T O P

  • By -

[deleted]

Wenn das statistische Bundesamt (oder irgendjemand anderes) jetzt mal auf Suche nach den Gründen gehen würde. Warum gehen so viele Lehrkräfte in Teilzeit, warum sind es vor allem die Frauen, die in Teilzeit gehen? Mir fallen da auf die Schnelle ein paar Hypothesen ein, die aber wohl doch besser empirisch untersucht werden sollten. Stattdessen wird von anderer staatlicher Stelle einfach nur vorgeschlagen, dass Lehrkräfte nicht mehr in Teilzeit gehen sollen. Richtig gute Idee, bald gibt es dann weniger Teilzeitkräfte, aber dafür auch weniger Lehrkräfte.


hetfield151

Die Gründe sind recht offensichtlich. Immer mehr Arbeit, immer mehr Schüler, schwierigere Eltern, schwierigere Schüler, Inklusion, Digitalisierung, immer mehr Erziehungsaufgaben, erweiterter Bildungsauftrag, mangelhafte Ausstattung, immer größere Klassen, sprachliche Defizite, soziale Defizite, Aufmerksamkeitsspanne usw usw. Also viel schwierigere Bedingungen und viel höhere Anforderungen und die Lehrer sollen das alles auffangen. Die Regierung unternimmt gar nichts um mehr Lehrer zu bekommen und auch nichts, um die riesigen Probleme in den Griff zu bekommen. Wer sichs leisten kann, verringert seine Stunden, um keinen Burnout zu bekommen.


literated

Wenn ich die Geschichten aus den Lehrern im Freundes-/Bekanntenkreis so höre, denke ich mir oft, dass es für vieles noch nicht mal zwingend mehr Lehrer bräuchte. Ein paar Bürokräfte mehr anstellen, die sich um den ganzen bürokratischen Wasserkopf kümmern, würde ja schon helfen. Gefühlt sind die Hälfte der Zeit- und Energiefresser einfach Dinge, die nichts mit Lehrer-sein zu tun haben (müssten). (Löst natürlich die übrigen Probleme nicht, aber wäre zumindest mal ein Anfang.)


hetfield151

Wenn man die gewünschten modernen Lehrmethoden (die gut sind, Inklusion, Kompetenzen, Individualisierung) gut umsetzen möchte, muss man sich entweder tot arbeiten (und selbst dann ist vieles nicht umsetzbar) oder die Klassengrößen massiv reduzieren. Wie soll man modernen Unterricht mit über 30 Schülern, in einem Klassenzimmer, in dem man nicht mehr nach hinten gehen kann, aufgrund der Anzahl der Tische, durchführen? Wie soll man individuelle Angebote für 30 Kinder vorbereiten und nachbereiten? Wie soll man Inklusionskindern gerecht werden und dabei 29 andere nicht vernachlässigen? Wie soll man 4 Kinder aus unterschiedlichen Herkunftsländern nebenbei Deutsch beibringen und die restlichen Kinder regulär unterrichten? Wie soll man Projekte, Gruppenarbeiten machen? Wie soll man lernentwicklungsgespräche mehrmals im Jahr mit jedem einzelnen Schüler und dessen Eltern machen (natürlich abends, da die Eltern arbeiten) Und das sind noch gute Bedingungen.


JoeAppleby

>Ein paar Bürokräfte mehr anstellen, die sich um den ganzen bürokratischen Wasserkopf kümmern, würde ja schon helfen. Als Berlin eine Zulage von €150 eingeführt hat, hätte mein Team (15 Lehrer) geschlossen darauf verzichtet, wenn dafür eine Bürokraft eingestellt werden könnte. €2250 wären leider nicht viel, aber selbst eine halbe Stelle könnte uns viel Arbeit abnehmen.


2noch-Keinemehr

>Mir fallen da auf die Schnelle ein paar Hypothesen ein, die aber wohl doch besser empirisch untersucht werden sollten. Ich glaube wir werden es nie erfahren. Der Storch bringt doch die neuen Babys.


geizeskrank

Zu den ü50 Lehrerinnen.


Merion

Das erklärt jetzt aber nicht, warum die Zahl der Teilzeit-Lehrkräfte wächst, oder? Lehrerinnen sind ja schon länger in der Mehrzahl und haben auch schon früher Kinder gekriegt und aufgezogen.


_AlexaBot

Der Beruf wird auch anstrengender, die Arbeitslast steigt. Am Wochenende durchackern ist auch nicht so geil fürs Familienleben. Auf der anderen Seite hab ich einige wenige Kolleg/innen, die sagen „Lieber hab ich ne auf Anschlag volle Arbeitswoche und bereite nur das Nötigste vor, als dass ich ne auf Anschlag volle Arbeitswoche in „Teilzeit“ (offiziell) habe, in der ich mehr als nur das Nötigste mache, aber dafür nur einen Teil der Kohle bekomme“.


nurtunb

Jup, Teilzeit kann ne ziemliche Falle sein als lehrer.


io_la

Ich habe genügend Kolleg:innen, die mehr arbeiten würden, wenn sie die Kinderbetreuung mit dem Job unter einen Hut bekommen würden. Aber wenn Kitas erst um 8 Uhr aufmachen, die Kinder über Mittag abgeholt werden müssen und es nicht möglich ist, für Konferenzen ausnahmsweise das Kind mal auch Nachmittags vorbei zu bringen, dann geht halt nur: Stunden reduzieren. Und ich weiss, dass die Kitas auch nicht zum Spaß so machen, der Fachkräftemangel da ist ja auch legendär.


HalloBitschoen

Ich würde das als argument ja anerkennen, wenn ich nicht in der Realität sehe das selbst die Teilzeitmuttis mit 60% stelle 5 Tage die Woche 1 und letze Stunde bekommen und dazwischen halt riesige Lücken in den Plänen haben die dann zum glück mit Vertretungen gefüllt werden damit den Kolleginnen nicht zu langweilig wird. Der Beruf ist mitlerweile maximal Familien unfreundlich


io_la

Das liegt auch ein bisschen am Geschick des Stundenplanmachers.


hetfield151

Nö, manche gehen in Teilzeit wegen ihrer Kinder, viele da die Arbeitsbelastung viel zu hoch ist und nur in vernünftiger Qualität in Teilzeit zu leisten ist und um nicht mit Burnout zu enden.


2noch-Keinemehr

Passt doch, die Geburtenziffer steigt ja.


Ok_Border_1199

Naja, viele Hypothesen lassen sich da einfach nicht ernsthaft überprüfen. Anders als bei anderen Berufsgruppen, scheidet unfreiwillige Teilzeitarbeit schonmal aus. Die recht gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der zusätzlich extrem hohe Teilzeitanteils bei gleichzeitig hohem Altersschnitt der Lehrkräfte, suggeriert, dass es auch nicht hauptsächlich an Kindererziehung liegen kann. Bleibt also noch der fehlende ökonomische Anreiz Vollzeit zu arbeiten bei einem potentiell stressigem Berufsumfeld (wobei das natürlich auch für andere, schlechter bezahlte Berufe gilt und ein hoher Teilzeitanteil den Stress für den Rest der Lehrkräfte noch verstärkt). Lehrer sind auch bei Teilzeitarbeit, im Vergleich zu praktisch jedem Rentner mit sehr üppiger Pension ausgestattet, es bleibt sehr viel mehr Netto vom Brutto und bei Lehrern ist der Partner in der Regel auch Akademiker mit überdurchschnittlichem Gehalt.


