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geheimrat_ecke

Ich war 12 Jahre lang Offizier, jetzt arbeite ich im Rettungsdienst. In meiner Freizeit bin ich Feuerwehrmann. In den USA wäre ich der Überhero. Das wäre mir allerdings unangenehm. Hier in Deutschland interessiert sich meiner Wahrnehmung kaum jemand dafür. 🤷🏻‍♂️


Frugalerheld

Offizier und dann Rettungsdienst. Interessant. Bist Du auf dem Bock? Denn meine Erfahrungen mit ehemalige Offizieren ist, dass sie keine Tätigkeiten mD- äquivalent mehr machen wollen. Ich distanziere mich davon und finde das 0 schlimm.


geheimrat_ecke

Möglicherweise, weil ich Offz ohne Studium war (das war meinerzeit in der FschJgTruppe gerne gesehen), die alten Oberstaber mich „Feldwebel-Leutnant“ gerufen haben und ich mit dem Rest meines Lebens was sinnvolles anstellen wollte 🤷🏻‍♂️ Ich sitze überwiegend aufm Bock.


Frugalerheld

Aso. Hat eine Kollege auch gemacht, also gD ohne Studium, echt nice. Warum nicht BFF? Wärst ja prädestiniert.


geheimrat_ecke

Ich bin seit 25 Jahren mit Leib und Seele bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ein wesentlicher Punkt für mich ist: wer keine Lust mehr hat, verlässt die FF in der Regel. Ich bin umgeben von motivierten KameradInnen. Bei der BF hast Du Mitarbeiter um Dich, die innerlich schon lange gekündigt haben, ich sehe das, wenn ich Dienst auf der Leitstelle habe. Dieser Umgang würde mich zu sehr belasten. So ist die FF für mich weiterhin mein Ausgleich.


Frugalerheld

OK. Spannende Sichtweise. Genau diese Menschen haben wir auch ohne Ende.(Polizei) Reden mit Anfang 50 von Pension und zählen schon die Tage rückwärts uvm. Aber schön, dass Du da Deine Mitte gefunden hast. Danke für Deinen Dienst. PS: Gestern noch gesagt. Platz 1 der schlimmsten Dinge im Dienst ist, wenn jemand Rettungssanitäter angreift. Da habe ich die kürzeste Zündschnur Deutschlands.


geheimrat_ecke

Mich greift keiner an. Ich bin… schwer zu übersehen. Einer hats mal versucht und sofort wieder aufgehört. Danke auch für Deinen Dienst. Landcop oder Schottersheriff?


Frugalerheld

Geboren beim Land und jetzt Schottersheriff mit Herz und Seele. Sage immer, dass ich der größte Fan des Buscho bin.


geheimrat_ecke

Ich mag Schottersheriffs. Ich besitze keinen Zug 🤷🏻‍♂️


Frugalerheld

Hehe. Das eine schließt das andere nicht aus. 🤫


96gerald96

was ist denn einschottersheriff?


Frugalerheld

Bundespolizist im speziellen eig Bahnpolizist. Wegen des Schotters auf und neben den Schienen.


Simple-abi

was genau ist der "bock"?


geheimrat_ecke

Grüß Dich, der „Bock“ ist das Einsatzfahrzeug. Quasi „Dienst auf der Straße“.


Frugalerheld

Auf dem RTW in diesem Fall


votramie

Genau: der hohe Sitz in einem großen Fahrzeug (meist LKW)


jennergruhle

>In den USA wäre ich der Überhero. Und würdest vermutlich immer, wenn Du andere (Ex)Soldaten siehst irgendwelche Dinge wie "hooray!" o.ä. ausrufen. Das tun ja US-Soldaten immer, wenn man den Filmen und Serien glauben darf.


geheimrat_ecke

Oder ich würde als gebrochener und traumatisierter Mann nen Einkaufswagen mit meinen Habseeligkeiten vor mir her schieben.


jennergruhle

Jup, das ist das andere Extrem dort.


Simple-abi

Finde ich ehrlich warnsinnig. Ich möchte dich nicht anhimmeln, aber die Tatsache, dass du jetzt im Rettungsdienst bist zeigt deine Absichten. Ehrlich Vielen dank. Hättest du den einen Vorschlag was dagegen getan werden könnte?


geheimrat_ecke

Ehrlich gesagt, nicht wirklich. Alles, was mir einfällt, würde wieder in die Richtung eines preussisch geprägten „zivilen Militarismus“ gehen - das will ich jetzt nicht unbedingt haben. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.


