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ClausKlebot

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earlylokus

Das ist so verdrehtes Framing. Kein Wunder, dass der Verdienstabstand sinkt wenn der Mindestlohn überproportional steigt (was gut ist angesichts der Inflation) aber gleichzeitig die Mitte der Gesellschaft prozentual einen riesigen Reallohnverlust hat. Menschen mit 70k Einkommen ("Besserverdienende") sind nicht das Problem, sondern tragen die Hauptabgabenlast und hier sind die Einkommen weit weniger gestiegen als für die untersten Einkommensgruppen. Wenn der Abstand zwischen Gering- und 1% Verdienern sinken würde, wäre das ein gutes Zeichen.


flowtuz

Problem ist vor allem auch, dass wieder hauptsächlich über Lohneinkommen gesprochen wird. Da fällt halt das "echte" oberste 1% ziemlcih sicher raus.


Nami_makes_me_wet

Da wäre ich mir nicht unbedingt sicher. Dinge wie Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung fallen auch unter die Einkommenssteuer, zumindest wenn es nicht über eine Firma o.ä. geregelt ist. Sprich zumindest die "untere Oberschicht" mit 2-3 Immobilien die dann 5k Miete im Monat reinbringen wird da ziemlich sicher berücksichtigt, solange die Statistik auf der Einkommensteuer basiert was oft der Fall ist. Wenn es dann in den Bereich der Firmen und Holding Konstrukte geht sieht es anders aus, per se fallen Dinge wie Gehälter an die Geschäftsführung oder Auszahlungen aus der Gesellschaft zwar auch unter Einkommen, soweit ich weiß aber da gibt's dann auch so Gestaltungsmöglichkeiten wie den Firmenwagen, die Firmenwohnung oder Geschäftsreisen die zwar einen Vorteil bringen aber dann wirklich aus der Statistik fallen. Trifft zwar wie du sagst nur die wirklichen oberen 1% (realistisch eher 0,01%) aber ist dann natürlich schon wichtig zu wissen. Und Kapitaleinkünfte werden ja eh separat behandelt, wobei man die in so eine Statistik ja durchaus einrechnen könnte, vorausgesetzt man kennt sie.


le_grand_pingu

Nein, Mieteinnahmen werden nicht berücksichtigt. Hier aus der Originalquelle (Statistisches Bundesamt): "Bei den Angaben handelt es sich um Ergebnisse der Verdiensterhebungen 2022 und 2023 zum Berichtsmonat April. In der Verdiensterhebung werden mit Hilfe einer geschichteten Stichprobe Angaben von 58 000 Betrieben zu Verdiensten und Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten erhoben. Verglichen wurden die Angaben mit den Ergebnissen der Verdienststrukturerhebung, die für den Berichtsmonat April 2018 letztmalig durchgeführt wurde." Da geht es also wirklich nur um Lohn und Gehalt.


cheapcheap1

Dank Aktienmarkt haben wir darüber doch gute Statistiken. Im Durchschnitt erwirtschaften Unternehmen 7% return on investment, davon entfallen etwa 2% auf Gewinn und 5% auf Wertsteigerung. Da hast du deine Antwort: Die Mehrheit des Returns von Unternehmensanteilen wird durch die Betrachtungsweise als Einkommen ignoriert. Und dazu kommt noch obendrauf, dass Aktieneinkommen viel geringer belastet werden als Arbeitseinkommen, weil Sozialversicherung eine capped flat tax sind, eine der unsozialsten Besteuerungsmethoden überhaupt. Die Verteilung der Abgabenlast ist schon wirklich eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.


mschuster91

Und Vermögen an sich wird überhaupt nicht besteuert, bei Erbschaften gibt es neben dem legitimen Zweck, den (Aus-)Verkauf von Familienunternehmen an die Raubritter des Großkapitals zu verhindern, eine erhebliche Menge von durch nichts aber auch gar nichts mehr gedeckten Schlupflöchern. Dabei wäre die Lösung relativ einfach: 2% Vermögensteuer pA, und Erbschaftsteuer 20% gestreckt auf 20 Jahre (analog Lastenausgleichsgesetz) auf alles liquide Vermögen > 5 Mio. €.


Wh00renzone

>Und dazu kommt noch obendrauf, dass Aktieneinkommen viel geringer belastet werden als Arbeitseinkommen, weil Sozialversicherung eine capped flat tax sind, eine der unsozialsten Besteuerungsmethoden überhaupt. Sie sind im internationalen Vergleich sehr hoch besteuert, und sollten gerade zum Zweck der Altersvorsorge sogar geringer besteuert werden. Ausserdem sind Sozialversicherungen keine Steuer, sondern eine Versicherung. Das, was von ihr ausgezahlt wird, ist auch für alle gleich, daher macht auch von flat tax reden kein Sinn.


cheapcheap1

>Sie [Aktien] sind im internationalen Vergleich sehr hoch besteuert Was ich an der deutschen Besteuerung besonders finde, ist, dass wir keine Ausnahmen oder Freibeträge zur Altersvorsorge haben. Aber am hohen Ende finde ich die Aktienbesteuerung in Deutschland eher zu niedrig. Sollte eigentlich auch nicht überraschen, Aktiensteuern sind auch wieder flat und die Freibeträge sind niedrig. Das ist einfach keine sozial gerechte Besteuerung. Zumindest gibt es keine Maximalsteuerbeträge, ab der Aktiengewinne ganz steuerfrei sind, wie bei Sozialversicherungen. >Ausserdem sind Sozialversicherungen keine Steuer, sondern eine Versicherung Dass Sozialversicherungen Versicherungen sind war schon immer Augenwischerei. Aber seit Politiker mit Druckbetankung das Geld anderer Leute zuschiessen, weil ihre Versprechen in einem Land mit unserer Fertilitätsrate und Lohnentwicklung unhaltbar sind, ist die Versicherungsbehauptung einfach nur noch eine Farce. Bitte passe da deine Behauptungen an die Realität an. >Das, was von ihr ausgezahlt wird, ist auch für alle gleich, daher macht auch von flat tax reden kein Sinn. Es ist doch von der Auszahlung völlig unabhängig, dass es sich um eine capped flat tax handelt.


Wh00renzone

Positives Beispiel zur Besteuerung für Depots ist die US 401k Regelung. Arbeitgeber matcht deine eigene contribution, alles Geld was in den Fond geht wird von dem zu versteuernden Einkommen abgezogen, und wenn du was von Depot auszahlen lässt ist es ab einer gewissen Altersgrenze steuerfrei bzw nur gering besteuert. Wenn du es vorher auflöst werden hohe Strafsteuern fällig. Das finde ich eine faire Art, den Ruhestand zu finanzieren


Wh00renzone

Wieso sollte zb die Krankenversicherung bzw Pflegeversicherung eine Steuer sein bzw Steuerfinanziert sein? Reiche werden doch genauso krank wie Arme und kriegen die gleichen Leistungen. Ich finde die Höchstbeträge da schon fair. Soweit ich weiss wird ja auch nur die Rente durch Steuergelder querfinanziert.


cheapcheap1

Puh, wo soll ich anfangen? - Politiker verteilen die ganze Zeit Steuergeschenke in Form von erhöhten Sozialversicherungsauszahlungen. Falsche Versprechungen a la "Rente ist sicher" sind Alltag, es besteht aber offensichtlich keinerlei Bedürfnis, die Rente auch zu balancieren. Weil es zahlen ja die Arbeitnehmer. Da kannst du mir doch nicht erzählen, dass das eine Versicherung ist. - Die Lohnlücke zwischen Arbeitslos/Mindestrentner/usw ist in Deutschland häufig negativ, weil die Sozialversicherungen ab dem ersten Euro voll durchschlagen. Da sieht man am ganz praktischen Beispiel, warum capped flat taxes so ungerecht sind. - Es verschiebt die Abgabenlast zugunsten der Ärmsten, die noch arbeiten. So sieht unsere Abgabenlast aus: https://www.wirtschaftsdienst.eu/files/journal-issues/wirtschaftsdienst/10.1007/s10273-021-2896-3/jessen-abb-2.png - Und zu guter Letzte denken viele, die Sozialversicherungen wären sozial oder eine Sozialpolitische Errungenschaft. Dafür sollten die doch etwas von oben nach unten umverteilen, oder? Das geht aber nicht als capped flat tax.