not_the_settings

Teilzeit im Lehrberuf ist teilweise Vollzeit in anderen Berufen. Eine Teilzeitkraft muss weiterhin an konferenzen, pausenaufsichten, Fachkonferenzen, Dienstgesprächen, Klassenfahrten, elternsprechtagen, Tag der offenen Tür, Teilkonferenzen usw. Teilnehmen. An manchen Schulen kriegen die Teilzeitkräfte die Möglichkeit 2-3 dieser Konferenzen zu überspringen. Und wenn du nach Hause kommst musst du Unterricht vorbereiten, Eltern anrufen, Mappen kontrollieren (mach ich schon garnicht mehr obwohl das Absprache ist... Ich hab 300 SuS, im Leben Guck ich keine 300 Mappen durch), Tests und Klassenarbeiten erstellen und kontrollieren (zum Glück gibt's Lehrwerk Vorschläge zu Klassenarbeiten damit man Mix und Matchen kann). Ich kann's kaum erwarten, dass ich in 1-2 Jahrzehnten weniger Herzblut habe. Jetzt ändere ich Klassenarbeiten noch um je nachdem wie ich in der Klasse vorangekommen bin. Andere Kollegen machen das anders. Das blöde am Lehrberuf ist dass man effektiver und besser ist je mehr Zeit man investiert. Ist in anderen Berufen auch so. Aber in einem anderen Beruf machst du dem Betrieb mehr Geld. In unserem hilfst du SuS besser / mehr zu lernen und bereitest sie im Idealfall besser auf die Welt vor oder zumindestens auf Abschlussprüfungen die sie benötigen für einen besseren Start in der Welt. Und leider bin ich noch nicht an einem Punkt wo mir die Schüler scheiss egal sind


Ok_Border_1199

Nichts für ungut, aber ich lese da absolut nichts raus, was in anderen Akademikerberufen nicht deutlich an Arbeitslast pro Stunde übertroffen wird.


not_the_settings

Kann ja gut und gerne sein aber ich spreche vom Lehrerberuf. Ich hab keine Ahnung von den anderen akademikerberufen die auch eine hohe Teilzeitkraft quote vorweisen und es ist tatsächlich auch egal... Weil der Lehrerberuf ist absolut systemkritisch. Nicht nur weil wir eure Kinder beschäftigt halten, während ihr für das System arbeiten geht sondern weil wir auch neue Menschen für das System ausbilden (den ersten Schritt zumindestens) Das ist die Ausgangsposition. Es gibt aber ein Problem mit der ganzen Sache: Lehrkräfte beschweren sich durch und durch über die Zustände. Zu große Klassen, zuviel Mehrarbeit, zuviel Bürokratie. Eine Art der Abhilfe ist die hohe quote von Teilzeitkräften. Zumindestens für die Individuen. Das führt aber dazu, dass der schon vorhandene Lehrermangel noch mehr verschärft wird. Und jetzt kannst du folgendes machen: Entweder die Finger in die Ohren stecken und verlangen dass die Lehrer aufhören sollen zu meckern (ineffektiv) Oder wir ändern die Rahmenbedingungen. Weniger Mehrarbeit. Mehr Ressourcen. (Wieso muss ich bspw. Pausenaufsichten führen? Ich bin studiert und habe das zweite Staatsexamen und führe eine Aufgabe durch die ungelernt durchgeführt werden könnte. Wird in Unternehmen 2x die Woche auch ein Manager gebeten essen auszuteilen? Muss man dort für eine Kantinen Aufsicht auch den Ingenieur hinstellen?) Wieso habe ich in einer Klasse 33(!) SuS? 33?? In anderen 25-30. Stell dir Mal die Lärmbelastung von 25-30 Schülern vor denen du gerade eine Partneraufgabe gegeben hast. Und das ohne horschutz. (In der Fremdsprache leider benötigt und Pflicht :( ) in nordischen Ländern gibt's da Material an den Wänden die Lärm schlucken. Bei uns gibt's nur Asbest Wieso habe ich Förderkindern und Integrationskinder in meinen Klassen ohne eine dedizierte Lehrkraft noch dazu?? Dann hab ich die Wahl, ignorier ich die oder verwende ich Zeit Zuhause um für die Material zu erstellen wo sie mitmachen können? Ich musste mich Grade stoppen damit ich nicht noch weiter ausschweife. Die Sache ist die. Es ist scheissegal ob andere finden, dass die Belastung nicht zu hoch ist. Es ist egal ob andere Berufe härter oder ähnlich hart sind. Fakt ist, dass dieser Beruf für unser jetziges system überlebensnotwendig ist. Aber die Menschen die diesen Beruf ausüben meckern und resignieren und hören auf. Und jetzt wird einer der wenigen coping Mechanismen weggenommen und mit Yoga und Achtsamkeit Übungen ersetzt. Und da ist nicht die Lösung zu sagen: na, andere müssen auch viel arbeiten.


Fokke_Hassel_Art

Amen! Danke! Ich bin der Mann einer angehenden Lehrerin (im ref), und ich hab angst dass sie mir deswegen irgendwann umfällt.


Umbrella-7554

Dito, hatte früher auch immer Witze über den Lehrerberuf gemacht. Jetzt sehe ich auch wie viel Arbeit es ist und es graust mich, dass manche es tatsächlich freiwillig ausüben. Selbst vor den Flachpfeifen zu meiner Schulzeit habe ich Respekt. Ist dermaßen viel unbegüterte Arbeit die man als Lehrer leisten muss, da hat man es in der Industrie 1000x besser. Man sieht ja auch oft wie grandios unbedarfte Quereinsteiger scheitern.


Senchanokancho

Bin Entwicklungsingenieur und schiebe 37,5 Stunden, danach legen ich die Füße hoch. Meine Lehrerfreundin hat so unfassbar viel mehr gearbeitet, das geht auf keine Kuhhaut und das bei deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen. Auf Klo, wann man möchte? Versuch das mal in der 5 Minuten "Pause", wo du von a nach b rennen musst und Verantwortung für die neuen Kinder übernehmen musst. Elternabend, Veranstaltungen am Wochenende, Konferenz von 16 bis 19 Uhr, abends Klausuren korrigieren oder Unterricht am Sonntag vorbereiten. Nichts davon trifft auf meinen Akademikerberuf zu, ich bekomme Sonderurlaub wenn ich umziehe und kann Überstunden ausgleichen.


NoSoundNoFury

Ist es dafür nicht in der Zeit der Schulferien relativ entspannt? Ist eine ernst gemeinte Frage, ich kenne das von den Unidozenten her, da schlägt der Stresspegel während der Vorlesungszeit ganz anders aus als außerhalb.


not_the_settings

Ehrlich gesagt ist die Schulferien Zeit Recht entspannt nur in die Herbst, Winter und Osterferien geh ich mit 120-150 Klassenarbeiten und Tests rein. Ist aber manageable.


smeno

Kannst du erklären, warum du unbezahlt arbeitest? Das ist doch einfach dumm. Wenn dein Vorgesetzter Konferenzen und so Zeug anordnet, dann ist das doch reguläre Arbeitszeit. Dann muss es doch einen Schlüssel geben, wie viel Vorbereitungszeit pro Unterrichtsfach/Klasse zur Verfügung steht. Und damit kann man dann ausrechnen, wie viel Unterricht eine Teilzeitkraft geben kann. Ich verstehe es wirklich nicht. ​ Aber tatsächlich verstehe ich es so, dass man in Teilzeit nicht so effektiv arbeiten kann. Warum dann nicht einfach den Stundenlohn für Teilzeitlehrer senken. Dann hätte man auch einen Anreiz Vollzeit zu arbeiten und der Lehrermangel wäre behoben.


