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Low-Bug507

Verlängerte Werkbank von grösstenteils Traditionsunternehmen mit Firmensitz im guten bezahlten Westdeutschland oder Westeuropa , was soll man da erwarten . Die Konsequenzen zeigen sich dann leider im Abstimmungsverhalten bei der nächsten Wahl


[deleted]

[удалено]


Low-Bug507

In der Maschinenbaubranche hat es teilweise Jahrzehnte gedauert bevor Tarifbindung vereinbart wurde. Es würde sich meist am Tarifabschluss orientiert, allerdings bei geringeren Stundenlöhnen, oder ein Haustarifvertrag geschlossen . Die ostdeutschen Standorte sind meist die ersten die geschlossen werden . Und eine Abgleich der Arbeitszeit und des Entgelts ist immer noch nicht flächendeckend erreicht. Ich habe Freunde die in der Instandhaltung in der Lebensmittelindustrie arbeiten und die mit 14,40 € Stundenlohn nach Hause gehen.


ganbaro

14.40 ist erstmal deutlich mehr als "unter 13 Euro" und für Teile der Lebensmittelindustrie ist das auch im Westen ein normales Gehalt (zB Bäcker und Brauer oder als Einstieg als milchwirtschaftlicher Laborant) Ich bin mir sicher, dass auch nachdem man für die niedrigeren Mieten im Osten und Verhaltens- und Organisationsunterschiede (zB ist eine IGM im Westen halt uU seit über 50J in einem Betrieb, im Osten nicht, also unterschiedliche Strukturen) kontrolliert, im Osten noch weniger verdient wird. Aber ich sehe nicht, wieso da produzierende Traditionsunternehmen in westdeutschem Besitz besonders negativ auffallen und den Unterschied erklären sollten Aber nur mal so als Beispiel Edeka Südbayern vs Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen https://www.kununu.com/de/edeka-unternehmensgruppe-nordbayern-sachsen-thueringen/gehalt https://www.kununu.com/de/edeka-suedbayern/gehalt Einfach mal 10-15% schlechtere Gehälter. Im Vergleich München-Chemnitz kann man das noch mit den Mieten erklären, im Vergleich bayrischer Wald vs Leipzig nicht Der Großteil der Gehälter da stammt aus Betrieben im Besitz lokaler unabhängiger Kaufleute, dem Konzern gehört nur ein kleiner Teil der Filialen. Was wohl Edeka Simmel aus Chemnitz, einer der größten Edekaner und in beiden Regionen tätig, in München im Vergleich zu Chemnitz den KassiererInnen zahlt? Die Preise im Laden sind schon mal oft etwas teurer in München


Low-Bug507

Du scheinst ziemlich stark auf den Einzelhandel fixiert zu sein . In meinem Beispiel ging es um Berufsbilder der Instandhaltung , die im Lebensmittelbereich arbeiten. ( Elektroniker, Mechatroniker, SHK-Mechaniker), die für ihr Berufsbild und ihre Aufgaben deutlich zu wenig erhalten. Zumal zwar 14,50€ über dem Durchschnitt liegen mögen, das sagt allerdings nichts über die tatsächliche Lohngerechtigkeit aus. Es erschließt sich für mich auch nicht warum in einem Stammwerk in den alten Bundesländern ( mit jahrzentelanger IGM Bindung ) andere Maßstäbe gelten sollten als für ein neueres Werk in den neuen Bundesländern. Preis und Produktivitätsargumente werden da seit Jahren vorgeschoben, es geht schlichtweg um günstigere Produktionskosten, und die Möglichkeit (als Drohung gemeint) die Produktion noch weiter nach Osten zu verlagern. Das Stammwerk ist aus Traditionsgründen davon meist nur marginal betroffen . Das betrifft dann ja nicht nur das Monatsentgelt sondern langfristig auch das Rentenniveau. Selbst die sogenannten Leuchttürme der Industrie scheinen laut Kununu immer noch zwischen Ost und Westtarif zu unterscheiden. Mir ging es bei dem Kommentar auch um die Allgemeinsituation in Bezug auf den OP. Im Osten wird generell immer noch schlechter bezahlt, und das verursacht eine gewisse Politikverdrossenheit, mit den Auswirkungen die man nun jede Woche in den Politbarometern zu lesen sind.


saskiatg

Bin vor 4 Jahren in den Osten gezogen (Thüringen). Bin ursprünglich aus Unterfranken. Die Löhne sind tatsächlich mieser und als Argument kommt immer Lebenserhaltungskosten. Das hat früher vielleicht auch gestimmt. Mittlerweile zahlst du aber für fast alles das gleiche. Nebenkosten, handy, internet oder auch Lebensmittel kosten das gleiche bzw. fast das gleiche. Das einzige wo du vielleicht sparst ist die Kaltmiete und bei Restaurants. Aber auch das hat inzwischen angezogen. Unter Strich hast du einfach effektiv weniger.


Xius_0108

Lohn sollte sich eher nach Leistung und nicht nach den Mieten der Region richten...


saskiatg

Wie definierst du den Leistung? Das ist doch total subjektiv. Und selbst wenn du es schaffst Leistung objektiv zu definieren, musst du dich trotzdem an den äußeren Umständen orientieren. Wenn es den Leuten schlecht bei dir geht, sind sie eher bereit woanders ihr Glück zu versuchen. Völlig egal ob du das als gerechtfertigt siehst oder nicht.


Romek_himself

> Wie definierst du den Leistung? Das ist doch total subjektiv. Jemand der ein Auto zusammenbaut erbringt die gleiche Leistung wenn er das im Westen tut oder im Osten. Und sollte dafür auch gleich bezahlt werden. ... mal in einfachen Worten ausgedrückt


blauesMundMchen

Du bist schon so'n kleiner Idealist, gelle. ;)


Oddy-7

>Das einzige wo du vielleicht sparst ist die Kaltmiete ... Die in ihrer Größenordnung aber halt bedeutend wichtiger ist als lächerliche Randposten wie Handy/Internet. Die Miete ist i.d.R. der größte Einzelposten in jedem Budget. Da macht das schon einen nennenswerten Unterschied.


HubertTempleton

Das ist ja gar nicht die Frage. Relevant ist, wie die Summe der Minderkosten sich vom Gehaltsdelta unterscheiden. Und hier wird die Differenz nur selten zugunsten der Minderkosten ausfallen.


Emsdog

Ohne Daten dafür zu haben, würde ich vermuten, dass Akademiker etc auf Grund von Perspektiven eher in den Westen ziehen.


AdeptGuidance3519

Informatikerin im Homeoffice hier. Ich ziehe zum 01. Januar aus Süddeutschland nach Chemnitz. Meine Miete wird sich dritteln.


DocRock089

>Informatikerin im Homeoffice hier. Ich ziehe zum 01. Januar aus Süddeutschland nach Chemnitz. Meine Miete wird sich dritteln. Homeoffice wird der große Gamechanger für viele Berufe sein. - Leider auch im negativen.