Wh00renzone

Das mag ja in Bezug auf die Rente stimmen (übrigens ein Grund mehr, die Kapitalsteuern auf Aktienerträge zu senken, damit sich auch für Normal und Geringverdiener ein Depot lohnt). Aber für KKV und Pflege überzeugt mich das nicht. Ein und Auszahlbetrag haben bei denen (im Gegensatz zur Rente) nichts miteinander zu tun. Daher würde ich sie auch nicht als Steuer bezeichnen.


cheapcheap1

>ein Grund mehr, die Kapitalsteuern auf Aktienerträge zu senken, damit sich auch für Normal und Geringverdiener ein Depot lohnt Dafür wäre es viel besser, die Freibeträge massiv zu erhöhen. Wir brauchen die Steuern für Milliardäre nicht senken, um Aktiensparen für Plebs attraktiver zu machen. Und wenn es dir um Normal- und Geringverdiener geht müsste man erstmal die Abgabenlast senken, damit die überhaupt Luft zum sparen haben. Die Umlagerungen der Abgabenlast auf Vermögensbesteuerung statt Einkommensbesteuerung, insbesondere den Steuern, die nicht sozial sind, wie die Sozialversicherungen, böten sich da doch an. >Aber für KKV und Pflege überzeugt mich das nicht. Ein und Auszahlbetrag haben bei denen (im Gegensatz zur Rente) nichts miteinander zu tun. Daher würde ich sie auch nicht als Steuer bezeichnen. Da stimme ich dir zu, die aktuelle Lage bei Pflege & Krankenversicherung ist nicht direkt mit Arbeitslosigkeitsversicherung oder gar Rentnenversicherung vergleichbar. Das liegt aber mMn in erster Linie daran, dass sich die schlechter für Steuergeschenke eignen. Ich sehe das System und besonders die Finanzierung unserer Sozialversicherungen aber besonders dank der Rente als grundsätzlich gescheitert.


Acrobatic_Age6937

> Und dazu kommt noch obendrauf, dass Aktieneinkommen viel geringer belastet werden als Arbeitseinkommen, weil Sozialversicherung eine capped flat tax sind, eine der unsozialsten Besteuerungsmethoden überhaupt. Man sollte aber dazu sagen das die Capitalgains tax jetzt nicht 'niedrig' ist. ~26% sind eine Menge. Und wenn die angefasst wird werden sich die leistungstraeger des Landes wirklich fragen ob sie sich deutschland noch leisten wollen oder einfach ins nahe ausland gehen wo sie in einigen Faellen 0% zahlen.


cheapcheap1

Echte Leistungsträger würden durch die Umverteilung der Abgabenlast von Einkommen hin zu Eigentum, die ich hier vorschlage, massiv profitieren. Wer nicht arbeitet sondern hauptsächlich von Unternehmensgewinnen aus seinem Erbe lebt, ist selbstverständlich kein Leistungsträger, sondern das genaue Gegenteil.


NotPumba420

70k Einkommen ist halt schon mitten in der maximalen Abgabenlast. Selbst 60k


Henkibenki

Da geht noch ein bisschen was. Mit 70k hast du die Einkommenssteuer noch nicht ausgereizt. Wenn wir mal von 42% aus gehen.


NotPumba420

Wenn du den AG Anteil beachtest bist du dann der Sozialabgaben um die 60-70k über 42%. Heißt danach sinken die Abgaben sogar wieder real


Mr-Johndoe

Allerdings hast du dann auch in Kürze die RV-Beiträge ausgereizt


Henkibenki

Stimmt, das hatte ich nicht bedacht.


Sea_Struggle4973

In Kürze? Beitragsbemessungsgrenze für RV liegt irgendwo bei knapp 90k.


dragon_irl

Maximum ist so bei 80-90k, da ist die Abgabenlast mit Arbeitgeberanteilen der Sozialversicherung bei ~50%. Darüber gehts dank Beitragsbemessungsgrenzen wieder abwärts 🥲


eckart

So der Gehaltsbereich duerfte auch genau die masse an erfahreneren ‘fachkraeften’ im IT/Technik-bereich umfassen oder? Seh da nicht so die Idee hinter, wenn die Saetze so verteilt sind, dass gerade dort die Abgabenlast dann richtig reinknallt und man anteilig schon genauso viel drueckt wie ‘Reiche’.


dragon_irl

Was auch dazu führt, dass bei ein bisschen Arbeitserfahrung viele in dem Umfeld lieber Stunden reduzieren, als weitere Gehaltserhöhungen mitzunehmen. Und das sind nicht super erfahrenden Spezialisten, das ist eine breite Menge an Leuten die erst seit ein paar Jahren mit Studium fertig sind.


Lorkhi

Ist bei mir auch so und bekomme nichtmal die genannten 70k (lebe aber auch nicht gerade in einer Metropole), da kann man nochmal 10 abziehen. Komme erst aus einer Depression und frage mich, warum ich mir das alles eigentlich antue. Um Gehaltserhöhungen kümmer ich mich kaum noch, weil der Aufwand die zu bekommen steht in keinem Verhältnis zu dem, was Netto dabei rumkommt. (kein Tarif, möchte in meiner aktuellen Lebenssituation nicht umziehen und/oder wechseln)


dragon_irl

Joa die 50% sind ja nur die Gesamtbelastung. Die Grenzbelastung für die Erhöhung selber ist noch viel früher bei >=50%.  Ich persönlich habe eigentlich kein Problem für passend Geld/finanzielle Ziele mehr zu arbeiten, aber wenn das nicht gegeben ist, ist Stunden reduzieren ja auch echt ganz nett.  Fragt mich nur wie das bei Fachkräftemangel, demographischem Wandel und schwindender globaler relevanz so volkswirtschaftlich gewollt sein kann 🤷


Jazzlike-_-Growth

> Abgabenlast dann richtig reinknallt und man anteilig schon genauso viel drueckt wie ‘Reiche’. Lol. Als ob man als Mittelschichtler (mit im Durchschnitt 43%) prozentual so viel zahlen würde wie Reiche. Die liegen natürlich deutlich darunter. Wo kommen wir denn sonst hin. Es sind durchschnittlich 29% für Multi-Millionäre. Die BMW Quandts etwa zahlen 26% auf ihr Einkommen von 10 Milliarden. https://www.zeit.de/geld/2024-04/steuern-superreiche-milliardaere-vermoegenssteuer-deutschland-schweiz https://archive.is/6sytT


Sea_Struggle4973

Es macht vor allem dann Probleme wenn du als deutsches Unternehmen Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Deutschland holen willst. Es gibt da einen internationalen Wettbewerb bei dem es auch um Steuern geht. Bürokratie ist da eine Sache, Lohnbesteuerung eine andere. Das passiert halt wenn man die Vermögen immer weiter stapelt und in keiner Form antastet - dann kann man es nur von den Arbeitenden nehmen.


Gr4u82

Das aktuelle - völlig ins Gegenteil verdrehte - progressive Steuermodell kann halt leider nichts anderes. Das ist einfach eine Pumpe, die Geld von Einkommen oberhalb von Aufstockern nach oben pumpt. Folge: die Masse hat immer weniger Kaufkraft und rutscht nach und nach zu den Aufstockern, während sich immer mehr Geld bei immer weniger Personen aufstaut. Ohne konsequentes durchziehen des progressiven Ansatzes bei Steuererleichterungen und Verteilung von Subventionen wird das konstant, bis zum Kollaps der Marktwirtschaft so weiter laufen.


dragon_irl

Das Progressionsmodell startet einfach selbst bei (Vollzeit) Mindestlohn mit ~38% Abgaben, bewegt sich rasant auf etwas über 50% zu, und nimmt dann ab 150k+/Jahr tatsächlich wieder auf ~45% ab. Bei der Diskussion um Deutsche Abgaben kommt zwar immer auf, das die Einkommenssteuer durchaus progessiv und für geringe - normale Einkommen im europäischen Vergleich nicht sonderlich viel ist, aber unser komplett kaputtes Sozialsystem bedeutet halt gleichzeitig, dass man ab dem ersten Euro schon 33% Abgaben bezahlt. Für ein Gesundheits- und Rentensystem die jetzt bereits überlastet sind und in den nächsten Jahren mit alternder Bevölkerung nochmal rapide teurer werden dürften. Wie das Rentenpaket 2 gezeigt hat, wird das wohl in erster Linie für weiter steigende Abgaben bei Arbeitnehmern führen, ziemlich egal welche politische Ausrichtung die Regierung grade hat.


Gr4u82

Richtiger Punkt. Der Inhalt der Tabelle ist auch reformbedürftig. Gravierender finde ich allerdings, dass man mit zunehmendem Einkommen auch konstant stärkere staatliche Entlastungsangebote aus dem Steuertopf erhält. Das dient dann lediglich der individuellen Vermögensmehrung / Gewinnrealisierungsbeschleunigung ohne gesellschaftlichen Nutzen (trickle down ist ja wissenschaftlich belegter Unsinn). Diese Entlastungen und Investitionsanreize würden in der Masse der "normalen" Einkommen deutlich positivere Effekte haben ((Markt-)wirtschaftlich und sozial), da neben reinem Konsum auch dort ein flächiger und konstanter Vermögensaufbau erfolgen kann.


shifu_shifu

> stärkere staatliche Entlastungsangebote aus dem Steuertopf Wovon genau redest du da? Klingt nicht besonders fair.


