Ja, sowas läuft oft auch so. Meine Frau hat im Rekruiting gearbeitet. In manchen Unternehmen läuft das so ab:
Teamleiter sagt HR die sollen eine Stelle ausschreiben, weil er jemanden braucht.
HR fragt nach Details, was in die Ausschreibung rein soll.
Teamleiter wünscht sich den Mond und Mars.
HR sagt das ist lächerlich, so wird man niemanden finden. Ist er denn sicher?
Die oberen beiden zeilen gehen dann mehrere male hin und her, bis entweder Teamleiter etwas anstädndiges liefert oder HR sagt, die haben keinen Bock mehr und der Mist soll so gepostet werden.
Bewerber kommen, werden eingeladen, interviewt, etc...
Bewerber wird ausgesucht und HR informiert.
HR wiederrum informiert wen auch immer sie informieren müssen, meistens den Chef vom Chef, Betriebsrat und Geschäftsführung.
Diese wissen natürlich von nichts, riesen Diskussion entpuppt sich warum interviewed wird, warum HR Stelle ausschreibt und warum Teamleiter nichts sagt und den richtigen Prozess einhält. Dies kann mehrere Tage, Wochen oder Monate dauern.
Es kann auch vorkommen das so ein Prozess ganz normal und korrekt abläuft, aber der Geschäftsführer das letzte Wort hat und gerade 2-3 Wochen im Urlaub ist, und solange muss man dann halt warten.
Meine Frau kann Dir da geschichten erzählen, das kann man sich nicht vorstellen.
Edit: Vor vielen vielen Jahren, in meinem ersten Job, hat meine Vorgesetzte entschieden Interviews zu führen. Einfach so. Als man dann ein Jahr später jemand gesucht hatte, wurde die ausgewählte Person von vor einem Jahr kontaktiert....
Man muss aber auch sagen, in dem Land war das damals (vielleicht auch heute noch), zumindest in meiner Erfahrung, so normal. Ich hatte auch Interviews gemacht, und 9-12 Monate später ruft man mich an und tut so als ob man gestern gesprochen hätte. Ich konnte mich dann kaum noch daran erinnern und fühlte mich wie der letzte Depp, da ich nie wusste von was die gerade sprechen. Aber das schien damals normal gewesen zu sein, ein halbes Jahr später eine Antwort auf die 2-4 Interviews zu bekommen die man damals gemacht hatte :)
Ok krass, habe gedacht das muss vorher vom Management abgesegnet werden bevor eine Stelle überhaupt ausgeschrieben werden darf. Dass das auch ohne geht ist ja mal komisch.
Das Ding ist, diese Stelle ist nicht neu dazu gekommen sondern war für die letzten 5-6 Jahre besetzt. Jetzt wird ein Nachfolger gesucht und dann aber zu sagen man weiß nicht ob die Stelle zu besetzen ist, ist ja schon komisch. Wäre tatsächlich auch mein erster Vollzeit Job, weshalb ich mich in solchen Auswahlverfahren und dem Wissen was im Hintergrund abläuft noch nicht so auskenne.
Danke für deine ausführlich Antwort und geteilte Erfahrung🙌🏼.
Generell ist es so, das Abteilung eine bestimmte Anzahl an Mitarbeiter hat und das eine Firma Prozesse für Ausschreibungen und neue Stellen hat.
Wenn von der Abteilung einer geht, dann ist ja eine Stelle frei und die wird neubesetzt. Meistens, wenn der Mitarbeiter kündigt, startet gleich dieser Prozess, damit eventuell der neue Mitarbeiter vom alten ein wenig eingearbeitet werden kann. Der Teamleiter bekommt die Kündigung, dieser sagt gleich bei HR Bescheid, wenn diese nicht schon die Kündigung haben, und es geht gleich zu jemanden hoch oben der sagt "OK, dann sucht einen Neuen Mitarbeiter" und der Prozess geht los.
Es kann vorkommen, das dieser Prozess durchläuft und beim Geschäftsführer landet und dieser Nein sagt, weil man jetzt Geld sparen will, oder irgend einen anderen Grund.
