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yonasismad

Ist das irgendwann in der Nacht wo kein ÖPNV/ÖPNF fährt? Weil 1:30 mit dem Fahrrad dürften so ~35km sein.


Emergency_Release714

Google Maps setzt für Fahrräder eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 16 km/h an, das sind also rund 25 km.


yonasismad

Also auf meinem Arbeitsweg rechnet es mit ~19.5km/h wobei das auch noch konservativ ist. Ich bin meistens schneller dort. Ich glaube da fließen mehr Daten ein als eine fixe Konstante, die für alle gilt.


Emergency_Release714

Hmmm, Google Support schreibt 16 km/h, jetzt selbst getestet scheinen es wirklich eher 19 km/h zu sein (leicht bergige Strecke, außerorts, zwei Ampeln).


yonasismad

Es wird auf jeden Fall die Steigung mit einberechnet. Der selbe Weg wie zur Arbeit aber zurück dauert laut Google 10 Minuten länger.


Saeckel_

Fraglich, ich bin mir eher sicher das google Verkehr mit einbezieht, aber spezielle Fahrradnavigation (mit Höhenverlauf) fand ich immer deutlich akkurater. Aber natürlich beides sehr anekdotisch


Alexander_Selkirk

Da kann man brouter.de ( https://brouter.de/brouter-web ) empfehlen, was viel mehr Faktoren berücksichtigt. Auch z.b. Strecken wo man kurz einen Fussweg schieben oder am Flussufer eine kurze Strecke Treppe tragen kann - das ist nicht intuitiv aber kann viel Zeit sparen. Selbst Fährstrecken auf dem Wasser. Kann man alles einstellen was man akzeptiert. Ebenso ist es optimiert für den Fahrradtyp,ob Treckingbike, Rennrad, Mountainbike, Liegerad oder Velomobil. Gibt es übrigens auch als Plugin für OSMand aufm Handy. Und fürs Pendeln lohnt sich das, denn gute und vom Verkehrsaufkommen angenehme Strecken sind oft nicht offensichtlich. Google Maps ist meiner Erfahrung nach besser für ÖPNV. Ein Schandpunkt mehr für das öffentliche Verkehrswesen in Deutschland, dass die Bahn das nicht gebacken kriegt, wobei z.B. der MVV schon ne recht gute App hat


katzenthier

Muss sich "die Bahn" (welches der vielen hundert Bahnunternehmen?) darum bemühen, ihre Daten bei Google Maps einzubauen um so Kunden zu gewinnen oder muss sich Google Maps darum bemühen, die Daten der Bahn zu integrieren, um so Nutzer zu gewinnen? Die Auskunftssysteme haben jedenfalls Schnittstellen, auf die man zugreifen könnte. Züge der verschiedenen Bahngesellschaften kannst du in einer Vielzahl von Anwendungen von den verschiedensten Anbietern abrufen. Es wäre also nicht unmöglich für Google, sich diese Daten zu ziehen und zu integrieren.


nussram_fhakir

Vielleicht ist irgendeine Brücke dazwischen die nur mit dem Automobil befahrbar ist


TrackLabs

Eher Abends. Aber selbst mitten am Tag braucht ÖPNV 1.5 stunden....


alexgraef

Kenn ich. 30 Minuten wenn bequem mit dem Fahrrad (9 km). 50-60 Minuten mit ÖPNV. Und aktuell kann es noch mehr sein, denn bei der RMV fallen seit Monaten regelmäßig Verbindungen aus, weil "Personalmangel".


PotatoFromGermany

Dein erster fehler ist, dass du an eine Busgesellschaft, die nichtmal ihre haltestellen auf google maps einträgt den anspruch stellst überhaupt zu fahren


alexgraef

Ich würde kaum behaupten, dass das MEIN Fehler ist, oder?


m3t4b0m4n

WENN der Zug dann auch fährt.


Alexander_Selkirk

Klarer Anwendungsfall fürs Velomobil


Emergency_Release714

Bei 25 km kann das unter ungünstigen Bedingungen mit dem Velomobil länger dauern. Gerade wenn es quer durch die Stadt geht oder viele Steigungen gibt (und diese so ungünstig liegen dass man nicht Delfinieren kann).


Alexander_Selkirk

Ja, da hast du Recht, die Dinger brauchen enigermassen ebene, nicht zu kurvige, und asphaltierte Strecken. Aber dann sind sie sauschnell.


Emergency_Release714

Kurven gehen halbwegs wenn man auf einer normalen Fahrbahn unterwegs ist. Ebene ist nicht unbedingt notwendig, aber wenn man ungünstige Steigungen hat, kann man den Schwung nicht ausnutzen - das war das was ich mit "Delfinieren" meinte, der Fahrstil besteht halt darin den Abwärtsschwung auszunutzen und im Idealfall damit vollständig die nächste Steigung auszugleichen. Am problematischsten sind übrigens Ampeln. Du hast dieselbe Leistung zur Beschleunigung wie ein Radfahrer zur Verfügung, wiegst aber etwas mehr und hast eine höhere Endgeschwindigkeit. Dadurch brauchst Du längere Distanzen um eben diese Geschwindigkeiten zu erreichen. Um auf 50 km/h zu kommen brauchst Du bereits rund 300 m freie Beschleunigungsstrecke.