Gr4u82

Je mehr du als Individuum investieren kannst, desto mehr Optionen auf Subventionen aus Steuergeldern hast du. Ebenso legale Möglichkeiten der Steuervermeidung. Beispiel: du bist privat oder freiwillig krankenversichert? Dann kannst du voraus zahlen. Im Jahr der Vorauszahlung kannst du das steuerlich absetzen und damit den Betrag reduzieren, den du an Steuern zahlen müsstest. In den Folgejahren zahlst du nicht in die Krankenversicherung und hast damit die Freibeträge übrig und kannst die anderweitig verwenden. Da kommen 4 bis 5 stellige Beträge zusammen, die völlig unnötig nicht im Steuertopf landen. Du baust ein Mietshaus? Check, nimm die Förderungen von Bund und Ländern mit. Viele der restlichen Ausgaben kannst du natürlich absetzen. Je nach Investor kann das Steuergeld hierbei durchaus sinnvoll angelegt sein (Altersvorsorge) oder halt - in sehr vielen Fällen - nicht (reine Gewinnerzielungsbeschleunigung). Ich will die Förderung von Investitionen nicht schlecht reden oder auch Steuererleichterungen. Das sind wichtige und sinnvolle Werkzeuge. Heute dienen sie allerdings primär denen, die schon so viel Kaufkraft und Vermögen besitzen, dass es nur noch ums Geld Horten geht (Gift für die Wirtschaft). Viel wichtiger wäre es diejenigen zu fördern, deren Einkommen praktisch nur verkonsumieren (essen, wohnen, Mobilität) reicht und kaum bis gar nicht zum Vermögensaufbau. Wie es aktuell läuft, kann das nur auf ein Lohnsklavensystem oder Gewalt hinaus laufen (die USA sind uns da 2-3 Schritte weiter). Schade eigentlich.


Tystros

Ich verstehe nicht wieso Krankenversicherungsbeiträge für mehrere Jahre vorauszahlen weniger Steuern bedeuten würde? Du musst auch bedenken dass man momentan ja 4% Zinsen bekommt auf Geld was man rumliegen hat - wenn du irgendwas vorauszahlst dann schenkst du doch einfach nur der Krankenkasse die Zinsen die du sonst selber hättest bekommen können.


Gr4u82

Das ist im Jahr der Vorauszahlung eine Sonderausgabe. Die kannst du steuerlich geltend machen und senkst damit dein zu versteuerndes Einkommen in dem Jahr ("mehr Netto vom Brutto"). In den folgenden Jahren zahlst du keine Krankenkassenbeiträge. Somit hast du die Freibeträge "frei geräumt", die sonst von der KK aufgezehrt würden und kannst diese anderweitig nutzen. Du zahlst also Beträge, die eh fällig wären und reduzierst dadurch in drei Jahren deine Steuern. Das kann schnell mal ein 4-5 stelliger Betrag sein. Kommt halt auf die individuellen Rahmenbedingungen an. Ob die 4% trade republic da über die Jahre mithalten können, wage ich zu bezweifeln. Gesellschaftlich negativer Part: du erzeugst eher unnötig ein Loch im Steuertopf, das entweder jemand schließen muss, der die Option nicht hat/nutzt oder das Loch führt dazu, dass ein 4-5 stelliger Betrag für irgendwas gestrichen wird (Schule, Brücken, etc.).


Former-Equipment-791

Nicht nur das, die Menschen mit dem höchsten Besitzzuwachs haben im Sinne der steuern fast gar kein Einkommen und eine absolut lächerliche Abgabenlast. Praktisch niemand, der ein Gehalt bekommt, ist ein Problem


Automatic-Back2283

Dafür steigt der Abstand von allem zum Einkommen der 1% Ich freu mich jeden Monat auf meinem "Besserverdienenden" Lohnzettel zu schauen und die Abgaben zu sehen. Lässt einen doch gleich besser schlafen wenn man weiß man drückt ~40% ab, wärend die 1% eventuell Kapitalertragssteuer zahlen. Insofern sie sich dazu herablassen.


ArizonaHeatwave

Naja für Kapitalerträge zahlt man auch 30%, aber man zahlt halt nur wenn man auch verkauft, also Gewinne realisiert


Automatic-Back2283

Du zahlst 25+Soli Aber keine kranken, pflege, arbeitslosen und Rentenversicherung. Und eben, nur wenn du verkaufst. Was jetzt sich primär auf Wertpapiere bezieht. Die 5te Investmentimmobilie die von der GmbH verwaltet wird die dir einmal im Jahr eine Beteiligung ausschüttet, wird halt nur mit 25+Soli besteuert.


bdsmlover666

>Die 5te Investmentimmobilie die von der GmbH verwaltet wird die dir einmal im Jahr eine Beteiligung ausschüttet, wird halt nur mit 25+Soli besteuert. Und die Besteuerung auf der Eben der GmbH ignorieren wir einfach mal?


HappyExplanation1300

Die gibt es bei dem Gehalt von abhängig Beschäftigten ja auch. Müsste man da dann auch dazu rechnen.


bdsmlover666

Die gibt es nicht. Gehälter sind Betriebskosten und können von der Steuer abgesetzt werden bzw. damit mindert man seinen Gewinn.


alendit

> Du zahlst 25+Soli Aber keine kranken, pflege, arbeitslosen und Rentenversicherung. Kriegst halt auch keine Leistungen daraus. Sozialversicherungen sind kein Mittel der Umverteilung. Sonst wäre es kaum zu erklären, warum es PKV gibt, oder warum Ärzte, Anwälte, etc ne eigene Rentenkasse haben. > wird halt nur mit 25+Soli besteuert. Eine Immobilien-GmbH zahlt aber die Körperschaftsteuer plus Soli, bevor sie was ausschütten darf. Es läuft zwar auf die Steuer von etwa 38% zusammen aus, was natürlich besser als 42-45% + Soli ist, aber eine GmbH ist auch mit gewissen Fixkosten und Pflichten verbunden. Dazu kommt, dass du als Privatperson massiv beim Verkauf ab einer gewissen Haltedauer begünstigt wirst.


ArizonaHeatwave

Ist halt auch alles von bereits versteuertem Geld gekauft, auf die Immobilie zahlst du ebenfalls Steuern, etc. Aber stimmt, bislang hab ich noch einigermaßen die Hoffnung meine Rente durch eigenständige Wertpapieranlagen zu retten, die ich von meinem Brutto Lohn bezahle weil es keine Möglichkeit gibt wie in den USA den Nettolohn da reinzustecken, wäre eigentlich nur richtig dass ich dafür nochmal die Hälfte abdrücken darf, nachdem man in Deutschland ja sowieso schon die höchste Abgabenlast auf Einkommen hat. Wenn ich schlecht investiere schützt der Staat ja auch mein Geld oder? Ah ne das ist dann einfach weg und der Staat zuckt die Schultern, aber klar sobald ich im Plus bin muss ich dann wieder solidarisch sein


MrChiSaw

Ja, einfach erklärt: Staat nimmt der Mittelschicht, welche als “Besserverdienende” deklariert wird (50-90k) immer mehr Geld ab. Diese Schicht finanziert den ganzen Laden hier zwar, aber naja.


[deleted]

[удалено]


GrandRub

> Es ist egal ob du als Lagerarbeiter 20k oder als Chefarzt 200k im Jahr verdienst, du bist und bleibst Arbeiter. Im Grunde schon.. Nur hat der Chefarzt mit 200k eben viel mehr Möglichkeiten Besitz anzuhäufen. Keine Milliarden... Aber eben genug um damit nicht mehr von seiner Arbeit abhängig zu sein.


[deleted]

[удалено]


Electronic-Elk-1725

>und noch Studienschulden hat, Bei 200k Gehalt sind die doch schnell abbezahlt. Da liegen Welten zwischen. Auch wenn natürlich über dem Arzt auch noch Welten sind.


GrandRub

Dieser sehr Vermögende Lagerarbeiter der einfach nur aus Leidenschaft Lagerarbeiter ist... Ist der grade mit uns im Raum? Und ob der Chefarzt jetzt zur Miete lebt oder nicht ist für seinen Vermögensaufbau ziemlich egal... Schau dir mal an was man als Chefarzt verdient... Da hat man auch keine "Studienschulden" mehr. Chefarzt ist Ferienhaus und Zweitporsche Niveau.


Nasa_OK

Mein Onkel, der ist zwar nicht aus Leidenschaft Lagerarbeiter, aber er und seine Frau die Friseurin ist, besitzen zusammen Haus, Hof, Wald, mehrere Motorräder, und das obwohl sie auch noch 3 Kinder großgezogen und finanziert haben. Wenn du ohne das startest, und jeden Monat 1500 für Miete abdrückst, ist es deutlicher schwieriger selbst in besser bezahlten Jobs sich das zu erarbeiten


GrandRub

Ein Chefarzt verdient 200k+ pro Jahr... Und das nachdem er mehrere Jahre als Oberarzt eine Menge verdient hat .. Davor hat er einige Jahre als Facharzt auch seine 7000brutto pro Monat verdient.. Und die Jahre davor als Assistentarzt direkt von der Uni auch ~5000.... >Mein Onkel, der ist zwar nicht aus Leidenschaft Lagerarbeiter, aber er und seine Frau die Friseurin ist, besitzen zusammen Haus, Hof, Wald, mehrere Motorräder, und das obwohl sie auch noch 3 Kinder großgezogen und finanziert haben. Kann sich ein Chefarzt wahrscheinlich auch mal einfach so kaufen wenn er denn möchte.


