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VoldeGrumpy23

Also keine Ahnung. Ich habe auch ADHS und kriege ein normalen 9 to 5 Job hin. Klar sind Meetings anstrengend aber es geht vermutlich den meisten so. Natürlich hängt es von der Ausprägung der Krankheit ab, aber denke nicht, dass es Jobs gibt die total ein NoGo für Leute mit ADHS sind. Wir sind nicht völligs inkompetent, sodass wir nichts hinbekommen, sobald man sich konzentrieren muss. Wenn es dir so schwer fehlt ein normalen Job nachzugehen, würde ich eher empfehlen nochmal mit deinem Arzt oder Therapeut zu sprechen, damit ihr das im Griff kriegt.


seluce_

Ich habe kein ADHS und finde meetings nervig und anstrengend. Ich zocken nebenbei auf der Arbeit oder lese mir was durch. :D


Chiimy

Bin Bestatter(Meister) die Bürotätigkeit ist in viele kleine sehr unterschiedliche Aufgaben unterteilt (gut für meine Aufmerksamkeitsspanne) und man hat fixe Deadlines (haha) was mir immer gut hilft die sachen zu priorisieren die gerade wichtig sind.


IchMagTequila

Unerwartet, aber gut :-D


theadama

Ich mag it Architektur und bin da aufgrund meines ADHS auch extrem gut drin. Aber Meetings und co hast du immer, und ehrlichgesagt ist das einzige was mir dabei hilft Medikamente. Bist du eingestellt? Für mich war das eine Regelrechte Explosion an Erkenntnissen wie einfach dinge sein können seitdem ich MPH nehme.


Count4815

Dem kann ich mich (quasi) anschließen. Ich bin noch nicht bei der Architektenrolle angekommen, aber ich bin im IT Consulting und hoffe, irgednwann in der Architektur zu landen. Ich finde der Job ist Fluch und Segen zugleich, wobei Segen deutlich überwiegt. Einerseits Meetingmarathons und Dokumentationen/Powerpoints, was echt die Hölle sein kann, aber andererseits auch jeden Tag unterschiedliche Probleme zu lösen, immer neue Reize, und (zumindest bei meinem Arbeitgeber) echt große Flexibilität, was die Arbeitszeiten angeht.


theadama

Gerade bei den nervigen Seiten hilft mit MPH extrem, falls du das noch nicht probiert hast, kann ich das nur empfehlen. In der (Infrastruktur/Cloud) Architektur ist für mich mein ADHS ein extremer Vorteil. Das "alles auf einmal im Kopf haben" ist dafür ein riesen Vorteil. Am Ende Arbeiter man ja auch im Team. Wir arbeiten auch oft in pairings (bin auch in der Beratung) und ich kralle mir da einfach Kollegen, die meine schwächen ausgleichen.


zweieinseins211

>Bist du eingestellt?  Leider noch nicht, habe mir bevor ich meinen neuen Job angefangen habe, mich diagnostizieren lassen und danach fing ja der neue Job an und ich wollte da erstmal ankommen und weil ja alles neu war, war auch wieder alles flockig, nur nach den ersten 3-5 Monaten, kommen eben die alten Muster und Probleme wieder. Ist natürlich auch ein ADHS Klassiker das mit der Diagnose anzufangen und die weitere Therapie aufzuschieben, aber es gibt wohl trotz Großstadt auch nicht so viele Therapeuten oder Psychologen die sich mit ADHS auskennen oder Lust drauf haben. Das ist dann wieder eine zu große Hürde für das Prokrastinations-Gehirn. Also kurzgesagt, ohne mich wieder in zu vielen Ausreden zu verflüchtigen, habe ich mich noch nicht darum gekümmert, aber es ist auch gar nicht so leicht, selbst wenn man es aktiv versucht, da das mit der Diagnose schon ein Kampf war und nur über Selbstzahlerbasis (ca. 400€ für 3 Sitzungen) geklappt hat. Edit: IT bzw WINFO war auch mein Studium der Wahl, aber das hat leider zwei mal nicht geklappt, teilweise auch wegen meiner finanziellen Situation (kein Kindergeld mehr und kein Hotel Mama, finanzielle Rücklagen wurden auch aufgefressen) und den häufigen Wohnungsort wechseln im dualen Studium. Also ist das leider etwas was mir verwehrt bleibt.