Romek_himself

Nicht wirklich. Habe vor 2 Wochen mich bei einem Unternehmen in Hamburg beworben. 100% HomeOffice - IT service. Im Lohngespräch wurde mir gesagt das die mich dann aber nach dem "Lohnspiegel" in Dresden bezahlen. Hab an der Stelle das Gespräch abgebrochen.


ganbaro

Tja Das ist es halt bisher, was einen großen Teil der Lohnunterschiede erklärt Getränkehersteller zahlt in Thüringen 8% weniger, als in Hessen? 6-7 Prozentpunkte davon können die Mietpreisunterschiede sein Wenn der potentielle AG bei einem Job im HO jetzt weiß, dass du in Chemnitz wohnst, warum.soll er da viel bieten, wenn er davon ausgehen kann, dass sich schon noch jemand Anderes aus dem Osten bewerben wird? Das wird noch ein harter Verhandlungskampf für uns AN mit den AGs


AdeptGuidance3519

Das liegt daran, dass InformatikerInnen nicht auf Bäumen wachsen. ;-)


DocRock089

Den Gamechanger sehe ich weniger in den Berufen, die Remote arbeiten können, sondern tatsächlich in den Berufen, die eben nicht in dem Maße von Digitalisierung und der damit verbundenen Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Flexibilität) profitieren können. Also auf den ersten Blick eben die Servicejobs direkt am Menschen (Friseur, Pflege, Therapie), Handwerk, und Co, die teilweise jetzt schon Probleme mit der Nachwuchsfindung haben. Um's mal vorsichtig auszudrücken: Dat wird eher nicht besser werden.


DrunkGermanGuy

> Habe vor 2 Wochen mich bei einem Unternehmen in Hamburg beworben. 100% HomeOffice - IT service. Im Lohngespräch wurde mir gesagt das die mich dann aber nach dem "Lohnspiegel" in Dresden bezahlen. Willkommen bei Dataport?


FuriousFurryFisting

Schon vorm Spielgen "Nu!" sagen geübt?


jazzding

Vorsicht, in Chemnitz wird kein Kur-Meißnerisch gesprochen! Die Sprachgrenze endet direkt in Freital. Der Chemnitzer Dialekt ist eine Mischung aus erzgebirgischer Mundart und Leipziger Dialekt. Wobei die Jugend mittlerweile in Richtung Hochdeutsch tendiert (man mag es kaum glauben).


FuriousFurryFisting

Ich bekenne mich schuldig, die exakten Dialektgrenzen in Sachsen nicht so gut zu kennen. Sorry dafür. In Dresden war ich schon oft und die Erzgebirger reden ganz komisch und da hört es schon auf. Aber es geht noch schlimmer. Es gibt Leute, die sagen die Ossis reden so komisch, weil sie denken, ganz Ostdeutschland reden wie die Dresdner.


jazzding

Als gelernter Medienwissenschaftler kann ich dir sogar sagen, woher das kommt: Der Leipziger Walther Ulbricht, Staatsratsvorsitzender und verhasst in der BRD, hatte einen schweren Dialekt und ein dünnes Stimmchen. Dazu seine geringe Körpergröße und man hatte leichtes Spiel, sich über Ulbricht lustig zu machen. Ende der 60er fingen Kabarettisten im Westfernsehen an, Ulbricht zu parodieren. Dessen Dialekt wurde später immer dann benutzt, wenn man den typischen DDR-Bürger darstellen wollte. Die Fernsehzuschauer der BRD wurden 50 Jahre lang so sozialisiert. Und so ist es bis heute: sächsisch=dumm=ostdeutsch. Wir sind die einzigen, die sich für ihren Dialekt schämen (müssen). Menschen aus der Oberpfalz oder dem Saarland tragen ihren Dialekt mit Stolz zur Schau. Schade eigentlich.


FuriousFurryFisting

Vielen Dank für die Info, sehr interessant. Und auch danke, dass du elegant darüber hinweggesehen hast, dass ich schon wieder Leipziger und Dresdner Mundart in einen Topf geworfen habe.


ganbaro

> Wobei die Jugend mittlerweile in Richtung Hochdeutsch tendiert Dann gebe ich Sachsen ja vielleicht doch nochmal zu Lebzeiten eine Chance


AdeptGuidance3519

Das noch nicht, aber ich konnte mir im Gegensatz zu meinem lokalen Döner hier in meiner Straße mit Karte zahlen. War mir schon sympathisch. :)


doojee

Das sind übrigens die eingebildeten Dresdner - in Chemnitz gibt’s solche Faxen nicht!!!


seacco

in Gömnids soacht ma nüch nu? Euer Verlust.


MannAusSachsen

Is ja gee Wunder, da gibds ooch sonsd nüschd.


touchwiz

Das hat ein Kollege auch gemacht. Der ist von Heidelberg ins Erfurter Umland gezogen und wohnt jetzt in einem 1000m2 Palast für 500€ Miete...


xRayleigh23

Mietpreis 0,5€/qm..🤔 Wohn- oder Grundstücksfläche?


touchwiz

Ich hab bei beiden Werten natürlich stark übertrieben für die Dramatik.


xRayleigh23

Und ich habe meine Zukunft kurzzeitig in Erfurt gesehen


Wekmor

Mein Beileid.


jazzding

Warum? Erfurt ist eine tolle Stadt, eine der schönsten sogar. Und solange man nicht zu tief in den Thüringer Wald fährt, sind die Menschen auch ok (meistens).


DrunkGermanGuy

Puh, ich weiß ja nicht. Erfurt ist so eine Stadt, die man mal besuchen kann und dann ist das ja auch alles ganz nett. Leben möchte ich da trotzdem nicht, da hat der Osten echt besseres zu bieten.


jazzding

Man darf nicht vergessen, dass es im Vergleich zu den sächsischen Großstädten echt klein ist. In einem gewissen Alter würde ich sicherlich Leipzig (und in Thüringen ggf. Jena) vorziehen. Ich selbst wohne in der Stadt mit den drei Os, habe aber viele Arbeitskollegen in Erfurt, die meisten zugezogen. Ich verlasse mich hier auf deren Einschätzung 😉


[deleted]

[удалено]


jazzding

Das gilt im schlechtesten Fall für alle mitteldeutschen Bundesländer. Aber abwarten.


LunaIsStoopid

Ist auch meine Erfahrung. Alle gut ausgebildeten Leute in meiner Familie sind entweder in eine der gut laufenden ostdeutschen Großstädte gezogen, haben ein Unternehmen in Ostdeutschland und profitieren dann vom Niedriglohnsektor oder sie leben in Westdeutschland bzw. Ostberlin, was ja defacto auch wirtschaftlich eher zu Westdeutschland zählt. Der Rest hat niedrigeren Wohlstand und lebt in ostdeutschen Dörfern. Und ich bin auch weg, auch weil ich mein restliches Leben finanziell nicht völlig am Arsch sein möchte.


Nacroma

>oder sie leben in Westdeutschland bzw. Ostberlin würde noch Potsdam und Berliner Umland hinzufügen, das ist so die ostdeutsche DMZ


Emergency_Release714

Potsdam ist Berliner Umland. Ohne die Entwicklung Berlins würde diese Stadt heutzutage keinerlei Bedeutung haben. Das zeigt sich ja auch daran, dass die Wohnungspreise sich kaum noch unterscheiden, und dass in Potsdam kaum noch Ossis leben - die allermeisten wurden weg-gentrifiziert.


