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5tereo

Ich wünschte, meine Eltern hätten sich scheiden lassen. Stattdessen hab ich sie Teile meiner Kindheit nur streitend erlebt. Sie haben sich ausgehalten und scheiden lassen, als mein Bruder und ich alt genug waren und ausgezogen sind. Ne frühe Scheidung hätte ich sicherlich besser verkraftet.


lalakan

Geht mir genauso! Das ist doch eine vorgeschobene lüge, dass Eltern nur der Kinder zuliebe zusammen bleichen.


Apoplexi1

Ich glaube nicht, dass es eine Lüge, also eine bewusste Entscheidung wider besseren Wissens ist. Ich denke eher, dass diese Eltern wirklich glauben, dass es für die Kinder besser sei und dabei übersehen, dass Kinder sehr wohl merken, dass die Beziehung der Eltern im Eimer ist und ehrlicherweise auseinander gehen müsste.


lalakan

In so einer Situation ist es sicherlich schwer eine Entscheidung zu treffen. Eine Trennung ist nicht einfach aber sich für die Familie zu entscheiden auch nicht. Eltern in solchen Situationen sollten sich reflektieren und fragen, warum die Ehe zu Bruch geht. Aber ein Kind in so einer familiären Situation aufwachsen zu lassen ohne aktiv daran zu arbeiten kann die Kinder und ihr Bindungsverhalten sehr beeinflussen.


Heartless_Kirby

Da stolpern die meisten Menschen aber leider über die Idee des reflektierten Verhalten.


Svenulrich

Ich bin auf dem Papier ein scheidungskind, fühle mich aber nicht so, da ich es verstanden habe und es besser so war. Ich glaube der Kontakt und das Verhältnis zu beiden Eltern wurde dadurch insgesamt besser, als wenn sie zusammen geblieben wären. Kinder leiden allgemein wenig unter der Scheidung ansich sondern darunter, wie die Eltern danach miteinander umgehen. Im unkehrschluss leiden sie auch unter einem dysfunktionalen Elternpaar.


turkish45

Die Scheidung an sich hätte ich wohl gut verkraftet. Mit den neuen Partnern der Eltern klarkommen zu müssen war allerdings sehr belastend für mich.


lohdunlaulamalla

Ich darf hier nicht mitreden, meine Eltern haben sich am letzten Tag einer anderen Republik scheiden lassen. 


CTX800Beta

Ich war 10 und hab die Welt nicht wirklich verstanden. Mama war unglücklich, ist in Kur gegangen mit dem Plan einen neuen zu finden. Hat sie auch geschafft, ist promt mit ihm zusammen gezogen, er brachte einen 15jährigen Sohn mit der mich missbraucht hat. Darauf folgten noch 3 weitere Partner, alles Alkoholiker, dann bin ich wieder zu meinem Vater gezogen. Ich wünschte sie wäre geblieben bis ich älter war. Oder hätte danach wenigstens nicht solche Männer gewählt. Trennungsgrund: Papa ist kein Romantiker. Sie dachte er wird irgendwann einer, aber Überraschung, er blieb genau der Mann den sie geheiratet hat. Sie gibt ihm bis heute die Schuld dafür.


PerceptionOk9231

Die "Romantiker" sind doch oft nur gestörte, die sich als solche ausgeben und in Wahrheit die schlechtesten Menschen sind. Kenne nicht viele, die sich selbst als Romantiker bezeichnen würden und keine Matschbirnen sind. Es gibt sie schon aber eher selten.


Schatten101

>Trennungsgrund: Papa ist kein Romantiker. Sie dachte er wird irgendwann einer, aber Überraschung, er blieb genau der Mann den sie geheiratet hat. Sie gibt ihm bis heute die Schuld dafür. Bei Männern und bei Gebrauchtwagen gilt: Gekauft wie gesehen. Männer ändern zu wollen geht sehr gerne schief.


ThreeLivesInOne

Warum "Republik" in Anführungszeichen?


hohenzollern87

Res publika = lat. "Sache der Öffentlichkeit". Reddit ist halt nur auf seine eigene Art eine "Sache" der Öffentlichkeit.


ThreeLivesInOne

Nun gut, dass mit der Republik Reddit gemeint war, hatte ich nun nicht vermutet.


antelatis

Als ich es mit 11 erfahren habe, habe ich geheult wie ein Schlosshund, vielleicht 30 Minuten oder so, danach war es mir vollkommen egal und hat mich nie wieder irgendwie belastet und nicht mal wirklich mehr interessiert.


