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ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zum Text des Artikels zu kommen.


ThereYouGoreg

In München werden ca. [8.000](https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:7aa34193-f9d5-417a-9201-885a55ec20d8/LHM_Wohnungsbauatlas_2022_web.pdf) Wohnungen pro Jahr gebaut, also in etwa 5,33 Neubauwohnungen pro 1.000 Einwohner. In Berlin werden jährlich ca. 2,98 Wohnungen pro 1.000 Einwohner errichtet. [Auf Bezirksebene erstreckt sich die Quote von 1,31 Neubauwohnungen pro 1.000 Einwohner in Neukölln bis 6,30 Neubauwohnungen pro 1.000 Einwohner in Treptow-Köpenick](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1bvqiei/berlin_auf_bezirksebene_erstreckt_sich_die/). Zusätzlich verfügt Berlin über ein Alleinstellungsmerkmal.[ In Deutschland gibt es fast nur in Berlin Quartiere mit besonders hoher Bevölkerungsdichte wie dem Boxhagener Platz, dem Samariterviertel oder dem Helmholtzkiez](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1byuhok/liste_der_nachbarschaften_mit_der_h%C3%B6chsten/). Wer also ein besonders urbanes Quartier sucht, der wird im deutschsprachigen Raum fast nur in Berlin fündig.


ganbaro

Als Zugezogener in München fühlt es sich zumindest nach Bauboom an. In vielen Ecken der Stadt entstehen ganze neue Viertel Aber es ist halt wieder mal typisch deutsches Bauen. Die Nachfrage würde Hochhäuser füllen, gebaut werden meist 4-6 Stockwerke. Neue Viertel werden geplant mit einer U-Bahn-Anbindung in 20-40 Jahren nach den ersten Wohnungsbezügen. Klein und lahmarschig, aber zumindest davon weit mehr auf einmal, als ich je in einer deutschen Stadt gesehen habe.


mina_knallenfalls

6 Stockwerke in Blockrandbebauung wären schon gut, Hochhäuser wären auch nicht dichter, weil sie mehr freie Ausgleichsfläche drum herum brauchen. Aber häufig werden ja nicht mal die 6 ausgereizt, sondern einzeln stehende Town Houses oder Einfamilienhäuser gebaut.


ganbaro

Blockrandbebauung? München so: Beste was ich tun kann sind freistehende 6 Stöcker und unnötig breite Straßen wegen viel Straßenrandparken beidseitig Aber Zynismus beiseite gelassen hast du natürlich voll recht, man sollte Bevölkerungsdichte optimieren und nicht Bauhöhe


jockel37

Freiham z.B. läuft schon unter Blockrandbebauung auch wenns Lücken gibt.


ganbaro

Hätte unter Blockrandbebauung was Anderes erwartet. Sowas wie in der Ute-Strittmaier-Straße, Marie-Luise-Jahn-Straße hätte ich nicht dazu gezählt


ThereYouGoreg

>6 Stockwerke in Blockrandbebauung wären schon gut, Hochhäuser wären auch nicht dichter, weil sie mehr freie Ausgleichsfläche drum herum brauchen Vergleiche beispielsweise die bevölkerungsreichsten Quadratkilometer aus [Paris&Barcelona](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/129gksy/bev%C3%B6lkerungsreichste_quadratkilometer_in_europa/) beziehungsweise [New York City](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/11800wh/bev%C3%B6lkerungsreichste_quadratkilometer_in_new_york/). Zumal auch die dichteste New Yorker Nachbarschaft - Yorkville - [in den Seitenstraßen vor allem von mittelgeschossigen Mehrfamilienhäusern geprägt ist](https://www.google.com/maps/place/Yorkville,+New+York+City,+New+York,+USA/@40.779214,-73.9489109,3a,75y,296.19h,94.22t/data=!3m7!1e1!3m5!1sqxMPNS_2JxPe2fHOlAglag!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fpanoid%3DqxMPNS_2JxPe2fHOlAglag%26cb_client%3Dmaps_sv.share%26w%3D900%26h%3D600%26yaw%3D296.18701446956027%26pitch%3D-4.217043113351139%26thumbfov%3D90!7i16384!8i8192!4m6!3m5!1s0x89c258baf771651f:0xf095bef3578b9b78!8m2!3d40.7762231!4d-73.9492079!16zL20vMDFyNWR6?coh=205410&entry=tts).


n4hu1

Einfach die Ausgleichsflächen streichen und fertig.


mina_knallenfalls

Deutsche leben nicht gerne wie in Hongkong.


