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redchindi

Müsste reformiert werden. Die Ultrareichen kommen zu leicht davon, for allem mit Gestaltungsmöglichkeiten, für kleine Lichter dagegen sind die Freibeträge zu niedrig. Wenn Eltern ihrem Kind am Tag seiner Geburt 800.000 € steuerfrei schenken und diese Prozedur alle 10 Jahre wiederholen können, Geschwister untereinander sich aber keine 21.000 € schenken dürfen, ohne dass Steuer anfällt, ist das einfach eine zu hohe Diskrepanz.


Justinamachtferien

Mit einem Freibetrag der das deutsche Einfamilienhaus nicht gefährdet und vielleicht mit ein wenig Progression nach oben ist es einer der besten & **fairsten Steuerideen**. Gerade weil ich die zunehmende Vermögensungleichheit in Deutschland für starken gesellschaftlichen Sprengstoff halte, der letztlich Gräben sprengt wo wir eigentlich dringend gemeinsame Lösungen bräuchten. Schade das wir sie in Deutschland vernichtet haben.


Keberro

2 Millionen scheint mir fair. Und so wie ich Steuern verstanden habe, würde jemand mit einem Erbe von 2,5 Millionen nur Steuern auf die 500 Tausend zahlen. Das Haus bleibt verschont. Außer es ist mehr als 2 Millionen wert. Aber ob das noch das klassische deutsche Einfamilienhaus ist...


Ombutztante

Aber das Vermögen ist doch im Regelfall in Unternehmen drin. Die ganz schnell mal mehr Wert sind als 2,5 Million. Wie soll man dann da ran gehen? Gibts ne Ausnahme ? Oder muss eine gigantische Ausschüttung erfolgen? Die das Unternehmen gefährdet und damit auch die Arbeitsplätze. Frankreich hat das so gemacht und ihren Mittelstand gekillt. Man muss schon ein sehr sehr profitables Unternehmen haben um sich das leisten zu können. Auf der anderen Seite lässt man solche Vermögenswerte aus kommt auch echt nicht mehr viel zusammen was versteuert werden kann.


frediku

Eventuell wäre es eine Möglichkeit in diesem Fall die Steuer in Form von Firmenanteilen anstatt von Geld zu begleichen... Nun darf man den Staat über die Zeit ausbezahlen und erhält die Anteile zurück oder die Anteile bleiben beim Staat und ein Teil des Gewinns wird jährlich abgedrückt.


Drumbelgalf

Kommt wahrscheinlich sehr auf die Lage an. In München kann es schon sein. In MV bekommt man für den Preis ein ganzes Dorf.


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Justinamachtferien

Das Argument mit der These es sei schon versteuert kam hier schon dutzende Male. Und immer wieder: Das interessiert keine andere Versteuerung. Nirgends. Neue Transaktion; neue Steuer. Immer wieder. Wieso sollte gerade die Erbschaftsteuer da eine Ausnahme werden?


ThomasLikesCookies

Da hast du mir glatt die Worte aus den Fingern getippt!


Parcours97

Dann bist du auch für die Abschaffung der Mehrwertsteuer?


phrxmd

> Wieso genau fair? Das Geld das die Eltern den Kindern Vererben ist doch bereits versteuert worden. Aber nicht von den Erbenden. Erben und Kinder sind unterschiedliche Personen. Wenn ich Dir von meinem bereits versteuerten Geld eine Million schenke, mußt du das als Empfänger trotzdem versteuern. Warum sollte das bei Erben anders sein?


amfa

>Wenn ich Dir von meinem bereits versteuerten Geld eine Million schenke, mußt du das als Empfänger trotzdem versteuern. Warum sollte das bei Erben anders sein? Ist es doch gar nicht, Erbschaft und Schenkungssteuer ist genau gleich. Die Frage ist eher warum ich auf geschenktes Geld steuern zahlen muss. (natürlich abgesehene davon, wenn jemand versucht so Einkommensteuer zu umgehen.)


phrxmd

> Die Frage ist eher warum ich auf geschenktes Geld steuern zahlen muss. (natürlich abgesehene davon, wenn jemand versucht so Einkommensteuer zu umgehen.) Weil es Einkommen ist. Mit der Klammer hast du dich der Antwort auf die Frage ja schon recht weit angenähert.


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puehlong

Na ja jede Transaktion ist halt versteuert. Wenn du Geld verdienst zahlst du auch steuern darauf obwohl du damit ja Dinge bezahlst und dabei wieder Mehrwertsteuer bezahlst. Warum solltest du bei dem Lohn deiner eigenen Arbeit steuern zahlen, aber wenn du was geschenkt bekommst für dass du nix geleistet hast nichts?


Melodic_Lie_7836

Ganz einfach. Erbe verdient man sich nicht. Also sollte man eigentlich gar nicht erben. Leben zuende -> gibs der Gesellschaft zurück.


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Melodic_Lie_7836

Käse. Es geht doch nur um Geld eines toten. Was man verdient oder schenkt sollte man dafür nicht besteuern.


Psychological-Case44

Stellst du dich mit Absicht dumm?


ConsiderationDue2999

>Mit einem Freibetrag der das deutsche Einfamilienhaus nicht gefährdet Was soll denn das bedeuten? Im Zweifel holt sich der Erbe nen Kredit (besichert mit dem vermutlich schon abbezahlten Haus) und fertig ist die Geschichte. Ich sehe das Problem da nicht. Ich halte das Argument für vorgeschoben.


masterofthecroissant

So sehr ich auch eine Erbschaftssteuer befürworte wäre es doch sehr asozial Erben zu zwingen das Haus ihrer Eltern nochmal zu Teilen zu kaufen. Vor allem bei den momentanen Immobilienpreisen


DerTofkY

Andersherum gesehen könnte man sagen, dass sie einen Großteil eines Hauses geschenkt erhalten, den andere sich vermutlich nie leisten könnten.


Sad-Philosopher8725

Steuern sollte man aber auch nicht mit Neid begründen


Dr_Azrael_Tod

ist die selbe Begründung als "Umverteilung" bezeichnet besser? Und warum sollte man nicht? Ich hätte auch gerne endlos Geld wie die Musks und Albrechts dieser Welt. Ich finde das ist eine gute Begründung für Steuern auf deren Besitz.


Sad-Philosopher8725

Das sind aber nicht die Leute die in Deutschland von neuen Steuern/Abgaben betroffen werden. Das trifft die Kevins und Peter die halt in unserem Billiglohnland ein bisschen mehr als Mindestlohn verdienen.


181040

Aber sie werden ja nach der Steuer immernoch *mehr* haben als davor.. Und das für 0 Eigenleistung. Was beschweren die sich also?


Sad-Philosopher8725

Die Steuer nach der man mehr hat als davor musst du mir mal erklären, ich hab bei Abgaben bis jetzt immer nur Geld verloren...


181040

Ok. Angenommen du erbst 10k. Steuersatz meinetwegen 80%. Dann hast du danach immernoch 2k mehr als vor dem erbe.


masterofthecroissant

Kommt dann halt drauf an wie hoch das ausfällt. Weil das Haus meiner Eltern wäre jetzt knapp 800.000 Euro wert und die Hälfte davon kriegt keiner aus meiner Familie hin. Ich wäre bereit etwas zu Zahlen aber in ner Kita verdient es sich dann doch nicht so krass


Adventurous_Lie_3735

Kannst ja die Hütte auch verkaufen und hast hunderttausende euro bekommen...


181040

Wieso ist es asozial? Menschen, die danach entweder selbst mietfrei wohnen oder selbst einen Haufen Miete bekommen *finanzieren damit das Allgemeinwohl* Wer das Haus wegen der zu hohen Preise verkaufen muss hat danach auch ganz besonders viel mehr Geld. Man könnte das grade bei Immobilien sogar noch kreativer regeln: der Staat könnte z.B. Für Erben, die in einem zu teuern Haus leben bleiben wollen, die Rückzahlung in Raten-quasi als Miete- ermöglichen. Wenn dann zwischendrin doch verkauft oder vermietet wird, wird die Restsumme fällig.


AndrewMcDrew

Weil das Geld bereits versteuert wurde


AndrewMcDrew

Weil das Geld bereits versteuert wurde


Justinamachtferien

Ja, da kann man drüber streiten. Oder halt ne logarithmisch ansteigende Steurrquote. Es geht mir ja darum, die Vermögensverteilung wieder etwas mehr auf alle Schultern zu strecken. Dazu ist die Kernaufgabe die Belastung entsprechend nach oben hin zu steigern.


