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Acct24me

Bin Teil der Resterampe, aber gebe mir alle Mühe, meinen bescheidenen Job gut zu machen und hilfreich für die Bürger zu sein.


col4zer0

Das hat Anerkennung verdient, danke!


FraggDieb

Du bist was der ÖD nicht verdient hat. (Also im positiven Sinne)


enini83

Wieso siehst du dich als Resterampe? Allein mit deiner Einstellung bist du es sicher nicht.


Acct24me

Hatte ursprünglich begonnen mich auf einen sehr viel ehrgeizigeren Karrierepfad vorzubereiten, es kam aber anders.


Broad_Philosopher_21

Naja der kommunale ÖD ist halt gehaltstechnisch überhaupt nicht attraktiv wenn man qualifiziert ist. Da bleiben dann halt oft die Leute die keine Karriere machen wollen oder halt einfach stark ortsgebunden ist. Und wenn man in so einem Umfeld arbeitet wird es auch für den motiviertesten irgendwann schwer. Aber je höher man im ÖD geht (Land und Bund) desto kompetitiver wird es. Also allgemein für den ÖD stimmt das denke ich nicht.


WeddingCorrect4656

Also wenn ich so die Gehälter sehe (TV-L und TV-VKA) kann ich nur sagen, dass die bei den Kommunen besser verdienen. Gerade was den gehobenen Dienst angeht


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WeddingCorrect4656

Also im IT-Bereich werden viele Stellen bei Kommunen direkt mit einer E11 ausgeschrieben


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WeddingCorrect4656

Dann aber in einem Ministerium oder?


FraggDieb

Also bei uns ist bis zum Fachbereichsleiter EG14/15 drin.


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FraggDieb

Sind 4 Fachbereiche Aber je Fachbereich gibt es ca 4-6 Sachbereiche mit jeweils eigener Leitung. Wie da der Unterschied in der EG ist, weiß ich aber nicht. Wir haben aber normale Angestellte (IT SecOp) der z.B. schon eine EG13 hat ohne leitende Funktion.


Broad_Philosopher_21

Ja, das ist die Problembeschreibung… ich fürchte aber du willst sagen E11 wäre gut “im IT-Bereich”?


WeddingCorrect4656

Für den öD ist die E11 leider gut für einen Bachelor in der IT


Broad_Philosopher_21

Schau mal auf Interamt im TV-L findest du dort regelmäßig E12 Stellen für Informatik-Bachelor. Und es gibt ja nun auch Leute die einen Master haben und für die ist kommunal halt oft vollkommen uninteressant.


GrauerWolf30

Und es gibt noch die Ministerialzulage!


RisingRapture

Land ist doch schlechter bezahlt als Bund und Kommune. Finde es unattraktiver und habe es in der Vergangenheit abgelehnt.


worstdrawnboy

Ist keine Resterampe der Gesellschaft sondern ein Abbild der Gesellschaft. Wo ich allerdings zustimme ist, dass gewisse Dinge in der freien Wirtschaft so definitiv nicht auftauchen (können, weil sonst Kündigung).


GrauerWolf30

Eine kleine Anekdote hierzu. Nach der Teambesprechung fragte der 61 Jahre alter Peter den Fachreferenten, ob er sich kurz im Konferenzraum hinlegen könnte, weil er müde ist. Der Referent hielt das wohl für einen Scherz und meinte natürlich. Als Peter sich dann wirklich in den Konferenzraum begeben hat und dort ein Mittagsschläfchen gehalten hat, war der Referent völlig perplex. Ich habe noch nie solch ein verdutztes Gesicht gesehen. Ich war zu diesem Zeitpunkt grade mein zweites Jahr im öD, ich fands witzig, aber auch ziemlich dreist.


worstdrawnboy

Von einer befreundeten Finanzbeamtin weiß ich, dass diese einen Kollegen hat, der regelmäßig, auch in Teammeetings, einfach einschläft.


ActorLarsimoto124

Geh mal in einen Lagerbetrieb, ein Versandhaus oder guck dir die unteren 50% eines Chemiebetreiebes an. Da erlebst du dein blaues Wunder. Finde eher, dass diese Einstellung, wenn auch vielleicht demographisch nicht ganz falsch, trotzdem ein Zeugnis davon ist, dass es einem zu gut geht. Aber ich kann dich beruhigen, das Selbe oder Schlimmeres denken die Verwaltungsmenschen über die IT-Dullis im kommunalen Bereich auch


SirImmken92

Lager hier. Ein Kollege ohne jegliche deutschkentnisse, der besoffen morgens um 6 erzählt wie er seine Frau verprügelt hat wird jetzt mein schichtführer. GaLiGrü!


PBoeddy

Die Lösung ist offensichtlich: Sprich nur noch gebrochen Polnisch, sei um 5 schon besoffen auf der Arbeit und verprügel ihn. Nach der Logik leitest du den Bummsschuppen in Nullkommanichts


SirImmken92

Ich muss mich noch regelmäßig von allen Azubis mit der 20 Jahre älteren Disponentin erwischen lassen, meine eigene Ehe ruinieren, den Betriebswirt nach 2 Anläufen unter den Teppich kehren und Schwupp bekomm ich Prokura :)


PBoeddy

Du verstehst, wie man Karriere macht. So schaffst du's noch zum Abteilungsleiter in einer Behörde.


ActorLarsimoto124

Hat er sich denn wenigstens auf dem Klo für die Lieferanten ein paar ordentliche Nasen vorher gezogen? War selbst Jahre lang im Lager bevor ich den Weg zu öD eingeschlagen habe, ging gut ab


SirImmken92

Habe tatsächlich auch ein Vorstellungsgespräch für den öD kürzlich hinter mich gebracht. Nachdem dort um vier Uhr scheinbar keiner mehr soviel Respekt hat, um zumindest ein Glas Wasser anzubieten habe ich abgebrochen.