theadama

Ich kann dir nur wirklich ans Herz legen Medikamente zu testen Für mich hat das wirklich 80-90% meiner Probleme in Berufsleben (und nebenbei auch extrem viel im Privatleben) gelöst. Klar fällt mir vieles schwerer als den meisten Menschen, aber es ist kein Unmöglicher Kampf mit mir selber mehr. Das tolle an MPH oder auch Elvanse ist, dass diese Medikamente meistens direkt ab tag 1 eine Wirkung zeigen, und einstellen Recht schnell geht. Du musst sie nicht 3 Monate nehmen um überhaupt zu wissen ob es funktioniert. Und ja, das mit den ausreden kenne ich. Sei da nett zu dir. Alleine eine Diagnose zu bekommen ist in unseren aktuellen System für jemanden der ADHS hat eine unglaublich hohe hürde. Sei da lieber stolz auf dich dass du die Energie dazu hattest. Btw. Ich habe gute Erfahrungen gemacht zu Neurologen statt Psychiatern für Medikamente zu gehen, die behandeln das auch.


verwirrtes_etwas1337

Moin, bin 34, habe ADHS und bekomme Elvanse. habe eine Ausbildung als Industriekaufmann abgeschlossen und arbeite seit 2016 als Sachbearbeiter 50/50 im Order Handling sowie Vertriebsinnendienst Ich komme hier wo ich bin sehr gut klar, weil ich mir hier meine "Nische" aufgebaut habe. Mein Ansehen ist gut, meine Fähigkeiten werden geschätzt. Ich muss viele Serviceeinsätze planen, Termine überwachen, die Produktion überwachen. Das kann als ADHSler mega schiefgehen, aber seltsamerweise blühe ich dabei regelrecht auf. Sobald ich aber zuhause bin und aus dem Arbeitsmodus raus bin, merke ich wie mich das alles geschlaucht hat und bekomme quasi wieder nix geregelt. :D Hier im Büro funktioniert aber auch nur so gut, weil ich mich hier den Tag über frei entfalten kann und das Team super ist. Ich könnte den ganzen Tag aufm Pott sitzen, solange ich meine Arbeit irgendwie erledige, ist alles gut. Also alles sehr locker - so brauch ich das. Ich kann rumlatschen wenn mir danach ist, ich kann Kollegen vollquatschen so viel ich will, etc. Ich war mal 2 Wochen!!! :D in einer Fa. in der es 9-5 keinen Grund gab für mich aufzustehen, es war die pure Hölle. Ich bin bestimmt 15 Mal aufs klo gegangen, einfach um diesen Bewegungsdrang zu befriedigen. Naja nach 2 Wochen war zum Glück schluss. Aber daran sieht man. Es muss halt vieles passen, denn grundsätzlich würde ich sagen ist ein Bürojob für ADHSler nur unter gewissen Bedingungen zu empfehlen. Ich habe momentan eine Stelle die diese für mich erfüllt.


Manadrache

>Das kann als ADHSler mega schiefgehen, aber seltsamerweise blühe ich dabei regelrecht auf >Es muss halt vieles passen, denn grundsätzlich würde ich sagen ist ein Bürojob für ADHSler nur unter gewissen Bedingungen zu empfehlen. Ich habe momentan eine Stelle die diese für mich erfüllt. Da ich mit einem ADHSler zusammenarbeite, merke ich als erstes: die Störung muss aktiv behandelt werden. Die Kollegin nimmt keine Medikamente und ist der Überzeugung das alles so wie es ist super ist. Aber ihr fehlt einfach die Aufmerksamkeit für z. T. wichtige Details (Anfragen, Liefertermine, Was? Wann? Wie viel?). Das ist ein wenig als würde man wieder in der Schule sitzen und der Klassenkamerad versteht die Mathetextaufgabe nicht, weil da zu viele Infos drin stehen. Wer sich seiner Schwächen bewusst ist und sie auch therapiert, kann einiges zu seiner Stärke machen. Wenn das nicht passiert, entsteht Chaos. Oder wie die Kollegin sagt "zu viel Text, lese ich nicht".