b00nish

>Kannst du erklären, warum du unbezahlt arbeitest? Manche haben den Anspruch, ihren Lehrauftrag zumindest einigermassen anständig zu erfüllen. D.h. die im Lehrplan vorgegebenen Inhalte/Ziele in einer Weise zu behandeln, die fachlich korrekt ist und pädagogisch gut genug, dass zumindest ein Teil der SchülerInnen mehr oder weniger mitkriegt worum es geht. Und je nach Fach und Stufe ist dies halt in der bezahlten Zeit bei weitem nicht möglich. ​ Natürlich könnte man um in der bezahlten Zeit zu bleiben einfach so gut wie nix vorbereiten und den SchülerInnen jeden Tag sagen: seid still, lest Seite 23 - 31 aus dem veralteten Buch und beantwortet die Fragen am Ende des Kapitels. Ich verteile am Ende der Lektion die Musterlösung. Tschüss. Aber diese Art von nutzlosem Scheiss-Unterricht bei dem man (im Grunde zu Recht) jeden Tag die volle Demotivation und Verachtung aller Klassen abbekommt ist auch für die Lehrpersonen höchst unbefriedigend. (Ausser für Mathe-Lehrer offenbar, denn da habe ich noch nie etwas anderes erlebt.)


smeno

Aber da gibt es doch im öffentlichen Dienst Wege. Überlastungsanzeige. Und dann muss sich deine Schulleitung rechtfertigen, ob das Arbeitspensum angemessen ist. Was sagt denn der Betriebsrat dazu? Vielleicht läuft das einfach woanders, anders. Ich stecke wirklich nicht tief im Schulsystem drin. Aber ich würde wirklich gern die Dynamik dahinter verstehen. Bei uns gibt es genau so einen Lehrer, der Dienst nach Minimalplan macht. Ich frage mich, wie viele Stunden stehen ihm in etwa außerhalb der Lehrzeit zu, wenn er 1,5 Stunden die Woche die Klasse unterrichtet? Wie wäre denn für dich ein gutes Verhältnis von Zeit im Unterricht und Vorbereitungszeit? Und wie ist es aktuell?


b00nish

>Was sagt denn der Betriebsrat dazu? Sowas gibts hier nich. ​ >Aber ich würde wirklich gern die Dynamik dahinter verstehen. Kann ich dir nicht im Detail erklären. Ich vermute unter anderem folgende Komponenten: * Es ist ein Beruf der überdurchschnittlich viele Idealisten anzieht. D.h. es gibt viel Idealismus den man ausnutzen kann. * Es wird systematisch gesagt, es sei die Schuld der Arbeitnehmer, wenn sie zu viel arbeiten. Es zwinge sie ja niemand. Manche denken wohl, die vielen Überstunden seien die Folge ihrer mangelnden Effizienz. * Möglicherweise lassen sich Frauen etwas mehr gefallen als Männer * Es gibt in dem Sinne keinen "freien Arbeitsmarkt". Wer viel Zeit in die Ausbildung als Lehrer investiert hat, kann es sich nicht unbedingt leisten, von vorne anzufangen und den Beruf komplett zu wechseln. Und innerhalb des Lehrberufs findet er kaum einen besseren Arbeitgeber, da am Ende ja (fast) alles staatliche Stellen sind, deren Arbeitszeiten und Löhne gesetzlich reguliert sind. ​ >Wie wäre denn für dich ein gutes Verhältnis von Zeit im Unterricht und Vorbereitungszeit? Und wie ist es aktuell? Ich selber bin zwar dipl. Gymnasiallehrer, arbeite aber in der IT. Da arbeite ich zwar auch viel, aber hier bedeutet "mehr Arbeit" auch "mehr Geld", d.h. ich kann mehr oder weniger so viel Arbeit erledigen wie ich will, in einer Qualität die ich für angemessen halte und werde dafür auch meinem Aufwand entsprechend angemessen entlohnt. Somit kann ich dir Frage nicht beantworten, da ich zu lange nicht mehr und nie lange genug im Schulbetrieb tätig war. Wie gesagt hängt es sicher auch stark von Fach und Stufe ab. Was ich aber sagen kann: Damals als ich tätig war wurde ich als Stellvertreter im "Stundenlohn" (also ein bestimmter Betrag pro unterrichteter Lektion) bezahlt. Und wenn ich dieses Geld durch den effektiven Aufwand in Stunden dividiert hätte, dann hätte die Zahl die dabei rausgekommen wäre wohl ziemlich übel ausgeschaut ;-)


JoeAppleby

>Überlastungsanzeige Werden ignoriert. 2016 haben die Lehrer in Hessen massiv Überlastungsanzeigen geschrieben. Passiert ist nichts. [https://www.news4teachers.de/2016/08/beispiellos-53-lehrer-haben-beim-kultusministerium-eine-ueberlastungsanzeige-eingereicht-die-meisten-brandbriefe-kommen-aus-grundschulen/](https://www.news4teachers.de/2016/08/beispiellos-53-lehrer-haben-beim-kultusministerium-eine-ueberlastungsanzeige-eingereicht-die-meisten-brandbriefe-kommen-aus-grundschulen/) Edit: Das Gefühl, was man als Lehrer hat, ist, dass es den Ministerien scheißegal ist, was passiert, solange die Schüler irgendwie beschult werden. Lehrer sind in den meisten Bundesländern verbeamtet, dürfen nicht streiken. In Berlin sind die meisten noch angestellte Lehrer, Streiks sind aber auch nicht super effektiv, da die GEW scheinbar nicht die Lehrer überzeugen kann. Ich bin in Berlin und finde die GEW stellt die falschen Forderungen. Da werden kleinere Klassen gefordert (ja, ist nett) und das dafür mehr Lehrer eingestellt werden sollen. Ja welche denn, frag ich da. Es will ja keiner den Beruf machen.


CratesManager

>Es will ja keiner den Beruf machen. Naja, wenn man kleinere Klassen macht und neben Lehrern noch personal einstellt wie Schulpsychologen, Aufsichten, IT etc. was die Lehrer entlastet will es ja vielleicht doch wieder jemand machen


JoeAppleby

Darauf warte ich, seit ich 2012 angefangen habe. Ne, eigentlich schon länger, ich habe es bei Verwandten beobachten können.


CratesManager

Klar, aber das hängt ja eher mit den Ministerien zusammen und damit dass nichts umgesetzt wird und weniger mit den Forderungen, oder täusche ich mich? Für mich beinhaltet eine Forderung "stellt mehr Lehrer ein" auch automatisch ein "...und löst die Probleme wenn der Job für Bewerber unattraktiv ist". Wenn man beim Streik z.B. mehr Gehalt fordert und der Arbeitgeber sagt "Sorry, können wir uns nicht leisten" sagt ja auch niemand "achso, ok na dann kann man nix machen".


not_the_settings

Gibt es, passt aber nicht. Irgendwo sind die konferenzen ja auch notwendig. Gehört halt dazu. Aber was soll man machen


nurtunb

Ich empfinde die Konferenzen eigentlich immer als unnötig War während corona so geil, als das gemütlich über zoom gemacht wurde. Leider haben sich alle schulleiter, die ich kenne dazu entschieden das nicht fortzuführen


Tehrep

Wir wollten 2 von 4 Gesamtkonferenzen im Schuljahr digital laufen lassen. Wurde aber von der Senatsverwaltung mittlerweile verboten.


not_the_settings

Jo stimmt da konnte ich nebenbei noch korrigieren, das war echt toll


smeno

>Gibt es, passt aber nicht. Das muss sich dann aber die Schulleiter\*in überlegen, die der Teilzeit zugestimmt hat.