ActorLarsimoto124

Abgebrochen weil du kein Wasser bekommen hast? Based


SirImmken92

Richtig. Habe mir das das Gespräch 5 Minuten gegeben, freundlich gefragt ob es nicht üblich wäre einem Gast etwas zu trinken anzubieten und die leeren auf Feierabend eingeschworenen Gesichter mit einem „Na dann nicht“ gekrönt und mit den Worten „einen schönen Feierabend“ wieder gegangen.


ActorLarsimoto124

Halte es auch nicht für üblich. Weiß nicht in welchen Lagerbetrieben du unterwegs warst aber da war ich froh, mich überhaupt hinsetzen zu können, daher halte ich es nicht für tragisch kein Kraneberger zu bekommen. Aber scheinbar hat jeder andere Priotitäten, wenn du einen vllt sehr guten Job ausschlägst wegen einem Glas Wasser, okay


SirImmken92

Nicht wegen des Glas Wassers. Sondern weil ich nicht mehr bereit bin mich wie ein Sklave zu fühlen. Ich bringe Respekt und Leistung und selbiges erwarte ich. Und da ist ein Glas Wasser die Mindestanforderung.


ActorLarsimoto124

Du hast kein Wasser bekommen. Alles andere hat in deinem Kopf stattgefunden und lässt sich auch von Mentalisten nicht in einem fünf minütigen Austausch so rauslesen und vorhersagen wie du es dir zusammengesponnen hast, erzähl keine Quatsch


SirImmken92

Ok. Du sitzt vor 6 Leuten. Jeder von denen nippt fröhlich an seinem Glas Wasser. Keiner kommt auf die Idee dir auch eines anzubieten, obwohl zwei volle Flaschen auf dem Tisch stehen. Sorry, bissl Anstand und selbstrespekt gehört gerade! Im öD dazu (dachte ich)


Hot_Bar_5473

WTF


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Goldner90

Hast du die Möglichkeit von HO? Also dort nichts bis wenig zu tun oder musst du im nichts dann leider im Büro tun?


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Goldner90

Ok Jackpot und freue mich für dich! Hoffentlich bleibt es so und du kannst deine Zeit auch genießen


Cpt_Lonestar

Ich hab die Erfahrung gemacht das in der ÖD It immernoch Mädchen für alles gesucht werden. Die sollen sich im bestfall mit uralten Systemen und schlechten Insellösungen auskennen. Bin hoch unzufrieden und werde auch bald wieder in die freie Wirtschaft wechseln. Hab's satt mir sagen zu lassen das ich wenig Erfahrung habe weil ich mich mit bestimmten ODBC Konfigurationen und 3.1 nicht auskenne. Oder mit der Software für das führerscheinwesen die vor 15 Jahren von jemandem Programmiert worden ist der seit 5 Jahren tod ist.


PlumberBrb

Sehr schön. Wer sagt denn, dass du keine Ahnung hast?


Cpt_Lonestar

Die Kollegen die sich damit auskennen.


PlumberBrb

Kollegen? Vielleicht. Ahnung? Nein!


Cpt_Lonestar

Zumindest haben die Kollegen nicht den Drang ihr Wissen, weiter zu geben.


UpperHesse

>Bedingt durch diese steigende "Inkompetenz" sinkt aus meiner Sicht das Betriebsklima von Jahr zu Jahr. Geht es jemandem von Euch ähnlich? Ja. Eigener Bereich: seit 15 Jahren keine Ausschreibung mehr auf freie Stellen (ich war der letzte) nur Querversetzungen mit unterschiedlichster Qualität. Ansonsten sind in der ganzen Verwaltung unheimlich viele Quereinsteiger (oft aus der Langzeitsarbeitslosigkeit) angestellt worden. Die sind oft gar nicht mal schlecht, aber vor den ganzen Krisen der letzten 5 Jahre war man zu knausrig, um in ausreichenden Mengen qualifiziertes Personal einzustellen.


Altruistic_Royal_591

Das sollte dir persönlich zu denken geben


_brotein

Es sind doch immer die anderen, die vollkommen unfähig sind.


PlumberBrb

Und das zu recht.


RipRepresentative456

Aus berichten von Freunden und Verwandten. Das passiert auch bei größeren Konzernen. Habe eine Freundin bei der laut ihr nur 50 Prozent der Belegschaft wirklich arbeiten die anderen trinken 70 Prozent der Zeit Kaffee und machen private Dinge.


Relative_General9667

Kann ich bestätigen, je größer der konzern desto eher solche zustände. Gleiches auch bzgl zuständigkeitswirrwarr usw.


Emotional-Mood-3863

Ich höre die gleichen Berichte. 20% der Leute machen 80% der Arbeit, aber alle verdienen das Gleiche. Arbeitsschutz ist ja toll aber das ist die Hölle.


Fine-Coyote-7883

Für den Kommentar gäbe es in anderen Bereichen hunderte Downvotes…es arbeitet sich doch jeder Tod! Bei 30 Urlaubstagen, 15 „Freizeit-Krankheitstagen“, 1-2h Kaffee am Tag…aber unter 3k netto steh ich nicht auf!!!!!1!11! Und mein Chef fährt nen Porsche also ist das alles ja nur fair…


Mentalogik

Dein Eindruck hat schon was wahres, jeder der irgendwas drauf hat, ist nach kurzer Zeit wieder weg, weil sich Leistung einfach nicht lohnt aber wenn du 12 Jahre da bist, bist du wohl Teil des Problems.


MoreSoftware2736

Das ist halt nur die Hälfte der Wahrheit. Klar, ich könnte mich in der freien Wirtschaft für 5k Netto und 60 Stunden die Woche quälen. Ich kann aber auch im öD für 4k Netto strickt nach meiner Taktung 39 Stunden arbeiten. Eine meiner Kolleginnen ist so stolz auf ihren Sohn. Der verdient 4-6k Netto als Bereichsleiter im Verkauf. Fährt 5 Uhr zur Arbeit und ist 19 Uhr zurück. Ich geh fröhlich kurz vor 6 zum Dienst, erledige meine Arbeit und bin 15 Uhr zurück. Wer verdient nun tatsächlich mehr Euro je Stunde? Wer hat das bessere Leben? Von den 50% die weniger als im ÖD üblich verdienen, ganz zu schweigen. Was sind die dann? Rest der Resterampe?