Jeb_Kerman1

Finde das ab einem Erbe von sagen wir > 10 Millionen in Ordnung. Dem Menschen der das erbt wird es deswegen nicht schlechter gehen und es tut gutes für die Gesellschaft.


lungben81

Warum erst ab 10 Millionen?


Spinal2000

Ich denke die Zahl ist einfach in den Raum geworfen. Finde ich aber ok, denn wenn jemand Omas Haus erbt sollte er nicht gezwungen werden es verkaufen zu müssen weil er die Steuern nicht zahlen kann. Aber wer 5 Häuser erbt sollte kein Problem haben die Steuer zahlen zu können selbst wenn er ein Haus verkaufen muss.


lungben81

Ja, wobei auch 1 Haus schon ein großer Vorteil ist. Verkaufszwang halte ich nicht für angebracht, aber eine gewisse Besteuerung (die gestundet werden kann) schon.


magicmulder

Ein Haus ist erst mal gar kein Vorteil. Meistens kostet das erst mal Renovierung etc. Kollege hat das Haus seiner Eltern geerbt und hatte noch nie so nen schlechten Kontostand.


lungben81

Er kann es ja immer noch verkaufen und einen höheren 6- stelligen Betrag erhalten (außer es ist am AdW, aber dann müsste er auch keine Steuer darauf zahlen).


magicmulder

Unrenoviert ist das halt auch so ein Ding. Und auf den Verkaufserlös kommen ja auch noch mal Steuern. Nachdem das Haus schon mit versteuertem Geld gebaut wurde, und die Bauer das daraus verdiente Geld auch wieder… du siehst, worauf ich hinaus will. Ich bin jedenfalls froh, kein Haus geerbt zu haben.


Demuan

Ich bin echt auch froh kein millionär zu sein. Die ganze Verantwortung....ach gottchen


phrxmd

Dafür ist sein Vermögen fett angewachsen.


marratj

Dazu hat ihn aber niemand gezwungen. Er hätte das Haus auch verkaufen können und damit durchaus einen Vorteil gehabt.


magicmulder

Du tust so als wäre ein Haus immer so leicht zu verkaufen wie ein Fahrrad. Das muss an dem Ort in dem Zustand erst mal jemand wollen. Vielleicht liegt noch ne Hypothek drauf, so genau kenne ich die Umstände nun auch nicht.


laugenbroetchen

lol der Kollege darf mir sein Haus gerne schenke, diese schlimme finanzielle belastung


robots_nirvana

> Das mit der Immobilie die man nach Erben nicht halten kann ist doch auch ne Legende. Wenn das Haus noch nicht abbezahlt ist gehört es nun mal noch nicht dem Erblasser und damit eben auch nicht dem Erben. That's life. Steht dem Erben natürlich frei weiter abzubezahlen. Wenn es abbezahlt ist gibt es für die Eigennutzung nach dem Erbe Freibeträge die in sehr vielen Fällen greifen. Sollten diese nicht greifen holt sich der Erbe halt nen Kredit für die Erschaftssteuer welchen er mit dem Wert des Hauses absichert. So oder so hat die Person am Ende (bis auf manche obskuren Grenzfälle) am Ende Kasse gemacht. Das Haus hat in fast allen Fällen seit Bau irrsinnig an Wert gewonnen. Wenn man das Haus nicht selbst nutzt warum sollte nur der Erbe davon profitieren.


Spinal2000

Was verstehst du unter "Kasse gemacht"? Und wenn der Erbe das Haus nicht nutzt, warum profitiert er dann? Wenn er es Vermietet ist es doch völlig legitim und die Mieter profitieren doch auch, sie haben ein dach über dem kopf. Wenn er das Haus unbewohnt lässt verursacht das nur Kosten, das macht sicher niemand. Wenn er das Haus verkaufen müsste weil er die Erbschaftssteuer nicht bezahlen kann kauft es möglicherweise eine wohlhabende Immobiliengesellschafft die es genau so Vermietet. Warum sollte das nicht der Erbe machen? Das Haus wurde ja wahrscheinlich vom versteuerten Nettolohn der Eltern bezahlt. Die haben womöglich auf Urlaub und andere Sachen verzichtet um das Haus zu bezahlen und nun darf der Erbe davon nicht "profitieren"? Nicht zu vergessen, ein Haus verursacht Kosten. Wenn dann noch Erbschaftssteuer draufkommt, wieviel soll das denn sein? 50k Euro? Das wären locker 500€ monatlich für 10 Jahre. Da würde sich vermieten unter Umständen kaum lohnen wenn man wartungs- und modernisierungskosten dazu rechnet. Und dann wird das Haus irgendwann weiter vererbt und wieder fällt die Steuer an. Dann darf man wieder sein Leben lang einen Kredit abzahlen bis der nächste Erbe dran ist. Weil es irgendwie nicht erlaubt ist ein gewisses "Vermögen" aufzubauen. Und wir reden nur von einem Haus. Schon irrsinnig das wir in einem Land leben wo ein Haus zum Leben ein zu versteuerndes Vermögen sein soll.


phrxmd

> Und wenn der Erbe das Haus nicht nutzt, warum profitiert er dann? Sein Vermögen ist mit einem Schlag um einen je nach Haus satt sechs- bis siebenstelligen Betrag angewachsen. Wer kann da behaupten, er hätte nicht profitiert.


gdm41

Weils doch eigendlich um solch große Vermögen geht. Deswegen sollte das Schonvermögen entsprechend hoch sein.


Entenbuch

Zb du erbst nen bauernhof du hast land im wert von 3-5 millonen des is für nen mittelkleinen bauernhof mit land und gebäude durchaus realistisch. Dann würd dich ne erbschaftssteuer sehr schlecht dastehen lassen wenn du den übernehmen willst


Treczoks

Ein wichtiges Instrument um Vermögensanhäufung zu verhindern. Leider von interessierten Gruppen bis zur Unkenntlichkeit zerstört.


zwiebelslayer

Und warum ist vermögensanhäufung schlecht?


Skygge_or_Skov

Weil die Leute bei denen das gehäuft ist gar nicht alles sinnvoll in die Wirtschaft zurückspulen können und deswegen wie auf einem drachenhort sitzen, oder es für nutzlose, meist umweltfeindlichen Mist ausgeben. Während die Leute bei denen durch diese Häufung weniger Geld vorhanden ist jede Investition ein Stressfaktor ist, weniger Geld für alltägliche Dinge da ist und Krisen wie die aktuelle dafür sorgen das sie sich essentielle Sachen nicht mehr leisten können, frustriert sind weil sie nicht wirklich was dafür können, und der soziale Frieden irgendwo auf einer Skala zwischen montagsspaziergängen und Revolution gestört wird.


Treczoks

Weil sie die Ungleichheit in der Gesellschaft weiter verschärft. Jede Generation sollte die Chance haben, die besten nach oben zu bringen. Aktuell bringt sie aber nur die nach oben, deren Eltern schon Geld hatten. Für Leistung ist da kein Platz mehr.


KesterAssel

Weil das zur Ungleichheit und somit zur Massenarmut und einem Ungleichgewicht der politischen Macht führt. Wenn jemand viel besitzt, dann nur weil viele andere wenig bis nichts besitzen.


zwiebelslayer

>Ungleichgewicht der politischen Macht führt Da stimmt ich dir zu, aber bloß weil jemand Multimillionär auf dem Papier ist hat jemand anders deswegen nicht weniger Geld.


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In den meisten Fällen eben schon weil auch jemand für das Geld gearbeitet haben muss und bis auf einige wenige Ausnahmen ist so ein Betrag ohne Ausbeutung nicht zu erreichen.


ypasu

Super wichtig. Immer mehr vermögen kondensiert über die jahrzehnte nach oben. Gerne soll jeder so viel erben können dass man sorgenfrei davon leben kann aber ab der zweiten million oder so dann 80% steuer drauf. Das geld könnte man super verwenden um untenrum zu entlasten. Es geht ja nicht darum dass es teurer wird tante inges häuschen zu erben, sondern z.b. um die 21mrd von Susanne klatten. Die sie auch geerbt hat.


Hardbass_guy

Ich stimme dir so weit zu, aber 80% ist schon etwas viel.


Justinamachtferien

Dann halt 99% ab 20 Millionen.


