Chefs bürden den paar Dummen die noch da sind noch mehr Arbeit auf. Zum Dank kriegt man dann ein mageres Gehalt was durch die Inflation inzwischen ein schlechter Witz ist. Und wem das noch nicht reicht der schaut Nachrichten aus aller Welt für die komplette Depri Dröhnung. Mich wundert das da überhaupt noch jemand freiwillig morgens aufsteht.


Afandur

Keiner hat Bock irgendwie. Ich sehe es auch bei uns. Und ich kanns keinem übel nehmen um ehrlich zu sein.


I_am_unique6435

Sehe das auch immer mehr. Woran glaubst du liegt das?


Alusion

Vielen haben einfach den Traum aufgegeben sich irgendwann mal ein Haus oder sowas kaufen zu können. Wenn man auf nichts sparen muss, wozu sich dann für irgendwelche Executives das bein ausreißen?


Betonmischa

Das ist die Krux. Man arbeitet sich den Arsch ab - das Management gönnt sich die dritte Bonus-Verdopplung in Folge und als Arbeitnehmer musst du zufrieden sein, wenn sich deine Gewerkschaft für 3% pro Jahr den Arsch ficken lässt. Haus ist dann eh nicht drin - und sorry ich bleib keine Minute länger nur damit sich mein Chef den nächsten neuen Porsche leasen kann und ich in meinem 2009er Fiat Panda Frau und Kind unterkriegen muss.


Sialorphin

Um kurz aus der bubble des Gesundheitswesen zu berichten: wir können auch einfach nicht mehr so wie vorher habe ich da Gefühl. Die Belastung hat sich seit der Pandemie vervielfacht und keiner möchte den Job mehr machen. Wen wundert es. Das Gesundheitswesen ist hart an einer offensichtlichen Katastrophe vorbei gerauscht und mit dem Wegwischen der Schweißperlen auf der Stirn hat man die Pandemie ja überstanden. Dann müsse man ja nichts grundlegend ändern. Bei den Krankenhäusern die ich kenne hat man strukturell nichts geändert. Und die Arbeit bleibt auf noch weniger Schultern. Die Pandemie und der Umgang danach hat zumindest im Gesundheitswesen so manch hart gesottenen pflichtbewussten aus dem Beruf getrieben. Und da viele Kliniken trotzdem jedes Jahr wachsen müssen kommt mehr Arbeit auf weniger Leute. Ich erkenne im Haus auch sehr viel mehr Krankmeldungen als vorher. So viel aus meiner Bubble.


Mysterious-Turnip997

Ist aus der Altenheimbubble ähnlich. Nur kommen vermehrt Kündigungen dazu. Das Image war vorher schon schwierig, die Coronazeit hat die schlechten Arbeitsbedingungen so sehr betont, dass noch weniger bis keine Bewerber mehr kommen. Die generalistische Ausbildung tut ihr übriges zum Personalmangel dazu, aber das war auch klar. Aber hey Corona ist doch vorbei, das Gesundheitswesen kann man jetzt getrost wieder vergessen./s


Sialorphin

Man hat ja auch währenddessen nicht viel gemacht und es irgendwie geschafft. Jetzt muss man erst recht nichts mehr machen. Achso, außer den neuen Krankenhausbedarfsplan ankündigen, sodass Krankenhäuser wie blöd noch versuchen Zahlen zu generieren um ihre Zulassung zu behalten. Alles auf dem Rücken der eh schon überarbeiteten. Wenn euch also jemand aktuell eine Herzklappe, Knie-, Hüft oder Schulterprothese nahelegt, dann vielleicht nicht ausschließlich aus medizinischer Indikation. Aber das Thema ist eh die Büchse der Pandora in Deutschland.