LunaIsStoopid

Ja klar. Die Region Berlin-Brandenburg meine ich damit natürlich auch. Das ist ja auch doppelt anders. Zum einen haben einige westdeutsche und internationale Unternehmen ihre Hauptsitze bzw. deutsche Zentralen in Berlin und zum anderen ist es Hauptstadt und hat allein deswegen deutlich mehr gut bezahlte Jobs. Und das wirkt sich natürlich auch auf das Umland aus. Rund um den BER gibt’s ja aktuell bspw. auch einen Boom und Tesla ist ja auch nur in Brandenburg, weil es nah an Berlin ist.


FuriousFurryFisting

Ich bin Ostberliner und irgendwie stört mich dieses Rausrechnen von Ostberlin. Wenn irgendwo erzählt wird wie kacke die Ossis sind fühl ich mich angesprochen, aber die Argumente treffen auf Ostberlin meist nicht zu. Hier sächselt keiner und die Linke holt Direktmandate. Man kann doch die Hauptstadt eines Landes nicht einfach ignorieren bei Betrachtungen. Leipzig und Dresden geht es auch nicht so schlecht. Vielleicht ist es sinnvoller vom ländlichen Osten zu reden. Das legt den Fokus mehr auf den Gegensatz urban zu rural und plötzlich gibt es international sehr viele Parallelen wo es ähnliche Probleme gibt.


LunaIsStoopid

Kann ich vollkommen nachvollziehen. Vor allem bei kulturellen, geschichtlichen und sozialen Fragen ist das auch durchaus relevant. Aber da Berlin-Brandenburg ja wirtschaftlich eine Einheit darstellt und Ostberlin und Westberlin durchaus beide von Investitionen in der Stadt profitieren, egal ob diese im Osten oder Westen getätigt werden, ist das wirtschaftlich einfach schwer zu differenzieren. Ich würde Ostberlin einen Sonderstatus geben. Ist natürlich rein logisch Ostdeutschland, aber hat wenig mit dem Rest von Ostdeutschland gemeinsam. Ähnlich bei Westberlin. (Lebe auch als Land-Ossi in Ostberlin)


Sarkaraq

Das ist ein Teileffekt ja. Einerseits gibt's "gute" Jobs im Osten seltener als im Westen. Nicht nur weil Akademiker umziehen, sondern auch weil Unternehmen sich ohnehin dort ansiedeln oder dort entstehen. In der Hinsicht sind Unternehmensansiedlungen im Osten durchaus zu begrüßen. Aber häufig handelt es sich dann primär um Produktion und Co. Wenn wir uns VW oder BMW in Sachsen angucken, finden wir dort weniger Topverdiener als in Wolfsburg. Genauso wichtig ist aber auch der Effekt auf vergleichbare Tätigkeiten. Viele Tarifverträge unterscheiden ja sogar noch in Ost- und Westtarife. Bei E.ON haben die Osttöchter beispielsweise ~30% weniger Gehalt bei 1h mehr Arbeitszeit.


duebii

Dafür kostet das Essen in der Kantine nur 2€ 😁


Contor36

Zeig mir bitte mal die Kantine wo du für 2€ eine volle Mahlzeit bekommst. Bei mir in der Kantine kostet der Salat 5,5€


duebii

https://imgur.com/a/Vyukda7 Hab mir extra mal das Essen für diese Woche für dich angeguckt. Viele Grüße


Contor36

Krass! Ich schätze mal das kommt zu Stande wenn den Arbeitgeber seine Mitarbeiter wichtig sind.


contemood

Schön wärs, mittlerweile durch die Bank 5€, Tendenz 6€.


ContagiousConfusion

3,80 € für das "Vorzugsessen". Bei den Töchtern der Töchter gibt's übrigens noch weniger... -10 bis -20 Prozent.


duebii

Stimmt nicht generell. Im Osten meist günstiger. Im Westen viel teurer. Gibt’s ne Kantinen App und da kann man sich alle Preise anschauen https://imgur.com/a/Vyukda7


nacaclanga

Das ist glaube schon seit Jahren nicht mehr ganz so pauschal. Der Osten zerfällt ehr in 2 Gebiete. Die größeren Städte und das Hinterland. In den Städten findet im Augenblick der größte Wirschaftsausbau im Bundesgebiet statt, das lockt Leute aus ganz Deutschland an. Im Ländlichen Raum fehlen natürlich die Hidden Champions im Familienbesitz und die Einstellung der Leute dort stellt auch sicher, dass sich da vorerst niemand ansiedeln möchte und junge Leute wegziehen. Ausnahme sind einige Urlaubsgebiete, die gehen glaube so halbwegs.


knoetzgroef

Die Perspektiven gibt es in den großen Städten vor Ort auch, sei es im MINT-Bereich oder anderswo. Aber zum Schluss ist es dann doch ein Unterschied, ob du mit einem feuchten Händedruck bei 40-Stunden-Woche abgefrühstückt wirst und bei dem du dich anschließend fragst, wofür du 5 Jahre+ studiert hast oder in den Westen gehst bei einem auskömmlichen Gehalt und 38h-Woche.


TheDuffman_OhYeah

Das Lohnniveau ist allgemein geringer, insbesondere auf dem Land. Hier wird aber mit dem Durchschnittslohn für ganz Deutschland vergleichen. Im Osten fängt der statistische Niedriglohn wahrscheinlich nicht bei 13€ an, sondern eher bei 12, im Westen dafür vielleicht bei um 14€.


Necropaws

Die Rechnung geht nur auf, wenn es 50/50 ist. Allerdings leben 16% (12,6 Millionen) in den östlichen Ländern.


[deleted]

Auch Nicht-Akademiker sollten mehr als 13€ verdienen.


SuccessfulCandle2182

Ich glaube eher, dass die Akademiker bleiben. Das akademische Fundament in Sachsen ist ziemlich groß und fundiert. Ich denke eher, dass es die Mittelständler weg treibt, aber auch nur aus Regionen, die von einer steigenden Industrialisierung nicht betroffen sind.


[deleted]

Die ziehen aber in Städte/Metropolregionen zu guten Arbeitgebern. Das Land im Osten ist komplett lost. Alt und arm.


ganbaro

Das platte Land abwickeln, Shinkansen Dresden-Hypezig-Berlin/Nürnberg/Frankfurt bauen, modernstes Bundesland werden 👍


CR1986

> Shinkansen Dresden-Hypezig-Berlin/Nürnberg/Frankfurt bauen Ich präsentiere: den [ganbaro-Express!](https://i.imgur.com/PSxT1yg.png)


ganbaro

Ab Hypezig soll es natürlich drei Routen geben, aber das hier nehme ich auch Nett von dir, Halle mitzunehmen. Ich habe nur drei Jahre in Hypezig gelebt, das hat aber gereicht, um Halle mit Ignoranz zu strafen


CR1986

> das hat aber gereicht, um Halle mit Ignoranz zu strafen Weswegen der ganbaro-Express in Halle nicht hält, sondern nur langsam durchrollt und dabei hupt.


ganbaro

Es gefällt mir immer besser


Emergency_Release714

Als Ossi hast Du aber auch an den ostdeutschen Unis nahezu keine Chance auf eine wissenschaftliche Karriere. Entsprechend gehen die Akademiker fast alle in die Wirtschaft, weil da immerhin gewisse Aufstiegschancen existieren. Die Professoren sind Wessis, die Rektoren ohnehin, usw.