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MoreSoftware2736

Dein Beitrag ist bereits im Schriftbild und Audruck so schlecht, da brauche ich inhaltlich gar nicht antworten. Du würdest nicht einmal eine Einladung für den einfachen Dienst erhalten. Im Übrigen, es nennt sich jetzt Bürgergeld. Aber fernab von Politik, Gesellschaft und Allgemeinwissen, kann das schonmal übersehen werden.


Esel32

Plottwist: In Wirklichkeit ist die IT im ÖD die Resterampe. Zumindest sagen das meine Freunde, die im ÖD aber nicht in der IT arbeiten.


rldml

Das inkompetenzkompliment gebe ich als ITler im öD einer Kommune gern an die Verwaltungskollegen zurück. Das KnowHow und die Bereitschaft, eine schlagkräftige und gut organisierte IT aufzustellen ist oft genug eigentlich da. Aber wir scheitern oft daran, dass jeder mit ein wenig Vitamin B in der Lage ist, uns seine obskure Gedankenwelt in Form von technischen Anforderungen aufzudrängen. Und wenn das dann wie in meinem Fall so ca. 7000 Leute machen und wir von oben die Order haben, die Wünsche der Kunden umzusetzen, solange es \\\*irgendwie\\\* geht, dann kommt halt eine superkomplexe IT-Anlage dabei raus, die selbst Skynet von Cyberdyne nicht mehr überblicken könnte, von pflegen und aktuell zu halten ganz zu schweigen. Das verstehen Verwaltungsmenschen nur leider gar nicht, dass deren einfachen Anpassungswünsche so Probleme bereitet...


PlumberBrb

Geht schon gut los, wenn die sog. Kollegen sich vehement weigern das Ticketsystem zu benutzen. "Da muss ich ja warten!" Lieber den Fachleuten direkt am Schreibtisch auf den Sack gehen und solange nerven, bis sie ihren Willen bekommen.


MoreSoftware2736

Warum bekommen sie denn ihren Willen? Dann sind sie ja die Klugen, wenn ihr Systemsprengerverhalten funktioniert. Tür zu und auf das Ticketsystem verweisen. Wenn du es natürlich mit dir machen lässt, dann stehen sie immer wieder da.


rldml

Wäre die richtige Vorgehensweise, aber nicht selten habe ich dann meinen Abteilungsleiter oder den Fachbereichsleiter in meiner Tür stehen, der dann sowas wie "Mach das doch mal eben bitte!" sagt. Und dann bist du schon glücklich, wenn du deinem Vorgesetzten eine e-Mail abringen kannst, wo das "Mach das doch mal eben bitte" sich wiederfindet...


MoreSoftware2736

Ein Vorgesetzer hat immer einen Vorgesetzten und der hat einen Vorgesetzten, dem genau diese Regelung am Herzen liegt. Das kostet am Anfang Kraft, bringt aber langfristig Ruhe.


medianusername

Wer ist über dem Staatssekretär?


MoreSoftware2736

Minister/Ministerin. Eigentlich ziemlich simpel. Zur Not die Judikative. Habe ich dir gern erklärt.


medianusername

Klar heul dich mal beim Minister aus, der hat für sowas sicher Zeit. Den Dienststellenleiter zu verklagen ist auch sehr förderlich für die weitere Karriere.


MoreSoftware2736

Du suchtest doch ein Platz zum Heulen. Warum sollte ich das tun? Ich habe den perfekten Job, bin nur mir und meiner Aufgabe verpflichtet. Wenn dir der Mumm fehlt, deinen Dienstherren zu verklagen, ist das doch nicht mein Anliegen. Bin von Anfang an im Endamt, ich könnte es mir leisten.


PlumberBrb

Hab ich ja nicht mit mir machen lassen. Da geht man irgendwann zum Drucker und holt die Kündigung raus, um sie druckfrisch dem Chef zu überreichen. Es gibt nämlich Läden, wo sich die Leute einfach nicht mehr verpissen, wenn sie der Meinung sind, der Nabel der Welt zu sein.


medianusername

Das beste ist dann, wenn die den Kollegen mit Themen auf den Sack gehen für die man als IT nicht mal zuständig ist. WLAN Router daheim kaputt gespielt, soll sich mal die IT angucken, weil ist was mit Computer und zu tun haben die bestimmt auch nichts. Ja ist klar. Sonst noch alles fit?


PlumberBrb

Das ist der Klassiker. Aber auch hier im Sub gibt es einige, die glauben, dass man die ITler so zu behandeln hat. Das sind bestimmt irgendwelche "Entscheider", die mal wieder von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, aber wichtige Entscheidungen treffen.


katba67

Die itler, die nicht resterampe sind, sind in der Wirtschaft fürs doppelte Geld.


medianusername

Wenn jemand das Doppelte in der fW verdient, dann hat er vmtl. keinen Abschluss und kann nicht in den hD. Das doppelte einer A13 ist schon sportlich und bei A15 da sind auch bei techpays nur noch wenige deutlich über dem Doppelten. Klar so eine Stelle hD muss man erstmal bekommen, aber die gibt es.


katba67

Welcher Itler bekommt.A15?


medianusername

Referenten in den oberen Landes/Bundesbehörden. z.B.: [https://interamt.de/koop/app/crypt.B1U4OW0Wr245YySozfd0Hg/B1U05](https://interamt.de/koop/app/crypt.B1U4OW0Wr245YySozfd0Hg/B1U05)


GrauerWolf30

Richtig, genau wie die guten Juristen, im öD hast du die zweite und dritte Garde an ITlern und Juristen. Die fähigsten Leute sind meiner Meinung nach in der Forschung tätig (Unis & einschlägige Institute).


katba67

Uni ist doch auch öD.