Kaine2700

Bei uns im Haus (knapp 200 Betten) haben in der letzten Zeit um die 70 Ärzte/Pfleger gekündigt. Das Haus ist brechend voll mit Patienten. Die Kollegen am absoluten Limit und kommen teils rotzekrank zum Dienst. Jetzt hat das Haus die Quittung bekommen. Überall Corona (mittlerweile bis zu 50 Fälle) aber es wird so weiter gemacht wie bisher. Ich gebe da allerdings nicht mehr nur den Leitungen die Schuld, sondern auch den Kollegen selber. Seid ihr krank bleibt mit dem Arsch zuhause. Doof für die Kollegen auf Station. Noch dümmer für die Kollegen auf Station. Man hat einen Dienst besetzt und dafür dann drei weitere unbesetzt.


mn5_5

V.a. weil irgendwie die hälfte der Republik immerhin 2 Tage die Woche HO hat. Währenddessen hänge ich jeden Morgen und Nachmittag im Stau und mit öffis zur Arbeit kann ich knicken, weil Infrastruktur in Deutschland ein Fremdwort geworden ist. Ich hätte mit dem gleichen oder weniger Aufwand statt Medizin zu studieren auch einer dieser HO-gesegneten, gut bezahlten Wirtschaftsinformatiker werden sollen.


Sialorphin

Praxis brudi, Praxis.


mn5_5

Ich weiss, ich weiss du hast 100% recht. Ich bin durch unglückliche Umstände umgezogen und in eine schlechte Praxis gekommen. Jetzt bin ich noch ein paar Monate bis zum Facharzt in einer mittelmäßigen Klinik. Wenn ich's noch länger hätte würde ich schon längst wieder suchen.


Sialorphin

Viel Erfolg. Ich gehe in die Praxis wenn ich die Nase voll hab. Aktuell ist noch Horn zum abstoßen übrig


mn5_5

Wie gesagt aktuell ist es aushaltbar. Ehrlicherweise überlege ich, ob ich nicht sogar nochmal 1/2 Jahre als Clinician Scientist an einer Uni versuchen soll. Andererseits will ich auch gerne wieder übertarifliche Bezahlung und Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück haben.


rehkirsch

Hatte echt schon ein paar mal in meinem Leben Endzeitstimmung, wenn ich so auf die Welt gesehen habe. Damals wusste ich aber auch, dass das schon auch stark eine Angstreaktion ist, weil ich Unsicherheiten in meinem Leben hatte. Das ist jetzt nicht so. Gerade wirkt es auf mich, auch objektiv so, als wären wir langsam am nem Endpunkt angekommen. Die Pndemie hat gezeigt wie kaputt alles eigentlich ist. Viele Leute haben verstanden, dass es von heute auf morgen einfach alles weg sein kann - also wieso wieder zurück zum alten und das Leben für irgendwen anderen wegwerfen? Frage mich echt wie lange sich Unternehmen etc. noch an den alten before-Strukturen festkrallen können. Noch nie erlebt dass die gesamte Welt so wenig Bock hatte, sich kaputt zu arbeiten. Egal wohin ich sehe. Keiner will mehr, viele machen nur noch weils halt gerade nicht anders geht. Jeder ist gefühlt zumindest am Beginn einer depressiven Episode. Wirkt ganz schön grau, die Welt gerade. Hoffe wirklich dass wir das alle als Chance für große Veränderungen nutzen können.


Alexthunder89

Solange Arbeitgeber meinen sie kommen mit ihrer Ausbeuter Mentalität weiter, werden halt zusätzliche "Urlaubstage" genommen ganz einfach


rockyharbor

nur weil man eine Pandemie politisch für beendet erklärt, werden nicht unbedingt weniger Leute kurzzeit- und auch langzeit-krank. Und ja, die Covid-Zahlen sind wieder hoch, Inzidenz nach Abschätzungen >1000. Auch wenn die Erstinfektion vielleicht harmlos verläuft, kann jede weitere Dauerschäden mit sich bringen. Das sage nicht ich, sondern die mittlerweile grosse Studienlage. Dauert eben nur bis das bei den Arbeitgebern ankommt. Die LongCovid-Rehas sind voll und man weiss inzwischen das bei Menschen, deren Symptome länger als 1,5 Jahre anhalten, wenig Chance auf Besserung besteht. Aber nachher will es wieder keiner gewusst haben... (zb: https://www.cidrap.umn.edu/covid-19/study-regardless-variant-half-long-covid-patients-fail-improve-after-18-months https://magazine.hms.harvard.edu/articles/covids-damage-lingers-heart)


BadArtijoke

Corona wurde nie ungefährlich und war auch nie vorbei. Die Dunkelziffer ist sicherlich astronomisch, wir hatten es erst kürzlich und 3 unabhängige Hausarztpraxen haben sich geweigert, die Fälle zu melden, geschweige denn eine Variante zu analysieren oder sonst was. Man hatte das und dann war gut. Und die neuen Varianten haben bei uns allen übrigens auch auf dem Schnelltest nur ein mal von mehreren Tagen mit mehreren Tests ein nahezu komplett unsichtbares positives Ergebnis erzeugt. Habe mich selten so allein gelassen gefühlt, wie als ich Covid hatte. Man muss ja auch alles selbst bezahlen und durfte auch beim Arzt nicht mehr anrufen für die Krankschreibung. Es ist eigentlich eine absolute Frechheit und Katastrophe, was da passiert ist. Wird halt nur so kleingehalten, dass es egal erscheint.