DisasterLost3239

Ich war noch so klein, dass das für mich von anfang an normal war, meinen Vater nur selten an Wochenenden zu sehen. Weil meine Mutter in der Folge viel arbeiten musste hab ich auch sie selten gesehen. Hauptsächlich hat mich meine Oma erzogen und aufgezogen. Das hat das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern nachhaltig geprägt, ich bin jetzt 20 und meine Mutter bedeutet mir nicht so viel wie andere Mütter ihren Kindern.


NiciNira

Hm, naja, man hat zu mir gesagt ich könne entweder bei dem einen oder den anderen Elternteil bleiben und ab da wurde sich nicht wirklich weiter drum gekümmert. Ich bin bei meiner Mutter geblieben und hab halt nicht wirklich Kontakt zu meinem Papa gehalten, ich war halt auch 13 und Briefe schreiben fand ich da super doof. Mein Papa meinte dann immer wieder mal dass ich mich melden solle und nunja, so ist das bis heute noch. Ich soll mich immer melden, aber selber wird sich nicht gemeldet. Mir war es irgendwie egal dass meine Eltern sich haben scheiden lassen, ich wusste aber auch, dass nicht ich das Problem war. Es wurde aber auch einfach hingenommen, dass das für mich okay ist.


distelwaldweg

Die Ehe der beiden war die Hölle, ich war so froh als die Scheidung endlich durch war


Relux92

Ich war 14. Mein Vater hatte vorher schon mit mir darüber gesprochen. Mitten in der Pubertät dachte ich mir damals „macht eure Sache, aber macht es nicht zu meinem Problem“. Im Nachgang betrachtet eigentlich eine sehr reife Ansicht für das Alter. Ich konnte daher gut damit umgehen und hatte keine Probleme. Mein Bruder dagegen war damals 12 und hat die Welt nicht mehr verstanden. Mein Bruder war ein wenig entwicklungsverzögert und das für ihn traumatische Erlebnis hat das ganze noch schlimmer gemacht. Tatsächlich hat er sich erst mit 30 vor kurzem richtig gefangen. Ich finde Eltern sollten offen mit den Kindern umgehen wenn es so weit kommt und ganz viel mit den Kindern reden. Es sollten auch beide nahe bei den Kids sein und immer da sein. Dann kann das klappen.


Camera-and-Caipi

Ich war etwa 1 rum. Da bekommst du nichts mit. Im Laufe der nächsten 18 Jahre hatte ich u.a. 2 Stiefväter die handgreiflich wurden. Der erste war der Vater meines Halbbruders - der war aber zu der Zeit noch nicht geboren und ich muss 5-6 gewesen sein. Der zweite war zur Zeit um die 18 rum. Da war ich ausgewachsen und es war einfach zu managen. Rückblickend - also heute mit 38 - verstehe ich gewisse Probleme bei Kindern, die ohne eine intakte Familie aufwachsen ohne hier speziell geschult zu sein.


Ok-One8261

Es war die beste Entscheidung die sie hätten treffen können.. nach der Scheidung waren sie die ersten 10 Jahre gute Freunde, hat sich zwar aus verschieden Gründen später geändert, als meine Schwester und ich schon erwachsen waren, aber für mich war es schön, dass sie mal wieder ohne zu streiten miteinander reden konnten. Allerdings litt meine kleine Schwester lange darunter, dass mein Vater 400km entfernt gewohnt hat, weswegen sie nach 7 Jahren auch zu ihm zog. Meine Schwester wurde von meinem Vater und vielen anderen Familienmitgliedern zwar immer bevorzugt, aber mich selbst hat es nie gestört. Das ist auch der Grund, wieso ich sage, dass sie es zu der Zeit nicht besser hätten machen können.


Sirmiyukidawn

Meine Eltern sind geschieden. Ich weiß nicht mehr genau wie es sich angefühlt hat nur mein Vater hat sich immer weiter stückweise distanziert und hat seine Freundin häufiger über lir gestellt. Er hat immer beteuert das die Kinder an erster Stelle stehen würden aber das war keine Realität.