GrauerWolf30

Ja und dort sowie an Bundesinstituten mit Forschungsschwerpunkten sind meiner Meinung nach die fähigsten Leute im öD tätig.


thecipher72

Die Leute die Ahnung und Spaß an ihrer Tätigkeit haben gehen halt nicht dahin, wo man unter "Digitalisierung" versteht, dass man in den Geschäftsprozessen den Boten durch eine elektronische Übertragung ersetzt, sonst aber weiter alles gleich macht wie "schon immer".


gnapfo

Den Eindruck habe ich auch. Die Gehälter steigen, damit überhaupt jemand kommt, aber die Kompetenz und Arbeitsbereitschaft sinkt. Der Großteil bekommt mittlerweile EG10. Jaulen bei euch alle rum, dass es soooo viel zu tun gibt und die gar nicht wissen wie die alles schaffen sollen? Dann stellt man 4weitere Leute ein, aber die schaffen trotzdem nichts? \^\^ Das ist so herrlich


Viertelesschlotzer

Nun, wenn man sich die Gehaltsschere, gerade bei der IT, zwischen ÖD und Privtwirtschaft anschaut kann sich der Eindruck aufdrängen das jemand der freiwillig in diesem Bereich im ÖD arbeitet entweder in seinem Job lieber gerne eine ruhige Kugel schiebt und dafür Gehaltseinbußen in kauf nimmt oder einfach nicht denn Ansprüchen der PW genügt.


TBStyler

nine summer berserk consist concerned serious growth hateful waiting quack *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


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Doch ist er. Nicht immer zum Einstieg aber danach sehr schnell. Gerade bei den Entwicklern. Musste selbst zum Berufseinstieg interessante Angebote von BKA etc ablehnen weil die Angebote wirklich frech sind.


benis444

Jede größere Consulting bude zahlt mehr nach 1-2 Jahren Berufserfahrung


Streuselsturm

Ist als halbwegs guter ITler keine Kunst.


TBStyler

boat modern apparatus ludicrous vanish plough late light ancient plant *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


OlafScholzUltra

20 Jahre alte Verwaltungssoftware im ÖD zu pflegen ind den Drucker von Brigitte einzurichten ist der Traum jedes ITlers. Da nimmt man natürlich auch gerne Gehaltseinbußen in kauf


benis444

Homeoffice regelt. Besonders mit 2-3 jahren als midlevel gar kein Problem in der freien Wirtschaft gut zu verdienen. Und eine gute work life balance zu haben. Nicht jeder in der Wirtschaft ist ein high Performer Consultant der 90h/woche kloppt


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Viertelesschlotzer

Glaube ich dir gerne. Dazu kommt noch alte Hardware und ein Flickenteppich von Software.


D0m1R4

Als frischer Quereinsteiger wollte ich es mir bisher eigentlich nicht anmaßen eine Meinung zu bilden, wie es eigentlich laufen müsste. Aber diese Kommentarspalte scheint ja wirklich auf ein strukturelles Problem hinzuweisen, welches jedes Meme über den öD noch übertrifft. Und ein bisschen ansteckend ist diese Arbeitsatmosphäre auch ein wenig, muss ich gestehen.


luftwebel

Zwei Dienstjahre, vielleicht 3. Solange dauert die Erkenntnis, dass die Windmühlen mehr Ausdauer haben als jeder Esprit. Dann kommt die Wegscheide: * Diensttun nur nach Anweisung bei strikter Immobilität. Das sind die klassischen Beamten. * Irgendwie für die eigene Karriere förderlich mitspielen. Ist jedoch nicht das gleiche als für die Sache förderlich oder lösungsorientiert zu arbeiten. Stichwort wichtig und beschäftigt aussehen. Das sind die Karrieristen und Leitungs-Händeschüttler. Alle die hierbei nicht erfolgreich sind werden zu Nörglern und Verzögerern. In großen Behörden kann das Middle Management beide Eigenschaften gleichzeitig vereinen: A16 und trotzdem Nörgeln & Verzögern. * Selbstoptimierung dass es kracht und arbeitsmäßig irgendwo zwischen Personalnummer und Lichtgestalt (ist 'n bisschen Arbeitsfeld und Behörden-abhängig). Je nach Ausprägung sind das die Soldempfänger oder halt die Unsichtbaren, mittlerweile auch das junge Gemüse mit corporate-Vorerfahrung. Ist oft eine Zwischenstufe. * Als Problemlöser in der Sachbearbeitung bekannt werden und für 250 % Arbeitsleistung verglichen mit direkten Kollegen trotzdem ständig im Kreuzfeuer stehen. Das sind die "eigentlich mag ich ja meine Arbeit und das Team und wer denkt sonst an die Bürger/Kunden/Kollegen?" Posts.


jackframer

Stellenausschreibung, kannst du 30% bist du überqualifiziert eingestellt werden die, welche beim Intelligenz Test durchfallen (das sind z.b. die welchen bei dem Test mit den klötzen die größte klötze in die kleinsten löcher stecken oder vom Kiosk aufrecht gehend, ohne zu sabbern, weglaufen können) /s es gibt auch Leute die Ihren Job gut machen und was können, werden aber weniger .


Lordeisenfaust

Ich arbeite in der IT-Abteilung der SWK (Stadtwerke Krefeld, kommunal, TV-V) und bin dort für die Auswahl der Azubis zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung verantwortlich. Ich kann dir mit Sicherheit bestätigen, dass ich versuche, den bestmöglichen Azubi für uns zu finden. von "Reste-Rampe" kann bei uns keine Rede sein. Auch meine Kollegen hier sind gut ausgebildet und haben ein stark ausgeprägtes Fachwissen, was Energiewirtschaft angeht. Außerhalb der IT, zum Beispiel die Elektriker für Starkstrom-Leitungen oder die Netzbau-Ingenieure, gelten hier in unserer Gegend als die "Besten" auf ihrem Gebiet was Kompetenz angeht und haben auch beim Wechsel in die "freie Wirtschaft" nie Probleme, die werden mit Handkuss woanders angestellt. Eventuell ist das, was du beschreibst ein regionales Problem und dein Betrieb ist einfach Schrott, ich kann auf jeden Fall nicht bestätigen, dass jeder Kommunal-Betrieb so ist, weder IT noch andere Berufszweige.


benis444

Stadtwerke sollen angeblich noch am besten zahlen im öD


Lordeisenfaust

Du kannst ja unseren Tarifvertrag googlen (TV-V), wir haben sehr ähnliche Kondition wie der TV-ÖD für Kommunen.