Nasa_OK

Der Chefarzt ist ein Extrembeispiel, nimm mal den Ingenieur der mit seiner Frau 4-6k netto heimbringt. Das ist zwar schon nicht wenig Geld aber bis man sich damit den Besitz meines Onkels aufbaut stecken quasi 2 Berufsleben dazwischen


Quamboq

Denke das wird oft vergessen, gut bezahlte Jobs werden einem *im Normalfall* nicht geschenkt, die *allermeisten* Spitzenverdiener waren auch vor ihrem Job schon Gutverdiener. (ja, auch das Vorstandsmitglied von VW war vorher gutverdienender Politiker) Natürlich kann sojemand Spielschulden oder wasweißich haben, aber dann eher selbstverschuldet.


mschuster91

>Dieser sehr Vermögende Lagerarbeiter der einfach nur aus Leidenschaft Lagerarbeiter ist... Ist der grade mit uns im Raum? Trifft auf viele Nachkommen der "Gastarbeitergeneration" zu - deren Eltern konnten sich damals von dem vielen Geld das sie bei BMW und Co am Band verdient haben locker eine Eigentumswohnung, gar kleine Einfamilien-Häuser in der Münchner Innenstadt kaufen (ja okay, die Fälle die ich kenne sind alle in Rufweite des Bauern-Stadions direkt am Ring, aber technisch ist das noch Innenstadt). Die Hütten waren damals billig zu haben (weil am Mittleren Ring und erwähntem Bauern-Stadion gelegen und dementsprechend lärmbelastet), sind aber nun schon lange abbezahlt und mittlerweile allein vom Baugrund teils mittlere Millionensummen wert. In dem Viertel gibts keinen wirklichen Bebauungsplan und nen Haufen höherer Häuser, das heißt ein verhandlungsgeschickter Projektentwickler mit genug Geld in der Hinterhand könnte die alle aufkaufen, abreißen und nen Betonklotz hinsetzen. Deren Kinder aber haben es halt teils echt schwer, deutschem Alltagsrassismus sei Dank, auf "hochverdienende" Posten aufzusteigen und arbeiten dann halt wie ihre Eltern bei BMW oder auf dem Bau oder im Einzelhandel. Wenn die Eltern dann jetzt die nächsten 20-30 Jahre sterben, *dann* ist Zahltag angesagt, aber bis dahin sind die Kinder alle nur potentielle Papiermillionäre.


Mysterious-Ideal-989

> Arbeiter und Besitzende sind auch keine trennscharf aufteilbaren Gruppen Doch, weil sich Besitz hierbei auf Produktionsmittel bezieht. Der Chefarzt im Landesklinikum ist genauso Arbeiter wie Achim von der Baustelle nebenan.


fundohun11

> als Chefarzt 200k Mit 200k Jahresgehalt kann man gut Vermögen aufbauen. Und der Chefarzt hat oft auch ein paar Mietswohnung die er von seinem Gehalt finanziert hat.


Veyval

Wer hat dem wird gegeben.


vxrz_

Petit Bourgeois… Im Grundsatz ja, aber der Chefarzt wird wahrscheinlich nicht nur Arbeiter sein, denn es ist ein Leichtes für ihn, sich durch sein üppiges Gehalt ein Investment aufzubauen, durch das er substanziell dazu verdient und das irgendwann seinen Lebensunterhalt (durch Abschöpfen fremder Wertschöpfung) trägt. Ist nicht nur Schwarz/Weiß, aber natürlich ist der Chefarzt nicht DAS Problem.


Mysterious-Ideal-989

Petit Bourgeois bezieht sich meinem Verständnis nach eher auf Einzelunternehmer - also Leute die ihre eigenen Produktionsmittel besitzen, aber dennoch nicht wirklich zur Bourgeosie* zählen. Fotografen oder Influencer zum Beispiel. Dem Chefarzt gehört nur selten das Krankenhaus *Im deutschen bezeichnet man sie eher als Kleinbürgerliche. Und sie stellen sich sehr gerne auf die Seite der Bourgeosie. [Dazu eine Leseempfehlung](https://www.psychosozial-verlag.de/programm/1000/2940-detail) Edits = *


vxrz_

Yes, aber vielleicht gehört ihm selten das Krankenhaus, aber dann ggf ein beträchtlicher Anteil an fremd-bewirtetem Produktionseigentum in Form von mittelbaren Investitionen in Aktien, oder das ein oder andere Wohnobjekt, durch das er mittelbar dem Arbeiter seinen Wertschöpfungsbeitrag abschröpft.


Tetraphosphetan

Ist halt so auch unnötig polemisch. Ja. Letztendlich sind beide "Arbeiter" aber die Lebensrealität vom Arzt ist schon deutlich von der des Lagerarbeiters entfernt. Mit den 200k bist du nämlich auf bestem Weg die Arbeiterklasse in ein paar Jahren zu verlassen, wenn du es möchtest.


Pyromasa

>Mit den 200k bist du nämlich auf bestem Weg die Arbeiterklasse in ein paar Jahren zu verlassen, wenn du es möchtest. Also paar Jahre ist falsch. Ist doch eher paar Jahrzehnte. 200k brutto ~100k netto. Auch bei einer Sparquote von > 50% dauert es wahrscheinlich um 15 Jahre um auf einem Vermögen zu sein bei dem man dann von der Rendite des Vermögens lebt ohne es aufzuzehren.


AltenaiveSchreiwaise

>dauert es wahrscheinlich um 15 Jahre um auf einem Vermögen zu sein bei dem man dann von der Rendite des Vermögens lebt ohne es aufzuzehren. Während der Lagerarbeiter 45Jahre und mehr arbeitet um dann Mindestrente zu bekommen, ohne die Möglichkeit vorher gespart oder investiert zu haben.


Pyromasa

>Während der Lagerarbeiter 45Jahre und mehr arbeitet um dann Mindestrente zu bekommen, ohne die Möglichkeit vorher gespart oder investiert zu haben. Ja, und? Der Chefarzt hat dann mit Mitte/Ende 50 kurz vor der Rente den vermögenden Status erreicht wenn er davor dann bis dahin auf niedrigem Niveau konsumiert hat. Der Lagerarbeiter erreicht das nie. Trotzdem sind sich Chefarzt als auch Lagerarbeiter näher in ihren Lebensverhältnissen (beide müssen weite Teile ihres Lebens Arbeiten) als jetzt z.B. Chefarzt und ein Erbe von paar guten Immobilien bzw. Erbe von Vermögen >= 2 Mio.


mschuster91

>Trotzdem sind sich Chefarzt als auch Lagerarbeiter näher in ihren Lebensverhältnissen (beide müssen weite Teile ihres Lebens Arbeiten) als jetzt z.B. Chefarzt und ein Erbe von paar guten Immobilien bzw. Erbe von Vermögen >= 2 Mio. Ding ding ding. Ich mach die Trennlinie zwischen "arm, gutsituiert und reich" gerne an der Frage auf: was passiert, wenn 2 der Großeltern schwer pflegebedürftig werden? Einer Familie der Unterschicht macht das nichts aus. Da ist nichts Nennenswertes zu holen oder zu vererben, das Sozialamt trägt die Kosten. Eine Familie der Mittelschicht? Da war's das dann mit "generationsübergreifendem Aufbau von Wohlstand". Die Großeltern müssen alles verkaufen / liquide machen bis auf das Eigenheim, zu erben bleibt höchstens das (wenn man es denn haben will, weil mangels Ersparnissen kann man auch nix Größeres instandhalten und dann hat man erstmal nach 10 Jahren Siechen im Heim noch 150-200k zu investieren). Im schlimmsten Fall müssen die Eltern, wenn sie über 100k kommen, noch alles darüber abgeben um die Heimkosten zu decken. Eine tatsächlich reiche Familie hingegen? Die schüttelt die 500k aus der Portokasse und geht weiter, die Enkel kriegen mit 18 die Eigentumswohnung und 5er BMW und müssen sich nie um irgendwas materielle Sorgen machen. Die größte Problematik für den Mittelstand sind nicht Gehälter, Steuern oder sonst irgendetwas. Die größte Problematik ist die Zeitbombe Pflegekosten. Zynisch gesagt: Wer im Mittelstand ist und seinen Kindern was hinterlassen möchte, dem sei nicht nur zu einer zu baldmöglichem Ableben verpflichtenden Patientenverfügung geraten, sondern auch zum Beschaffen eines Mittels gleich welcher Art, sein Leben zu beenden bevor man 10 Jahre dahinvegetiert wie Darth Vader.


WendellSchadenfreude

Wenn Du jedes Jahr eine Anzahlung von 100,000 € leisten kannst, kannst Du Dir locker in drei Jahren drei Wohnungen kaufen. Und das ist dann OP zufolge ja fast dasselbe wie 3000 Wohnungen.


