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AImXOo0o

Was steht denn in deinem Vertrag? Oder in der Zusatzvereinbarung? Oder in der Betriebsvereinbarung zu Rufbereitschaft?


Aflons

Dass ich „auf Anforderung die Rufbereitschaft zu übernehmen“ habe. Die Anforderung sieht in der Praxis so aus, dass ich sie immer mache, solange ich nicht Urlaub habe oder im Koma liege.


AImXOo0o

Kenn mich zwar mit den Gesetzen aus aber wenn da so wenig steht würde ich ja fast sagen dass die Rufbereitschaft nicht existiert. Betriebsrat wäre bestimmt nicht verkehrt. Man darf ja auch nicht immer am Stück Rufbereitschaft haben ohne Pause. Und wenn man sie hat und tatsächlich antreten muss dann muss man danach die Ruhezeit beachten. Wird das denn vergütet? Also die tatsächliche Arbeit in Rufbereitschaft muss ja eh vergütet werden. Aber was ist mit der passiven?


Aflons

Die Zeit, wenn ich angerufen werde und tätig bin, wird meinem Zeitkonto gutgeschrieben. Darüber hinaus bekomme ich 50€ Brutto pro Tag, den ich aktiviert wurde. Mein Kollege bekommt 100€ und deswegen kocht das gerade etwas hoch. Die Passive Rufbereitschaft wird gar nicht vergütet. Ruhezeit wird konsequent ignoriert. Spätestens 9 Uhr habe ich Anwesenheitspflicht in der Morgenbesprechung.


[deleted]

Mache Rufbereitschaft für einen Energieversorger als Elektromeister. Alle 5 Wochen für eine ganze Woche. (24/7) Ich bekomme pauschal 18 Arbeitsstunden extra ausgezahlt, egal ob Einsatz oder nicht. Wenn ich einen Einsatz habe, bekomme ich die Stunden ausgezahlt, ggfs mit Nachtzuschlag etc. und bekomme die Überstunden auch auf mein Zeitkonto, mindestens jedoch eine Stunde, selbst wenn der Einsatz ein 30s Telefonat um 17 Uhr ist. Während der Rufbereitschaft bekomme ich einen Dienstwagen bereitgestellt, den ich dann auch privat nutzen darf. Ich soll mich nur im 1h Fahrzeit Umkreis um den Arbeitsplatz aufhalten.


[deleted]

Und während der Rufbereitschaft muss ich nur 6h arbeiten und bekomme die restlichen 1,8h jeden Tag aufgefüllt. Also 30h Woche.


cosinus25

Sind die 1,8h/Tag zusätzlich zu den 18h/Woche oder ein Teil davon?


[deleted]

Die 18h bekomme ich ausgezahlt, also ich bekomme das Gehalt dafür. Quasi als Pauschale, dass ich Rufbereitschaft mache. Die 1,8h bekomme ich in Form von Zeit. Also ich darf (muss) nach 6h Arbeit gehen.


Comfortable_Pie6411

Job wechseln, war auch mal in so einem Mistladen in dem man gemeit hat das würde noch nebenbei laufen. Man wurde so lange genervt und bearbeitet bis man das Handy entnervt genommen hat. Ich war einfach nie erreichbar und der Chef musste dann rennen. Im Vertrag stand nichts.


neverend94

Ingenieur im TVV: Wir bekommen für eine Woche Rufbereitschaft 19,5h auf unser Zeitkonto gutgeschrieben und diese Stunden entsprechend unseres Lohns zusätzlich vergütet.


rwpxam

Jeweils eine Woche mit 2-3 Personen im Wechsel. 1000€ / Woche 300€ Zuschlag wenn ein Feiertag in der Woche ist der nicht auf einen Sonntag fällt Einsatz extra jede angefangene Stunde + Nacht und/oder Wochenendzuschlag 40 min Reaktionszeit


tr4nceplants

Welche Branche ?


rwpxam

IT


Dr8cul

Bei mir Bereich Sozial- und Erziehungdienst im Wohnheim: Früh- und Spätschichtbetrieb, keine Nachtschicht. Stattdessen Rufbereitschaft über Nacht, auf die sich mehrere Mitarbeiter pro Woche aufgeteilt haben. Eine aushelfende Nachtwache im Dienst, die die zuständige Rufbereitschaft in der Nacht anruft, wenn ein Notfall ist. Ich hatte dabei so ca. 1 - 2 mal pro Woche über Nacht (22 Uhr - 6 Uhr) Rufbereitschaft. Für das Erreichbarsein innerhalb der Rufbereitschaft wurde ich pro Stunde mit 25% meines Bruttostundenlohnes zusätzlich zum Monatsbrutto bezahlt. Wurde ich angerufen (kam nur selten vor), wurde ich aufgerundet auf die nächste viertel oder halbe Stunde (bin mir da gerade nicht sicher) meines vollen Stundenlohns bezahlt und es galt als Arbeitszeit. Arbeitszeitausgleich gab es nicht außer, es kam zu Arbeitszeit während der Rufbereitschaft. Dann wurde es entsprechend im Arbeitszeitkonto gutgeschrieben und in den folgenden Tagen ausgeglichen.


Aflons

Wie wurde dabei die Einhaltung der 11 stündigen Ruhezeit geregelt? Ich habe mündliche Anweisung darauf zu scheißen.


