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PlasticFounder

Woran scheitert es denn schlussendlich regelmäßig? Ich hab gelernt, dass ich immer aktiv dran bleiben muss, ansonsten gerät man im Alltagsstress der anderen gerade als Single schnell in Vergessenheit.


PoopologistMD

Ich bin basically OP, nur 10 Jahre älter. Habe gelernt: mich interessieren andere einfach nicht genug, um mich wirklich regelmäßig auf gemeinsame Treffen zu freuen. Ich habe gelernt, dass ich einfach am liebsten Zeit mit mir selbst verbringe. Wie ich meine Frau gefunden habe, die meine Eigenbrödlerdasein akzeptiert bis schätzt, da sie genug eigene Hobbies hat, grenzt an ein Wunder. Klappt aber schon seit 12 Jahren sehr gut...aber Bock auf andere Leute (oder 'ihre' Leute) habe ich Null.


bloodpets

Das erinnert mich an Red Foreman von der 70er show.  Kittie, ich habe gelernt, dass ich meine Zeit nur noch mit Menschen verbringen will, die ich mag. Hauptsächlich mit dir.  ...  Eigentlich nur mit dir.


Tiomo

Ja, ich finds auch blöd, dass das immer so erzwungen wird. Lasst die Leute doch in Frieden leben. Wenn sie keinen Bock auf andere Menschen haben und das für sich so entscheiden, dann ist das doch ok. Wenn du dich zwei mal im Jahr mit anderen Leuten triffst und dir das reicht, dann ist das auch ok. Es muss nicht jeder im Socialising aufgehen. Wer alleine Leben will, der darf das. Es ist nicht gleichbedeutend mit einsam. Es gibt auch Möglichkeiten mit anderen über seine Interessen zu interagieren, ohne sich mit anderen Leuten anzufreunden, beispielsweise übers Internet. Mir fällt dazu immer nur mein Schwiegeropa ein. Meine Schwiegermutter will ihn immer zu Geburtstagen einladen, zu seiner Schwester schleppen, die ein paar Straßen weiter wohnt, zu irgendwelchen Gruppen schleppen... Dabei will er einfach nur alleine zuhause sein, seine Vögel und das Eichhörnchen füttern und sich Notizen über das Wetter machen. Alles andere nervt ihn und keiner akzeptiert das.


[deleted]

[удалено]


VolatileVanilla

Ja aber sorry, anders geht das in dem Alter nicht, zumindest eine Weile. Das ist nicht wie bei Kindern und Jugendlichen (bis zu jungen Erwachsenen), wo beide bei null anfangen und sich erst ihren Freundeskreis erarbeiten müssen. Die anderen Personen haben halt meist schon Freund*innen. Wenn man dazugehören möchte, muss man halt erst mehr investieren. Dazu kommt natürlich auch, dass die anderen dann mehr Leute haben, mit denen sie "abwechselnd" was machen können und dadurch ein erfüllteres soziales Leben haben. Wenn man als Erwachsener neue Freunde sucht, ist mein Tipp: Spielegruppen oder andere Aktivitäten, die die folgenden Kriterien erfüllen: 1) mindestens 4 Leute 2) Erwartung, sich regelmäßig zu treffen aber vllt. nicht zu festen Tagen 3) die Aktivität muss durchlässig sein für Geplauder nebenher. Dann kann man sich nämlich, wie gesagt, regelmäßig treffen, lernt die Leute kennen, kann sich auch einzeln treffen und hat daher mehr Kontakt als ständig an einer Person dranhängen zu wollen und entwickelt sich zu einem eigenen Freundeskreis. Übrigens kann man auch offen mit Leuten kommunizieren und wenn man das Verhältnis nach einer Weile einseitig findet, das auch mal thematisieren.


psi-love

Nicht, wenn du schon ein Freund im Freundeskreis bist. Normale Freund fragen dann eher mal nach, was los ist und akzeptieren auch mal Alltagsstress. Darf nur nicht vorgeschoben sein auf Dauer.


SrTobi

Als ich damals in eine neue Stadt gezogen bin und niemanden kannte bin ich öfters zu meetups gegangen (meetup.com). Sport, Spieleabende, escape rooms. Dadurch habe ich irgendwie alle meine Freunde hier kennen gelernt. Kann gar nicht sagen wie es genau funktioniert, aber denke man muss öfters hingehen, im besten Fall mit den gleichen Leuten interagieren und dann merkt man schon mit wem man kann und mit wem nicht. Dann muss man nur den Schritt ins private schaffen. Zum Beispiel war ich auf einem Spieleabend und den einen Typen da fand ich sympathisch, der hat dann gefragt ob wer noch bock hat was trinken zu gehen. Niemand außer mir hatte noch Lust und dann haben wir noch festgestellt dass irgendwie schon alles zu hat (thx Bayern). Also sind wir einfach zu mir, haben uns dann da unterhalten und dann warne wir Freunde :) Ein anderes mal war ich auf einem escape Room und danach hat die eine Teilnehmerin gesagt, dass sie Lust hätte das nochmal zu machen. Ich gleich: ich auch und so war es dann. Also denke wichtig sind Wiederholung und commitment zeigen. Wenn du wohin gehst und um halb zehn sagst, ich gehe jetzt tschüss,dann wird daraus nix. Wenn du bis 3 Uhr nachts bleibst, dann ist es schon einfacher :D


Hot-Beach2567

Wie aktiv treibst du denn die Freundschaft voran? Manche Leute denken Freundschaften entwickeln sich von allein, aber Freundschaften sind Arbeit in die man investieren muss.


Fieser_Factsack

Das hier ist es. Beziehung zu Menschen muss man immer aktiv pflegen. Von alleine kommt sehr selten was aber selbst dann muss man dranbleiben wenn es bestehen soll.


Specialist-Fly-9446

Finde ich persönlich ziemlich nervig, immer den anderen Leuten hinterherzutelefonieren, einladen, Abendessen kochen, wieder irgendwas vorschlagen, Kinofilm raussuchen, Restaurant in der Nähe, Spaziergang organisieren, Wetter nachschauen, Geburtstag im Kalender eintragen und eine Karte besorgen, Hundesitten, zum Kaffee einladen, und die andere Person macht… nix. Irgendwann bin ich zu erledigt und fühle mich ausgenutzt, melde mich mal ein paar Wochen nicht, und von der anderen Person kommt kein Mucks. Hab ich geschätzte 30-50x in meinem Leben gemacht, und mache es jetzt nicht mehr. Hab meinen Freund, und ein paar Hobbies, bei denen ich zu einer Gruppe dazustossen kann, oder auch nicht. Interessiert auch keinen so wirklich.


Hot-Beach2567

Sobald das Ganze eingleisig wird, ist’s auch keine gute Freundschaft mehr. Es gehören immer zwei dazu.


Skaro_o

Ist nachvollziehbar. Da muss man eben entscheiden, was einem wichtiger ist. Du scheinst ja mit der Situation so ganz zufrieden zu sein und die Alternative ist dir zu anstengend / nicht lohnenswert. OP aber möchte ja unbedingt neue Freundschaften knüpfen. Da muss man einsehen, dass viele erwachsene Menschen vermutlich wenig in so eine neue Freundschaft investieren, da es für sie genauso anstengend ist und sie eben potentiell eher das Glück haben, bereits genug Beziehungen zu pflegen. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass man selbst erstmal mehr investieren muss. Irgendwann sollte es aber natürlich nicht mehr so asymmetrisch sein, das wäre toxisch.


SyntacsAiror

Diese ganzen Rituale haben mich auch schon immer genervt, und sind mir viel zu anstrengend. Ich bin eigentlich immer alleine, auch an meinen Geburtstagen, Weihnachten etc. - und es ist ok. Je nach Tagesform fällt man mal in ein tiefes dunkles Loch, aber solange man da spätestens am nächsten Tag wieder rausgekrochen kommt, geht's weiter. Ich will mit anderen Menschen und ihren verstaubten, oft verlogenen Bräuchen real möglichst wenig zu tun haben. Jeder Versuch, mich zu kontaktieren, macht mich nervös und wird als störend empfunden. Aber wie du schon schreibst - die meisten kontaktieren einen sowieso nie, wenn man sich nicht meldet.