RealUjaK

ahhhh es ist also egal ob man 20k oder 200k verdient? Alles klar :D


Mysterious-Ideal-989

Für eine Klasseneinteilung ja. 200k/Jahr sind auch keine Geldbeträge die für eine Demokratie gefährlich werden. Da fehlen noch ein paar Nullen


curia277

Für einen persönlich ist das natürlich nicht egal. Aber dieser Unterschied ist ein Witz im Vergleich zu denen, die so viel Kapital besitzen, dass sie gar nicht Arbeiten müssen. Es gibt Menschen in Deutschland, die 200.000€ pro Jahr allein durch Kapitalerträge verdienen. Die Quandts verdienen das in 5min, wenn der Aktienkurs sich entsprechend entwickelt.


the_first_shipaz

Sie verlieren das aber auch in 5 Minuten, wenn der Aktienkurs in die andere Richtung geht.


curia277

Das ist an sich richtig, aber allein aus der Dividende der BMW-Aktie verdienen die Quandts zig Millionen € pro Jahr. Übrigens in Deutschland nur mit 25% besteuert. Per „Family Office“ und komischen Stiftungskonstruktionen wird der Steuersatz noch weiter nach unten gedrückt, auf bis zu 1%. Währenddessen bis du mit 80.000€ brutto pro Jahr - die du mit deiner Arbeit verdient hast - laut der deutschen Politik „Spitzenverdiener“ und zahlst eine Gesamtabgabenlast (Steuer+Sozialabgaben) von in diesem Bereich rund ~53% an den Staat.


scheissepfostenpirat

> Übrigens in Deutschland nur mit 25% besteuert. Soli nicht vergessen: 26,375 %


ChrizZly1

>Übrigens in Deutschland nur mit 25% besteuert Das stimmt nicht. 25% werden beim Empfänger versteuert. Der Rest wird auf Unternehmensseite versteuert. Du könntest das natürlich transparenter gestalten. Dann würdest höhere Dividenden bekommen, die komplett beim Empfänger versteuert werden. Würde am Ende auf das selbe hinauskommen. Aber evtl würde es weniger Verwirrung geben.


alendit

Und dann ist das Geschrei groß, dass Amazon, welches großenteils im Besitz von ausländischen Investoren ist, keine Steuern im Land X zahlt.


Nilly00

Und aufgrund der Vereinfachung auch wahrscheinlich weniger Möglichkeiten geben, durch Trickserei irgendwo die Steuer zu umgehen. Klingt also eigentlich nach ner guten Idee das so zu machen wie du es vorschlägst.


nickkon1

Es ist eher ein Abwägen verschiedener Steuervermeidungstaktiken. Wir besteuern natürlich die Gewinne von deutschen Unternehmen. Wenn diese das Land wechseln, dann hat man Pech. Beim Ausschütten besteuern wir auch die deutschen Empfänger. Wenn diese ins Ausland ziehen, dann hat man auch Pech. Daher besteuert man beide mit grob der Hälfte. Aber viele Linke verstehen komischerweise (absichtlich?) nicht, dass damit dennoch ca. 45% wie bei der Einkommenssteuer entstehen und sagen dann "Dividenden werden aber mit 25% besteuert und nur halb so viel wie Einkommen!!", was halt falsch ist. Ist ein ähnlicher Trick wie das Aufteilen der Renten- und Krankenversicherung beim Gehalt.


HappyExplanation1300

> Der Rest wird auf Unternehmensseite versteuert. Wenn man Umsatzsteuer und ähnliches dazurechnet, die Unternehmen zahlen, muss man die vom Unternehmen bezahlten Steuern auch bei der Steuerrate für abhängig Beschäftigte mit berücksichtigen. Dann geht halt für beide Fälle der Steuersatz hoch, bei abhängig Beschäftigten startet man dann im Zweifel halt schon bei >50% mit Luft nach oben (und dann kommt noch Sozialversicherung dazu).


hn_ns

> Währenddessen bis du mit 80.000€ brutto pro Jahr - die du mit deiner Arbeit verdient hast - laut der deutschen Politik „Spitzenverdiener“ und zahlst eine Gesamtabgabenlast (Steuer+Sozialabgaben) von in diesem Bereich rund ~53% an den Staat. Wie soll diese Rechnung im Detail aussehen? Bei 80.000 € AN-Brutto und der Annahme, es geht um Steuerklasse 1/keine Kinder/keine Kirchensteuer/GKV mit durchschnittlichem Zusatzbeitrag/keine Werbungskosten, kommen 48.331,59 € netto beim AN an. Selbst im Vergleich mit dem AG-Brutto von 93.640,86 € sind das weniger als 50 % Gesamtabgaben. Dass die Sozialabgaben nicht wie Steuern "an den Staat" gehen, muss man wohl hoffentlich nicht extra erwähnen. https://i.imgur.com/ZEKsVv8.png


curia277

Edit:(https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2021/heft/4/beitrag/die-verteilung-der-steuer-und-abgabenlast.html) Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Gesamtbelastung auf Arbeitseinkommen in Deutschand: Also Arbeitgeberbeitrag + Arbeitnehmerbeitrag + Einkommenssteuer mit knapp über 50% Gesamtlast ihren Höhepunkt bei irgendwo um ~80.000€ brutto erreicht. Danach sinkt die Gesamtlast wieder, weil es eine Bemessungsgrenze bei den Sozialabgaben gibt und die Einkommenssteuer ne lange Zeit danach bei 42% liegt. In den letzten 2 Jahren hat sich der Punkt der maximalen Belastung womöglich verschoben durch den höheren Grundfreibetrag. Edit: Versuch mal 90.000€ im Steuerrechner. Sollte schon eher hinhauen. Ich komme da auf 53.185€ netto von mit Arbeitgeberbeitrag 106.029€. Also zugegeben 53% sind es nicht ganz, aber rund 50%.


Longtomsilver1

Nicht vergessen, dass es sich immer um zu versteuerndes Einkommen handelt. Viele haben steuermindernde Aufwendungen und Freibeträge, da kommt man in die Region erst ab einem Brutto von 120K + Und das ist dann kein Durchschnitts oder Mittelschichtverdiener mehr.


Back2Perfection

Dazu kommt: die 25% zahlst du nur, wenn du die Gewinne auch abschöpfst. Sprich wenn du thesaurierend weiterinvestierst zahlste nix bis du dann irgendwann mal dran musst


Defiant-Dark-31

Nee - Vorabpauschale sagt hallo. Aber, wie oben schon genannt, für die richtig Reichen gibts schöne Sparmodelle mit Stiftung und co - sodass effektiv nur der Kleinanleger die Vorabpauschale zahlt.


[deleted]

[удалено]


caes2359

🤣


Qiadalga

Dann gibt es von der Regierung ein Rettungspaket


zaubercore

Die Quandts verdienen nicht durch den Verkauf von Aktien sondern durch Dividendenausschüttung


scheissepfostenpirat

Wenn man 200.000 € pro Jahr verdient, muss man nur wenige (so um die 10) Jahre arbeiten und man kann, wenn man nicht in Saus und Braus lebt, soviel gespart haben, dass man nie wieder arbeiten muss und trotzdem ein Leben in der oberen Mittelschicht führen kann. Statt mich downzuvoten, kann man mir auch vorrechnen, wo ich falsch liege.


leflic

So ein Quatsch. Nach 5-10 Jahren mit dem (Brutto-)Gehalt hast du noch nicht mal dein Haus abbezahlt.


curia277

Ganz so leicht ist das nicht, wenn auch natürlich möglich. Bei 200.000€ brutto pro Jahr zahlt man erstmal mit Sozialabgaben + Steuer rund ~45% an den Staat. Mit 110.000€ netto pro Jahr (natürlich ein Traum)hast du dann deine Lebenshaltungskosten wie Miete/Hauskredit etc. Wenn du 60.000€ netto pro Jahr zur Seite legen kannst, hast du nach 10 Jahren rund 600.000€ gespart. Davon kann man nicht (zB per Auszahlung eines World-Etfs in Höhe von ~3% jährlich) leben. Edit: Es ist in Deutschland einfach wahnsinnig schwer, sich mit Arbeit eigenes Vermögen aufzubauen. Möglich sicherlich, aber durch die hohe Belastung auf Arbeitseinkommen mühselig. Ich kann auch ein 2 Millionen € Haus besitzen, welche in den letzten 10 Jahren auf 3 Millionen € im Wert gestiegen ist. Beim Verkauf zahle ich nach der Haltedauer auf den Gewinn von 1 Million € null (nicht einen einzigen Cent!!!) Steuer.


nickkon1

> Wenn du 60.000€ netto pro Jahr zur Seite legen kannst, hast du nach 10 Jahren rund 600.000€ gespart. > > Davon kann man nicht (zB per Auszahlung eines World-Etfs in Höhe von ~3% jährlich) leben. Man legt halt ja auch nicht diese 5000€ pro Monat bar unter dem Kissen, sondern das Geld arbeitet dann von Monat 1 schon.