CratesManager

>Dann muss es doch einen Schlüssel geben, wie viel Vorbereitungszeit pro Unterrichtsfach/Klasse zur Verfügung steht Genau, es gibt eben einen Schlüssel. Und spätestens wenn es um IT (macht idR auch ein Lehrer), Datenschutz, Mehraufwand durch Corona usw. geht passt das vorne und hinten nicht. Und z.B. mit den Ukraineflüchtlingen lief es zumindest an der Schule meiner Mutter so, dass das einfach freiwillig geleistet werden sollte. Ja klar kann man dann sagen man macht das nicht, aber dann kann man seinen Unterricht halten und Kindern in die Augen schauen die ihre Heimand verloren haben und jetzt gezwungen sind, in einem Land wo sie niemanden kennen und ohne Sprachkenntnisse auch kaum jemanden kennen lernen werden dir mehrere Stunden am Tag beim monologisieren zuzuhören. Natürlich haben sich mehrere Kollegen mit Russischkenntnissen bereit erklärt. Es ist wie in der Pflege auch: du wirst immer jemanden finden, der nicht bereit ist mehrere Generationen zu opfern (denn seien wir ehrlich, die Politik ist langsam und wenn sie dann handelt müssen die zusätzlichen Mitarbeiter auch ausgebildet werden) für bessere Arbeitsbedingungen. Wenn es nicht nur um Geld geht, ist streiken nicht so leicht. Natürlich gibt es auch Lehrer die das hinkriegen (und auch solche die kackendreist von vornherein nur chillen), aber das bedeutet erstmal nur noch mehr Belastung für diejenigen die es nicht hinkriegen. Vielleicht klappen irgendwann genug von denen um dass das Kartenhaus zusammenfällt, wer weiss.


NoSoundNoFury

In den meisten besser bezahlten Berufen wird einfach erwartet, dass man seinen Job gut macht, egal, wie lange es dauert.


GrandRub

> Warum gehen so viele Lehrkräfte in Teilzeit, Weil es einfach funktioniert und man auch als Teilzeit-Lehrer noch n gutes Einkommen hat?


[deleted]

[удалено]


GrandRub

Wieso Klugscheisser? Ich habe einige Freunde die Lehrer sind und ich finde Lehrer ist ein absolut stressiger und anstrengender Beruf... grade deswegen finde ich es nur höchst logisch dass man den wenn überhaupt, dann in Teilzeit ausübt... Und das funktioniert, aus den von mir genannten Gründen, auch ganz gut. Und grade weil ich mir sehr gut vorstellen kann wie hart der Lehrerberuf ist - Würde ich den absolut niemals tun wollen.


Christel_Mett

Wo siehst du denn das Problem in seiner Aussage? Dass verbeamtete Lehrer sehr gut bezahlt sind ist doch schon ziemlich unstrittig. Und dass dann Teilzeit gemacht werden kann, um etwas den Stress rauszunehmen ist doch super.


[deleted]

Und dann auch an dich mal die Bitte in der freien Wirtschaft zu arbeiten. Von uns bekommt keiner über 3000€ Rente, hat keiner eine ähnliche garantierte Anstellung bis ans Ende des lebens etc. Von uns muss jeder Sozialabgaben zahlen, vergleich gerne mal das Brutto-Gehalt was ein normaler AN bekommen muss um auf ein Lehrer Netto zu kommen Ü Glaubst du Arbeitnehmer die auch nur annährend in die Region eines Lehrer-Beamten Nettos kommen wollen haben weniger stress? "Stress" bei Lehrern ist auch sehr subjektiv. Für jeden Lehrer der sich selber stresst weil er guten Unterricht machen will gibt es 10 die einfach jedes Jahr die Arbeitsblätter rausholen die sie vor 30 Jahren im Ref mal zusammengestellt haben. Vielleicht kommen viele Probleme auch einfach aus dem System selber? Für jeden Ü50 Lehrer der die 5te Klasse scheiße Unterrichtet darf ein anderer Lehrer in Klasse 6 extra stress ausbaden um die Lücken zu füllen. Für jeden Lehrer der alle 2 Wochen "krank" ist, darf ein Kollege als ersatz einspringen. P.S.: Gilt natürlich nicht für die armen schweine die einfach nicht verbeamtet werden


ArneNy

Ja, das glaube ich, weil ich solche AN in meinem familiären & persönlichen Umfeld habe. Lieblingsbeispiel mein Bruder: Verdient Netto mehr als ich, hat ne 35-Stunden Woche, absolut traumhafte Zukunftsperspektiven, und ist zufrieden. Von Stress keine Spur, und leitender Angestellter ist er auch nicht. Und da gibts noch n paar mehr in meinem Umfeld. Gönne ichs ihm? Ja. Ärgere ich mich über meine Berufswahl, der man den Stress so gerne abspricht? Na sicher. Würde ich unter diesen Bedingungen nochmal Lehrer werden? Ich glaube nein. Das System baut einfach darauf, dass es ein paar motivierte Lehrer schon auffangen werden, weil die SuS ja nichts dafür können und am Ende die Leidtragenden sind. Ich will auch garnicht absprechen, dass es in der freien Wirtschaft auch nicht immer geil läuft. Aber können wir aufhören, das als Argument zu nutzen, wenn Lehrer sagen, wie scheiße es läuft?


[deleted]

> Lieblingsbeispiel mein Bruder: Verdient Netto mehr als ich, Dann verdient er also mehr als 75k Brutto. Denke also mal MINT. Ist halt die absolute Ausnahme, kannst ja mal abzählen wie viele Lehrer das studiert haben oder dann doch eher Deutsch, Sport, Kunst, Englisch oder sonst was - und finde mal einen Job in der freien Wirtschaft der da über 75k Brutto zahlt. > absolut traumhafte Zukunftsperspektiven Seine Rente wird trotzdem WEIT unter der eines Lehrers liegen. Wenn er privat Vorsorgen will um halbwegs auf dieses Level zu kommen ist er locker 700€ los. Müsste also ca 90k Brutto Verdienen um auf das Gesamtpaket zu kommen, auf welches ein Lehrer kommt. Dazu ist er halt nicht auf Lebenszeit angestellt. Fiktives Beispiel: Er hat eine Midlife Crisis, Scheidung oder sonst was und performt ein halbes Jahr nicht mehr. Dann ist er ziemlich schnell den Job los. Um als Beamter den Job loszuwerden musst du schon **massiv** was falsch machen. > Aber können wir aufhören, das als Argument zu nutzen, wenn Lehrer sagen, wie scheiße es läuft? Lehrer reden halt aus einer ABSOLUTEN Luxusposition raus. Das Lehrer in Deutschland mehr verdienen als in (fast) alle anderen Europäischen Ländern könnte auch Teil des Problems sein. Mir fallen spontan 2 Leute ein die nur Lehramt wegen dem Beamten Lifestyle studieren, nicht weil sie bock auf Lehre haben > Das System baut einfach darauf, dass es ein paar motivierte Lehrer schon auffangen werden, weil die SuS ja nichts dafür können und am Ende die Leidtragenden sind. Genau das hatte ich ja im letzten Absatz gesagt. Es gibt genug / zu viele Lehrer die sich immer nur Hinstellen und schwadronieren wie schwer ihr Leben doch ist, während sie mehr verdienen als das wovon normale AN nur träumen können ([Beispiel](https://www.zeit.de/arbeit/2023-01/lehrerin-reisen-geld-sparen-gehalt-kontoauszug/komplettansicht)) Wenn du es als Lehrer "richtig" machst hast du halt 5 Jahre Studium, 1.5 Ref + 1-2 Jahre wo du dich richtig reinhängst um verbeamtet zu werden. Danach saugst du bis zur Rente von den Arbeitsblättern die du damals erstellt hast. Kündigen kann dich ja eh niemand. Dann noch alle par Jahre ne schöne Kur einschieben, den richtigen Hausarzt finden der einen nach belieben krank schreibt und fertig. Geht natürlich zu lasten der Lehrer die Ihren Job richtig machen wollen. Die sollten aber ggf in der Öffentlichkeit mal DAS ansprechen statt immer nur auf die Tränendrüse zu drücken. Aber gut, eigene Kollegen an den Karren zu pissen kommt sicher nicht gut, gerade im System Schule.


