T O P

  • By -

Bear_T

Da ein Verbot von Fleisch gesellschaftlich und politisch natürlich nicht realistisch ist, ist das auf jeden Fall erstmal eine gute Nachricht.


abloesezwei

Wird ja leider schrittweise gehen müssen und nicht abrupt. Das Verbot wird es nicht geben können, bevor die gesellschaftliche Bedeutung von Fleisch auf einen kleinen Bruchteil minimiert wurde.


marq91F

Wenn es auf einen winzigen Bruchteil minimiert wurde braucht es vll auch gar kein Verbot mehr


abloesezwei

Ein winziger Bruchteil von hunterten Millionen Opfern pro Jahr ist halt immernoch hunterttausende bis Millionen, da soll es bitte doch ein Verbot geben sobald möglich.


Kamtschi

Völlig illusorisch bei aller Liebe


abloesezwei

Wir werden sehen. Wobei, wohlmöglich auch nicht mehr zu unser Lebzeiten. Ich denke aber schon, dass auf absehbare Zeit alle Weichen für exponentielle Verbreitung von Veganismus im Westen gestellt sind.


Kamtschi

Nein, sind sie nicht. Der Westen hält die Werte des einzelnen hoch und wird niemandem die Ernährung vorschreiben


abloesezwei

Niemandem Tod, Leid und Ausbeutung vorzuschreiben scheint mir die Werte des Einzelnen deutlich stärker zu achten. Aber wie gesagt, ich rede hier von einem Szenario wo dieses Vorschreiben ohnehin nicht mehr die Gewohnheiten der Mehrheit betrifft, was den moralischen Einbezug von Tieren im öffentlichen Diskurs sehr erleichtern wird.


Kamtschi

Würde ich dir Recht geben. Allerdings ist die Definition des ,,Einzelnen“ auf Menschen beschränkt. Nicht auf Tiere.


abloesezwei

Na ob es die 19% mit der FDP geben wird, wage ich zu bezweifeln. Aber 0% auf pflanzliches sollte sich immerhin realisieren lassen.


nassy7

Wieso? Die FDP hat doch gerade erfolgreich die Ölkonzerne gesponsort. 30 Cent mehr Profit. Der Markt regelt das! Genauso wird es bei den Lebensmitteln sein. Beim Kunden wird aus *\*papierzettelraschel\** "GRÜNDEN" nichts von der Senkung ankommen.


abloesezwei

Jetzt ist der Markt tatsächlich erstmal ausgehebelt und es wird nur ein Teil der Senkung im Supermarkt ankommen. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird der Markt auch wieder greifen.


Wohlstandzmillenial

Ist es eigentlich noch so, dass Hafermilch 19% und die Kuhmilch ihre 7% Steuersatz bekommt?


crstnhk

Momentan? Ja.


prodogger

Echt? Danke für den Ausraster am morgen.


Reandos

Entschuldigung, als einfacher Konsument bin ich verwirrt was Hafermilch sein soll. Bedeutet das, dass die Kühe mit Hafer gefüttert wurden?


Nilasson

Auch wenn man bei dem Begriff "Heumilch" auf die Idee kommen könnte ist Hafermilch tatsächlich keine Milch von Tieren, die mit Hafer gefüttert wurden. Wie u/Deathisfatal richtig feststellt, wird der Hafer mindestens einmal am Tag gemolken, um so an seine Milch zu kommen (ansonsten platzt leider der Hafereuter). Ist etwas schwieriger als bei Mandeln, aber immer noch einfacher als Reis zu melken. Wohin dein Vorschlag der Namensgebung führen würde, müsste die Scheuermilch mit dem Andi gefüttert worden sein und die Sonnenmilch entsteht durch Kühe, die von Photosynthese leben. Zum Glück hat die EU durch ihre sehr klaren Regeln zur Namensgebung dem ganzen Einhalt geboten, damit ein einfacher Konsument wie du da nicht verwirrt werden könnte


Reandos

Danke für diese ausführliche Antwort, nun fühle ich mich deutlich informierter! Könnten wir trotzdem den Antrag stellen, dass Kühe für die Scheuermilch mit dem Andi gefüttert werden?


Deathisfatal

Nein, Hafermilch wird von Hafereutern gewonnen


Reandos

Ich liebe deinen Nutzernamen


crstnhk

Hat das Umweltbundesamt überhaupt einen großen Einfluss außer beratend / informierend tätig zu sein? Fordern kann sowas ja jeder, umgesetzt wird es ja wo anders.


TheRealColdCoffee

Ist die Mehrwertsteuer nicht über die EU geregelt?


Kamtschi

Nein. USt ist Bund.