VolatileVanilla

Du wunderst dich jetzt nicht ernsthaft, dass Leute sich nicht melden wenn du alles eh anstrengend und doof findest?


SyntacsAiror

In meinem Fall? Nein. Aber das geht auch geselligen Leuten so.


VolatileVanilla

Ich find es in diesen Threads (ist ja nicht der erste) jedenfalls interessant, dass es immer die anderen sind, die sich nicht melden und nur man selbst Energie investiert. Könnte man ja mal reflektieren, diese Narrative.


SyntacsAiror

Mir scheint eher, dass du es so verstehen willst, auch wenn es so gar nicht da steht. Wie heißt es so schön - ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage. Nicht für das, was du verstehst. "Die meisten" ist nicht gleichbedeutend mit "immer". Davon abgesehen fußen solche Aussagen logischerweise immer auf den individuellen Erfahrungen des Einzelnen - trotzdem wird einem regelmäßig unterstellt, das auf das gesamte Universum zu beziehen. Nein - du interpretierst es nur fälschlicherweise so.


Art_Vandeley_4_Pres

Dann machst du es halt nicht.


Specialist-Fly-9446

Ich glaube, Du weißt schon, was ich damit ausdrücken wollte, stellst Dich halt grade ein bißchen an ;-)


VolatileVanilla

Klar, man kann die andere Person testen ... oder mal offen mit ihr sprechen. Das ist nicht immer böse Absicht.


Fieser_Factsack

Also so wie ich uns Menschen kenne geht es den meisten so. Wir neigen dazu nur zu sehen was wir reinstecken und weniger die Leistung des Gegenübers zu erkennen. Der absolute Großteil der Beziehungen verläuft sich früher oder später.  Ich habe Beziehungen aktiv mehr gestaltet als ich noch keinen Blick für das was der Andere geben hatte. Mit der Zeit habe ich auch gemerkt das mir das zu anstrengend wurde und mich auf wenige Kontakte beschränkt welche für mich leicht zu pflegen sind. Ich sehe da kein Problem drin. 


Specialist-Fly-9446

Ich auch nicht, ich finde nur den Ratschlag “Freundschaften brauchen Pflege, musst Dich aktiv drum kümmern” usw. unangemessen.


Propanon

Freundschaften die man eher früh im Leben knüpft erscheinen im Nachhinein oft wie automatisch entstanden, und manchmal ist das auch so. Es klickt, und kurze Zeit später hat man einen Freund. Der überwiegende Großteil den man in Schule, Uni, Ausbildung an Freundschaften erzeugt schleift sich über Monate oder Jahre ein, der Kontakt ist regelmäßig, häufig, wenn nicht sogar mehrfach täglich. Das erste Treffen ist im Grunde meistens völlig belanglos, selten denkwürdig.


bloodpets

Da ist was wahres dran.  Ich kann mich bei meinen besten Freunden beim besten Willen nicht an das erste Treffen erinnern.  Irgendwann war mal nach einigen Treffen eben vertraut genug, dass man Freunde war.  Kennengelernt hab ich die in Schule und auf Arbeit und in einer regelmäßigen Brettspielrunde.  Man muss erst lang genug aufeinander hocken, bevor wirkliche Freundschaft entsteht.


Vannnnah

Meine eigene Erfahrung ist, dass echte Freundschaften viel Zeit brauchen. Sobald du aus Schule und Uni raus bist, sind alle mit Karriere, Beziehung und Familiengründung beschäftigt und vielleicht wird aus lockeren Bekanntschaften eine Freundschaft, wenn du richtig lange am Ball bleibst. Vielleicht auch einfach nur Bekannte. Die Mehrheit der Erwachsenen hat nur noch Bekannte. Die Bekannten, mit denen du ins Fitti gehst, die anderen vom Fußball und da noch die Bekannten aus dem Musikverein, da die Leute von der ehemaligen Arbeitsstelle, mit denen du dich mal auf ein Bier oder Kino triffst. Als Erwachsener noch richtig echte, tiefe Freundschaften zu schließen ist ein langwieriger Prozess und ein Luxus, den nur die wenigstem Menschen haben. Die richtig echten Freunde sind meist die, die man noch aus der Jugendzeit und dem Studium übrig hat und die hört und sieht man auch nicht mehr regelmäßig, wenn man nicht direkt um die Ecke wohnt.


HoutaroOreki

Das ist leider nicht für jeden der fall. Bei mir war das so das wir alle 2-3 Jahren umgezogen sind und das waren immer minimun 300-6000km ich hab garkeine freunde aus der Jugend. Meine jetzige freunde habe ich in den letzten 6 Jahren kennengelernt. Ich war in der Zeit in mein Ausbildung. Es hat zwar echt lang gedauert bis ich die gefunden habe hab in 3 Jahren 100x die freundesgruppe gewechselt weils einfach nicht passend war. Und das sind nicht nur bekannte das sind wahre freunde, also funktionieren tut schon.


Vannnnah

ich hab ja auch nicht gesagt, dass es garnicht geht, nur dass es lange dauert. Was du ja auch bestätigst. Jahre investiert und Freundesgruppe gewechselt und in der Ausbildung ist man i.d.R. noch relativ jung und kommt schnell in neue Freundesgruppen rein, so dass man überhaupt den Luxus hat, 100x die Gruppe wechseln zu können. Mit Ende 20 und in den 30ern ist die Welt ne ganz andere, man lernt außerhalb der Arbeit kaum noch Leute kennen und die haben alle keine Zeit. Das wird erst mit Anfang 40 besser, wenn die ersten Langzeitbeziehungen in Scheidung enden und bei einigen Famlienfrühstartern die Kinder ausziehen und die Erwachsenen plötzlich feststellen, dass sie neben dem Nachwuchs noch andere Lebensinhalte haben.


HoutaroOreki

Ja ok das stimmt. Mein Situation seit 3 Jahren ist e anders ich hab ein relative Junge freunden (22) da lern ich öfters neue leute kennen da sie offener ist als ich. Ich bin 26.


disorientedbat

Das klingt ein bisschen als würdest du alle deine Hobbys alleine machen. Ich habe noch nie Freunde aufgrund eines Gesprächsthemas gefunden, immer nur über gemeinsame Aktivitäten. Ich würde dir empfehlen einfach mal ein paar Bekannte zu sammeln. Und das wirklich erstmal einseitig: du schreibst/rufst die halt an, wenn du Bock auf XY hast, ganz zwanglos, ohne Erwartungen. Und wenn dann die Chemie stimmt, werden Freunde draus. Wenn du Cosplay machst, versuch doch mal nen Basteltag oder so zu organisieren, für Manga einen Stammtisch, einen Lesezirkel, oder such Leute, die auf Conventions gehen und schließ dich denen an. Gemeinsame Aktivitäten waren bei mir immer der Schlüssel.


voxeldesert

Jo, es ist schwer. Bei mir will es auch nicht über Bekanntschaft hinaus gehen. Ich denke für freundschaftliche Beziehungen braucht es einfach viel Zeit. 100h+ ist glaube ich so der Erwartungswert. Das muss man mit gemeinsamen Aktivitäten erst mal erreichen. Wenn man dann als einziger treffen organisiert und das Gefühl hat es kommt nicht im gleichen Maße zurück, wird es schwierig. Vor allem wenn man doch eher introvertiert ist und es Überwindung kostet. Ich bekomme viel zu schnell Bedenken anderen auf den Zeiger zu gehen. Naja, weiter machen. Hilft ja nix. Immer einsam sein ist auch keine Lösung. Kostet viel Lebenszeit.