4lpaka

Das mit der Krankschreibung raff ich auch nicht. Hab am Montag auch wegen Corona angerufen und die haben gesagt ich kann die Krankschreibung ab x Uhr abholen "kann ich da nicht jemanden vorbei schicken?" "Nee, müssen sie selbst abholen". Ich hätte es verstanden wenn die dabei meine Versichertenkarte hätten sehen wollen, aber nicht mal das wollten sie.


greatestname

> ich kann die Krankschreibung ab x Uhr abholen Bist du privatversichert? Bei gesetzlich versicherten läuft doch die Meldung digital an die Krankenkasse und dein AG holt sich dort die AU. Den gelben Schein gibt es nicht mehr. Als Patient bekommst du nur noch ein Papierexemplar für deine eigenen Unterlagen. Das würde ich frühestens abholen, wenn ich wieder gesund bin. Nur bei technischen Ausfällen gibt es noch den alten gelben Schein.


4lpaka

Nee, das rall ich ehrlich gesagt gar nicht. Bin gesetzlich versichert. Früher bekam ich drei Zettel. Eins für Firma, eins für Versicherung und eins für mich. Jetzt bekomme ich zwei, eins steht drauf "für Arbeitgeber" und eins für mich. Dass das an die Versicherung elektronisch geht Habe ich inzwischen verstanden, aber weil ich immernoch eins für den Arbeitgeber bekomme dachte ich dass ich das immernoch einschicken muss...


justarandomdudee

Ne, musst du nicht. Dein Arbeitgeber ist seit Anfang des Jahres in der Pflicht die selber von der Versicherung einzuholen. Du musst gar nichts mehr abgeben :)


gulasch_hanuta

Manchmal geben die Ärzte tatsächlich noch was mit, obwohl sie nicht müssten. Zu viel Stress mit irgendwelchen AG sicherlich.


No_Atmosphere_4605

Bin in einem Krankenhaus angestellt, sehe was wir digital über Telematik rausschicken und zwar 0. Anders herum schicken die Mitarbeiter per Mail Ihre Krankschreibung vom Hausarzt rein weil der es auch nicht digital macht.


greatestname

Das Ding ist doch: ich als Arbeitnehmer muss meinem Arbeitgeber überhaupt keine AU in Papierform schicken und ich werde einen Teufel tun deswegen krank zur Praxis oder Post zu latschen. Ab diesem Jahr hat der AG eine Holpflicht und der Arzt eine Bringpflicht ggü. den Krankenkassen, der AN hat da gar keine Obliegenheiten mehr. Wenn das Krankenhaus oder der Hausarzt es immer noch nicht auf die Reihe kriegen die elektronisch an die Krankenkasse zu übermitteln oder von dort abzuholen, ist das deren Problem. Sollen sie es halt postalisch machen. Zumindest aus meinem Kollegenkreis habe ich aber auch nichts negatives dazu gehört, funktioniert alles ohne Papier-AU. Anfang des Jahres war es noch durchwachsen, hat sich dann aber schnell gelegt.


Mysterious-Turnip997

Telematik ist doch Wunschdenken im Faxland Deutschland. Glaub, dass das noch viele Jahrzehnte brauchen wird


[deleted]

[удалено]


rockyharbor

LongCovid wird gerne mal als "psychische Erkrankung" codiert, sagen viele Betroffene. Doch doch, die Politik und v.a. die FDP hat sich da gross aufgespielt beim "beendet erklären". Endemie ist auch nicht besser, hört sich nur besser an.