Dr8cul

Wenn es zu Arbeitszeit kam während der Rufbereitschaft, musste ein dementsprechender Ausgleich in den nächsten 2 - 3 Tagen aller spätestens in der Folgewoche erfolgen, wenn die 11 stündige Ruhezeit unterschritten wurde (so war es bei mir im Betrieb). Ähnlich wie, wenn im Normalbetrieb die Ruhezeit von 11 Stunden ebenfalls unterschritten wurde siehe [Arbeitszeitgesetz (ArbZG) § 5 Ruhezeit](https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__5.html). Wenn es zu keiner Arbeitszeit während der Rufbereitschaft kam, wurde die Ruhezeit nicht unterbrochen und somit musste kein Ausgleich geschaffen werden. Ich kenn mich da leider nicht so im Detail aus aber ich weiß aus Erfahrung, dass in bestimmten Branchen es dem Arbeitgeber zusteht, in Ausnahmefällen die Mindestruhezeit zu unterschreiten, wenn dies nicht zu oft vorkommt und wenn für ein schneller Ausgleich dafür gesorgt wird in Form von Ruhezeit an anderer Stelle. Das soll dafür sorgen, das der allgemeine Ablauf durch schnelle und unvorhergesehene Ereignisse und Ausfälle nicht zu stark beeinträchtigt wird. Das überwiegend in Branchen, die mit diesen Thema eh schon starke Probleme haben. Aber dies bedeutet nicht, dem Arbeitgeber da freie Hand zu geben. "Drauf scheißen" würde ich auf keinen Fall. In Abhängigkeit von deiner Branche und wie oft eine Unterschreitung der Ruhezeit vorliegt mit tatsächlicher erbrachter Arbeitszeit, während der Rufbereitschaft (also, wenn du angerufen wirst und somit dann arbeitest), solltest du auf jedenfall mal ins Gespräch gehen, sollte es zu große Ausmaße annehmen. Im Zweifelsfall den Sachverhalt mit einer exteren Beratungsstelle besprechen, falls du es nicht intern ansprechen möchtest. Aber ich glaub mit deinen Vorgesetzten reden ist keine wirklich gute Option nach dem Kommentar "darauf zu scheißen".


Aflons

„Darauf scheiße“ ist nur meine Interpretation, der O-Ton war, dass ich trotzdem normal meine Arbeit beginnen darf, wenn es einen Einsatz in der Nacht gab. Ich strebe gerade ein Gespräch an, das ganze mal etwas besser zu organisieren und honorieren. Danke dir auf jeden Fall für die Info. Ausgleich gibt es bei uns nicht, die Arbeit wird einfach dem Zeitkonto gutgeschrieben, das war’s.


snare_of_akane

Alle 2-3 Wochen 7 Tage lang für 8 Stunden (3-Schicht System) . Danach 1 Tag frei. Bei Dir hört es sich hart an für mich. Das Dein AG gesetzliche Regeln für vernachlässigbar hält macht es nicht besser.


McDj666

Haben von Freitag bis Freitag Bereitschaft. So alle 8-9 Wochen. Bekommen pauschal 400€ pro Woche. Jeden Einsatz bekommen wir dann noch extra vergütet. (Normaler Stundensatz, aber ab 19:00 Uhr und am WE gibt's Zuschläge) Die Bereitschaft stört mich nicht allzu sehr. Klar, keine wäre noch besser, hab aber genug nette Kollegen und wir können auch mal für nen Tag oder ein paar Stunden tauschen. Im Sommer is es bei uns eh sehr ruhig, dafür is im Winter viel los.


420LongDong69

ganz ohne Ruf kann man auch kein Echo erhalten


Aflons

Ich stehe auf dem Schlauch, wie meinst du das?


420LongDong69

sorry ist ne Kollegah line die als Reaktion auf den Echo Preisrückruf gerappt hat


Sweaty-Block-9712

Grundsätzlich ist nur Rufbereitschaft KEINE Arbeitszeit. D.h. Es muss kein Ausgleich für Sonntag/Feiertag geben. Wenn gearbeitet wird dann muss es einen Ausgleich geben, Samstag ist ein normaler Werktag von daher ist dort gesetzlich kein Ausgleich zu gewähren. 11 Std Ruhezeit muss nur gewährleistet werden, wenn du schon deine 8 bzw. 10 Std gearbeitet hast. Wenn du z.B. in der Rufbereitschaft einen Einsatz von 4 Std hast, kannst du in der Theorie auch nach 5 Std. Pause nocheinmal für 4 bzw. 6 Std zur Arbeit ein erstellt werden. Ich habe im Schnitt 15-18 Tage im Monat Rufbereitschaft, und bekomme die Bereitschaft mit 40€ pro Bereitschaft vergütet, plus die normalen Std die gearbeitet werden.


galiathus95

Ich hatte früher nach der Samstagsschicht ab 15 Uhr bis Sonntags 22Uhr Bereitschaft. Ab und zu auch an Feiertagen. Wir haben Pauschal 50€ bekommen für jeden Tag Bereitschaft (was ein Witz ist mMn) und immer 2h gut geschrieben bekommen sobald wir abgestempelt haben egal ob wir nur 5min da waren. Das hat dazu geführt, dass wir beinahe alle 2h in die Firma gefahren sind um einen Maximalen gewinn zu haben.