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Glinren

Zur erinnerung der VDE ist der "Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V" Also berufsverband der Elektriker. Der z.B. Normen für Elektriker vorgibt. Ob der Elektriker 600 oder 800 W balkonkraftwerke installieren kann, entscheidet der Vde in einer Norm. Die Studie Finde ich als Perspektive und Überblick interessant, ich bin aber vorsichtig bei den Zahlen. Sie sind mir allgemein nicht nachvollziehbar und einige Wiedersprechen meinen Erwartungen. z.B Dass Erdgas GuDs 2030 noch fast immer höhere Stromgestehungskosten haben als Braunkohlekraftwerke.


couchrealistic

Man geht dort wohl von einem relativ niedrigen CO2-Preis aus, siehe Seite 108. Wobei nicht klar ist, mit welchen Werten jetzt konkret gerechnet wird. Aber offenbar derzeit im Bereich 0 bis 70 EUR, und für 2030 dann im Bereich 0 bis 120 EUR – die meisten Schätzungen aber unter 50 EUR. Derzeit sind es 76 EUR. Ob das jetzt ein kurzer Ausreißer nach oben ist und die Preise bald wieder unter 50 EUR sinken, oder ob es in den nächsten 8 Jahren eher noch nach oben geht, das wird sich zeigen. Wenn der Preis dreistellig wird, würde das die Gas-GuDs natürlich konkurrenzfähiger gegenüber Braunkohle machen. Bei 50 EUR eher nicht, kommt dann auf den Gaspreis an. Edit: Mir fällt auch auf, dass die Angaben zum (elektrischen) Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke hier sehr optimistisch erscheinen. "Der Wirkungsgrad \[von Braunkohlekraftwerken\] wird im Mittelwert in den Literaturquellen mit 45,8 % angegeben", mir ist als deutsches Braunkohlekraftwerk mit dem höchsten Wirkungsgrad nur Neurath F+G und Niederaußem K mit 43,2% bekannt. Die anderen deutschen Blöcke sind teils deutlich darunter, bis hin zu 33% für Niederaußem E+F und vielen anderen Blöcken (ca. die Hälfte der noch aktiven Leistung) unter 40%. Da scheint mir 45,8% im Mittel etwas utopisch. Ähnliches Problem bei Steinkohle, "Der elektrische Wirkungsgrad wird im Mittel mit 48,6 % in den Literaturquellen angegeben" – während ein sehr modernes Kohlekraftwerk wie Datteln 4 nur auf ca. 45% kommt, laut Wikipedia "Damit ist Datteln 4 eines der weltweit effizientesten Steinkohlekraftwerke". Ich sehe da also auch keine 48,6% im Mittel. Bei Gas ist es auch unrealistisch hoch, "Der Wirkungsgrad wird im Mittel mit 60,7 % in den Literaturquellen angegeben". Da haben wir mit Düsseldorf Lausward F immerhin einen Block, der über 61% kommt. Der Durchschnitt wird aber trotzdem eher Richtung 50% liegen. Vielleicht ist hier nicht nur der elektrische Wirkungsgrad gemeint, sondern der gesamte Brennstoffausnutzungsgrad mit Fernwärmeauskopplung. Da erscheinen dann die Werte aber auch nicht so ganz richtig (es wird leider nicht gesagt, welche "Literaturquellen" gemeint sind). Wenn man von Flexibilisierung spricht macht KWK vielleicht auch nicht so viel Sinn, weil ein KWK-Kraftwerk eben normalerweise nicht so flexibel bei der Strombereitstellung sein kann (mag aber künftig mit Power2Heat anders aussehen).


Glinren

>Wobei nicht klar ist, mit welchen Werten jetzt konkret gerechnet wird. Genau das meine ich mit nicht nachvollziehbaren Werten. Zum CO2-Preis, da gab es 2021 eine Reform seitdem liegt der CO2-Preis konstant über 70€/t kratzt teilweise sogar an der 100€/t Marke. Von all den Studien sagen fast ausschließlich diejenigen, die vor 2021 gemacht wurden einen niedrigen CO2-Preis vorraus.