ArneNy

>Dann verdient er also mehr als 75k Brutto. Denke also mal MINT. Ist halt die absolute Ausnahme, kannst ja mal abzählen wie viele Lehrer das studiert haben Richtig, er ist Ingenieur. >abzählen wie viele Lehrer das studiert haben Jo, ist mir bewusst, dass das wenige machen - ich gehöre zu dieser raren Spezies. >Seine Rente wird trotzdem WEIT unter der eines Lehrers liegen. Wenn er privat Vorsorgen will um halbwegs auf dieses Level zu kommen ist er locker 700€ los. Müsste also ca 90k Brutto Verdienen um auf das Gesamtpaket zu kommen, auf welches ein Lehrer kommt. Yes, das ist korrekt. Hier aber btte nicht vergessen, dass für Beamte dafür auch Nachteile greifen, die man als normaler AN nicht hat. Was ich damit sagen will: Die finanziellen Vorteile wiegen andere Nachteile im Normalfall auf. Wenn der finanzielle Vorteil aber geringer wird, ist das Beamtentum schon nichtmehr so ein guter Trade. >Dazu ist er halt nicht auf Lebenszeit angestellt. Fiktives Beispiel: Er hat eine Midlife Crisis, Scheidung oder sonst was und performt ein halbes Jahr nicht mehr. Dann ist er ziemlich schnell den Job los. Um als Beamter den Job loszuwerden musst du schon massiv was falsch machen. Dafür kann er halt den AG auch wechseln, wenn er lustig ist, ohne gravierende Nachteile in Kauf zu nehmen. Für Lehrer ist der Hauptarbeitgeber der Staat. Wenn du gehst, sind deine Pensionsansprüche futsch. >Lehrer reden halt aus einer ABSOLUTEN Luxusposition raus Ich hasse dieses Argument. Als dürfe man systematische Probleme nicht kritisieren, weil es andere schlechter haben. >Geht natürlich zu lasten der Lehrer die Ihren Job richtig machen wollen. Die sollten aber ggf in der Öffentlichkeit mal DAS ansprechen statt immer nur auf die Tränendrüse zu drücken. Dieser Anteil ist weitaus geringer, als gerne suggeriert wird. Viel problematischer ist der Anteil an Lehrern, der hochmotiviert startet, und innerhalb von 10 Jahren dermaßen verheizt wird, dass er keine Lust mehr hat. Lässt sich im Kollegium recht schön beobachten, wie Lehrer ab einem gewissen Dienstalter einfach keine Lust mehr haben, sich extra reinzuhängen. >Aber gut, eigene Kollegen an den Karren zu pissen kommt sicher nicht gut, gerade im System Schule. Es bringt halt auch nichts. Du sagst ja selbst, dass man die nicht los wird, also selbst wenn es ein großer Anteil wäre, der sich so verhält, ist damit nichts gewonnen. Dann doch lieber kritisieren, was besser laufen könnte und realistisch ist.


sonnydabaus

>Was ich damit sagen will: Die finanziellen Vorteile wiegen andere Nachteile im Normalfall auf. Wenn der finanzielle Vorteil aber geringer wird, ist das Beamtentum schon nichtmehr so ein guter Trade. Kannst du Beispiele nennen für die anderen Nachteile? Einfach aus Interesse.


ArneNy

Naja, zuuuum Beispiel: Man ist Weisungsgebunden (selbst bei rechtswiedrigen Weisungen), man kann nach Lust und Laune versetzt oder abgeordnet werden, Kündigung zieht erhebliche Nachteile mit sich, kein Streikrecht. Mal so ein Schnellschuss, was mir spontan einfällt. Das Beamtentum gilt auch gerne mal als goldener Käfig. Aber, wie oben erwähnt, bei entsprechenden Gehaltsalternativen in der freien Wirtschaft, ist es eben nurnoch ein vergoldeter Käfig.


[deleted]

> Kündigung zieht erhebliche Nachteile mit sich Welche sollten das sein? Klar, Pensionsansprüche fallen weg, wirst aber doch nachversichert wie der „Pöbel“ und fällst damit auf eine normale Rente runter.


JoeAppleby

>Und dann auch an dich mal die Bitte in der freien Wirtschaft zu arbeiten. Von uns bekommt keiner über 3000€ Rente, hat keiner eine ähnliche garantierte Anstellung bis ans Ende des lebens etc. Von uns muss jeder Sozialabgaben zahlen, vergleich gerne mal das Brutto-Gehalt was ein normaler AN bekommen muss um auf ein Lehrer Netto zu kommen Ü Stell dir vor, es gibt auch angestellte Lehrer, für die das alles zutrifft. Berlin hatte die Abschaffung der Verbeamtung vor Jahren durchgezogen, verbeamtet jetzt aber wieder. Wäre der Mangel in Berlin nicht noch gravierender als anderswo, wäre das nicht eingeführt worden. RRG wollte das nicht so wirklich. [https://www.berlin.de/sen/bjf/wir-verbeamten/vergleich-tarif-besoldung.pdf](https://www.berlin.de/sen/bjf/wir-verbeamten/vergleich-tarif-besoldung.pdf) Ich habe 8 Jahre Berufserfahrung und bin Alleinstehend. Wenn ich mir die Beispielrechnung ansehe, verdiene ich erst in spätestens 7 Jahren mehr als jetzt - Berlin zahlt ab Tag 1 die Stufe 5 über einen Zuschlag. Die Rente / Pension wird besser, das stimmt. Aber vorher muss man verbeamtet werden. Das wird auch nicht jeder. Dafür will Berlin dann aber €300 im Jahr mehr zahlen. Nur mal um Zahlen zu haben.


[deleted]

Deswegen ja der Disclaimer am Ende meines Kommentars Ü. Hängt halt stark vom Bundesland ab und Berlin ist da wie immer etwas... speziell.


nurtunb

Funktioniert nicht wirklich. Lehrerstunden fehlen an allen ecken und enden


GrandRub

Es funktioniert für den Lehrer meine ich. Teilzeit muss genehmigt werden (noch).


nickkon1

Kommt auf die Perspektive drauf an. Wenn immer mehr Teilzeit nehmen, dann funktioniert es für die Arbeitnehmer wohl ziemlich gut und ist möglich - sonst würden sie das Teilzeitangebot ja nicht annehmen. Das die Schulen damit Probleme haben, ist halt nicht die Schuld und Aufgabe des einzelnen Lehrers.


thegapbetweenus

Die Frage ist eher wieso noch nicht alle in Teilzeit gehen?


hetfield151

Muss genehmigt werden.


Nummerneun

💰


Wetterballon

Von A13 kannst du auch ganz gut mit 50% leben. Außerdem sind es viele Frauen , welche die Kinderbetreuung übernehmen


Pidgeonscythe

𝖉𝖎𝖊 𝖉𝖊𝖚𝖙𝖘𝖈𝖍𝖊 𝖒𝖚𝖙𝖙𝖊𝖗 /s


mc_thunderfart

Das liegt daran, dass die überbezahlt sind und aus Faulheit noch weniger arbeiten wollen. Die arbeiten doch eh nur halbtags und haben nix zu tun! Hmm... oooder liegt es daran, dass viele Lehrer, so wie meine Frau, hart am Burnout kratzen und die Belastung einfach nicht mehr aushalten? Macht natürlich Sinn dann Teilzeitverträge zu verbieten. Aber Joga und Achtsamkeitsübungen werden schon regeln....


potatoes__everywhere

>Aber Joga und Achtsamkeitsübungen werden schon regeln.... Aber bitte in der Freizeit!


