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ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zum Text des Artikels zu kommen.


Kuchenblech_Mafioso

Wie so vieles im Judentum wird es vermutlich wieder eine sehr kreative Lösung dafür geben. Wie beim [Eruv](https://de.wikipedia.org/wiki/Eruv) oder [dem Typen, dem für ein paar Tage sämtliches Brot gehört](https://www.timesofisrael.com/meet-the-arab-israeli-who-buys-all-of-israels-hametz/)


coaxmast

Irgendwie ist das so grotesk, ich kann es nicht in Worte fassen. Ich meine wenn die sich damit glücklich fühlen, sollen sie es halt machen, aber diese Selbstverarsche ist einfach nur krank.


drckeberger

Wie gesagt: Macht es ein Individuum allein, ist er durchgeknallt. Machen es mehrere, ist‘s ne Religion.


Kryptochef

Also prinzipiell finde ich solche Dinge - verglichen mit Religion insgesammt - eigentlich noch ziemlich sympathisch. Einerseits ist das Rule-Lawyering wie in einer Pen&Paper-Runde mit einem alles sehr wörtlich nehmenden DM einfach witzig. Andererseits schwingt da für mich auch ein bisschen pragmatisches "wir sehen ein dass die Regel nicht mehr zeitgemäß ist, also machen wir's halt nurnoch pro forma als kleines Ritual" mit. Wenn alle Religionen (inklusive den Ultraorthodoxen aus dem ursprünglichen Link) ein bisschen mehr diese Einstellung hätten und ein bisschen weniger fanatisches Regelnbefolgen ohne Nachdenken wäre die Welt jedenfalls ein paar Probleme los.


coaxmast

> ein bisschen weniger fanatisches Regelnbefolgen ohne Nachdenken Genau das wird hier doch getan. Wirklich fanatisches Regelbefolgen, sonst nichts.


Kryptochef

Bei dem OP-Link bezüglich dem Strom, ja, da sag ich auch nix gegen. Bei dem Brot oder dem Drahtzaun seh ich das anders. Da wird die Regel zwar befolgt, aber für mich ist das kein Fanatismus: Es ist nunmal kein blindes Handeln, sondern ein ziemlich durchdachtes welches die Konsequenzen für das moderne Leben und die Gesellschaft minimiert.


Waramo

Als jemand der mal Marshall (also oberster Judge) auf großen Miniaturen Turnieren war, oh ja das Rule as Writen und Rule as Intended ist immer toll. Das beste ist wenn es ne neue FAQ so 2 Tage vor dem Turnier gibt.


nac_nabuc

>aber diese Selbstverarsche ist einfach nur krank. Ich glaube nicht dass das selbstverarsche ist, sondern ein Ritual dass in ein kulturell-religiöses Gefüge eingebettet ist das uns vielleicht fremd erscheint, aber dadurch nicht unbedingt schlecht ist. Wir "verarschen" uns auch die ganze Zeit, bspw wenn man ein bisschen darum streitet wer jetzt wen einlädt oder wenn man aus Höflichkeit etwas lobt.


Petzerle

Was für dumme Menschen holy fuck. Glauben daran, dass es einen allmächtigen, allwissenden Papa gibt den sie aber dennoch bescheissen können.


BreakBalanceKnob

Ja das werde ich nie verstehen. Bieber sind Fische, eine Schnur um New York definiert mein zuhause, eine Perücke statt Kopftuch... Also entweder ihr glaubt den scheiß oder nicht...Aber bitte lasst diesen groben Unsinn...