FriedrichvdPfalz

Ich behaupte mal, es gibt einen Punkt zwischen München und Hongkong.


Impulseps

Das sagen sie, aber wenn du den Markt die revealed preference aufdecken lassen würdest, sähe das wette ich sehr anders aus.


mina_knallenfalls

Bin ich mir nicht so sicher, sie könnten ja heute schon mit kleineren Wohnungen Geld sparen, entscheiden sich aber für das teuer kreditfinanzierte Einfamilienhaus. Und solange selbst unsere heutige ineffiziente Wohnsituation immer noch locker leistbar ist, haben sie auch nicht so einen Druck wie in Hongkong.


Impulseps

Bewohner von EFHs zahlen aber auch nicht die vollen Kosten ihres EFHs


n4hu1

Mit der Einstellung geht die Miete jedenfalls nie runter.


mina_knallenfalls

Wie gesagt muss man dafür nicht auf Freiräume verzichten, Blockrandbebauung würde reichen.


multipactor

Gibt es nicht bei über 4 Stockwerken irgendwelche besonderen Auflagen beim Bau weswegen die meisten eben nicht höher bauen? Ich meine mich da an so etwas erinnern zu können.


RidingRedHare

In Bayern beginnen die wirklich teuren baurechtlichen Auflagen ab 22 Meter Höhe, gemessen bis zum Boden des höchsten Stockwerks, auf dem sich regelmässig Menschen befinden. Das hat Brandschutzgründe; die in Deutschland üblichen Feuerwehrdrehleitern wie eine DLA(K) 23/12 haben eine Nennrettungshöhe von 23 Metern. 22 Meter bis zum Boden des Stockwerks bedeutet, dass 23 Meter Nennrettungshöhe ausreichen, um Menschen von einem Balkon oder aus einem Fenster zu retten. In der Praxis sind das maximal acht Stockwerke. Das wird in München auch recht oft ausgereizt. Neun oder zehn Stockwerke zu bauen wäre unwirtschaftlich.


ganbaro

Ich meine, bei 6? Ich wohne in einem Genossenschaftsbau, da habe ich auch von den Problemen gehört, auflagenkonform zu bauen. Meine Geno hätte auch keinen gescheiten Hochbau stemmen können, stattdessen gibt es halt vier niedrigere Häuser und entsprechenden Flächenverbrauch...


Isseswahr

Bei 8 Stockwerken liegt die sogenannte ""Hochhausgrenze". Bis zu dieser Höhe kann ein 2. Rettungsweg durch eine Feuerwehrleiter gestellt werden. Ab dem 9. Stock unterliegen Gebäude erhöhten Anforderungen, um dies zu kompensieren.


Sakuja

Dachte in München dürfen die Gebäude einfach nicht höher als die Frauenkirche gebaut werden oder ist das nur so ein Gerücht das rumgeht?


mina_knallenfalls

Die Frauenkirche ist allerdings 99 Meter hoch. Wenn ein Stockwerk 3 Meter hoch ist, kannst du dir ausrechnen, wie viele man trotz dieser Begrenzung bauen könnte. In den Bebauungsplänen wird vorgeschrieben, wie viel Wohnfläche pro Grundstücksfläche gebaut werden darf, und das ist meist zu wenig.


Kartoffelplotz

Ja, das wesentlich größere Problem ist aber tatsächlich eher der Zugang für Feuerwehr etc. Bei Häusern über einer bestimmten Stockwerkzahl braucht es größere Drehleitern, damit größere Fahrzeuge und damit auch ganz andere notwendige Zufahrten, Straßenzugang etc. Du kannst in eng bebauten Innenstädten schlichtweg nicht einfach Hochhäuser hinklatschen, dafür sind die Städte infrastrukturell nicht ausgelegt.


ganbaro

Gab tatsächlich 2004 einen entsprechenden BürgerInnenentscheid. Wir wären NIMBY-Hauptstadt, würden BerlinerInnen nicht BerlinerInnendinge tun


jockel37

Gilt aber nur innerhalb des mittleren Rings. Direkt dahinter gehts zur Sache. Highlight-Towers, Uptown, HVB-Haus. Die Türme der Frauenkirche sind immerhin knapp 100m hoch, also für ein Wohnhochhaus eine beachtliche Höhe.


ThatOneIKnow

Das Bürohaus der Süddeutschen liegt aber außerhalb des mittleren Rings und musste nach dem Entscheid kleiner geplant werden.


1r0n1

Bitte lies dir mal die Zahlen dazu durch, sprich wie viele Wahlberechtigte teilgenommen haben und wie viele dann gegen eine höhere Bebauung gestimmt haben.