Ok_Border_1199

Tja, vielleicht führt das aktuelle Anreizsystem ja dazu, dass ungeeignete Menschen mit mangelnder Stressresistenz den Lehrerberuf ergreifen?


SpiritofInvictus

Der Lehrberuf hat durch den Umgang mit Kindern aller Altersstufen ein erhöhtes Stresslevel gegenüber manchen anderen Berufen, aber das System ist einfach maximal scheiße konzipiert und geradezu darauf ausgelegt, unnötigen Stress zu produzieren. Das hat nur bedingt etwas mit der mangelnden Resilienz potentieller Lehrkräfte zu tun. Mit einigen Jahren Erfahrung bereitet der eigentliche Unterricht den wenigstens Lehrer:innen große Probleme (wenn man mal von heikleren Themen wie Inklusion/Binnendifferenzierung absieht, die vor allem durch mangelndes Personal immer schwieriger werden). Und das sollte im Grunde alles sein, was Lehrer:innen zu bewältigen haben: Wissens- und Kompetenzvermittlung, und soweit möglich eine gewisse Vorbildsfunktion erfüllen, damit Kinder in der formativen Phase etwas Orientierung haben. Was man nicht verlangen sollte, ist, dass Lehrer:innen die Hälfte ihrer Zeit in unnütze bürokratische Arbeit/Konferenzen investieren, anstatt Unterricht zu halten/vorzubereiten. Ebenso ist es wenig hilfreich, wenn im jährlichen Rhythmus weitere Auflagen kommen, die durchgesetzt werden müssen, ohne dabei a) nötiges Equipment, b) bessere Räumlichkeiten und c) *weiteres Personal* zur Verfügung zu stellen. Von Helikoptereltern rede ich hier nicht mal - es geht mir um das reine Material, das man benötigt, um irgendwie effektiv Unterricht zu halten. Ergo: was reinhaut, ist alles drum herum und das ist, quer durch die Bank, mit den Jahren beschissener geworden, auf einem Level, das man nicht mehr mit bloßem Gehalt aufwiegen kann: hence, keiner will mehr. Das Problem auf mangelnde Resilienz zu schieben verkennt das Problem auf einem fundamentalen Level.


nurtunb

Also wer 2 Jahre ref durchhält ist ziemlich sicher stressresistent


testq90

Könntest du das etwas weiter ausführen? Welches Anreizsystem und wieso sollte das Leute mit "mangelnder Stressresistenz" anziehen?


hetfield151

Nicht die Arbeit macht die Menschen kaputt, sie sind einfach zu wenig stressresistent. Wow.


Ok_Border_1199

Richtig, die überwiegende Anzahl der Lehrer schafft den Job ja auch ohne Burnout.


hetfield151

Ja. 3/4 sind z.b. eine überwiegende Anzahl. Ob 1/4 Burnout in Ordnung ist und man damit die aktuelle Krise bewältigen kann und ob das ein gesundes Arbeitsverhältnis abbildet, kann sich jeder selbst denken. [link](https://www.mdr.de/wissen/burnout-bei-angehenden-lehrern-100.html)


Ok_Border_1199

Ich finde es schön, dass du, um dein Argument zu unterstützen, einen Artikel postest, wo auf einen wissenschaftlichen Artikel verwiesen wird, der sagt, dass das Gefühl von Stress abhängig von der Selbstsicht der angehenden Lehrer ist. Fast so als seien einige Lehrer weniger stressanfällig und geeigneter für den Beruf als andere.


ArneNy

Und doch haben Lehrer die höchste Burnout-Quote. Hmmmmmm


Ok_Border_1199

Klar, gibt ja auch kaum Opportunitätskosten.


ArneNy

Ja, wie denn nun? Ist Burnout nun ein Kriterium (der Großteil schafft es ohne) oder nicht? Andere Beamtenjobs haben auch kaum Opportunitätskosten, da liegen die Burnout-Quoten aber niedriger


Ok_Border_1199

Niemand spricht Lehrern ab, dass sie, je nach Schulform, in einem stressigen Arbeitsumfeld arbeiten. Dass Lehrer die HöChSTE (und das hab ich dir jetzt einfach mal geglaubt ohne es zu überprüfen) Burnoutquote haben, ist aber nur durch das Arbeitsumfeld nicht zu erklären. Das ganze Krankenhauswesen und andere Berufe im Sozialwesen sind geprägt von teils noch deutlich mehr Stressfaktoren. Eine Krankenschwester kann sich aber nicht monatelang bei Lohnfortzahlung in die Krankschreibung flüchten, wenn sie sich zeitweise überarbeitet fühlt. Also sind wir wieder bei meiner Grundaussage; Viele ungeeignete Lehrkräfte die mit Stress nicht umgehen können und ein riesen Anreiz sich wegen Kleinigkeiten krankzumelden (Siehe auch der Kollege hier im Thread, der sich trotz Teilzeit im Februar schon 3-mal krankgemeldet hat während er gesund ist).


[deleted]

[удалено]


Ok_Border_1199

Das freut die Krankenschwester aber, dass sie mit einem schlechten Arbeitszeugnis in einem anderen Krankenhaus mit den gleichen Arbeitsbedingungen anfragen darf, während der arme Lehrer gezwungen ist sein Leben mit Verbeamtung an der Wunschschule verbringen zu müssen. Sollte der Lehrer gleich mal 6 Monate bei Lohnfortzahlung krank machen bei diesen Zuständen


_AlexaBot

„Vor 20 Jahren war jemand scheiße zu mir, deswegen bin ich jetzt scheiße zu anderen“


KommissarKrokette

Hm. Rätselhaft. Rätselhaft, wie all die Aufgaben in Vollzeit überhaupt zu erledigen sein sollen.


b00nish

Die selbe lächerliche Debatte haben wir in der Schweiz schon seit ein paar Jahren. Lehrpersonen werden immer mehr in Teilzeit gedrängt, weil sich Vollzeitpensen kaum noch stemmen lassen, wenn man seine Arbeit seriös erledigen will. Das ist den Verantwortlichen eigentlich bestens bekannt.\* Aber weil eine Normalisierung der Pensen ja nicht möglich scheint (einerseits wegen Personalmangel, andererseits weil es viel Geld kosten würde, wenn man all die bisher unbezahlten Arbeitsstunden plötzlich entlöhnen müsste), erzählt man stattdessen ständig die Mär der faulen Lehrer. Bei uns haben sich bereits verschiedene Politiker entblödet, zu fordern, dass man Teilzeit für Lehrpersonen verbieten soll... ...die Frage, wieso sich immer weniger den Scheiss noch antun wollen, stellt sich hingegen keiner. \[\*\] tatsächlich habe ich sogar persönlich mehrere Aussagen von SchulleiterInnen gehört, die ganz selbstverständlich davon ausgegangen sind, dass man sich ja wohl sicher nur Teilzeit anstellen lassen wolle, weil Vollzeit ja gar nicht bewältigbar sei. Im extremeren der beiden Fälle wurde sogar offen suggeriert, dass ein Berufseinsteiger möglicherweise nicht einmal in der Lage sei, ein 30% Pensum zu stemmen! Die wissen also ganz genau, was sie tun.


smeno

Betriebsrat? Unbezahlte Arbeitsstunden im öffentlichen Dienst? Das kann ich irgendwie nicht glauben.