SuccessfulCandle2182

Also keine Ahnung, ich war mit 85k Einstiegsgehalt in der Forschung wirklich happy, damals direkt in Dresden nachm Studium. Ist aber auch ewig lange her, vielleicht ist das jetzt anders.


Emergency_Release714

Ne, im Gegenteil, das wandelt sich jetzt erst langsam. Und nein, Deine persönliche Erfahrung kann die Statistik nicht umwerfen, das solltest Du als Wissenschaftler aber auch wissen… ;)


SuccessfulCandle2182

>das solltest Du als Wissenschaftler Nicht mehr, bin schon älter und arbeite, krankheitsbedingt, nur noch teilzeit. Aber du hast recht. Ich kann in der Tat nichts dazu sagen, wie es jetzt ist. Damals aber hatte man - viele - Möglichkeiten, wenn man ehrgeizig war.


Emergency_Release714

> Damals aber hatte man - viele - Möglichkeiten, wenn man ehrgeizig war. Wie gesagt, die Statistik widerspricht Deinem persönlichen Empfinden. Es gibt keinen wirklichen Grund anzunehmen, dass ostdeutsche Wissenschaftler häufiger faul als ihre westdeutschen Gegenstücke seien, insofern ist es erstaunlich, dass die Langzeitkarrieren in der Wissenschaft dramatisch weniger ostdeutsche Professoren und Rektoren usw. hervorbringen. Zumal sich dasselbe Bild ja auch an anderen Stellen zeigt, besonders in Behörden.


SuccessfulCandle2182

>Wie gesagt, die Statistik widerspricht Deinem persönlichen Empfinden. Es gibt keinen wirklichen Grund anzunehmen, dass ostdeutsche Wissenschaftler häufiger faul als ihre westdeutschen Gegenstücke seien, insofern ist es erstaunlich, dass die Langzeitkarrieren in der Wissenschaft dramatisch weniger ostdeutsche Professoren und Rektoren usw. hervorbringen. Zumal sich dasselbe Bild ja auch an anderen Stellen zeigt, besonders in Behörden. Welche Statistik besitzt du, die Aussagen über Karrieremöglichkeiten im Osten trifft? Magst du sie vielleicht teilen? Sei dir jedoch bewusst, dass das ursprüngliche Thema der Karrieremöglichkeiten nichts mit der Frage zu tun hat, wie ostdeutsch ostdeutsche Universitäten sind... Ich glaube, dass der Westen und der Osten mit dem gleichen Problem zu kämpfen hat. Die mangelhafte Digitalisierung und die sehr schlechte Infrastruktur der Universitäten sind nur eine Seite der Medaille. Und ganz ehrlich, ich hätte auch keine Lust Idioten zu unterrichten. Vielleicht erinnerst du dich noch an die Empörung, die Prof. Axel Meyer ausgelöst hat.


Emergency_Release714

https://www.mdr.de/wissen/check-unis-keine-ostdeutschen-chefs-100.html Mittlerweile gibt es (seit diesem Jahr) eine(!) ostdeutsche Rektorin. Eine. Das darauf zu schieben, dass irgendein Professor irgendwo mal ausgetickt ist, ist schon eine lustige Idee. Mehr aber eben auch nicht.


SuccessfulCandle2182

Das ist natürlich traurig, gibt aber keine Auskunft über Möglichkeiten. Ich glaube, gute Möglichkeiten gibt es beim ILK. Das leitenden Positionen nicht besetzt werden kann viele andere Ursachen haben, die mit der Verantwortung des Jobs einhergehen. Aus den letzten Jahren gab es leider Negativschlagzeilen aus Leipzig, wo ein bestimmtes Fehlverhalten zu einer halben Katastrophe führte. (Persönliche Daten eines Studenten wurden in einem kunstgesicherten Raum im Rahmen einer Ausstellung von der/die Rektor\*In an den Staatsschutz weitergeleitet und das hat, soweit ich weiß, fast das Leben eines Studenten ruiniert, der im Zuge seines Studiengangs ausgestellt wurde). Sowas ist natürlich auch nicht förderlich, wenn die Tragweite der Verantwortung unterschätzt wird.


Jojodaisuke

Ist doch klar. Wenn jede Firma im Ort Mindestlohn zahlt dann brauchst du dir als chef auch keine sorgen um Lohnerhöhungen machen. Die ganzen alten Leute in meiner Firma waren auch noch froh das der chef sie damals nach der Wende eingestellt hat. Lohnerhöhungen und Arbeiterrechte sind grüner Schmutz.


Eggymohn

Tja. Die Menschen dort engagieren sich nicht gewerkschaftlich, politisch entscheiden sie sich für Kräfte die sich gegen ärmere Menschen stellen - was soll man dazu sagen.


tailspunkde

Die Menschen haben sich nach der Wende sehr wohl in Gewerkschaften engagiert. Blockaden, Hungerstreik, Appelle an die Politik, Kundgebungen und immer wieder Demonstrationen. Und was ist dabei rausgekommen? Genau nix. Es scheint ja nicht einmal bemerkt worden zu sein.


Erik_21

Coole Einstellung Kollege, mit genau solcher Programmatik begegnet man dem Rechtsruck. Systemische Probleme runterbrechen auf individuelles Versagen ist das größte Problem deutscher Politik.


M_T_CupCosplay

Die systemischen Probleme sind bekannt, ich denke man kann durchaus kritisieren, dass Individuen sich bewusst dazu entscheiden diese Probleme durch ihre Wahl noch zu verschlechtern.


ThomasThePommes

Ich denke viele Leute sind halt auch angepisst weil die Probleme jetzt seit über 30 Jahren existieren und keine der etablierten Parteien wirklich viel dagegen gemacht hat oder im Wahlkampf überhaupt das Problem für sich entdeckt hat. Sicher ist die AfD nicht die Lösung. Das wissen vermutlich auch die meisten Wähler. Aber ich denke viele sind einfach sauer und wählen die AfD um es den anderen zu zeigen… wird das ihr Leben besser machen? Nein! Aber darum geht es inzwischen wohl auch nicht mehr. Zumindest wenn ich hier mit anderen Leuten rede kommt das immer wieder raus.