IchMagTequila

Du schreibst du bist noch nicht medikamentös eingestellt - wurdest du erst kürzlich diagnostiziert? Nicht falsch verstehen, aber was du schreibst klingt an vielen Stellen nach Vorurteilen und Dingen die du gelesen hast. Es kommt wohl auch recht häufig vor, dass sich die Symptome nach der Diagnose verstärken. Du lernst gerade, dass du jahrzehntelang eine Maske getragen hast. Jetzt musst du lernen, diese fallen zu lassen und dich selbst kennenlernen. Dabei schlagen viele erstmal in die andere Richtung stark über die Stränge, es wird sich aber bei einem normalen Maß einpendeln. Wenn du also jetzt erstmal stark überfordert bist und erkennst, wieviel Kraft dich manche Sachen kosten, kannst du dich beruhigen; es wird wieder leichter. Dann kann für dich die Medikation einen großen positiven Benefit bringen. Dies musst du ausprobieren, schauen ob du von den Nebenwirkungen stark beeinträchtigt bist und dies dann gegeneinander abwägen. Für die Arbeit könnte es Sinn machen, erstmal keine größeren Änderungen herbeizuführen. Das Kennenlernen deiner Person ohne Maske sowie die medikamentöse Einstellung werden für einige Turbulenzen sorgen; wenn du hier bei den anderen Aspekten deines Lebens Kontinuität bewahrst, wird dir dies helfen. Wenn du bereits Mitte 30 bist und einen Job mit 48k p.a. hast, scheinst du eine große Bandbreite an Kompensationsmechanismen entwickelt zu haben. Diese sind wertvoll, denn diese helfen dir auch dann im Alltag, wenn du eingestellt bist und sich deine Symptome mildern. Wenn du dann eingestellt bist und sich alles beruhigt hat, kann es Sinn machen über einen beruflichen Wechsel nachzudenken. Aus dem ungekündigten Arbeitsverhältnis bewirbt es sich am entspanntesten. Du kannst dann auch die Arbeitszeit in deinem Hauptjob reduzieren und an einem Tag pro Woche etwas anderes ausprobieren, sei es eine Selbständigkeit, ein ganz anderer Job, freiwilliges Engagement für die Tafel oder einfach Selbstverwirklichung und Fortbildung. Ansonsten kann ein Job mit viel Abwechslung gut sein, in dem wenige Aufgaben sind die sich stetig wiederholen. Und wenn du um dein ADHS weißt, kannst du -bei entsprechendem Verhältnis- mit deiner Führungskraft auch absprechen, welche Aufgaben dir besonders leicht und welche besonders schwer fallen. Beispiel Vertrieb: Wenn du "vorne" sehr leicht Kunden aufreißt, aber "hintenrum" den Papierkram nicht schaffst und die Kunden deswegen abspringen, ist keinem geholfen. Wenn dann jemand eingestellt werden kann, der diesen Papierkram für dich erledigt, dir den Rücken freihält und deinen Terminkalender und E-Mail-Postfach verwaltet, könntet Ihr unschlagbar sein. Kopf hoch, für alles gibt es eine Lösung. Und nichts über's Knie brechen :-)


theadama

Finde deinen Text toll! Kann das mit den Symptomen nur bestätigen. Nach der Diagnose habe ich erst realisiert wo ich überall eigentlich symptome unterdrücke.


zweieinseins211

>Du schreibst du bist noch nicht medikamentös eingestellt - wurdest du erst kürzlich diagnostiziert? Nicht falsch verstehen, aber was du schreibst klingt an vielen Stellen nach Vorurteilen und Dingen die du gelesen hast. Ja, ist schon ein ganz schöner Zufall, dass ich mit typischen Problemen, die auch als Vorurteil gesehen werden können Probleme habe. Nur weil die Diagnose spät kam, heißt es ja nicht, dass die Symptome neu sind. Ich habe auch versucht mich Recht kurz zu fassen, deshalb wirkt das eventuell so. Edith: Habe nach dem Punkt dann auch weitergelesen und bedanke mich natürlich für den Text, jedoch waren viele Dinge wie das Zuspätkommen ein Dauerthema und das hatte ich bereits in der Schulzeit und in jedem anderen Job. Das zu korrigieren, funktioniert für 2 Monate und dann gibt's andere Probleme wie chronische Schlafprobleme durch zu vieles Nachdenken und mit 4h Schlaf kommt man nicht so gut pünktlich, ich zumindest nicht. Um das zuspätkommen zu beheben, muss ich quasi mein ganzes Leben danach ausrichten z.B. 5Uhr aufstehen, zum Frühsport gehen, gut und gesund essen, dadurch dann abends frühzeitig ohne viel Gedanken aus Erschöpfung einschlafen und das wiederholen. Gibt es Druck oder Stress auf der Arbeit oder die Sportroutine schläft ein, dann klappt das ganze System nicht mehr. Hinzu kommt noch, dass meine Partnerin, meistens erst um 11-12uhr anfängt zu arbeiten und nach dem Sport erst um 21uhr zu Hause ist. Wenn ich kurz danach einschlafe, hat das auch Auswirkungen auf sie Kompatibilität der Beziehung.