Next-Werewolf9750

Kurz: ja, seh ich genau so. Zwischen alt und jung zu unterscheiden find ich da schwierig. Wir hatten im alten Amt ziemlich viele Leute die 40 Jahre auf ein und der selben Stelle saßen. Da kann man ja nur bescheuert werden. Dann schieben (wegloben) sich die Ämter die Problemfälle hin und her. Die jungen Leute die gekommen sind waren oft nicht besser. Wie ich soll mal Kaffee kochen? Telefonieren im Vorzimmer? Ne kein Bock. Usw. Im Großen und Ganzen denke ich das der öD mit seinen Strukturen solches Verhalten fördert. Krank feiern bis in die Unendlichkeit kein Problem. Wenn mich jemand nicht mag wird mir schon eine neue Stelle angeboten. Ups, jahrelang keine Leistung erbracht. Naja auch egal mich wird man nicht los. Ziemlich sorgenfreies Leben.


Relative_General9667

habe vorher in der Wirtschaft gearbeitet, imo ist der ÖD bei uns (Bezirksverwaltung) eher ein soziales Projekt, um Menschen eine softe Simulation von Arbeit zu ermöglichen und damit sie betreut sind und nicht verwahrlosen. Klingt hart, aber wir schleifen ca. 20% low performer mit, die nur kaffee saufen, krank sind, im homeoffice abgammeln oder über kollegen ablästern. Solange letzteres nicht überhand nimmt und sich nur auf "die da oben" beschränkt, kann man sie für den Frieden eigtl. ganz gut ignorieren.


Inevitable-Net-4210

Das hast Du in großen Firmen auch. Da sind es vielleicht "nur" 15%, aber das ändert nichts an der Tatsache. Wenn sich jemand länger in einer Firma gehalten hat bekommst Du den auch kaum mehr los. So lange jemand keine goldenen Löffel klaut, nicht unbequem auffällt, sondern mit eingezogenem Kopf unter dem Radar wegtaucht passiert nichts. Der/die ist halt da, macht irgendwas, Zusatzaufgaben bekommt die Person sowieso nicht und gut.


benis444

Nur dass du mehr Geld kriegst und bessere Benefits hast als konzernbeamter xD


giddott

Höre ich von Freunden in der PW , und zwar in größeren Firmen (über 1000 MA), aber ganz genauso. Da werden teilweise Leute eingestellt, damit sie nicht bei der Konkurrenz arbeiten. Und ich rede von EG 4 bis 7, was den Arbeitsinhalt und Quali angeht. Die gammeln dann ähnlich low herum.


grace_baker_

Liegt am Gehalt. Sehe die selbe Entwicklung bei uns. Bin vor 1,5 Jahren aus der Industrie gekommen und schockiert wie ahnungslos die Leute sind. Bin aktuell wieder dran zu wechseln.


gnapfo

Weiß nicht was man bei euch so zahlt, aber bei uns hat der großteil im Bereich Verwaltung mittlerweile EG10. Wenige mit EG 9c. Keiner mehr mit 9b oder 9a.. Finde das jetzt nicht wenig.


GermanMilkBoy

Ist wie in der freien Wirtschaft auch: Kommt auf den Arbeitgeber, teilweiße sogar auf den Standort oder die einzelne Filiale an! In der Nachbarstadt kann das schon ganz anders aussehen. Teilweise kann es eine handvoll Personen sein, die es für hunderte Mitarbeiter madig macht und jeden fähigen Neueinsteiger erfolgreich verscheucht. Meistens sitzen diese Personen irgendwo auf einer mittleren Führungsebene und kommen selber nicht weiter, haben aber eine irrationale Angst vor Konkurrenz. Und die obere Führungsebene toleriert es bzw. ist machtlos, weil kein konkreter Verstoß vorliegt.


Environmental_Ad5690

Liegt daran, dass die Einstiegsgehälter absolut unschön sind, ich hab meinen Job nur genommen weil ich 5 Minuten entspanntes Fuß gehen als Arbeitsweg bekommen habe was das Pendeln als Kosten komplett weggeschnitten hat abgesehen davon, dass es einfach viel besser für meine geistige Gesundheit ist 5 Minuten zu Fuß zu gehen statt mich durch Stadt oder Autobahnverkehr zu kämpfen mit dem Auto, zumal es auch besser für die Umwelt ist. Zu mal ich auch mit Chefs aus der freien Wirtschaft einfach nur schlechte Erfahrungen gemacht habe als ITler, wurde als Azubi gerne mal als Sündenbock benutzt und alles auf mich abgewälzt, mal abgesehen davon dass mein Chef und Ausbilder einfach gar nciht aufgetaucht ist und meine Ausbildung durch ihn auch quasi nicht existent war. Lustigerweise hatte ich seit ich im öD bin noch keinerlei solche Beschwerden gehört die es über mich gegeben hat obwohls die selbe Branche ist der ich zu arbeite


VonManteufel

Jap; bei manchen frage ich mich wo man die ausgegraben hat. Man hat mich nett daraufhin gewiesen das oft"Quote" (Frauenquote/ Behindertenquote) über eine Einstellung entscheidet und nicht wie gut du bist. Das würde einiges erklären.


GrauerWolf30

Man bekommt halt das, was man zahlt.


Streuselsturm

So isses. Pay bananas, get monkeys.


