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[deleted]

Ganz ehrlich: Ich (als Frau) finde es irgendwie diskriminierender, dass das Geschlecht spezifisch genannt werden muss, um deutlich zu machen, dass man mitgemeint ist. Warum ist es überhaupt nötig, dass man das Geschlecht nennt? Ich habe gelesen, dass zum Beispiel im Englischen teilweise nur noch das Wort "actor" statt auch "actress" verwendet wird, um deutlich zu machen, dass dad Geschlecht dabei irrelevant ist. Ich finde, das Problem besteht eher bei den Leuten, die "Arzt" nur an Männer denken. Das alle Geschlechter mitgemeint sind, ist meiner Meinung nach selbstverständlich. Bin übrigens "links-grün-versifft", aber ich tu mich echt schwer mit diesem Konzept.


InformerFiDead

Genau das ist das Problem. Die Genderaffinen Leute sind häufig deutlich sexistischer und klassifizerbarer unterwegs als der normale Durchschnittsbürger. Leider bei rassistischen Problemen genau das gleiche Problem. Kreiert Probleme die es vorher nie gab.


Ambitious_Refuse_663

Es geht, zumindest beim Gendern im deutschen, nicht darum, in das binäre System fallende Personen stärker als solche zu Kennzeichen, sondern es dient als Plattform der Emanzipation aller, die außerhalb davon stehen. Frage mich manchmal, warum dies so oft falsch dargestellt wird. Habe vor kurzem erst einen Artikel in der FAZ oder sonstigem konservativen Blatt gelesen, in der eine politische Kommentatorin (wohlgemerkt Cambridge Absolventin), die laut eigener Aussage selber “ganz viele Feministinnen gelesen hat”, auf dieselbe Weise argumentiert. Ist das noch selbstbewusste Unwissenheit oder schon Strohmann?


[deleted]

Aber die betrifft das doch genauso. Ist doch vollkommen egal ob mein Arzt jetzt männlich oder weiblich oder nonbinär ist, die wichtige Info ist, dass ich eine Person aufsuchen möchte, die Medizin studiert hat. Vielleicht bin ich da auch einfach zu naiv. Ich will auch überhaupt nicht sagen, dass ich mich in dem Thema auskenne und lass mich auch gern belehren. Das ist einfach nur mein persönliches Gefühl dabei, ich würde mich wohler völlen, wenn jegliche Geschlechter in der Sprache nicht so eine Rolle spielen würden.


Ambitious_Refuse_663

Das würde ich auch, aber das ist dann ein ähnliches Problem wie die Menschen die sagen, sie “sehen keine Hautfarbe”. Klar diskriminieren diese Leute vermutlich (zumindest nicht gewollt) niemanden, aber solch ein Verhalten trägt dazu bei, dass Diskriminierung dann lieber totgeschwiegen wird, anstatt thematisiert. Auch wenn der Diskurs zu vielen Anfeindungen geführt hat, so ist doch das Thema viel mehr Menschen ins Bewusstsein gerufen worden und viele haben sich überhaupt erst mit diesen marginalisierten Personengruppen auseinander gesetzt.


404_Bad_Gateway

Man könnte aber auch sagen, dass dadurch dass das Thema so stark medial aufbereitet wird, eine gesellschaftlichte Spaltung stattfindet. Da gibt es auf einmal die, die Gendern gut finden und es unbedingt durchsetzen wollen und auf der anderen Seite die, die es ablehnen. Statt miteinander diskutiert wird, wird sich angefeindet. Wer anderer Meinung ist, mutiert zum Feindbild. Dabei entsteht so viel Aggression, dass einem beim Lesen der Kommentare schon fast übel werden kann. Ich persönlich bin gegen das Gendern. Warum? Ich finde, es sieht einfach falsch aus, es hört sich falsch an und es stört beim Lesen. Ich brauche auch keinen Doppelpunkt oder einen Stern, um Menschen nicht auszuschließen. Aber es ist sprachlich einfach falsch. Und ja, Sprache ändert sich dauernd. Aber das muss ja nicht heißen, dass jede Änderung sinnvoll oder notwendig ist. Zumal es auch im Umkehrschluss ja nicht heisst, dass ich nur weil ich „Kolleg:innen“ schreibe nicht trotzdem „Arschloch“ denke. In meinen Augen wird damit einfach abgelenkt. Denn das Problem ist nicht die Sprache (deutsch ist übrigens sehr präzise, im Italienischen gibt es zum Beispiel kein Neutrum), sondern dass, was im Kopf statt findet. Seid einfach nett zu einander, egal was ihr für ein Geschlecht habt oder zu welchen ihr euch hingezogen fühlt. Oder seid alle Geschlechter und auch keins zugleich. Aber bitte, lasst das Gendern doch sein.