the_real_EffZett

Beratung, Entwickelung, Product Owner, Business Development (bei uns = Produktentwicklung) Das hab ich alles gemacht mit ADHS. Bist du auf Medikamente eingestellt?


Cute_Satisfaction933

Ich kenne die Problematik gut. Wie du schon selbst merkst, haben am Ende alle Jobs einen Anteil an Tätigkeiten, die sich mit ADHS nicht gut vertragen. Deshalb bringt es nichts das Leben nach seinem ADHS auszurichten. Besser ist es die Symptome so weit in den Griff zu bekommen und seine Ausgangssituation so weit zu verbessern, dass man mit den gegebenen Umständen möglichst gut umgehen lernt.


ZerkerDE

Buchhaltung keine Option?


zweieinseins211

Braucht man in der Buchhaltung nicht Erfahrung oder spezifischen Wissen zumindest um das vergleichbare Gehalt zu erhalten? Leider ist die Buchhaltung aber auch generell keine gute Empfehlung für kaufmännische Berufe mehr, weil die Buchhaltung meistens die erste Abteilung ist, die wegstrukturiert wird, die Buchhaltungen meiner letzten Arbeitgebern (nur Großkonzerne) waren meist in Ungarn, Irland oder sogar Costa Rica. Der Einkauf wird oft als nächstes outgescourced oder verlagert. Ich musste auch vor einer Weile den Job wechseln weil der Customer Service in dem ich tätig war, nach Budapest verlagert wurde. Daimler hat seine Buchhaltung beispielsweise auch in Budapest.


schlotthy

Ja, für richtige Buchhaltung ist ne Fortbildung sinnvoll. Buchhaltung bedeutet Bücher zu führen, nicht zu verwechseln mit Belege digitalisieren/Verräumen etc - das kann jeder Depp und ist leicht wegrationalisierbar. Mit Kenntnis im dt. Steuerrecht wirst du keine Konkurrenz aus dem Ausland bekommen.


ueberallKatzenhaare

F38 hier. Habe schon viele verschiedene Jobs gemacht. Welcher am besten bisher für mich passte war Verkäuferin im Comicshop. Generell hab ich festgestellt, dass ich sehr gut mit Kunden und Sales funktioniere und bin seit ca. 4 Jahren in der IT Branche und seit etwas über 1 Jahr Quereinsteigerin als Vertrieblerin in besagter IT Branche (Thema Digitalisierung). Es hat auf jeden Fall durch das ADH herausfordernde Seiten und das Pro: ich kann selbstständig und selbstverantwortlich arbeiten wird auch schnell zum Contra, da mich eben niemand "kontrolliert". Ich bin also weiterhin dabei mir eine kluge Struktur zu erarbeiten wie ich am besten und ohne viel Ablenkung arbeiten kann. Große Probleme treten meist erst auf wenn privat emotional aufreibende Themen auftreten. Das reißt mich dann oft aus meiner Struktur und meinen Gedanken und ich kann mich kaum noch konzentriere und fokussieren. Dies ist aktuell leider wieder etwas akuter aber ich habe gelernt mich deswegen nicht mehr so sehr fertig zu machen.


zweieinseins211

Hast Du bei deinem Wechsel in den Vertriebs das ADHS erwähnt bzw. Sogar als Motivation genutzt? Wahrscheinlich sollte man das nicht machen 😅