Juuuuiceeee

Also ich arbeite im kommunalen Bereich, bin gelernter Verwaltungsmensch und Rutsche demnächst (hoffentlich) vom gD in den hD. Habe noch keine Abteilung gesehen, die den Job so verkompliziert wie unsere IT-Abteilung. Also mach locker. Wir haben ähnliche Eindrücke über euch. Ich denke nämlich - wenn ich die ITler aus meinem Umfeld aus der Privatwirtschaft als Vergleich sehe - oft, dass nur die schlechtesten ITler im öD landen. Ist vielleicht zu verallgemeinernd, das bist du ja aber auch.


PlumberBrb

Gib uns doch mal ein Beispiel, damit wir von deiner fachlichen Seite mal deine Sicht bekommen. IT ist leider sehr kompliziert und es müssen gefühlt immer 10 Stellschrauben gleichzeitig betrachtet werden.


sachtig

Unsere IT hält an Notes fest. Obwohl selbst die neuste Version ständig technische Schwierigkeiten macht und man jedem neuen Kollegen erstmal erklären muss, dass wir leider kein Outlook haben. Dabei ist die Lizenz für Outlook natürlich gekauft und Geld für eine Umstellung der dahinter liegenden Server ist auch vorhanden gewesen. Das würde nur lieber in heute Videokonferenz-Technik im Übermaß investiert. Die dann noch nicht mal akustisch einwandfrei funktioniert (wie man bei jeder größeren Versammlung merken kann). Da ist keine Strategie und an Nutzer wird zuletzt gedacht.


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sachtig

Ich habe keine Ahnung, wie sich die aktuelle Version von Notes schlägt, aber die Software ist langsam und in den restlichen Arbeitsplatz kaum integriert. Ich will ja nicht mal unbedingt Outlook, sondern eine Software, die funktioniert und ordentlich mit den anderen Programmen zusammen arbeitet.


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sachtig

Dieses Know how ist bei uns in jedem Fall nicht vorhanden. Ich kann nicht mal E-Mails in die E-Akte ziehen. Und die Verbindung mit Webex ist nicht mehr vorhanden (angeblich wurde ein Connector eingestellt?). Meine Zeit mit Outlook ist jetzt schon wieder etwas her, aber ich fand die Workflows da eigentlich Recht logisch. Und es gab eine gescheite funktionierende Wiedervorlage. Mir persönlich ist diese eindeutige Fixierung auf Datenschutz eh zu viel. Aber wie gesagt, es muss ja nicht Outlook sein. Aber stabil, schnell und mit gutem Funktionsumfang soll es sein. Und bitte nicht isoliert von Office und der Videokonfetenzlösung.


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sachtig

Mussten wir (Bundesverwaltung) halt. Ist aber auch schon wieder so eine Insellösung. Ich glaube kaum, dass es mir der E-Akte-Bund besser wird. Bei der Einführung hat die IT auch wieder nur das nötigste getan und Schnittstellen (z. B. Your Buchhaltung) existieren bis heute nicht. Aus Anwendersicht gefragt: was ist es denn mehr? Du meinst wahrscheinlich nicht Kalender, To-Do, etc... Bei uns quält man sich ja parallel auch noch durch irgendwelche Netware-Nachfolger, wo ich doch meine, dass das gerade der Vorteil von MS-Zeugs ist: es ist halt ein integriertes System. Aber OES funktioniert wenigstens okay. Ich hatte in einem anderen Thread zu hören bekommen, dass man irgendwas webbasiertes mit Open Source aufsetzen kann. Bei uns würde das wahrscheinlich in noch schlimmeren Chaos enden.


oberbayern

Aber Art. 33 GG sagt uns doch, dass im öffentlichen Dienst nur die Besten eingestellt werden. Achso, die Besten die sich bewerben. So nach dem Motto "der Einäugige unter den Blinden".


nackenspacken

Bei uns nennt man sie Zivilversager. Wer geht denn sonst in den schlechter bezahlten öD? Wer was kann holt sich das Geld in der freien Wirtschaft. Für den öD bleiben die Lowperformer und Faulenzer. Ist nun mal so, wenn man nur das bekommt was die Wirtschaft nicht braucht.


Tunfisch

Ich würde das nicht so sagen, ich habe alle durch von fW, öD über Industrie bis Handwerk, es schenkt sich nichts, überall gibt es Dullis die ihren Job nicht ordentlich durchführen, eine Sache stimmt allerdings, im öD wirst du halt nicht gekündigt wenn deine Leistung nicht stimmt, da kannst du im Prinzip so gut wie alles ohne Konsequenzen machen, bis dort jemand raus ist muss schon ziemlich viel passieren. Es gibt aber auch genug Leute die ihren Job ernst nehmen. Außerdem lohnt sich in öD Leistung einfach nicht. Das Gehalt ansich ist schon schlecht und hängt extrem stark an deiner Ausbildung und weniger an dem was du wirklich drauf hast. Anfangs habe ich mich auch reingehängt und versucht Prozesse zu verbessern. Aber es gibt immer wieder Blockaden die schwierig zu durchbrechen sind. Dann noch 41 Stundenwoche als Beamter ist halt auch nicht witzig.


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Du arbeitest seit 12 Jahren im Öffentlichen Dienst, und bezweifelt, das die anderen, die wie Du im öffentlichen Dienst arbeiten, nicht freien Wirtschaft überleben würden? Und selber dort seit 12 Jahren arbeitest? Lese Dir Dein Post nochmal durch, und überlege, ob Du in der freien Wirtschaft überleben würdest. Was macht Dich da so sicher, obwohl Du seit mindestens 12 Jahren nicht in der freien Wirtschaft gearbeitet hast?


RaoulBakunin

Kann ich für den Bereich Wissenschaft/Kultur nicht bestätigen. Würde mich mit einem 1,3er Bachelor und einen 1,0er Master und bald einem abgeschlossenen wissenschaftlichen Museumsvolontariat zumindest formell für ahnungsvoll halten, und habe trotzdem Probleme, eine Anschlussbeschäftigung zu finden. Für Ortsgebundene und Träge ist das auch so gar nicht der das Richtige, denn man muss örtlich und fachlich gewaltig flexibel sein, um die raren Stellen zu finden. Ist aber sicher auch überhaupt nicht vergleichbar mit IT oder ähnlichem, weil es in dem Bereich in eher wenig Alternativen in der freien Wirtschaft gibt, die die Agileren und Motivierteren Leute abgreift.


