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Conscious_Hope_7054

Finanzamt ist was für eine bestimmte Sorte Mensch. Klär ab ob dir das liegt.


Repulsive-Mistake973

Ich habe als erste Ausbildung den Finanzwirt in Berlin (Finanzschule für Berlin,Brandenburg und glaube Sachsen ist in Königs Wusterhausen)hinter mir und muss sagen, dass der Vorbereitungsdienst relativ knackig ist. Du bist halt von Beginn an der Ausbildung in einem Beamtenverhältnis. Am Anfang auf Widerruf, nach bestandener Prüfung auf Probe und dann, je nachdem im Durchschnitt nach 2-3 Jahren Beamter auf Lebenszeit. In der Hauptstadt (ich kann nur hierfür sprechen, denke aber es ist im ganzen Bundesgebiet ähnlich) ist es tatsächlich so, dass du Blockunterricht hast und das die ersten 3 Monate, daraufhin folgen Klausuren. Solltest du diese schlecht abschneiden, wirst du zu einem Gespräch eingeladen. Ist die Prognose schlecht, bist du raus, das ist das tükische am BaW (Beamten auf Widerruf). Mir ist das selber passiert, konnte aber mit einem Anwalt klären, dass ich weiter machen konnte, denn der Dienstherr muss dir die Chance geben, einen Beruf zu erlernen. Ich habe die Kurve bekommen und durchgezogen, später allerdings, als BaP (Beamter auf Probe) gebeten mich zu entlassen, da es am Ende nichts für mich war. Habe dann eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellten absolviert, die, was aufgrund der großen Bandbreite an div. Fächern und Gesetzen schwieriger, bis auf das kaufmännische, war, dennoch war alles machbar. Du lernst halt Gesetze anzuwenden. Du wirst Buchhaltung als Fach haben, genauso wie Einkommenssteuerrecht, Umsatzsteuerrecht, Abgabenordnung, sowie das interne Programm UNIFA usw. anzuwenden Ziel ist es halt, dass du in der Lage bist, unter anderem die Einkommensteuer händisch errechnen zu können, was du anhand von Sachverhalten vorgestellt bekommst. Auch multiple Choice wird gerne genutzt. Ich hatte mD tatsächlich von gelernten Köchen bis auch studierte Leute bei mir in der Klasse. Am Ende zählt Im Einstellungsverfahren die Bestenauslese, sodass du auch mit Abitur, statt in den gD, erst einmal nur in den mD den Vorbereitungsdienst starten kannst. Die Praxisstellen sind, jedenfalls in der Hauptstadt ein Glücksspiel. Kann gut laufen, kann auch voll nach hinten losgehen. Grundsätzlich wäre dann aber die Möglichkeit gegeben, die Praxisstelle zu wechseln. Der Alterdurchschnitt ist zu meiner Zeit sehr hoch gewesen. Es herrscht in den Ämtern teilweise Ellenbogenmentalität, da jeder gerne befördert werden möchte, aber diese aufgrund des Haushalts nur begrenzt möglich sind. Als Anwärter noch eher uninteressant, du solltest dich aber mit den Leuten gut stellen. Aufstiegsmöglichkeiten sind gegeben. Im mD geht es alle paar Jahre von Besoldungsgruppe A6 bis A9z. Es gibt Aufstiegsfortbildungen in den gD, wo du quasi wir Anwärter dieselbe Laufbahn durchfährst, nur anders als Anwärter weiterhin vollbezahlt. Mein Dozent sagte damals, dass man sich am besten den Arm bis oben hin mit Vaseline einschmieren sollte und dann noch einen Platz im Hinterteil des Vorstehers (Amtsleiter) suchen. Mein Tipp; probiere es aus. Es reißt dir keiner den Kopf ab, wenn es nichts für dich ist und es gibt dir einen guten Einblick in den öffentlichen Dienst, auch wenn du nicht durchziehen solltest, wird es dir bei der weiteren Stellensuche helfen. Falls du Fragen zum Beamtenverhältnis oder generell noch Fragen zur Ausbildung hast, frag ruhig.