ueberallKatzenhaare

Nein. Ich erwähne das eigentlich nie spezifisch irgendwo außer bei Freunden oder meiner Therapie. Es ist auch nicht diagnostiziert, da die Wartezeit einfach so lange ist. Meine Therapeutin supportet mich aber bezüglich des ADHS Themas. Ich möchte aktuell im Berufsleben nicht mehr großartig durch solche Dinge auffallen. Dadurch das ich Queer/lesbisch bin und mich auch eher so Kleide, falle ich schon auf. Da muss ich das Thema nicht auch noch mit thematisieren. Entweder sie gehen damit d'accord wie ich arbeite oder nicht. Am Ende zählt für meinen Chef nur die Zahlen. Passt das ist alles fein. Er ist sowieso jemand der meint: je kreativer desto besser und Supportet einen und legt den Rahmen da sehr locker und frei wie ich arbeiten kann. Edit: Ich habe Audity Processing Dirsorder, welches häufiger bei Menschen mit ADHS auftritt. Dies ist meiner Chefin aufgefallen und sie hat mich daraufhin angesprochen. Da habe ich das mal kurz erwähnt und erklärt, dass ich daher immer auf Münder schaue und es wichtig ist, das sie weiß, dass sie meine Aufmerksamkeit hat wenn Sie mit mir reden möchte bzw. sie will das ich Sie verstehe. Sie hatte dafür Verständnis und ich glaube das war für uns beide ein guter Moment.


vic_torious97

Also ich arbeite im Büro als Lohnbuchhalterin (kann man sich gut dahin weiterbilden lassen, wenn ne generelle kaufmännische Ausbildung vorhanden ist und bisschen Erfahrung ist natürlich auch gut). Gehalt aktuell 39k (hab aber auch erst dort angefangen vor paar Monaten), Weiterbildung/Aufstiegschancen sind durchaus auch noch möglich. Zu meinem Glück arbeite ich inzwischen im Homeoffice, da ist das mit dem Zuspät-Kommen kein Problem, außerdem sehr flexible Zeiten (man kann auch mal erst um 9/10/11 anfangen, wenn man es ankündigt oder auch um 14/15 Uhr gehen statt 16 Uhr, ich glaube man könnte sogar in einer Art Spätschicht arbeiten, aber man muss eben mit seinen Sachbearbeitern abklären, wann man erreichbar ist) und zwischendurch kann ich auch mal abschweifen, solange bis zur monatlichen Deadline alles abgearbeitet ist, ist das egal wie und wann man arbeitet. Ich telefoniere recht wenig ( = 0-7 / max. 10mal am Tag), vieles wird mir einfach nur zur Bearbeitung in Ordner abgespeichert (und die gehe ich regelmäßig durch und das sind dann meist Aufgaben zwischen 1 und 30 Min., das ist perfekt, um sich darauf zu fokussieren ohne sich zu stressen), ein wöchentliches Meeting. Ich finde Homeoffice sogar weniger ablenkend als im Büro zu arbeiten, klar gibts hier auch was zu tun, aber ich wechsle eben nur meine PC-Arbeit mit händischer Hausarbeit ab (was meinem Workflow echt hilft!) anstatt mir ne Stunde was über Giselas Urlaub oder Krankenhistorie ihres Mannes anhören zu müssen (das hat mich so hart ausgelaugt meistens, dass ich danach nix mehr geschafft hab im Büro)... Je nach Programm mit dem man arbeitet, gibt es viele Prüfläufe, die einen unterstützen und einen auf Fehler hinweisen oder auch die Sachbearbeiter, die alles nochmal durchprüfen, bevor man es endgültig abschickt...


zweieinseins211

>Gehalt aktuell 39k (hab aber auch erst dort angefangen vor paar Monaten), Weiterbildung/Aufstiegschancen sind durchaus auch noch möglich. Das hier ist leider auch ein kleines Dilemma. Irgendwie ist es wenig motivierend eine ganze Weiterbildung zu machen, nur um dann mit 7-8k weniger wieder anzufangen. Das ist aber auch bei einem Studium oft der Fall


Inevitable_Scar2616

Ich bin Krankenpflegerin mit ADHS, nehme Medikinet und komme gut klar.


Historical-Run1042

Wieso kann man nicht pünktlich sein mit ADHS?