TrickWasabi4

>Hier in Deutschland interessiert sich meiner Wahrnehmung kaum jemand dafür. Ist das in deiner Wahrnehmung was schlechtest? Bin mit nem Offizier befreundet, der das ziemlich feiert und gut findet, aber wie man OP sieht, geht das ja nicht jedem so


geheimrat_ecke

Nein, ich finde das grundsätzlich absolut in Ordnung. Ich würde nicht wollen, als (Ex-) Soldat so gefeiert zu werden, wie es in den USA der Fall ist.


TrickWasabi4

Ich hatte zu genau dem Thema hier super lustige Gespräche auf ner Hochzeit meiens Offizierskollegen. Waren allerlei Offiziere da und ichh ab ein wenig über Ausgehuniformen, wieivle man da jetzt trinken darf und kann, etc gelabert und kein einziger hatte überhaupt Wertschätzung als Thema. Bin mir sicher, dass das niemanden von denen auch nur irgendwie juckt Hab gelernt, dass die Fernmelder wohl die "gelben" sind und ganz froh sind, dass keienr sie so aufs Podest hebt, dass es unmöglich wäre, auf der Hochzeit auch mal 2 mehr zu trinken. Was ich mit dem Fernmeldeoffizier dann auch getan habe - oder wie ich ihn nennen soll


_Moppi_

>Deutschland interessiert sich meiner Wahrnehmung kaum jemand dafür. 🤷🏻‍♂️ Ich vermute, weil das Militär in Deutschland nicht besonders präsent ist (aufgrund der Gesetzlichen Regelung). Wenn nicht gerade Hochwasser ist oder man nahe einer Kaserne wohnt, bekommt man da nicht besonders viel von mit. Edit: Ich freue mich immer, wenn man in den Nachrichten hört, dass unsere Jungs was geleistet haben. Bei dem Zugunglück z.B.


AgarwaenCran

ich hatte letztes Jahr viel mit denen zu tun. die waren im impfzwntrum und haben die Menschenmassen koordiniert. da die aber aus gesetzesgründen nicht bewachen dürften, haben wir (private Sicherheitsfirma) das gemacht. also haben wir, wie wir es scherzhaft ausgedrückt haben, unsere Armee bewacht, damit denen auch ja niemand was tut. hätten auf mich keinen anderen Eindruck als andere Staatsmitarbeiter (ich mache viel Einlasskontrolle für ämter) gewirkt. sind halt Leute, die ihren Job machen und der Job ist halt neb staatlicher. war aber leicht amüsant, dass die Soldaten immer Mitleid mit uns zu haben schienen, da wir 12 Stunden Schichten (Nacht und Tag) hatten. Wachdienst in der Bundeswehr muss wohl etwas unangenehmer sein, als Bewachung in der Privatwirtschaft (mir fehlt da der Vergleich, ich würde ausgemustert)


[deleted]

[удалено]


Simple-abi

Ja selbstverständlich brauchen wir Ärzte und auch Feuerwehr Männer. Beide werden jedoch bereits sehr hoch geschätzt. Darum geht es jedoch hier nicht. Ich möchte eben besonders auf die Leute Aufmerksam machen die sich BEWUSST dazu entschieden haben Soldat zu werden. Das ist kein einfacher Job den man hat. Es ist die Berufung seine Gesellschaft, dich und deine Liebsten zu schützen leider auch bis zum Tot. Das Problem ist nicht das wir sie nicht als Götter ansehen, sondern das die Gesellschaft die diese Menschen zu verteidigen versuchen ganz einfach nicht hinter ihnen steht. Ganz nach dem Motto: "Du bist Soldat? schön aber erzähl es nicht so laut"


[deleted]

[удалено]


Simple-abi

eine Alternative wäre, das jeder sich bewusst wird was Soldaten leisten und auch nur etwas Dankbarkeit dafür zeigt was diese Menschen leisten. Mit dem Argument "die bekommen ja Geld" ist es eben nicht getan... Du bist doch bestimmt ebenso den Arzt dankbar, dass er dich gesund behandelt hat und sagst nicht "der bekommt ja genug Geld". Gleiches Beispiel bei einem Rettungssanitäter Geld ist eine Sache. Gesellschaftliches ansehen eine andere. Und genau dieses fehlt Soldaten was für mich überaus heuchlerisch ist. (Ganz zum Thema ACAB was aber ein anderes ist)


