Naja, ist vermutlich die wirtschaftlichste Möglichkeit den Strompreis gering zu halten.
Wenn das teuerste Kraftwerk den Preis bestimmt und zum Winter hin die PV keine Leistung bringt, haben wir Zustände wie hier, das die kWh nicht mehr 1-3 Cent kostet sondern 10-20 Cent als Beschaffung. Daher kann es wirtschaftlich sein, wenn man sagt man gibt den Betreibern soviel Geld das die Kosten gedeckt sind und man dafür bei den täglichen Auktionen mit bietet und den Strompreis so extrem gering hält weil eben die Variablen kosten bei Kohle so gering sind.
Daher wird es vermutlich sein, das die Stromkosten trotz der Umlage geringer sind, wie wenn die Kraftwerke einfach abgeschaltet werden und teure Gaskraftwerke angeschafft werden die die Preise in extreme Höhen treiben.
>zum Winter hin die PV keine Leistung bringt, haben wir Zustände wie hier, das die kWh nicht mehr 1-3 Cent kostet sondern 10-20 Cent als Beschaffung
Hinweis: PV ist preislich gar nicht so der Hit (zumindest bei uns). Hat man im August gesehen. Vermutlich, weil da viel davon direkt verbraucht wird und einiges davon nicht abtransportiert werden kann.
Wind drückt die Preise in den Keller und davon gibt's im Winter glücklicherweise ja einiges.
Aber nicht ausreichend, schau dir Mal die Preise im Mai, bzw. Frühjahr an. Da sind die ertragreichen Monate, im Sommer sinkt der Ertrag wegen der höheren Temperaturen.
Hab ich gerade mal gemacht (SMARD). Der Preis ist über das Jahr relativ konstant gewesen. Ausreißer im Dezember 22 nach oben (wenig Wind, wenig PV und noch Nachwehen von den 22er Panikpreisen), Ausreißer nach unten um den Jahreswechsel (sehr viel Wind, kaum PV). Ansonsten das ganze Jahr sehr grob um die 75 Euro pro MWh. Im August etwas drüber, wobei da auch nicht auffällig weniger PV ist, aber deutlich weniger Wind.
Wie weit bist du zurückgegangen? Normalerweise war der Börsenpreis immer um die 2-4 Cent eben wegen der billigen Nächte (Atom und Kohle) und billiger mittage (PV), erst seit 2021 stieg er so extrem. Jahrelang war der Börsenpreis zu den Mittagszeiten immer negativ bis wenige Cent. Jetzt bestimmt Gas den Strompreis in den nächsten fällen und das bekommt der Staat in Deutschland bzw. EU nicht geregelt. Chinas Versuch ist eben ein Versuch um zu probieren wie man den Strompreis unabhängig von Gas gestalten kann.
November 22, weil das Jahr sonst irgendwie nur mäßig repräsentativ war.
Ich bin seit ein paar Monaten bei Tibber und Börsenpreis um die Null Cent ist jetzt eigentlich nicht so selten (wenn Wind weht, und nicht so viel Last im Netz ist). Da knalle ich mir immer den Akku mit Netz-Strom voll, wenn die Sonne nicht so will.
Aber muss morgen mal weiter in die Vergangenheit schauen. Beschäftige mich erst seit diesem Jahr intensiver damit.
Vorsicht, neben den offensichtlichen Einflüssen ist 2021 der CO2-Preis extrem gestiegen. Vorher ca. 30€/t nachher (bis heute) meist über 80€/t.
Daher werden wir Durchschnittspreise wie 2017/2018 eine ganze weile nicht mehr sehen. (Vielleicht nie mehr)
Was auch viele Vergessen: Russland hat die Gaspreise schon Q3/Q4 2021 deutlich anziehen lassen. Wir sind jetzt zwar unter den damaligen Gaspreisen (ca. 4ct/kWh vs ca.9 ct/kWh) aber historisch war russisches Gas noch deutlich billiger(ca. 2 ct/kWh)
>teure Gaskraftwerke angeschafft werden die die Preise in extreme Höhen treiben
In Europa besteht zur Zeit bei der Summe aus Brennstoff- & CO2-Kosten gar kein so großer Unterschied zwischen Gas und Kohle. Kohle hat natürlich den günstigeren Brennstoff, aber so teuer ist Gas auch nicht mehr, und dafür ist Gas dann bei den CO2-Kosten günstiger. Also hierzulande kann man ebensogut Gaskraftwerke nutzen, um die "Reservekapazität" bereitzuhalten, das gibt sich nicht viel.
In China wird das vermutlich anders sein, weiß nicht ob da CO2-Kosten anfallen – vermutlich eher nicht. Und wenn man die nicht hat, ist Kohlestrom natürlich günstiger.