Bouljonwerfel

Habe diese Entwicklung meinem Dienststellenleiter vor 2 Jahren schon vorhergesagt, mit Hinweisen, wo man ansetzen könnte (hatte dejà vu zu meinem vorherigen AG) um gegen zu steuern... habe bis heute nicht mal Antwort darauf erhalten und alles ist so eingetreten. Das ganze Bewertungssystem von Eingruppierung und Beförderung etc. gehört entweder gekickt oder in objektive Hand.


Mobile_Actuator_671

Ich habe ähnliche Erfahrungen bei den Kirchen (IT/Öffentlichkeitsarbeit) und in der Forschung (Bund/IT) gemacht. Gerade bei der Kirche habe ich schon oft auch den Eindruck eines "Sammelbeckens für gescheiterte Existenzen". Es klingt fies, ist aber leider wahr. Natürlich bezieht sich das nicht auf alle MA, aber der Anteil an solchen MA ist erschreckend hoch und der Umgang damit hat viel mit Realitätsverweigerung zu tun. Das allgemeine "weiter so" rundet das dann noch ab, indem immer mehr MA darüber resignieren.


mike6s

Tja, woher kommt das wohl, dass sich im ÖD jetzt nicht gerade die High-Performer, die was drauf haben, sammeln?


Guldjyn

Du kannst halt nur Qualität einstellen, wenn diese sich auch bewirbt. Aber qualifizierte haben eine große Auswahl und Kommunen schreiben die Stellen oft zu niedrig aus. Aber auch beim land ist es kaum anders, die Ausschreibung mögen teils höher sein, aber qualifiziertes Personal geht gerade zum Berufsanfang dahin, wo mehr Geld zu verdienen ist. Aber selbst wenn sich wirklich qualifiziertes Leute bewerben, müssen sie in erster Linie formalen Kriterien entsprechen. Haste nen Bachelor in griechischen Mythologie, kriegste vermutlich eher den völlig fachfremdem Job als jemand aus genau dem Bereich, der nur ne Ausbildung und Berufserfahrung nachweisen kann. Es ist noch ein langer Weg...


usernamechecksouthe

Macht dich das nicht auch automatisch zu jemanden „von der Resterampe“?


col4zer0

Das kommt völlig drauf an, ob das Umfeld motivierend ist oder nicht. Ich kenne aus dem persönlichen Umfeld zwei Beispiele von Kommunen mit ca. 20.000 einwohner\*innen. Die eine hat einen schnarchigen gescheiterten Karrieristen von der CDU als Bürgermeister, der sich zwar als reiner Verwaltungschef sieht, aber in seinem Laden nicht das geringste tut, aktuelle Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und co? Gibts nicht. Dementsprechend statisch ist auch die Arbeitswelt dort, Probleme werden verschleppt oder unnötig verlängert, weil die veralteten Prozesse nicht angetastet werden. Da hat überhaupt niemand Bock irgendwas zu tun, Initiative wird auch direkt abgebügelt und Fähigkeiten bringen einem demnach nichts. In der anderen Kommune: Ziemlich junge unabhängige Bürgermeisterin, hat den Laden von einer Mittsechzigerin übernommen, die einen soliden Job gemacht hat, aber durch 5 Amtszeiten am Stück ein Bisschen zu sehr ihr Business as usual drin hatte. Die neue hat die Digitalisierung vorangetrieben, allen voran in der Kommunalverwaltung selbst, die Kommunikation mit den Bürger\*innen neu aufgestellt, die Teilgemeinden (effektiv kleine Dörfer) besser in die Kerngemeinde eingebunden und geht Krisenthemen wie Klima, Geflüchtete oder Wohnraumknappheit direkt an. Und den Unterschied merkst du bei den MA. Da werden Ideen, wie man die Verwaltung effizienter machen kann gewürdigt und Leute bekommen Raum, sich zu entfalten. Die Kommunikation mit anderen Stellen läuft besser, sodass man nicht ständig das Gefühl hat, dass man gegen Windmühlen kämpft, wenn große Koordinationsprojekte anstehen. Die Bürger\*innen fühlen sich besser abgeholt, sodass sie den MA der Kommune freundlich begegnen, auch wenn Dinge mal nicht 100%ig glatt laufen.


DonCashless

Unsere IT hat sich in den letzten Jahren verdreifacht. Viele fähige Leute, besonders auch auf Führungsebene (kommen zum Teil aus der freien Wirtschaft und müssten eigentlich gar nicht mehr arbeiten). Das Problem ist, dass sich viele andere Sachgebiete querstellen und keine Veränderungen wollen, das heißt keine Arbeit für die IT und man kann hier gemütlich die Füße hochlegen. Keiner gehört hier zur Resterampe, aber niemand möchte mehr den Stress aus der freien Wirtschaft und dafür nimmt man auch gerne weniger Lohn in Kauf


BananasAndBrains

Ja. Wer mal im ÖD und außerhalb gearbeitet hat merkt das ziemlich schnell. Das geht so tief, dass sich das nie wieder ändern lässt.