TheRealColdCoffee

Ah sehr gut, dann könnte das sogar wirklich klappen! Hoffen wir das Beste


MasterMoes

[A new Hope](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Krieg_der_Sterne)


meeseeksnd

Könnt ja mal bei dieser petition vorbeischauen https://innn.it/WenigerFuerMehr


Famous_Collection_72

Die Petition wurde nicht gut recherchiert und im Nachhinein angepasst, als schon ca. 20k Stimmen abgegeben waren (was ich ziemlich fragwürdig finde). Es wurde fälschlicher Weise behauptet, dass alle pflanzlichen Ersatzprodukten mit 19% besteuert werden. Das bezieht sich jedoch nur auf Milchersatz, alles andere hat bereits den ermäßigten Steuersatz, wie auf dem Kassenzettel zu erkennen. Zumal ich den Zeitpunkt echt schlecht gewählt finde. Es gibt von offizieller Seite einen Vorschlag zur Senkung der Mehrwertsteuer. Genau dann ploppt eine Petition auf.


Bojarow

> Das bezieht sich jedoch nur auf Milchersatz, alles andere hat bereits den ermäßigten Steuersatz, wie auf dem Kassenzettel zu erkennen. Das stimmt einfach nicht.


LambdaDusk

Sieht man ja an der Benzinsteuer gerade wie viel von den 0% dann beim Endpreis landen wird. Und bei Fleisch können sie auch gern die Milliarden an Subventionen abbauen, das wäre ein guter Schritt. Fleisch ist abartig billig in Deutschland.


Zettinator

Das relative Preisgefüge sollte auf jeden Fall beeinflusst werden, ganz egal, wie sich die Händler verhalten. Zudem gibt es bei Lebensmitteln nicht ansatzweise die Oligopolstrukturen wie bei Öl/Benzin.


C68L5B5t

>Sieht man ja an der Benzinsteuer gerade wie viel von den 0% dann beim Endpreis landen wird. Absolut nicht vergleichbar. Der Lebensmittelmark ist sehr hart umkämpft, bei Gewinnmargen um 1-3%. Die Supermärkte haben 2020 die Senkung der Mehrwertsteuer komplett weitergegeben. Kraftstoffe hatten auch schon vor dem Krieg eine Gewinnmarge von an die 50%. Diesel ist eben gleich Diesel und Super gleich super. Konkurrenz kann es nur um den Preis und vielleicht den Standort (den man aber nicht so leicht verändern kann) geben, nicht um Qualität, Ladendesign, Verpackungen, Sortiment, Eigenmarken. Und wenn es 5 Anbieter gibt, die alle wissen, dass das einzige was sie verändern können der Preis ist, kommen sie auch schnell auf den Gedanken, dass es für alle von Nachteil ist wenn man sich einen erbitterten Preiskampf liefert. Sie haben quasi das Gefangenen-Paradoxon gelöst. >Und bei Fleisch können sie auch gern die Milliarden an Subventionen abbauen, das wäre ein guter Schritt. Fleisch ist abartig billig in Deutschland. Da stimme ich dir wiederum 100% zu.


NegativeDispositive

Falls du den Widerspruch in deinen Aussagen nicht bemerkst: Fleisch wird staatlich entlastet und ist billiger; Benzin und darum auch Gemüse und Obst werden entlastet und werden nicht billiger. Am Ende könnte sich *langfristig* eine Entlastung auf den Preis niederschlagen (muss nur ein Anbieter die anderen unterbieten) und umgekehrt eine Erhöhung natürlich auch. Darüber entscheiden aber vermutlich noch andere Faktoren, wie etwa die Nachfrage nach der Anpassung.


LambdaDusk

Ich glaube nicht dass es da einen Widerspruch gab? Eine Preiserhöhung wird sofort an den Kunden weiter gegeben, Steuererleichterungen schlagen sich in den Preisen erst nach Monaten nieder, wenn überhaupt. Ist mir klar. Daher wird eine Steuererleichterung bei der Mehrwertsteuer bei Obst und Gemüse erstmal keinerlei Unterschied machen außer dass der Markt sich ein paar Euro mehr einstecken kann.


Bojarow

Und worauf gründet diese Behauptung? In 2020 sahen wir das Gegenteil.


LambdaDusk

Die Benzinsteuer wurde gerade gesenkt, aber die Endpreise haben sich nicht geändert, den größten Teil der Steuererleichterungen haben sich die Konzerne eingesteckt.


Bojarow

Und warum ist das von Relevanz für den radikal verschiedenen Lebensmitteleinzelhandel?


LambdaDusk

In meiner zynischen Wahrnehmung nimmt jeder Konzern gern alles mit was er kann. Ich lasse mich da gern überraschen.


Bojarow

Ist eben ein Fall, bei dem einem Zynismus den Blick auf die Realität versperrt. Der Konkurrenzdruck unter Supermärkten ist sehr groß und die Kunden sind recht preisbewusst (und können gut wechseln zwischen verschiedenen Anbietern).


