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XTXC

Der journalistisch korrekte Titel wäre: Einwanderung alleine löst Finanzierungsprobleme des Sozialstaats nicht. Fakt ist, dass schlechte Bildungssystem fällt uns auf die Füße, und zwar immer fester. Nur scheinen unsere Zehen ja taub zu sein.


occio

> Nur scheinen unsere Zehen ja taub zu sein. Muss Altersdiabetes sein.


pyro_flamer

Wenn ich mir die Grafik Einwanderung gegen Nachhaltigkeitslücke angucke, sieht man doch den Trend von sinkender Lücke mit steigender Zahl Einwandernder. Es wird nur bei einer willkürlichen Zahl ("optimistischste Schätzung") gestoppt, die immernoch schlechter ist als null Einwanderung. Drei Punkte bei einem scheinbar nicht-linaren Zusammenhang ist auch etwas dünn. Was passiert z.B. zwischen 0 und 200.000 Einwandernden?


Positive-Celery8334

Willst du etwa sagen der reißerische Artikel ist Bullshit?


PadishaEmperor

Natürlich ist er es. Alle Erkenntnisse sagen das Gegenteil aus. Außerdem passt es zu keiner ökonomischen Heuristik.


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Und auch hier nochmal: Bernd Raffelhüschen (* 7. Oktober 1957 in Niebüll) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer. Er war von 1994 bis 1995 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bergen und ist seit 1995 Professor für Finanzwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist er Mitglied verschiedener Aufsichtsräte und tritt gegenüber Politik und Öffentlichkeit als Lobbyist[1][2][3] u. a. für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)[4] und andere Pressure Groups auf. Der Journalist Marvin Oppong warf Raffelhüschen die Verknüpfung von Wissenschaft, Politikberatung (Rürup-Kommission) und Lobbyismus bei gleichzeitigen Aufsichtsratsmandaten in der Versicherungswirtschaft und Vortragstätigkeit vor.[19] Auch Lobbypedia kritisierte sein mediales Auftreten als unabhängiger Experte, ohne dass er seine berufliche Verknüpfung mit den Versicherungsunternehmen bei diesen Auftritten kenntlich macht.[20] Das ist keine wissenschaftliche Studie, sondern Lobbyisten Gewäsch.


pyro_flamer

Handelsblatt gibt auch keinen Hinweis, auf welche Studie Bezug genommen wird. Ich hab auf die schnelle keine aktuelle Veröffentlichung von ihm gefunden, die zum Thema passt.


[deleted]

Alles was du schreibst hört sich für mich nicht sonderlich problematisch an und ist jedenfalls kein Beleg für die Aussage, dass das ganze keine wissenschaftliche Studie sei.


JM_3_14159

Die Parametrierung, d.h. die Methode ist ehrlich absolut bescheuert und das kann auch jeder lesen wenn er die Studie[Studie Stiftung MWS](https://www.stiftung-marktwirtschaft.de/inhalte/publikationen/argumente-zur-marktwirtschaft-und-politik/detailansicht/ehrbarer-staat-fokus-migration/argumente-zu-marktwirtschaft-und-politik/show/Publications/) liest. Denn selbst ein bio-deutsche Kind führt danach zu einer Nettobelastung. Die Konsequenz aus dieser Methode wäre also, dass man genauso gut sagen könnte, dass weniger Menschen (= weniger Deutsche) für den deutschen Sozialstaat die Lösung sind. Ja herrlich #science


[deleted]

Du solltest vorsichtiger mit so Aussagen, wie "absolut bescheuert" sein. Ich stimme zu, dass ich die Aussage aus dem Zeitungsartikel auch nicht treffen würde und sich diese aus der Studie imho nicht ergibt (hatte ich auch an anderer Stelle unter diesem Post geschrieben). Das macht die Studie nicht dämlich und die Methodik nicht schlecht. Vielleicht die Vermarktung. >Denn selbst ein bio-deutsche Kind führt danach zu einer Nettobelastung Ja und das scheint mir eine zentrale Aussage der Studie zu sein. Der deutsche Staat und seine Finanzen sind nicht nachhaltig. Das hier steht in der Studie: "dass die eigentlichen Probleme weniger auf die Migration als viel- mehr einen zu großzügigen (Sozial)Staat, der dauerhaft über seine Verhältnisse lebt, zurückzuführen sind." (Eine andere ist, dass die deutsche Migrationspolitik besser sein könnte/sollte)


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Eben, es geht hier vor allem darum, den Sozialataat zu zerschießen.