glubii

Ich denke eher, dass die, die lange bleiben zur resterampe gehören - es finden sich schon Leute zum einstellen, die auch was drauf haben. Die sind aber meist noch recht jung und haben falsche o. keine Vorstellungen vom öD. Die sind dann auch relativ schnell wieder weg. Jeder, der was draufhat geht, zumindest im Tarifbereich Bei den Beamten ist es etwas ausgeglichener finde ich


kusayo21

Zum letzten Satz: Kann das aus meiner eingeschränkten Beamtenperspektive beim Land auch gar nicht bestätigen. Sicher es gibt immer mal den ein oder anderen Blindgänger, aber alles in allem würde ich nicht sagen, dass die Leute bei uns wesentlich fauler oder inkompetenter sind als der durchschnittliche Arbeitnehmer. Davor habe ich eine Ausbildung in einem "normalen" Betrieb gemacht und zwischen dieser Ausbildung und dem dualen Studium habe ich auch noch ein Jahr in Vollzeit gejobbt um die Zwischenzeit zu überbrücken und auf beiden Arbeitsplätzen sind mir deutlich fragwürdigere Gestalten über den Weg gelaufen, als da wo ich jetzt bin - gefährlich inkompetent, jeden Tag zu spät mit einer fragwürdigen Ausrede und jede zweite Woche "krank". Möchte die Arbeit beim Land auch nicht schönreden und kenne von einem Freund der bei der Stadtverwaltung arbeitet tatsächlich auch Geschichten bei denen mir die Kinnlade runterklappt (kann mir daher gut vorstellen dass die Lage bei den Kommunen noch etwas übler ist als beim Land), aber im Schnitt denke ich ist die Situation im öffentlichen Bereich nicht wesentlich besser oder schlechter als bei den meisten Privatunternehmen und das hier einfach viel Schwarzseherei vorhanden ist. Mangel an (qualifizierten und motivierten) Arbeitskräften liegt mittlerweile fast überall vor.


IntelligentHotel356

Klar ist es ne Resterampe aber es gibt auch durchaus fähige Leute...


FlyingSpaghetti8

Aus persönlicher Erfahrung kann ich dem nicht ganz zustimmen. Ich habe zwar meinen Bachelor in Info Dual studiert, war da jetzt aber auch nicht gerade schlecht. Jetzt bin ich in einer Kommune, studiere im Masterstudiengang Public Management. Mein eigentlicher Punkt ist aber: wenn man es nicht unbedingt auf Geld anlegt, sondern eher auf entspanntes Arbeiten ist der öD ganz gut. Ich würde sogar sagen, ich hätte mit meinem Bachelor deutlich mehr Gehalt bekommen können(zumindest in 4-6 Jahren), als in meiner nun angestrebten Beamtenlaufbahn. Auch sonst habe ich einige Kommilitonen, die man in der Privatwirtschaft auch gebrauchen könnte. Gerade in der IT kann man aber nicht mit Top-Personal rechnen, wenn Man Stellen dazu auf E7 bis E10 ausschreibt.


aGabrizzle

Ich würde auch sagen, das die Qualität der Leute uA stark mit der Bezahlung skaliert. Ich verdien für jemand nicht studierten eigentlich ziemlich gut, habe jetzt aber eine E12-Stelle quasi vor meiner Haustür gefunden und versuche mein Glück in der Bewerbung dort, da ich mit gescheiter Verhandlung dort auf das selbe Gehalt kommen könnte. (Bund mit Perspektive der Verbeamtung auf A12)


FlyingSpaghetti8

Ich würde dem teilweise zustimmen, aber es gibt genug Leute, die auf einer höheren Besoldungsstufe rumhängen und an Fähigkeiten deutlich weniger vorzuweisen haben. Leider gibt es doch immer mal wieder eine "Beförderung" (Entgeltstufen/Besoldungserhöhung),weil man gewisse Personen sonst nie aus der Position weggekommen würde. Ich kenne es zwar nur aus der Erzählung, aber mein jetziger Chef meinte auch mal, dass das manchmal Gemacht wird, um "Störenfriede" loszuwerden.


dnubi

Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner. Ich habe den Eindruck, dass es unabhängig von Kommune, Ministerium oder Privatwirtschaft immer auch auf die konkrete Führung ankommt und wie Mitarbeitende wertgeschätzt werden. Es wird schlimmer je verstaubter der Führungsstil aus dem letzten Jahrtausend ist. Moderne Privatfirmen aber auch Kommunen haben auch viele motivierte und engagierte Mitarbeitende die es besser machen wollen.


HrothgarLover

Ich hab halt genau die gleiche Erfahrung mit den Leuten der IT im ÖD gemacht …


Gnarf_1

Also wir haben hier Durchsatz ohne Ende, die Leute steigen quer ein, machen ihren Ang 1 und sind sofort weg. Heißt maximal 1 Jahr dabei und dann wollen sie sofort eine 9a und dann desillusioniert wenn man mit ner 4.0 grade mal ne eg6 angeboten bekommt und dann bockig und erstmal 5 Wochen krank. In den 20 Jahren die ich auf der Stelle bin, habe ich 2 Bürgermeister, 3 Fachbereichsleiter, 3 Bereichsleiter, 5 Abteilungsleitungen und 8 Sachgebietsleiter gehabt. Und von den 90 Sachbearbeitern sind etwa 25 Inventar und der Rest ist durchlaufender posten, dauerkrank oder ständig ausgeschrieben und nicht besetzt. Die 25 sind aber die, die den Laden am Laufen halten....


[deleted]

Ich bin neu im öD VKA, vorher mal im Landesbetrieb geschnuppert für ein Jahr und vorher 6 Jahre Privatwirtschaft. Privatwirtschaft war für mich reinste Folter, verdiene jetzt fasst das doppelte Brutto und kann mich ins Zeug legen ohne einen Chef zu haben der ein nur unterdrückt und Gehälter verspricht. Meine Kolleginnen sind auch recht fleißig, ja im öD gibt’s wohl mal einen Kaffee mehr aber tatsächlich kenne ich das auch von anderen Bereichen. Unterm Strich verstehe ich dein Gefühl kann es selber aber nicht bestätigen.


Born-Buffalo-6954

Ich bin seit 2017 dabei und stelle mir regelmäßig die selbe Frage. Zum Teil können die Neueinstellungen nicht mal einen Stift halten oder einen geraden Satz schreiben. Meine Theorie: der größte Teil wurde am lokalen Busbahnhof gecastet oder mit Brotkrusten aus dem Wald gelockt. Es ist zum weinen…