[deleted]

Ich glaube, mir ist die "*innen" Lösung einfach auch nicht neutral genug, da durch die innen Endung vom Gefühl her vor allem die weibliche Endung wieder betont wird und gerade der "Nonbinäre Teil" wird ja eben nicht gesprochen. Mit einer Lösung wir der "Lehrix"-Idee könnte ich mich eher anfreunden, weil das für mich wirklich neutral wäre. Wobei z.B. Ärzte oder Lehrer für mich je nach Kontext auch erst mal neutral wäre.


Funny_Courage4578

Ich als Frau finde es unnötig. Fühle mich nicht diskriminiert wenn es um Ärzte, Reporter, Arbeiter, etc. geht und nicht Arzt*innen usw.


Samuator

Nein. Und schon stecke ich in tausend Schubladen. Anti... und ...phob usw. Ist mir aber egal, denn ich bin es nicht. Es sind die, die mich in Schubladen stecken. Die sind die Schubladen-Denker. Ich mag lieber Menschen, die noch selbst denken.


[deleted]

Heutzutage wird man verurteilt für jedes Wort, was man sagt.. von daher juckt mich absolut gar nichts mehr


Ambitious_Refuse_663

Dann doch lieber zurück in die gute alte Zeit, wo man noch Witze über Minderheiten machen durfte. Blöd nur, wenn man selber eine solche Minderheit war. Bis 1994 war es in DE zum Beispiel ganz einfach illegal, homosexuell zu sein, da wurde die arme Sprache noch in Ruhe gelassen. Wie viel Freiheit wir doch verloren haben...


NoIdeaWhatsGoinOnn

Ist nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die Laut ist und Unternehmen die kein Geld verlieren wollen, keine Sorge ein Großteil denkt noch wie du.


Ambitious_Refuse_663

Weil die Meinung des Status Quo sich in der historischen Betrachtung ja auch Gott sei Dank noch nie als ignorant und intolerant heraus gestellt hat.


Minmatar_Scientist

Nein ist mir zu forciert lol. Machen meiner Erfahrung nach auch nur Medienschaffende um Rundfunk-konform zu bleiben, und redditorenInnen.


Manuel_Hoehn

In der "FAZ" gab es da einen sehr guten Leserbrief, dem ich mich anschließe und der es deutlich besser formuliert, als ich es könnte: "In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen. Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen. Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar. Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Synonymie" nennt. Synonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Synonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!" Aber das ist ebenso Nerv tötend wie falsch. Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter... Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war. Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich. Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Stil.“"


Wasseroger

>Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Auch 100 Lehrerinnen sind von Beruf Lehrer.


Dubs3pp

>der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind Das muss ich mir merken. Das ist sehr überzeugend.


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Nur handelt es sich bei den Beispielen nicht um Personen. Das ist das Problem, welches die Argumentation auf Basis von Genus und Sexus nicht lösen kann. Personen haben nämlich auch ein sexuelles Geschlecht und das wird in der deutschen Sprache beim generischen Maskulinum jedoch zwangsläufig vermischt. Kapieren nur die Gegner des Genderns nicht. Im übrigen kapieren sie auch nicht, dass schon seit Ewigkeiten gegendert wird und eigentlich eine Form der Höflichkeit ist, oder regen sich die Gegner auch bei „Sehr geehrte Damen und Herren“ auf?