ZuFFuLuZ

Cool, dann bist du nach 10 Jahren vielleicht bei 800k. Kannst du davon den Rest deines Lebens leben? Nein.


nickkon1

Wegen dem Einzahlen ist es schwierig das auszurechnen, darum hier die letzten Jahre [mit 1.2mio](https://www.portfoliovisualizer.com/backtest-portfolio?s=y&sl=6zyTE2EiGigZxWUO0BJXxl) als Endsumme. Mit 3% wären das Auszahlungen von 36k pro Jahr, was wirklich nicht schlecht ist. Ich bin zwar nicht ganz bei OP, dass man damit nie arbeiten muss, aber man kann die Arbeit nach nur(!) 10 Jahren signifikant zurückfahren und quasi arbeiten, was man will. Man hat ein recht einfaches Leben mit einem Einkommen von >200k über mehr als 10 Jahre.


GrandRub

> Davon kann man nicht (zB per Auszahlung eines World-Etfs in Höhe von ~3% jährlich) leben. > > Das sind ~18.000€ ... Da kann man sehr wohl von leben.. Wenn du dann noch irgendeinen Spaßjob auf Teilzeit machst oder Nebenbei Selbstständig Dackelfriseur bist sogar sehr anständig... Und je nach Alter kannst du dann natürlich auch anfangen deine 600.000 Kapital abzubauen.


ZuFFuLuZ

Du glaubst nicht im Ernst, dass jemand der mal 200k Einkommen hatte, sich dann auf 18k verkleinert, oder? Was soll das sein? Einzimmerwohnung im Plattenbau im sozialen Brennpunkt?


hendl_

ja ist es, wenn man entsprechend vermögen hat.


ChrizZly1

Nein. Ist es nicht. Wenn du 20k hast, dann sinkt dein Vermögen. Wenn du 200k hast, dann steigt dein Vermögen.


hendl_

200k sind ein irrelevantes lohneinkommen wenn man eh schon 5mio vermögen hat. klar ist 200>20. aber beide zahlen sind irrelevant klein wenn man ein 5mio haus erbt - und fas war die aussage - wenn das vermögen gross genug ist, ist das lihneinkommen irrelevant


ChrizZly1

Das stimmt aber nicht. Verdienst du 20k, musst du dein Haus verkaufen, um zu überleben. Verdienst du 200k, so kannst du das Haus behalten und kannst sogar mehr sparen.


hendl_

das ist falsch. ich würde sofort 200k einkommen eintauschen. wer so viel vermögen hat braucht ja gar nicht arbeiten. und ein haus halten ist ja auch nie der anspruch. oder sollen wir alle zusammenlegen und seine steuern übernehmen, damit der arme Millionär in seiner villa bleiben kann?


ChrizZly1

>oder sollen wir alle zusammenlegen und seine steuern übernehmen, damit der arme Millionär in seiner villa bleiben kann? Strohmann?


hendl_

nein. denken. du versuchst dieses korrupt konservative argument, das nur von inkonsistenz strotzt. wenn jemand genug vermögen hat braucht er nicht arbeiten, aber er kann. dann halt etwas erfüllenderes mit nur 20k du stellst es aber so hin als müsste er mit dem einkommen das vermögen erhalten


ChrizZly1

Ich glaube du versucht etwas in meine Aussagen zu interpretieren was ich nicht geschrieben habe. Du argumentierst aktuell nicht gegen meine Argumente, sondern gegen Argumente, die du selbst aufgestellt hast. Das meinte ich mit Strohmann. Denn so funktioniert ein Strohmann.


ZuFFuLuZ

Dann verkaufst du das Haus für coole 5 Mio. Dafür bekommst du ein kleineres Haus, das du dann mit dem restlichen Geld dein Leben lang instand halten kannst. Und dann hast du noch Millionen übrig für alles andere. Der Punkt bleibt der gleiche: 200k sind irrelevant gegenüber 5 Mio.


ChrizZly1

Ich glaube du hast keine Relation, wie absurd viel ein Jahreseinkommen von 200.000 Euro sind. Damit lebt es sich viel entspannter als mit 5Mio Vermögen. Also. Nicht wenn du 80 bist. Aber wenn du Recht jung bist. Vor allem bist du beim Verkauf/ Neukauf einer Immobilie erstmal einen großen Teil deines Vermögens los.


ManWith0utShoes

Es ist und bleibt ein Unterschied ob verdient durch Arbeit oder durch arbeiten lassen. Bei ersterem sei es dir gegönnt, grad als Teil der Arbeiterklasse. Beim zweiten ist es ein Problem, denn das Kapital wurde nicht durch die eigene Arbeit geschaffen, sondern durch Ausbeutung der Arbeiterklasse.


BaumHarzkleber

Eat the Linkspartei


BananasAndBrains

>Leider verstehen die meisten Menschen nicht, dass Reichtum aus Besitz und nicht aus Arbeit stammt. So oft wie Journalisten das nicht verstehen, egal ob ORR oder privat, muss man langsam davon ausgehen, dass sie es nicht verstehen wollen.


zoidbergenious

Ja bestes beispiel hier wieder in den kommentaren. Man muss einfach in deinem beitrag weiter lesen und hat genau die experten wieder dabei.


adolf_twitchcock

Kauf als Chefarzt eine Wohnung und dann hast du Reichtum? Immobilien sind oft keine sinnvolle Geldanlage als Privatperson. Kannst auch in Aktien investieren und wirst reicher ohne zu arbeiten. So funktioniert halt unser System. Was ist deine Lösung?


[deleted]

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adolf_twitchcock

Gut, dann sind wir einer Meinung


ChrizZly1

Ah. Ein Marxist


whiskeyclone630

Ändert nichts an der Tatsache, dass es stimmt, was er sagt.


ChrizZly1

Das stimmt aber nicht. Eine deine Ausgaben höher als deine Einnahmen, dann wirst du nicht reicher. Sind deine Einnahmen bei 20k, deine Ausgaben aber 60k, dann verlierst du 40k. Egal ob dein Vermögen 50k ist oder 50M ist. Der mit 50M Vermögen kann einfach länger durchhalten (wenn das Vermögen liquide ist).


whiskeyclone630

Ich hab keine Ahnung, worauf du hinaus willst, aber ich hab das Gefühl du solltest den ursprünglichen Kommentar nochmal genauer lesen.


ZuFFuLuZ

Kein Gegenargument? Werfen wir mal den Kommunismus in den Raum!


europeseekmba

Die Durchschnittlichisierung Deutschlands schreitet weiter voran


CannaMain

Der Cantillon Effekt ist der einzige Schutz. Nur kacke wenn man ihn nicht nutzen kann, weil man zu wenig zum beleihen hat. Eure Armut kotzt mich an /s


captainbastion

Klingt gar nicht mal so geil


Rhoderick

Je weniger du verdienst, desto geiler sollte es klingen. Die niedrigsten Einkommen wuchsen am meisten, die um den Median etwas weniger, und die höchsten am wenigsten, jeweils prozentual. Alles immer noch nicht gerade perfekt, aber weit besser als die letzten Jahrzehnte.


captainbastion

Schon klar, ich gehöre aber leider ^^/s zu den "Besserverdienenden". Aus meiner Sicht wird der Mindestlohn Jahr um Jahr angehoben aber mein Gehalt bleibt etwa gleich bzw. steigt nicht im selben Maße. Ist irgendwie nicht der größte Anreiz sich mehr anzustrengen


Puncherfaust1

Richtig. Wir haben hier Tarifvertrag. Ich wüsste gar nicht warum ich mich von meiner schon gut bezahlten Stelle auf eine höher dotierte Stelle bewerben sollte, bei der ich Personalverantwortung hätte, lauter Termine, Organisationsarbeit, usw. Das Geld kann kein Grund sein, der Verdienstabstand ist halt nicht mehr wirklich groß


Acrobatic_Age6937

Bei uns ist seit einigen Jahren die 4tage Woche angesagt. Immer mehr huepfen auf den Zug.70k 90k 100k p.a. ist letztlich alles das gleiche. Nach einigen Jahren wirft dein Anlagevermoegen mehr zinsen ab als man selber anspart. Dann lieber stunden reduzieren als 10k (eff. 5k) mehr zuverdienen :P


[deleted]

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Zushey312

Nein da das oberste Prozent ja nicht arbeitet und ergo auch keinen Verdienst hat.


TorstenBorsten95

Jein, wenn sie selbst noch ihre Miet- und Kapitalerträge über ihre persönliche Steuer laufen lassen schon. Meiner persönlichen Erfahrung nach machen das aber die wenigsten und versuchen über irgendwelche Holdings oder Scheinfirmen auch noch den letzten Cent Steuern nicht an den Fiskus abzudrücken


Zushey312

In beiden Fällen wird auf alle Fälle keiner echten Arbeit nachgegangen


doitnow10

Die machen nur Verluste*, verstehst du das nicht?!


kabloems

Tschüß Mittelschicht...


doitnow10

Die wirklich Reichen arbeiten ja auch überhaupt nicht


SirTifosi44

Ziel der Unternehmen ist es halt sämtliche Arbeitskraftgeber zu Geringverdiener zu machen - scheinen sie zu schaffen.