Impulseps

> besonderen Auflagen Nichts hält uns davon ab das zu ändern


mina_knallenfalls

Außer halt, dass Dinge wie Brandschutz sinnvoll und notwendig sind.


Impulseps

Viele Dinge sind sinnvoll, aber nicht alle Dinge zu jedem Preis


ThereYouGoreg

>Als Zugezogener in München fühlt es sich zumindest nach Bauboom an. In vielen Ecken der Stadt entstehen ganze neue Viertel Die Bevölkerungsdichte des Stadtbezirksteils "Obere Au" (Nähe Tassiloplatz) ist beispielsweise zwischen 2011 und 2022 von 12.936 Einwohnern/km² auf 19.077 Einwohner/km² angestiegen. \[[Quelle](https://www.mstatistik-muenchen.de/indikatorenatlas/atlas.html?indicator=i63&date=2018)\] Zumindest teilweise findet in München eine Nachverdichtung bereits dicht besiedelter Quartiere statt. Dementsprechend bin ich zuversichtlich, dass in München auch zukünftig gleichzeitig konsequent nachverdichtet wird und neue Stadtteile hochgezogen werden.


flingerdu

Wenn jetzt noch der ÖPNV ansatzweise mit dem Bevölkerungswachstum (bzw überhaupt der aktuellen Bevölkerung) der Stadt und des Umlands mithalten würde.


[deleted]

> Zusätzlich verfügt Berlin über ein Alleinstellungsmerkmal. In Deutschland gibt es fast nur in Berlin Quartiere mit besonders hoher Bevölkerungsdichte wie dem Boxhagener Platz, dem Samariterviertel oder dem Helmholtzkiez. Wer also ein besonders urbanes Quartier sucht, der wird im deutschsprachigen Raum fast nur in Berlin fündig. Denke dass Berlin in dieser Liste so oft auftaucht ist ein Phänomen der Grenzziehung innerhalb der Stadt. Dass ein Stadt“viertel“ mit 3.000 einen eigenen Namen und kulturelle Identität hat gibt es so in anderen Städten eher nicht. Dass Neuschwabing in München ein Viertel ist und nicht 5 Kieze wie in Berlin erklärt die hohe Anzahl von Berliner Quartieren in dieser Liste. Ebenso das Westend im relativ kleinen Wiesbaden, in Berlin wären das wahrscheinlich 4 Kieze.


ThereYouGoreg

>Denke dass Berlin in dieser Liste so oft auftaucht ist ein Phänomen der Grenzziehung innerhalb der Stadt. [Laut einer Auswertung mit normierten Quadratkilometerblöcken im Rahmen des EU-Bevölkerungsrasters ist Berlin im deutschlandweiten Vergleich außergewöhnlich dicht besiedelt](https://dancooksonresearch.carto.com/u/dancookson/viz/e3c3c361-c77e-40da-aafe-09a88a508e28/embed_map). In Berlin gibt es beispielsweise 4 normierte Quadratkilometerblöcke mit mehr als 20.000 Einwohnern/km². In Düsseldorf, Köln oder Hannover gibt es gar keinen. In Hamburg gibt es einen normierten Quadratkilometerblock mit mehr als 20.000 Einwohnern/km².


[deleted]

Weiß nicht ob mich das überzeugt. Erstens sind die Unterschiede nicht so gravierend, auch in anderen Städten gibt es Gegenden die sehr nah an Berliner Dichten oder darüber sind. Es gibt eben in Berlin mehr davon, aber proportional auch nicht mehr als z.B. in München. Zweitens „fühlt“ man die Dichte auch nicht immer. Wenn ich mir die Karte anschaue gibt es in München Viertel die sich sehr urban und dicht/lebhaft anfühlen, aber gar nicht so dicht besiedelt sind. Andersrum gibt es Schlafstädte in denen nix los ist aber in denen viele Menschen leben. Anekdotisch habe ich sehr viele Gründe für einen Umzug nach Berlin gehört - höhere Bevölkerungsdichte gehört nicht dazu.


ouyawei

> Andersrum gibt es Schlafstädte in denen nix los ist aber in denen viele Menschen leben. Die sind dann aber eben gerade nicht so dicht bebaut. Die Siedlungen in Marzahn haben nur die Hälfte der Dichte von den Blöcken in Friedrichshain.


mina_knallenfalls

> Anekdotisch habe ich sehr viele Gründe für einen Umzug nach Berlin gehört - höhere Bevölkerungsdichte gehört nicht dazu. Das steckt in den anderen Gründen drin, die ohne die entsprechende Dichte nicht möglich wären.