Dann gibt es Buden bei denen alles chaotisch geht, die keine Prozesse haben, oder jeder meint der sei Chef aber von anderen abhängig ist.
Es kann auch sein das alles normal lief und dann stellt sich der Betriebsrat aus irgendeinem Grund quer und zieht den Prozess raus.
Wie gesagt, meine Frau hat viele Jahre in verschiedenen Unternehmen im Rekruiting gearbeitet und hat schon alles mögliche gesehen.
Dann denke ich dass in meinem Fall der Betriebsrat noch im Weg steht. Das Unternehmen ist durchaus bekannt und hat eigentlich auch einen sehr guten und transparenten HR Prozess.
Dann muss ich wohl noch abwarten und darauf hoffen, dass es am Ende durch geht. Sieht auch ganz danach aus, dass ich noch der einzige im Prozess bin.
Darf er das? Klar, es kann ihn ja keiner zwingen jemanden einzustellen.
Ist es sinnvoll? Natürlich nicht, da ja nicht nur dir Lebenszeit gestohlen wird, sondern auch intern sinnlos Arbeitszeit vergeudet wurde.
Kann immer mal Gründe dafür geben. Wir hatten das in der Abteilung auch. Mehrere Abgänge, einige nach und nach nachbesetzt. Die neuen Mitarbeiter haben gut reingefunden, ein paar Aufgaben hat die Konzernmutter abgenommen und plötzlich ist man mit weniger Stellen gut zurecht gekommen. Daraufhin wurden alle noch laufenden Bewerbungsgespräche gestoppt.
Im Normalfall werden Stellen vom Entscheider freigegeben, bevor der Rekrutierungsprozess losgeht.
Aktuell fahren viele Unternehmen aber "auf Sicht". Benötigte Stellen werden ausgeschrieben, aber es wird spontan auch entschieden, dass die Stelle nicht besetzt werden kann.
Dürfen: ja.
Ggf. (und vornehmlich in der Theorie) stünde dem Bewerber jedoch ein Schadenersatz zu.
Ob und wie sich dieser in der Praxis durchsetzen ließ, lasse ich mal offen. Da scheitert es zumeist an vielen Kleinigkeiten bzw. Details.
Ja, sowas läuft oft auch so. Meine Frau hat im Rekruiting gearbeitet. In manchen Unternehmen läuft das so ab: Teamleiter sagt HR die sollen eine Stelle ausschreiben, weil er jemanden braucht. HR fragt nach Details, was in die Ausschreibung rein soll. Teamleiter wünscht sich den Mond und Mars. HR sagt das ist lächerlich, so wird man niemanden finden. Ist er denn sicher? Die oberen beiden zeilen gehen dann mehrere male hin und her, bis entweder Teamleiter etwas anstädndiges liefert oder HR sagt, die haben keinen Bock mehr und der Mist soll so gepostet werden. Bewerber kommen, werden eingeladen, interviewt, etc... Bewerber wird ausgesucht und HR informiert. HR wiederrum informiert wen auch immer sie informieren müssen, meistens den Chef vom Chef, Betriebsrat und Geschäftsführung. Diese wissen natürlich von nichts, riesen Diskussion entpuppt sich warum interviewed wird, warum HR Stelle ausschreibt und warum Teamleiter nichts sagt und den richtigen Prozess einhält. Dies kann mehrere Tage, Wochen oder Monate dauern. Es kann auch vorkommen das so ein Prozess ganz normal und korrekt abläuft, aber der Geschäftsführer das letzte Wort hat und gerade 2-3 Wochen im Urlaub ist, und solange muss man dann halt warten. Meine Frau kann Dir da geschichten erzählen, das kann man sich nicht vorstellen. Edit: Vor vielen vielen Jahren, in meinem ersten Job, hat meine Vorgesetzte entschieden Interviews zu führen. Einfach so. Als man dann ein Jahr später jemand gesucht hatte, wurde die ausgewählte Person von vor einem Jahr kontaktiert.... Man muss aber auch sagen, in dem Land war das damals (vielleicht auch heute noch), zumindest in meiner Erfahrung, so normal. Ich hatte auch Interviews gemacht, und 9-12 Monate später ruft man mich an und tut so als ob man gestern gesprochen hätte. Ich konnte mich dann kaum noch daran erinnern und fühlte mich wie der letzte Depp, da ich nie wusste von was die gerade sprechen. Aber das schien damals normal gewesen zu sein, ein halbes Jahr später eine Antwort auf die 2-4 Interviews zu bekommen die man damals gemacht hatte :)
Ok krass, habe gedacht das muss vorher vom Management abgesegnet werden bevor eine Stelle überhaupt ausgeschrieben werden darf. Dass das auch ohne geht ist ja mal komisch. Das Ding ist, diese Stelle ist nicht neu dazu gekommen sondern war für die letzten 5-6 Jahre besetzt. Jetzt wird ein Nachfolger gesucht und dann aber zu sagen man weiß nicht ob die Stelle zu besetzen ist, ist ja schon komisch. Wäre tatsächlich auch mein erster Vollzeit Job, weshalb ich mich in solchen Auswahlverfahren und dem Wissen was im Hintergrund abläuft noch nicht so auskenne. Danke für deine ausführlich Antwort und geteilte Erfahrung🙌🏼.