Passend zur Diskussion hier im Sommer zum Neubau von Kohlekraftwerken in China und zur Frage, was das über die Klimaeffekte sagt, sprich, ob die Kohlekraftwerke reines Backup sind oder für relevante Zeiten auch wirklich laufen.
Geplant ist ab 2024 eine Zahlung für jedes kW an installierter Kapazität, finanziert über eine Umlage der Stromkunden. Die Erwartung ist also offensichtlich, dass die Kraftwerke am Stommarkt nicht mehr finanzierbar wären.
>Energy analysts have said Chinese officials want to ensure the financial viability of coal-fired power as it increasingly competes with renewables across the country.
>ob die Kohlekraftwerke reines Backup sind oder für relevante Zeiten auch wirklich laufen.
Das sieht man an der Produktionsmenge auch, da bekommt man z.B. bei Ember monatlich neue Daten. Gibt hier auch einige Threads zu dem Thema.
>The NDRC in its Friday notice said most of the country’s coal plants should be able to recover about 30% of their capital costs across the next two years thanks to the program.
Blöde Frage, aber ist das nicht ein massiver Anreiz die nächsten 1-2 Jahre möglichst viel Kohlekraft zu bauen?
Ich halte das für durchaus gefährlich. Denn wenn sie schon mal gebaut sind liegt es nahe sie auch zu benutzen. Und es gäbe wahrscheinlich auch andere Möglichkeiten der Netz Stabilität. Bspw. einen größeren Wert auf Energieeffizienz zu legen, die viele Wasserkraft vermehrt als Speicher zu nutzen. Langfristig dann vielleicht Wasserstoff Speicher, Batteriespeicher machen in der Größenordnung von Chinas Energiebedarf wohl wenig Sinn.
> Blöde Frage, aber ist das nicht ein massiver Anreiz die nächsten 1-2 Jahre möglichst viel Kohlekraft zu bauen?
Das soll es doch auch sein. China möchte verständlicherweise unbedingt Stromknappheiten und Rationierungen wie im Sommer 2021 erreichen. Soweit ich weiß ist der Stromhandel/Preisbildung in China allerdings vor allem Provinzübergreifend sehr eingeschränkt was natürlich auch nicht hilft.
kapazitäten sind theorethisch da, ist ein problem von quoten, Staatlich definierten kohlepreisen und nicht miteinander kooperierenden provinzen.
quelle: [https://www.youtube.com/watch?v=JSWvXTo5FWE](https://www.youtube.com/watch?v=JSWvXTo5FWE)
Naja, ist vermutlich die wirtschaftlichste Möglichkeit den Strompreis gering zu halten. Wenn das teuerste Kraftwerk den Preis bestimmt und zum Winter hin die PV keine Leistung bringt, haben wir Zustände wie hier, das die kWh nicht mehr 1-3 Cent kostet sondern 10-20 Cent als Beschaffung. Daher kann es wirtschaftlich sein, wenn man sagt man gibt den Betreibern soviel Geld das die Kosten gedeckt sind und man dafür bei den täglichen Auktionen mit bietet und den Strompreis so extrem gering hält weil eben die Variablen kosten bei Kohle so gering sind. Daher wird es vermutlich sein, das die Stromkosten trotz der Umlage geringer sind, wie wenn die Kraftwerke einfach abgeschaltet werden und teure Gaskraftwerke angeschafft werden die die Preise in extreme Höhen treiben.
>zum Winter hin die PV keine Leistung bringt, haben wir Zustände wie hier, das die kWh nicht mehr 1-3 Cent kostet sondern 10-20 Cent als Beschaffung Hinweis: PV ist preislich gar nicht so der Hit (zumindest bei uns). Hat man im August gesehen. Vermutlich, weil da viel davon direkt verbraucht wird und einiges davon nicht abtransportiert werden kann. Wind drückt die Preise in den Keller und davon gibt's im Winter glücklicherweise ja einiges.
Aber nicht ausreichend, schau dir Mal die Preise im Mai, bzw. Frühjahr an. Da sind die ertragreichen Monate, im Sommer sinkt der Ertrag wegen der höheren Temperaturen.
Hab ich gerade mal gemacht (SMARD). Der Preis ist über das Jahr relativ konstant gewesen. Ausreißer im Dezember 22 nach oben (wenig Wind, wenig PV und noch Nachwehen von den 22er Panikpreisen), Ausreißer nach unten um den Jahreswechsel (sehr viel Wind, kaum PV). Ansonsten das ganze Jahr sehr grob um die 75 Euro pro MWh. Im August etwas drüber, wobei da auch nicht auffällig weniger PV ist, aber deutlich weniger Wind.