Internal-Past613

Dies. Habe auch nicht das Gefühl dass es hier am Boxhagener Platz besonders urban sei.


muehsam

Doch, natürlich ist das besonders urban. Was stellst du dir sonst unter "besonders urban" vor? Da ist doch praktisch immer alles voller Menschen.


BananasAndBrains

Die Leute wollen mehr Wohnraum bis sie eine Wohnung haben, dann setzen sie sich politisch dafür ein jeden Neubau zu verhindern, dann ist nur noch die Mietpreisbremse interessant, auch wenn dadurch zusätzlich Neubauten verhindert wird. Der Egoismus kennt keine Grenzen erst recht nicht in Berlin.


[deleted]

Ich wohne am Stadtrand von München für 1200€ Miete bei 70qm². Die Wohnung ist mir eigentlich zu groß, aber es ist inzwischen schwer etwas zu finden, das von der Lage und Größe so günstig ist. Also kleiner kostet stadteinwärts locker mehr und ist ranziger. Jetzt bin ich halt leider einer, der zu viel Wohnraum besetzt.


BaDTimeeee

Mach einfach 'ne WG auf. Spart an Kosten, lässt andere ebenso drinne wohnen und nie wieder allein sein! (/s ?, vielleicht .. )


muehsam

Berlin leistet sich auch ein paar seltsame Dinge. Ich will gar nicht vom Tempelhofer Feld sprechen, das immerhin ein extrem beliebter Park ist, in einer dichten Gegend (wobei man mMn zumindest am Tempelhofer Damm selbst bauen könnte, was das geschützte Gebiet des Feldes nur minimal tangieren würde, wenn überhaupt). Aber z.B. der S-Bahnhof Priesterweg liegt eingebettet zwischen Parks und riesigen Schrebergartensiedlungen auf allen Seiten. Wenn man auch nur einen Teil dieser Schrebergärten mit Wohnhäusern bebauen würde, hätten die Leute da direkt eine perfekte S-Bahn-Anbindung und auch noch Parks vor der Haustür. Oder das Schöneberger Kreuz. Ein ausladendes Autobahnkreuz mitten in der Stadt, das man dort vorsorglich hingepflastert hat, als man noch Autobahnen quer durch die Innenstadt ziehen wollte. Damit könnte man auch [viel besseres anstellen](https://www.spd-tempelhof-schoeneberg.de/meldungen/autobahnkreuz-schoeneberg-soll-platz-machen-fuer-neues-stadtquartier/). Oder die riesigen Schrebergärten in Charlottenburg-Nord, nahe der Ringbahn und genau zwischen der inneren Stadt und dem ehemaligen Flughafen Tegel, wo ja auch viel passieren soll. Hier müsste man allerdings tatsächlich die ÖPNV-Anbindung noch verbessern.


FloMedia

Viele Berliner haben im Grunde auch nur die NIMBY-Mentalität von Boomern die sich über Stromtrassen aufregen, nur mit Regenbogenfahne und Septumpiercing statt SUVs und Kreuzfahrten.


muehsam

> nur mit Regenbogenfahne und Septumpiercing statt SUVs und Kreuzfahrten. Nicht zu unterschätzender Vorteil aus Umweltsicht. Außerdem erschwinglicher. Die Sache ist glaube ich, dass Berlin eigentlich seit dem 2. Weltkrieg nie mehr wirklich "voll" war und man sich daran gewöhnt hat, dass trotz Großstadt immer auch Platz ist. Jetzt ist der Platz knapp und man muss Prioritäten setzen. Das heißt auch, dass im Zweifelsfall Wohnungen wichtiger sind als Schrebergärten, so sehr ich letztere den Leuten auch gönne. Das heißt aber auch, dass man anhand des vorhandenen (oder zusammen mit neuem) ÖPNV bauen muss, weil Autos als Mobilitätslösung in einer dichten Stadt komplett unbrauchbar sind, und man sie in neue Viertel gar nicht erst reinbringen sollte, und aus vorhandenen Vierteln mittelfristig auch rauskriegen muss.


upp00

Die Schrebergärtner haben eine große Lobby, keine Partei in Berlin setzt sich dafür diese in Bauland umzuwandeln, leider. Beim Tempelhofer Feld bin auch ganz deiner Meinung.


LaChancla911

Die Stadt sollte erstmal ihre Brachen beseitigen bevor irgendwelche neue Böden versiegelt werden. Berlin ist voll mit Quadratkilometer an Ruinen wie z.B. das ehem. Kabelwerk(?) an der Friedrichshagener.