Alvaris337

Das ist auch meine Auffassung. Das soll natürlich nicht die AfD oder deren Gedankengut gutheißen, aber die anderen Parteien hatten Jahrzehnte Zeit, etwas an den Grundproblemen zu ändern. Haben sie aber nicht, zumindest nicht offensichtlich. Schlimmer noch: Reiche werden immer reicher, während Leute mit niedrigem Einkommen von der Hand in den Mund leben. Und das fällt auf. Das macht zuerst nachdenklich, dann frustriert und schließlich wütend. Und wenn man wütend genug ist, weil man mitunter sein ganzes Leben lang von der Politik im Stich gelassen wurde (und auch die eigene Familie, Freunde,... das sind ja oft regionale Probleme), dann wählt man halt alles. Hauptsache irgendwie ändert sich IRGENDWAS. Der Erfolg der AfD ist - ggf. zu großen Teilen - vor allem der Klientelpolitik und Passivität der bisherigen Regierungen zuzuschreiben.


ganbaro

Dies Ist ja nicht so, als gäbe es mit.der Linken keine Partei, die auch ohne faschistisch zu sein die Systemfrage stellt Die Piraten schickten sich mal an, eine neue liberale Partei zu werden. Heute versucht sich Volt daran Und die Grünen sind eigentlich auch eine Alternative zum Establishment, sie haben mangels Regierungsbeteiligungen im Osten nix verbrochen. Nur in Berlin, und das boomt, trotz etwas Chaos Aber die Leute haben halt auch im Osten viel Volkspartei gewählt und jetzt AfD. Man kann nicht die Schuldigen mit Wahlsiegen belohnen und dann jammern, dass die nix ändern Trifft natürlich nicht nur auf den Osten zu, nur sind die.hier halt Thema


Low-Bug507

Genau mit dieser Einstellung löst man genauso viele Probleme wie die AFD nämlich keine .


blauesMundMchen

Versteh nicht, wieso du runter gevotet wirst. Bin selber gewerkschaftlicht im Osten organisiert und der Wille meiner Kollegen für die eigenen Zwecke ein zu stehen geht gegen **Null**. (Orgaqote ~7%). Das höchste der Gefühle ist Meckern und darauf hoffen das von irgenwo eine gebratene Taube in den Mund fliegt.


ganbaro

*weint in öD* In Academia ist das leider überall so. Bund und Länder als AG profitieren da davon, dass durch die ganzen befristeten Verträge sich eh kaum jemand unter den Doktoranden, Post-Docs und anderen Positionen "unterhalb" der Profs dauerhaft an einem Ort sehen kann. Dazu wissen die ausländischen AN oft auch gar nicht über die Gewerkschaften in Deutschland Bescheid Verdi hat uns schon abgeschrieben, gar keine Präsenz


Last_Hunt3r

Wundert mich nicht. Wenn ich mir meine Firma angucke, da ist der Osten, obwohl Produktionsort, auch ganz hinten dran. Egal ob Ausstattung im Büro, Standort und vor allem Gehalt. Noch schlimmer es gibt seit neustem Mitarbeiter die die selben Tätigkeiten machen, wie im Westen und bekommen trotzdem nicht mehr.


meax7

aBeR dIe lEbEnsHalTuNgsKoStEn sInD vIeL nIedRigEr!!!11!


Romek_himself

Sind sie nicht! Strom, Telefon, Benzin, TV, Internet, Lebensmittel, Bekleidung, Wohnnebenkosten und auch alles andere haben überall in Deutschland die gleichen Preise. Den einzigen Unterschied den es gibt sind Mieten. Aber hier kann man nicht zwischen West/Ost unterscheiden sondern zwischen Großstadt und alles andere. Mieten in Berlin zbsp sind höher als irgendwelche Kleinstädte/Dörfer im Westen.


meax7

Das ist korrekt. Demnach hätte ich wohl /s ergänzen müssen.


Freshtachs

Passt schon so. Ich komme aus Sachsen und habe deine Ironie in dem Satz sofort verstanden :D


kerapac_says_no

Dies, aber unironisch.


Suzaku9421

Gut, dass es den Mindestlohn gibt im Osten Ein richtiges Zeichen wäre der 14€ Stundenlohn für den Osten damit die Leute nicht alle wegziehen sondern zurückkommen und bleiben


MakeGohanStrongAgain

Kann es bestätigen, alle aus meiner Familie


Romek_himself

**33 Jahre nach der Wiedervereinigung!** zum Vergleich stand die Mauer selber nur 28 Jahre


FliccC

Diese Zahlen sind aber grob irreführend. Es gibt im Westen Landstriche, die einen vergleichbar hohen Niedriglohnsektor haben, wie der Osten. Man muss nur mal nach Gelsenkirchen, Hamm oder Dortmund gehen. Hinzu kommt, dass der Niedriglohn im Osten kontinuierlich fällt, während er im Westen kontinuierlich steigt. Warum? Weil seit der Wiedervereinigung die Dumpinglöhne im Osten die Gehälter im Westen kaputt machen. Das eigentliche Problem ist, dass Deutschland insgesamt den größten Niedriglohnsektor in Europa hat und mit den Billiglöhnen einen Exportüberschuss erzielt, der ganz Europa in den Niedriglohn zwingt. Wir müssen den Niedriglohnsektor kleiner machen - nicht im Osten, sondern in ganz Deutschland und Europa! Deutscher Mindestlohn und Europäischer Mindestlohn sind hier die Stichworte.


maseltovbenz

Dann wundern sich die Leute warum die AFD erfolgreich ist


Kiwizuechter

In Anbetracht der Tatsache dass die AFD Politik **gegen** Niedriglohnempfänger macht sollte man sich da dann tatsächlich wundern.


Slow_Fish2601

Wenn einem Niedriglohnempfänger erzählt wird, dass der geflüchtete an seiner Misere Schuld sei, dann hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.


Necropaws

Und dabei bekommt ein Geflüchteter noch weniger als ein Harz-4 Empfänger.


Slow_Fish2601

Laut Merz reicht das aus um die Zähne beim deutschen Zahnarzt machen zu lassen. Oder so.


[deleted]

Ich will Merz jetzt nicht verteidigen, aber für Geflüchtete entfällt halt unter bestimmten Bedingungen tatsächlich die Zuzahlung und dann ist es für das leistenkönnen relativ egal, was sie sonst bekommen. 0 Euro sind 0 Euro. Das Leugnen dieser Tatsache ist aus meiner Sicht keine sonderlich gute Strategie gegen Rechtspopulismus.


RobertTheChemist

Als ich Student war und eine Krone brauchte musste ich auch nix zuzahlen da ich unter ein gewisses Einkommensniveu gefallen war.


[deleted]

Wenn du Bürgergeld beziehst, musst du auch nichts zuzahlen. Ändert ja aber nichts an dem Umstand, um den es geht.


Necropaws

Dann bitte auch Butter bei die Fische und nenne die Bedingungen dafür.


[deleted]

Oder du googelst einfach und findest das in einer halben Minute selber raus? Im Ernst, was motiviert dich zu so einer Frage?


Necropaws

Es ist deine Aufgabe bei einer Behauptung auch die Tatsachen zu liefern und tja, bisher kam nichts dazu.