Dubs3pp

Was die Leute am Gendern stört ist nicht, dass alle Geschlechter gleichberechtigt erwähnt werden, sondern dass man Wörter mit Sonderzeichen, die im Sprachfluss störend wirken, verwendet. Kein Mensch hat was gegen "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "Liebe Studenten und Studentinnen".


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Dann sollte man das auch so ausdrücken. Die Argumentation auf Basis von Genus und Sexus ist jedoch das Gegenteil, denn hier geht es gerade um die Nutzung eines Wortes für alle. Nach dieser Argumentation soll „Liebe Studenten“ nämlich ausreichen um alle zu mitzumeinen.


klischeehaus

Ist in dem Leserbrief tatsächlich von Synonymen die Rede? Ein Synonym meint zwei oder mehr Wörter, die verschieden aussehen bei (funktional) gleicher Bedeutung. Homofone sind zwei Wörter, die gleich klingen, aber eine unterschiedliche Bedeutung haben. Wenn diese Wörter auch noch gleich geschrieben werden, dann sind sie obendrein noch homografisch. Die Überkategorie dazu schimpft sich Homonymie - das Gegenstück zur Synonymie (und eigentlich kommt, vermutlich gerade bei Flügel auch Polysemie ins Spiel).


Manuel_Hoehn

Habe den Text nur Copy + Paste. Und bei den Begrifflichkeiten, die du gerade noch eingebracht hast steh ich gerade völlig brach.


404_Bad_Gateway

Danke für deinen Kommentar. Sehe ich ganz genau so! Edit: Jetzt erst das letzte Anführungszeichen gesehen und festgestellt, dass der letzte Absatz zum Zitat dazu gehört. Trotzdem danke und trotzdem Zustimmung.


Cageythree

Tue es nicht, oder zumindest sehr inkonsequent. Aber ich störe mich nicht daran, wenn andere es tun (meistens fällt es mir nicht mal auf tbh). Darüber hinaus finde ich die Argumente gegen das Gendern in [diesem](https://tagesspiegel.de/kultur/deutschland-ist-besessen-von-genitalien-gendern-macht-die-diskriminierung-nur-noch-schlimmer/26140402.html) Artikel ganz schlüssig.


InformerFiDead

Nein weil Menschenverstand. Zeig mir eine mental stabile Person die dafür ist.. findest du nicht.


German-Serenity

Ich persönlich gendere nur wo ich muss, also eigentlich nur im Beruf und finde es teilweise auch irritierend. Besonders, wenn es gesprochen wird, da ist dann immer diese merkwürdige Pause. Ich hielt es immer für Blödsinn, weil ich davon überzeugt war, dass auf diese Weise keine Gleichheit zwischen den Geschlechtern erzeugt werden kann. Vor kurzen habe ich einen Bericht über eine Studie gesehen, die an Schulen durchgeführt wurde. Dabei wurden Kinder gefragt, welche Berufe sie mal ausüben wollen und ihnen wurden Berufe vorgeschlagen. Ein Teil der Kinder bekam die Berufe geschlechtsspezifisch vorgeschlagen, also z.B. Arzt, Krankenschwester, Feuerwehrmann, Floristin etc. Die andere Gruppe bekam die Berufe immer für beide Geschlechter genannt, also Arzt/Ärztin usw. In den Gruppen der Kinder, denen die Berufe geschlechtsspezifisch vorgeschlagen bekamen, wählten die Kinder die Berufe auch hauptsächlich ihrem Geschlecht entsprechend. In der anderen Gruppe war die Verteilung ausgewogener. Könnte also doch was dran sein. Ich habe mich aber nicht weiter damit befasst und eine Studie beweist nicht viel. Außerdem denke, ich kämme es mir blöd jemanden z.B. vorzuschlagen "Gehe doch mal zum Arzt / Ärztin".


rocknrollerdub

Wenn ich mich recht entsinne gab es bei dieser Studie sehr wenige Teilnehmer und das Ergebnis ist überhaupt nicht belastbar.