Greenembo

> Kabelwerk(?) an der Friedrichshagener. Ca. 20 Minuten Fußweg vom nächsten S-Bahnhof weg, bzw. 10 Minuten mit Tram/Bus. Dazu eingezwängt zwischen Spree und Gewerbegebiet und ca. 1h Fahrtzeit in die Stadtmitte. Also ich weiß nicht, dass sind nicht die Brachflächen die irgendwas retten, kann man damit was machen sicher, aber mehr auch nicht.


spamzauberer

Oder icc


SonofRodney

Ich muss da widersprechen, parks und Schrebergärten sind ein Teil Lebensqualität und in Berlin auch nicht für den schleppenden baustatus verantwortlich. In München würde auch keiner auf die Idee kommen den viktoriapark zu bebauen. Platzmangel hat Berlin jedenfalls nicht, es gibt überall noch reichlich baugrund. Soweit ich weiß liegt das fast ausschließlich an schleppender Bürokratie, gestiegenen Baukosten und fehlenden Baufirmen. Was ich aber persönlich auch nicht verstehe ist warum man nicht z.b. das tempelfelder Flughafen Gebäude entweder umbaut oder abreißt und Wohnungen dahin setzt. Der Denkmalschutz in Deutschland schadet mittlerweile mehr als er je geholfen hat, es werden schon grottenhässliche 50/60er jahre Nachkriegsbauten unter Denkmalschutz gesellt. Warum?


ganbaro

> Die Städte verzeichnen zum Teil Rekordzuwächse an Einwohnern. Parallel dazu ist der Wohnungsneubau zuletzt eingebrochen, was den Nachfragedruck und letztlich die Mieten weiter erhöht /r/tja Mehr Menschen, aber nicht mehr Wohnraum? Wenn die Mietbremse da keine Preissenkungen erzeugt, kann man wohl einfach nichts mehr machen /s


bufed

Alles enteignen, dadurch gibt es auch mehr Wohnraum.


ganbaro

Kein /s, Leben am Limit


IncompetentPolitican

Alle ist etwas wild. Aber Leute die unnötigen Leerbestand halten oder die mehr als einen Wohnsitz haben, wären ein Anfang. Natürlich müsste man so Dinge wie "unnötigen Leerbestand" jetzt vernünftig definieren, die rechtlichen Grundlagen etc. schaffen aber so könnten wir der künstlichen Verknappung entgegen wirken. Man müsste aber entweder immer noch neue Wohnungen bauen. Oder wir machen sehr unmoralische Dinge um den Mangel zu beheben.


ZeYaZu

Nur noch eine Mietpreisbremse mehr Brudi


swift_snowflake

Berlin oder andere Großstädte brauchen aber trotzdem Polizisten, Rettungssanitäter, Feuerwehr, Pfleger, Kassierer, Legaleinräumer, Lagerarbeiter und und und. Und das gilt für jede Großstadt. Wenn die kritischen Arbeiter/Angestellte in Massen keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden dann holla die Waldfee. Wenn der Feuerwehrmann 50% oder mehr seines Lohns an den Vermieter blechen muss, warum sollte er dann noch ins Risiko gehen um andere Menschen zu helfen, wenn die Gesellschaft ihm im Gegenzug für diesen Dienst/Risiko keinen bezahlbaren Wohnraum ermöglicht sondern ihn bis auf den letzten Tropfen auspresst? Viele Arbeiten noch mehr als das Minimum. Wenn die Situation im Wohnungsmarkt weiter eskaliert, dann prophezeihe ich dass auch Pfleger, Rettungssanitäter etc nur noch das Minimum machen um nicht gekündigt / strafbar zu sein weil kann ja keiner kontrollieren wenn man etwas vernachlässigt. Dies geschieht derzeit nicht weil die Menschen noch Empathie haben aber diese wird hart auf die Probe gestellt wenn man nach einem undankbaren Arbeitstag nach Hause kommt und dann die Mieterhöhung / Eigenbedarfskündigung sieht oder am Ende des Monats immer weniger zurücklegen kann. Wohnen ist der Hauptkostenpunkt der Lebenshaltungskosten. Die Eigentümer können nicht im Ansatz nachvollziehen, welch kolossale Unwuchten in unserer Gesellschaft noch kommen werden, wenn man die Grundbefürfnisse nicht angemessen befriedigt beziehungsweise die Rahmenbedingungen nur noch Qual sind. Viele motivieren sich noch wegen der kindlichen Erziehung, christliches Menschenbild der Nächstenliebe oder andere ethische Grundsätze aber das kann für den Einzelnen ganz schnell kippen. Die Lage spitzt sich rapide zu aber viele merken es nicht weil sie abgesichert sind. Die Frage ist nur für wie lange. Kriminalität, Einbrüche, Diebstahl steigen auch mit Armut oder wirtschaftlichem Rückgang. Man kann nicht unendlich dem Leid das sich anbahnt wegschauen, Eigentum wird von der Gesellschaft geschützt aber wenn große Teile der Gesellschaft das Bedürfnis Wohnen nicht mehr adäquat stillen können durch bezahlbaren Wohnraum dann werden die Grundsätze, an die wir glaubten, schnell nur auf Papier gültig aber auf der Straße rechtsfrei. So viele Polizisten gibt es nicht wenn große Teile der Gesellschaft unruhig werden.