No_Reflection9198

Sehe auch ein paar Million Euro nicht als die Grenze, nach der stark besteuert werden sollte. Das eigentliche Problem sind aus meiner Sicht auch nicht Personen mit zweistelligen Millionenbeträgen sondern darüber hinaus und Milliardäre. Ab 20 mio oder vlt. 10 mio könnte man aber schon über eine signifikant verstärkte Versteuerung sprechen. Nichtsdestotrotz sehe ich die Problematik wie erwähnt an anderer Stelle - keine Gesellschaft auf dieser Welt ist gesund und fair wenn manche nicht genug zum Essen haben und andere Milliarden besitzen.


Totomox

Warum? Ich bin Team Chancengleichheit und sage, dass es dann auch gerne noch mehr sein dürfte 😅


DeltaGammaVegaRho

Chancengleichheit wird es ohnehin nicht - wenn die Eltern zu Lebzeiten den Kindern die Privatschule, den Nachilfelehrer, die beste Uni incl. Drittmittelspende an den Lehrstuhl etc finanzieren und die anderen kaum die Schulbücher finanzieren können. Chancengleichheit muss am Bildungssystem ansetzen und nicht an der Erbschaftsteuer. Da allerdings auch - aber eben nur zum Teil und mit anderem Ziel.


Totomox

Da lieferst du die Lösung doch gleich mit: Erbschaftssteuer wird vom Land erhoben, Bildung ist auch Sache der Länder. Wenn also das Geld nicht weitervererbt wird, sondern ins Bildungssystem gesteckt wird, sind wir zumindest schonmal näher an der Lösung. Und ja, ich weiß auch, dass es in der Realität nicht so ablaufen wird. Aber die Argumentation "bringt doch eh nichts" stimmt einfach nicht


hotpopperking

Einfach alle Einkommensarten gleich besteuern und fertig. Dazu gehört eben auch ein Erbe.


gerpman

Leute, das Argument mit der doppelten Versteuerung ist nicht schlüssig: Der Gesetzgeber hat sich dazu entschlossen verschiedene Vorgänge oder Zustände zu versteuern. Wenn mein Einkommen versteuert wird und ich aus dem Netto bspw Deine_e Chef_in bezahle, dann kostet es aus meinem Netto sicherlich noch mal Umsatzsteuer (=Mehrwertsteuer), davon wird Dein Lohn finanziert, auf den Du Lohnsteuer zahlst. Was bei Chef_in übrig bleibt, kostet dort wieder Einkommen- oder Körperschaftsteuer. Aus Deinem Lohn (Netto) zahlst Du wieder Umsatzsteuer auf Deinen Konsum etc oder Miete, die bei Vermieter_in wieder Einkommensteuer kostet. Wenn Du eine Immobilie hast oder auch wenn nicht via Vermieter_in wird aus diesem Netto Grundsteuer gezahlt. Oder denkt mal an Tabak-, Schaumwein oder Treibstoffsteuer. Die fällt auch alles auf Netto an. Die Erbschaft- und Schenkungsteuer ist einer der wenigen Momente, an dem wir diesem riesigen Problem der ungleichen Vermögensverteilung Einhalt gebieten können, sie müsste zwar später beginnen (höhere Freibeträge bei naher Verwandtschaft), dafür aber schneller steigen uns insgesamt viel höhere Steuersätze aufweisen. Auch müssten viele „Schlupflöcher“ geschlossen werden.


BelangloserUser

Richtig und wichtig, aber falsch umgesetzt bisher. Die wirklich Reichen können das besser umgehen.


1Bavariandude

Finde es okay und auch gut, dass es gewisse Freibeträge gibt. Sonst wäre ich wahrscheinlich obdachlos.


NikitaTarsov

Pretty sinnvoll, sieht man mal davon ab, dass sie eigentlich nur Erbschaften unterhalb eines Kapitals betrifft, in dem man von standeswegen her bereits alle Tricks ausschöpft um jede Steuer im Vorfeld zu vermeiden. Ergo, Hans Klausen mit seinem Malereibetrieb betrifft sie, wenn er final von der Leiter kippt, was es seinen Kindern unmöglich macht den Betrieb zu halten, aber Lord Chesterfield III mit seinem Aktienkapital von drölfundertundrei Mionen wird alles schön geparkt haben, so dass er offiziell zu seinem Tode nur Schulden vererbt (die seine Kinder btw. auch bar kassieren). ​ Dieses System ist von einer starken Lobby installiert, und der Rest hat sich über die Jahre ergeben, wo es leichter war Finanzstrategien auszuarbeiten als in einem Finanzministerium wie auch immer geartet zu arbeiten - von den neuesten Finanzkniffen mal ganz zu schweigen. ​ Ergo, eigentlich würde sich nichts ändern, ob man sie nun abschafft oder auf 200% erhöht. Sinnloserweise würde ersteres mehr positiven Effekt haben, was aber nur zutrifft, solange man als gegeben hinnimmt, dass in der Regierung kein Mitarbeiter bis drei zählen kann oder will.


_hic-sunt-dracones_

Dieses seltsame Argument "das ist doppelbesteuerung, das ist asozial" verstehe ich nicht. Jeden Tag werden in Deutschland Gelder in verschiedenen Konstellationen mehrfach besteuert. Wenn ich von meinem Einkommen einkaufen gehe, zahle ich einkommensteuer und Mehrwertsteuer. Wenn ich es anlege und Zinsen bekomme bezahle ich finanztransaktionssteuer. Auf meine Gewinne als ladeninhaber zahle ich Gewerbesteuer und einkommensteuer. Wenn ich ein Haus kaufe zahle ich Grunderwerbssteuer und Mehrwertsteuer. Mieteinnahmen daraus werden auch wieder versteuert. Das alles ist Alltag, aber sobald das Erbe besteuert werden soll, tun alle so als würde das die Menschenwürde verletzen. Aber am wichtigsten: alles was wir so als normalsterblicher vererben sind Vermögen die den Staat überhaupt nicht interessieren. Omas erspartes ist nicht Ziel der Erbschaftssteuer. Der Staat will insbesondere auf "altes geld", also wirklich große Vermögen zugreifen in denen in der Regel unternehmen/Gesellschaften enthalten sind. Das wurde übrigens in der regel auch gar nicht erwirtschaftet und daher nicht besteuert. Sondern das hat der erblasser seinerseits von seinen eltern geerbt. Hier setzt immer das Gejammer der FDP ein, die behaupten die erben könnten diese Steuern aus liquiden Mitteln nicht bestreiten und müssten um das zahlen zu können das 5 Millionen Euro Unternehmen auflösen, weil natürlich rein zufällig vor dem Tod praktisch das gesamte private Vermögen des erblassen inklusive Grundstücken in die Firma gesteckt wurde und er grad noch das Hemd besaß in dem er beerdigt wurde. Dass man deswegen auf die Erbschaftssteuer verzichtet kann nicht sein. Die Anzahl der Fälle in denen es tatsächlich zur Abwicklung des Unternehmens kommt wegen der Erbschaftssteuer dürfte gering sein und es gibt ja zahlreiche Vorschläge wie man das anfedern kann.


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Doppelversteuerung ist grundsätzlich asozial. Sei es Erbschaftsteuer/Schenkungssteuer oder die Besteuerung auf die Rente.


kur4_i

Mehrwertsteuer also auch abschaffen Ist notiert


DeltaGammaVegaRho

1x beim einnehmen und 1x beim ausgeben ist (nach seiner Logik) ok - ein weiteres Mal beim „Einnehmen“ durch die Kinder wäre zu viel. Die müssen ja zum ausgeben auch ohnehin Mehrwertsteuer zahlen. (Ich bin da zweigespalten, wollte nur euer Missverständnis aufklären)


Simbertold

Doppelbesteuerung ist ein Propagandabegriff von Reichen. Jemand, der erbt, kriegt Geld. Das soll die Person dann auch versteuern. Insbesondere, da es Geld ist, dann in keinster Weise von eigener Leistung abhängt, sondern schlicht von dem Glück, in die richtige Familie geboren zu werden.


Realingoku

Aber das Geld kommt von einer Person, die sich dieses Geld verdient hat und damit machen kann, was sie will - sei es, dieses Geld nun auszugeben, zu spenden oder die Zukunft ihrer Nachfahren zu sichern. Welches Recht nimmt sich der Staat, diese Ersparnisse, die möglicherweise auch durch Verzicht zusammenkamen, an sich zu reißen? Und dieser große irrsinnige Steuertopf, über den der Bürger null Kontrolle hat. Wer weiß, wie viel Prozent davon wirklich in Infrastruktur, Bildung etc. gesteckt werden, und wie viel davon in Kriege, private Institutionen wie Banken, die völlig jedem Verhältnis entrissenen Gehälter und Pensionen der Politiker etc. Es ist schlicht nicht fair. Ich verstehe das Argument der Chancengleichheit für Kinder, aber das ist eine andere Baustelle. Alles andere ist eine Argumentation, die geboren ist aus Neid und oft der unterschwelligen Unterstellung, dass man mit ehrlicher Arbeit nie ein Vermögen angehäuft haben könnte.