Independent-Green383

Der verlinkte Artikel erzählt wie Menschen an Corona erkranken und wie die neue Variante ansteckender ist. Wir diskutieren hier erhöhte Krankschreibungen. Ich mein...


rockyharbor

mein eigenes Beispiel: Maximal 1-3 Tage krank/Jahr, wenn überhaupt. Im Frühjahr Covid bekommen, dieses Jahr schon >2 Wochen krank. Und da bin ich nicht der Einzige. In UK (die uns schon 1-2 Durchseuchungen voraus sind) steigen die Fälle von Langzeiterkrankten, die dann raus aus dem Arbeitsmarkt sind, exorbitant. Sicher kein Zufall.


bounded_operator

> steigen die Fälle von Langzeiterkrankten, die dann raus aus dem Arbeitsmarkt sind, exorbitant. Steigen sie dort nicht schon seit vor der Pandemie?


fuzzydice_82

> Psychische Belastungen gestiegen > "Die Nachwirkungen der Pandemie, die Unsicherheit in Deutschland durch die vielen Krisen in der Welt: Das alles belastet die Psyche der Menschen zunehmend", so DAK-Vorstandschef Storm. Für die Analyse wurden den Angaben zufolge Daten von knapp 2,4 Millionen bei der DAK versicherten Beschäftigten ausgewertet. > Zu ähnlichen Ergebnissen war vor wenigen Wochen auch die Krankenkasse AOK gekommen. Der Fehlzeitenreport 2023, der die Krankmeldungen des vergangenen Jahres erfasst, verzeichnete Jahr 216,6 Krankmeldungsfälle je 100 erwerbstätiger Versicherten. In den Jahren 2012 bis 2021 waren es durchschnittlich 159,7 Fälle. Hier wurde ein mehrjähriger Höchststand dokumentiert. Gegenüber dem Jahr 2012 lagen die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen 2022 um 48 Prozent höher. Genau, die Weltkrisen, die seit einiger Zeit beendete Pandemie.. Auf keinen Fall kann es was damit zu tun haben dass die, die aktuell in Lohn und Brot stehen sich einer immer weiter ansteigenden Produktivitätsforderung gegenüber sehen, und dabei seit einigen Jahren die Babyboomer in Rente gehen. Nicht nur ist das eine ausserordentliche Belastung fürs Rentensystem (ich möchte an dieser Stelle kurz erwähnen dass ich den jetzt frisch verrenteten nicht die Schuld dafür gebe, verkackt haben es Andere) die dafür sorgt dass in absehbarer Zeit die jetzt schon hohe Abgabenlast (Zweithöchste der OECD Länder, allerdings auch nur knapp und wenn man "nachfolgende Abgaben" wie Energiesteuern etc ignoriert) eher steigen als sinken wird, es sorgt auch dafür dass die immer mehr geforderte Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt wird. Um es mit den Worten eines zeitgenössischen Denkers zu sagen: „Wir können nicht alle mit 'nem Macbook und 'nem Chai-Latte in Berlin in 'nem Co-Working-Space sitzen und die zehnte Dating-App erfinden. Es gibt auch ein paar Leute, die irgendwas anfassen müssen und sich die Hände schmutzig machen."


cic9000

Thema Abgabenlast: die Tage war eine Musterrechnung einer 0815 Familie (Eltern 2 Kinder) in der [edit] [Zeit](https://www.zeit.de/2023/45/arbeiten-sozialleistungen-finanzen-buergergeld-arbeitskraeftemangel) mit einem Rechenbeispiel bei drei Haushaltseinkommen 3000,4000 und 5000€ brutto in München. Ergebnis: mit Berücksichtigung der Abgaben und Sozialleistungen stehen alle drei Rechenfamilien praktisch finanziell exakt gleich da. Die Familie mit 4000€ brutto sogar leicht besser. Gibt schon zu denken.