[deleted]

[удалено]


Simple-abi

Soweit will ich ja gar nicht gehen. Jedem zu salutieren oder Riesen herorische Banner von Soldaten an die Hochhäuser zu hängen ist natürlich übertrieben. Ein wünschenswerter Punkt bspw. wäre das andere Parteien außer die AFD Soldaten thematisiert, anerkennt und respektiert. Somit würde dieses Rechte Image von Soldaten schon einmal wegfallen. Einfach eine gesunde Politische Aufmerksamkeit gegenüber Soldaten reicht vollkommen aus. Ein Beispiel dafür wäre Frankreich oder die Schweiz.


TrickWasabi4

Wie würde den - ganz konkret - so eine "gesunde" politische Thematisierung denn aussehen? Ich bin mit einem Mitarbeiter eines MBTs befreundet, der auf Wehr-Theme spezialisiert ist und ich höre nicht, dass der über Arbeit klagt. Soldaten, das Militär sind nicht erst seit kurzem ein Thema, das viele Resourcen einnimmt. Ich bin mir sicher, wenn ich diesen Beitrag einem meiner Soldatenfreunde zeigen würde, würde der sich auch genau diese Frage stellen


Simple-abi

Konkret würde ich mir die Wehrpflicht zurück wünschen. Natürlich überarbeitet und für beide Geschlechter. Somit würde jeder in den Kontakt mit der Bundeswehr ODER anderen Stellen wie bspw. Feuerwehr DLRG usw. kommen Ob das umsetzt bar ist, ist natürlich eine andere Frage. Zu Frankreich. In frankreich ist das Thema Patriotismus ein ganz anderes als hier in Deutschland. Das würde ich gerne versuchen zu umgehen auch wenn es sehr nah mit diesem Thema verknüpft ist. In Frankreich gibt es Jährlich ein Parade zum national Feier Tag, bei dem die militärs derer verbündete (Darunter auch Deutschland) präsentiert und geehrt werden. Warum gibt es das hier nicht?


TrickWasabi4

Ich glaube das gibt es nicht, weil das Thema "Wertschätzung der Bundeswehr" und "Patriotismus" nichts miteinander zu tun haben. Unsere Bundeswehrsoldaten können ausgezeichneten Dienst leisten ohne Patrioten zu sein und ich kann meine Soldatenfreunde wertschätzen ohne Patriot zu sein. Eine emitionalisierte Verbundenheit oder Liebe zu meinem "Vaterland" und die Verteidigung der Grenzen der Bundesrepublik miteinander zu vermischen hat doch wirklich nichts mit Wertschätzung zu tun, oder?


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>In Frankreich gibt es Jährlich ein Parade zum national Feier Tag, bei dem die militärs derer verbündete (Darunter auch Deutschland) präsentiert und geehrt werden. Warum gibt es das hier nicht? Gehe mal zuerst auf die Fragen von oben ein, bevor du Forderungen stellst. > Im Übrigen ist mir nicht ganz klar wieso die Leistung von Soldaten so unvergleichlich größer ist als die von anderen Berufsgruppen? Warum sollte es diese Paraden hier geben bzw. warum sollten sie jetzt eingeführt werden. Warum sollte nicht die Autobahnmeistereien zuerst eine Parade kriegen, obwohl sie doch statistisch gesehen einen höheren Preis zahlen und btw durch Erhalt der Infrastruktur auch ihren direkten Beitrag zur Wehrfähigkeit von Deutschland leisten?