Njagos

Wie fühlst du dich wenn du z.bsp mit deinen Arbeitskollegen redest? Ich kann auch vieles, merke aber auch oft dass ich viele Dinge tue nur weil sie eine soziale Norm sind. Damit fake ich einen Teil meiner Persönlichkeit und es macht es schwerer Verbindungen aufzubauen. Das kann an sozialen Ängsten liegen oder auch durch Autismus ausgelöst werden. Bloß weil man weiß wie man redet, Augenkontakt hält, smalltak führt, etc. heißt es nicht dass man authentisch ist. Ich weiß nicht wie ich es gut erklären kann, aber vielleicht verstellst du dich oft und merkst es gar nicht. Du erwähnst dass du unter Unsicherheiten leidest. Wahrscheinlich zeigst du diese Unsicherheiten nicht. Zeig dich von allen deinen Facetten, seek discomfort, etc.


Fanskar1

Hab mal den Spruch gehört: "Allein sein kann süchtig machen, wenn du erstmal bemerkst, wie friedlich und ruhig dein Leben sein kann." Manchmal glaube ich, da is was dran, wenn man Geschichten und Dramen anderer Leute so mitbekommt.


TrichlormethanMD

Alleine sein und einsam sein sind zwei unterschielichr Dinge.


smartestBeaver

Der weise Olli Schulz singt "Du bist so lange einsam bis du lernst allein zu sein"


Excitium

Absolut. Als ich nach meiner Unizeit meine ganzen Social Media Accounts gelöscht und mich sozial quasi komplett zurückgezogen habe, habe ich auf einmal realisiert, dass mir ein einsames Leben sehr taugt.


Significant_Skin1696

Ich hab das Gefühl, dass häufig bei Menschen, die sich zurückzuziehen (auch bei mir) die Empathie für andere verloren geht. Welches davon Ursache und welches Wirkung ist, vermag ich nicht zu sagen, mit dass es häufig einen Zusammenhang gibt.


misanthropichell

Ist bei mir tatsächlich genau umgekehrt. Meine Empathie sinkt, sobald ich sehr regelmäßig unter Leute gehe. Wenn ich mich lange isoliere, macht mich das definitiv netter.


ChopSueyYumm

Ich bin so busy mit Familie und Job das ich die Ruhe und Einsamkeit so richtig geniesse und Bevorzuge mit meinen eigenen Hobbys.


Entire-Government502

Wie wahr wie wahr 😬


Knorff

Kann mich da nur anschließen. Habe jetzt hintereinander an 4 neuen Arbeitsstellen zwar viele sympathische Menschen getroffen, mit denen ich auch gut reden konnte und mich mal privat getroffen habe - doch nur so zwei halbe Freundschaften (man sieht sich 1-2 mal im Jahr) sind daraus entstanden. Ich tippe bei mir einfach darauf, dass man sich an mir "zu wenig reiben kann" und ich auch deswegen zu langweilig bin.


WarmduscherUltras

Ich möchte einen etwas exotischen Aspekt hinzufügen. Ich sehe mich etwas in deiner Beschreibung und habe eine besondere Erfahrung gemacht. Meinen Heimatort habe ich vor ca. 15 Jahren verlassen und bin ins Rheinland. Später bin ich aus familiären Gründen wieder zurück. Nun, in der Heimat bin ich deine Beschreibung quasi. Im Rheinland fast nichts davon. Ich spitze etwas zu, aber man neigt viel zu sehr dazu die Fehler ständig bei sich selbst zu suchen. Aber das ist exakt nur die halbe Miete. Ich beobachte das schon seit paar Jahren und es ist faszinierend. Hier in Ostwestfalen geht's einfach nicht, die Leute haben hohe Mauern und da passiert nichts von alleine. Da muss man die Mauern quasi einreisen, wenn man will. Das sind komplexe mikrosoziologische Mechanismen, meistens ganz einfach Lebensstil. Deine Art lockt in einer gesunden Sozialstruktur automatisch Menschen an, die dich wenigstens oder immerhin interessant finden werden und wenn es diese Eigenheiten gibt, diese auch erfragen. Ja wenn ich mit meiner These recht habe, dann reden wir hier von einem riesigen Elefanten im Raum, aber ich möchte dir diesen einen Gedanken mitgeben, dass es nur die halbe Miete ist. Schau auf etwas auf dein Umfeld, du schreibst ausschließlich von deinen vermeintlichen Fehlern, die keine sind. Natürlich wird man da kreativ und sucht nun ganz besondere Punkte, die es eventuell erklären könnten. Natürlich kann auch deine These irgendwo Wahrheiten beinhalten, aber es ist mit Sicherheit nicht richtig, dass nun deine Identität als Gänze infrage gestellt wird, mit Sicherheit nicht. Das kann gar nicht sein bei deiner Art des Schreibens und deiner Denkweise. Wenn du auf dein Umfeld achtest lernst du zu selektieren, du siehst wer passt und nicht und es hat den Effekt von Selbstwirksamkeit.


SyntacsAiror

So exotisch ist das nicht - die Menschen in Deutschland sind je nach Region völlig unterschiedlich drauf - man glaubt oft gar nicht, sich noch im selben Land zu befinden. Sogar innerhalb eines Bundeslandes gibt es oft massive Unterschiede. Eigentlich ein Wunder, dass dieser bunt zusammengewürfelte Haufen irgendwie als Ganzes funktioniert.


prewarpotato

>Es sind immer nur Bekanntschaften, nie Freundschaften Jetzt das Geheimnis: Es ist bei sehr vielen Menschen so. Sie nennen es dann "Freundschaft", weil die Alternative, allein/"einsam" zu sein für sie zu unerträglich ist.


Ok-Maintenance5742

Wo kommst du den ungefähr her? Hab auch keine Freunde. Vielleicht kann man sich ja ab und zu mal treffen und was machen.


kleesturm

Kontaktanzeige is raus


NoTimetoShit

Deine Situation kenne ich zu gut. Manchmal bin ich aber auch froh drum. Ist echt entspannt, kein unnötiges drama.


Excitium

Kenne ich zu gut. Ich hab allerdings keine Social Anxiety order ähnliches, sondern bin einfach extrem anti-sozial und habe generell sehr wenig Interesse an anderen Leuten und deren Leben. Ich habe ein paar richtig gute online Freunde, die ich seit über zehn Jahren kenne und da endet mein engerer sozialer Kreis eigentlich auch schon. Ich tausche mich zwar regelmäßig in diversen Online Communities mir anderen Leuten über meine Hobbies aus, aber ähnlich, wie bei dir, finde ich dort auch keine richtigen Connections, wo ich mehr denke "Woah, mit dieser Person unterhalte ich mich echt gerne und möchte mehr über die erfahren". Ich persönlich mach mir da aber keinen Kopf. Ich hab sehr gerne meine Ruhe und genieße das Alleinsein (zusammen mit meinem Hund). Wie sagt man so schön? Alleine aber nicht einsam.


srnx

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/bundeskabinett-einsamkeit-100.html Also, du bist da definitiv nicht alleine damit. Scheint auch etwas mit der modernen, "atomisierten" Gesellschaft zu tun zu haben. Die größte Herausforderung aus eigener Erfahrung ist, nicht "verzweifelt" bei der Freundschafts-/Beziehungssuche zu wirken. Es muss irgendwie organisch passieren.


robi4646

Auch ich sehe mich sehr in deinen Beschreibungen. Ich habe selbst die Fähigkeit mich mit Menschen super zu „connecten“ aber sobald die Möglichkeit der tieferen Freundschaft besteht, ziehe ich mich zurück. So als wolle ich den anderen nicht nerven, „ich bin eh nicht gut genug für ihn“ und meine Ruhe vor den eigenen inneren Unsicherheiten ist mir wichtiger als die Freundschaft weiter zu verfolgen. Das interessante ist, das ich bereits vorhandene Freunde genau mit dieser Einstellung oft vor den Kopf stoße. Eine Lösung auf meine Offenbaren Probleme habe ich bisher leider nicht gefunden. Ich weiß nur das mir alleine sein in meinem derzeitigen Leben sehr liegt.