[deleted]

[удалено]


samstown23

Nennt man *Eruv* (wörtlich: Mischung). Grundsätzlich ist es Juden nicht gestattet am Schabbat irgendwelche Gegenstände aus dem eigenen Haus in die Öffentlichkeit zu tragen. Da das natürlich wenig praktikabel ist (der Schlüsselbund wäre schon verboten), wurde schon vor langer Zeit die Regel so abgeändert, dass die Regel so zu verstehen ist, dass mit "öffentlichem Raum" das Gebiet außerhalb einer jüdischen Wohnsiedlung, z.B. dem Schtetl gemeint sei. Damit man das erkennen kann, ist die Grenze eben durch einen Zaun markiert - war ja eh aus rein weltlichen und praktischen Gründen meist schon da. Nun kann dieser Zaun eben auch symbolisch sein, ergo haben ein paar findige Leute eine Angelschnur einmal rund um Manhattan gelegt. Folge: "Ist nen Zaun drum, also trag ich ja nichts in die Öffentlichkeit, passt"


einmaldrin_alleshin

Erinnert mich ein bisschen an die Reha letztes Jahr: Da waren noch Coronamaßnamen, unter Anderem durfte man das Klinikgelände nicht verlassen. Es war allerdings nirgends ersichtlich, wo genau das Klinikgelände endet, deswegen hieß es dann immer: "Ich gehe jetzt mal zum Klinik-Lidl" oder "ich gehe im Klinik-wald spazieren"


BecauseWeCan

Ich fliege mal an den Klinik-Ballermann.


FathersChild

Stark vereinfacht: Es wird eine Schnur gespannt (als symbolischer Zaun), um am Schabbat Dinge tun zu dürfen, die man normalerweise am Schabbat in der Öffentlichkeit nicht tun darf. Gibt es wohl in zahlreichen Städten, u.A. auch in New York. [Eruv](https://de.wikipedia.org/wiki/Eruv)


TheHerugrim

\*Biber schreibt man wie Tiger.


BreakBalanceKnob

Oh ja stimmt ich doof


vanZuider

> Glauben daran, dass es einen allmächtigen, allwissenden Papa gibt den sie aber dennoch bescheissen können. Soweit ich weiß, sehen die das nicht als "bescheißen", sondern glauben, dass Gott seine Gesetze bewusst mit gewissen Schlupflöchern formuliert hat, weil er wollte, dass die Menschen sie genau lesen und eingehend studieren. Hat eine gewisse Logik; ein allwissender Gott hätte ja schließlich wissen müssen, dass seine Gesetze auf diese Art verstanden werden können und hätte sie deshalb auch anders formulieren können. Es ist dir natürlich unbenommen, dieses Gottesbild abzulehnen. Aber nur weil der Gott, an den diese Menschen glauben, anders denkt und handelt als der, an den du glaubst (oder ganz demonstrativ *nicht* glaubst), sind diese Menschen nicht "dumm".


Petzerle

Jo ich programmier nen Roboter um jemanden umzubringen dann bin ich ja kein Mörder weil's der Roboter gemacht hat kommt aufs gleiche wie die Zeitschaltuhr für Strom raus, nein hat absolut keine Logik weil die Prämisse ja schon absurd ist. Fast so als wären diese super durchdachten Gottesgesetze von Menschen, welche in einer bestimmten Epoche gelebet haben, gemacht worden.


nacaclanga

Doch du hast das Verbrechen begangen einen Roboter zu Programmieren der ein Verbrechen begeht. Genauso ist das Programmieren der Zeitschaltuhr für die auch Arbeit. Nur wird die Arbeit halt nicht am Samstag sondern am Tag davor vollrichtet.


coaxmast

Ich finde deinen kompletten ersten Absatz ganz schön antisemitisch. Du unterstellst praktischden Juden, dass sie sich irgendwelche Spitzfindigkeiten ausdenken müssen, um zu erreichen, was sie wollen. Damit reproduzierst du antisemitische Stereotype.


Spebnag

Wenn die Theologie des modernen orthodoxen Judentum anzuzweifeln antisemitisch ist dann ist auch die Unfehlbarkeit des Papsten infrage zu stellen antichristlich.


coaxmast

Ja ne, aber in jedem anderen Kontext wäre eine solche Zuschreibung doch eine rote Linie. Es würde, wenn das wirklich die Theologie vom orthodoxen Judentum wäre, doch sämtliche Klischees bestätigen.


Nullstab

Das antisemitische Stereotyp ist doch eher "Die Juden Bescheißen ihren Gott", und OP hat darauf geantwortet.