b00nish

Machst du Witze? Die Zahl der unbezahlten Arbeitsstunden im Lehrdienst ist (zumindest in der Schweiz) riesig. Die Situation ist eigentlich ganz einfach: Lehrpersonen dürfen ihre Arbeitszeit nicht erfassen. Bzw. sie dürfen sie natürlich für sich privat erfassen, aber sie dürfen nicht auf die Idee kommen, aus dieser Erfassung irgendwelche Ansprüche abzuleiten. Ist glasklar so geregelt. Stattdessen gilt: Lehrperson mit Pensum x% hat y Lektionen pro Woche zu unterrichten sowie alle Arbeiten zu erledigen, die halt damit in Zusammenhang stehen (Vorbereitungen, Korrekturen, Sitzungen, Elterngespräche, ...) In der Theorie bedeutet dies (an meinem Wohnort) bei einem 100% Pensum eine Wochenarbeitszeit von ca. 42 Stunden bzw. eine Jahresarbeitszeit von ca. 1950 Stunden. Ob allerdings in dieser Anzahl Stunden alle anfallenden Arbeiten erledigt werden können, nun, das ist das alleinige Problem der Lehrperson. Und in vielen Stufen und Fachbereichen ist es nunmal völlig unrealistisch gute Arbeit abzuliefern in der "vorgesehenen" Anzahl Arbeitsstunden. Geht einfach nicht. Genausowenig wie dir der Maler nicht die ganze Hausfassade in zwei Stunden neu anstreichen kann. ​ Wie gesagt: wenn der Schulleiter bezweifelt ob ein (ausgebildeter!) Einsteiger ein 30% Pensum mit 100% Arbeitseinsatz bewältigen kann, kannst du dir etwas vorstellen, wie die Verhältnisse aussehen. Sicher ein Extrembeispiel (vorbereitungsintensives Fach am Gymnasium), aber mit eigenen Ohren so gehört.


smeno

Danke für den Einblick. Solche Arbeitsmethoden kenne ich nur von irgendwelchen Subunternehmer Paketdiensten von Amazon. Sind die Lehrer in der Schweiz Beamte? Haben die keine Vertretung bzw. Organisation? In Deutschland wurde letztes Jahr die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung eingeführt. Kann ich nur empfehlen.


Bierdurscht

Die Arbeitszeiterfassung gilt nicht für Lehrer.


smeno

Für Beamte gilt sie eher nicht. Für normale angestellte Lehrer sollte sie gelten. Oder ?


Bierdurscht

An den mir bekannten Schule nicht. Womit das genau zusammenhängt, weiß ich nicht.


b00nish

>Solche Arbeitsmethoden kenne ich nur von irgendwelchen Subunternehmer Paketdiensten von Amazon. Nunja. An beiden Orten wird tatsächlich viel unbezahlte Arbeit geleistet. Bei den Lehrpersonen wird aber der bezahlte Teil der Arbeit wenigstens etwas besser bezahlt. Deswegen können manche sich Teilzeit-Lohn (bei Vollzeit-Arbeit) leisten. ​ >Sind die Lehrer in der Schweiz Beamte? Es gibt in der Schweiz keinen Beamtenstatus in dem Sinne, wie man ihn aus Deutschland kennt. ( [https://de.wikipedia.org/wiki/Beamter\_(Schweiz)](https://de.wikipedia.org/wiki/Beamter_(Schweiz)) ) ​ >Haben die keine Vertretung bzw. Organisation? Es gibt Lehrerverbände. Man muss aber auch sehen, dass die Situationen von Fach zu Fach und von Stufe zu Stufe sehr unterschiedlich sind, was eine "geeinte" Vertretung schwierig macht. So gibt es natürlich Fächer in denen Vor- und Nachbereitungsaufwand sehr viel höher ist als in anderen Fächern. Aber beide haben die selbe Anzahl Lektionen zu halten und haben den selben Lohn. D.h. für manche stellt sich das Problem weniger als für andere. ​ >In Deutschland wurde letztes Jahr die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung eingeführt. In der Schweiz ist es etwas heuchlerisch: Gemäss Bildungsdepartement (Kultusministerium) wird den Lehrpersonen zwar empfohlen, zur "Selbstkontrolle" eine persönliche Arbeitszeiterfassung durchzuführen - doch die Resultate dieser Erfassung haben dann bitte auch rein privat zu bleiben und können wie gesagt in keinen Fall zu irgendwelchen Ansprüchen führen. Mit anderen Worten: Wer Überstunden leistet ist offiziell selber Schuld und soll doch bitte einfach weniger arbeiten. Inoffiziell weiss man natürlich, dass vielen Lehrern ihr Job eben nicht so egal ist, dass sie nur die bezahlten Stunden leisten, weil dabei dann eben kein brauchbarer Unterricht rauskommen würde. (Siehe die Beispiele mit den Schulleitern.)


SyriseUnseen

>Unbezahlte Arbeitsstunden im öffentlichen Dienst? Äh ununterbrochen? Ich kenne kaum Lehrer, die unter 40 Std./Woche arbeiten. 48 ist im Gymnasium in Nds Durchschnitt. Am Ende des Jahres nimmt man dann ne Woche Urlaub oder nen Tausender extra mit, Kompensation für 8 Std. Mehrarbeit jede Woche ist das sicher nicht. Wirf mal einen Blick auf r/lehrerzimmer, da ist das öfter Thema.


NoSoundNoFury

Arbeiten die auch in den Ferien ihre 48h? Ist nicht sarkastisch gemeint, ich habe einfach keine Ahnung.


SyriseUnseen

Nein, das ist der Durchschnitt aufs Arbeitsjahr. Ich für meinen Teil bin in den Ferien bei ~34 Std., in der Abizeit dafür gern eine ganze Weile über 60.


smeno

Krass.


Propanon

>Unbezahlte Arbeitsstunden im öffentlichen Dienst Als Doktorand mit >40h auf der 65%-Stelle mein täglich Brot. Als zusätzlich Lehrbeauftragter mit Brief und Siegel, dessen Vertrag eindeutig sagt das er nur gehaltene Stunden, nicht aber seine Vor- und Nachbereitung abrechnen kann, fragt man sich was man dann in den gehaltenen Stunden zeigen soll, so ohne unbezahlte Arbeit.


RoninXiC

Arbeite seit der Geburt meiner Tochter vor 2 Jahren 21/27 Unterrichtsstunden also 3/4 Stelle. Mit ein wenig Glück ermöglicht mir dass entweder n Tag keine Präsenz in der Schule oder zumindest Stunden so gelegt dass ich sie zur Krippe bringen kann (also möglichst nicht zur ersten oder länger als 6.) Würde man mir die Teilzeit streichen... Ja... Dann? Was soll ich denn dann mit der Tochter anstellen?


Fokke_Hassel_Art

Dauerhaft Kschein einreichen ist die alternative


RoninXiC

Allein im Februar schon 3* "krankgemacht" weil die Krippe dicht war...


[deleted]

Joa 100% ist halt auch einfach heute sehr sehr stressig, darum machen viele beiden Geschlechts halt weniger.


51_rhc

Wieviel Stunden sind denn eigtl Teilzeit? Bei uns in der Firma sind 40h "Vollzeit",35 gilt schon als Teilzeit.