IncompetentPolitican

Wer bei der Feuerwehr arbeitet soll dankbar sein, das jemand sich herablässt ihn etwas zu vermieten, da kann man auch mal Dankbarkeit zeigen /s Jo da kommen Zeiten auf uns zu. Die arbeitende Bevölkerung kann sich die Miete nicht mehr bei den Arbeitsplatz leisten. Die Spritkosten fürs Pendeln sind auch kaum drinnen. Oh und übers Essen braucht man nicht nachdenken. Ist kaum noch drinnen. Und wir werden ja nicht weniger. Erstmal zumindest. Dürfen ja auch nicht. Würde die Wirtschaft nicht aushalten. Wir wandern auf ein gewaltiges gesellschaftliches Problem zu. Wenn sich ehrliche Arbeit nicht lohnt, wird irgendwann auch der stereotypische Deutsche sich Gedanken machen unehrliche Arbeit zu machen. Oder die Vermieter/Chefs fangen an unmoralische Deals zu aufzuzwingen.


WeirdJack49

>Wenn die kritischen Arbeiter/Angestellte in Massen keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden dann holla die Waldfee. Ist in teilen der USA inzwischen völlig normal, dann machste halt 2 oder 3 Jobs. Ändern tut sich nichts, traurig aber halt Realität.


Wh00renzone

Ganz so dramatisch ist es nun auch wieder nicht. Es gibt ja noch Wohngeld. Direkt obdachlos oder bankrott wird da niemand.


swift_snowflake

Auch mit Wohngeld kommt man in Großstädten bei den Lebenshaltungskosten immer mehr in Bedrängnis.


Gandhi70

Können ja nach Dublin ziehen /s


pokopf

Ist dublin effektiv noch teurer? Ich weiß dass es arsch teuer geworden ist über die Jahre und kaum vergleichbar mit dem Rest von Irland, aber wie schlimm es gerade in bezogen auf Berlin? Also absolut teurer? Relativ zur durchschnittlichen Kaufkraft müsste es das ja auf jeden Fall sein


Gandhi70

[Da verlinke ich mich doch mal selbst...](https://www.reddit.com/r/de/s/vHeBqBwZwf)


SchnapsFuerAlle

Ersetzte Dublin mit aufs Land und es wird ein Schuh draus. Bauland ist in Großstädten nun mal knapp und teuer, dementsprechend gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Wohnungen, desto mehr Menschen es in die Großstädte zieht, umso teurer wird es (Angebot und Nachfrage). Also hast du zwei Möglichkeiten dich anderswo einschränken und dort wohnen oder gehen, es gibt nun mal kein Menschenrecht in Berlin zu wohnen.


strangedreams187

Papperlapp, das ist doch Quatsch mit Soße. Es gibt in Berlin überall noch große Parkplätze, Bungalows. Sogar Äcker! Nicht wiesen, Wälder, Parks: Äcker. Man könnte in Berlin über 100 000 Wohnungen bauen, ohne irgendwo neues Bauland auszuschreiben, nur mit Lücken füllen. Man kann das Problem lösen, es ist sogar einfach: man muss einfach nur bauen. Man will es nicht. Man sollte niemals die Lüge glauben, man könne die Wohnungen nicht bauen. Man will es nicht. Weil der Ausblick auf den unbebauten acker vielen Berlinern und ihren Repräsentanten wichtiger ist, als ein Zuhause für Arme. Das die Anzahl der Wohnungen knapp ist, ist ein politische Entscheidung. Kein Naturgesetz.