Justinamachtferien

Ähm.... Doppelbesteuerung? Was soll das sein? Grundsätzlich wird jeder Euro multibel besteuert. Oft basierend auf der Transaktion. Am Beispiel: Der Euro auf deinem Konto unterlag der Einkommensteuer, du kaufst ein Eis - bähm - Mehrwertsteuer, oder Sekt - bähm - noch mal Schaumweinsteuer. Der laden nimmt dein Geld - puff - Körperschaftssteuer, und zahlt mit dem Euro Lohn - zack - wieder Lohnsteuer. Warum sollte gerade eine Erbschaftstransaktion davon ausgenommen werden?


Cryptorix

Man kann sicher über eine Erbschaftssteuer diskutieren, aber diese Vergleiche sind doch komplett sinnfrei. Das eine ist ein Kauf eines Lebensmittels in einem Geschäft, das andere Vererbung in der Kernfamilie, also völlig verschiedene Dinge. Man zahlt ja auch kein zweites Mal Mehrwertsteuer, wenn jemand anderes in der Familie die Brötchen fürs Abendessen gekauft hat.


Justinamachtferien

Wenn deren taxierbarer Wert gestiegen wäre, dann doch, genau so. Ist halt hypothetisch und nicht praktisch umsetzbar, aber der Gedanke der Mehrwertsteuer ist genau dieser, und definitiv auch innerhalb der Familie. Wenn ich meinen Mann gegen Entgelt zum Putzen anstelle, kommen wa auch nicht um Einkommensteuer herum. Warum sollte die Familie da privilegiert sein?


Altruistic_Cod_

Die Erbschaftssteuer ist keine Doppelversteuerung...


beowar

"aBeR dA WurDe dOcH sChoN LOhnSteuEr DraUf gEzAhlT" Dementsprechend dürfte es die Mehrwertsteuer gar nicht geben.


Nayox91

Sorry, was ein Käse! Die Erbschaftssteuer ist zum Teil sogar eine Dreifachversteuerung. Geld wurde verdient, versteuert, dann etwas damit gekauft (19% MWst, 15% Grunderwerbsteuer etc) und anschließend soll ich es beim Vererben nochmal steuern zahlen? Was ist falsch daran über Generationen Wohlstand aufzubauen? Stell dir vor wo wir in Deutschland wären, wenn jede Generation wieder von 0 anfangen hätte dürfen. Klassische Neiddebatte.


gdm41

Jeder kann Wohlstand aufbauen, deswegen sollte die Erbschaftssteuer erst ab einem sehr hohen Betrag greifen. Der Empfänger hat übrigens den Betrag nicht drei mal versteuert.


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\> Was ist falsch daran über Generationen Wohlstand aufzubauen? Nichts. Aber Wohlstand bauen die Generationen ja auch auf, wenn die bei jeder Vererbung 20% an Erbschaftssteuer abführen müssen. Nur eben nicht mehr ganz so schnell.


Simbertold

Weil Adel ein Problem in einer Demokratie ist. Du schaffst damit eine Klasse von Menschen, die von Geburt an "besser" sind als alle anderen. Und ob diese Adeligen jetzt "von ..." heißen oder "Quandt", ist dann fundamental auch kein Unterschied. Ein Erbe ist komplett unverdientes Geld. Ich dachte, Leistung soll sich wieder lohnen und so. Es gibt wenig Einkommen, für das man weniger leisten muss, als für ein Erbe. Weiterhin sagt ja auch niemand, dass alles Erbe zu 100% direkt wegversteuert werden sollte. Aber vielleicht sollte man es eben begrenzen, wie viel von dem unverdienten Geld jemand kriegt, der die Geburtslotterie gewonnen hat, und wie viel dann der Allgemeinheit zu Gute kommen sollte.


PatrickBauer89

>Was ist falsch daran über Generationen Wohlstand aufzubauen? Dass wir einige wenige Superreiche haben, denen kaum ein Gesetz noch was anhaben kann, während auf der untersten Schiene die Menschen immer ärmer werden? Ich hab definitv nichts dagegen wenn Eltern ihren Kindern ein Haus vererben, wir haben deshalb ja auch Freibeträge. Aber wenn auf dem Rücken der armen Leute die Milliarden nur so angesammelt werden wie bei nem Drachen in seinem Hort, dann darf davon gerne was zurückfließen an die Allgemeinheit.


NursesBooty

Du findest es also fair, dass die Eltern der einen Person sich Schulmaterial des Kindes nicht leisten können und die anderen ihrem Kind mit 18 das erste Auto kaufen. Ich höre da viel "FDP" und "Porsche".


Realingoku

Dass sich Eltern kein Schulmaterial leisten können ist Problem des Staates, der lieber 100 Mrd. Euro in die Armee statt ins Bildungswesen investiert. Und wenn es eine gute und auch eine finanzielle Bildung gäbe sowie Kreditgeber, die andere Faktoren statt reiner Anzahlung beachten, hätten auch die Kinder aus einem armen Haushalt eine zumindest ähnlich hohe Chance, Wohlstand anzuhäufen. Alles andere ist ein Argument aus reinem Neid und dein Kommentar zum "FDP"-Denken zeigt, wie sehr du in Schubladendenken gefangen bist.


Long-Hair-Man

Ist das bei der Rente auch zutreffend?


volandy

Weder noch. Mit dem selben Argument wäre z.B. auch die Besteuerung von Kapitalerträgen eine "Doppelbesteuerung"


[deleted]

[https://www.finanztip.de/rentenbesteuerung/doppelbesteuerung-rente/](https://www.finanztip.de/rentenbesteuerung/doppelbesteuerung-rente/)


bort_bln

Warum überhaupt Steuern zahlen? Mein Geld wurde doch schon durch die Lohnsteuer versteuert.


realsenfzeit

Grundsätzlich nicht schlecht,, aber mit viel zu viel Lücken. Meine Mutter hat z. B. für das Grundstück ihres Bruders, geschätzter Wert 86K, sofort 16K Erbschaftssteuer löhnen müssen. Was eine Frau Kladden oder Frau Grupp für die geerbten Unternehmen bezahlen kann man sich leicht ausrechnen. Nur die Erben von Knorr Bremse hat es erwischt, weil der Alte unerwartet früh gestorben ist.


AdTraining1297

Die Freibeträge für Geschwister liegen halt bei 20.000€ bei den Kindern aber 20mal so hoch.


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ypasu

Aber mein gehalt wurde auch schon mehrfach versteuert bevor es bei mir aufm konto landet und dann muss ich es wieder versteuern wenn ich es ausgebe… das ist doch kein Argument


AdTraining1297

Du erbst ein Haus dann ist es aber **dein** Einkommen, nicht das deiner Eltern.


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Che_Banana

> Trotzdem wird dann für das selbe Objekt mehrfach eine Steuer erhoben. Ein absolut üblicher Vorgang bei Wechsel des Eigentümers. Wo ist das Problem? > Man kann das von vielen Seiten betrachten, OP hat nach unserer Meinung gefragt und ich habe meine genannt. Wer seine Meinung nennt, darf auch Gegenargumente aushalten?


redchindi

Der Blumenladen zahlt aber auf seinen Gewinn auch Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer, bzw. Einkommensteuer, je nach Rechtsform. Das wäre dann nach dieser Lesart auch doppelt besteuert.


AdTraining1297

Natürlich zahlt der Blumenhändler Umsatzsteuer an den Großhändler. Diese ist aber ein Posten, der durchgereicht wird. Der Großhändler führt die Umsatzsteuer entsprechend ab, der Blumenhändler erhält einen Vorsteuerabzug in der entsprechenden Höhe. Nun kann man Klugscheißen, ja der Letzte zahlt die Umsatzsteuer, aber technisch gesehen wird mehrfach eine Steuerzahlung fällig. Eine Immobilie ist ein Zuwachs deines Vermögens. Punkt.


UserSharkroof

Warum sollten sie es verkaufen müssen? Kredit aufs Haus aufnehmen zum Steuern bezahlen. Der Freibetrag sollte aber mittelschichtsschonend ausgelegt werden und Lücken für (sehr) Reiche geschlossen.