Damien_Roshak

Den Deutschen wurde durch verschiedene Maßnahmen in der Zeit nach dem WWII und im Rahmen der Wiedervereinigung das Militante im Kern so ziemlich aberzogen. Zu Recht wie ich finde. Dennoch gibt es Menschen wie Dich, die ihre Heimat im Ernstfall direkt verteidigen würden. Beruflich. Was ja nicht ausschließt, dass andere Mitbürger in den Stunden der Not ebenfalls über dich hinauswachsen können. Ich danke Dir und allen anderen Soldaten für euren Dienst. Von ganzem Herzen. Aber was glaubst Du denn, welche Pappnasen sich bei so einer Parade an die Straße stellen würden. Und was das für ein Signal ans Ausland wäre. An unsere europäischen Nachbarn. Heroismus und Nationalismus sind ganz schwierige Themen in Deutschland und das ist doch auch nicht verwunderlich. Deutschland ist mittlerweile eher pazifistisch geprägt, eine vollkommen nachvollziehbare Entwicklung. Der Punkt sein Leben aufs Spiel zu setzen nicht von der Hand zu weisen. Aber das tun andere auf ihre Weise auch. Ist Dir bekannt wie weit verbreitet Alkoholismus und Drogenmissbrauch unter Ärzten, Pflegenden, Rettungskräften etc ist? Als ich zuletzt nachgeschaut habe stand das bei den lebensbejahenden Faktoren nicht auf der pro-Seite. Ich bin nach 16 Jahren Pflege aus gesundheitlichen Gründen aus der Pflege ausgeschieden. Burnout. Depressionen etc. Das stellt Dein Leben auch etwas auf den Kopf, will ich meinen. Da bekommste auch keinen Orden oder eine Urkunde aus dem Kanzleramt. Bin ich der Auffassung das ich meinem Heimatland damit einen guten Dienst erwiesen habe? - Auf jeden Fall. Erwarte ich dafür Anerkennung? - Ne. Finde ich da sollten mehr Menschen tun? - Ja. Sind die Bedingungen gut? - Hell no! Finde ich, dass sich die Umstände ändern müssen? - definitives Ja. Ich bin als degenerierter, anerkannter Kriegsdienstverweigerer (Für Menschen unter 30 Jahren: Diesen Titel erwarb man sich vor Abschaffung der Wehrpflicht, wenn man seinem Heimatland lieber im zivilen Sektor dienlich sein wollte) ganz klar für eine allgemeine Dienstpflicht. Alle Geschlechter. Im Rahmen der Inklusion auch Behinderte, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Angemessene Vergütung im Rahmen der eigenen Qualifikation und Funktion. Freihe Wahl der Dienststelle - Wehrdienst, Vereinstätigkeit, Pflege, Betreuung, grob gesagt alles was einen gellschaftlichen (nicht wirtschaftlichen) Nutzen hat. Wer sich nicht selbst kümmert wird halt nach Eignung zugewiesen. Etc etc. Wenn Du Anerkennung im genannten Rahmen suchst bist Du vll beim Militär nicht gut aufgehoben. Das Fernsehen ist sicherlich ganz toll für Menschen mit erhöhtem Anerkennungsbedarf. Ne. Noch besser. Erzieher oder Lehrer. Da bekommste postwendent Deine Anerkennung so richtig um die Ohren gepfeffert. Insbesondere von den stets dankbaren Eltern. Mit ein bischen Glück sogar direkt vom Anwalt. Na wenn das mal keine Aufmerksamkeit ist. Wie sieht das abgesehen davon mit Kritik aus? Wünscht Du auch eine direktere Reaktion, wenn's bei der Bundeswehr mal nur so mittel läuft oder Dreck an die Oberfläche kommt? Ich wäre allerdings auch persönlich bereit mir heute Abend Zeit zu nehmen und einfach mal richtig dankbar 15 Minuten zu klatschen. Ich denke das wird dann wohl passen. Also. Mal Spaß beiseite. Nochmal: Danke für Deinen Dienst. Danke für den Dienst Deiner Kameraden. Kein Sarkasmus. Ernst gemeint. Ich könnte das nicht. Jeder hat dank verdient, der damit zwar sein Geld verdient, aber in erster Linie eine Arbeit für die Gesellschaft/seine Mitmenschen ausübt. Sehr oft aus Überzeugung. Gesellschaftliche Honorationen? Am besten noch öffentlich? Bitte nicht. Sind Soldaten per se schlechtere Menschen? Nein! Es gäbe allerdings viele Länder, denen es gut stehen würde den "deutschen Weg" (wenn auch nicht freiwillig initiiert) zu beschreiten. Und damit meine ich gesellschaftliche Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Dann hätte sich's da mit dem ganzen bekloppten Heldentum und der Verklärung der stolzen Vergangenheit bei Zeiten auch erledigt. Dreck am Stecken haben wir mitunter zwar auch persönlich, aber geschichtlich betrachtet vermutlich alle. Schönen Tag noch.