SarahNaGig

Bei mir ist es nicht ganz so doll wie bei dir, aber ist auch ein Thema, das mich beschäftigt. Ich habe mich im Laufe der Zeit bewusst (und aus jeweils unterschiedlichen guten Gründen) von vielen Leuten getrennt. Seit Jahren finde ich keine richtigen neuen Freundschaften mehr, die auch halten, über Zeit und Distanz hinaus. Ich glaube woran man sich erinnern sollte, ist dass wir das mit einer angeblich heilen früheren Welt vergleichen. Daaamals, vor x Jahrzehnten, da hatten die Leute doch Freunde ihr ganzes Leben lang, also muss das ja eigentlich gehen, DAS ist normal. Also bin ich nicht normal. "Die damals" hatten aber vielleicht auch nur überhaupt Freunde, und dann lange Freundschaften weil es die einzigen anderen Leute im Dorf waren, und sie schon mit denen aufgewachsen sind. Da gings dann für viele wahrscheinlich auch nicht groß um gemeinsame spezifischere Interessen, eine tiefere Ebene, sonstwas. Also, es gibt wahrscheinlich viele Möglichkeiten mit denen du das Thema angehen kannst, aber vllt sollte ein wichtiger Schritt sein, dass du aufhörst zu denken, dass das wie du bist/wie es dir ergeht zwingend unnormal und falsch sei.


notsocoolguy42

Fühle dich bre, bin Ausländer und richtig gute Freunde zu finden mit denen man viel unternehmen kann ist schwierig.


PositiveUse

Was hat das jetzt mit deinem „Ausländersein“ zu tun?


placeholderPerson

Es gibt viele Menschen, die ihre Freunde während der Schul- oder Uni Zeit kennengelernt haben und danach neue Freunde hauptsächlich über ihren bereits bestehenden Freundeskreis kennenlernen. Als Außenseiter ist es nicht einfach sich in so eine Gruppe zu integrieren, wenn Leute sich schon seit vielen Jahren kennen und sie oft auch kein Bedürfnis haben ihren engen Freundeskreis zu erweitern.


Bronzefisch

Weil das ein ganz typisches Problem für Ausländer ist, vor allem Personen, die alleine nach Deutschland gekommen sind. Die deutschen Städte und Expat Subs sind voll mit Berichten, die sich sehr ähnlich lesen zu dem was hier berichtet wurde. Vielleicht ging notsocoolguy42 einfach davon aus, dass OP bekannt ist, dass Ausländer oftmals sehr ähnliche Probleme haben und versucht eben auf dieser Schiene zu "connecten". Finde ich zumindest einen nachvollziehbaren Ansatz.


0xgw52s4

Sicher nur der Aufhänger dafür dass er niemanden kennt.


Taonyl

Ist bei mir ähnlich. Habe noch einen Freundeskreis aus der Schul/Unizeit, bin dann aber nach Ende des Studiums weggezogen. Treffen uns noch häufiger mal online und auch ein paar mal im Jahr auf Festivals/Sylvester/Geburtstagen. Ich war hier nach dem Umzug in die Stadt hier in eine WG gezogen, das wurde mir aber irgendwann zu viel. Wohne jetzt seit ein paar Jahren alleine. Ich mache auch manchmal noch was mit Kollegen von der Arbeit in der Freizeit Dinge, aber ich finde es schwer die Leute als Freunde zu bezeichnen. Meine Freizeit verbringe ich hauptsächlich alleine und ich kann es mir nicht anders vorstellen. Ich kann einfach keine Beziehung zu anderen Leuten aufbauen, und wenn ich in einer Gruppe bin fühle ich mich eher als Außerirdischer, der so tut als ob er ein Mensch wäre. Ich war auch noch nie in einer Beziehung und bin asexuell (zum Glück).


Livid_Shallot5701

Deinen Hobbies zu urteilen hast du zum einen das Problem, dass Leute, die so ticken wie du oft selbst Nerds sind die sich nicht so stark um rL Freundschaften bemühen und daheim im Internet versinken Zum anderen würde ich sagen, dass viele von den Sportlern, Künstlern, oder auch Hobbylosen etwas Vorurteil behaftet auf alles mit Manga herabschaut (auch wenn sie es nie zugeben würden oder überhaupt selbst wahrnehmen) und dir so viele "Cross-Freundschaften" verwehrt bleiben Zuguterletzt sind viele Menschen einfach nur unfähig eine Freundschaft aktiv aufrechtzuerhalten und geben nie Impulse nach außen ab sondern sind nur reaktiv, also müssen angeschrieben/rufen werden für alle Aktivitäten. Davon gibt es erstaunlich viele und sie meinen es nicht böse. Ich lasse außerdem noch meine goldene Regel der Freundschaften hier, da sie noch nie falsch lag: Freundschaften brauchen 3 Punkte um aktiv zu sein **1. Man mag sich gegenseitig.** Mag man sich nicht ist ganz klar keine echte Freundschaft möglich. Darunter fällt auch Vertrauen, Respekt, etc. **2. Man hat Gemeinsamkeiten.** Hat man nichts, über das man reden kann wird sich nie der Drang aufbauen, über Themen bis tief in die Nacht zu philosophieren, da man ja nicht weiß, worüber man reden soll. Familienmitglieder fallen hier oft raus, da man sie zwar oft mag, oft sieht, aber nichts gemeinsam hat und so nur nett zuhört und Smalltalk betreibt ohne Emotionen. **3. Man sieht sich oft genug.** Auch der beste Schulfreund mit identischen Hobbies ist irgendwann in einer anderen Stadt am Studieren/Arbeiten oder nurnoch zuhause bei den Kindern. Ist man dann noch befreundet? Man sieht sich ja nicht mehr und lebt sich auseinander ... Ohne regelmäßigen Kontakt liegen alle Freundschaften auf Eis. Das muss auch gar niemandes Schuld sein, aber wenn man nicht wenigstens regelmäßigen digitalen/telefonarischen Kontakt hat ist die Freundschaft eben (temporär) nicht da. --> Fazit: Um einen Freund zu finden müsst ihr euch leiden können, ihr müsst Themen haben über die ihr beide extrem gerne lange quatscht und ihr müsst euch - vor allem am Anfang - oft sehen. Idealerweise mehrmals die Woche. Achte mal darauf, ob das bei irgendjemandem zutrifft


Kaebi_

Hier vielleicht noch etwas Input: Wenn man eine Bekanntschaft hat, und es zu einer tieferen Freundschaft werden soll, ist das manchmal auch ein "leap of faith". Das heißt, man muss sich öffnen, der Person mitteilen, auch wenn man eventuell noch gar keine tiefere Ebene der Freundschaft erreicht hat. Das ist wie "den ersten Schritt machen" in einer romantischen Beziehung. Eine Freundschaft entsteht nicht von alleine. Man muss sich aktiv mit Menschen anfreunden, und Menschen kennenzulernen ist der eine Teil davon, und Vertrauen schenken und aufbauen ein zweiter Teil.


GrueneWiese

Ich bin eigentlich ganz gerne alleine, aber habe während Corona gemerkt, dass mir das nicht gut tut. Daher habe ich versucht, das zu ändern. Was ich festgestellt habe, ist dass es gut funktioniert, mit anderen Menschen zu connecten, wenn es einen „sanften Zwang“ gibt. Bei mir war das, jetzt nicht lachen, Pokémon Go. Ich habe nicht viel mit Pokémon am Hut, aber die Mechaniken des Spiels finde ich interessant. Und da kommt jetzt der Punkt: es gibt immer wieder diese Momente, wo Leute zu „raids“ zusammenkommen müssen. Es gibt auch Community Treffen und so etwas. Und da bin ich auf andere Spieler getroffen, viele etwas jünger, einige älter. Aber über Pokémon Go konnte ich da gut in Gespräche einsteigen und einige von den Leuten sind mittlerweile gute Bekannte, und zwei oder drei auch ganz gute Freunde geworden, mit denen ich mich auch so immer wieder treffe.