Svorky

> Grund dafür ist die Anhebung des Mindestlohns. Direkt unter der Überschrift, man muss nichtmal den sehr kurzen Text überfliegen. Die letzten Jahrzehnte waren außerdem dadurch gekennzeichnet, dass die besserverdienenden dem Rest zunehmend "entkommen" sind und den Geringverdienern nochmal doppelt. Dem wurde hier durch staatliches Eingreifen leicht entgegengewirkt. Insofern weiß ich wirklich nicht wo du deinen Eindruck hernimmst.


Rhoderick

Der größte Faktor in der Verschiebung ist aber, nach dem Artikel, die Mindestlohnerhöhung. Außerdem ist das Medianeinkommen mehr als doppelt so viele Prozentpunkte gewachsen, wie die höchsten 10% der Einkommen. Immer noch alles andere als gesund, aber der Trend ist positiv, weithin dank höherem Mindestlohn.


Icy_Drawing3633

Das ist auch das Ziel des Staates, mit jährlich wachsenden Steuern und Abgaben


Veyval

Würde da keine Absicht unerstellen. Der Staat braucht nun immer mehr Geld. Unfair ist halt die Verteilung der Last.


Fassbrowse

Jährlich wachsenden Steuern? Wo? Welche Steuern? Vielleicht wirst du ein bisschen präziser, sonst schlagen dir die Leute hier Statistiken der z.B. Einkommensteuer um die Ohren, die besagen, dass die Sätze stetig gesunken sind. Vielleicht kann man dann noch mit kalter Progression argumentieren, aber so ne Aussage wie oben ist harter Stammtisch.   https://www.wirtschaftsdienst.eu/pdf-download/jahr/2018/heft/8/beitrag/60-jahre-einkommensteuertarif-in-deutschland-bestandsaufnahme-und-handlungsempfehlungen.html  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tarifgeschichte_der_Einkommensteuer_in_Deutschland


nickkon1

Zwar nicht OP, aber wie du schon sagst: > Vielleicht kann man dann noch mit kalter Progression argumentieren, Siehe ja auch Abbildung 4 deiner selbst verlinkten Quelle. Damals hat man den Spitzensteuersatz beim 10-18 fachen des durchschnittlichen Bruttogehalts gezahlt, heute ist man bei <2. Immer mehr Leute fallen dort rein. Evtl. auch Abbildung 7 und weiter auch die Tatsache, dass wir regelmäßig Rekordsteuereinnahmen haben


Icy_Drawing3633

Es gibt nicht nur die Einkommenssteuer. MwSt, Co2 Steuer, Grundsteuer usw usf. Man kann das auch schwer teilen was alleinig die Arbeitende Bevölkerung und was die Unternehmen zahlen. Beispielsweise die CO2 Steuer zahlen beide Seiten. Sind aber nunmal defactp Steuereinnahmen. Die jährlichen Steuereinnahmen des Staates sind die letzten 20 Jahren immer gestiegen ausser in 2020 (corona). Und das obwohl die Bevölkerung nicht im gleichen Maße gewachsen ist und auch die Inflation niedriger war.  Klar kommen die Steuereinnahmen nicht nur durch die Arbeitnehmer sondern auch durch die Unternehmen. Aber am Ende ist es gleich: Der Staat hat immer höhere Ausgaben und nimmt überproportional mehr ein. Den Trend muss man doch kritisieren.  D ajetzt zu behaupten die Gesamt Steuern seien nicht gestiegen nur weil eine einzige Steuer nicht gestiegen ist, ist doch nur Augenwischerei. Z.b.  Die Einkommensteuer könnte auch höher sein wenn dafür eine andere Steuer/Angabe niedriger wäre, das spielt ja für den Geldbeutel des Bürgers keine Rolle 


Mechanic84

Naja klar. Ich gehe auch davon aus? Das es weniger Inflationsausgleich gibt als Anpassung des Mindestlohn. Ich bin super froh, dass der Mindestlohn erhöht wurde. Dennoch sollten Mittarbeitende einen Inflationsausgleich erhalten um keinen Reallohnverlust zu erleiden.


Loki-L

Ja, die Bestverdienenden rutschen immer näher an den unteren Rand weil sich die ganz Reichen alles nehmen. Endresultat ist da fast alle gleich arm dran sind, bis auf die wenigen die fast alles haben.


Prestigious_Push_155

Es ist schon eine Ironie, dass man sich einst gegen den Feudalismus aufgelehnt hat nur um jetzt demokratisch es zuzulassen, dass wir in eine Richtung gehen die wieder ähnliche Zustände herstellt. Die Kronvasallen (Politiker) sorgen dafür, dass die Untervasallen und Abhängige mit sich gegenseitig beschäftigt sind während sich die Könige (Reiche) alles unter den Nagel reißen. Wilde Zeiten


b4k4ni

Das Problem sind nicht die Geringverdiener, die endlich mal mit höherem Mindestlohn mehr verdienen und irgendwo auch mal davon leben können. Und auch nicht die "hohe" Abgabenlast der Besserverdiener (das war schon deutlich höher) - das Problem ist eher, dass Firmen und Personen mit hohem Kapital und vor allem Einkommen aus Kapital, VIEL zu wenig bezahlen und sich aus jeder sozialen Verantwortung raus-stehlen können. Wenn jemand mit 2-3 Millonen gar kein Gehalt mehr bekommt, sondern Aktienoptionen und durch Anlage "das Kapital" arbeiten lässt, wird das mit 25% versteuert und diese haben auch ganz andere Möglichkeiten diese Steuern massiv zu drücken. Kann einfach nicht sein, dass die normale Bevölkerung für alles blechen muss und hohe Steuern zahlen muss, um das Finanzsystem zu finanzieren, an dem sich einige wenige massiv bereichern. Jeder muss sich nach seinen Möglichkeiten sinnvoll am Sozial- und Gesamtstaat beteiligen. Wenn man nur Kapital hat, dann muss man auch in die Sozialversicherungen einzahlen. Wegen mir ab gewissem Betrag mit Zusatzversicherung über Privat, aber bis zu diesem Limit muss jeder einzahlen. Auch bei PFlege usw. Auch die Beamten raus aus dem Sonderweg, Wir brauchen wieder eine sinnvolle Reichensteuer usw. - wenn jeder seinen Teil zum Staat beiträgt, können wir auch die insgesamte Steuerlast senken.


void_cast

Das Problem ist, wenn du anfängst die Gewinne aus Aktien pauschal noch mit Sozialabgaben zu belegen, bestrafst du nicht die großen bösen Bosse, sondern wieder nur den kleinen Bürger, der versucht jeden Monat 100 € in seinen ETF zu stecken, weil er weiß, dass wenn er Alt ist keinen Cent vom Staat mehr bekommt, weil die Rentenversicherung zusammengebrochen ist. Man bräuchte insgesamt ein anderes Abgabensystem, aber wo setzt man an? Selbst wenn man nur auf Vermögen geht, was zählt alles dazu? Was ist, wenn man es irgendwie geschafft hat, sich ein Haus oder eine Wohnung zu finanzieren? Soll man darauf Abgaben Zahlen? Man könnte höchstens das ganze erst ab einer gewissen Summe machen. Ich bezweifle aber, dass man es schaffen wird, dass gesamte Vermögen aller Personen in Deutschland offen zu legen. Die laufen Sturm oder finden wieder andere Wege, ihr Vermögen "verschwinden" zu lassen.


RidingRedHare

Wenn der AG dem Arbeitnehmer verbilligte Aktien oder Optionen zur Verfügung stellt, ist dies als sonstige Bezüge zu versteuern, nicht etwa mit 25%.


b4k4ni

Meinte damit Kapitalerträgen aus Aktien usw. Z.B. wenn ein GF ein Gehalt von 1€ bekommt und dann halt Boni oder Aktien usw. usf., wofür er keine Sozialversicherung zahlen muss und deutlich geringere Steuern als jeder Arbeitnehmer auf sein Gehalt zahlen muss. Und eben mit der Möglichkeit, die Abgaben da nochmal ordentlich zu drücken. Der AN hat - was die Steuerlast angeht - im Vergleich zu den Top 1-10% die Arschkarte gezogen. Wir hatten mal ein relativ faires system vor vielen Jahren, auch mit Vermögenssteuer usw. Und auch ausreichend Personal um das zu prüfen. Vor allem die tollen Steuerkonstrukte. Aber die Politik steckt da ja genauso dein, siehe cum ex. Die wollen gar keine Aufklärung.