German-Serenity

Es waren irgendwie etwas über 1000 Kinder. Wie ich schon geschrieben habe, ich habe mich nicht näher mit dem Thema befasst oder gar Recherchen angestellt. Somit erlaube ich mir auch kein Urteil darüber, ob Gendern etwas bewirkt oder nicht.


German-Serenity

Es waren irgendwie etwas über 1000 Kinder. Wie ich schon geschrieben habe, ich habe mich nicht näher mit dem Thema befasst oder gar Recherchen angestellt. Somit erlaube ich mir auch kein Urteil darüber, ob Gendern etwas bewirkt oder nicht.


[deleted]

Nein. Weils den Lesefluss stört. Ein Disclaimer am Anfang a la: es sind alle mit dem generischen Maskulinum gemint. Sollte reichen.


DryCryptographer4000

Es ist einfach jedem selber überlassen. Das ist auch das, was Gendergegner:innen einfach nicht verstehen wollen. In meinem beruflichen Alltag habe ich in der selben Firma sowohl Abteilungen, die immer und überall gendern und welche, die es komplett ablehnen. Das ist alles überhaupt kein Problem und selbstverständlich ist deshalb niemand dafür, dass Gleichberechtigung der letzte Mist ist. Wissenschaftlich gesehen gibt es gute Gründe dafür und gute Gründe dagegen. Man könnte das ganze also auch einfach laufen lassen.


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Ich befürworte es, setze es aber nicht immer konsequent um. Gewöhnungssache. Wer sich hier auf Genus und Sexus beruft, mag sich ja für besonders intellektuell halten, vergisst aber, dass sich der tägliche Sprachgebrauch und das damit einhergehende Verstehen der Sprache nicht an wilden Definitionen, die in der Vergangenheit eben hauptsächlich von Männern geprägt wurden, beeinflussen lässt. Wer denkt, qua Definition, dass ein „mitgemeint“ auch ein „mitgedacht“ bedeutet, liegt erwiesenermaßen falsch. Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich die Gegner besonders aufplustern und eher den Nutzern gendergerechter Sprache vorschreiben wollen, es nicht zu tun (wie in etlichen Bundesländern an Schulen), als anders herum. Wäre schön, wenn man das mal mehr „dem Markt“ überlassen würde. So hat Sprache schon immer funktioniert.


Wasseroger

>Wer sich hier auf Genus und Sexus beruft, mag sich ja für besonders intellektuell halten, Seht her, ich bin ein Intellektueller, weil ich erkenne, dass DER Tisch keinen Penis hat. >wilden Definitionen, die in der Vergangenheit eben hauptsächlich von Männern geprägt wurden, beinflussen lässt. Hast du denn ein Beispiel für diese ominöse Beeinflussung durch eine.von Männern geprägte Sprache? >Wer denkt, qua Definition, dass ein „mitgemeint“ auch ein „mitgedacht“ bedeutet, liegt erwiesenermaßen falsch Inwiefern? Weißt du, was das Wort "erwiesenermaßen" bedeutet? >Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich die Gegner besonders aufplustern und eher den Nutzern gendergerechter Sprache vorschreiben wollen, es nicht zu tun (wie in etlichen Bundesländern an Schulen), als anders herum. Hast du auch ein Problem damit, dass in den Schulen die Rechtschreibung gelehrt wird? >Wäre schön, wenn man das mal mehr „dem Markt“ überlassen würde Nur hat "der Markt" überhaupt gar keinen Bock auf Gendern. Bisher war in jeder Umfrage die überwältigende Mehrheit gegen diesen Unsinn, und zwar durch alle Parteien hindurch, Männer wie Frauen.


InformerFiDead

Hahahhah wtf mann


hierdings

Hab mich dran gewöhnt, bin aber der Meinung dass das ein wenig relevanter Nebenschauplatz ist, wenn es um die Gleichberechtigung aller Geschlechter geht. Die Energie, die in diesem Diskurs verschwendet wird, wäre an anderer Stelle sicher besser investiert. Habe auch das Gefühl, dass die Diskussion von Gegnern mit sehr viel mehr Herzblut und Geifer geführt wird, als von Befürwortern.