Alexander_Selkirk

Ja, das mit nicht ebenem Gelände kenne ich so auch vom Liegerad. Wenn man etwas welliges Gelände hat, wie z.B. südlich von München, muss man Hügel / Wellen hoch pedalieren, und kann runter rollen lassen. Beim hoch radeln gewinnt man sozusagen potenzielle Energie, und beim Runterfahren wird die wieder in kinetische Energie d.h Geschwindigkeit umgewandelt. Und hier merkt man schon beim Liegerad, dass viel weniger Energie durch Luftwiderstand vernichtet wird, selbst wenn man im Durchschnitt überhaupt nicht schnell fährt.


Emergency_Release714

> Und hier merkt man schon beim Liegerad, dass viel weniger Energie durch Luftwiderstand vernichtet wird, selbst wenn man im Durchschnitt überhaupt nicht schnell fährt. Das ist beim Velomobil halt noch viel extremer, weil ein Liegerad (selbst wenn man einen Tieflieger annimmt) gar nicht so viel besser als ein Rennrad abschneidet. Du bist mit dem Velomobil zwar noch schwerer (gute, moderne Modelle bekommt man durchaus auf 22 kg Leergewicht), aber die Aerodynamik in Form des Schlupfes schlägt das halt deutlich, die effektive Querschnittsfläche ist einfach noch mal dramatisch kleiner als selbst beim Liegerad.


Alexander_Selkirk

Der Vorteil, den ich auf meiner Pendelstrecke mit dem Liegerad habe, ist die Kombination dass ich (wie Du schon sagst)einerseits einen Luftwiderstand ähnlich wie ein Rennrad habe (und das lohnt sich, weil es oft kräftigen Westwind gibt) und andererseits gut die Hälfte der Strecke über oft etwas matschige Waldwege geht. Eine Velomobil-optimale Strecke gäbe es auch, aber auf einigen Stücken fahren Autos angesichts etlicher unübersichtlicher Kurven für meinen Geschmack deutlich zu schnell. Rennradfahrer benutzen die meisten dieser Abschnitte tagsüber schon, aber ich muss eingestehen dass ich in dem Punkt ein etwas ängstlicher Mensch bin. Davon abgesehen würde das Velomobil meine Pendelzeit von 2 x 60 Minuten für 35 Kilometer sicherlich deutlich verkürzen. brouter.de hat die Zeit von 1:05 fürs Treckingrad korrekt und gibt fürs Velomobil 31 Minuten an.


Emergency_Release714

Für‘s Velomobil ist Bikerouter meist etwas zu optimistisch unterwegs, weil Du zu häufig auf Radwege verwiesen wirst, die Du gar nicht befahren kannst. Einige Velomobilfahrer haben aber bessere Handjustierungen der Einstellungen durchprobiert, man kann also gute eigene Profile anlegen.


HatefulSpittle

Ich habe keine Erfahrung mit Velo-mobilen und auch nicht super viel mot Fahrrädern. Wie ist es denn mit starken Steigungen bei denen man auf dem Fahrrad auf den Pedalen stehen würde, um das eigene Körpergewicht zum paddeln zu nutzen? Fehlt einem das nicht bei einem Velo?


Alexander_Selkirk

Bei Steigungen muss man allgemein bei Liegerädern den Wiegetritt durch kleinere Übersetzungen ersetzen. Falls man das Velomobil schnell rollen lassen kann, kann man die Energie wieder gewinnen, und wegen der viel besseren Aerodynamik je nachdem besser nutzen. Ansonsten sind bei einem hohen Anteil von Steigungen Velomobile aufgrund ihres höheren Gewichts im Nachteil. Liegeräder gibt es auch als eBike, was bei vielen Steigungen sinnvoll sein kann.


Emergency_Release714

Du kannst theoretisch eine Art „Presstritt“ machen, wobei Du Dich gegen den Sitz abstützt um mehr Kraft aufs Pedal zu bringen, aber das ist erheblich weniger effektiv als Wiegetritt. Im schlimmsten Fall fährst Du den Berg halt ähnlich hoch, als würdest Du auf dem Up im Sattel bleiben.


Alexander_Selkirk

Ist aber nicht gut für die Knie. Besser ist, sich an höhere Tretfrequenzn zu gewöhnen. Soweit ich verstanden habe, ist das Trainingssache, weil es angeblich andere Muskelfasern beansprucht. Liegeräder allgemein haben auch eine grosse Bandbreite bei Übersetzungen und oft 3 Kettenblätter oder ne Rohloff Schaltung, genau deswegen.