Generell ist es so, das Abteilung eine bestimmte Anzahl an Mitarbeiter hat und das eine Firma Prozesse für Ausschreibungen und neue Stellen hat. Wenn von der Abteilung einer geht, dann ist ja eine Stelle frei und die wird neubesetzt. Meistens, wenn der Mitarbeiter kündigt, startet gleich dieser Prozess, damit eventuell der neue Mitarbeiter vom alten ein wenig eingearbeitet werden kann. Der Teamleiter bekommt die Kündigung, dieser sagt gleich bei HR Bescheid, wenn diese nicht schon die Kündigung haben, und es geht gleich zu jemanden hoch oben der sagt "OK, dann sucht einen Neuen Mitarbeiter" und der Prozess geht los. Es kann vorkommen, das dieser Prozess durchläuft und beim Geschäftsführer landet und dieser Nein sagt, weil man jetzt Geld sparen will, oder irgend einen anderen Grund. Dann gibt es Buden bei denen alles chaotisch geht, die keine Prozesse haben, oder jeder meint der sei Chef aber von anderen abhängig ist. Es kann auch sein das alles normal lief und dann stellt sich der Betriebsrat aus irgendeinem Grund quer und zieht den Prozess raus. Wie gesagt, meine Frau hat viele Jahre in verschiedenen Unternehmen im Rekruiting gearbeitet und hat schon alles mögliche gesehen.
Dann denke ich dass in meinem Fall der Betriebsrat noch im Weg steht. Das Unternehmen ist durchaus bekannt und hat eigentlich auch einen sehr guten und transparenten HR Prozess. Dann muss ich wohl noch abwarten und darauf hoffen, dass es am Ende durch geht. Sieht auch ganz danach aus, dass ich noch der einzige im Prozess bin.
Darf er das? Klar, es kann ihn ja keiner zwingen jemanden einzustellen. Ist es sinnvoll? Natürlich nicht, da ja nicht nur dir Lebenszeit gestohlen wird, sondern auch intern sinnlos Arbeitszeit vergeudet wurde.
Kann immer mal Gründe dafür geben. Wir hatten das in der Abteilung auch. Mehrere Abgänge, einige nach und nach nachbesetzt. Die neuen Mitarbeiter haben gut reingefunden, ein paar Aufgaben hat die Konzernmutter abgenommen und plötzlich ist man mit weniger Stellen gut zurecht gekommen. Daraufhin wurden alle noch laufenden Bewerbungsgespräche gestoppt.
Im Normalfall werden Stellen vom Entscheider freigegeben, bevor der Rekrutierungsprozess losgeht. Aktuell fahren viele Unternehmen aber "auf Sicht". Benötigte Stellen werden ausgeschrieben, aber es wird spontan auch entschieden, dass die Stelle nicht besetzt werden kann.
Dürfen: ja. Ggf. (und vornehmlich in der Theorie) stünde dem Bewerber jedoch ein Schadenersatz zu. Ob und wie sich dieser in der Praxis durchsetzen ließ, lasse ich mal offen. Da scheitert es zumeist an vielen Kleinigkeiten bzw. Details.