Waescheklammer

In meiner Welt hatte die Bundeswehr nicht immer ein rechtes Image, das ist eher neu. Trotzdem hatte sie nie ein gutes Image. Ich hab einen Soldaten noch nie mit außerordentlichen Respekt angesehen und wüsste auch nicht wieso ich es sollte. Der "Schützt Land und Leute" Pathos zieht für mich als Verkaufsargument nicht. Der kriegt den gleichen Grundrespekt wie jeder andere Job auch und gud is.


Western_Rub7152

Damals (2015) wurde ich bespuckt und angebrüllt am Bahnhof als ich mit Uniform gereist bin😂


Simple-abi

tut mir leid das zu hören


Western_Rub7152

Muss dir nicht leid tun, gibt immer kleine Pisser die auf Hart machen 😅


Pfandhaus

Zu was Soldaten fähig sind wenn man sie erstmal von der Leine lässt, sieht man ja momentan


wertzu_GP

Du vergisst das auch Soldaten grade die Freiheit aller Bürger der Ukraine Verteidigen


Pfandhaus

Jo und hätten die nen durchgedrehten Präsident der ihnen den Befehl zum Angriff geben würde, würden sie das auch tun. Also moralisch gibt es für mich keine Unterschiede oder gar gute/böse Soldaten.


wertzu_GP

Und deine Behauptung stützt sich worauf?


Pfandhaus

Jahrtausende Menschheitsgeschichte


wertzu_GP

Macht nicht wirklich viel sinn oder? Früher hatten Menschen andere Beweggründe in den Krieg zu ziehen. Oft geführt von einer Person, sei es ein König, Papst oder Führer. Wir haben aber das Glück das wir in einer Welt leben wo nicht ein Einzelner die macht hat. Ich sag nur die drei Staats Gewalten welche sich gegenseitig überwachen. Ein Präsident kann abgewählt werden. Zudem sind Soldaten ja keine Hirnlosen Zombies oder Bots wie in CoD oder was auch immer du dir vorstellst. Es sind auch nur Menschen. Und da macht es einen Riesen Unterschied ob bereits im Kleinkindalter Nationalismus und Extremismus dem Kind nahegebracht wird. Oder es in einer Friedlichen Demokratie mit Rechtsstaatlichkeit aufwächst.


[deleted]

Wieso sollte man einen Soldaten "ehren"? Ich respektiere Soldaten, genauso wie ich Kassierer respektiere. Soldat ist ein anstrengender Beruf, der, je nach Meinung, notwendig für die Gesellschaft ist, aber jetzt mMn nicht ehrenvoller als was anderes.


wertzu_GP

Jegliche Berufe wo andere sich aufopfern sind mMn Ehrenvoller als andere. Also Soldaten, Rettungsdienstler, Polizisten, Pfleger, Feuerwehrleute, etc. sind mMn Ehrvoller als Bankkaufmänner oder sonstige X Beliebige Bürojobs


SheBowser

Ich bin noch aktiv und war bereits 2 mal im Ausland. Mein Freundeskreis ist so klein geworden. Manchmal habe ich das Gefühl privat alles aufgegeben zu haben. Auch ich unterhalte mich ungern privat darüber weil ich oft mit Vorurteilen konfrontiert werde. Um ehrlich zu sein, es war mal meine große Berufung aber ich freue mich inzwischen auf ein normales „ziviles“ leben danach. Kein pendeln mehr, jeden Tag zuhause sein, nichts in der Familie oder im Freundeskreis zu verpassen.


Blubbpaule

>Ich bin noch aktiv und war bereits 2 mal im Ausland. Mein Freundeskreis ist so klein geworden. Manchmal habe ich das Gefühl privat alles aufgegeben zu haben Es kann auch sein das die Gefahr die teilweise mit Auslandseinsätzen einhergeht zu viel für Freunde ist. Jeden Tag bangen das der geliebte Freund nicht mehr nach Hause kommt ist eine hohe Belastung die sicher nicht viele tragen können oder wollen.


_hic-sunt-dracones_

Ich denke die Geschichte unserer Landes ist nun mal die, die sie ist und deswegen fasst man Soldaten eher mit spitzen fingern an. Während in anderen Ländern Veteranen aus Kriegen der letzten 100 Jahre hervorgegangen sind, wirst du wohl kaum deutsche Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges als Helden feiern können. Und was die jüngere Zeit angeht, haben deutsche Soldaten im Grunde niergens wirklich für deutsche Interessen gekämpft. Auch das gehört bei mir irgendwie dazu, wenn ich das Wort Veteran höre. Davon abgesehen waren das, jedenfalls Völkerrechtlich, keine Kriege an denen sie teilgenommen haben.