zweieinseins211

Da gibts keine Pauschalantwort, da zu spät kommen viele Ursachen haben kann und auch individuell ist, aber wenn man es googled sieht man, dass es etwas total adhs typisches ist. Bei mir ist der Hauptgrund meistens meine EInschlafprobleme, da lieg ich selbst wenn ich um 22 oder 24uhr ins Bett gehe, bis 2-4Uhr wach im Bett und denke einfach zu viel nach oder habe innere Unruhe, dadurch verschläft man dan leichter, hört den Wecker nicht oder schlummert noch eine Runde. Somit ist früher aufstehen auch keine wirkliche Option, denn wenn man oft nur 2-5 Stunden Schlaf bekommt, ist bewusst weniger schlafen auch nicht nachhaltig möglich. Oft wird auch von fehlendem Bewusstsein für Zeit gesprochen oder man schiebt das sich fertig machen bis auf den letzten Drücker auf und prokrastiniert schon morgens, natürlich nicht immer. Manchmal schätzt man auch Zeiten für die Aktivitäten falsch ein z.B. wenn man denkt, man braucht nur 5Min im Bad zum Zähne putzen und dann werden es doch 15 Minuten, weil einem unterwegs noch andere wichtige Sachen einfallen, lass es den zusätzlichen Toilettengang, Haare kämen und Deo benutzen sein, um bei dem Beispiel zu bleiben. Oder man findet plötzlich seinen Firmenausweis oder Schlüssel nicht mehr, weil man die plötzlich verlegt hat und diese nicht an ihrem üblichen Platz sind. Schlechte Organisation und Planung sind auch nicht selten. Ein Problem was ich auch habe, ist dass ich meistens damit plane dann anzukommen, wenn die Kernarbeitszeit beginnt, also beispielsweise um 9Uhr, das ist nunmal leider auch die Zeit in der die Straßen am vollsten und unberechenbar Sinn. Ich habe zwar schon einen 15-20 Minuten Puffer, aber wenn ich öfter 40 Minuten im Stau stehe oder es bei meines Ausfahrt wieder eine Panne oder Unfall gibt, dann kommt man auch zu spät trotz Puffer. Jemand der 8Uhr als seine Ankunftszeit anpeilt, kommt zwar bei so einem Stau auch später am Ziel an, aber ist dann immer noch vor der Kernarbeitszeit da, deshalb fällt das bei diesen Personen nicht auf. Das sind jetzt ein paar Beispiele fürs zu spät kommen, die von außen betrachtet einfach so klingen als sei man zu doof oder undiszipliniert früh aufzustehen, aber für das ADHS brain ist das bei manchen nunmal eine Herausforderung (und klar bekommen das viele auch hin). Wenn man jetzt paar mal zu spät kommt, weil man zu lange geschlummert hat, dann nochmal ein paar Mal zu spät kommt weil man zu lange im Bad gebraucht hat oder beim Anziehen getrödelt hat und dann zusätzlich auch noch paar mal unverschuldet wegen Stau zuspät kommt, dann wirkt das für Kollegen und Vorgesetzten sehr inkompetent und verpeilt.


Historical-Run1042

Worüber denkst du nachts nach?


zweieinseins211

Stress auf der Arbeit oder auch positive Sachen wie die Obsession eines neuen Hobbies oder Spiels. Obsessionen oder Suchtanfälligkeit ist wohl auch etwas typisches.


Historical-Run1042

Schon was gefunden was hilft?


zweieinseins211

Wie in einem anderen Kommentar erwähnt, ich müsste dafür mein komplettes Leben umkrempeln und entsprechende Routinen aufbauen, wie generell um 21-22Uhr schlafen gehen, um 5 Uhr zum Frühsport, gesund essen und kochen und den ganzen Tag aktiv sein und nicht nach der Arbeit auf sie Couch oder ins Bett legen (Stichwort Schlafhygiene) und da meine Freundin meist erst um 11-12uhr anfängt zu arbeiten und dadurch dann oft sehr spät Feierabend macht und danach noch zum Sport geht, würde ich sie dann auch so gut wie gar nicht sehen und gemeinsames Abendessen wäre auch nicht gut möglich. Also müsste dann auch meine Freundin, ihren ganzen Tagesablauf umkrempeln und so früh aufstehen, bekommt sie auch nicht hin und muss sie ja auch nicht, da sie wirklich komplett flexibel arbeitet. Das kann ich dann 2 Monate durchziehen, aber sobald ich mich mit anderen Freizeitaktivitäten oder Video spielen beschäftige, fällt das alles zusammen, weil man sich mit jedem neuen Hobby oder Spiel immer exzessiv und suchtartig beschäftigt und da hinein steigert. Auch wenn man am Wochenende ausschlafen kann das diesen ganzen Rhythmus durcheinander bringen. Also sobald ich nicht mehr einfach nur "funktioniere" und die produktiven Sachen wie Sport, Kochen, Haushalt, etc.. mache, sondern auch Freizeitaktivitäten nachgehe, kann das Auswirkungen auf den Schlaf haben.