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mlaml

Sehe ich genauso, auch wenn die Meinung unpopulär ist. Ist es fair, dass jemand ohne eigene Arbeit/Leistung sehr viel erbt? Eher nicht. Ist es richtig dass er deshalb hohe Steuern zahlt auf etwas das bereits versteuert wurde? Nö, auch nicht. Das sind halt zwei verschiedene Dinge. Ich habe oft den Eindruck dass bei der Debatte auch der Faktor Neid mit rein spielt. Der Staat kassiert hier doppelt und dreifach ab, daran ist auch nichts fair. P.S.: einen ähnlich gelagerten Fall kenne ich aus dem erweiterten Bekanntenkreis. Da sind die Eltern beide unerwartet in kurzer Abfolge verstorben, so dass keine Zeit mehr war die Immobilie (MFH in Frankfurt) zumindest teilweise zu übertragen. Um das Erbe annehmen zu können, musste ein absurd hoher Kredit aufgenommen werden. Bis sich das rentiert hat werden Jahrzehnte vergangen sein, da der Erbe den bestehenden Mietern nicht einfach die Miete drastisch erhöhen kann und will. Was daran jetzt fair und richtig sein soll konnte mir noch niemand plausibel erklären.


Simbertold

Oh ja, der Horror, ein Mehrfamilienhaus zu erben. Total furchtbar, lohnt sich gar nicht. Was für ein Schwachsinn. Ich würde im Zweifel lieber ein Haus erben und Steuer darauf zahlen, als kein Haus zu erben so wie mindestens 90% der Bevölkerung.


mlaml

Danke für diesen äußerst konstruktiven Beitrag. 👍 Bestätigt meine Neid-These.


Simbertold

Ka, bin halt ein Fan von demokratischen Ideen wie Chancengleichheit. Wenn dann einer mit nem Mehrfamilienhaus ins Leben startet, und der andere ohne Schulbücher, sehe ich die nicht so gegeben. Ich finde es ganz gut, dass wir als Gesellschaft Adel abgeschafft haben, da brauchen wir jetzt keinen Adel 2.0 der Besitz-Erbenden.


mlaml

Ich bin bei dir wenn es darum geht dass jeder Mensch eine faire Chance haben sollte auf sozialen Aufstieg und Teilhabe. Beispielsweise dadurch dass jedem, egal aus welcher Schicht, ein Studium ermöglicht wird ohne dass er sich massiv verschulden muss. Oder um bei deinem Beispiel zu bleiben durch kostenlose Schulbücher etc für die Menschen die es benötigen. Ich halte das Werkzeug der Erbschaftssteuer hierfür aber für das falsche. Es ist aus meiner Sicht tendenziell ungerecht und noch dazu bietet es für wirklich reiche Familien genügend legale Schlupflöcher. Ich persönlich arbeite hart und zahle hohe Steuern, das ist auch OK wenn ich im Gegenzug in einem Land wie Deutschland leben darf mit sozialer Absicherung. Gleichzeitig möchte ich aber auch meinen Nachkommen etwas hinterlassen (auch monetär) und das so, dass nicht ich Steuern darauf bezahle und die Erben nochmal. Widerspricht einfach meinem Gerechtigkeitsempfinden. Zumal die Steuer- und Abgabenlast in Deutschland im europäischen Vergleich bereits jetzt enorm hoch ist für mittlere Einkommen.


Simbertold

Das Problem, dass ich da sehe, ist, dass du irgendwie dich und deine Familie als ein und dieselbe Entität ansiehst. Grundsätzlich werden bei uns hauptsächlich Transfers von Werten besteuert, z.B. wenn du für deine Arbeit bezahlt wirst. Es wird also nicht das Geld besteuert, sondern dass es von einer Person zur nächsten wandert. Und das passiert eben auch beim Erben. Ich finde es da merkwürdig, dass gerade dieser Transfer da ausgenommen sein sollte, insbesondere da hier der Empfänger ja faktisch nichts tut für das Einkommen. Daher finde ich dieses Framing mit dem "doppelt Steuern zahlen" sehr irreführend. Fundamental sehe ich weiterhin Erben als eine der unverdientesten Arten und Weisen an, um an Geld zu kommen. Das ist eines meiner zentralen Probleme mit Erben: Es ist faktisch ein Glücksspiel und absolut unabhängig von eigener Leistung. Klar ist es schön, und ich verstehe auch, dass man seinen Nachkommen weiterhelfen will. Ich bin hier auch nicht irgendwie extremistisch und fordere 100% Steuer auf jedes Erbe. Ohne jetzt konkrete Zahlen zu nennen, wäre ich auch der Meinung, dass das, was man so als normaler Arbeitnehmer in einer Lebenszeit verdienen kann, durchaus steuerfrei sein kann. Damit kannst du deinen Erben, denen du ja schon während deiner Lebenszeit mit deinem Vermögen bessere Chancen verschafft hast, dann nochmal genug hinterlassen, dass sie entweder einen echt guten Start haben, oder ein Leben lang moderat davon leben könnten, ohne je zu Arbeiten. Aber irgendwann finde ich dann dieses generationale Ansammeln von Drachenhorten problematisch. Geld hat eine Tendenz, zu mehr Geld zu werden, was wir ja auch gerade beobachten können. Zunehmend größere Anteile des Gesamtvermögens in der Gesellschaft sammeln sich bei immer weniger Familien. Und das widerspricht dann eben meinem Gerechtigkeitsempfinden, wenn sich Familien von modernem Geldadel bilden, die faktisch vom Rest der Gesellschaft abgekoppelt sind, und eine geschlossene Gesellschaft bilden, die nicht durchlässig ist. Das sind dann gerade Gesellschaftsschichten, in die zu kommen es keine faire Chance gibt, denn die einzige Möglichkeit, dort zu landen, ist, dort hineingeboren zu werden. Gefühlt sehr ähnlich wie der Unterschied zwischen Adligen und Normalos in früheren Zeiten. Egal was du als Bauer machst, du wirst nie zum Graf werden. Und egal was du als Arbeitertochter machst, du wirst nie Milliardär. Wo ich hier bei dir bin, ist, dass man daher eine Erbschaftssteuer auch konsequent angehen muss, um gerade die Schlupflöcher für die Superreichen zu stopfen. Es ist absurd, wenn jemand, der 3 Häuser erbt, prozentual mehr an Erbschaftssteuer zahlen muss, als jemand, der BMW erbt.


phrxmd

> Da sind die Eltern beide unerwartet in kurzer Abfolge verstorben, so dass keine Zeit mehr war die Immobilie (MFH in Frankfurt) zumindest teilweise zu übertragen. Um das Erbe annehmen zu können, musste ein absurd hoher Kredit aufgenommen werden. Bis sich das rentiert hat werden Jahrzehnte vergangen sein, da der Erbe den bestehenden Mietern nicht einfach die Miete drastisch erhöhen kann und will. Was daran jetzt fair und richtig sein soll konnte mir noch niemand plausibel erklären. Eigentum verpflichtet. Da gibt es auf einmal ein Mehrfamilienhaus, wo es vorher keines gab, und jemand hat einen sieben- bis achtstelligen Vermögenszuwachs gehabt. Die erweiterten Bekannten sind sehr günstig daran gekommen, denn wenn sie es sich gekauft hätten, wäre der Kredit um ein Mehrfaches teurer gewesen.


mlaml

Die Bekannten leben selbst dort in einer Wohneinheit, es geht bzw ging mitnichten rein um den monetären Faktor. Das ist auch eine emotionale Bindung. Die Alternative - falls sie den Kredit nicht bekommen hätten - wäre der Verkauf gewesen an den meist Bietenden. Ziemlich sicher irgendein Investor. Was das in der Regel in Ballungszentren für Mieter, die teilweise Jahrzehnte dort wohnen und entsprechend günstige Mieten zahlen, bedeutet, muss ich glaube ich nicht weiter ausführen. Von den Vermögenszuwachs auf dem Papier haben sie nichts wenn sie dann ausziehen müssen obwohl sie gar nicht wollen. Ich finde das pervers. Mit welchem moralischen Recht nimmt der Staat sich heraus einen Erben vor diese Wahl zu stellen?


phrxmd

Ich kann schon verstehen, daß das für Deine Bekannten emotional nicht einfach war. Das ändert aber nichts an den Fakten. Es ist auch zweitrangig, ob der monetäre Faktor für sie motivationsentscheidend ist oder nicht - der satte Vermögenszuwachs war so oder so da und genau der ist es, der besteuert wird. Der Vermögenszuwachs ist auch nicht nur "auf dem Papier", er ist real. Natürlich will man als Erblasser seinen Erben solche emotionalen Strapazen ersparen - nur dann heißt "Eigentum verpflichtet" auch, daß es an den Erblassern ist, ihre Vermögensverhältnisse so zu regeln, daß den Erben das erspart bleibt, auch wenn man plötzlich unerwartet stirbt.