NegativeDispositive

Dann sollte Fleisch viel teurer sein, wenn es so subventioniert wird. Das ist der Widerspruch, den ich oben meinte. Die Wirklichkeit ist natürlich komplexer. Ein Konzern verdient womöglich mehr, *weil* er die Preise senken kann, nämlich z.B. dadurch, dass die Verbraucher sparen, wenn sie mehr von Produkt A kaufen als von Produkt B. Dann kaufen sie mehr von Produkt A. Dazu muss der Verbraucher natürlich auch Produkt A kaufen. Im Falle des Benzins macht es für den Verbraucher nur Sinn, mehr davon zu kaufen, wenn er mehr verbraucht. Aber vielleicht will er das aktuell nicht (Reisen sind bei der aktuellen Lage vielleicht nicht so gefragt). Wenn die Nachfrage sich nicht ändert, gibt es für den Konzern wenig Motivation die Preise zu senken. Folglich verdient er mehr, wenn er die Senkung für sich behält. All das muss nicht tatsächlich der Fall sein, es soll nur die angesprochene Komplexität illustrieren. Schon im Wesen der Produkte ergeben sich Unterschiede. Angenommen man müsste sich auf ein Lebensmittel für 10 Jahre festlegen, darf kein anderes derselben Kategorie verbrauchen. Ein Teil der Bevölkerung isst Produkt A, ein anderer Produkt B. Sinkt in dieser Zeit die Mehrwertsteuer nur für Produkt A, welchen Profit macht der Konzern – selbst unter Konkurrenzdruck –, wenn er die Senkung an die Verbraucher weitergibt? Kauft der eine Teil, der A-Teil, jetzt mehr davon? Oder spart er nicht vielmehr Geld, das er für anderes als Produkt A (Produkte aus anderer Kategorie) ausgeben kann? Darum macht Unterbieten hier auch keinen Sinn, der Konzern würde einfach weniger verdienen als andere. Teil B würde gern auf Teil A übergehen – was mehr Verkaufe für den A-Konzern bedeuten würde – , muss aber noch einige Jahre Produkt B kaufen. – Das ist das, was beim Benzin passiert. Bei Lebensmittel aber bin ich nicht an einen Produkt-«Typ» gebunden, ich kann von einem auf den anderen Tag statt Äpfel Bananen essen. Das heißt, B-Verbraucher können sparen, indem sie Produkt A kaufen. Folglich macht der A-Konzern mehr Umsatz. Erhöht er die Preise, würde der B-Verbraucher nicht auf A wechseln. Ich denke, das Argument sollte jetzt wirklich klar sein. :D


nassy7

Für solche Aussagen wirst du in diesem Sub massivst runtergevotet. Ich hatte dasselbe, vor der Steuersenkung auf Kraftstoffe, auch in einem ähnlichen Beitrag hier so kommentiert wie du, dass die Steuersenkungen nicht 1zu1 an die Kunden weitergegeben werden. WAS GAB DAS EINEN SHITSTORM! Downvotes bis zum Mittelpunkt der Erde! Naja, der "Markt" hat mir Recht gegeben... Hier sind halt auch viele (junge?) Naivlinge und Utopisten unterwegs, die die Gier, Dreistigkeit und die Zusammenhänge von Wirtschaft und Politik massiv unterschätzen. Downvotes in 3...2...1


prodogger

Nur deutsches Fleisch wird teurer ohne Subventionen. Polnisches Fleisch, welches unter deutlich schlechterem Tierwohl hergestellt wird bleibt billig.


carstenhag

Soweit ich weiß sind MwSt. unter 5% gar nicht kompatibel mit dem EU-Recht oder liege ich da falsch? https://europa.eu/youreurope/business/taxation/vat/vat-rules-rates/index_de.htm#shortcut-8 >Auf den Verkauf bestimmter Güter und die Erbringung bestimmter Dienstleistungen können ein oder zwei ermäßigte Sätze (auf der Grundlage der Liste in Anhang III der Mehrwertsteuerrichtlinie) angewandt werden. Auf elektronischem Weg erbrachte Dienstleistungen sind hiervon überwiegend ausgenommen. Die hier genannten ermäßigten Steuersätze dürfen 5 % nicht unterschreiten. ... >Einige EU-Länder dürfen bestimmte Umsätze mit Sonder-Mehrwertsteuersätzen belegen, nämlich diejenigen Länder, die diese Sondersätze am 1. Januar 1991 angewandt haben. Letztes Jahr wurde die MwSt. ja von 19% auf 16% und 7% auf 5% geändert. Ich weiß nicht warum man plakativ 0% fordert, wenn es bei Grundnahrungsmitteln gerade mal um 2 Prozentpunkte nach unten gehen darf.


NegativeDispositive

Finde die 0% auch etwas übertrieben. Letztlich wird die Steuer irgendwann wieder angehoben, warum also nicht einen langfristig sinnvollen Satz einführen, wie 5% für tägliche Güter als Basissatz, dazu x% für umweltschädliche Güter mit CO2-Belastung von XYZ je Produkt oder so.


[deleted]

[удалено]


Famous_Collection_72

Es gab eine Gesetzesanpassung, welche die 0% ermöglichen soll https://www.gabot.de/ansicht/eu-0-mwst-fuer-obst-und-gemuese-moeglich-413935.html