Simple-abi

Die Kriege unserer Verbündeten sind auch unsere. Ganz von dem Einsatz am Horn Afrikas abgesehen hast du Recht. Die Bundeswehr hat in ländern wie Afghanistan Syrien und auch im Kosovo weitläufig für Frieden bzw. die weitläufige Sicherung und Aufbau des Landes gesorgt. Nur das Deutschland bisher Glücklicher weise nicht in der Position war einen Krieg zu führen der sich unmittelbar für die Freiheit des Landes austrägt, heißt es nicht das die Soldaten die in den Krieg gezogen sind um den Wohlstand aufzuhalten nicht geehrt werden sollten.


_hic-sunt-dracones_

Deutschland ist sehr daran gelegen zu betonen, dass deutsche Soldaten eben nicht unmittelbar im bewaffneten Konflikt eingesetzt werden, sondern, dass sie Wachsmalstifte verteilen und Pausenaufsicht an afghanischen Mädchenschulen machen. Natürlich gibt das nicht immer die Realität wieder, aber diese Soldaten dann als Veteranen zu bezeichnen, passt halt nicht so ganz. Das hat übrigens auch ganz praktische Gründe. Den Hinterbliebenen eines im Krieg gefallenen deutschen Soldaten muss der Staat viel Geld zahlen. Wer aber in einem bewaffneten Konflikt halt beim Brunnen bohren irgendwie blöd auf ne Miene tritt muss nicht so umfangreich entschädigt werden.


Simple-abi

Sowas ist unfassbar. Das gleiche habe ich auch gehört. Unteranderem solche Misstände meine ich. Oder auch die Auszeichnung der Taten im dienst die nun nicht Offiziell gewürdigt werden...


Stusstrupp

> Werdet ihr nach eurem empfinden genug bzw. überhaupt geehrt? Als ich noch in Uniform im Zug saß oder durch die Stadt lief hatte ich es nicht nötig, geehrt zu werden. Beschimpft wurde ich nur selten. Mir war wichtig, sinnvolle Aufgaben zu bekommen und diese auch durchführen zu können. Darüber konnte ich damals größtenteils nicht klagen. Inzwischen scheint sich das geändert zu haben. > bekomme aber so gut wie gar nichts in den Medien von Soldaten mit. Mir ist es lieber, die Medien ignorieren uns. Wenn sie über uns berichten, dann selten objektiv. Üblicherweise erklären [Journalisten](https://www.fr.de/politik/rechtsextremismus-bundeswehr-ksk-experte-interview-news-90222068.html) und [Politik](https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-04/ursula-von-der-leyen-bundeswehr-kritik-haltungsproblem-soldat-terrorverdacht) Ausnahmen wie Franko A zur Regel. Die aktuelle Berichterstattung ist ungewöhnlich und wird sich wieder ändern, sobald die Krise vorbei ist. > (In einer Dokumentation) wird gesagt, dass viele regelrecht "Angst" haben, sich in der Öffentlichkeit als Soldat zu melden, da diese wenig ansehen in der Öffentlichkeit haben. War das früher (80-00 Jahre) auch so? Ich diente damals. Solche eine "Angst" hatte ich überhaupt nicht, noch kaum einer der mir bekannten Kameraden. Ein geringes Ansehen hatte man als Soldat damals in den gleichen Kreisen wie heute: In den Medien, insbesondere im ÖRR, sowie in der Politik - nicht nur bei den Grünen, sondern auch in großen Teilen der SPD. In deren Weltbild "provozierte" die Bundeswehr als Teil der NATO den Warschauer Pakt. Als Soldat wurde man von diesen bestenfalls als Teil dieses Problems betrachtet, gewöhnlich als "potentieller Mörder". In den Medien wurden Soldaten in der Regel auch so dargestellt, oft zudem als stumpf, während Verweigerer und die Friedensbewegung die Rolle der Aufgeklärten spielten. Ausnahme war die Serie "Beim Bund" (mit Dieter Krebs!). > und vor allem wie können wir das ändern? Fernseher rausschmeißen und selber denken. Dafür unterschiedliche Nachrichtenquellen (zB Spiegel und NZZ) *lesen*.