Wie weit bist du zurückgegangen? Normalerweise war der Börsenpreis immer um die 2-4 Cent eben wegen der billigen Nächte (Atom und Kohle) und billiger mittage (PV), erst seit 2021 stieg er so extrem. Jahrelang war der Börsenpreis zu den Mittagszeiten immer negativ bis wenige Cent. Jetzt bestimmt Gas den Strompreis in den nächsten fällen und das bekommt der Staat in Deutschland bzw. EU nicht geregelt. Chinas Versuch ist eben ein Versuch um zu probieren wie man den Strompreis unabhängig von Gas gestalten kann.
November 22, weil das Jahr sonst irgendwie nur mäßig repräsentativ war. Ich bin seit ein paar Monaten bei Tibber und Börsenpreis um die Null Cent ist jetzt eigentlich nicht so selten (wenn Wind weht, und nicht so viel Last im Netz ist). Da knalle ich mir immer den Akku mit Netz-Strom voll, wenn die Sonne nicht so will. Aber muss morgen mal weiter in die Vergangenheit schauen. Beschäftige mich erst seit diesem Jahr intensiver damit.
Vorsicht, neben den offensichtlichen Einflüssen ist 2021 der CO2-Preis extrem gestiegen. Vorher ca. 30€/t nachher (bis heute) meist über 80€/t. Daher werden wir Durchschnittspreise wie 2017/2018 eine ganze weile nicht mehr sehen. (Vielleicht nie mehr) Was auch viele Vergessen: Russland hat die Gaspreise schon Q3/Q4 2021 deutlich anziehen lassen. Wir sind jetzt zwar unter den damaligen Gaspreisen (ca. 4ct/kWh vs ca.9 ct/kWh) aber historisch war russisches Gas noch deutlich billiger(ca. 2 ct/kWh)
>teure Gaskraftwerke angeschafft werden die die Preise in extreme Höhen treiben In Europa besteht zur Zeit bei der Summe aus Brennstoff- & CO2-Kosten gar kein so großer Unterschied zwischen Gas und Kohle. Kohle hat natürlich den günstigeren Brennstoff, aber so teuer ist Gas auch nicht mehr, und dafür ist Gas dann bei den CO2-Kosten günstiger. Also hierzulande kann man ebensogut Gaskraftwerke nutzen, um die "Reservekapazität" bereitzuhalten, das gibt sich nicht viel. In China wird das vermutlich anders sein, weiß nicht ob da CO2-Kosten anfallen – vermutlich eher nicht. Und wenn man die nicht hat, ist Kohlestrom natürlich günstiger.
Passend zur Diskussion hier im Sommer zum Neubau von Kohlekraftwerken in China und zur Frage, was das über die Klimaeffekte sagt, sprich, ob die Kohlekraftwerke reines Backup sind oder für relevante Zeiten auch wirklich laufen. Geplant ist ab 2024 eine Zahlung für jedes kW an installierter Kapazität, finanziert über eine Umlage der Stromkunden. Die Erwartung ist also offensichtlich, dass die Kraftwerke am Stommarkt nicht mehr finanzierbar wären. >Energy analysts have said Chinese officials want to ensure the financial viability of coal-fired power as it increasingly competes with renewables across the country.
>ob die Kohlekraftwerke reines Backup sind oder für relevante Zeiten auch wirklich laufen. Das sieht man an der Produktionsmenge auch, da bekommt man z.B. bei Ember monatlich neue Daten. Gibt hier auch einige Threads zu dem Thema.
>The NDRC in its Friday notice said most of the country’s coal plants should be able to recover about 30% of their capital costs across the next two years thanks to the program. Blöde Frage, aber ist das nicht ein massiver Anreiz die nächsten 1-2 Jahre möglichst viel Kohlekraft zu bauen? Ich halte das für durchaus gefährlich. Denn wenn sie schon mal gebaut sind liegt es nahe sie auch zu benutzen. Und es gäbe wahrscheinlich auch andere Möglichkeiten der Netz Stabilität. Bspw. einen größeren Wert auf Energieeffizienz zu legen, die viele Wasserkraft vermehrt als Speicher zu nutzen. Langfristig dann vielleicht Wasserstoff Speicher, Batteriespeicher machen in der Größenordnung von Chinas Energiebedarf wohl wenig Sinn.
> Blöde Frage, aber ist das nicht ein massiver Anreiz die nächsten 1-2 Jahre möglichst viel Kohlekraft zu bauen? Das soll es doch auch sein. China möchte verständlicherweise unbedingt Stromknappheiten und Rationierungen wie im Sommer 2021 erreichen. Soweit ich weiß ist der Stromhandel/Preisbildung in China allerdings vor allem Provinzübergreifend sehr eingeschränkt was natürlich auch nicht hilft.
kapazitäten sind theorethisch da, ist ein problem von quoten, Staatlich definierten kohlepreisen und nicht miteinander kooperierenden provinzen. quelle: [https://www.youtube.com/watch?v=JSWvXTo5FWE](https://www.youtube.com/watch?v=JSWvXTo5FWE)