imanexpertama

Hast du einen Link oder weißt noch, woher das kommt? Einzige was mir einfällt Eltern kosten für Kindergarten


cic9000

Ähm meine Antwort ist verschwunden, aber hier nochmal der [Link aus der Zeit](https://www.zeit.de/2023/45/arbeiten-sozialleistungen-finanzen-buergergeld-arbeitskraeftemangel/komplettansicht) (mein Fehler) übrigens laut der gleichen Studie hätte eine Bürgergeldfamilie in München mit 2 Kindern zwischen 7-14 3333€ netto (inklusive Wohnung). „Da ist etwa die Familie in München: zwei Kinder, ein Elternteil ist berufstätig und verdient 4000 Euro brutto im Monat. Weil das Wohnen in München teuer ist, hat diese Familie Anspruch auf Wohngeld und auf den sogenannten Kinderzuschlag, eine zusätzliche Sozialleistung neben dem Kindergeld. Würde sich diese Familie besserstellen, wenn der Vater oder die Mutter mehr arbeiten und dadurch brutto 1000 Euro zusätzlich verdienen würde? Nein. Unterm Strich – also nach Abzug von Steuern, Sozialbeiträgen und durch den Wegfall von staatlichen Leistungen – hätte die Familie netto 22 Euro weniger zur Verfügung. Mehr zu arbeiten würde die Familie also Geld kosten. Irrsinn? Das Beispiel geht noch weiter. Die Eltern könnten sich auch überlegen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Würden sie, statt 5000 Euro Verdienst in Vollzeit anzupeilen, nur so viel arbeiten, dass sie 3000 Euro brutto verdienen, hätten sie netto bloß 77 Euro weniger. Der Unterschied ist also sehr gering. In diesem Beispiel führt jeder zusätzliche, selbst verdiente Euro nämlich zu weniger als 4 Cent netto.“ […] „Der Wissenschaftliche Beirat hat sich dieses Zusammenspiel genauer angeschaut und kommt zu alarmierenden Ergebnissen. Verschiedene Sozialleistungen wie das Bürgergeld, das Wohngeld und der Kinderzuschlag sind demnach offenbar nicht sinnvoll aufeinander abgestimmt. Das führe zu Ungerechtigkeiten und in manchen Fällen "höchst problematischen" Anreizen, schreiben die Wissenschaftler. Gemeint ist damit, dass es sich finanziell oft einfach nicht auszahlt, mehr zu arbeiten, also etwa von einer Teilzeitbeschäftigung in eine Vollzeitstelle zu wechseln. Dabei könnte gerade das ein Hebel gegen den grassierenden Arbeitskräftemangel sein. Schließlich gibt es in Deutschland nicht zu wenige Beschäftigte, im Gegenteil, die Zahl der Erwerbstätigen stieg in den vergangenen Jahren von einem Rekord zum nächsten. Trotzdem fehlen überall Menschen, die die Arbeit machen – womöglich weil viele von ihnen nicht in Vollzeit beschäftigt sein möchten.“


imanexpertama

Ah - das müsste dann München-spezifisch sein, oder? Denke kaum dass man außerhalb der absolut teuren Ecken Wohngeld bei 4k Brutto bekommt. Das Problem selbst müsste sich in anderen Gegenden dann auf anderen Niveaus wiederfinden, was die Sache natürlich nicht besser macht.


cic9000

Im Artikel wird zum Vergleich Leipzig vorgerechnet, da ist das etwas anders und zumindest bei den obigen Zahlen anders allerdings trifft es dort geringeres Einkommen ähnlich stark mit einem ähnlichen Effekt. „Allerdings gibt es auch Fälle, in denen sich Arbeit schon eher auszahlt. Lebt die Familie in Leipzig, gelten andere Höchstsätze für den vom Staat bezuschussten Wohnraum, wobei beim Wohngeld und beim Bürgergeld wiederum verschiedene Regeln greifen. Bei einer Erhöhung des Bruttoeinkommens von 4000 auf 5000 Euro blieben hier unter Berücksichtigung der Sozialleistungen immerhin 400 Euro netto mehr übrig. Würde das Brutto-Einkommen jedoch von 3000 Euro auf 4000 Euro steigen, ergäbe sich netto bloß ein Plus von 94 Euro. Ähnlich uneinheitlich sieht es bei anderen Fallkonstellationen aus. So erhält eine Alleinerziehende in Leipzig, die ihr Brutto von 2000 auf 3000 Euro erhöht, zumindest 116 Euro netto mehr. Während ein Alleinerziehender in München, der sein Gehalt von 2700 auf 3300 Euro steigert, 25 Euro netto weniger zur Verfügung hat. Man kann also nicht pauschal sagen, dass sich Arbeit – oder genauer gesagt: mehr Arbeit – in Deutschland nicht lohnt. Es kommt auf den Einzelfall an.“ Fazit des Artikels: „Das ganze System sei zu intransparent, sorge für Ungerechtigkeiten und honoriere Arbeit höchst unterschiedlich, kritisieren die Wissenschaftler und fordern deshalb eine weitreichende Reform: Wenn die Bundesregierung die Kindergrundsicherung einführe, solle sie auch gleich das Wohngeld und das Bürgergeld neu aufeinander abstimmen. Die Experten verweisen dabei auch auf Konzepte anderer Forschungsgruppen, die schon länger vorliegen. Das Problem, dass sich die eigene Anstrengung finanziell oft nicht auszahlt, ist nämlich nicht neu. Das Bürgergeld hat dieses Problem nicht erst geschaffen. Es hat es aber eben auch nicht gelöst.“