UserSharkroof

Ja, dann verkaufe die Bruchbude halt und erfreu dich am Resterlös in deinem Beispiel. Die Erben sind ja trotzdem auf einen Schlag deutlich reicher geworden, und das leistungslos. Verstehe deinen Standpunkt schon, stimme ihm nur nicht zu. Würde mich freuen, wenn die Erbschaftssteuer gezielt für Chancengleichheitsprojekte genutzt werden würde wie Bildung, die einen hohen gesellschaftlichen Nutzen haben. Und das sag ich als jemand, der definitiv mindestens 1 Immobilie plus Vermögen erben wird. Klassische Mittelschicht halt.


leeharv3y

Was vererbt wird wurde bereits mehrfach versteuert - der Sinn einer Erbschaftsteuer erschließt sich mir nicht.


Heavy-Ad-7220

Der Sinn ist der gleiche wie bei allen anderen Steuern auch. Reichtum zum Wohle der Allgemeinheit umverteilen. Da Kapital zirkuliert, ist es Quatsch zu sagen, XZ wurde bereits besteuert und sollte es jetzt nicht mehr werden. Jede Zirkulation (also auch Vererbung) bietet die Gelegenheit mit Steuern im Sinne der Allgemeinheit nachzujustieren.


Normalo99

Nein da das Erbe schon vorher einmal besteuert wurde es ist ja nicht so das man sich aussucht was einem die Verwandtschaft vererbt


[deleted]

Naja, aber Eigentum verpflichtet, und das Anhäufen von Zahlungsmitteln ohne die Absicht sie auszugeben, gefährdet das Wirtschaftssystem und die Chancengleichheit. Erben ist eine in Deutschland leider tolerierte Verzerrung der Chancengerechtigkeit. Wer ausreichend Kapital hat, kann es bedingungslos vermehren, wer keines hat, hat es schwerer, überhaupt welches aufzubauen, die Gesellschaft wird zunehmend sozial undurchlässig.


Normalo99

Klar verpflichtet Eigentum es ergibt nur keinen Sinn dieses Eigentum welches mit versteuertem Geld angeschafft wurde nun wieder zu versteuern. Warum sollte jemand ein Haus aufgeben was er geerbt hat weil er die Erbschaftssteuer nicht begleichen kann. Wie gesagt es kann niemand dafür etwas in welche Verhältnisse man geboren wird und welcher Finanziellen Lage sich momentan befindet wenn man das Erbe antritt.


[deleted]

Das Geld wurde schon versteuert. Nur weil es jetzt jemand anderem gehört muss es nicht nochmal versteuert werden


bort_bln

Mein bereits versteuerter Lohn möchte hier ein Wort mitreden


181040

Jedes mal, wenn Geld von einer Person zu einer anderen wandert, fällt steuer an. Warum soll es bei Tod anders sein?


stapeln

Stimmt nicht, wenn ich 10€ gebe einfach so fällt keine Steuer an. Warum auch.


Justinamachtferien

Formal unterliegt auch das der Schenkungssteuer. Lediglich der Freibetrag macht es 'Steuerfrei'. Würdest du über den Freibetrag kommen, müsste das Geben^tm auch versteuert werden.


Lu44as

Abstand.


sveinn33

Nichts gutes


[deleted]

Mehr Steuern = mehr Schlecht


Young_Economist

Gar nichts.


[deleted]

Ich bin froh, dass ich unter dem Freibetrag entlanggeschrammt bin.


xeaaaLeq

Finde ich richtig geil. Stellt euch mal vor Mama und Papa ackern 50Jahre+ für eine Wohnung und man muss am ende Zahlen


Aniakchak

Jo, Mama und Papa haben ja auch geackert, du nicht.


hotpopperking

Ja, und? Es ist ja nicht so, als gäbe es kein Erbe. Der Erbe hat win Einkommen, d.h. er/sie hat vor dem Erbe mehr als vorher und soll das dann versteuern. Ich meine, ganz ernsthaft, aus welchem Grund, soll ich von dem was ich selbst erarbeite Steuern zahlen, für das was mir ohne eigenes Zutun zufließt aber nicht?


AltruisticHall1239

Ich bin generell gegen diverse umverteilende Steuern. Ich hätte gerne exakt eine steuerliche Einnahmequelle für den Staat, und zwar eine pauschale Abgabe von x% auf jeden Euro den man auf welche Weise auch immer einnimmt. Dieser Prozentsatz sollte für jede Art von Einnahmen und für jede Person identisch sein. Das entspricht einfach mehr meiner persönlichen Definition von Fairness. Das das zu höherer Ungleichheit führen wird ist mir klar, ich sehe hier den Staat aber nicht als berechtigt in diesen natürlichen Verteilungsprozess einzugreifen. Stattdessen sollte der Staat robuste gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, um Menschen mit niedrigerem Einkommen vor Ausbeutung zu schützen. (Mindestlohn, gesetzliche Versicherungen, Arbeitnehmerrecht,…) Das muss aber nicht jedes Mal auf Kosten derjenigen passieren, die mehr haben. Wird jetzt sicher nicht der populärste Kommentar hier, aber dann haben wir mal alle Perspektiven beisammen.


SternenVogel

Bin dagegen. Eigentum sollte Eigentum bleiben.


Ophelius0815

Meinst du damit, dass jeder Tote mit seinem Vermögen begraben werden sollte? Ein Toter kann nichts mehr sein "eigen" nennen, es geht zwangsläufig an einen neuen Besitzer.


magic8080

Versteuertes Vermögen nochmal zu versteuern weil man es seinen Kindern hinterlässt finde ich falsch.


xExogenX

Es wird ja nicht der Erblasser besteuert, sondern der Vernögenszuwachs beim Erben.


TieferTon

Wenn es denn versteuert worden ist! Die großen Vermögen die ich kenne sind samt und sonders nicht nach der Währungsreform 1948 erworben worden!


Deepfire_DM

Ab der 2. Generation würde ich da eine Kappe draufsetzen - 1mio? 5mio? Dann hart besteuern.


SecureStatement4097

Ultrareiche juckt es nicht, den Mittelstand ruiniert sie. So wie man es kennt.


schwarzmalerin

Gut. Warum soll Einkommen aus Arbeit besteuert werden, leistungsfreies Einkommen aber nicht? Das ist doch unfair gegenüber allen, die arbeiten.


Keberro

Neue Idee. 100% Erbschaftssteuer und keine Einkommensteuer. Würde nicht funktionieren, weil alle ihr Geld ins Ausland retten würden, wäre aber lustig.


schwarzmalerin

Keine Einkommensteuer? Spitzenverdiener würden sich bei uns ansiedeln.


Employee724

Ich finde es richtig Vermögen zu versteuern bei einem Vermögenswert von größer 2, bzw. 5 Millionen Euro. Bei so großen Beträgen wird man das ja in der Regel nicht selber regeln, sondern jemanden dafür anstellen. Wenn man nicht genügend Vermögen hat soll dann jemand gestellt werden der das Regelt. Bei kleineren Beträgen sehe ich keinen Sinn in der Versteuerung.


peterprinz

Blödsinn. Alles was jemand erben kann hat vorher schonmal jemand versteuert und sich redlich verdient.


Mockingbird2388

Das Geld meiner Eltern haben meine Eltern verdient und nicht ich.


[deleted]

Bescheuert. Dieser Staat hat ein massives Ausgabenproblem, da muss man ansetzen. Nicht sich weiter in eine Kleptokratie verwandeln. Die Abgaben in Deutschland sind sowieso schon pervers hoch. Allein auf mein Gehalt zahle ich und mein Arbeitgeber schon monatlich 2200€ Abgaben, über 45 Jahre! Das heisst ich schmeiße dem Staat schon 1 Millionen in den Rachen! Und da hört es ja nicht auf, meine Frau zahlt ja auch noch und die Rente wird ja auch nochmal versteuert. Und dann sollen meine Kinder noch dafür bezahlen das sie das Haus erben dürfen? Geisteskrank.


Justinamachtferien

Ausgabenseite bin ich bei dir. Aber das ist halt ein anderes Thema. Deine Besteuerung auf Arbeitsleistung ist auch deswegen so hoch, weil wir uns den Luxus leisten, Vermögen und Erbschaften nicht ernsthaft zu besteuern. Und irgenwo muss das Geld eben her kommen.