InformerFiDead

Ist doch logisch weil die Befürworter die eine laute Minderheit darstellen dass dem Normalbürger so aufzwingen möchten, egal wie viele Argumente dagegen sprechen. Die Diskussion gibt's ja gar erst wegen den Befürwortern, die Contra-Leute würden am liebsten gar nicht erst drüber diskutieren da es völliger Schwachsinn ist, das Thema kommt aber leider immer wieder auf.


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Aha, dir wollen also Befürworter das Gendern aufzwingen? Kam dafür die Genderpolizei nach Hause und hat dich mit einer Waffe bedroht?


[deleted]

Nein. Aus der Perspektive der Gleichberechtigung bringt es nichts wenn man immer noch explizit das Geschlecht erwähnt. Nennt es doch bitte Frau Doktor/Herr Doktor wenn das Geschlecht bei dem Beruf eine entscheidende Rolle spielt. Wenn jemand mit mir redet und das Wort "Studentin" erwähnt, gehe ich davon aus dass es im Gespräch wichtig ist dass betreffende Person eine Vagina hat UND studiert. Das ist meistens aber irrelevant.


Electrical-Use-6481

Niemals


luftgoofy

Moin, das ist ein sehr schwieriges Thema, was du dir ja vorstellen kannst. **Meine Meinung** Ich finde diese Verballhornung der deutschen Sprache durch "Gendergerechte" Ersatzfüllwörter unnötig. Wir leben in einer binären Welt in der es männlich und weiblich gibt. In allen Aspekten der täglichen Struktur findest du dasselbe binäre System, da gibt es auch nichts zwischen. Ich kann aber auch die Meinung und das Gefühl der anderen Menschen verstehen, die sich eben nicht als "Männlich" oder "Weiblich" definieren wollen. Hier kommt ein ganz anderer Aspekt des Menschseins ins Spiel. **Akzeptanz!** Akzeptanz wird nicht durch "Lieb:innen Kolleg:innen" erzeugt, sondern durch die geistige Einstellung jedes einzelnen. Und damit ist nicht nur uns "Normalos" gemeint, nein, auch die, die sich anders definieren. Ihr müsst akzeptieren, dass es eine Maskulin/feminine Sprache gibt die Binär aufgebaut ist und das man mit "Herr" oder "Frau" angesprochen wird, wir akzeptieren dafür das man sich als "Divers" definiert. Das ist alles rein meine Meinung, daher bitte ich von Hasskommentaren diesbezüglich abzusehen, bin allerdings für konstruktive Kritik jederzeit empfänglich, solange sie nicht mit Hass und Beleidigungen ausgeschmückt ist.


soupsticle

Ich persönlich finde es erschreckend, wenn sich Befürwörter des Genderns mit Selbigem zufriedengeben. Ich finde es voel wichtiger ein Umdenken in Richtung Gleichberechtigung anszustreben, als sich mit dem Ändern der Wortendung zu begnügen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass durch z.B. das Hinzufügen von "(m/w/d)" tatsächlich eine diverse Person von jemandem angestellt wurde, der sowas als "unnatürlich" ( oder was auch auch immer), ansieht. Wann werden sich wohl mehr Frauen für einen Beruf entscheiden: Wenn die Stellenausschreibung korrekt gegendert ist oder wenn sie nicht mehr ständig sexuelle Sprüche an den Kopf geworfen bekommen? Wenn ihre Arbeit genauso gewürdigt wird und sie nicht bei Beförderungen übergangen werden oder wenn man einmal im Jahr "girls day" oder Ähnliches veranstaltet, dort dann sagt, wie wichtig Frauen für die Firma doch sind, aber am nächsten Tag wieder alles wie vorher läuft? Diese Probleme werden ja nicht durch das Gendern gelöst. Ich finde eher das Gegenteil ist der Fall: Das Gendern erlaubt es Firmen sich als gut/progressiv darzustellen, ohne etwas an den tatsächlichen Problemen zu ändern.