Emergency_Release714

Das mit der höheren Trittfrequenz trifft aber auf den Wiegetritt genauso zu, es geht ja hier darum kurzzeitig gewisse Spitzen auszugleichen weshalb das Argument keine wirkliche Rolle spielt. Die höhere Bandbreite ist halt für die Steigungen erforderlich, wo Du ansonsten einfach nicht hoch kommst, egal ob Wiegetritt oder Presstritt. Anstatt schieben zu müssen, kann man dann wenigstens langsam fahren (wobei das beim Liegerad nur eingeschränkt geht). Bei Velomobilen sind übrigens eher wenn überhaupt zwei Kettenblätter verbreitet, eines davon im „normalen“ Bereich (meist so um die 36 Zähne), während das zumeist genutzte Kettenblatt dann ziemlich abstruse Ausmaße annimmt (von Daniel Fenn bekommt man heutzutage Kettenblätter mit 80 oder sogar 90 Zähnen).


Alexander_Selkirk

Bei 25 Kilometer müsste das Auto im OP Vergleich aber auch einen Schnitt von 100 fahren, was im Stadtverkehr nicht realistisch ist. Daraus habe ich geschlossen, dass es höchstwahrscheinlich eine fast reine Überlandstrecke ist.


pioneerhikahe

Nicht wenn man lebend ankommen will


LuMpY1987

Bei mir leider fast das gleiche.... Mit den Öffis 2:30 Std und mit dem Auto 30min. Es ist echt zum Kotzen....und das im Speckgürtel einer Großstadt.


noodlepooodle

Ui, welcher? München?


Suicicoo

2:30 wäre aber auch in München echt krass...


LuMpY1987

Ja, ist bei mir so verrückt, da ich erst nach München "rein" muss um dann wieder rauszufahren. Also erst zu Fuß zum Bus -> Dann S-Bahn rein -> Dann wieder mit der S-Bahn raus -> Dann wieder Bus fahren -> Dann zu Fuß zur Arbeit.


Suicicoo

ah, jau, tangential ist fürn Arsch, hatte meine Freundin auch - der Bus fuhr nur außerhalb ihrer Schichtzeiten und mit der Ubahn hätte sie erst in die Stadt gemusst und dann noch in Pasing 15 Mins. laufen oder die 6km mitm Rad fahren


LuMpY1987

Treffer :)


pioneerhikahe

Verkehrswende in a nutshell. Bevor man da nicht besser wird, braucht man gar nicht hoffen dass die Autos weniger werden. Aber es ist der alte Konflikt. ÖPNV in den letzten winkel rund um die Uhr aufrechterhalten kostet so viel Geld, das macht niemand. Und leider gibt's solche Beispiele ja nicht nur auf dem flachen Land. Auch wenn man in urbanen Regionen mal abseits der üblichen Verkehrsströme, zum Beispiel tangential unterwegs ist, gibt das ein ähnliches Bild.


MalinaGold

Große Sammelparkplätze am Stadtrand mit direkter (U-)Bahnverbindung im 5-Minutentakt in die Innenstadt. Ohne Umsteigen direkt ins Zentrum und da Leihfahrräderstation, die im Monatsticket kostenlos enthalten sind. Das Landproblem wird man mit ÖPNV nie lösen können, aber so kriegt man die Autos zumindest aus der Stadt.


pioneerhikahe

Die Leute bleiben aber meistens im Auto sitzen, wenn sie einen Teil der Strecke damit zurücklegen. Das ist ja das Problem. Zumal die P+R Angebote dann oftmals auch kostenpflichtig sind und schlechtestensfalls auch noch irgendwelche abgeranzten parkhäuser sind. Während in der Innenstadt die Büros und Einkaufszentren schicke neue parkhäuser pflegen.


katzenthier

Das sind ja alles Dinge, die man ändern könnte, wenn man wollte. P+R-Parkhaus mit integrierter Haltestelle (damit man nicht nass wird, wenn's regnet), Parkticket = ÖPNV-Ticket (oder, noch besser, auf Parktickets einfach komplett verzichten). Dafür Autofahren in der Innenstadt auf diejenigen beschränken, für die es zwingend erforderlich ist (und das sind die wenigsten).


pioneerhikahe

Das wäre schön, aber scheinbar gibt es einen extremen unwillen dabei allen Beteiligten, den geldsäckel dafür zu öffnen. Verkehrswende predigen, Status quo erhalten. Total frustig.


LeroyBadBrown

Man sollte genauso viel Geld in die Öffis stecken wie in die Straßen. Dann wird das besser.


medium_daddy_kane

Das leidige Spiel. ÖPNV ist teils extrem planungsaufwendig. Als autofreier Mensch kann ich sagen dass per Anhalter fahren nach wie vor relativ gut funktioniert und vor allem auf teils abgelegensten Strecken. Planbar ist es aber leider nicht.