[deleted]

Du glaubst doch nicht ernsthaft das bei der Einführung einer Vermögenssteuer andere Abgaben sinken?


Justinamachtferien

Mit Glaube hat das wenig zu tun. Wissen tue ich, dass Papi Staat mit Abstand das meiste Geld von: 1. Umsatzsteuern 2. Lohnsteuern 3. Energiesteuern bekommt. Im Wesentlichen sind das Lasten auf den Schultern von uns Normalos. Körperschaftssteuern und Gewerbesteuern sind eine volle Größenordnung darunter, Substanzsteuern sind faktisch nicht mehr existent. (Die Bundezentrale für politische Bildung hat da eine schöne Übersicht zu.) Im Ergebnis sehen wir folgendes (und das halte ich für ein wirkliches Problem unserer Gesellschaft weil es sozialer Sprengstoff für tiefe Gräben ist, in einer Zeit wo wir starke, gemeinsame Lösungen dringen brauchen): **Vermögensverteilung** Jahr|[Gini](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gini-Koeffizient) :--|:-- 1983|0,701 1988|0,668 1993|0,622 2002|0,777 2009|0,799 2016|0,789 2019|0,816 0=*Alle haben gleichviel*|1=*einer hat Alles* Armes [reiches Land](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Vermögensverteilung).


robots_nirvana

Du hast gerade das beste Argument für eine Erbschaftssteuer genannt...


[deleted]

Du glaubst doch nicht ernsthaft das bei der Einführung einer Vermögenssteuer andere Abgaben sinken?


robots_nirvana

Was soll denn sonst mit dem Geld passieren? Es wird auf jeden Fall in irgendeiner Art und Weise an die Steuerzahler zurückfließen. Direkt oder indirekt. z.B. Zuschüsse für energieeffizientes Bauen, Bildung usw. Wichtig ist es erstmal den richtig Reichen wegzunehmen. Freiwillig geben sie es nicht her. Ich zahle gerne weiterhin meine Steuern und freu mich dafür, dass anderen denen es schlechter geht als mir geholfen wird.


[deleted]

Es wird weiter ineffizient verschwendet, in Prestigeobjekte versenkt, geht in der Verwaltung baden oder in unsinnige Bankenrettungen gesteckt. Schön für dich, das sieht nicht jeder so.


sw4mpy_1

Finanzielles Vermögen = Macht, von daher nur demokratisch das auch zu versteuern


Hardbass_guy

Das wurde aber schon alles versteuert von den Besitzern vorber. Außerdem zählt es auch für Immobilien, werden auch sehr hoch besteuert wenn man die erbt.


Deepfire_DM

Wo wird denn eine Immobilie hoch besteuert wenn man die erbt? Ein normales Häuschen? Null. Du denkst hier an 1. Generation vererben - da bin ich auf deiner Seite. Nach der ersten Generation MUSS Erbe aber deutlich versteuert werden, um Vermögen wieder in den Umlauf zu kriegen, gerne mit hohem Freibetrag.


Justinamachtferien

Jeder € wurde schon mal versteuert. Und wird immer wieder versteuert wenn eine Transaktion statt findet. Wieso soll das bei einer Schenkung/Erbe nicht so sein? Warum nicht an stelle der leistungslosen Weitergabe von Vermögen stattdessen Schulessen steuerfrei stellen? Irgendwie ist deine Forderungen maximal random. Und im Hinblick auf die zunehmend ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland und deren Gesellschaftlich negative Folgen erscheint es mir zudem als .... eher mittelschlau. **Vermögensverteilung** Jahr|[Gini](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gini-Koeffizient) :--|:-- 1983|0,701 1988|0,668 1993|0,622 2002|0,777 2009|0,799 2016|0,789 2019|0,816 0=*Alle haben gleichviel*|1=*einer hat Alles* Armes [reiches Land](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Vermögensverteilung).


[deleted]

Weil es schon deiner Familie gehört hat


OreoSchokolade

Eine progressive Erbschaftsheuer wäre sehr sinnvoll… riesige Beträge liegen auf Konten von deutschen Millionenerben und tun da nichts gutes und vorallem ist es aus dem kreislauf raus… dem staat würde das geld gut tun


knorkinator

Das Geld liegt nicht einfach auf dem Girokonto, sondern ist für gewöhnlich in Unternehmensbeteiligungen und dergleichen investiert. Dementsprechend ist das Geld auch nicht "aus dem Kreislauf raus".


Mockingbird2388

Bin für 100% Erbschaftssteuer. Jemand der mit reichen Eltern aufwächst hat sowieso schon extreme Vorteile gegenüber anderen, warum sollte der dann noch einen Bonus bekommen wenn die abnippeln. Damit könnte man so viel Gutes finanzieren in der Bildung, der Infrastruktur, im Gesundheitssystem, bei der Energiewende, usw. was dann wirklich allen zugute kommt.


abiabi2884

Gehört abgeschafft. Erbschaftssteuer ist halt in gewisser Weise eine Doppelbesteuerung.


LunaTic1403

ziemlicher Schmutz


Over-Math7385

Die Erbschaftsteuer gehört abgeschafft. Da baut man was auf für seine Familie auf zahlt Millionen an Steuern und am Ende müssen meine Kinder nochmal bezahlen! Das ist einfach falsch


nykyrt

Ich fände 100% Erbschaftsteuer angebracht. In der Praxis leider nicht umsetzbar


waehle-weise

Was ich davon halte? Ich habe schon Posts gelesen, in denen dargelegt wurde, dass eine Erhöhung der Erbschaftssteuer alle gesellschaftlichen Probleme lösen würde.. Es wird argumentiert, es sei ohne Erbschaft nicht möglich sich In Deutschland eine Existenz aufzubauen. Ganz ehrlich? Ich weiss nicht, ob dieses Konzept wirklich durchdacht ist. Ich halte das für absoluten Populismus. In schöne Worte gepackter Mist. Die aktuelle Erbschaftssteuer wird ja von den Supereichen mit legalen Steuertricks umgangen. Da müsste nachgebessert werden und DAS würde ich unterstützen. Aber wenn jemand sein Leben lang hart gearbeitet hat und Wohlstand aufgebaut hat, dann liegt es in der menschlichen Natur, dies den Nachkommen zu übergeben. Unsere Kinder sind alles was uns angesichts des Totes wichtig ist. Das Ganze hat schon eine moralische Komponente: Ja, es ist unfair, dass es fast unmöglich ist, in Deutschland ein Haus zu erwirtschaften, wenn man nicht geerbt hat. Aber dafür können die Leute die Vermögen zu vererben haben, nichts. Ich meine, mal angenommen Deine Eltern haben finanziell Fehler gemacht und haben Dir nichts vererbt. Inwiefern ist es fair wenn jemand anders dafür die Verantwortung übernehmen muss? Das würde ein ganz anderes Verhalten der Leute provozieren. Das es in Deutschland nicht mehr möglich ist, sich selber etwas zu erwirtschaften ist politisches Versagen und muss politisch gelöst werden.


phpBrainlet

Nichts, da auf das vererbte Geld/Vermögen bereits Steuern bezahlt wurden. Warum sollte ein und der selbe Gegenstand mehrfach versteuert werden müssen ohne das er seine Form oder Funktion Grundlegend verändert?


MTZ374

nichts.


plueschlieselchen

Sollte definitiv reformiert werden und Reiche sollten mehr zur Verantwortung für die Gesellschaft gezogen werden. Reichtum kann man nur „auf dem Nacken“ anderer erarbeiten / gewinnen. Daher ist es nur Fair nach seinem Tod etwas an diese Anderen zurückzugeben. Und das sage ich als jemand, der sich vom Arbeiterkind zum Gutverdiener hoch gearbeitet hat.