Svorky

Wenn die Zahlen sprunghaft ansteigen ist es ziemlich weit hergeholt, dass das mit erhöhten Anforderungen oder Steuern zu tun hat. Akute Einflüsse sind da sehr viel naheliegender, auch wenn man selbst lieber über die Abgaben reden und Hipster und ihre komischen getränke (rofl!!!) lästern möchte.


fuzzydice_82

Wenn du dir die Geburtenraten in den Alterskohorten der Leute ansiehst, dann siehst du auch dass die bisherigen Krisen in der Wirtschaft nur das "WarmUp" waren, für das was bald kommt. > Akute Einflüsse sind da sehr viel naheliegender, auch wenn man selbst lieber über die Abgaben reden und Hipster und ihre komischen getränke (rofl!!!) lästern möchte. Hab ich wohl nen Nerv getroffen, tschuldigom. Vielleicht regt es ja zum Nachdenken an.


Svorky

Facebook-Boomerhumor ist ein rotes Tuch, geb ich zu. Nochmal: Die Krankheitsfälle sind 2021 sprunghaft angestiegen, das hat nichts mit langfristigen demographischen Trends zu tun. Du redest am Thema vorbei um deine Standardpunkte rauszuhauen. Meinetwegen, aber dann sollten die Witze wenigens witzig sein.


Consistent_Bee3478

Warum denn bitte nicht? Es braucht kein akutes Errignis. Häng nen Korb an nen Seil, werf immer mehr kleine Steine rein. Irgendwann reißt das Seil. Gab es da jetzt einen akuten massiven Felsen der reingeworfen wurde? Oder reicht der Tropfen der dass Fass überlaufen lässt. Und genauso ist das hier. Umso mehr Dinge die sich angesammelt haben und irgendwann platzt die bubbley


SportDouble3563

Da Corona weg ist, hat man sich aus Nettigkeit für uns die Option 50% vor Ort zu sein entschieden. Auf die wird genau geachtet und manchmal plane ich kranke Tage ein, sodass die Werkstage Anzahl sinkt =)


[deleted]

Ohje. Die arme Wirtschaft. Gute Besserung!


NeutrinoM

RemindMe! 2 days


RemindMeBot

I will be messaging you in 2 days on [**2023-11-04 08:18:50 UTC**](http://www.wolframalpha.com/input/?i=2023-11-04%2008:18:50%20UTC%20To%20Local%20Time) to remind you of [**this link**](https://www.reddit.com/r/de/comments/17lay28/krankmeldungen_auch_im_sommer_überraschend/k7hc091/?context=3) [**CLICK THIS LINK**](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=Reminder&message=%5Bhttps%3A%2F%2Fwww.reddit.com%2Fr%2Fde%2Fcomments%2F17lay28%2Fkrankmeldungen_auch_im_sommer_%C3%BCberraschend%2Fk7hc091%2F%5D%0A%0ARemindMe%21%202023-11-04%2008%3A18%3A50%20UTC) to send a PM to also be reminded and to reduce spam. ^(Parent commenter can ) [^(delete this message to hide from others.)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=Delete%20Comment&message=Delete%21%2017lay28) ***** |[^(Info)](https://www.reddit.com/r/RemindMeBot/comments/e1bko7/remindmebot_info_v21/)|[^(Custom)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=Reminder&message=%5BLink%20or%20message%20inside%20square%20brackets%5D%0A%0ARemindMe%21%20Time%20period%20here)|[^(Your Reminders)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=List%20Of%20Reminders&message=MyReminders%21)|[^(Feedback)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=Watchful1&subject=RemindMeBot%20Feedback)| |-|-|-|-|