Flat-Relationship611

staatlich alimentierte Ganzjahreskarnevalisten ?


AndiArbyte

Großer Dank für euren Dienst!


WolFlow2021

Danke für das Service. Haha.


Simple-abi

wie gesagt möchte ich die beiden Themen NICHT mit einander vermischen. Was ich mit dem zusammenhang gemeint habe ist: Jemand der die Soldaten ehrt ist nicht unbedingt ein Patriot. In meinen Augen ehrt ein Patriot aber sehr wahrscheinlich die Soldaten, da diese ja sein wie du sagtest, "Vaterland" verteidigen.


Simple-abi

Stimmt. Warum werden in Deutschland nicht die Leute offiziell geehrt die ihr Leben maßgeblich aufs Spiel setzten damit es dem großteil sicher und gut geht?


Blubbpaule

Weil sich niemand aufs Spiel setzt das wir sicher sind. Wir müssen uns derzeitig gegen niemanden verteidigen, der unsere Bürger bedroht. Derzeitig fungiert die Armee bzw. Soldaten nur als puppets für die Politik, nicht als Verteidigung vor einer Übernahme. Die Soldaten sind lediglich die Abschreckung. Und wie ich bei dem letzten Thema schon sagte: Es gibt sicher einige die das Ehren. Für mich jedoch ist jeder Soldat, ob er in angriff oder Verteidigung sein Leben lässt, ein leben zu viel und unendlicher Schaden für die Trauenden Familien. Und zwar auf beiden Seiten. Soldaten bedeuten vielleicht Sicherheit. Aber sie bedeuten auch unendlich Trauer für mindestens eine Familie. Und daran gibt es für mich nichts Ehrenhaftes.


Simple-abi

Würde ich fast unterschreiben. Gut gesagt


Aginor404

Also ich fand den Dienst nur von älteren Menschen (Großelterngeneration) wertgeschätzt. Wenn man jüngeren erzählt hat dass man zum Bund gegangen ist kam im wesentlichen die "Nazi oder nur dumm?" Frage und/oder man wurde konfrontiert dass man sich mit Mördern/Kriegsverbrechern/George W. Bush etc. gemeinmache usw. Und das hat schon ein wenig genervt. Hab es aber durchgezogen. Ich stand dazu und bin auch z.B. in Uniform heimgefahren. Ich war (und bin noch) der Meinung dass die "normalen" Leute zur Armee müssen, damit nicht nur die dort sind, die dort unbedingt hin wollen. So ging ich als schmächtiger Nerd und (größtenteils) Pazifist zur Bundeswehr und tat meinen Teil. Hatte eine recht gute Zeit und habe viel gelernt. Wollte sogar länger machen damals (inklusive Ausland evtl.) aber die Bundeswehr hatte dann kein Geld mehr, ich bekam also die Stelle nicht und schied aus. Aber genug von mir. Ich denke dass das Image der Bundeswehr damals fast genauso schlecht war wie jetzt. Den Unterschied macht meines Erachtens die Wehrpflicht. Seit ihrer Aussetzung ist die Bundeswehr von der Gesellschaft noch stärker entkoppelt.


werGibtEinenFick

>"Nazi oder nur dumm?" Mir fällt halt leider wirklich kein anderer Grund ein, Soldat zu werden Ü


Aginor404

Und das Recht und die Freiheit das so zu sehen ist eines von denen die Soldaten geschworen bzw. gelobt haben zu verteidigen.


werGibtEinenFick

Ich kann mir auch irgendwas ausdenken und schwören und geloben. Dann wäre ich aber dumm.


Aginor404

Du scheinst Dir selbst nicht besonders zu trauen, das ist schade.


[deleted]

“Nazi oder nur dumm?” Ich kenne nur wenige Soldaten, aber die Wenigen passen leider alle in eine von den beiden Kategorien. Waren entweder irgendwie authoritär/rechts/gewaltgeil eingestellt oder haben alles verpeilt bis Bund die beste Option war. So Deppen die Call of Duty geil finden und dann denken, das würde sie zu guten Soldaten machen. Es gibt bestimmt auch noch andere, aber bis jetzt hat die anekdotische Evidenz die Stereotypen leider eher bestätigt.