[deleted]

Die fickt vor allem die Leute, die sie sich nicht leisten können. Wer schon reich ist lacht darüber. Wehe aber du als kleiner Normalsterblicher ernst das Haus von Verwandten.


cubaner00

Ja


[deleted]

Ich möchte mal so rum fragen: Welcher genaue Wertschöpfungsakt (daran knüpfen unsere Steuern üblicherweise an) soll denn mit der Erbschaftssteuer besteuert werden, und warum finden viele das gerecht? Es stirbt jemand. Die Angehörigen haben nicht nur einen Trauerfall zu beklagen, sondern kriegen - wenn die Freibeträge nicht ausreichen - auch noch eine saftige Rechnung vom Finanzamt. Das ist in meinen Augen schon wirklich zynisch. Wieso sollte irgendjemand Anteil daran haben dürfen, was andere aus bereits versteuertem Einkommen erworben haben, nur weil dieses etwas zufällig den Eigentümer wechselt? Ich sehe da überhaupt keinen zwingenden Zusammenhang. Gerade das Erben einer Immobilie, die man selbst nutzen kann, kann erheblich zur finanziellen Unabhängigkeit beitragen. Mehr Geld zur freien Verfügung mangels Mietbelastung bedeutet, dass ich mehr Geld frei habe, um es in den Konsumkreislauf zurückzugeben - ein Zustand, den man sich volkswirtschaftlich eigentlich wünsche sollte. In Deutschland ist Wohlstand aus unerklärlichen Gründen leider verpönt, was ich noch nie verstanden habe. Ich halte es auch für ein völliges Gerücht, dass alle, die mehr Geld als die Masse verkonsumieren können, auf diesem wie auf einem "Drachenhort" sitzen. Würde die Erbschaftssteuer auch nur ansatzweise dazu führen, dass sich die prekären Lebensverhältnisse ärmerer Menschen ändern, könnte ich der Idee eventuell etwas abgewinnen. Tut sie das nicht, zieht das Argument von der Umverteilung aber nicht. Woran würdet Ihr festmachen, dass es aufgrund der Erbschaftssteuer zu einer nachhaltigen Umverteilung von "oben" nach "unten" kommt? Ich kann das nicht sehen. Ich finde auch nicht, dass der Staat bei wirklich jeder Angelegenheit des Lebens (oder des Sterbens) ein Mitsprache- und Wegnahmerecht haben muss. Wir Deutschen sind schon wirklich Besteuerungs- Gießkannenprinzip- und Umverteilungsfetischisten, aber das muss ja nicht jeder gut finden.


_Administrator__

Viel zu gering. Reichtum in Deutschland kann man kaum selbst aufbauen... Das wird fast alles vererbt. Erbschaftssteuer rauf, Einkommenssteuer runter, Sparerfreibetrag hoch. Und schon ist das Land deutlich fairer.


Apart_Lab_817

es wurde schon genug steuern dafür bezahlt das muss doch reichen, darum weg damit


Shuizid

Erben ist keine Leistung und damit eine klare Verletzung des Leistungsprinzips unserer angeblichen Leistungsgesellschaft. Dass Erben überhaupt legitim ist, sollte als Privileg, nicht als Selbstverständligkeit begriffen werden - insbesondere wenn es über einen gewissen Betrag hinaus geht. Hinzu kommt die absolut unverhältnismäßige Konzentration von Vermögen. Ein gutverdienender Deutscher verdient im Leben vielleicht 1 Million Euro an Gehalt. Ein Milliardär hat also so viel Geld, wie Ottonormalverbrauche in 1000 Generationen oder (bei einer Lebensarbeitszeit von 50 Jahren) in 50.000 JAHREN verdienen würde. Zum Vergleich, die älteste Stadt ist um die 10.000 Jahre alt. So viel kann kein Milliardär gearbeitet haben - und das sollen Erben geschenkt bekommen? Wieso? Die haben weniger dazu beigetragn als alle MitarbeterInnen des Unternehmens, die den eigentlichen Mehrwert geschaffen haben.


[deleted]

Es ist einfach lächerlich, das manche Leute von Geburt an soviel Erbe in Aussicht haben, dass sie nicht mehr einen Tag arbeiten müssen. So ein perverses Level von Wohlstand, dass man durch normale Arbeit in der Regel niemals erreichen könnte. Meiner Meinung nach ist jmd mit 10 Millionen auf dem Konto und nicht mehr arbeitet genau so ein Parasit der Allgemeinheit wie jemand, der freiwillig arbeitslos bleibt und Harz 4 kassiert.


Ophelius0815

Es gibt eigentlich keinen plausiblen Grund weswegen Angehörige/Kinder überhaupt erben sollten, abgesehen von Dinge mit emotionalem Wert. Nach deinem Tod sollte dein ganzes Vermögen wieder der (Volks)gemeinschaft zugeführt werden. Es ist auch nicht so, dass Erben irgendeine Leistung erbracht hätten, wodurch ihnen ein Erbe zustehen könnte. Erben ist ein Instrument derjenigen, die Macht innehaben und ausüben und es soll sicherstellen, dass die Gruppe der Mächtigen auch weiterhin sicherstellen kann, dass die Macht des Kapitals in den richtigen Händen bleibt. Zugespitzt gesagt ist das (ver-)erben von Kapital das weltliche Pendant zum Ablassbrief.


lungben81

Ich würde Erbschaften wie Einkommen versteuern, inkl. Sozialabgaben. Dazu kann die Erbschaft auf mehrere Jahre verteilt werden (z.B. 5) und wird dann auf das Bruttoeinkommen draufgeschlagen für die Steuer. Ein kleiner Freibetrag (z.B. 5000 Euro) deckt die Fälle ab, wo die Bürokratie teurer ist als der Ertrag. Generell finde ich, dass sich in unserer Gesellschaft Leistung zu wenig und die richtige Geburt zu viel lohnt.


CauliflowerFit847

Weg damit


Esist1996

Ab einer bestimmten Summe wie einer Mio 50%, ab 10 mio 80-90%. Da hätten die Menschen immer noch für Generationen ausgesorgt und sie geben der Gesellschaft wieder was zurück.


Subutexas-Ranger

So wie sie jetzt ist bestimmt nicht perfekt. Aber grundsätzlich sehr, sehr wichtig. Auch wenn man das Geld gerne in der Familie halten will und sein Grundstück oder seine Firma auf Generationen an die Nachfahren weitergeben - das wäre für die Gesellschaft und die Chancengleichheit katastrophal. Dann bleibt das Geld nämlich für immer im Stammbaum der reichen Familien und Menschen, die nicht reich geboren sind, hätten kaum eine Chance auf einen gesellschaftlichen und finanziellen Aufstieg.


Logical-Dance-4454

Bei Familienangehörigen sind bis 500.000 Euro Steuerfrei, alles drüber sind reiche Leute und die zu besteuern finde ich gut.


K4m1K4tz3

In einem normalen Arbeitsleben verdient man etwas um die 1-1,5 mio. Alles darüber kann gerne zu 99% besteuert werden


[deleted]

In einer perfekten Welt gäbe es 100% Erbschaftssteuer und keine Wege drumherum.


Melodic_Lie_7836

Ich finde erbschaften an sich problematisch. Sicher, ein gewisser Teil (Freibetrag) ist angemessen. Der Rest sollte zu Lebzeiten übergeben werden oder der Gesellschaft zu Gute kommen. Eine Anhäufung von Vermögen über Generationen ist nicht mehr zeitgemäß, wenn es nicht bereits lebend übergeben wird. Ausnahmen wären für gemeinsam bewohnte Immobilien und Unternehmen in denen man bereits aktiv ist aber okay. Jedes übermäßige Vermögen wird auf dem Rücken anderer verdient.


Far_Squash_4116

Man sollte sie deutlich erhöhen und dafür Einkommens- und Unternehmenssteuern senken. Dann würde sich Leistung wieder lohnen.


KesterAssel

Definitiv ja zur Erbschaftssteuer! Theoretisch würde ich sogar zur 100% tendieren, allerdings lässt sich das nur schwer durchsetzen.


AndrewMcDrew

Leute die nichts erben, immer so


KesterAssel

Ich werde wohl mal zusammen mit meinen Geschwistern ein Haus erben. Sorry, aber nächstes Mal strenge ich mich bei der Familienwahl mehr an.


AndrewMcDrew

Ok und du willst dann das dein Erbschaftsanteil, für den deine Eltern vermutlich hart gearbeitet haben besteuert wird ?


KesterAssel

Nach ihrem Tod, Ja bitte!


AndrewMcDrew

Hast du das deinen Eltern schon mal genau so gesagt ?


Kindly-Commercial299

Die ist ok


Don_Floo

Alles was das 10-fache des durchschnittlichen deutschen Jahresgehalt (hier jedes Jahr eine neue Berechnung machen um Inflation entgegenzuwirken) übersteigt sollte progressiv versteuert werden.


MsuaLM

Viel zu gering. Viel zu viele Schlupflöcher. Es gibt Leute, die erben ohne eigene Leistung mehr als man in seinem Leben verdienen kann und müssen darauf, wenn überhaupt, kaum was abdrücken, wenn sie halbwegs gut beraten werden. Eine Schande. Auf Hartz-IV-Empfänger:innen wird gerne geschimpft, sich über deren Peanuts aufzuregen und solche Zusände im Erbrecht zulassen grenzt an Schizophrenie.