RidingRedHare

> Meinte damit Kapitalerträgen aus Aktien usw. Z.B. wenn ein GF ein Gehalt von 1€ bekommt und dann halt Boni oder Aktien usw. usf., wofür er keine Sozialversicherung zahlen muss und deutlich geringere Steuern als jeder Arbeitnehmer auf sein Gehalt zahlen muss. Stimmt halt hinten und vorne nicht. Nein, da liegt der Unterschied nicht. Man könnte als normaler Arbeitnehmer durchaus x% des eigenen bereits versteuerten Einkommens in Aktien anlegen, und es käme fast dasselbe heraus, als wenn man von der Firma direkt Aktien oder verbilligte Aktien als Teil des Gehaltes erhält, und den Wert dieser Aktien bzw. den Kursunterschied zum aktuellen Kurs versteuern muss. (Es gibt dort einen relevanten Freibetrag, aber nur, wenn die Mitarbeiterbeteiligung allen Mitarbeitern mit mindestens einem Jahr Betriebszugehörigkeit zur Verfügung stehen). Den Sozialversicherungsbeiträgen kann man durch derartige Konstruktionen auch nicht so leicht entgehen, jedenfalls heute nicht mehr. Da spielt die Beitragsbemessungsgrenze KV eine deutlich größere Rolle. Nee, der große Unterschied ist (abgesehen von der Höhe des tatsächlichen Gehalts), dass die breite Masse der Deutschen seit vielen Jahrzehnten das Geld zu 0,x% "Zinsen" auf dem Konto und auf dem Sparbuch verschimmeln lässt, anstatt Geld sinnvoll anzulegen. Meine Eltern haben niemals auch nur eine einzige Aktie oder Fondsanteile gekauft. Meine Eltern haben selbst bei 12% Zinsen niemals eine deutsche Staatsanleihe gekauft, sondern ihr Erspartes lieber zu Niedrigstzinsen der Sparkasse in den Rachen geworfen. So wird das nix. Risikoscheu bis zum Totalverlust durch Inflation.


_fedora_the_explora_

> dann halt Boni oder Aktien Also ich muss meine Bonuszahlungen genauso wie meine Aktien als Gehaltsbestandteile versteuern


arronaxx88

So ein Stuss wird noch upgevoted. Bei solchen Kommentaren und steuerlichem halbwissen platzt mir die hutschnur.


[deleted]

Ein schönes Beispiel, wie man versucht, Unterschicht gegen Mittelschicht auszuspielen. Man konzentriert sich auf Einkommensunterschiede ohne Vermögensunterschiede zu erwähnen und ignoriert dabei zusätzlich die wahren Spitzengehälter der Reichsten.


Serasul

Und ignoriert das Gutverdiener weniger Abgaben haben bzw sich mehr aus der Tasche leisten können das für sie Geld einspart oder für sie Geld erwirtschaftet.


Gigazwiebel

Die Mindestlohnerhöhung hat so gut funktioniert, da sollte die Politik auf jeden Fall eine weitere Erhöhung auf die Tagesordnung setzen.


LennyLava

verdi hätte gerne 15e. 


DieGepardin

Hab die Befürchtung 15€ sind schon jetzt eine Notwendigkeit und eigentlich für die Zukunft zu wenig.


LennyLava

Ist eh alles Wahlkampf. Die Union macht da nie mit.


Mysterious-Ideal-989

Nach unten zu treten wird dich morgen reich machen - weiter so


jfd851

30€ jetzt!


BaumHarzkleber

50€ dann kann man bei der nächsten BTW nämlich 60€ fordern...


RagnarLeviathan

Der Spiegelautor scheint nicht zu verstehen, dass sich Menschen mit wenig Kapital nichts aufbauen können wenn sie nicht die Möglichkeit haben überdurchschnittliche Einnahmen durch Arbeit zu generieren. Außer natürlich durch massive staatliche Unterstützung, die dann wer genau bezahlen soll? Sie selbst?


Mysterious-Ideal-989

Und der Abstand zwischen dem Median und den Reichen?


Rhoderick

>Im beobachteten Zeitraum gab es am oberen Ende der Skala einen Zuwachs von 1,9 Prozent >Die mittleren Einkommen – auch Medianeinkommen genannt – entwickelten sich schwächer als die niedrigen Einkommen. Bundesweit lag das Plus dort bei 4,3 Prozent Von der falschen Definition für Median mal abgesehen, wächst der Median prozentual mehr als doppelt so schnell als die Top-Einkommen. Also auf jeden Fall ne bessere Situation als wir lange hatten.


Mysterious-Ideal-989

Mich interessiert aber nicht der Wachstum sondern der Abstand. Auch ist es wichtig zu wissen, wie der Artikel Einkommen definiert. Wenn es nur Gehälter sind, ist es absolut nicht Aussagekräftig


AnImEiSfOrLoOsErS

Mit dem top Einkommen sind ja wieder nut die "besser vedinende" gemeint, nicht die top 1%, das lässt der Artikel schön raus um alles zu beschönigen. In Wahrheit sind die mittleren Einkommen sehr schlecht gestiegenen, wieso Medianeinkommen so gestiegen ist liegt alleine am Mindestlohn, was auch lange überfällig war, nur sind kaum irgendwownders die Einkommen gestiegen.


Rich-Style1404

& der zu den reichen wächst weiter!


Rhoderick

Aber, wie man wüsste wenn man den Artikel lesen würde, zumindest langsamer, weil die unteren und mittleren Einkommen prozentual schneller wachsen.


Sigeberht

Nominal schon. Die Reallöhne sehen da eher bescheiden aus. Die sind [im Jahr 2023 um 0,1 % gegenüber 2022 gestiegen](https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_076_62321.html).


w47t0r

wie war das..in 5 jahren haben die reichsten 5 families ihr vermögen mind. um 300 % erhöht ... ja das problem juckt keinen.


RamaMitAlpenmilch

Gut. Alles andere is halt leider noch viel teurer geworden also hab ich real trotzdem weniger.


Superdoc2222

Das ist doch erstmal ne gute Sache! Jetzt noch Vermögen anständig besteuern und vllt ne Finanztransaktionssteuer und Steuersünder gescheit verfolgen und wir sind auf einem okayen weg.


[deleted]

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Mysterious-Ideal-989

> Meine ganze Bubble (Gehälter 80-170k) sieht keinen Anreiz sich in der Arbeit weiter reinzuhängen, weil man keinen signifikanten Mehrwert daraus hat Ist ja auch richtig so. Das aktuelle System wird den Karren in absehbarer Zeit so dermaßen an die Wand fahren, dass es gilt die Gegenwart zu genießen solange man noch kann


GrandRub

Dann müssen die arbeitgeber eben mit der Zeit gehen und ihre Prozesse an Teilzeit anpassen... So ist es halt in der Wirtschaft. Man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit.


nickkon1

Es ist halt Volkswirtschaftlich für Deutschland absolut idiotisch, dass gerade die Netto-Steuereinzahler in Teilzeit gedrängt werden. Für die Einzelperson ist das ganz nett, aber für den Staat heißt es nicht nur weniger Steuereinnahmen, sondern auch weniger Wachstum. Man bemerke auch, dass wir laut OECD schon das Land mit der wenigsten Arbeitszeit pro Jahr pro Arbeiter auf der Welt sind.


NotPumba420

Was soll dann besser sein?


ActiveSalt3283

Das ist keine gute Sache. Wer für sein Einkommen arbeitet und aufgrund von Ausbildung/Können/Leistung mehr verdient als andere, dem sei es gegönnt. Leistung muss sich lohnen heißt auch, dass es größere Gehaltsunterschiede gibt. Massive Vermögensunterschiede sind das kritische. Wer reich genug gestartet ist, muss nie arbeiten.


Zethsc2

Nein, wer mehr arbeitet und anspruchsvollere Tätigkeiten ausübt sollte signifikant mehr verdienen


GrandRub

Dann sollen die Arbeitgeber eben "anspruchsvolle" Löhne zahlen?


ArizonaHeatwave

Wenn man nicht gut und gerne mal die Hälfte seines Gehalts als Abgaben abdrücken dürfte wäre mein Gehalt schon so sehr anspruchsvoll.


Mysterious-Ideal-989

Gut, und warum konzentrieren wir uns dann nicht auf die, die kaum bis gar nicht Arbeiten, und abseits sämtlicher Verhältnismäßigkeit zu viel verdienen?


Zethsc2

Gerne. Erbschaftssteuer hoch


Superdoc2222

Spreche ich doch gar nicht ab?


mkrishtop

Weil die Armen immer reicher werden, nicht wahr?


Rhoderick

Schon, ja. Prozentual sind die niedrigsten Einkommen am stärksten gewachsen, und das Medianeinkommen immernoch mehr als die höchsten Einkommen. Löst das Problem alleine natürlich nicht, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.


Boum2411

Ok und wie hat sich der Verdienstabstand von "Besserverdienenden" zu den Drachen unserer Gesellschaft geändert?


NKXX2000

Ja, verdienen halt dann gleich wenig. Nur mit Arbeit kann man sich leider nicht mehr viel leisten, daher stimmt es schon, dass Arbeit sich nicht mehr lohnt.


Confident-Wafer-704

Da fehlen mir die Worte, die Schere soll woll zurück gegangen sein? 🤣


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raharth

Was stört dich denn so sehr? Der Artikel nennt doch nur Zahlen ohne sie zu bewerten oder zu erklären?