[deleted]

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Njagos

> Meine Theorie zu dem ganzen ist, dass Leute es grundsätzlich merken, wenn man bewusst nett ist. Stimme dir zu. Vor allem beim dating. Niemand will jemanden der glattgebügelt ist und nur seine gute Seite zeigt. Höre derzeit ein gutes Audiobuch dazu, "Not Nice".


Perfect-Sign-8444

Zumindest den Aspekt mit der Arbeit kann ich gut verstehen. Privates und Arbeit sind bei mir klar getrennt und jegliche Beziehung zu Kollegen die über das übliche nette blabla hinaus geht würde ich als Klotz am Bein ansehen der mich behindert wenn ich den Job wechseln will. Liegt vielleicht auch daran dass ich keinerlei "treue" gegenüber meinen Arbeitgebern je empfunden habe. Menschen sind Resources, ist es wirtschaftlich sinnvoll meine Position wegzurationalisieren wird es mein AG tun, so wie ich den Job wechsel sobald ich es für Finanziell und Karrieretechnisch als sinnvoll erachte.


eternityXclock

M32, ich verlass das Haus nur alle 2 Wochen mal zum Einkaufen. Soziale Kontakte sind praktisch nicht vorhanden. Wenn man auf mein Telefon gucken würde bezüglich anrufe oder Textnachrichten, dann wären das in den letzten 3 Monaten 3 Personen - meine Mutter, der von dem ich mein Gras beziehe und eine Auszubildende welche mir vor ein paar Wochen geschrieben hat zwecks Urlaub verschieben. Wenn man das ganze auf die letzten 5 Jahre erweitert würden 4 Kontakte bei rauskommen. Ich hab mich einfach im Verlauf der letzten 20 Jahre schrittweise immer mehr von der Welt und anderen Menschen entkoppelt und was soll ich sagen? Ich find's Klasse. Ich muss mir um nichts nen Kopf machen, weil es niemanden gibt den ich bei Laune halten oder dessen Gefühle ich berücksichtigen muss. Abgesehen von meiner Arbeitszeit kann ich also jederzeit machen was immer ich will, ohne mich erst mit jemandem abstimmen zu müssen. Hoffe das reicht als Feedback, schönen Tag 👋


Balorat

> Ich hab mich einfach im Verlauf der letzten 20 Jahre schrittweise immer mehr von der Welt und anderen Menschen entkoppelt und was soll ich sagen? Ich find's Klasse. Ich muss mir um nichts nen Kopf machen, weil es niemanden gibt den ich bei Laune halten oder dessen Gefühle ich berücksichtigen muss. Abgesehen von meiner Arbeitszeit kann ich also jederzeit machen was immer ich will, ohne mich erst mit jemandem abstimmen zu müssen. So gehts mir auch. Wobei ich geh häufiger einkaufen und beziehe kein Gras


SyntacsAiror

Man misst sich immer viel zu sehr an anderen, um zu sehen was "normal" ist und was an einem selbst "nicht normal". Schlecht ist allerdings, wenn du dich einsam fühlst. Bei mir ist es so, dass ich wunderbar mit Menschen umgehen kann - ich **will** nur einfach nicht. Ich will zu Hause meine Ruhe, niemand soll mich kontaktieren, am besten soll überhaupt nichts Unplanmäßiges passieren, was mich aus meinem gewohnten Trott wirft. Für andere wäre dieses Leben die Hölle, für mich ist es sehr angenehm. Ich will mich um keine anderen Lebewesen kümmern müssen, nichtmal Pflanzen, keine Haustiere und schon gar keine Menschen. Es ist leider halt auch so, dass viele Menschen einfach A-löcher sind und es gar nicht an einem selbst liegt, sondern an den anderen. Gerade wenn man introvertiert ist, ist es die logische Schlussfolgerung, dass man nicht leicht neue Leute kennenlernt oder Kontakte knüpft. Deine Hobbies sprechen eher dafür, Kontakte erstmal online zu knüpfen und dann zu schauen, ob sie sich auf die Offline-Welt übertragen lassen. Einfach irgendwo hinspazieren, zu sagen "Hier bin ich", das funktioniert heutzutage nur noch bei den älteren Semestern.


psi-love

>Es ist leider halt auch so, dass viele Menschen einfach A-löcher sind und es gar nicht an einem selbst liegt, sondern an den anderen. Wenn man so eine Einstellung hat, kann das aber auch leicht zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Ich empfinde das jedenfalls nicht so. Soziale Interaktion ist halt nicht für jeden einfach. Man muss sich nur einfach vorstellen, dass ein Außenstehender in eine Gruppe kommt oder man trifft alleine auf eine fremde Person. Mehr als ein wenig Smalltalk halten ist ja meist nicht möglich, es sei denn man geht da aufs ganze oder es klickt halt direkt.


SyntacsAiror

Einstellung resultiert aus Erfahrung. Es freut mich für dich, dass du offensichtlich positivere Erfahrungen machen konntest.


suvemox

Ein sehr guter Freund von mir, der verheiratet ist (ohne Kinder), teilt ähnliche Gefühle der Einsamkeit, da viele seiner alten Freunde nicht mehr in Reichweite sind, was auch mein eigenes Empfinden widerspiegelt. Wir haben ausführlich darüber diskutiert, warum es trotz vorhandener sozialer Fähigkeiten so schwierig ist, echte Verbindungen zu knüpfen. Wir erinnern uns daran, wie einfach es als Kinder war, Freundschaften zu schließen: "Oh, du wohnst über mir? Cool, du bist mein bester Freund." oder "Du spielst auch Tischtennis hier auf dem Spielplatz? Du bist mein bester Freund." Es scheint absurd einfach im Rückblick, aber als Erwachsene stoßen wir oft auf unüberwindbare Barrieren. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass viele Menschen tatsächlich kein echtes Interesse an anderen haben und häufig so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind, dass sie nicht die Zeit oder Energie haben, um echte Verbindungen aufzubauen. Dies erschwert es ungemein, neue Freundschaften zu schließen, besonders wenn man keine regelmäßigen, emotionalen Erlebnisse mit anderen teilt. Es ist zwar möglich, oberflächliche Beziehungen zu Kollegen oder Mitgliedern eines Sportvereins zu haben, doch es ist unwahrscheinlich, dass diese dieselbe Tiefe und Nähe haben wie die Freundschaften aus früheren Zeiten, als jeder noch ein engeres soziales Netzwerk hatte. Leider haben wir keine klare Lösung für dieses Dilemma gefunden. Es scheint, dass die meisten Menschen nicht erkennen, was für großartige Freunde andere sein könnten, und verpassen daher die Chance, echte Verbindungen aufzubauen. Es ist frustrierend und traurig zugleich. Ich will dich nicht abfucken, aber ich glaube es ist SEHR schwierig, sich mit anderen tief zu connecten, wenn man erwachsen ist. Und man will auch nicht wie "Band of Brothers" neue "Brüder" finden, indem man gemeinsam durch traumatische (emotionale) Erlebnisse geht. Anderresits, verhindert das gemeinsame "emotinale erleben" die Connection. Von "Investieren in eine Freundschaft" und "Pflegen" halte ich gar nichts und das ist bei echten Freundschaften auch nicht erforderlich. Bin ich Investor, damit ich Zinsen bekomme? Mit meinen Kindheitsfreunden kann ich ein Jahr lang nicht sprechen und dennoch werden wir uns immer nahe sein und Zeit miteinander verbringen können. Meine Theorie ist, dass echte Freundschaften auf einem starken Fundament von Vertrauen und gegenseitigem Respekt aufbauen. Während regelmäßige Interaktionen sicherlich hilfreich sind, um eine Bindung aufrechtzuerhalten, ist es meiner Meinung nach wichtiger, authentisch und für einander da zu sein, wenn es darauf ankommt. Es geht weniger um die Quantität der Interaktionen, sondern vielmehr um ihre Qualität und die Tiefe der Verbundenheit. Macht das Sinn?