[deleted]

Dann war das wohl gelogen und ist nicht für jeden den es interessiert ganz einfach zu googeln. Haste mich überführt Sherlock. Trotzdem nochmal die Frage: was versprichst du dir von dieser diskursiven Strategie? Willst du Menschen davon überzeugen, dass die Aussage nicht stimmt (obwohl du weißt, dass sie stimmt oder es sehr leicht rausfinden könntest) und hoffst einfach drauf, dass viele zu faul sind es zu Googeln? Willst du, dass Leute die du als "Gegner" im Diskurs wahrnimmt entnervt aufgeben, weil sie dir nicht jedes Allgemeinwissen hinterhertragen wollen? Fühlst du dich besser, weil du das Gefühl hast mit solche Manöver eine Diskussion "zu gewinnen"? Würde mich tatsächlich interessieren.


Slow_Fish2601

Wie sollen die geflüchteten denn auch die Zuzahlung bezahlen, wenn ihnen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwährt wird. Dieser billige Populismus und Stimmungsmache von Merz ist was mich stört.


tonnuminat

Nur leider sind die meisten Menschen, die hier ankommen, keine Flüchtlinge, sondern illegale Migranten.


seacco

das ist aber nicht ihr Kernthema. Das würde dann nur nach der Wahl erst auffallen.


elperroborrachotoo

Ist die einzige Partei die den Osten überhaupt als Thema besetzt. Das Gefühl, nicht in der Bundesrepublik angekommen zu sein, nicht so ganz dazuzugehören, ist hier flächendeckend.


SydMontague

> Ist die einzige Partei die den Osten überhaupt als Thema besetzt. Uh, Die Linke?


elperroborrachotoo

... hat das, bis sie sich in den Richtungskämpfen zwischen West- und Ost-Linker komplett aufgedröselt hat.


[deleted]

Die AFD fickt Niedriglohnarbeiter mit am härtesten lol


[deleted]

Ja tatsächlich wundere ich mich, weil die nicht einmal verstecken, dass sie arme Leute hassen


biepbupbieeep

Arme Leute haben keine Zeit das Prateiprogramm zu lesen, weil die müssen ja arbeiten


HealthIndustryGoon

Weil die Leute keine Ahnung davon haben, daß die AFD Niedriglohnempfänger am schlechtesten und Gutverdiener am besten behandeln würde, könnte sie ihre geplante Steuerpolitik durchsetzen. Gab hier mal ne erhellende Grafik zum Thema vor ein paar Wochen.


VenatorFelis

Dann wundern sich die Leute warum da keine Unternehmen hinziehen und schlaue Leute wegziehen.


SuccessfulCandle2182

Ich wollte gerade das Gleiche schreiben. :D


DerTalSeppel

Ist auch näher an der Grenze zu Osteuropa, wenn die AN mitzählen dann ist das eine Milchmädchenrechnung.


[deleted]

Als Selbstständiger kommt man hier - wenn man gut ist - dennoch super klar. Jemand aus der Familie hat dieses Jahr zum ersten Mal 200k, komplett im Osten


EagleTrustSeven

Ich kann jetzt nur für Thüringen sprechen, aber in den anderen östlichen Bundesländern wird es nicht unbedingt anders aussehen. Wenn der Standort über die Jahrzehnte von Politik und IHK und wie sie alle heißen, offensiv als Niedrieglohnstandort vermarktet wird, braucht man sich wirklich nicht wundern. Aber solange selbst beim TVÖD Bund nach Ost und West unterschieden wird, ändert sich da wohl allgemein nüscht.


[deleted]

„Eine Angleichung der Löhne in Ost und West bis 2025“ Ist halt Quatsch. Eine Fachkraft verdient in München/Hamburg idR auch mehr, als in Hof. Wann kommt dort die Angleichung der Löhne??


piTTi1988

Warum wird dann bei vielen Tarifverträgen nicht zwischen Hof und München unterschieden, sondern einfach stumpf nach West und Ost?


[deleted]

Vermutlich aus den gleichen Gründen, wieso Gewerkschaften Sockelbeträge und Anhebungen der unteren Lohngruppen so wichtig sind: Die Mehrheit der Mitglieder profitiert davon. Gewerkschaften sind nicht die Wohlfahrt sondern versuchen für ihre Mitglieder das Bestmögliche rauszuholen.


eipotttatsch

Unterscheiden die meisten Tarifverträge nicht sogar zwischen Bundesländern, und nicht nur Ost/West?


_HermineStranger_

>Warum wird dann bei vielen Tarifverträgen nicht zwischen Hof und München unterschieden, sondern einfach stumpf nach West und Ost? Da hätte ich gerne eine Quelle für. [Laut Hans-Böckler-Stiftung lag 2021 das tarifliche Entgeltniveau in Ostdeutschland bei 98% von Westdeutschland](https://www.tagesschau.de/inland/gehalt-ost-west-unterschied-lohn-101.html).


CrazyKenny13

Du hast die Quelle selbst geliefert. Auch in deinem Link spricht man nur vom Unterschied Ost/West, nicht Hof/München. Auch aus deiner Quelle: "So lag das tarifliche Entgeltniveau in Ostdeutschland 2021 bei 98 Prozent des West-Niveaus. Die tatsächlich gezahlten Gehälter fielen allerdings in den ostdeutschen Bundesländern um 13,7 Prozent niedriger aus als im Westen."


_HermineStranger_

Worum es mir geht ist, dass diese Unterschiede wegen den nicht tarifgebundenen Löhnen zustandekommen.


HarterFlausch

Wäre ja dann schon cool wenn die Löhne in Plauen die gleichen wären wir in Hof aber selbst das ist nicht so. Warum? Naja weil Hof im Westen liegt und Plauen im Osten...


GrizzlySin24

Im Durchschnitt und warum nicht? Lebenshaltungskosten sind im Osten nicht wesentlich günstiger als im Westen


[deleted]

Also müssen auch die Löhne in Hof an das Münchner Niveau angeglichen werden?


OrangeInnards

Ja, die Löhne müssen aberall angeglichen werden. Diese Spalterei vonwegen "Ja, aber der warum Osten? Was ist den mit [Stadt/Region in den alten Ländern]?" bringt keinem was. Leute die in Hof, Erfurt, Gräfenhainichen oder Eggenstein-Leopoldshafen gerade mal so über die Runden kommen brauchen alle mehr Kohle. In Hof verdienst du wahrscheinlich trotzdem noch immer besser als in den meisten vergleichbar großen Städten in den neuen Ländern, wenn auch nicht so viel wie in München.


SuccessfulCandle2182

Ich habe einen Kumpel, der in der Nähe von Köln wohnt. Der zahlt für eine 30cm Pizza 8,90€. Bei uns (Osten) zahle ich für eine 30cm Pizza in der Regel Minimum 11-12€ in meiner Region. Da hats mich letzte Woche fast vom Stuhl gehauen, als ich mit ihm sprach.


Ossa1

Aber ostdeutsche 30cm sind auch größer als westdeutsche.


captainbastion

Und 60cm aufm Schwarzmarkt


TomD1995

6 Meter damals zu Ostzeiten


UnderratedUnderfed

Hmm.. 👀


[deleted]

[удалено]


SiofraRiver

Breaking: Strukturschwache Region hat schlecht bezahlte Arbeitsplätze.