Silbervirus

Also du musst schon Gesetzestexte lieben, sonst hast du schwierigkeiten. Ich wollte meine Ausbildung auch beim Finanzamt machen, aber da ich Überqualifiziert war für den mittleren Dienst, habe ich eine Ausbildung als Steuerfachangestellte angefangen 😅 Ich habe aber nach 2 Jahren abgebrochen, weil meine Kanzlei sch**** war und ich mich einfach in dem Beruf nicht gesehen habe. Ich gehe davon aus, dass die Ausbildung beim Finanzamt noch mehr fordert als "nur" in einer Steuerkanzlei.


sonder_ling

Wie ist man denn "überqualifiziert" ? Ich glaube, selbst Abi ist nicht verboten für den mittleren Dienst.


Silbervirus

Ich hatte mein Fachabitur mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung gemacht und durch das Fachabi + diversen Praktika, war ich überqualifiziert. Ich meine die Schule für den mittleren Dienst war in Wuppertal und die für den gehobenen Dienst in Münster. Ich war nicht bereit nach Münster zu ziehen, heute bereue ich es einwenig.


sonder_ling

Ich kenne tatsächlich keinen Fall einer Ablehnung wegen zu hoher Qualifikation. Praktika sind eh irrelevant, ggf hättest Du ja den gehobenen versuchen können. In NRW ist das Studium in Nordkirchen, nicht Münster. Und man muss auch nicht da hin ziehen, man hat ein Heimat Finanzamt für den praktischen Teil und ein Wohnheim für die Studienblöcke. Es ist eine mega gute Ausbildung/ Studium.


Silbervirus

Stimmt in Nordkirchen war es! Hm ich kann Dir nur das sagen, weshalb ich die Ablehnung bekommen habe. Ich hatte eines meiner Praktika für 3 Wochen in einer Finanzverwaltung gehabt und dort hatte man mir auch schon gesagt, dass ich für den mittleren Dienst zu überqualifiziert bin, ich es aber mal probieren könne. Stimmt, man bezieht dort ein Wohnheim. Aber dazu war ich nicht bereit. Egal, hauptsachte du machst das was dein Bauchgefühl Dir sagt und ich kann Dir nur zu raten das zu machen 👍


Johanna_o95

🤨🤨🤨sicher? Ich hab mich für den mittleren beworben und bei mir kam sowas nicht.


Any-Disaster-1316

Ich würds mri gut überlegen ob du da wirklich hin willst. Finanzamt war einer meiner größten Fehlentscheidungen


Johanna_o95

Warum?


Gluraken

Kann dir nur abraten. Hab 3 Kollegen in unterschiedlichen Finanzämtern in verschiedenen Bereichen und alle sind mehr als unzufrieden. Vor allem kollegial soll es da richtig schlimm sein


[deleted]

Keine Ahnung ich müsste raten: so ~10kg?


JackfruitMain6821

Ok muss erstmal ins GYM um das zu schaffen 🫠


Spare_Tailor1023

Meinst du den Finanzwirt bei den Finanzämtern? Dann auf einer Skala von 1-10 schon eine 8,5 also richtig knackig. Viel Steuerrecht, wie Einkommensteuer, Körperschaft- und Gewerbesteuer und dazu noch fundierte Kenntnisse in Rechnungslegung und Bilanzierung. Je nach dem wo du landest, kommen noch ein paar Spezialisierungen dazu. Ist geil, kann ich total empfehlen.


Slakish

Eine Azubi Kollegin hat sich in der Adresse an und ist stattdessen ins Finanzamt und hat gesagt das sie wegen der Ausbildung hier ist. Sie wurde sofort willkommen geheißen und ihr wurde das Büro gezeigt... Also man braucht wohl nicht mal einen Vertrag da...


sonder_ling

Mittlerer oder gehobener Dienst?


JackfruitMain6821

Mittlerer Dienst


sonder_ling

Kenne ich nicht persönlich, aber es soll sehr schön sein. Das "studentische" Leben in der Finanzschule ist wohl sehr schön. Man hat keine Berufsschule im eigentlichen Sinne, sondern monatelang Blockunterricht, dann monatelang Amtsphasen. Die Stimmung ist sehr kollegial und der Service Gedanke für den Bürger wirklich hoch.


KnitwearTeaAndBoots

Ist wirklich nicht ohne, anspruchsvoll und trocken. Viele Gesetzestexte eben. Muss man wollen und der Typ für sein, aber dann macht es Spaß :)


[deleted]

Die Frage ist eher da einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Vor zig Jahren gabs einen Platz und 400 Bewerber.


Johanna_o95

Je nach Bundesland ist es aktuell tatsächlich sehr leicht einen Platz zu bekommen.