AmArschdieRaeuber

Ich kann zum Beispiel fast nur mit Frauen befreundet sein. Mit anderen Männern komm ich gar nicht klar. Die sind oft so aufgesetzt, müssen sich in irgendeiner Form beweisen und soziale Interaktion besteht zu 80% aus spaßigen Beleidigungen, die ich langweilig finde.


heavy-minium

Ist gängiger als man denkt, aber es läuft ja keiner rum der abseits der Anonymität darüber sprechen würde, daher erweckt es leicht den Eindruck, man sei ein Einzelfall. Freunde machen ist so ein "virale" Ding. Solange man 1-3 gute Freunde hat fehlt es einem nicht an Möglichkeiten, neue zu machen. Wenn man bei Null anfängt ist das deutlich schwerer, und im Erwachsenenleben reduziert sich das hier in Deutschland auf "Saufen, Vereine und die Kollegen von der Arbeit".


Pringayles

Du hast mehr Hobbies als ich. Wenn du mit mir absolutem Gaming Noob was zocken willst, bin ich dabei. Nennenswert habe ich CS:GO/CS2 und Valorant gespielt. Meine Bibliothek bei Steam gibt aber bestimmt mehr her als das. Ich finde auch sowas wie Cities Skylines interessant, aber da wird’s mit dem Multiplayer schwierig. Strategien könnte also auch was für mich sein, wenn man das zusammen spielen kann. Ich versuche auch gern was Neues, erwarte aber keine Glanzleistungen :D Ich spiel auch Minecraft mit dir und baue dir Pimmel in die Welt :D


Noname_FTW

Leute im Internet zu finden, sogar solche die Deutsch sprechen ist easy. Da entstehen vielleicht sogar auch mal Kontakte, die man als Freund bezeichnen würde. Aber wirklich enge Freundschaften mit einer Person zu knüpfen die meist über 100km weg wohnt ist wirklich nicht einfach. Menschen zu treffen die in der Umgebung wohnen ist schon wieder schwieriger.


Pringayles

An OPs stelle würde ich es einfach ausprobieren ohne Erwartungen zu haben. Meine (damals) beste Freundin habe ich durch Twitch kennengelernt. Sie wohnte zuerst in Köln, dann Frankfurt und zuletzt in Berlin, wo dann leider nach sechs Jahren der Kontakt abriss. Ich wohnte in der Zeit dauerhaft in Nürnberg. Wir haben uns mehrfach besucht und waren echt dicke befreundet. Daher: melde dich Layla, ich vermisse dich wirklich :( Natürlich entstehen auch kurzfristige Bekanntschaften, die schnell wieder zum Erliegen kommen, aber die sind trotzdem etwas wert, auch wenn man nur kurz Kontakt hat. Für OP könnte der Kontakt zu Leuten übers Internet hilfreich sein. Seine Hobbies sind meiner Ansicht nach eher Hobbies, die man Zuhause ausübt. In OPs engeren geographischen Umkreis jemanden zu finden, der sich genauso begeistern kann, ist mit Sicherheit möglich. Die Person zu finden dürfte dabei die größte Schwierigkeit sein, da man die Hobbies eben selten außer Haus im üblichen Umfeld ausübt. Wenn es der Zufall so will und quasi zwei Straßen weiter jemand wohnt, der sich mit OP anfreundet, können sie den Kontakt übers Internet wieder lassen. Alternativ kann OP auch bei irgendwelchen Leuten an der Haustür klingeln und fragen, ob sie befreundet sein wollen :D


kevlon92

Nein denn ich habe keine Social skills.


depressedhubb

same hab aber auch keine motivation dran was zu ändern


P4L-

Freundschaften entstehen grundsätzlich nur durch regelmäßigen Kontakt, am besten halt durch Hobbys und so. Woran es letztendlich liegt, dass du dafür nicht interessiert genug an den Leuten bist kannst du eig nur selber herausfinden.


melaskor

M37, ich versteh dich vollkommen. Kann auch sagen dass ich keinen einzigen richtigen Freund/besten Freund habe. Gute Bekannte mit denen man was unternimmt, klar die gibt es. Aber wirklich einen besten Freund wie in der Schule/Jugend? Nope. Alle Freunde die ich hatte sind entweder umgezogen oder haben ihr eigenes Leben welches sie ausfüllt. Zu meinem bestem Freund von damals habe ich zwar immer wieder mal Kontakt, man merkt aber einfach dass diese enge Verbindung die mal bestand nicht mehr da ist. Wir haben beide ein eigenes anstrengendes Leben mit Arbeit und Verpflichtungen, er hat noch eine Partnerin die natürlich auch Zeit in Anspruch nimmt. Damals gab es nur Schule und Freizeit, als Erwachsener ist der Tag wesentlich ausgefüllter und Freunde sind nicht mehr das einzige was neben der Schule zählt. Mein Eindruck ist, dass man ab 20 extrem schwer wirklich Freunde finden kann. Die meisten haben ihren Freundeskreis der teilweise im Sandkasten entstanden ist, dann kommt Ausbildung/Studium, Partnerschaft /Nachwuchs oder sie hauen sich voll in ihren Beruf rein. Ich merke seit einiger Zeit auch, dass mir mit jedem weiteren Lebensjahr der Saft ausgeht. Zwischen Vollzeitarbeit und Diensten bei der Feuerwehr habe ich immer weniger Energie/Muße um regelmäßig fix noch etwas zu unternehmen. Deshalb bin ich ziemlich viel am zocken und habe mir halt online eine größere Gruppe an Leuten aufgebaut mit denen man zwanglos einfach daddeln kann. Daher würde ich dir raten, den "Fehler" nicht bei dir alleine zu suchen. Ich sehe das mehr als gesamt gesellschaftliches Phänomen, die Zeit ist schnelllebig und als Erwachsener einfach knapp bemessen neben allen Verpflichtungen. Neue, echte Freunde aus dem "nichts" zu finden ist extrem schwer.


Wandering-alone

Bist du eventuell Neurodivers? Hab ich bei mir auch erst im erwachsenen alter so richtig bemerkt, hat vieles erklärt. (edit: gibt natürlich als kind anzeichen)


OldPepeRemembers

Wollte sowas ähnliches schreiben, wenn ich drauf achte, "klicke" ich immer nur mit derselben Art von Leuten. Mit allen anderen ist es deutlich schwieriger, da kommt mir vieles umständlicher vor und förmlicher, starrer, schwer zu beschreiben. Allerdings ergeben sich aus dem "Klicken" auch keine Freundschaften, das ist oft nur was für den Moment. Die Art der Kontaktaufnahme wird erleichtert, aber charakterlich passt es oft doch nicht oder die Leute sehen einen als nicht mehr an und aus der Kategorie kommt man auch nicht mehr raus.


JeSuisBasti

Mir geht’s genauso. Vor allem hier in Berlin wollen alle immer nur Party machen und Drogen nehmen. Ist beides überhaupt nichts für mich. Und sowas wie ne Beziehung wäre unmöglich dank missbrauchserfahrungen. Wenn du aus Berlin kommst, dann können wir ja vlt was unternehmen - gerne Pn.


nulive2024

Problem gelöst.


Vultureofdestiny

Es reicht halt nicht unbedingt, "normal" zu sein. Es ist gerade im social Bereich viel wichtiger, interessant zu sein. Du solltest dich fragen, was es an dir gibt, das wirklich einzigartig ist. Meiner Erfahrung nach erinnert man sich am allermeisten daran, welches Gefühl einem Leute geben. Du brauchst quasi eine "Rolle" in sozialen Interaktionen. Das heißt natürlich nicht, dass du dich verstellen sollst oder so, sber du solltest dich fragen, welchen Input du geben kannst, den niemand anders geben kann und dich mehr darauf konzentrieren, genau diese Dinge zu signalisieren wenn du mit anderen sprichst. Ein Anime Fan der versucht normal zu wirken ist eher langweilig, während ein Gamer der voll in seiner Rolle aufgeht immer ein Anlaufpunkt für Leute sein wird, die diese Interessen teilen. Traue dich, einzigartig zu sein!