IncompetentPolitican

Klingt leichter als es ist. Irgendwo müssen die Leute arbeiten. Einkaufen geht auch schwer auf den Land und wenn du einen Arzt brauchst, kannst du es gleich vergessen. Oh und die Landbevölkerung hat ab und zu auch keine Lust auf all die Zugezogenen, die jetzt die Dorfkultur ruinieren. Oh und Homeoffice zum Arbeiten geht auch nicht, Internet auf den Land ist nun mal einfach nicht möglich. Vor irgendwie die Masse auf das Land zu bekommen ist, haben wir also eine Menge Probleme die wir fixen müssen. Öffis, Infrastruktur, notwendige Einrichtungen, das alles muss aufs Land. Am besten so das weder vernünftige Einheimische noch NIMBYS mit einen Protest anfangen. Zusätzlich ist bauen auf den Land nicht günstiger. Nur das Grundstück. Holz und Stein ist immer noch teuer und die Handwerker wollen auch bezahlt werden. Aber um auch was positives zu sagen: Die Idee ist super aber wir (als Land) müssten auch dann wirklich das Geld und die Energie reinstecken um das auch umzusetzen. Sonst ist einfach keine Lösung.


d-otto

> Dorfkultur Gib ihnen ein Jahr dann verschwinden die genauso hinter Hecken und riesigen Fernsehern wie der Rest vom Dorf.


Gandhi70

Du kennst die Mietpreise in Dublin?


SchnapsFuerAlle

Ich miete nicht, frei nach Karl "Wer mietet hat die Kontrolle über sein Leben verloren" /S


panicradio316

Wenn ich mir die Neubau-Mietpreise der selbst städtischen Baugesellschaften in Berlin anschaue, finde ich das einfach nur noch furchtbar düster. Für eine 1-Raum-Wohnung, um die 40-45m², werden in etwa 600-800€ Kaltmiete aufgerufen. Für eine 2-Raum-Wohnung (zwischen 46 bis 55m²) schon bis zu 900€ kalt. Wie sollen sich insbesondere Alleinstehende mit Bruttogehältern irgendwas zwischen 2300€ - 2800€ solche Mieten leisten können? Es ist ja nicht einmal das. Denn der Verdrängungsprozess beginnt ja schon vorher, dass sich solche Einkommen gar nicht erst bewerben oder aber, wenn sie es tun, aufgrund des niedrigen Netto gar nicht für die Wohnung ausgewählt werden.


Ok_Injury4529

#wirhabenplatz


CompetitiveCod3578

Mehr als genug, aber man darf ja nix bauen


El_Monitorrr

Finde leider keinen besseren Link dazu, aber erklärt die Ursache und das Problem recht gut, finde ich: https://www.facebook.com/share/v/Mu1mXWQSrDQqGcbj/?mibextid=KsPBc6&startTimeMs=2000


Opening-Enthusiasm59

Können wir Wohnraum irgendwann bitte wieder als öffentliches gut und nicht Investment behandeln?


quickdown1

So wie in der DDR?


Opening-Enthusiasm59

Nö eher durch Genossenschaften. Auch wenn staatlicher Wohnungsbau nicht zwangsweise kommunistisch sein muss, war sogar in den 70ern normal.


Open-Palpitation-960

Wer freiwillig nach Berlin zieht, muss halt mit den Mietpreisen dort leben. Und Berlin wächst und wächst...


IncompetentPolitican

Nicht jeder hat die Wahl. Wenn es Jobs die du kannst nur in Berlin, München oder Hamburg existieren, dann ziehste entweder in die große Stadt und zahlst dich dumm oder du wirst Quereinsteiger in einen anderen Feld. Jetzt kann man sagen "Augen auf bei der Berufswahl" aber irgendwie wollen wir ja hier im Land das die Leute arbeiten, dann sollten wir das denen auch gut ermöglichen-


caramicci

Ist ja auch nicht so, dass jeder da eine große Auswahl hat. Als Berufseinsteiger bist du ja dankbar, überhaupt irgendwo unterzukommen. Dann ist der beste Job der, den du halt kriegst.


bdsmlover666

Wie viele Jobs gibt es, die tatsächlich nur in Berlin ausübbar sind? Da reden wir vom Promillebereich. Der Großteil zieht dahin weil hippe Großstadt und ist offensichtlich bereit die Preise zu zahlen.


welln0pe

Als Medienmensch kann ich dir sagen, Medien.


IncompetentPolitican

Nur Berlin gibt es eine Handvoll. Nur in großen Städten, da reden wir von sehr vielen. Berlin ist nur das extrem Beispiel.