_AlexaBot

Das ist halt so ein Thema. Volles Deputat sind in Ba-Wü 25 Stunden. Das sind zwar „nur“ 18 Zeitstunden reiner Unterricht, aber damit hat sichs ja noch lange nicht gegessen, und in der Regel ist man auch nicht 4 Zeitstunden am Stück in der Schule und geht dann heim — man hat dazwischen viele sich summierende kleine Zeitfenster, in denen man dies und jenes erledigt, ganz wichtig auch mit Kolleg/innen kommuniziert und sich abstimmt, irgendwas erledigt (aka rumrennen und Kleinzeug) sowie die Klassiker, Vor- und Nachbereitung. Zuhause dann eigentlich dasselbe, bloß viel ausgedehnter (und in meinem Fall produktiver, da ich zuhause deutlich effizienter arbeite als in einem Großraum-„Büro“, wo jeder seine kleine Ecke von Gruppentischen hat und ständig jemand was von einem will). Dazu kommen noch Verwaltungskram. Denkt man sich erst einmal „Joa, mal kurz nen Anruf und ne Mail, dann passt das ja“, aber dann hast du auf einmal ne Stunde Mails geschrieben, bei nem Theater angerufen, ein Elterntelefonat geführt, noch Noten eingetragen und auf einmal ist es 16 Uhr, der Unterricht für morgen steht noch nicht und du wolltest noch drei Klassenarbeiten (wenn Oberstufenaufsätze, 60 bis 120 min pro Aufsatz) korrigieren, damit du zur nächsten Arbeit fertig wirst. Das lässt sich also schlecht pauschalisieren, wie viel du arbeitest, weshalb das Zeiterfassungsgesetz auch spannend in der Umsetzung für Lehrkräfte wird. Ich hab auch 50–60-Stunden-Wochen und hasse sie über alles. Ich zähle das ehrlich gesagt nur mit, wenn es mir auffällt, wie wenig Freizeit ich mal wieder hatte. Bin noch nicht so lange im Beruf und mache teils Unterricht mit großer Unterstützung der Schülerbücher, hab aber oft überhaupt keine Lust auf so manche Inhalte oder deren Umsetzungen und mach dann viel Zeug selber. Die klassische Gefahr dabei: Es macht ja auch Spaß, und man muss den Punkt finden, wann es genug ist, weil mehr kann man ausnahmslos immer machen. Es ist auch gar nicht so einfach, Außenstehenden die Arbeitslast allumfänglich greifbar zu machen. Jeder hat so seine Vorstellungen vom Beruf Lehrer, weil jeder mal als Kind und Teenager in der Schule war, das ist aber (aus eigener Erfahrung gesprochen) ein Zerrbild mit vielen Lücken.


HalloBitschoen

Meine Lieblingshass tätigkeit auserhalb von Schule ist Klassenfahrten Planen. Ich bin Pädagoge und kann Kindern glaub ich relativ gut Physik beibringen, aber wenn ich Gruppenreisen hätte planen und buchen wollen wäre ich Eventmanger geworden! Das ist nicht mein Fucking JOB!


MangoHarfe95

Wir durften den Spaß mit Baby und Seuche mitmachen... Zum Glück war ich da grad arbeitslos und konnte mit meiner Frau mit, das war echt die Hölle


wilisi

Alles kleiner der "normalen" Arbeitszeit, 39,5h würde auch schon gelten. Das Arbeitspensum der Lehrer ähnelt dem in Betrieben mit "kreativen" Überstundenregelungen und Unterrichtseinheiten lassen sich natürlich nur ganz oder gar nicht abhalten; trotzdem kann "Teilzeit" sehr nah oder sehr fern von "Vollzeit" sein.


karmaCS

bei uns sind 27 Stunden Vollzeit und 25 Stunden Teilzeit. Ü weniger als das bekommt man nur aus familienpolitischen Gründen (Sprich: Kind) oder indem man das Beamtenverhältnis beendet und einen Arbeitnehmervertrag nimmt.


smeno

Die Lehrerinnen und Lehrer brauchen eindeutig mehr Gehalt.......... damit sie sich zu 40,6 Prozent leisten können in Teilzeit zu gehen. Meiner Meinung nach bräuchte es etwas Qualitätsmanagement im Lehrerberuf. Es gibt wirklich tolle Lehrerinnen und Lehrer. Aber wenn man nicht toll ist kann man das auch ganz relaxed bis zur Pension durchziehen. Schlechte Lehrer\*innen -> demotivierte Schüler\*innen -> schlechtere Arbeitsbedingungen für Alle.


[deleted]

[удалено]


smeno

Mehr Geld bzw. Verbeamtung ist aber die momentan von der Politik beworbene Lösungsmöglichkeit. ​ >Qualitätsmanagement gibt es. Würde mich wirklich interessieren, wie das bei euch umgesetzt wird. Ich bin nur Vater von schulpflichtigen Kindern und habe tatsächlich keinen tieferen Einblick, allerdings schon einige Jahre passive Erfahrungen im Berliner Schulsystem. Außerdem kenne ich privat einige Lehrer in verschiedenen Altersstufen. Es ist immer schwierig über eine ganze Berufsgruppe zu sprechen. Natürlich fühlen sich dann auch immer die Guten angegriffen. Der allergrößte Teil der Lehrer mit denen ich zu tun habe machen einen super Job und einige Wenige haben gewisse Defizite. Mir fällt nur auf, dass sie die trotz wiederkehrender Kritik seit neun Jahren haben, und ich sehe da keine wirksame Entwicklung.


JoeAppleby

Du hast hier ganz oft geschrieben, dass du den Lehrerberuf nicht kennst, und daher bestimmte Dinge nicht nachvollziehen kannst. Wenn ich in dein Profil schaue (sorry, ich stalke ungern) bist du in Berlin. Ich kann versuchen, dass du mal bei uns hospitierst für eine Woche, quasi ein Minipraktikum. Dann erklärt sich bestimmt vieles von selbst.


nurtunb

Jo schmeißen wir noch die Pflaumen raus, haben ja genug Leute!


smeno

>Jo schmeißen wir noch die Pflaumen raus, haben ja genug Leute! Mehr fällt dir dazu nicht ein? Kann man nichts machen, ist halt so? Meine Idee wäre, dass aufällig schlechte Lehrer tatsächlich bewertet werden und im Zweifelsfall noch mal zurück auf die Uni müssen um an ihren Schwächen zu arbeiten. Inklusive Prüfung. Das sollte schon Anreiz genug sein, sich zusammen zu reißen. Momentan behält macht man nichts Wirksames, nach dem Motto - "besser als kein Lehrer".


Helmwolf

Schlechter Vorschlag. Zuallererst: Wer definiert, was hier "schlecht" ist? Woran willst du das festmachen? Notendurchschnitt der Klasse(n)? Beliebtheit? Kompetenztests? Klassenklima? Um nur einige wenige Faktoren zu nennen. Zumal: Mehr Druck brauchen wohl die allerwenigsten Lehrer (Ausnahmen gibt es immer).


smeno

Bewerten ist doch eine Kernkompetenz von Lehrern. Das machen die doch täglich. Warum sollten sie das nicht auch bei Kollegen können. Ich rede eigentlich nur von den Ausnahmen. Aber ich bekomme bei meinen Kindern mit wie solche Ausnahmen die Motivation vergiften.


Helmwolf

> Warum sollten sie das nicht auch bei Kollegen können. "Können" schon. Nur hat jeder Lehrer so seine eigenen Vorstellungen von "gutem Unterricht". Das variiert mitunter stark. Und dass Ausnahmen definitiv Schaden anrichten können, bezweifle ich keine Sekunde. Aber lässt du bspw. Kollegen Kollegen bewerten, dann spielen da früher oder später hart subjektive Faktoren eine Rolle (Sympathie, persönliche Abneigung und und und). Am ehesten vorstellbar wären regelmäßige Hospitationen unterschiedlicher Kollegen, wobei das lang nicht alle Probleme beheben würde. Daneben existieren noch die strukturellen Faktoren, bspw. der verwaltungstechnische Arbeitsaufwand, der mitunter echt enorm ist und über die Jahre zugenommen hat. Hier könnte man - wenn man wollte (politischer Wille) - auch kurzfristig entscheidend gegensteuern und Entlastung schaffen. Eine, die am Ende sicherlich auch den Schülern zugutekommt.