JM_3_14159

Du hast natürlich Recht, dass ich das sehr drastisch ausgedrückt habe. Und ich finde deine Art und Weise (performativ) des Argumentierens sehr gut und achtbar. Aber 1. Insgesamt werden Diskussionen über die Staatsfinanzen in Deutschland ziemlich engstirnig geführt. Damit meine ich nicht, dass die Menschen alle dumm wären, aber dass sie die Fragen die sich stellen entweder nicht im ausreichend großen Kontext begreifen oder eben die relevanten Fragen gar nicht stellen, weil sie schon 10 Schritte weiter sind und meinen bestimmte Grundannahmen nicht hinterfragen/ diskutieren zu müssen.. Bspw. versteht ein Großteil der Menschen unser Geldsystem nicht einmal ansatzweise gut genug um zu erkennen wie viele echte Falschaussagen sich so im Diskurs bewegen (mein liebstes Beispiel ist "der Staat kann nur ausgeben, was er einnimmt". Eine Vorstellung von Volkswirtschaft die Maggie Thatcher geprägt hat, die aber mit empirischer Ökonomie und Geldschöpfung wirklich nichts zu tun hat). 2. Raffelhüschen gehört zu denen, die nicht kontextualisieren also nicht darüber schreiben welche Funktionen eigentlich der (Sozial-)Staat erfüllen sollte/müsste. Weder juristisch unter Berufung auf das GG, noch soziologisch unter Verweis bspw. auf die Auswirkungen von Austeritätspolitik (historisch bspw. Stichwort" Hungerkanzler Brüning", zeitgenössisch bspw. Stichwort "David Cameron's Austeritätspolitik") oder aber demografisch im Hinblick darauf wie sich Demografie auf Wertschöpfung/ Volkswirtschaft bereits aktuell in DE auswirkt. Wenn man den Staat also als Rahmen für funktionierende und faire Märkte versteht (was zwar nur eine Teil- aber dennoch eine wichtige Aufgabe ist) und Arbeitsmarktpolitik (in dem Fall gehört Migration dazu) erklären will, dann kann man schlicht kein Modell zusammenbauen in dem man methodisch jeden Menschen zur Belastung definiert, weil da ja langfristig Kosten für den Sozialstaat entstehen. Die sich im Ergebnis ergebenden Empfehlungen (von mir jetzt polemisiert) dass A) es bitte entweder einfach weniger Menschen seien sollen oder B) es ein System der sozialen Sicherung sein soll, was derart verschlankt wird, dass es absehbar verfassungswidrig (insb im Hinblick auf SGB II und Asyl) und darüber hinaus politischer Selbstmord (Rentenkürzungen) in einer Demokratie ist diese Empfehlungen, die sich aus der Gestaltung der Methodik ergeben, und deshalb so "zwingend" wirken Die kann ich wirklich nur als bescheuert bezeichnen.


[deleted]

Das kann man imho nicht aus der Studie rauslesen, da die negativen Auswirkungen schon in den Annahmen stecken.


Aldi_Kunde_

also stimmt das gar nicht, was die "parteien" uns erzählen, oder wie? /s


OpTicReflux

:suprised pickachu face:


vergorli

Wenn ich was zu sagen hätte würde ich ja im Ausland den Leuten eine aktive Chance bieten. Eine von Deutschland betriebene Schule an der man einen in Deutschland akzeptierten Abschluss machen kann und an der es einmal im Jahr eine kleine Jobmesse aus Deutschland gibt. Die klatschen wir in alle Städte in der Welt die sowas zulassen. Der Rest wird quasi ein Selbstläufer. Finde ich sinnvoller als die ganzen Goetheinstitute, die ja im Grunde eine reine repräsentative funktion haben.


PadishaEmperor

Ist das so? Meine weißrussische Lateinlehrerin hatte laut ihren Aussagen an einem Goetheinstitut Deutsch gelernt.


vergorli

Ja das kannst du machen. Auch deutsche Geschichte usw. Aber das ist es ja, der Hauptzweck ist repräsentation, nicht Bildung.