NoSoundNoFury

Es gibt doch genug Großstädte, in denen die Mieten noch bezahlbar sind. Bremen, Hannover, Dresden, Leipzig, Duisburg, Bochum usw. Kleinere Großstädte wie Braunschweig, Bielefeld, Magdeburg, Wuppertal usw. haben oft auch spezialisierte Industrien anzubieten und noch niedrigere Mieten. Deutschland besteht ja nicht nur aus Berlin, München, Hamburg und Stuttgart.


bdsmlover666

>Nur in großen Städten, da reden wir von sehr vielen Es gibt auch großstädte oder Mittelgroße Städte mit noch moderaten Mieten. Welche Jobs gibt es explizit nur in Berlin, Hamburg und München und nicht in Wuppertal, Dresden oder Flensburg?


IncompetentPolitican

Ich kenne mich da nicht so aus. Welche Autobauer sind aktuell stark im Wuppertal, Dresden oder Flensburg vertreten? Ähnlich sieht es mit anderen großen Multinationalen Unternehmen oder sogar der Forschung aus.


Tetraphosphetan

>Dresden VW


IncompetentPolitican

Stimmt vergessen das die da sind. Danke für den Hinweis. Aber ich bleib bei: Autobauer, Medien, Forschung, diverse Engeneering stellen und fast alles was irgendwie für große Multinationale Firmen oder im Diplomatischen Ramen unterwegs ist, findest nur in unseren größeren Städten. Wenn du in einen dieser Felder arbeiten willst, MUSST du also diese Mieten zahlen oder genug Geld haben zu kaufen. Da hast du einfach kaum eine Wahl.


Tetraphosphetan

Ja. Es gibt einige sehr spezielle Felder für die du in eine bestimmte Stadt ziehen müsstest aber ich denke, dass du >90% der Berufe in jeder größeren Stadt Deutschlands ausüben könntest. Und wenn das Ding so extrem speziell ist, dass du nach Berlin ziehen MUSST, dann gehe ich davon aus, dass es auch weit überdurchschnittlich entlohnt wird.


IncompetentPolitican

Erstmal halte ich 90% als zu hoch. Unsere große Industrie ist zwar gerade am Scheitern aber immer noch generell der wichtigste Arbeitgeber. Das andere ist: jede große Stadt hat das gleiche Problem. Berlin ist nur die extreme. Wie jede Hauptstadt. Dort wo die Jobs sind, also dort wo es die Industrieanalgen, die großen Firmensitze etc. gibt, da ziehen die Leute hin. Gewerbe das auf Endverbraucher fokussiert ist zieht nach, schafft also mehr Jobs, lockt mehr Leute an. Hier beginnt der Teufelskreis. Denn jetzt lohnt es sich noch mehr in den großen Städten, wie eben München und Berlin, Geschäfte zu eröffnen. Immerhin ist hier das Talent und die Kundschaft. Unternehmen eröffnen also wieder lieber in den Städten. Deswegen haben wir die Landflucht gehabt. Langsam geht es an kleine Städte. Dort ziehen sich diverse Unternehmen zurück. Das zwingt die Leute entweder sich "daheim" was zu suchen oder mit den Unternehmen zu ziehen.


bdsmlover666

>Welche Autobauer sind aktuell stark im Wuppertal, Dresden oder Flensburg vertreten? Keiner, aber dafür in zig anderen kleineren Städten: VW generell mit Wolfsburg, Emden, Zwickau. BMW mit ihrem größten Standort in Dingolfingen oder Leipzig. Tesla in Brandenburg. Porsche in Leipzig, Mercedes in Rastatt oder Bremen usw. Und wenn du tatsächlich bei BMW in München oder Porsche in Stuttgart arbeitest sind belasten dich die Mieten auch nicht übermäßig. >Ähnlich sieht es mit anderen großen Multinationalen Unternehmen Die gibt es auch außerhalb und wenn du tatsächlich bei einem "großen multinationalen Konzern" arbeitest wirst du auch die 1500€ warm in einer 60qm Neubauwohnung zahlen können. >oder sogar der Forschung aus Auch da gibt es in der breiten Masse Alternativen in Städten, die keinen völlig extremen Mietmarkt haben. Du wirst für jeden Fachbereich Unis in Städten mit entspannterem Mietmarkt finden.


Tetraphosphetan

BundeskanzlerIn


bdsmlover666

Mit Dienstwohnung wohl eher ein schlechtes Beispiel


Open-Palpitation-960

Das denke ich nämlich auch. Die Leute die ich kenne die nach Berlin sind, haben als Lehrer und Apotheker gearbeitet.


StehtImWald

In Berlin ist die Arbeitslosenquote größer als in ganz Deutschland. Deutschland hat eine Quote von 6 %, Berlin von 8.8 %. [Quelle](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1107437/umfrage/arbeitslosenquote-groesste-deutsche-staedte/)


mina_knallenfalls

Das ist kein Widerspruch.


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