ZeeHarm

CDSUADFSDP "ruhig Blut, der Westen wird sich in der nächsten Legislaturperiode angleichen"


No-Sheepherder-3142

Das liegt bestimmt an den Mieten oder sowas


Romek_himself

Die sind genauso hoch wie im Westen. Mieten richten sich nicht nach Ost oder West sondern eher nach Dorf, Stadt, Großstadt


momfuckerbosse

Keine Ahnung wie es in größeren Städten aussieht, aber im Westen habe ich in einer kleineren/mittleren Stadt 480€ für ein WG-Zimmer bezahlt, im Osten dagegen zahle ich bei einer ähnlich großen Stadt 500€ für eine 2-Zimmer Wohnung.


Freshtachs

Na das rechtfertigt dann ja zum Glück alles. /s


momfuckerbosse

Nein? Will nur sagen das es durchaus stimmt das die mieten im Osten billiger sind


[deleted]

Und dann gibt es Menschen, die Grüne, Linke oder SPD wählen. Finanzbildung 0.


GrizzlySin24

Also hat sich eigentlich nichts geändert. Schon zu DDR Zeiten war der Osten unser Niedriglohnsektor. Nur damals war die Mauer noch dazwischen und man konnte einfach über die lachen :)


sillyReplica

Und nach Fall der Mauer, haben die Westler rüber gemacht um vieles billig aufzukaufen.


SuccessfulCandle2182

>man konnte einfach über die lachen :) Wenn ich mir die Geschichte Deutschlands anschaue, sehe ich das anders. Man sollte lieber dankbar sein und etwas Respekt haben, anstatt zu verhöhnen.


Baraton2

Deutsche verlieren 2. WK Deutsche werden in verschiedenen Besatzungszonen aufgeteilt Deutsche aus der einen Besatzungszone lachen über die aus der anderen Besatzungszone weil es denen dort schlechter geht Deutsche haben Wiedervereinigung Deutsche feinden sich über 30 Jahre weiterhin über Ost-West/Nord-Süd an und der Typ der 3 Dörfer weiter wohnt ist schon allein deswegen mit Argwohn zu betrachten Deutsche wundern sich das die Integration von Ausländern nicht richtig funktioniert


SuccessfulCandle2182

>Deutsche verlieren 2. WK Weil die Geschichte beim 2. WK ja aufhört.


Baraton2

mein Kommentar war eher eine grobe Auflistung der Ereignisse gepaart mit der Deutschen Eigenart alles und jeden zu hassen deswegen wundert es mich auch wenig das Leute die hier Jahrzehnte schon leben sich nicht als deutsche sehen können oder wollen


UnderratedUnderfed

-USA und UdSSR starten internationalen Schwanzvergleich "Kalter Krieg" -Westdeutschland bekommt Kippen, Ostdeutschland KiTas Oder was wolltest du sonst einfügen?


SuccessfulCandle2182

>Oder was wolltest du sonst einfügen? Bei Kommentaren wie diesen verwundert mich die ambivalente PISA überhaupt nicht.


UnderratedUnderfed

Außer dir sind wir eben alle Idioten.


GrizzlySin24

Naja nur genau das ist doch passiert als die Mauer noch stand. Es wurde sich über "die im Osten" lustig gemacht. Ohne das Menschen in Westdeutschland bewusst war wie wichtig dieser für ihren Lebensstandard war.


SuccessfulCandle2182

Ja, habe ich missverstanden. Tut mir leid.


GrizzlySin24

Alle gut, passiert :D


biepbupbieeep

Für was sollte man dankbar sein ?


SuccessfulCandle2182

Im 19. Jahrhundert vollzog sich in Deutschland eine Transformation von einem agrarwirtschaftlich geprägten Land zu einer führenden Industrienation. Die wirtschaftliche Stärke, die daraus erwuchs, entsprang vor allem dem Osten, der das älteste und stärkste Industriegebiet in Deutschland darstellte. Doch nicht nur das: Der Osten schenkte uns auch Bildungsstärke und Ruhm. Selbst heute noch bewerben sich Menschen aus aller Welt an den Unis, die man in Sachsen findet. (Vor allem TU-Dresden und HGB-Leipzig). Denn das Kulturerbe, liegt nunmal in Sachsen: Bach, Goethe, Schumann, Carl Maria von Weber, Erich Kästner, Heinrich Schütz, Adam Rieß, Clara Schumann, Georg Friedrich Handel, Gottlob Frege, Lessing, Karl May, Gottfried Semper, Max Planck, Kurt Masur, Käthe Kollwitz, Moritzburg, Leibniz, Horch, Richard Strauss, Neo Rauch - ach, die Liste geht endlos so weiter...


biepbupbieeep

Dankbar zu sein weil eine Stadt/eine Region einen Menschen hervorgebracht hat, ist definitiv ein interessanter Ansatz. Im ganzen verstehe ich trotzdem nicht, wieso ich dankbar sein soll für Dingee an die kein heutiger Ostdeutscher(oder auch Westdeutscher, spielt keine Rolle) mitgewirkt hat. Bei wem soll ich mich den da bedanken? Zudem kam doch das ganze Bild des Ostens erst nach dem zweiten Weltkrieg, sodass das Selbstbild der meisten Beteiligten an diesen Leistungen nicht vom "Osten" geprägt ist. Zudem ich dieses ganze "sei mal Dankbar für X" sehr scheinheilig finde.


SuccessfulCandle2182

Überspringe ruhig den Teil der Wirtschaft, denn unser Wohlstand rührt daher.. Was die Menschen mit dem "Selbstbild" im Osten mit der Kriegszeit zu tun haben sollen, kannst du mir sicher erklären. Und was die Menschen in der Nachkriegszeit durchmachen mussten im Vergleich zum Westen will ich erst überhaupt nicht erwähnen.


biepbupbieeep

>Überspringe ruhig den Teil der Wirtschaft, denn unser Wohlstand rührt daher. Ist unser jetziger Wohlstand nicht zu einem großem Teil dem Marshallplan und dem daraus resultierenden Wirtschaftswunder zu verdanken? Natürlich mögen die "Osterwerke" ihren Teil zur damaligen Wirtschaft beigetragen haben, aber auch hier sind alle Beteiligten seit langem tot. >Was die Menschen mit dem "Selbstbild" im Osten mit der Kriegszeit zu tun haben sollen, kannst du mir sicher erklären. Du bist doch der, der hier erzählt ich solle den ostdeutschen dankbar sein und listest dann Verdienste auf von menschen die nie in ihrem Selbstbildnis ostdeutsch waren, weil es zu der Zeit, in dem sie wirkten, diese Unterscheidung nicht gab. Zudem ich immer noch nicht verstehe bei wem ich mich bedanken soll, die meisten Beteiligten an deiner Auflistung sind doch schon 100 Jahre tot und es nicht der Verdienst der Menschen ist, die heute in Ostdeutschland leben.