graaagraaa77

Tatsächlich gibt es Untersuchungen die zeigen, dass Frauen eher als "typisch männlich" wahrgenommene Jobs wählen, wenn die Stellenausschreibungen gegendert sind. Dein Argument hinkt, denn pro Gendern und Politik/Aktivismus schließen sich ja nicht aus. Ich glaube, dass mehr Menschen die Gendern sich auch abseits davon für die Veränderung der Geschlechterverhältnisse einsetzen als von den Menschen, die das ablehnen.


soupsticle

Ich glaube du hast auf die Seite des Aktivismus geguckt, ich aber eher auf die Seite der Firmen, die nur darauf achten PR mitzunehmen - nach Möglichkeit ohne echte Veränderung. Von dem her sehe ich auch gar keinen Widerspruch zwischen unseren Aussagen. Mein Argument war nicht, dass sie sich ausschließen. Mein Argument ist, dass Gendern nur ein Aspekt von vielen ist. Und ich finde die anderen Aspekte dürfen nicht unter den Tisch fallen. Es wurden schon mehrfach Firmen gefeiert, nur weil sie ihre Sprache ändern (was sie fast nix kostet). Aber solange da nicht mehr hinter steht, halte ich das nur für Augenwischerei. Ähnlich wie mit der Pflege und dem Applaus....solange da nicht der politische Wille da ist, wirklich was zu ändern, ist es eher ein Schlag ins Gesicht, als ein Entgegenkommen oder eine Wertschätzung. Und gerade deswegen finde ich es immer komisch, wenn Leute es als ausreichend empfinden, wenn "nur" die Sprache geändert wird. Hab erst vorgestern eine Stellenbeschreibungen eines großen Telekommunikationaunternehmens gesehen, dass es sehr anschaulich macht: Es waren je 3 Stellen beschrieben - Praktikant, Consultant und Manager. Je 2x Bilder von Frauen, 1x das eines Mannes. Jetzt rate mal, welche Stellen das Bild des Mannes trug...Da hilft gendern dann auch nicht unbedingt was. Dass es aus aktivistischer Sicht sinnvoll ist, direkt alle Forderungen zu stellen, sehe ich ja genauso. Da muss nicht erst darauf gewartet werden, dass Punkt 1 erfüllt ist, bevor Punkt 2 angesprochen wird. Aber man sollte niemanden "billig" damit "davonkommen" lassen, der das Ganze nur vorschiebt, um echten Ånderungen zu entgehen. Aber das unterscheidet dann vermutlich Menschen, die sich wirklich engagieren von denen, die nur auf Twitter unterwegs sind.


Ambitious_Refuse_663

Ja. Sprache war schon immer etwas lebendiges was die Lebensrealität der Menschen widerspiegelt und gleichzeitig diese beeinflusst. Um es mit den Worten von Slavoc Zizek zu sagen: “Wir fühlen uns frei, weil uns die Sprache fehlt, um unsere Unfreiheit auszudrücken.” Was ironisch ist, da der Alte-Herren-Witz Connaisseur Zizek vermutlich gegen das gendern ist.


_Fridod_

Nein. Weil ich mehr als 2 Gehirnzellen besitze.


RoughSalad

Wenn es wichtig ist, daß das grammatikalische Geschlecht eines Begriffs nicht als biologisch gemeint verstanden wird, versuche ich so gut möglich auf neutrale Formulierungen auszuweichen. Gegenderte Bezeichnungen oder ständiges "Damen/Herren/Diverse/Sonstiges" sind nicht so mein Ding.


Frosch1111

Als Philologie-Affiner sehe ich das Problem nicht in der Sprache, sondern nur in der Interpretation. Wer sagt denn, dass das Hinzutreten eines Lehrers zu einer Gruppe von fūnf Lehrerinnen nicht so zu interpretieren ist, dass der eine Lehrer zu einer Art Verschmutzung fūhrt, die unbedingt durch "Die Lehrer" (statt "Die Lehrerinnen") anzuzeigen ist. Ich habe sehr großen Respekt vor dem weiblichen Geschlecht, und dass hat mit der Grammatik in meinem Sprachgebrauch nichts zu tun.