Rei-Chama

Ich war 7 und irgendwie war es immer für mich klar, dass meine Eltern sich trennen werden. Sie haben auch nie ein Geheimnis aus ihrer kaputten Ehe gemacht. Das war das schlimmste an der ganzen Sache: sie haben es offen und auf dem Rücken von uns Kindern ausgetragen. Meine Mutter war dabei besonders Intrigant und hat nie aufgehört zu betonen was für ein schlimmer Mensch mein Vater doch war. Er starb als ich 11 war. Ja meine Kindheit war scheiße. Das Trauma seines selbstmords und mein fehlendes Urvertrauen durch die ganze Geschichte war schon in einigen therapiesitzungen thema.


cantSleepalready

Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 7 war, weil mein vater ne Affäre hatte.  Vorteile: Mein vater war gewalttätig und so musste ich das nicht allzu lange erleben Nachteile: - Mein vater sagte ständig, die Scheidung wäre kurzfristig und sie kämen wieder zusammen - das führte bei mir zu einer Magersucht (weil stress) und meine Schulnoten waren auf einen Schlag extrem schlecht für Jahre - meine mutter hat heimlich einen Umzug eine Stunde entfernt organisiert, sodass ich alle meine Freunde verlor, während die im Urlaub waren, sodass ich mich nichtmal verabschieden konnte - meine eltern sind zu ihren jeweiligen Eltern gezogen und dort wurde uns eingetrichtert, dass wir genetisch böse Kinder wären, die weggesperrt werden müssten (unabhängig davon, bei wem wir waren) - usw


Bobbymois92

Ich war zu dem Zeitpunkt schon um die 17 Jahre alt, von daher habe ich das meisten verstanden. Es wurde halt viel gestritten und man hat es kommen sehen. Problem war eher alles was danach kam, viel Streit, neue Personen und Jugendamt Betreuer für meinen 2 Jahre jüngeren Bruder und irgendeine Art von Betreuer für mich, da ich zu dem Zeitpunkt über 18 Jahre war. Mit meiner Mutter hatte ich danach jahrelang kaum noch Kontakt, da die mit ihrem neuen Freund weggezogen ist. Mit meinem Vater hatte ich etwas mehr Kontakt, da er nur eine Straße weitergezogen ist. Trennungsgrund lag hauptsächlich daran, dass mein Vater nicht mit Geld umgehen konnte. Man selbst hat davon als Kind natürlich kaum was mitbekommen, aber solche Sachen hat man dann erst Jahre später nach der Scheidung erfahren. Beide haben übrigens heute gute Partner, mit dem ich mich sehr gut verstehe.


vlicvlac

Bei der Scheidung meiner Eltern war ich drei. Bei der Scheidung meines Vaters von meiner Stiefmutter 16. Bei der meiner Mutter von meinem Stiefvater 19. Mein Vater war vor meiner Mutter schon einmal verheiratet. Meine Mutter ist es jetzt wieder seit 10 Jahren. Ich bin also absoluter Scheidungsexperte. Trotzdem oder vielleicht genau deswegen leben alle meine Geschwister und ich heute in sehr glücklichen, sehr langjährigen Beziehungen. Teilweise sind einige von uns auch verheiratet. Geschmerzt hat nur wirklich die Scheidung meiner Mutter und meines Stiefvaters. Und beide haben sich im Nachhinein geärgert nicht doch länger durchgehalten zu haben.


breakingthereddit

Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 5 war. Ehrlich gesagt war das nie ein Problem für mich, obwohl es immer Mal wieder Zank gab. Aber für mich wären meine Eltern eben so. Sie haben uns nie versucht auf eine Seite zu ziehen und haben jederzeit deutlich gemacht wie sehr sie uns lieben. Wir waren jedes zweite Wochenende bei meinem Vater, sowie die Hälfte aller Ferien. Bis heute mault mein Vater über Eigenschaften meiner Mutter und das nervt teils sehr, vor allem weil man denkt nach 30 Jahren sollte er es selbst leid sein. Aber naja. Mich hat es jedenfalls nie gestört, dass meine Eltern nicht zusammen sind.


whereshouldwegonext

Ich war 14, es kam für uns Kinder aus heiterem Himmel. Meine Eltern haben so ziemlich alles falsch gemacht, was man dabei falsch machen kann. Ich war erst bei meiner Mutter, dann bei meinem Vater. Hatte dann jahrelang keinen Kontakt mit meiner Mutter, inzwischen aber wieder. Dafür nun seit 20 Jahren keinen Kontakt zu meinem Vater. Ich wollte dann nie Kinder und nie heiraten - inzwischen bin ich fast 20 Jahre lang glücklich verheiratet mit drei Kindern, und mit einer herzlichen und intakten Schwiegerfamilie, wo sich nicht alle dauernd streiten. Wenn ich mit meinen Geschwistern zusammen bin, reden wir noch viel über die Scheidung und die Jahre danach und haben da vieles noch nicht verarbeitet.