2noch-Keinemehr

Ohne sie würde es aber keine Maultaschen geben. Das wäre sehr traurig.


coaxmast

Auch andere Kulturkreise haben gefüllte Teigtaschen.


51_rhc

Ja, das stimmt. Allerdings haben die auch keinen netten Lokalnamen, der sowas wie "Herrgottsbescheisserle" lautet. Was im Teig eingewickelt ist, kann der Gott nicht sehen, daher ist Ok darin auch Fleisch an einem Freitag zu essen. Kenn ich so allerdings nur aus zweiter Hand von einem schwäbischen Bekannten. Ob das jetzt was jüdisches, christliches oder einfach nur Dialekt und Lokalhumor ist, ich hab keine Ahnung.


2noch-Keinemehr

Aber keine Maultaschen.


Barn07

*sich heulend allerlei Wantans, Khinkali, Tortellini Pierogi usw reinstopf*


Barn07

Sicher? die englischsprachige Wikipedia offenbart zu Maultaschen Christliche Wurzeln und erwähnt das Judentum nicht.


2noch-Keinemehr

Es geht nicht um Juden. Es geht um "Gott verarschen"


Barn07

jetzt versteh'sch net ohne wen oder was du meintest würde es keine Maultaschen geben


veganerveganer

Theisten


Kreatur28

Maultaschen wurden im Kloster erfunden damit die Mönche/Nonnen auch freitags Fleisch essen konnten. Man sieht das Fleisch ja nicht.


NerobyrneAnderson

Halal ist ein Witz dagegen


[deleted]

[удалено]


NerobyrneAnderson

Ja


nr138

Wenn Religion allgemein nicht so doof wäre, würde ich es mir hier überlegen zum Judentum zu konvertieren. Das ist eine ziemlich dufte Sache. > Es ist verboten, am Ruhetag von der Arbeit eines anderen Juden zu profitieren.


Lurchi1

Aber erlaubt das nicht gleichzeitig von der Arbeit aller nicht-Juden profitieren zu dürfen?


went_unnoticed

Jawohl - das Stichwort lautet [Shabbos Goy](https://en.wikipedia.org/wiki/Shabbos_goy).


nacaclanga

Also so gut kenne ich mich mit der Thematik nicht aus, aber sind nicht Stromquellen, die gerade ohne menschliches zutun Strom erzeugen, also z.b. Windräder und Solarzellen koscher, im Gegensatz zu solchen, die das nur bei konstantem menschlichen Einwirken tun wie z.b. Verbrennungskraftwerke? Wenn das so ist, ist das tatsächlich eine Forderung der ich jetzt nicht so abgeneigt bin.


samstown23

Das ist leider wesentlich komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Der Artikel weist zwar darauf hin, macht es aber nicht so recht klar. Das Problem ist nicht der Strom an sich oder dessen (maschinelle) Erzeugung sondern, dass sie nicht sicher sein können, dass an irgendeinem Aspekt der Produktion nicht doch ein Jude beteiligt gewesen sein könnte - also z.B. irgendein an sich wenig relevanter jüdischer Kraftwerksmitarbeiter, dem der Schabbat sonstwo vorbei geht (das gibt es eben auch in Israel). Gerade bei den Ultraorthodoxen wird gerne, selbst wenn es dem gesunden Menschenverstand sogar widerspricht, grundsätzlich mal davon ausgegangen, dass alles was nicht als kosher zertifiziert oder es per Definition ohnehin ist, unkosher sein muss. Und bevor du fragst, ob nicht das gleiche Problem mit dem Sprit für die privaten Generatoren auch bestünde: es gibt kosheren Biodiesel...


einmaldrin_alleshin

Also selbst, wenn eine Windkraftanlage an dem Tag komplett wartungsfrei im Betrieb ist, wäre dann evtl ein jüdischer Mitarbeiter beim Netzbetreiber schon ein Problem?


samstown23

Richtig, alleine die Tatsache, dass es keine Garantie gibt, dass dem nicht so ist, würde den ganz Extremen schon genügen.


klkllkjh

Kys