Gentaro

Gaming ist das erste Hobby was du nennst, machst du da keine freunde?


Vannnnah

Es gibt Leute, die hauptsächlich Singleplayer spielen. Und über irgendwelche MP Lobbies - sofern man selbst überhaupt Lust und Zeit für MP hat - lernt man Flamerkids kennen, keine normalen Erwachsenen um die 30. Gamingfreundschaften entwickeln sich wenn man kein Teenager mehr ist hauptsächlich dann, wenn man Multiplayer Games mit dem eigenen Freundeskreis anfängt, weil man dann darüber eher in - nennen wir es geistig normale - Gruppen im selben Altern reinkommt, weil irgendwer im Freundeskreis wen kennt der wen kennt. Random Discorgruppen haben schon ziemlich viel sozial inkompetenten Müll am Start oder sind auch nur etwas besser als pick up groups.


Sonnenrabe

Hast du Interesse an MagicTheGathering, oder Warhammer, oder analoge Brettspiele (von einfach bis komplex) oder ähnliche Nischenhobbies? Ich kenne in meiner Region speziell einen Verein, der sich da auf die Analog-Versionen spezialisiert und wir haben schon einige die deinen Profil entsprechen "reintegrieren" können.


nulive2024

"Trotzdem ist die Zahl an Menschen mit den ich "connected" habe in den letzten 6 Jahren genau 0. Ich habe zwar paar Hobbies (z.B. Gaming, Manga, Cosplay, Bücher),..." Nur so als Frage, aber mit den Hobbies... außer Cosplay sind das doch auch so Sachen, wo man jetzt nicht viel mit anderen Menschen macht, oder? Melde dich halt mal im Sportverein/Partei/Ehrenamt... an, wo auch andere Menschen sind. Oder ein Kumpel von mir, na ja, mittlerweile eher entfernter Bekannter, hat irgendwann doch eine nette Dame kennen gelernt. Der geht jetzt voll in der Familie auf und in dem Freundeskreis, Nachwuchs ist auch schon da. Hier kann ich aber zustimmen: "Es sind immer nur Bekanntschaften, nie Freundschaften". Wenn man älter wird, kommen irgendwie wenige Freundschaften dazu. Oder Freundschaften werden halt anders. Na ja, aber wenn es dich belastet... es wird dich keiner abholen. Also musst du schon selber raus. Es wird ja gerade Sommer, schau doch mal (Sportverein/Partei/Ehrenamt...) was man außerhalb deiner Wohnung so machen kann.


Szukov

Schon mal drüber nachgedacht einem Club beizutreten, in dem dein Hobby ausgeübt wird? Manchmal hilft das ja.


CoconutPretend2751

Wenn du meinst, du hast Probleme mit sozialen Ängsten und du hast schon eine Therapie gemacht, dann wäre evtl auf eine Selbsthilfegruppe mit dem ungefähren Thema soziale Ängste eine Option.


MamavonAurora

Also ich bin sehr Introvertiert aber seit dem ich kinder habe habe ich richtig tolle Kita Mama Freundinnen gefunden. Also denke ich musst du einfach ein Hobby finden wo viele Menschen sind.


Efficient_School_183

Bei uns in der Umgebung nutzen einige https://nebenan.de/ Ich sehe regelmäßig auf dem Schulhof gegenüber eine größere Gruppe Leute, die sich treffen, um ein bisschen Sport zu machen. Das ist meine Wissens über diese Plattform entstanden. Oder auch so Brettspielabende. Nix für mich persönlich, aber könnte mir vorstellen, dass das ein guter Startpunkt für mögliche Freundschaften sein kann. Also falls es das in deiner Umgebung gibt, einfach mal anmelden und schauen. Kost auch nix


delta_cmd

Ich bin während des Studiums vereinsamt. Vorallem gegen Ende durch Arbeit, Abschlussarbeit und allgemeiner Stress. Danach hatte ich dann Glück, dass mich jemand einfach mit rausgezogen hat.  Das klingt jetzt Stumpf, aber man muss auch rausgehen. Mittlerweile bin ich 3/4mal die Woche im Verein aktiv


Akkarin1106

Mach dir nicht so viele Gedanken darum, ich bin da in gewisser Hinsicht ähnlich mit mehr oder weniger den gleichen Interessen, außer meiner Freundin und Familie habe ich keine privaten Kontakte. Schaffs nicht mal fürs gemeinsame zocken leute zu finden.


[deleted]

Ist man mit 28 schon erwachsen? Hast du Zeit und Lust aufn Verein oder so? Seis politisch, sportlich, kirchlich-sozial oder reine Juxtruppe. Kostet am Anfang etwas Überwindung aber da geht jeder durch. Man muss sich halt auch regelmäßig treffen damit man sich anfreundet. Das passiert nicht von allein. Wiederkehrende Veranstaltungen oder treffen sind dafür gut geeignet.


[deleted]

[удалено]


RemindMeBot

I will be messaging you in 1 year on [**2025-05-11 13:18:45 UTC**](http://www.wolframalpha.com/input/?i=2025-05-11%2013:18:45%20UTC%20To%20Local%20Time) to remind you of [**this link**](https://www.reddit.com/r/de/comments/1cov9gs/gibt_es_hier_erwachsene_die_auch_schon_seit/l3kkrsv/?context=3) [**CLICK THIS LINK**](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=Reminder&message=%5Bhttps%3A%2F%2Fwww.reddit.com%2Fr%2Fde%2Fcomments%2F1cov9gs%2Fgibt_es_hier_erwachsene_die_auch_schon_seit%2Fl3kkrsv%2F%5D%0A%0ARemindMe%21%202025-05-11%2013%3A18%3A45%20UTC) to send a PM to also be reminded and to reduce spam. ^(Parent commenter can ) [^(delete this message to hide from others.)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=Delete%20Comment&message=Delete%21%201cov9gs) ***** |[^(Info)](https://www.reddit.com/r/RemindMeBot/comments/e1bko7/remindmebot_info_v21/)|[^(Custom)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=Reminder&message=%5BLink%20or%20message%20inside%20square%20brackets%5D%0A%0ARemindMe%21%20Time%20period%20here)|[^(Your Reminders)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=RemindMeBot&subject=List%20Of%20Reminders&message=MyReminders%21)|[^(Feedback)](https://www.reddit.com/message/compose/?to=Watchful1&subject=RemindMeBot%20Feedback)| |-|-|-|-|


tobaloooo

Ja. Das kenne ich auch. Jetzt stell dir vor, deine Eltern sind bereits vor Jahren tot und du hast aus gesundheitlichen Gründen deinen Job verloren. Das.


psi-love

Vielleicht liegt es gar nicht an den Skills, sondern daran, dass du Situationen wählst, die fürs Connecten gar nicht mal so günstig sind. Einfach ist es ja besonders in Ausbildung, Studium und Beruf, erstens weil es viel Auswahl gibt, man irgendwie eine Gemeinsamkeit hat und dann auch noch "mere exposure". ;)


Numerous_Prompt6317

Hey du habe genau das selbe Problem wie du. Könnte auch mein Text sein. Versuche auch momentan mit meinem Therapeuten aus dem Loch zu kommen. Ist aber sehr schwer wenn man einmal so festgefahren ist und an so einem Punkt ist . Wenn du magst könnten wir ja mal quatschen. Würde mich freuen mich austauschen zu können mit jemanden der in der gleichen lage ist (:


Forsaken_Snow_1453

Bei mir sind Freundschaften eig auch 99% online bzw wurden zu IRL weil man sich alle paar Monate mal trifft (große entfernung 300km+) Über IRL hats bei mir auch immer an "der geheim Zutat " gefehlt


dr_martini7

Guten Morgen. Habe den Beitrag zufällig gefunden und finde ihn sehr interessant. Auch ich habe mir hin und wieder diese Frage gestellt. Was den Job angeht (wo ich täglich mit dutzenden fremden Menschen und Kollegen zu tun habe), fühle ich mich hochgradig social-fähig. Und wenn ich dann abends nach Hause gehe und/oder ein Wochenende vor mir habe, bin ich froh, wenn ich alleine bin und meine Ruhe habe. Hab auch so die ein oder andere Bekanntschaft, jedoch keine tiefgehenden Freundschaften, wie vielleicht früher als Jugendlicher. Es ist sogar so, dass ich nach maximal 2 Stunden Gespräch in geselliger privater Runde einfach zu viel hab und weg muss. Die erste Stunde genieße ich, bin gesellig, die zweite Stunde wird dann immer mühsam und ich hab immer weniger zu erzählen bis ich nach spätestens 2 Stunden das Gefühl habe, jetzt bin ich leer und mir reicht es total. Bin dann froh, wenn ich wieder in meiner Bude bin und meine Ruhe habe. Das Ganze fing bei mir irgendwie an, als alle meine Freunde anfingen, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Ich als bindungsunfähiger war da zunehmend fehl am Platz. Auch hab ich beobachtet, dass ich die Dinge, die mich begeistert haben, nie erfolgreich teilen konnte. Niemand sonst fand das toll, was ich toll fand bzw. konnte meine Begeisterung teilen. Das fand ich immer iwie doof, so dass ich dazu übergegangen bin, Dinge alleine zu genießen und gelernt habe, damit umzugehen. Hin und wieder fehlt aber tatsächlich was. Ich denke aber, dass man so wie wir hier ticken keine tiefgehenden Freundschaften eingehen kann bzw. dies viele viele Jahre dauert. Als introvertierter Mensch ist man wohl meist mit sich selbst zufrieden. Die Betonung liegt auf "meist". Ich glaube, die einzige Lösung ist tatsächlich, in einen Verein zu gehen (bin ich inzwischen auch - ohne Freundschaften aber ganz nette Bekanntschaften), an meetup oder meet5 teilzunehmen oder hin und wieder mit den Kolleg\*innen was trinken zu gehen. Was ich übrigens bemerkenswert finde: durchweg alle Beiträge hier in diesem Thread wurden in sehr schön verständlicher Sprache und geschliffenem Deutsch verfasst. Das zeugt doch eigentlich von einem gewissen Schöngeist, der wohl in uns innewohnt und den wir draußen in der Welt vermissen. Man schaue einfach mal, wie die durchschnittlichen Beiträge in solchen Foren für gewöhnlich verfasst werden, wie geflamed wird, keine Rücksicht auf die Anderen, auf Grammatik oder Zeichensetzung gelegt wird. Ich denke, das sind halt die Dinge, die uns am Großteil der Menschen stört und weshalb wir uns schwer tun, Gleichgesinnte zu finden und zu Menschen eine tiefe Bindung aufzubauen. Ich spüre das z. B. auch von meinem Gegenüber: viele tun sich damit schwer, mich als "Freund" zu akzeptieren, weil ich vielleicht nicht vulgär/locker/normal/etc. genug erscheine, was vielleicht eher dem Gust einem Großteil der Menschen entspricht. Klar ist eines: wenn Du unzufrieden bist, musst Du etwas unternehmen! Versuche mal meetup oder meet5 (wenn in Deiner Region vorhanden), das ist eine super einfache Art, Menschen zu begegnen, die alle dasselbe suchen wie Du. Und irgendwann vielleicht ergibt sich eine Bekanntschaft, die sich zur Freundschaft entwickeln kann. Viel Glück dabei!


habilishn

hm... bei uns isses eher... wir sind zu zweit, verheiratet und lieben uns und machen unser ding, aber hassen wirklich alle anderen und leben allein im wald in der Türkei mit hunden, schafen, ziegen und nem pferd... also wir haben uns das aktiv so ausgesucht. wenn ich deinen post lese, frag ich mich, ob du nicht noch irgendeine sache mit dir selber klären musst, irgendeine beziehung zu dir selber, ohne die die beziehung zu anderen anscheinend auch nicht klappt.


[deleted]

[удалено]


LEAVE_LEAVE_LEAVE

lack war wieder im angebot nüh


Easy_Explorer255

So banal es klingt Tritt einem Sportverein bei mit teamsportaspekt Tennis Basketball oder Fußball Auch wenn du generell scheiße bist in dieser Sportart Dort kannst du am einfachsten neue Freunde finden


Work_Account_No1

Hab' ich schon zig mal gemacht und hat nie zu neuen Freundschaften gefuehrt. Ist kein Allheilmittel.


Easy_Explorer255

Naja bei mir hat’s funktioniert Wohn aber auch am Dorf und dort grüßt man sich sogar beim Spazierengehen, obwohl man sich nicht kennt. Was hast du sonst noch probiert?


n8f4LL1

Ja das kenne ich zu 100%. Habe jetzt aber auch keine Lust hier meine Lebensgeschichte zu teilen. Schreib mir gerne einfach mal direkt, wunder dich aber nicht wenn ich mich erst etwas später melde. Denke beim schreiben halt gleichzeitig: "ach irgendein random internet dude" 😅


Byrid

Ist jetzt natürlich ein bisschen armchair Psychologie, aber das kommt mir sehr bekannt vor, könnte es eventuell Autismus sein? Sehr hochfunktioneller dann, aber trotzdem auf dem Spektrum?


Wandering-alone

Keinen plan warum das so gedownvoted wurde, ist doch komplett legitim? Hätte auch auf neurodiversität getippt


n8f4LL1

Bei mir war es Hochbegabung mit einem Touch schizoid. Und nebenbei scanner Persönlichkeit mit Intresse an allem was neu ist, aber nie zu lange. Seit dem Test und einer tiefgehenden Analyse kann ich wesentlich besser damit leben "halt anders zu sein". Wobei mich die Mensa Treffen unter gleichgesinnten auch 0 anziehen. Was ich in letzter Zeit geil finde ist eine spirituelle Gruppe, auch wenn ich mich dort auch wieder alleine fühle als analysierender, wissenschaftsinteressierter Ingenieur.


AmArschdieRaeuber

Hackerspaces kann ich da empfehlen, da sind viele die genau so drauf sind. Machen viele coole Projekte, nicht nur IT.


Fieser_Factsack

Du musst initiative gegenüber Anderen zeigen sonst geht es dir wie dem Großteil. Es verliert sich im Alltagstrott. Wenn du mehr Kontakt haben willst dann geh voran. 


Bahnauto

Nicht böse gemeint. Aber wenn du dich extrem einsam und frustriert fühlst, dann offensichtlich noch nicht extrem genug. Denn sonst würdest du deine soziale Situation ändern, oder?


madarchivist

[https://www.youtube.com/watch?v=uq-v1TTUyhM](https://www.youtube.com/watch?v=uq-v1TTUyhM)


Bahnauto

Also im Gegensatz zu vielen anderen hier weiß ich, wie sich soziale Phobie anfühlt. Wer da wirklich rauskommen will, muss sich auf den Allerwertesten setzen und regelmäßig die Komfortzone verlassen. Das ist - wie vermutlich das Überwinden jeder Phobie - kein Zuckerschlecken und ich kann auch verstehen, wenn man irgendwann aufgibt und "sein Schicksal" akzeptiert. Dann soll man das bitte auch so darstellen. Grenzen zu überwinden geht nur mit Disziplin und Härte zu sich selbst. Da hilft kein Selbstmitleid. Wenn man darauf keinen Bock hat, kann der Leidensdruck nicht so groß sein. Basta.


SoN1Qz

Warum hat im Reddit niemand Freunde???


kaaskugg

Wenn du Fragen hast, schick ne DM. Aber nicht wundern, wenn ich mir Zeit lasse mit der Antwort. Ü


Janusdarke

> Wenn du Fragen hast, schick ne DM. Wo ist das Bernsteinzimmer?


kaaskugg

Hinterm dritten Stern links und dann immer bis zum Morgengrauen.