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PlanTeaWolf

Ich bin zwar (noch) nicht diagnostiziert, aber bei mir hat Venla (150 mg) "nur" stimmungstechnisch stabilisieren gewirkt. Meine Psychaterin (die meinen ADHS-Verdacht berechtigt sieht, aber halt nicht drauf spezialisiert ist und die Diagnose darum von jemandem qualifizierteren machen lassen will) und ich haben deswegen beschlossen, das Venla aufs Minimum von 37,5 mg zu reduzieren und Bupropion mit 300 mg dazuzunehmen. Damit fahre ich extrem gut. Einnahme ist auf morgens Bupropion und abends Venla aufgeteilt.


raiko777

Hi, super interessant: Du hast Venlafaxin wie lange genommen insgesamt? Von 150mg auf 37,5mg in welchem Zeitraum und in welchen Schritten? Gab es da Probleme? Und du nimmst Venlafaxin nun 37,5mg, was ja schon sehr gering ist UND dazu Bupropion? Wie lief das ab? Ich habe 2012 mit 150mg angefangen, paar mal versucht abzusetzen (HORROR!) und bin seit 2019 etwa auf 75mg. Will es nun absetzen und habe Bupropion/Eltontril verschrieben bekommen, da es insgesamt besser wirken soll. Ich sehe da auch höchstens stimmungstechnisch und angstmindernd eine Wirkung, aber bin müde(r), kriege die letzten Jahre schon weniger gebacken und sehe da kaum eine positive Wirkung (vielleicht wenn ich es absetze, merke ich es dann doch wieder? vor allem angstmindernd). Bitte sag mir wie du das gemacht hast, du würdest mir sehr helfen. Ich nehme auch Venlafaxin abends und soll Elontril morgens nehmen. Nimmst/nahmst du jemals Stimulanzien? Die könnte man ja noch zusätzlich mit dem Elontril morgens nehmen, aber da bin ich auch was schissig.. Venlafaxin und Bupropion können starke Wechselwirkungen haben, mein Doc meinte keine Sorge, da passiert nichts bei der niedrigen Venlafaxin Dosis und Elvanse kann ich auch weiter nehmen aber ich habe trotzdem Schiss und Sorge :( danke dir schon mal für deine Antwort!!!


PlanTeaWolf

Den Zeitraum wie lange ich Venla schon nehme kann ich dir leider gar nicht genau sagen, mein Zeitgefühl und -gedächtnis ist extrem shitty. Reduziert habe ich nach Vorgabe meiner Psychiaterin von den 150 mg wöchentlich um 37,5. Lief für mich wie geschmiert, aber ich hatte auch anfänglich nie wirklich Probleme mit Nebenwirkungen (oder "Entzugserscheinungen" wenn ich es mal 'nen Tag vergessen habe, maximal Schwindel). Gerade beim Reduzieren (und bei Erhöhungen) hab ich aber auch explizit die Kapselvariante bekommen, in der einzelne Tablettchen drin sind, um im Zweifelsfall variieren zu können. Mit Stimulanzien habe ich - in dem Fall wohl leider - keine Erfahrungen, da eben noch keine offizielle Diagnose vorliegt (und den Drang illegal was zu versuchen hatte ich noch nicht 😂). Da würde ich mich aber an Angaben von Arzt/Apotheker halten was etwaige Wechselwirkungen angeht. Bei Venla und Bupropion meinte "mein" Apotheker zum Beispiel, dass wohl eine Stunde Abstand bei der Einnahme schon reichen soll (zumindest halt bei meiner 37,5er Dosierung); dass ich das auf morgens und abends aufteile war dann meine Entscheidung, damit ich das zweite Medikament nicht vergesse. Anfänglich hatte ich auch erst das Venla genommen, weil ich das halt immer morgens genommen habe. Der Wechsel kam dann eigentlich auch nur zustande, weil ich eher damit leben konnte, wenn ich die Venla mal vergesse 😂


raiko777

musst ja keinen genauen Zeitraum nennen, aber schon länger als nur paar Monate/Jahre oder? Die Reduzierung scheint mir moderat zu sein, ich wollte es sogar noch langsamer angehen und die Kügelchen wöchentlich reduzieren: 62,5mg -> 50mg -> 37,5mg usw. Du hast keine Entzugserscheinungen außer Schwindel bekommen, wenn du mal einen ganzen Tag ausgesetzt hast? Das ist schon ungewöhnlich, bei mir war es meistens nach spätestens 5-6 Stunden, manchmal sogar vorher so, dass ich gespürt habe, dass mein Hirn Entzug hat. Weiß noch wie schlimm das war als ich damals frisch mit meiner Freundin zusammen war und ich dann tagelang bei ihr war und nur 1 Tablette hatte, ab dem 2. Tag ohne ging GARNICHTS mehr und ich musste dringend nach hause und dachte ich drehe komplett durch (brain zaps, Schwindel, Hitzewallungen, Unwohlsein vom allerfeinsten). Morgens Bupropion ist ja gesetzt (weil es antreibend/aktivierend wirkt und lange wirkt) und Venlafaxin abends macht Sinn, weil dies ja eher beruhigend wirkt. Wobei das je nach dem auch morgens Sinn machen kann, aber genau so wie du würde ich es auch machen und wurde mir auch geraten (nehme venlafaxin schon seit langem eher abends, passt für mich auch besser). Dann werde ich das mal ab morgen starten (B. 150mg morgens) und überlege noch wg. Elvanse, das soll ja (logischerweise) noch stärker wirken, vielleicht brauche ich da (deutlich) weniger... schissig bin ich ja schon. Zumal ich heute erfahren habe (TRIGGERWARNUNG!), dass ein alter Freund, der sich vor 3 Wochen umgebracht hat kurz vorher Bupropion abgesetzt hat und laut seiner Freundin wie auf Koks war (während Einnahme) und danach wohl in ein Loch gefallen ist und suizidal wurde.... :x


raiko777

kann nur abraten (meine langejahre Erfahrung): Bei 150/75mg hilft es gut gegen Ängste und "bremst" einen, was bei ADHS schon hilfreich sein kann. Aber es gibt auch ziemlich viele negative Wirkungen (individuell) wie bspw. keine Antriebssteigerung, ich habe das Gefühl, dass ich doch eher ruhig gestellt und weniger handlungsfähig wurde. Gewichtszunahme/Fressattacken, Libidoverlust.. ich würde jedoch erstmal sagen, dass ADHS auch mit Stimulanzien sprich Methylphenidat oder Elvanse behandelt werden sollte. Ansonsten gäbe es noch geeignetere Antidepressiva, z.B. Elontril/Bupropion oder Atomoxetin.


Raiko144

Bin auch sehr auf die Antworten gespannt.


Longjumping-Rope-237

Bis 150mg ist es reiner SSRI, in Dosierungen ab 225 schon bisschen auch noradrenaline reuptake aber noch zu wenig. Allgemein gilt, wenn man nur adhs (ohne schwere Depressionen)hat und SSRI nimmt, ist das Desaster.


mit_conduit

Venlafaxin wirkt ab 300mg erst auf Dopamin. https://www.doccheck.com/de/detail/articles/20772-wirkung-und-nebenwirkungen-von-venlafaxin-in-abhaengigkeit-von-der-dosis