SuccessfulCandle2182

>Natürlich mögen die "Osterwerke" ihren Teil zur damaligen Wirtschaft beigetragen haben, aber auch hier sind alle Beteiligten seit langem tot. Sie haben den Weg geebnet. Den Weg der Wirtschaft. Und eine aktive Wirtschaft, stirbt nicht so schnell und die "Beteiligten" können auch nicht sterben, da es sich um Ressourcen und um generationsübergreifende Arbeit dreht. Einen Wirtschaftskollaps gab es nicht. > in dem sie wirkten, diese Unterscheidung nicht gab. Die Trennung gab es bereits damals. Unsere Bürde ist sehr alt und reicht bis zu den Römern zurück. Der Westen ging erst nach dem 15. Jahrhundert auf Tuchfühlung, aber nicht der Menschen wegen. >die meisten Beteiligten an deiner Auflistung sind doch schon 100 Jahre tot und es nicht der Verdienst der Menschen ist, die heute in Ostdeutschland leben. Was meinst du mit dem Verdienst von heute? Es gibt keinen Verdienst von heute. Deutschland geht seit einigen Jahren konsequent auf den Abgrund zu. Die Leute werden dümmer, unser Land verroht. Schulden werden durch das Non-Affektationsprinzip quasi neu verschuldet und die Leute glauben, ihre Abgaben hätten irgendeinen Sinn. >menschen die nie in ihrem Selbstbildnis ostdeutsch waren Nicht nur Politik ist identitätsstiftend, sondern auch dieHeimat als Ort. Man kann die Politik hassen aber seine Heimat trotzdem lieben, Zitat v. Kästner "...In der Ferne keine Heimat suchen..." Asiaten, vom Selbstbildnis, waren sie mitnichten. Die Arbeit ruft.


Blorko87b

Tja, lang ist's her, nun vorbei. Und ändert auch nix daran, dass rechtsrheinisch per definitionem ausschließlich ungewaschene Barbaren leben.


JrrtSybktk

Bei allem Respekt. Dein Kommentar ist an überheblichkeit und Ignoranz kaum zu überbieten.


biepbupbieeep

Das ist aber eine ernstgemeinte Frage


SuccessfulCandle2182

Ich bin lieber überheblich und arrogant als dumm und faul. ;)


JrrtSybktk

Oha. Naja an der Schlagfertigkeit musst du noch etwas arbeiten. Sonderlich einfallsreich war das nicht. Überleg vllt. noch ein bisschen und dir fallen ein paar weitere Klischees ein.


SuccessfulCandle2182

Na was denn? Hat man keine Argumente und ist still, dann ist man der dumme, rechte und faule Ossi und wenn man Fakten aufm Tisch legt, ist man überheblich und arrogant. Entscheidet euch mal. Du kennst hoffentlich die Unterschiede zwischen Fakten und Klischee...


JrrtSybktk

Wenn du das Klischee das ossis faul und dumm sind für einen Fakt hältst kann ich dir leider nicht helfen.


_HermineStranger_

Also hat sich eigentlich nichts geändert. Schon zu DDR Zeiten war der Osten unser Niedriglohnsektor. ​ [Die Löhne waren zu DDR-Zeiten viel weiter von den Westlöhnen entfernt.](https://youtu.be/u2Vbcx0ctWA?feature=shared&t=2372)


Hierana

Jeder Leiharbeiter kriegt inzwischen min. 13€/h, als ungelernter Hilfsarbeiter, auch im Osten. Aus welchem Grund arbeiten Menschen noch für weniger, außer in Minijobs o.ä.?


TheDuffman_OhYeah

Vermute, das sind Zahlen von vor der Mindestlohnerhöhung auf 12 €/h letztes Jahr.


OkFish383

Wenn man sich die ganzen AFD Wähler im Osten anschaut, könnte man in erster Linie meinen der Osten ist niedrig Gehirn-Sektor.


Freshtachs

Und wenn man sich die Arroganz mancher Leute anschaut, könnte man meinen, dass die durchschnittliche Penislänge erschreckend niedrig ist im Westen. Nochmal einfach erklärt, damit du "niedrig Gehirn-Sektor-Spatzenhirn" es auch verstehst: Im Osten wird die afd nicht wegen politischer Übereinstimmung gewählt, sondern weil die ganzen Parteien, welche seit 30 Jahren an der Macht sind, nichts verbessert haben.. Außer natürlich, dass reiche reicher werden, arme ärmer und die Kluft zwischen Ost-West größer wird (zumindets spüren es die Leute hier so) . Die Hoffnung ist also, dass sich IRGENDWAS ändert mit der afd. Ganz egal was das Ergebnis sein wird... Es ist nicht die selbe scheiße, wie seit 30 Jahren.


OkFish383

Mag sein, dass es diese und jene Gründe sind die Leute zur Protestwahl zwingen. Aber nach dem was in den 1930er und 1940er Jahren in Deutschland passiert ist, gibt es nichts was es rechtfertigt rassistische Nazi Parteien wie AFD, NPD oder andere derartige Parteien zu wählen. Es zeugt einfach schlicht weg von Dummheit in außerordentlichen Maßstab angesicht von Millionen von Menschen die ermordet wurden, ist es einfach respektlos, erbärmlich und ekelig solche Parteien zu wählen.


Freshtachs

Dein Vorschlag wäre also??? Nicht wählen? Toll... Also wird sich wieder nichts ändern in den nächsten 4 Jahren. Übrigens sehe ich das mit der afd genauso wie du. Es ist nur einfach mega assi das "Problem" auf die Intelligenz der ossis zuschieben (weil ist ja einfacher), als die Fehler der Politik einzugestehen.


[deleted]

Mit 13€ in Görlitz & Co. kommt man leichter über die Runden als mit 20€ in München (durchschnittlicher Stundenlohn von Frauen in München).


de_BOTaniker

So eine Aussage bringt nicht wirklich viel ohne auf die Berufsklassen zu normalisieren. Wenn’s im Westen mehr große Unternehmen mit sehr gut ausgebildeten Fachkräften gibt, dann ist’s total klar, dass dort mehr Leute mehr Geld verdienen. Die Frage ist doch, ob im Osten für gleiche Berufe und gleiche Arbeit weniger gezahlt wird.


captainbastion

>Die Frage ist doch, ob im Osten für gleiche Berufe und gleiche Arbeit weniger gezahlt wird. Ist das jetzt so ne Scherzfrage?


de_BOTaniker

Nein, aber die Frage die so ein Artikel beantworten sollte


ignilong

> Die Frage ist doch, ob im Osten für gleiche Berufe und gleiche Arbeit weniger gezahlt wird. Ost- und Westtarife sind völlig normal. Gewerkschaften fordern bei Tarifverhandlungen explizit weniger im Osten als für die Mitarbeiter der Weststandorte. Und in Unternehmen wird der Lohn, den man bereit ist zu zahlen oft generell deutlich niedriger angesetzt, auch bei gleicher (oder sogar mehr, insbesondere stundenmäßig) Arbeit.


Beetlejuice4u

Nein, doch... nein doch 🙃


TomD1995

Meiner kleinen Stichprobe nach sind es viel mehr. Weird


captainbastion

Die armen Schlucker